Zeitgeschehen / Panorama
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Ja, das stimmt sicherlich, sie reden ja auch immer wieder von Beprobungen an anderen Lagern.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Also, von Vergessen würde ich grundsätzlich auch nicht reden wollen. Es ist schon viel aufgearbeitet worden in dem Bereich, das ist aber auch immer projektbedingt und bei der riesigen Zahl an diesen Orten gibt es noch einige, die sehr gering bearbeitet sind (besonders in ehemaligem Sowjetbereich). Gutes Beispiel war lange Zeit Maly Trostinez, wo bis vor 10 Jahren bis auf vereinzelte Gedenksteine so gut wie nichts war. Dort wurden beispielsweise auch auf riesigen Flächen menschliche Überreste verteilt.Stebbie hat geschrieben: ↑Mi 4. Dez 2019, 20:33Ja, vielleicht, da gab es auch einige der von mir angesprochenen tiefergehende Gedanken (die ich nicht immer teile, aber dennoch interessant sind). Aber auch hier gehört Auschwitz-Birkenau noch zu den Gedenkstätten, die eine wirklich gute Aufarbeitung und Kommunikation haben - die sind da meiner Ansicht nach nicht der richtige Adressat für Grundsatzkritik.
Tambourine-Man hat geschrieben: ↑Mi 4. Dez 2019, 20:32Das Abblasen der Aktion und die (Re)Fokussierung auf das Wesentliche finde ich gut.
Ich frage mich nach wie vor, wie es möglich sein kann, dass das ZPS den Fund, den es für sich beansprucht, machen konnte. Wie gelingt es denen mit vergleichsweise einfachen Mitteln diese undeklarierten Entsorgungsstellen ausfindig zu machen? Wurde in diese Richtung nicht entsprechend geforscht oder hat sich das ZPS über normale (langwierigere) Vorgänge und Abläufe etc. hinweggesetzt? Schwer zu durchschauen als Nicht-Historiker ohne Kenntenisse der speziellen Begebenheiten solcher Forschungen.
Den Begriff Bauchlinks findei ich auch zutreffend, den merk ich mir!
Da kann Lewis vielleicht ein wenig mehr sagen, aber zumindest in meiner Timeline haben sich sowohl Archäologen als auch Historiker beschwert, dass viele der Aussagen hinsichtlich eines "Vergessens" oder mangelnden Forschung schlichtweg falsch sind bzw. laufende Debatten ignorieren. Vielen ist ja vielleicht auch gar nicht gewusst, dass ein Gebieten ehemaliger KZs und Vernichtungslager ebenso archäologische Prospektionen und Ausgrabungen gibt wie etwa an mittelalterlichen Kirchen oder prähistorischen Befestigungen - die jedoch. das muss man auch erwähnen, auch im zugehörigen Begleitband genannt werden. Auch im Interview wird ja von entsprechenden Maßnahmen gesprochen, wo man Neufunde von Überresten Verstorbener ins Konzept eingebettet hat.
Bei der korrekten Durchführung von Untersuchungen stößt man bisweilen aber auch an Grenzen (Ethik, Besitz- und Nutzrechte, Naturschutz etc.), über die sich das ZPS möglicherweise (aber das ist eine reine Vermutung) durch ihr informelles Vorgehen hinwegsetzen kann oder es möglicherweise auch getan hat.
Ein Beispiel für den komplizierten Umgang mit solchen Geländen und Gedenkstättenbau, also beispielsweise die Frage der Totenruhe, findet man in Plaszow. Das Konzentrationslager war makabererweise vorher ein jüdischer Friedhof und stand jetzt keine Gedenkstätte und kein Museum. Das soll seit einigen Jahren in Anspruch genommen werden, was jedoch alles in strikter Absprache mit der jüdischen Gemeinde passiert. Das ganze passiert dann eben auch mit Scannern und unter bestimmten Bedingungen mit Ausgrabungen, was in Abstimmung mit der Gemeinde ja in Ordnung ist.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Hm, mein allererster Gedanke war „wie pietätlos!“, jetzt, nach der Stellungnahme, ist es eine sehr gute Frage, wohin nun mit der Asche...
