Der Konzertbesuchsthread
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern bei Zulu und Scowl im Hafenklang.
Zuletzt war ja hier unklar, ob das Konzert überhaupt stattfinden würde wegen der deutlichen Statements sowohl der Bands als auch der Location zu Israel/Palästina. Naja, es fand statt und es gab auch keine Situation, wo die Gefahr bestanden hätte, dass der Strom abgedreht wird oder so. Scowl haben überhaupt keine politischen Statements abgegeben und bei Zulu ging es in der längsten Ansprache ans Pulbikum um den gestern stattfindenden Juneteenth, was ja auch logisch ist. Allerdings: Der Sänger hatte ein "Free Gaza"-Shirt an und hat am Ende seines Statements etwas gesagt wie "One day Palestine will be free" (oder so).
Die Auftritte selbst waren die erwarteten Komplett-Abrisse. Der Großteil der Hamburger Szene fehlte, ich denke vor allem, weil zeitgleich Ghetto Justice in der Bar227 gespielt haben und die ja sicherlich untereinander befreundet sind irgendwie. Nahezu ausverkauft war es trotzdem. Man merkt bei beiden Bands, dass sie schon deutlich - das betrifft mich selbst ja auch - über die Szene-Grenzen hinaus Bekanntheit erlangt haben. Gerade bei Scowl könnte ich mir mit entsprechendem Paket an Bands vorstellen, dass sie das nächste Mal auch nicht mehr die kleinsten Locations spielen, sondern in Hamburg Richtung Bunker oder Knust gehen, weil die Musik trotz aller Härte einfach "massen"verträglicher ist als die anderer Genre-Vertreter.
Scowl haben zwar als Zweites gespielt, aber passt jetzt im Übergang so besser. Erstmal hat Kat Moss eine krasse Bühnenpräsenz. Dazu kam auch beim Publikum, dass sich bei Zulu extrem verausgabt hat, der "wechselhafte" Sound (also die Varianz an Genres, die die abdecken. Der Sound im Klang war wie immer nicht perfekt, aber gut) ziemlich gut an, gab fast durchgehend Bewegung. Songs variieren ja zwischen Hardcore Punk, klassischem Punk und so Amyl-artigem Garage, 2-3 könnten easy auch auf nem Molotow-Abend laufen und ich prognostiziere mal, dass die Band auch weiter in der Richtung unterwegs sein wird. Shoutout auf jeden Fall noch an den Gitarristen für sein She Past Away-Shirt. Vor, zwischen und nach den Bands lief auch quasi nur Cold/Dark Wave von Twin Tribes über Lebanon Hanover bis Molchat Doma. Dachte erst, ob der Damaged-Goods-DJ daran beteiligt wäre und danach, ob Scowl sich das vielleicht sogar gewünscht haben.
Zulu selbst.. ja, was soll ich sagen. Es war einfach wild. Ich würde gern Chat GPT eine Zusammenfassung von Sammys besten HC-Konzertreviews schreiben lassen und das käme dem vielleicht nah. Naja gut, es war nicht super gewalttätig, aber die Crowd war auf jeden Fall ekstatisch unterwegs. Die Band natürlich super hart, aber auch mit 'Shine Eternally', der vor dem letzten Abriss echt gut kam. Schade aber, dass Christine Cadette nicht mehr dabei ist. Der neue Drummer war auch gut, aber ihre Vocals hatten mir gefallen. Die übernimmt jetzt der 2. Gitarrist.
Zuletzt war ja hier unklar, ob das Konzert überhaupt stattfinden würde wegen der deutlichen Statements sowohl der Bands als auch der Location zu Israel/Palästina. Naja, es fand statt und es gab auch keine Situation, wo die Gefahr bestanden hätte, dass der Strom abgedreht wird oder so. Scowl haben überhaupt keine politischen Statements abgegeben und bei Zulu ging es in der längsten Ansprache ans Pulbikum um den gestern stattfindenden Juneteenth, was ja auch logisch ist. Allerdings: Der Sänger hatte ein "Free Gaza"-Shirt an und hat am Ende seines Statements etwas gesagt wie "One day Palestine will be free" (oder so).
Die Auftritte selbst waren die erwarteten Komplett-Abrisse. Der Großteil der Hamburger Szene fehlte, ich denke vor allem, weil zeitgleich Ghetto Justice in der Bar227 gespielt haben und die ja sicherlich untereinander befreundet sind irgendwie. Nahezu ausverkauft war es trotzdem. Man merkt bei beiden Bands, dass sie schon deutlich - das betrifft mich selbst ja auch - über die Szene-Grenzen hinaus Bekanntheit erlangt haben. Gerade bei Scowl könnte ich mir mit entsprechendem Paket an Bands vorstellen, dass sie das nächste Mal auch nicht mehr die kleinsten Locations spielen, sondern in Hamburg Richtung Bunker oder Knust gehen, weil die Musik trotz aller Härte einfach "massen"verträglicher ist als die anderer Genre-Vertreter.
Scowl haben zwar als Zweites gespielt, aber passt jetzt im Übergang so besser. Erstmal hat Kat Moss eine krasse Bühnenpräsenz. Dazu kam auch beim Publikum, dass sich bei Zulu extrem verausgabt hat, der "wechselhafte" Sound (also die Varianz an Genres, die die abdecken. Der Sound im Klang war wie immer nicht perfekt, aber gut) ziemlich gut an, gab fast durchgehend Bewegung. Songs variieren ja zwischen Hardcore Punk, klassischem Punk und so Amyl-artigem Garage, 2-3 könnten easy auch auf nem Molotow-Abend laufen und ich prognostiziere mal, dass die Band auch weiter in der Richtung unterwegs sein wird. Shoutout auf jeden Fall noch an den Gitarristen für sein She Past Away-Shirt. Vor, zwischen und nach den Bands lief auch quasi nur Cold/Dark Wave von Twin Tribes über Lebanon Hanover bis Molchat Doma. Dachte erst, ob der Damaged-Goods-DJ daran beteiligt wäre und danach, ob Scowl sich das vielleicht sogar gewünscht haben.
Zulu selbst.. ja, was soll ich sagen. Es war einfach wild. Ich würde gern Chat GPT eine Zusammenfassung von Sammys besten HC-Konzertreviews schreiben lassen und das käme dem vielleicht nah. Naja gut, es war nicht super gewalttätig, aber die Crowd war auf jeden Fall ekstatisch unterwegs. Die Band natürlich super hart, aber auch mit 'Shine Eternally', der vor dem letzten Abriss echt gut kam. Schade aber, dass Christine Cadette nicht mehr dabei ist. Der neue Drummer war auch gut, aber ihre Vocals hatten mir gefallen. Die übernimmt jetzt der 2. Gitarrist.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Dienstag in Wiesbaden im Kesselhaus. Show hat sich eher mäßig verkauft. Vor 2 Jahren an gleicher Stelle hatte ich es wesentlich voller in Erinnerung und das lag nicht an den Leuten, die wegen der anderen Celeste dort waren. Vielleicht war damals der Konzerthunger nach der Covid-Pause größer, war für mich damals auch das erste Konzerte seit Januar 2020. Nervige Leute in der Crowd hab ich glücklicherweise nicht wahrgenommen.SammyJankis hat geschrieben: ↑So 16. Jun 2024, 11:02Celeste – CN sexualisierte Gewalt: Leider zu wenig Nebel, da wäre mehr gegangen. Ansonsten musikalisch wie immer überzeugend. Fieses Geballer, fiese Stimmen. Darüber hinaus die roten Fahrradstirnlampen und Strobolicht. Die Atmosphäre, die Celeste so auf ihren Shows erzeugen, erreichen nur ganz wenige Bands. Es ist simpel, aber effektiv. Ich glaube, dies war meine sechste Show der Band und es gab zum ersten Mal Videos. Direkt zu Beginn, wobei der Song eher einem Intro gleichkam. Da war noch alles okay. Das Hauptset bestand danach aus der kompletten „Assassine(s)“. Gegen Ende des Hauptsets gab es zwei weitere Videos. Beide schwarz-weiß. Das erste davon wurde mit einer Triggerwarnung versehen. Gegen was war allerdings nicht klar. Es war im Endeffekt ein Video einer Vergewaltigung, natürlich irgendwie „ästhetisch“ in Szene gesetzt, sodass es nach Kunst aussieht, aber komplett unnötig. Durch den weiterhin vorhandenen Nebel und das Strobolicht gingen die Videos eh ziemlich unter, trugen kaum was zur Atmosphäre bei. Warum man sich dann auch noch solch plumper Schockvideos bedient, bleibt mir ein Rätsel. Es war einfach nur unangenehm. Hat das Set für mich ziemlich runtergezogen. Keine Ahnung, was sich die Band dabei gedacht hat. Kurz danach wurde der Sänger mit einem Bierbecher beworfen, wobei das glaube ich nicht in Verbindung mit dem Video stand, sondern der Werfer einfach nur scheiße voll war. Generell waren 3-4 Leute im Publikum massiv unangenehm unterwegs mit Zwischenrufen. Einfach nur nervig. Das konnte auch die Zugabe mit älteren Tracks nicht mehr retten. Habe ernüchtert die Location verlassen. Würde Celeste auf jeden Fall nochmal ne Chance geben, aber hoffe inständig, dass sie die Videos wieder weglassen.
Support waren Monosphere aus Mainz. Progressive Metal a la BTBAM mit einigen Metalcore-Passagen. Letztere haben vor allem in Kombination mit dem Hauptact für mich nicht so gut funktioniert, auch die Clean-Vocals kamen im Soundmix nicht so gut durch. Am besten war der Auftritt, wenn es geballert hat. Leider war zu diesem Zeitpunkt der Raum noch ziemlich leer, aber die Band und insbesondere der Sänger haben alles gegeben.
Zu Celeste kann ich mich nur anschließen. Der Auftritt war bis zu besagtem Video astrein, die Bassdrums vielleicht etwas zu laut, hat mich aber nicht gestört. Man muss immerhin anerkennen, dass der Triggerhinweis sehr lange angezeigt wurde, sodass wirklich genug Zeit war, den Raum zu verlassen, bevor das Video gestartet ist (hat aber niemand gemacht). Das Video selbst hat mich dann allerdings komplett aus dem Gig rausgezogen, weil es auch stark die Aufmerksamkeit auf sich lenkt, sodass ich mich kaum noch auf die Musik konzentrieren konnte. War jetzt zwar nicht stumpf inszeniert und explizite Szenen wurden auch ausgespart. Dennoch macht so ein Video natürlich was mit einem und ich hatte danach Schwierigkeiten, mich wieder auf den Gig zu fokussieren. Gerade weil man mit den Stirnlampen ja schon eine ikonische visuelle Komponente verwendet, waren diese Videos für mich ziemlich unnötig und zumindest in einem Fall auch eher kontraproduktiv. Negative Publikumsreactions habe ich jetzt nicht mitbekommen, einen positiven Ausreißer allerdings auch nicht.
Insgesamt dennoch ein guter Gig und bis zum Video hat es mir auch noch mehr abgeholt als vor 2 Jahren.
- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Dienstag in Köln bei Zulu im Helios37. Hinfahrt war eine Katastrophe mit technischen Problemen am Zug, gezwungene Umstiege, Warterei mit hunderten Tool Fans, die auch in Köln spielten. Bin dank ordentlich eingeplantem Puffer trotzdem geradeso pünktlich gekommen. Im Moment gibt es ein Überangebot an Shows, bedingt durch die diversen Festivals. Alle Bands kommen rüber, müssen unter der Woche auch irgendwo spielen und man hat die Qual der Wahl. Schlecht besuchte Shows kommen dabei natürlich vor. Zu Beginn dachte ich auch, dass es hier so laufen würde, aber im Endeffekt waren so 150 Leute am Start und der Raum gut gefüllt trotz VVK von 23 Euro. Bisschen viel für eine US Band mit zwei lokalen Supports, aber die Tour läuft auch über Kingstar und da wundert es mich nicht.
Thrufall – Sound war leider matschig. Das hat den ansonsten guten Gig etwas runter gezogen. Zulu sind weit davon weg, noch ein Geheimtipp zu sein und dementsprechend besteht die Crowd auch zu einem großen Teil aus Basic Core Publikum bzw. Leuten, die eher bei La Dispute und Touche Amore zuhause sind. Da haben lokale Supports keinen leichten Stand. Aber es waren genug Leute da, die sich bewegt haben und Texte konnten. War ein guter Start in den Abend. Ich hätte weniger erwartet.
Wonderful World – Zweite lokale Band und die Stimmung war weiterhin gut. Mir gefallen Thrufall musikalisch einen Ticken besser, aber habe auch Wonderful World mittlerweile im zweistelligen Bereich gesehen und werde jedes Mal live solide unterhalten. Freut mich, dass die Jungs die Chance bekommen für internationalen Bands zu eröffnen anstatt, dass irgendwelche Random Bands Pay to Play Slots bekommen.
Zulu – Es war nicht so krass wie letztes Jahr in Darmstadt, aber immer noch eine sehr gut Show. Die Band hat für mich etwas Besonderes mit den ganzen Samples, hebt sich von der Menge ab. Die Mucke ist wütend, böse, Chaos vor der Bühne ist vorprogrammiert. Gab harten Mosh, hatte auch das Gefühl, dass einige Besucher*innen das in dieser Form nicht gewöhnt waren, aber alles blieb friedlich ohne Stress. Es gab eine Ansage bzgl. Palästina. Allerdings verpackt in eine recht allgemeine Ansage über aktuelle Konflikte, bei der auch Kongo und der Sudan gelegt wurde. Also keine Fokussierung. Show ging maximal 30 Minuten, hab nicht auf die Uhr geguckt. Glaub einige Leute waren etwas enttäuscht, aber keine Ahnung, was man da erwartet. Vollkommen okay in der Form. Bin glücklich nach Hause gefahren. Zum Glück ganz ohne Probleme.
Thrufall – Sound war leider matschig. Das hat den ansonsten guten Gig etwas runter gezogen. Zulu sind weit davon weg, noch ein Geheimtipp zu sein und dementsprechend besteht die Crowd auch zu einem großen Teil aus Basic Core Publikum bzw. Leuten, die eher bei La Dispute und Touche Amore zuhause sind. Da haben lokale Supports keinen leichten Stand. Aber es waren genug Leute da, die sich bewegt haben und Texte konnten. War ein guter Start in den Abend. Ich hätte weniger erwartet.
Wonderful World – Zweite lokale Band und die Stimmung war weiterhin gut. Mir gefallen Thrufall musikalisch einen Ticken besser, aber habe auch Wonderful World mittlerweile im zweistelligen Bereich gesehen und werde jedes Mal live solide unterhalten. Freut mich, dass die Jungs die Chance bekommen für internationalen Bands zu eröffnen anstatt, dass irgendwelche Random Bands Pay to Play Slots bekommen.
Zulu – Es war nicht so krass wie letztes Jahr in Darmstadt, aber immer noch eine sehr gut Show. Die Band hat für mich etwas Besonderes mit den ganzen Samples, hebt sich von der Menge ab. Die Mucke ist wütend, böse, Chaos vor der Bühne ist vorprogrammiert. Gab harten Mosh, hatte auch das Gefühl, dass einige Besucher*innen das in dieser Form nicht gewöhnt waren, aber alles blieb friedlich ohne Stress. Es gab eine Ansage bzgl. Palästina. Allerdings verpackt in eine recht allgemeine Ansage über aktuelle Konflikte, bei der auch Kongo und der Sudan gelegt wurde. Also keine Fokussierung. Show ging maximal 30 Minuten, hab nicht auf die Uhr geguckt. Glaub einige Leute waren etwas enttäuscht, aber keine Ahnung, was man da erwartet. Vollkommen okay in der Form. Bin glücklich nach Hause gefahren. Zum Glück ganz ohne Probleme.
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- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Mittwoch in Oberhausen bei Speed im Kulttempel. Ganz wild zusammengebuchtes Package aus allein tourenden Bands. Beginn war schon um 18:30 Uhr, etwas früh für die meisten, aber am Ende waren schätzungsweise 200 Leute anwesend. Da die Empore abgesperrt war, war es vor der Bühne auch gut gefüllt.
Mortal Form – Zum ersten Mal abseits der kleinen Hardcore Shows gesehen. Band kam deutlich besser an als ich es erwartet habe. Gab viel Bewegung zu dieser frühen Uhrzeit. Es hätte mich auch nicht gewundert, wenn die Show komplett untergeht. Freut mich für die Band. Sound ist modern, moshlastig, leicht metallisch. Subzero Cover wurde auch wieder gespielt. Dazu gab es eine lange, sehr gute Ansage mit Bezug zur aktuellen Situation in der belgischen Hardcore Szene, wo ziemlich viel sexistische, ekelhafte Scheiße aufgedeckt wurde diese Woche. Gab zurecht großen Applaus.
Jivebomb – Auch hier hätte es mich nicht gewundert, wenn der Gig eher ruhig bleiben würde. Die Band ist deutlich schneller und punkiger unterwegs als die restlichen Bands des Abends. Es kam allerdings ganz anders. Von Anfang an hatte die Band den Raum voll unter Kontrolle. Massive Side to Sides, das war cool, das war unterhaltsam. Das war auch durchweg die Meinung der Leute, mit denen ich mich unterhalten habe. Die Band hat sicherlich mit dem Gig einige neue Fans dazugewonnen.
Sanguisugabogg – Eine der vielen neuen Death Metal Bands, die in der Hardcore Szene in den Staaten aufploppen. Zugegeben, es gibt da einige Acts, allen voran Frozen Soul, die mich stärker abholen. Dennoch war ich gespannt auf die Show und kann nur sagen, dass sich meine Erwartung bestätigt hat. Musikalisch gibt es sicherlich Besseres, aber es hatte einen hohen Unterhaltungswert. Im Pit war man sich nicht einig bzgl. der Frage Pogo vs. Mosh, aber alles ging friedlich über die Bühne ohne Stress. Spielzeit war mit 40-45 Minuten mit Abstand die längste an diesem Abend.
Speed – Die Band erfährt in den letzten zwei Jahren einen sehr großen Hype, den ich persönlich nicht so ganz nachvollziehen kann, weil es soundtechnisch nichts Neues oder wirklich herausstechend ist. Es ist cool, aber halt eine Trapped Under Ice Kopie. Live war es aber klasse. Sehr sympathische Dudes, hatten die Crowd vollkommen im Griff. Es wurden Instrumente getauscht und verschiedene Mitglieder abseits des Sängers durften Songs/Parts singen. Die Crowd war voll drin. Stage Dives, Singalongs, Mosh. Klar, die Show am Vortag in Darmstadt war safe besser, aber man kann den Weg nicht immer auf sich nehmen. Krönung für mich war zum Ende des Sets der neue Song, bei dem der Sänger während des Breakdowns Flöte spielt. Innovativ und es nimmt dem Song keineswegs die Härte, sehr cool. War insgesamt ein klasse Abend mit entspanntem Ende um 20 vor 10.