Ich finde es übrigens fragwürdig, die AfD mit der NSDAP zu vergleichen. Ja, die sind scheiße und gefährlich, aber für ne NSDAP gehören schon noch ein paar mehr Höckes und gesellschaftlicher Rückhalt, auch von konservativer Seite, dazu. Und natürlich der Jude als klares Feindbild.
Womit sie aber auf jeden Fall Recht haben:
„ Wir wollen auf die Verantwortung der Nachwelt hinweisen, die identifizierten Massengräber wenigstens als solche zu deklarieren, zu markieren und zu schützen und speziell die Verantwortung der Bundesrepublik Deutschland, die bestehenden Gedenkstätten im In- und Ausland mit genug finanziellen Mitteln auszustatten, damit Sie ihre Aufgabe des Erinnerns und Mahnens nach besten Möglichkeiten erfüllen können.“
Über die mangelhafte Finanzierung von Erinnerungsarbeit vom Bund hab ich so oft schon Artikel gelesen, dass ich mich frage, wie das sein kann?
Ich finde es übrigens fragwürdig, die AfD mit der NSDAP zu vergleichen. Ja, die sind scheiße und gefährlich, aber für ne NSDAP gehören schon noch ein paar mehr Höckes und gesellschaftlicher Rückhalt, auch von konservativer Seite, dazu. Und natürlich der Jude als klares Feindbild.
Womit sie aber auf jeden Fall Recht haben:
„ Wir wollen auf die Verantwortung der Nachwelt hinweisen, die identifizierten Massengräber wenigstens als solche zu deklarieren, zu markieren und zu schützen und speziell die Verantwortung der Bundesrepublik Deutschland, die bestehenden Gedenkstätten im In- und Ausland mit genug finanziellen Mitteln auszustatten, damit Sie ihre Aufgabe des Erinnerns und Mahnens nach besten Möglichkeiten erfüllen können.“
Über die mangelhafte Finanzierung von Erinnerungsarbeit vom Bund hab ich so oft schon Artikel gelesen, dass ich mich frage, wie das sein kann?
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Das ganze zieht ja sogar noch weitere Kreise, so wurden u.a. in Arnsberg (Thüringen), Chemnitz und Halle/Saale Stelen mit mutmaßlichen Überresten von Ermordeten aufgestellt. In Chemnitz wurde es gestern relativ zeitig abgebaut, aber auch hier haben die so ziemlich jedes (ethische) Fettnäpfchen mitgenommen, so ist die hebräische Schrift in Arnsberg "spiegelverkehrt", also von links nach rechts, während man in Halle bei der Verwendung eines Gedichts die Urheberrechte eines bzw. der Betroffenen verletzt.
Darüber hinaus hat man wohl auch bei der Bestimmung der menschlichen Überreste reichlich unachtsam gewesen, denn nicht alle geborgenen menschlichen Überreste sind lt. Aussage des Labors - der Bericht war einige Zeit auf deren Homepage - nie dort angekommen, also verschwunden. Der Bericht wurde mittlerweile ersatzlos entfernt.
Man kann wohl sagen, dass die Aktion von vorne bis hinten ein ziemlich schlecht organisiertes und durchgeführtes Desaster war. Und da reden wir noch nicht einmal über die wissenschaftlichen Verfehlungen.
Darüber hinaus hat man wohl auch bei der Bestimmung der menschlichen Überreste reichlich unachtsam gewesen, denn nicht alle geborgenen menschlichen Überreste sind lt. Aussage des Labors - der Bericht war einige Zeit auf deren Homepage - nie dort angekommen, also verschwunden. Der Bericht wurde mittlerweile ersatzlos entfernt.
Man kann wohl sagen, dass die Aktion von vorne bis hinten ein ziemlich schlecht organisiertes und durchgeführtes Desaster war. Und da reden wir noch nicht einmal über die wissenschaftlichen Verfehlungen.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Aber man hat ja zwei Jahre lang intensiv an dieser Nummer gearbeitet.
Die Kommentare in dem Twitterfaden von Mirna Funk sind auch zum Haare raufen.
Währenddessen ein kurzer Einwurf zum vergangenen Thema Drohbriefe:
Wow.