Mortal Form – Zum ersten Mal abseits der kleinen Hardcore Shows gesehen. Band kam deutlich besser an als ich es erwartet habe. Gab viel Bewegung zu dieser frühen Uhrzeit. Es hätte mich auch nicht gewundert, wenn die Show komplett untergeht. Freut mich für die Band. Sound ist modern, moshlastig, leicht metallisch. Subzero Cover wurde auch wieder gespielt. Dazu gab es eine lange, sehr gute Ansage mit Bezug zur aktuellen Situation in der belgischen Hardcore Szene, wo ziemlich viel sexistische, ekelhafte Scheiße aufgedeckt wurde diese Woche. Gab zurecht großen Applaus.
Jivebomb – Auch hier hätte es mich nicht gewundert, wenn der Gig eher ruhig bleiben würde. Die Band ist deutlich schneller und punkiger unterwegs als die restlichen Bands des Abends. Es kam allerdings ganz anders. Von Anfang an hatte die Band den Raum voll unter Kontrolle. Massive Side to Sides, das war cool, das war unterhaltsam. Das war auch durchweg die Meinung der Leute, mit denen ich mich unterhalten habe. Die Band hat sicherlich mit dem Gig einige neue Fans dazugewonnen.
Sanguisugabogg – Eine der vielen neuen Death Metal Bands, die in der Hardcore Szene in den Staaten aufploppen. Zugegeben, es gibt da einige Acts, allen voran Frozen Soul, die mich stärker abholen. Dennoch war ich gespannt auf die Show und kann nur sagen, dass sich meine Erwartung bestätigt hat. Musikalisch gibt es sicherlich Besseres, aber es hatte einen hohen Unterhaltungswert. Im Pit war man sich nicht einig bzgl. der Frage Pogo vs. Mosh, aber alles ging friedlich über die Bühne ohne Stress. Spielzeit war mit 40-45 Minuten mit Abstand die längste an diesem Abend.
Speed – Die Band erfährt in den letzten zwei Jahren einen sehr großen Hype, den ich persönlich nicht so ganz nachvollziehen kann, weil es soundtechnisch nichts Neues oder wirklich herausstechend ist. Es ist cool, aber halt eine Trapped Under Ice Kopie. Live war es aber klasse. Sehr sympathische Dudes, hatten die Crowd vollkommen im Griff. Es wurden Instrumente getauscht und verschiedene Mitglieder abseits des Sängers durften Songs/Parts singen. Die Crowd war voll drin. Stage Dives, Singalongs, Mosh. Klar, die Show am Vortag in Darmstadt war safe besser, aber man kann den Weg nicht immer auf sich nehmen. Krönung für mich war zum Ende des Sets der neue Song, bei dem der Sänger während des Breakdowns Flöte spielt. Innovativ und es nimmt dem Song keineswegs die Härte, sehr cool. War insgesamt ein klasse Abend mit entspanntem Ende um 20 vor 10.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich komme gerade von The Smashing Pumpkins und Interpol in der Berliner Wuhlheide.
Bei der Ankündigung der Tour und insbesondere dieses Konzerts hatte ich zwei Emotionen, die gleichermaßen präsent waren. Einmal eine große Freude über die Gelegenheit, The Smashing Pumpkins nach dem nicht ganz so überragenden Auftritt beim Hurricane Festival 2013 endlich noch einmal zu sehen. Und das an einem Samstag in der Wuhlheide mit Interpol als Support. Was für ein starkes Paket! Und andererseits die Sorge, dass diese Location vielleicht etwas überdimensioniert sein mag und mal wieder eine Deutschlandtour dieser Band kurzfristig abgesagt oder in irgendeiner Form verlegt wird. Gab es in der Vergangenheit ja alles schon.
Zum Glück war diese Sorge unberechtigt. Denn im Gegensatz zu den anderen Deutschlandterminen, bei denen der Vorverkauf wohl wirklich nicht so wahnsinnig erfolgreich lief, hieß es bei der Wuhlheide heute: Ausverkauft! Ungefähr 17.000 Konzertgäste. Das ist doch mal eine Ansage für diese Band im Jahr 2024.
Ich war etwa eine Stunde vor Einlass an der Wuhlheide. Vor mir standen schon ein paar andere Menschen vor dem Eingang. Und wie öfter zuletzt bei diesen doch schon etwas älteren Bands: Es war mal wieder ein überraschend hoher Anteil jüngerer und weiblicher Personen vertreten. Weit weg von der Mehrheit (das waren erwartungsgemäß immer noch ältere Männer), aber trotzdem eine ganz schöne Beobachtung, woher auch immer das kommt. Die Schlange wurde jedenfalls recht schnell sehr lang. Der Einlass begann pünktlich und war gut organisiert. Lustige Beobachtung dabei: Getränke durften bis zu einer bestimmten Größe in PET-Flaschen mit in die Wuhlheide genommen werden. Allerdings ohne Deckel, weil diese ja als potenzielle Wurfgeschosse dienen können. Das ist nicht neu und das habe ich in der Vergangenheit auch schon öfter bei Konzerten und Festivals erlebt. Aber diesmal zum ersten Mal, seitdem es überwiegend Flaschen mit fest verbundenen Deckeln gibt. Das macht die ganze Sache natürlich etwas komplizierter.
Meine frühe Ankunft wurde mal wieder mit einem Platz in der ersten Reihe direkt an der Absperrung zur Bühne belohnt. Dort habe ich dann im Sonnenschein auf den Konzertbeginn gewartet, während sich die Wuhlheide hinter mir langsam gefüllt hat. Wie schon gesagt: Ausverkauft. Eine schöne Kulisse war also garantiert.
Pünktlich um 18:30 Uhr kamen Interpol auf die Bühne. Ich habe diese Band seit 2007 jetzt schon diverse Male live gesehen, bislang aber immer nur mit Festivalauftritten. Dieser Support-Slot war also mal ein anderer Rahmen. Und das war wirklich eine runde Sache! Die Bandmitglieder wirkten natürlich abgeklärt wie immer, aber wer Songs wie "Obstacle 1", "Pioneer to the Falls" und "All the Rage Back Home" im Programm hat, darf das auch. Die Stimmung im Publikum war entsprechend gut. Zum Abschluss gab es mit "Slow Hands" noch einen angemessenen Hit. Das hat schon sehr viel Spaß gemacht! Einziges Manko: Der Gesang war für meinen Geschmack stellenweise etwas zu leise abgemischt. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann mal zu einem Solo-Konzert der Band. Ein Indoor-Auftritt wäre eine ganz neue Erfahrung, die die Atmosphäre bestimmt auf eine noch höhere Stufe bringt. Die Oktober-Tour kollidiert leider mit meinen Urlaubsplänen...
Es gab eine Umbaupause. Mittlerweile war die Wuhlheide komplett voll. Und das Wetter war weiterhin erfreulich stabil. In dieser Kategorie steht es im Berliner Open-Air-Ranking 2024 also 2:0 im Duell Wuhlheide vs. Waldbühne. Ich hoffe, die Waldbühne kann in eineinhalb Wochen bei Pearl Jam zumindest einen Anschlusstreffer landen.
Um kurz vor 20 Uhr wurde das "Atum"-Intro in der Wuhlheide abgespielt. Währenddessen kamen The Smashing Pumpkins unter großem Jubel auf die Bühne. Das Trio um Frontmann Billy Corgan, James Iha (Gitarre) und Jimmy Chamberlin (Schlagzeug), ergänzt durch Jack Bates (Bass), Katie Cole (Gesang, Gitarre) und Neuzugang Kiki Wong (Gitarre).
Ich nehme das Fazit mal vorweg: Es war genau der Auftritt dieser Band, den ich mir immer gewünscht habe. Da hat wirklich alles gepasst. Eine unheimlich spielfreudige und musikalisch großartige Band, die sichtlich dankbar und glücklich über den Zuspruch an diesem Abend war. Ein Publikum, das vom ersten Moment an unheimlich euphorisch war und sowohl die alten Klassiker als auch die neuen Songs mit viel Begeisterung, lautstarkem Gesang und viel Bewegung (mit überraschend hohem Crowdsurfing-Anteil) gefeiert hat. Und eine unheimlich hitlastige Setlist, die kaum Wünsche offen gelassen hat. Von "Today" und "Tonight, Tonight" über "Ava Adore", "Disarm" und "Bullet with Butterfly Wings" bis zu "1979", "Cherub Rock" und "Zero" als Finale. Da war so ziemlich alles dabei. Wirklich großartig! Und das alles mit einem klaren und druckvollen Sound sowie einer ansprechenden Lichtshow.
Nach knapp zwei Stunden Spielzeit war das Konzert vorbei. Pünktlich zur Curfew um 22 Uhr. Ich habe es ja schon geschrieben, aber hier gerne noch einmal: Das war wirklich eine beeindruckend starke Angelegenheit. Nicht weniger als bislang mein Konzert des Jahres. Ich hoffe, es gibt irgendwann eine Wiederholung.
Bei der Ankündigung der Tour und insbesondere dieses Konzerts hatte ich zwei Emotionen, die gleichermaßen präsent waren. Einmal eine große Freude über die Gelegenheit, The Smashing Pumpkins nach dem nicht ganz so überragenden Auftritt beim Hurricane Festival 2013 endlich noch einmal zu sehen. Und das an einem Samstag in der Wuhlheide mit Interpol als Support. Was für ein starkes Paket! Und andererseits die Sorge, dass diese Location vielleicht etwas überdimensioniert sein mag und mal wieder eine Deutschlandtour dieser Band kurzfristig abgesagt oder in irgendeiner Form verlegt wird. Gab es in der Vergangenheit ja alles schon.
Zum Glück war diese Sorge unberechtigt. Denn im Gegensatz zu den anderen Deutschlandterminen, bei denen der Vorverkauf wohl wirklich nicht so wahnsinnig erfolgreich lief, hieß es bei der Wuhlheide heute: Ausverkauft! Ungefähr 17.000 Konzertgäste. Das ist doch mal eine Ansage für diese Band im Jahr 2024.
Ich war etwa eine Stunde vor Einlass an der Wuhlheide. Vor mir standen schon ein paar andere Menschen vor dem Eingang. Und wie öfter zuletzt bei diesen doch schon etwas älteren Bands: Es war mal wieder ein überraschend hoher Anteil jüngerer und weiblicher Personen vertreten. Weit weg von der Mehrheit (das waren erwartungsgemäß immer noch ältere Männer), aber trotzdem eine ganz schöne Beobachtung, woher auch immer das kommt. Die Schlange wurde jedenfalls recht schnell sehr lang. Der Einlass begann pünktlich und war gut organisiert. Lustige Beobachtung dabei: Getränke durften bis zu einer bestimmten Größe in PET-Flaschen mit in die Wuhlheide genommen werden. Allerdings ohne Deckel, weil diese ja als potenzielle Wurfgeschosse dienen können. Das ist nicht neu und das habe ich in der Vergangenheit auch schon öfter bei Konzerten und Festivals erlebt. Aber diesmal zum ersten Mal, seitdem es überwiegend Flaschen mit fest verbundenen Deckeln gibt. Das macht die ganze Sache natürlich etwas komplizierter.

Meine frühe Ankunft wurde mal wieder mit einem Platz in der ersten Reihe direkt an der Absperrung zur Bühne belohnt. Dort habe ich dann im Sonnenschein auf den Konzertbeginn gewartet, während sich die Wuhlheide hinter mir langsam gefüllt hat. Wie schon gesagt: Ausverkauft. Eine schöne Kulisse war also garantiert.
Pünktlich um 18:30 Uhr kamen Interpol auf die Bühne. Ich habe diese Band seit 2007 jetzt schon diverse Male live gesehen, bislang aber immer nur mit Festivalauftritten. Dieser Support-Slot war also mal ein anderer Rahmen. Und das war wirklich eine runde Sache! Die Bandmitglieder wirkten natürlich abgeklärt wie immer, aber wer Songs wie "Obstacle 1", "Pioneer to the Falls" und "All the Rage Back Home" im Programm hat, darf das auch. Die Stimmung im Publikum war entsprechend gut. Zum Abschluss gab es mit "Slow Hands" noch einen angemessenen Hit. Das hat schon sehr viel Spaß gemacht! Einziges Manko: Der Gesang war für meinen Geschmack stellenweise etwas zu leise abgemischt. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann mal zu einem Solo-Konzert der Band. Ein Indoor-Auftritt wäre eine ganz neue Erfahrung, die die Atmosphäre bestimmt auf eine noch höhere Stufe bringt. Die Oktober-Tour kollidiert leider mit meinen Urlaubsplänen...
Es gab eine Umbaupause. Mittlerweile war die Wuhlheide komplett voll. Und das Wetter war weiterhin erfreulich stabil. In dieser Kategorie steht es im Berliner Open-Air-Ranking 2024 also 2:0 im Duell Wuhlheide vs. Waldbühne. Ich hoffe, die Waldbühne kann in eineinhalb Wochen bei Pearl Jam zumindest einen Anschlusstreffer landen.

Um kurz vor 20 Uhr wurde das "Atum"-Intro in der Wuhlheide abgespielt. Währenddessen kamen The Smashing Pumpkins unter großem Jubel auf die Bühne. Das Trio um Frontmann Billy Corgan, James Iha (Gitarre) und Jimmy Chamberlin (Schlagzeug), ergänzt durch Jack Bates (Bass), Katie Cole (Gesang, Gitarre) und Neuzugang Kiki Wong (Gitarre).
Ich nehme das Fazit mal vorweg: Es war genau der Auftritt dieser Band, den ich mir immer gewünscht habe. Da hat wirklich alles gepasst. Eine unheimlich spielfreudige und musikalisch großartige Band, die sichtlich dankbar und glücklich über den Zuspruch an diesem Abend war. Ein Publikum, das vom ersten Moment an unheimlich euphorisch war und sowohl die alten Klassiker als auch die neuen Songs mit viel Begeisterung, lautstarkem Gesang und viel Bewegung (mit überraschend hohem Crowdsurfing-Anteil) gefeiert hat. Und eine unheimlich hitlastige Setlist, die kaum Wünsche offen gelassen hat. Von "Today" und "Tonight, Tonight" über "Ava Adore", "Disarm" und "Bullet with Butterfly Wings" bis zu "1979", "Cherub Rock" und "Zero" als Finale. Da war so ziemlich alles dabei. Wirklich großartig! Und das alles mit einem klaren und druckvollen Sound sowie einer ansprechenden Lichtshow.
Nach knapp zwei Stunden Spielzeit war das Konzert vorbei. Pünktlich zur Curfew um 22 Uhr. Ich habe es ja schon geschrieben, aber hier gerne noch einmal: Das war wirklich eine beeindruckend starke Angelegenheit. Nicht weniger als bislang mein Konzert des Jahres. Ich hoffe, es gibt irgendwann eine Wiederholung.

- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Freitag in Siegen bei Judiciary im Vortex. Die Band hat zwei NRW Shows gespielt. Ich konnte die für mich nähere Show in Bochum nicht mitnehmen. Also ging es nach Siegen. Der Gig hatte auch die stärkeren Supports, wobei eine Band am Tag vorher canceln musste. Hinfahrt war schrecklich. Kurz vor Siegen ist die Welt untergegangen. Die Fahrbahn stand teilweise unter Wasser. Ich war froh als wir sicher vor Ort waren. Es waren vielleicht 60-80 Zahlende da. Hätten gerne mehr sein dürfen, aber wie bereits gesagt, im Moment ist so viel los. Da sind etwas leerere Shows kein Wunder. Die Crowd war teilweise sehr anstrengend. Einige Leute maximal betrunken, unangenehm.
Wrecked Culture – Bestes Set, dass ich bisher von der Band gesehen habe. Musikalisch immer noch nicht wirklich meins, aber die 20 Minuten wussten gut zu unterhalten. Siegen Crowds scheinen auch ein Faible für die stumpferen Acts zu haben. Dementsprechend gab es schon bei der ersten Band harten Mosh. Down to Nothing Cover wurde auch wieder gespielt. Solider Opener.
Moral Fever – Auch hier der beste Gig, den ich bisher von der Band gesehen habe. Sound ist düsterer, metallisch angehauchter Hardcore. Würde hier No Zodiac als Referenz ranziehen. Songs sind gespickt mit fiesen Breakdowns. Der Mosh wurde nochmal härter. Sound war auch ziemlich gut abgemischt wie überhaupt der ganze Abend. Probs dafür an den Mischer an dieser Stelle. Band konnte voll überzeugen und war auch passend als Support ausgewählt.
Judiciary – Ich habe hier ein wenig das Gefühl, dass die Band von den Kids nicht so ganz so viel Liebe erfährt, wie sie verdient hätte. Sound ist auf der letzten Platte noch stärker in Richtung Metal gewandet als es im Frühwerk schon der Fall war. Die können alle was an ihren Instrumenten. Es ist aber schon offensichtlich, dass die älteren Tracks besser ankommen. Insgesamt sicherlich schon besser gesehen, aber ich wurde auch alles andere als enttäuscht. Guter Gig mit dem HIghlight „Axis of Equality“ als letzten Song. Rundum gelungener Abend.
Wrecked Culture – Bestes Set, dass ich bisher von der Band gesehen habe. Musikalisch immer noch nicht wirklich meins, aber die 20 Minuten wussten gut zu unterhalten. Siegen Crowds scheinen auch ein Faible für die stumpferen Acts zu haben. Dementsprechend gab es schon bei der ersten Band harten Mosh. Down to Nothing Cover wurde auch wieder gespielt. Solider Opener.
Moral Fever – Auch hier der beste Gig, den ich bisher von der Band gesehen habe. Sound ist düsterer, metallisch angehauchter Hardcore. Würde hier No Zodiac als Referenz ranziehen. Songs sind gespickt mit fiesen Breakdowns. Der Mosh wurde nochmal härter. Sound war auch ziemlich gut abgemischt wie überhaupt der ganze Abend. Probs dafür an den Mischer an dieser Stelle. Band konnte voll überzeugen und war auch passend als Support ausgewählt.