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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Puh, ja im Endeffekt sehr schlecht gelaufen alles. Da hätte man sich von verschiedensten Seiten (Angehörige, Historiker, etc.) noch viel mehr Hilfe holen müssen.Stebbie hat geschrieben: ↑Do 5. Dez 2019, 10:06Das ganze zieht ja sogar noch weitere Kreise, so wurden u.a. in Arnsberg (Thüringen), Chemnitz und Halle/Saale Stelen mit mutmaßlichen Überresten von Ermordeten aufgestellt. In Chemnitz wurde es gestern relativ zeitig abgebaut, aber auch hier haben die so ziemlich jedes (ethische) Fettnäpfchen mitgenommen, so ist die hebräische Schrift in Arnsberg "spiegelverkehrt", also von links nach rechts, während man in Halle bei der Verwendung eines Gedichts die Urheberrechte eines bzw. der Betroffenen verletzt.
Darüber hinaus hat man wohl auch bei der Bestimmung der menschlichen Überreste reichlich unachtsam gewesen, denn nicht alle geborgenen menschlichen Überreste sind lt. Aussage des Labors - der Bericht war einige Zeit auf deren Homepage - nie dort angekommen, also verschwunden. Der Bericht wurde mittlerweile ersatzlos entfernt.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
¯\_(ツ)_/¯
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Die Hooligans Gegen Satzbau bauen einen Honigtopf und ein Teil der maximalbesorgten Blau-Braunen fallen drauf rein:
Re: Zeitgeschehen / Panorama
Heute bei Kulturzeit: https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit. Zizek war auch zu Gast – wobei ich nicht weiß, ob das für die meisten hier ein Pro oder ein Contra darstellt.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Di 26. Nov 2019, 23:43Über den Fall habe ich nur sehr wenig Halbwissen. Jemand einen Tipp für einen guten Überblick?
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
https://www.republik.ch/2020/01/31/nils ... 8onNgsjt_IEine konstruierte Vergewaltigung und manipulierte Beweise in Schweden, Druck von Grossbritannien, das Verfahren nicht einzustellen, befangene Richter, Inhaftierung, psychologische Folter – und bald die Auslieferung an die USA mit Aussicht auf 175 Jahre Haft, weil er Kriegsverbrechen aufdeckte: Erstmals spricht der Uno-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, über die brisanten Erkenntnisse seiner Untersuchung im Fall von Wikileaks-Gründer Julian Assange.
Re: Zeitgeschehen / Panorama
Liest sich wie ein richtig spannender Thriller...und ist so unfassbar, weil real. Ich habe das Hickhack um Assange verfolgt, aber das?!NeonGolden hat geschrieben: ↑So 2. Feb 2020, 21:25https://www.republik.ch/2020/01/31/nils ... 8onNgsjt_IEine konstruierte Vergewaltigung und manipulierte Beweise in Schweden, Druck von Grossbritannien, das Verfahren nicht einzustellen, befangene Richter, Inhaftierung, psychologische Folter – und bald die Auslieferung an die USA mit Aussicht auf 175 Jahre Haft, weil er Kriegsverbrechen aufdeckte: Erstmals spricht der Uno-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, über die brisanten Erkenntnisse seiner Untersuchung im Fall von Wikileaks-Gründer Julian Assange.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Dass man Assange ziemlich scheiße behandelt, steht wohl außer Frage. Die in diesem Interview gezogenen Schlüsse sind allerdings an vielen Stellen ausschließlich durch eigene Vermutungen möglich, was für so einen heftigen Vorwurf, wie er lanciert wird, doch ziemlich daneben ist. Bei einem Fall, bei dem es nach Aussage eines der Opfer um stealthing geht (das ist rechtlich in Schweden übrigens durchaus ein vergewaltigungstatbestand) und bei dem anderen nach wie vor sexuelle Belästigung im Raum steht, von einer "konstruierten" Vergewaltigung zu sprechen ist ein ganz schön starkes Stück. Dass dann in einem Nebensatz auch generell die Glaubwürdigkeit der Opfer in Zweifel gezogen wird, lässt Herrn Melzer jetzt auch nicht unbedingt gut dastehen.Karo hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 03:16Liest sich wie ein richtig spannender Thriller...und ist so unfassbar, weil real. Ich habe das Hickhack um Assange verfolgt, aber das?!NeonGolden hat geschrieben: ↑So 2. Feb 2020, 21:25https://www.republik.ch/2020/01/31/nils ... 8onNgsjt_IEine konstruierte Vergewaltigung und manipulierte Beweise in Schweden, Druck von Grossbritannien, das Verfahren nicht einzustellen, befangene Richter, Inhaftierung, psychologische Folter – und bald die Auslieferung an die USA mit Aussicht auf 175 Jahre Haft, weil er Kriegsverbrechen aufdeckte: Erstmals spricht der Uno-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, über die brisanten Erkenntnisse seiner Untersuchung im Fall von Wikileaks-Gründer Julian Assange.