Judiciary – Ich habe hier ein wenig das Gefühl, dass die Band von den Kids nicht so ganz so viel Liebe erfährt, wie sie verdient hätte. Sound ist auf der letzten Platte noch stärker in Richtung Metal gewandet als es im Frühwerk schon der Fall war. Die können alle was an ihren Instrumenten. Es ist aber schon offensichtlich, dass die älteren Tracks besser ankommen. Insgesamt sicherlich schon besser gesehen, aber ich wurde auch alles andere als enttäuscht. Guter Gig mit dem HIghlight „Axis of Equality“ als letzten Song. Rundum gelungener Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Chelsea Wolfe am Samstag im Hamburger Grünspan war das für mich bisher beste Konzert des Jahres. Also abgehen von der Temperatur in der ausverkauften Location, die unerträglich war, obwohl es draußen tagsüber höchstens 18 Grad hatte und das ein Raum mit extrem hoher Decke ist. Frage mich immer wieder, wie das zustandekommt. In der Umbaupause standen wir vorn links zum Glück neben einer der Notausgangstüren, die geöffnet wurde. Spätestens nach einer Stunde bekam man vorn aber ordentlich Platz, weil viele Luftholen gingen oder generell einfach nach hinten.
Support kam von Kaelan Mikla aus Island, einer Post-Punk-Band mit.. ich sage mal elfischen Einflüssen.
Die Songs mit klassischen Post-Punk-Basslines und ordentlich Darkwave-Gewummer haben mir besser gefallen als der Anfang und Ende des Sets, wo so Folk-Einflüsse im Vordergrund standen. Der teils sehr hohe Gesang ist außergewöhnlich für Bands dieses Genres und die Band gefällt Einigen deshalb, glaube ich, weniger. Ich fands für die 30-40 Minuten live aber gut und auch das Publikum hat es mit viel Beifall goutiert.
Chelsea war dann über alle Zweifel erhaben. Großer Fokus auf das aktuelle (grandiose) Album, aber auch ausreichend Ausflüge in die Vergangenheit zu Hiss Spun, Abyss und Pain is Beauty. Davon Feral Love, der live einfach (wie viele ihrer Songs) noch einmal viel geiler ist. Leider war die ersten zwei Songs der Gesang noch viel zu leise, aber danach war es eigentlich durchgehend perfekt, egal ob die Songs Geballer enthielten oder nur sie an der Akustikgitarre gezupft hat (Flatlands und The Liminal, wow ey
). Wer generell was mit der Musik anfangen kann, wird diese Live-Show lieben.
Support kam von Kaelan Mikla aus Island, einer Post-Punk-Band mit.. ich sage mal elfischen Einflüssen.

Chelsea war dann über alle Zweifel erhaben. Großer Fokus auf das aktuelle (grandiose) Album, aber auch ausreichend Ausflüge in die Vergangenheit zu Hiss Spun, Abyss und Pain is Beauty. Davon Feral Love, der live einfach (wie viele ihrer Songs) noch einmal viel geiler ist. Leider war die ersten zwei Songs der Gesang noch viel zu leise, aber danach war es eigentlich durchgehend perfekt, egal ob die Songs Geballer enthielten oder nur sie an der Akustikgitarre gezupft hat (Flatlands und The Liminal, wow ey

- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern in Essen bei Conservative Military Image im Don't Panic. Habe letztes Jahr die Tour nicht mitgenommen, großer Fehler. Nun also die Möglichkeit bekommen, das nachzuholen und die Band endlich mal zu sehen. Die Show war sehr gut besucht, viel hat nicht gefehlt zum Ausverkauf. Ich hatte etwas Bedenken wegen der Crowd, aber es war doch halbwegs in Ordnung. Im Gegensatz zum angegebenen Beginn von 20 Uhr ging es leider erst um 20:35 Uhr los. Ich wäre gerne früh zuhause gewesen, aber der Plan wurde an dieser Stelle schon durchkreuzt.
Old Virus – Irgendeine Random Punk/Oi Band aus NRW. Hatte den Namen vorher einmal auf dem Show Flyer eines Bookers gelesen, der oft Mist zusammenbucht. Dementsprechend niedrig waren meine Erwartungen und sie wurden vollends erfüllt. Das war gar nichts. Dazu noch einige sehr ekelig frauenfeindliche Lyrics. Hoffentlich nie wieder.
Conservative Military Image – Top Gig mit einem ziemlichen Downer. Es wurde (fast) alles gespielt, was ich hören wollte. Dabei gab es keinen Fokus, alle Releases der Band wurden abgedeckt. Die Crowd war direkt voll drin. Leider mit Schweinepogo inkl. Oberkörperfrei Dudes im Pit, aber damit habe ich im Vorfeld gerechnet. Die Band bewegt sich an der Schnittstelle von Hardcore und Oi. Dementsprechend gab es vernünftige Singalongs und auch Stage Dives. Leider auch fliegende Bierbecher, sodass es auf dem Fließenboden vor der Bühne ziemlich rutschig war. Highlights waren für mich „Yard Hard“ und „Oliver Kahn“, leider ohne Sampels während des Intros. Der Downer kam in der zweiten Hälfte des Sets in Form eines Vollknockouts. Obwohl ich in der Nähe stand habe ich nicht mitbekommen, ob der Herr im Pit getroffen wurde oder einfach nur ausgerutscht und mit dem Kopf mies auf dem Boden aufgeschlagen ist. Gute Besserung an dieser Stelle. Set wurde unterbrochen, Krankenwagen gerufen und die Location geräumt. Hat sicher 15-20 Minuten in Anspruch genommen. Miese Situation, aber kann passieren. Leider ist etwas Ähnliches bei einem meiner letzten Besuche der Location im Dezember auch passiert. Ich bringe dem Laden kein Glück. Laden wurde schließlich wieder gefüllt und es gab noch 3-4 Songs, bei denen trotz etwas gedrückter Stimmung noch ne Menge los war. Generell klasse Gig. Ist sicherlich keine anspruchsvolle Mucke, aber geht einfach hart. Habe hohe Erwartungen ans Ieperfest vor anderer Crowd. Sollte noch ne Ecke wilder werden.
Old Virus – Irgendeine Random Punk/Oi Band aus NRW. Hatte den Namen vorher einmal auf dem Show Flyer eines Bookers gelesen, der oft Mist zusammenbucht. Dementsprechend niedrig waren meine Erwartungen und sie wurden vollends erfüllt. Das war gar nichts. Dazu noch einige sehr ekelig frauenfeindliche Lyrics. Hoffentlich nie wieder.
Conservative Military Image – Top Gig mit einem ziemlichen Downer. Es wurde (fast) alles gespielt, was ich hören wollte. Dabei gab es keinen Fokus, alle Releases der Band wurden abgedeckt. Die Crowd war direkt voll drin. Leider mit Schweinepogo inkl. Oberkörperfrei Dudes im Pit, aber damit habe ich im Vorfeld gerechnet. Die Band bewegt sich an der Schnittstelle von Hardcore und Oi. Dementsprechend gab es vernünftige Singalongs und auch Stage Dives. Leider auch fliegende Bierbecher, sodass es auf dem Fließenboden vor der Bühne ziemlich rutschig war. Highlights waren für mich „Yard Hard“ und „Oliver Kahn“, leider ohne Sampels während des Intros. Der Downer kam in der zweiten Hälfte des Sets in Form eines Vollknockouts. Obwohl ich in der Nähe stand habe ich nicht mitbekommen, ob der Herr im Pit getroffen wurde oder einfach nur ausgerutscht und mit dem Kopf mies auf dem Boden aufgeschlagen ist. Gute Besserung an dieser Stelle. Set wurde unterbrochen, Krankenwagen gerufen und die Location geräumt. Hat sicher 15-20 Minuten in Anspruch genommen. Miese Situation, aber kann passieren. Leider ist etwas Ähnliches bei einem meiner letzten Besuche der Location im Dezember auch passiert. Ich bringe dem Laden kein Glück. Laden wurde schließlich wieder gefüllt und es gab noch 3-4 Songs, bei denen trotz etwas gedrückter Stimmung noch ne Menge los war. Generell klasse Gig. Ist sicherlich keine anspruchsvolle Mucke, aber geht einfach hart. Habe hohe Erwartungen ans Ieperfest vor anderer Crowd. Sollte noch ne Ecke wilder werden.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gerade bei Thursday in..der Kantine Köln? Ja richtig gelesen, Sonntag waren die zwar im SO36, aber da war ich noch in Schweden. Aber da die ziemlich weit oben auf meiner "noch nicht gesehen"-Liste stehen, ging es heute einmal durch die Republik.
Anreise mit Öffis war entspannt, bisschen Bahn fahren, bisschen latschen, Kl. Bier bei Rewe abholen, geht schlimmer.
Kantine hat direkt mit dem schönen Außenbereich einen guten Eindruck gemacht, nach 2 Kölsch hat es trotz Hitze innen auch gepasst, teurer Merch, aber machste nichts.
Erster Act war Nate Bergman. Gute Knödelstimme, von seinen Songs hängengeblieben ist nicht viel, Helena-Cover war aber cool.
Phantom Bay danach war ein bisschen Fehl am Platz, keine Hardcore-Crowd. Irgendwie finde ich aber auch, dass deren Sound nicht zu denen passt, die sollen gerne mal versuchen, wie Unwound zu klingen.
Thursday war danach richtig gut. Sah es am Anfang nach einer recht kleinen Crowd aus, wurde die Kantine dann doch noch gut gefüllt, auch wenn es weit vom Ausverkauf weg war. Irgendwie dachte ich, dass sie War All The Time komplett spielen, dem war aber nicht so. Wilder Mix durch alle Alben, Band gut drauf, Geoff gut drauf, aber so 100% wollte der Funken nicht überspringen. Die Leute waren recht zurückhaltend (fast kein Klatschen zwischen Hauptblock und Zugabe?!), meine Erwartungen waren evtl. zu hoch, keine Ahnung. Sehr gutes Konzert, aber ich war auch schon bei besseren.
Anreise mit Öffis war entspannt, bisschen Bahn fahren, bisschen latschen, Kl. Bier bei Rewe abholen, geht schlimmer.
Kantine hat direkt mit dem schönen Außenbereich einen guten Eindruck gemacht, nach 2 Kölsch hat es trotz Hitze innen auch gepasst, teurer Merch, aber machste nichts.
Erster Act war Nate Bergman. Gute Knödelstimme, von seinen Songs hängengeblieben ist nicht viel, Helena-Cover war aber cool.
Phantom Bay danach war ein bisschen Fehl am Platz, keine Hardcore-Crowd. Irgendwie finde ich aber auch, dass deren Sound nicht zu denen passt, die sollen gerne mal versuchen, wie Unwound zu klingen.
Thursday war danach richtig gut. Sah es am Anfang nach einer recht kleinen Crowd aus, wurde die Kantine dann doch noch gut gefüllt, auch wenn es weit vom Ausverkauf weg war. Irgendwie dachte ich, dass sie War All The Time komplett spielen, dem war aber nicht so. Wilder Mix durch alle Alben, Band gut drauf, Geoff gut drauf, aber so 100% wollte der Funken nicht überspringen. Die Leute waren recht zurückhaltend (fast kein Klatschen zwischen Hauptblock und Zugabe?!), meine Erwartungen waren evtl. zu hoch, keine Ahnung. Sehr gutes Konzert, aber ich war auch schon bei besseren.
- Johnny Drama
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war auch in Thursday in Köln. Bisher das beste Konzert, dass ich von der Band gesehen habe. Geoff scheint tatsächlich mit dem Alter besser Schreien zu können. Das Publikum war wie erwartet zwischen 30 und 45, nur die erste Reihe war voll mit Teenies
Vorne drin fand ich die Stimmung sehr gut. Vor der Zugabe hat er gesagt, dass sie sowieso wiederkommen und nur eine Pause brauchen, vielleicht hat deswegen kaum jemand geklatscht. Die Kantine kann ich nur weiterempfehlen. Ist schon krass wie viele schöne Venues mit mittlerer Größe es in Köln gibt, u.a. Gloria, Bürgerhaus Stollwerck, LMH.

Vorne drin fand ich die Stimmung sehr gut. Vor der Zugabe hat er gesagt, dass sie sowieso wiederkommen und nur eine Pause brauchen, vielleicht hat deswegen kaum jemand geklatscht. Die Kantine kann ich nur weiterempfehlen. Ist schon krass wie viele schöne Venues mit mittlerer Größe es in Köln gibt, u.a. Gloria, Bürgerhaus Stollwerck, LMH.
- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Die Meinungen hier sind konträr zu meiner eigenen und auch der der meisten Leute, mit denen ich mich über Locations unterhalten. Kantine ist an sich okay, aber die am miesesten zu erreichende Location Köln. Wenn man aus Richtung Düsseldorf kommt muss man gefühlt zurück nach Leverkusen fahren.
Und die Live Music Hall ist ne random Industriehalle mit oft mäßigem Sound. Auch kein Liebling von mir.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war einmal in der Kantine und fand sie nicht toll. Sie liegt am Arsch der Welt, das komplette Personal war unfreundlich, es gibt keine Essmöglichkeiten oder Toiletten in der Nähe und mit feuchten Schuhsohlen ist das Treppenhaus eine Todesfalle.
The fact that there's a highway to hell, but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.
- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Naja tbf da sind jetzt auch einige Probleme dabei, die entstehen, weil ihr euch mehrere Stunden vorher an der Location anstellt, um in die erste Reihe zu kommen oder?
Da kann die Location herzlich wenig für. Die Kantine hat bspw. einen eigenen Essensstand.
Da kann die Location herzlich wenig für. Die Kantine hat bspw. einen eigenen Essensstand.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Du hast natürlich vollkommen Recht.
Als Front Row Bitch hat man durchaus eine andere Sichtweise auf Venues und was sie ‚gut‘ macht:
- Vernünftige Parkmöglichkeiten in der Nähe, damit man nachmittags noch schnell die Stühle und die anderen Sachen zurückbringen kann
- Toiletten in der Nähe
- Essensmöglichkeiten
- Ein Eingangsbereich, der durchaus einen Schutz gegen Sonne, Regen und Wind bietet
- Eine vernünftige Topologie des Eingangsbereichs, so das sich keiner kurz vorm Einlass durchsneaken kann
- Kurzer und übersichtlicher Laufweg vom Eingang zur Bühne
Btw.: der ‚Klassiker-Juni‘ hat mit Peter Maffay (Lingen), Alice Cooper (Northeim) und Take That (Hannover) ziemlich gut abgeliefert. Das waren alles sehr tolle Konzerte.
Als Front Row Bitch hat man durchaus eine andere Sichtweise auf Venues und was sie ‚gut‘ macht:
- Vernünftige Parkmöglichkeiten in der Nähe, damit man nachmittags noch schnell die Stühle und die anderen Sachen zurückbringen kann
- Toiletten in der Nähe
- Essensmöglichkeiten
- Ein Eingangsbereich, der durchaus einen Schutz gegen Sonne, Regen und Wind bietet
- Eine vernünftige Topologie des Eingangsbereichs, so das sich keiner kurz vorm Einlass durchsneaken kann
- Kurzer und übersichtlicher Laufweg vom Eingang zur Bühne
Btw.: der ‚Klassiker-Juni‘ hat mit Peter Maffay (Lingen), Alice Cooper (Northeim) und Take That (Hannover) ziemlich gut abgeliefert. Das waren alles sehr tolle Konzerte.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Puh und ich dachte, ein Konzertbesuch soll vor allem Spaß machen
- Quadrophobia
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Das Spektrum von Konzertexperience in diesem Thread reicht von 14:00 Campingstuhl-anstehen für Johannes Oerding bis Schlägerei in einer Billiardhalle
Re: Der Konzertbesuchsthread
Natürlich macht ein Konzertbesuch Spaß.
Und vor allem: alle neuen Freunde der letzten drei Jahre haben wir beim Anstehen kennengelernt.
Krass in der Hinsicht war Lord of the Lost in Köln. Von den ersten 50 Leuten kannte ich 40. Speziell bei dieser Band wird das immer mehr zu einem Familientreffen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Für mich wäre es der absolute Horror, aber finde es bemerkenswert das durchzuziehen. Und solange es Spaß macht 

- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Noch heute führe ich auf Shows Gespräche, die mit "Warst du damals auf der Show in der Billiardhalle?" beginnen.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Fr 28. Jun 2024, 10:25Das Spektrum von Konzertexperience in diesem Thread reicht von 14:00 Campingstuhl-anstehen für Johannes Oerding bis Schlägerei in einer Billiardhalle
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Mit der Kantine hatte ich mit den Öffis auch mit die schlechtesten Erfahrungen gemacht. Bin außerdem kein Fan davon, wenn der Barbereich zu stark in den vorderen Zuschauerbereich hereinragt und wenn sich die Toilette vorne (also links oder rechts von der Bühne) befindet, sodass man sich gerade bei ausverkauften Konzerten durch den Menschenpulk quetschen muss. Beides ist in der Kantine gegeben, demnach auch kein Favorit von mir.SammyJankis hat geschrieben: ↑Fr 28. Jun 2024, 08:44Die Meinungen hier sind konträr zu meiner eigenen und auch der der meisten Leute, mit denen ich mich über Locations unterhalten. Kantine ist an sich okay, aber die am miesesten zu erreichende Location Köln. Wenn man aus Richtung Düsseldorf kommt muss man gefühlt zurück nach Leverkusen fahren.
Und die Live Music Hall ist ne random Industriehalle mit oft mäßigem Sound. Auch kein Liebling von mir.
- Tambourine-Man
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich kenne es vom Hörensagen auch nur so, dass man sich ein Konzert in der Kantine zweimal überlegt.
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- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern in Düsseldorf bei Mindz Eye im Kulturschlachthof. Die Show war leider nicht so gut besucht, 40-50 Zahlende. Da spielen sicher diverse Faktoren mit rein, vor allem das gute Wetter und die Tatsache, dass viele potentielle Besucher*innen schon auf dem Weg zum Jera On Air und Outbreak Fest sind oder mitten in den Vorbereitungen.
Pluto the Racer – Endlich mal gesehen, wobei es kurzfristig personelle Veränderungen gab. Dennoch guter Auftritt. Pop Punk geht gerne mal an mir vorbei, aber hier hatte ich 20 Minuten lang eine gute Zeit. Vor der Bühne war es noch ziemlich ruhig. Hatte zu dem Zeitpunkt große Bedenken, dass es ein bitterer Abend werden könnte.
No Purity – Düsseldorfer Band, die augenscheinlich für locker 15-20 Zahlende verantwortlich war, die teilweise nach dem Auftritt sogar gegangen sind. Aber Zahlende sind Zahlende und sowas braucht es manchmal auch für kleine Booking Crews, um auf Null zu kommen. Sound ist moshlastiger Hardcore. Habe hier aber weiterhin das Gefühl, dass die Band noch etwas Zeit benötigt und an den Songs feilen muss. Dennoch war plötzlich vor der Bühne richtig Alarm. Damit habe ich nicht gerechnet, aber es erst einmal auf den Lokalbonus geschoben.