Leider gibt das Interview am Ende nichts von dem wirklich her, womit im Teaser aufgemacht wird.
Übrigens spart schon eine der Kernaussagen einen wichtigen Punkt aus. Eine mögliche Vergewaltigung ist ein Kapitalverbrechen, das unabhängig von einer Anzeige verfolgt werden kann, wenn die Staatsanwaltschaft einen begründeten Verdacht hat. Wenn das Opfer keine Anzeige wegen Vergewaltigung stellt, die Tat aber Merkmale der Vergewaltigung zeigt, dann kann die Staatsanwaltschaft in Schweden ermitteln.
Re: Zeitgeschehen / Panorama
Als weder politisch noch juristisch enorm bewanderter, wenngleich interessierter, Mensch eine ernstgemeinte Nachfrage: Konstruierte Vergewaltigung ist ohne Zweifel eine sehr polemische Wortwahl; sind die von ihm angemerkten fehlenden Nachfragen zu den Aussagen des stealthing-Opfers ungerechtfertigt?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 08:12Dass man Assange ziemlich scheiße behandelt, steht wohl außer Frage. Die in diesem Interview gezogenen Schlüsse sind allerdings an vielen Stellen ausschließlich durch eigene Vermutungen möglich, was für so einen heftigen Vorwurf, wie er lanciert wird, doch ziemlich daneben ist. Bei einem Fall, bei dem es nach Aussage eines der Opfer um stealthing geht (das ist rechtlich in Schweden übrigens durchaus ein vergewaltigungstatbestand) und bei dem anderen nach wie vor sexuelle Belästigung im Raum steht, von einer "konstruierten" Vergewaltigung zu sprechen ist ein ganz schön starkes Stück. Dass dann in einem Nebensatz auch generell die Glaubwürdigkeit der Opfer in Zweifel gezogen wird, lässt Herrn Melzer jetzt auch nicht unbedingt gut dastehen.NeonGolden hat geschrieben: ↑So 2. Feb 2020, 21:25
https://www.republik.ch/2020/01/31/nils ... 8onNgsjt_I
Leider gibt das Interview am Ende nichts von dem wirklich her, womit im Teaser aufgemacht wird.
Übrigens spart schon eine der Kernaussagen einen wichtigen Punkt aus. Eine mögliche Vergewaltigung ist ein Kapitalverbrechen, das unabhängig von einer Anzeige verfolgt werden kann, wenn die Staatsanwaltschaft einen begründeten Verdacht hat. Wenn das Opfer keine Anzeige wegen Vergewaltigung stellt, die Tat aber Merkmale der Vergewaltigung zeigt, dann kann die Staatsanwaltschaft in Schweden ermitteln.
Und unabhängig von der medialen Darstellung des Verbrechens in Schweden ist "ziemlich scheiße behandelt" noch sehr nett ausgedrückt. Dem Beklagten die eigene Stellungnahme zu erschweren ist doch auch ein Rechtsvergehen, oder?
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Da muss ich mich Karo anschließen, das ist angesichts der Geschehnisse eine ziemliche Untertreibung.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 08:12Dass man Assange ziemlich scheiße behandelt, steht wohl außer Frage.
Ok, weil am vorgeworfenen und durchaus möglichen Verbrechen Vergewaltigung draufsteht, ist auf jeden Fall auszuschließen, dass es sich um einen falschen Vorwurf handelt? Das erschließt sich mir nicht. Was hat die Art des Verbrechens damit zu tun, ob es womöglich konstruiert ist oder nicht?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 08:12Bei einem Fall, bei dem es nach Aussage eines der Opfer um stealthing geht (das ist rechtlich in Schweden übrigens durchaus ein vergewaltigungstatbestand) und bei dem anderen nach wie vor sexuelle Belästigung im Raum steht, von einer "konstruierten" Vergewaltigung zu sprechen ist ein ganz schön starkes Stück.
Und im Speziellen: Welchen Sinn hat es, ein Kondom zu beschädigen, es aber nicht einfach nur abzustreifen?
Versteh mich nicht falsch, ich kann mir durchaus vorstellen, dass einige der Vorwürfe gegen Herr Assange zutreffen. Gemessen an der Sachlage, kann man aber durchaus auch zu dem Schluss kommen, dass hier aus wenigen sehr schwachen Indizien jemand ziemlich hart vorverurteilt wurde.
Wieso darf die Glaubwürdigkeit im vorliegenden Fall nicht zumindest angezweifelt werden? Warum ist das grundsätzlich auszuschließen?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 08:12Dass dann in einem Nebensatz auch generell die Glaubwürdigkeit der Opfer in Zweifel gezogen wird, lässt Herrn Melzer jetzt auch nicht unbedingt gut dastehen.
Ich stimme dir im Allgemeinen übrigens zu, das Interview ist ziemlich reißerisch und stilistisch auf keinem besonders hohen Niveau.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Ich versuch da mal gleichzeitig auf euch beide einzugehen. Ja, "scheiße behandelt" ist eine Untertreibung, da geh ich mit, das war polemisch.NeonGolden hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 10:17Da muss ich mich Karo anschließen, das ist angesichts der Geschehnisse eine ziemliche Untertreibung.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 08:12Dass man Assange ziemlich scheiße behandelt, steht wohl außer Frage.
Ok, weil am vorgeworfenen und durchaus möglichen Verbrechen Vergewaltigung draufsteht, ist auf jeden Fall auszuschließen, dass es sich um einen falschen Vorwurf handelt? Das erschließt sich mir nicht. Was hat die Art des Verbrechens damit zu tun, ob es womöglich konstruiert ist oder nicht?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 08:12Bei einem Fall, bei dem es nach Aussage eines der Opfer um stealthing geht (das ist rechtlich in Schweden übrigens durchaus ein vergewaltigungstatbestand) und bei dem anderen nach wie vor sexuelle Belästigung im Raum steht, von einer "konstruierten" Vergewaltigung zu sprechen ist ein ganz schön starkes Stück.
Und im Speziellen: Welchen Sinn hat es, ein Kondom zu beschädigen, es aber nicht einfach nur abzustreifen?
Versteh mich nicht falsch, ich kann mir durchaus vorstellen, dass einige der Vorwürfe gegen Herr Assange zutreffen. Gemessen an der Sachlage, kann man aber durchaus auch zu dem Schluss kommen, dass hier aus wenigen sehr schwachen Indizien jemand ziemlich hart vorverurteilt wurde.
Wieso darf die Glaubwürdigkeit im vorliegenden Fall nicht zumindest angezweifelt werden? Warum ist das grundsätzlich auszuschließen?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 08:12Dass dann in einem Nebensatz auch generell die Glaubwürdigkeit der Opfer in Zweifel gezogen wird, lässt Herrn Melzer jetzt auch nicht unbedingt gut dastehen.
Ich stimme dir im Allgemeinen übrigens zu, das Interview ist ziemlich reißerisch und stilistisch auf keinem besonders hohen Niveau.
Wa ich an diesem Interview und auch der Herangensweise von Melzer extrem schwierig finde, ist die Art, wie er sich die beiden Frauen zurechtlegt. Mal sind sie die Heldinnen, die den Vergewaltigungsvorwurf nicht mittragen, dann wieder wird ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt. Natürlich kann er gerne hinterfragen, was an den Aussagen dran, er muss sich aber auch entscheiden, ob er die beiden jetzt als Zeuginnen der Anklage oder der Verteidigung behandelt. Er nutzt ihr nicht-Einverständnis mit der Vergewaltigungsermittlung für sein Argument, wiegelt ihre Aussagen aber dort ab, wo es seinem Argument schadet. Das ist für einen so schwerwiegenden Vorwurf, wie er ihn hier lanciert, einfach nicht haltbar.