Swell – Band aus Holland, die Tour Support von Mindz Eye sind. Die Band ist mir unangenehm in Erinnerung geblieben, weil sie beim letzten Gig, den ich gesehen habe, Mindforce gecovert haben, was ich unpassend fand. Dieses Mal kam das Cover zum Glück nicht. Das Set war generell viel besser als ich erwartet habe. Solider Hardcore, weiterhin viel Bewegung vor der Bühne. Die Crowd war richtig gut drauf und begeisterungsfähig. Hat mich positiv überrascht.
Mindz Eye – Die Band hat einen Song mit einem Feature des Sängers der deutschen Hardcore Band Slope. Dementsprechend kann mich sich den Sound auch vorstellen, early Slope. Finde es im Jahr 2024 ziemlich random. Der Auftritt, obwohl weiterhin Bewegung vorhanden war, ist auch ziemlich an mir vorbeigegangen. Brauch ich nicht nochmal sehen. Musikalisch insgesamt sicherlich nicht die beste Show, aber trotzdem war überraschend viel los. Hoffentlich kommen nächste Woche bei Dead Heat an gleicher Stelle mehr Leute.
Pluto the Racer – Endlich mal gesehen, wobei es kurzfristig personelle Veränderungen gab. Dennoch guter Auftritt. Pop Punk geht gerne mal an mir vorbei, aber hier hatte ich 20 Minuten lang eine gute Zeit. Vor der Bühne war es noch ziemlich ruhig. Hatte zu dem Zeitpunkt große Bedenken, dass es ein bitterer Abend werden könnte.
No Purity – Düsseldorfer Band, die augenscheinlich für locker 15-20 Zahlende verantwortlich war, die teilweise nach dem Auftritt sogar gegangen sind. Aber Zahlende sind Zahlende und sowas braucht es manchmal auch für kleine Booking Crews, um auf Null zu kommen. Sound ist moshlastiger Hardcore. Habe hier aber weiterhin das Gefühl, dass die Band noch etwas Zeit benötigt und an den Songs feilen muss. Dennoch war plötzlich vor der Bühne richtig Alarm. Damit habe ich nicht gerechnet, aber es erst einmal auf den Lokalbonus geschoben.
Swell – Band aus Holland, die Tour Support von Mindz Eye sind. Die Band ist mir unangenehm in Erinnerung geblieben, weil sie beim letzten Gig, den ich gesehen habe, Mindforce gecovert haben, was ich unpassend fand. Dieses Mal kam das Cover zum Glück nicht. Das Set war generell viel besser als ich erwartet habe. Solider Hardcore, weiterhin viel Bewegung vor der Bühne. Die Crowd war richtig gut drauf und begeisterungsfähig. Hat mich positiv überrascht.
Mindz Eye – Die Band hat einen Song mit einem Feature des Sängers der deutschen Hardcore Band Slope. Dementsprechend kann mich sich den Sound auch vorstellen, early Slope. Finde es im Jahr 2024 ziemlich random. Der Auftritt, obwohl weiterhin Bewegung vorhanden war, ist auch ziemlich an mir vorbeigegangen. Brauch ich nicht nochmal sehen. Musikalisch insgesamt sicherlich nicht die beste Show, aber trotzdem war überraschend viel los. Hoffentlich kommen nächste Woche bei Dead Heat an gleicher Stelle mehr Leute.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Haha, ganz schön viel Hate für meinen Post hier. Die Erreichbarkeit der Kantine ist natürlich ein Nachteil, aber unter der Woche muss ich sowieso mit dem Auto nach Köln fahren, sonst komm ich nicht zurück. Ich bleib dabei, dass es zumindest im Sommer ne sehr schöne Location ist.
Bei der LMH bin ich wahrscheinlich voreingenommen, weil ich Ehrenfeld mag und da vor 15-20 Jahren mit die besten Konzerte meines Lebens gesehen habe, Mars Volta, SOAD, Foals etc.
Bei der LMH bin ich wahrscheinlich voreingenommen, weil ich Ehrenfeld mag und da vor 15-20 Jahren mit die besten Konzerte meines Lebens gesehen habe, Mars Volta, SOAD, Foals etc.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Sonntag bei The Amazons im Molotow. Das Konzert fand im Club statt, Ticket über Kleinanzeigen für 20 Euro bekommen (VVK 26 Euro). War schon recht früh da und Einlass hat sich um fast eine halbe Stunde verzögert, aber die Band war schon zu sehen, hat offenbar Bekannte oder nachreisende Fans begrüßt und ist los auf nen kleinen Spaziergang über die Reeperbahn. Wirkten sehr bodenständig. Dann ging’s rein. Zu dem Zeitpunkt war es allerdings noch sehr leer (ca. 20-25 Leute) und ich hatte die Befürchtung, dass wohl nicht viel los sein dürfte - was sich leider bestätigt hat. Am Ende waren ca. 120 Tickets verkauft, in den Raum passen glaub so 350. Es war jedenfalls viel Platz und direkt vorne stehen war kein Problem. Hatte sie tatsächlich größer eingeschätzt. Publikum war gemischt in allen Altersklassen, von Teenies bis hoch ins Alter war alles dabei, Durchschnitt vielleicht so Mitte bis Ende 20.
The Deadnotes
Vorband kommt ursprünglich aus Freiburg. Musikalisch irgendwo zwischen Vistas und Ten Tonnes. Tat nicht weh, hat aber auch nicht so recht gezündet. Aufgefallen ist die Diskrepanz zwischen dem sehr aufgedrehten Sänger und dem Bassisten, der die meiste Zeit mit geschlossenen Augen in sich gekehrt gespielt hat. Zu einem Zeitpunkt ist der Sänger dann ins Publikum gerannt mit Mikroständer, an mir vorbei (Stand da eher mittig links in Richtung Treppe), kam plötzlich wieder zurück und bog dann in die Mitte ab, um dort weiterzumachen. Dabei hat er (unbeabsichtigt, aber halt auch unbemerkt) eine Zuschauerin mit dem Mikro am Kopf erwischt. War aber wohl zum Glück nicht so wild. Ansagen wirkten etwas durcheinander.
The Amazons
Nach einer kurzen Umbaupause kamen dann The Amazons auf die Bühne. Nur der Schlagzeuger hatte eine Setlist aus Papier, die anderen waren alle digital. Ein tolles Konzert mit vielen Hits - die Stimme des Sängers ist auch live bemerkenswert, wobei mich vor allem der Gitarrist in seinen Bann gezogen hat. Dem könnte ich wohl stundenlang zuschauen. Stand in der zweiten Reihe und da es keine Absperrung oder so gibt, ist man wirklich nah dran. Leider war es bei einigen Songs so, dass um mich herum alle mit dem Smartphone gezückt gefilmt haben. Der Sänger hat hin und wieder direkt in die Kamera geschaut und Grimassen gezogen - trotzdem irgendwie schade. Ich kann ja verstehen, dass man sich mal ne Sequenz filmt oder Bilder macht, ich schaue mir das selbst gerne und oft an. Aber in der Länge und Intensität gerade bei den Songs vom kommenden Album - von denen einer wohl erstmals gespielt wurde - wurde oft durchgängig gefilmt. Je bekannter die Songs wurden, desto mehr Bewegung gab es hinter mir - wobei das Gehopse noch nicht als Pogo oder so durchgeht, war aushaltbar. Ansagen gab es nur wenige, ein Hinweis aufs EM-Finale (Deutschland-England) und Elfmeterschießen mit der Aussage, dass es die einzige Fußballansage des Abends sein wird und Fußball vielleicht auch nicht die höchste Priorität hat für alle, die anwesend sind. Höhepunkt war Georgia, nach Aussage des Sängers sein Lieblingssong, was man auch gemerkt hat. Ansonsten haben mich vor allem die Songs vom ersten Album wie Junk Food Forever abgeholt, aber auch beim großen Hit Black Magic zum Schluss hat man der Band noch ihre Spielfreude angemerkt. Danach war Schluss und es gab keine Zugabe, die Setlist ging an die Leute, die vorab begrüßt wurden. Trotzdem alles in allem ein guter Abend für wenig Geld. Und auch wenn der Raum nicht voll wird, kann’s verdammt heiß werden.
The Deadnotes
Vorband kommt ursprünglich aus Freiburg. Musikalisch irgendwo zwischen Vistas und Ten Tonnes. Tat nicht weh, hat aber auch nicht so recht gezündet. Aufgefallen ist die Diskrepanz zwischen dem sehr aufgedrehten Sänger und dem Bassisten, der die meiste Zeit mit geschlossenen Augen in sich gekehrt gespielt hat. Zu einem Zeitpunkt ist der Sänger dann ins Publikum gerannt mit Mikroständer, an mir vorbei (Stand da eher mittig links in Richtung Treppe), kam plötzlich wieder zurück und bog dann in die Mitte ab, um dort weiterzumachen. Dabei hat er (unbeabsichtigt, aber halt auch unbemerkt) eine Zuschauerin mit dem Mikro am Kopf erwischt. War aber wohl zum Glück nicht so wild. Ansagen wirkten etwas durcheinander.
The Amazons
Nach einer kurzen Umbaupause kamen dann The Amazons auf die Bühne. Nur der Schlagzeuger hatte eine Setlist aus Papier, die anderen waren alle digital. Ein tolles Konzert mit vielen Hits - die Stimme des Sängers ist auch live bemerkenswert, wobei mich vor allem der Gitarrist in seinen Bann gezogen hat. Dem könnte ich wohl stundenlang zuschauen. Stand in der zweiten Reihe und da es keine Absperrung oder so gibt, ist man wirklich nah dran. Leider war es bei einigen Songs so, dass um mich herum alle mit dem Smartphone gezückt gefilmt haben. Der Sänger hat hin und wieder direkt in die Kamera geschaut und Grimassen gezogen - trotzdem irgendwie schade. Ich kann ja verstehen, dass man sich mal ne Sequenz filmt oder Bilder macht, ich schaue mir das selbst gerne und oft an. Aber in der Länge und Intensität gerade bei den Songs vom kommenden Album - von denen einer wohl erstmals gespielt wurde - wurde oft durchgängig gefilmt. Je bekannter die Songs wurden, desto mehr Bewegung gab es hinter mir - wobei das Gehopse noch nicht als Pogo oder so durchgeht, war aushaltbar. Ansagen gab es nur wenige, ein Hinweis aufs EM-Finale (Deutschland-England) und Elfmeterschießen mit der Aussage, dass es die einzige Fußballansage des Abends sein wird und Fußball vielleicht auch nicht die höchste Priorität hat für alle, die anwesend sind. Höhepunkt war Georgia, nach Aussage des Sängers sein Lieblingssong, was man auch gemerkt hat. Ansonsten haben mich vor allem die Songs vom ersten Album wie Junk Food Forever abgeholt, aber auch beim großen Hit Black Magic zum Schluss hat man der Band noch ihre Spielfreude angemerkt. Danach war Schluss und es gab keine Zugabe, die Setlist ging an die Leute, die vorab begrüßt wurden. Trotzdem alles in allem ein guter Abend für wenig Geld. Und auch wenn der Raum nicht voll wird, kann’s verdammt heiß werden.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war vorhin bei The Breeders in Huxleys Neue Welt in Berlin.
So langsam wird die Huxleys Neue Welt offensichtlich zu meinem Stammclub in Berlin. Das war jetzt das fünfte Konzert für mich dort in diesem Jahr und mindestens drei weitere Konzerte folgen nach aktuellem Stand noch. Dabei war der Abend ursprünglich zuerst im Festsaal Kreuzberg angesetzt, wurde aber vor einigen Wochen aufgrund guter Verkaufszahlen hochverlegt. Und trotz starker Genre-Konkurrenz und Schnittmengenpotenzial mit Garbage zeitgleich in der Uber Eats Music Hall war das Konzert ausverkauft. Nicht schlecht!
Kim Deal habe ich bislang einmal live gesehen, nämlich als Bassistin der Pixies auf dem Hurricane Festival 2009. Lange ist es her. Ein paar Jahre später ist sie dort bekanntlich ausgestiegen, unter anderem um sich wieder ihrem ehemaligen Nebenprojekt The Breeders zu widmen. Jetzt wurde es höchste Zeit, die Gelegenheit zu nutzen und auch diese Band bei einem ihrer doch recht seltenen Deutschlandkonzerte live zu sehen.
Ich war etwa eine halbe Stunde vor Einlassbeginn vor Ort, um mich in die noch einigermaßen überschaubare Schlange einzureihen. Das Berliner Sommerwetter hatte glücklicherweise gerade eine Regenpause. Wie auch bei den vergangenen Konzerten in der Huxleys Neue Welt hat es diesmal wieder für einen Platz ganz vorne in der ersten Reihe an der Absperrung zur Bühne gereicht. Dort habe ich gewartet, während sich der Club hinter mir langsam gefüllt hat.
Kurz nach 20 Uhr ging es mit Big Joanie los. Eine vierköpfige Band aus London, UK, die auf Wikipedia als "black feminist punk band" beschrieben wird. Musikalisch ging es vor allem in die Richtung Post-Punk. Phasenweise hat mir das ganz gut gefallen, auch wenn mir der Gesang von Frontfrau Stephanie Phillips nicht komplett zugesagt hat. Besonders hängengeblieben ist der Song "Today", bei dessen Studioversion Kim Deal die Band gesanglich begleitet. Live hat sie sich den Gastauftritt aber leider gespart. Die Ansagen zwischendurch waren mal sehr politisch, mal unterhaltsam. Ein insgesamt kurzweiliger Auftritt, der nach einer guten halben Stunde vorbei war.
Nach einer Umbaupause kamen dann gegen 21:15 Uhr The Breeders auf die Bühne. Es folgte ein Auftritt, der gleichermaßen musikalisch stark als auch einfach unheimlich sympathisch war. Kim Deal bringt trotz ihrer mittlerweile 63 (!) Jahre eine jugendliche Leichtigkeit mit sich, die ihr Alter komplett unglaubwürdig erscheinen lässt. Dazu trägt auch ihre ewig junge Stimme bei, die immer noch wie in den 1990ern klingt. Songtechnisch lag der Fokus des Abends auf dem Klassiker "Last Splash", von dem ein großer Teil gespielt wurde. Darunter auch Hits wie "Cannonball", "Drivin' on 9" und "Saints", die das Publikum lautstark gefeiert hat. Der Sound war dabei gerne mal ordentlich krachig. Das war schon ein richtiges Alternative-Rock Konzert, das so auch vor 30 Jahren hätte stattfinden können. Die Lichtshow war eher minimalistisch. Die Band war gut aufgelegt und hat immer wieder ein bisschen herumgealbert. Als letzten Song vor der Zugabe gab es noch die Pixies-Hymne "Gigantic", die trotz ihres Pop-Appeals ganz schön schrammelig daherkam. Ich habe mich sehr gefreut.
Zum Abschluss gab es noch "Walking with a Killer" und "Divine Hammer". Dann war das Konzert nach knapp 90 Minuten Spielzeit vorbei. Die Band hat sich bedankt, ich habe eine Setlist gefangen und kurz darauf glücklich den Club verlassen.
So langsam wird die Huxleys Neue Welt offensichtlich zu meinem Stammclub in Berlin. Das war jetzt das fünfte Konzert für mich dort in diesem Jahr und mindestens drei weitere Konzerte folgen nach aktuellem Stand noch. Dabei war der Abend ursprünglich zuerst im Festsaal Kreuzberg angesetzt, wurde aber vor einigen Wochen aufgrund guter Verkaufszahlen hochverlegt. Und trotz starker Genre-Konkurrenz und Schnittmengenpotenzial mit Garbage zeitgleich in der Uber Eats Music Hall war das Konzert ausverkauft. Nicht schlecht!
Kim Deal habe ich bislang einmal live gesehen, nämlich als Bassistin der Pixies auf dem Hurricane Festival 2009. Lange ist es her. Ein paar Jahre später ist sie dort bekanntlich ausgestiegen, unter anderem um sich wieder ihrem ehemaligen Nebenprojekt The Breeders zu widmen. Jetzt wurde es höchste Zeit, die Gelegenheit zu nutzen und auch diese Band bei einem ihrer doch recht seltenen Deutschlandkonzerte live zu sehen.
Ich war etwa eine halbe Stunde vor Einlassbeginn vor Ort, um mich in die noch einigermaßen überschaubare Schlange einzureihen. Das Berliner Sommerwetter hatte glücklicherweise gerade eine Regenpause. Wie auch bei den vergangenen Konzerten in der Huxleys Neue Welt hat es diesmal wieder für einen Platz ganz vorne in der ersten Reihe an der Absperrung zur Bühne gereicht. Dort habe ich gewartet, während sich der Club hinter mir langsam gefüllt hat.
Kurz nach 20 Uhr ging es mit Big Joanie los. Eine vierköpfige Band aus London, UK, die auf Wikipedia als "black feminist punk band" beschrieben wird. Musikalisch ging es vor allem in die Richtung Post-Punk. Phasenweise hat mir das ganz gut gefallen, auch wenn mir der Gesang von Frontfrau Stephanie Phillips nicht komplett zugesagt hat. Besonders hängengeblieben ist der Song "Today", bei dessen Studioversion Kim Deal die Band gesanglich begleitet. Live hat sie sich den Gastauftritt aber leider gespart. Die Ansagen zwischendurch waren mal sehr politisch, mal unterhaltsam. Ein insgesamt kurzweiliger Auftritt, der nach einer guten halben Stunde vorbei war.
Nach einer Umbaupause kamen dann gegen 21:15 Uhr The Breeders auf die Bühne. Es folgte ein Auftritt, der gleichermaßen musikalisch stark als auch einfach unheimlich sympathisch war. Kim Deal bringt trotz ihrer mittlerweile 63 (!) Jahre eine jugendliche Leichtigkeit mit sich, die ihr Alter komplett unglaubwürdig erscheinen lässt. Dazu trägt auch ihre ewig junge Stimme bei, die immer noch wie in den 1990ern klingt. Songtechnisch lag der Fokus des Abends auf dem Klassiker "Last Splash", von dem ein großer Teil gespielt wurde. Darunter auch Hits wie "Cannonball", "Drivin' on 9" und "Saints", die das Publikum lautstark gefeiert hat. Der Sound war dabei gerne mal ordentlich krachig. Das war schon ein richtiges Alternative-Rock Konzert, das so auch vor 30 Jahren hätte stattfinden können. Die Lichtshow war eher minimalistisch. Die Band war gut aufgelegt und hat immer wieder ein bisschen herumgealbert. Als letzten Song vor der Zugabe gab es noch die Pixies-Hymne "Gigantic", die trotz ihres Pop-Appeals ganz schön schrammelig daherkam. Ich habe mich sehr gefreut.
Zum Abschluss gab es noch "Walking with a Killer" und "Divine Hammer". Dann war das Konzert nach knapp 90 Minuten Spielzeit vorbei. Die Band hat sich bedankt, ich habe eine Setlist gefangen und kurz darauf glücklich den Club verlassen.
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