Auch das "an den Pranger stellen" ist ein absurder Vorwurf. Ein laufendes Strafverfahren kann ja wohl kaum auf die Bedürfnisse des Beklagten Rücksicht nehmen, außerdem ist er rechtlich nach wie vor unschuldig. Die andere Seite ist eben die Aufmerksamkeit, die in der Öffentlichkeit mit falschen Informationen gewonnen wurde. Aber undichte Staatsapparate und Boulevardzeitungen, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, zu einer gezielten Kampagne hochzustilisieren, ist lediglich Spekulation seinerseits. Hier wäre es eigentlich die Pflicht der Interviewer*in gewesen, in diese Lücken einzuhaken, was bedauerlicherweise nicht geschehen ist.
Wie die Briten mit Assange umspringen ist ja noch mal eine ganz andere Sache. Das ist in der Tat nicht mit den Menschenrechten vereinbar. Aber auch hier wirft das Interview leider alles in einen Topf.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Kannst du mir die explizite Stelle zitieren, an der er ihre Glaubwürdigkeit infrage stellt?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 10:57Wa ich an diesem Interview und auch der Herangensweise von Melzer extrem schwierig finde, ist die Art, wie er sich die beiden Frauen zurechtlegt. Mal sind sie die Heldinnen, die den Vergewaltigungsvorwurf nicht mittragen, dann wieder wird ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt.
Wieso das? Es geht schließlich um verschiedene Sachverhalte. Nach meinem Kenntnisstand können Zeugen sehr wohl gleichzeitig belastend als auch entlastend agieren. Das Gegenteil wäre doch verheerend, oder?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 10:57Natürlich kann er gerne hinterfragen, was an den Aussagen dran, er muss sich aber auch entscheiden, ob er die beiden jetzt als Zeuginnen der Anklage oder der Verteidigung behandelt.

Klar ist das Spekulation. Genauso wie der Vorwurf der Vergewaltigung. Letztere wurde aber, und das nicht nur im Boulevard wohlgemerkt, als mehr oder weniger bewiesen kommuniziert. Man muss nicht gleich in Verschwörungstheorien abdriften, aber man kann durchaus anmerken, dass sowohl das Handeln der Justiz als auch die Berichterstattung in dieser Sache tendenziös war.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 10:57Aber undichte Staatsapparate und Boulevardzeitungen, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, zu einer gezielten Kampagne hochzustilisieren, ist lediglich Spekulation seinerseits. Hier wäre es eigentlich die Pflicht der Interviewer*in gewesen, in diese Lücken einzuhaken, was bedauerlicherweise nicht geschehen ist.
Re: Zeitgeschehen / Panorama
@Quadrophobia: Erst mal danke für die Erklärung.NeonGolden hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 11:36Kannst du mir die explizite Stelle zitieren, an der er ihre Glaubwürdigkeit infrage stellt?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 10:57Wa ich an diesem Interview und auch der Herangensweise von Melzer extrem schwierig finde, ist die Art, wie er sich die beiden Frauen zurechtlegt. Mal sind sie die Heldinnen, die den Vergewaltigungsvorwurf nicht mittragen, dann wieder wird ihre Glaubwürdigkeit in Frage gestellt.
Der Frage von NeonGolden schließe ich mich aber an, das ist mir noch nicht ganz klar, welche Stelle genau du meinst.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Das ist halt überhaupt kein Widerspruch. Es kann ja auch anhand der Schäden ersichtlich gewesen sein, dass es mutwillig zerissen wurde o.ä. Auch hier presst er einfach einen Umstand in sein Argument.Die Frau sagt aber auch: Sie habe erst im Nachhinein gemerkt, dass das Kondom kaputt ist. Das ist ein Widerspruch, der unbedingt hätte geklärt werden müssen: Wenn ich es nicht merke, kann ich nicht wissen, ob der andere es absichtlich getan hat.
Wieso das? Es geht schließlich um verschiedene Sachverhalte. Nach meinem Kenntnisstand können Zeugen sehr wohl gleichzeitig belastend als auch entlastend agieren. Das Gegenteil wäre doch verheerend, oder?Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 10:57Natürlich kann er gerne hinterfragen, was an den Aussagen dran, er muss sich aber auch entscheiden, ob er die beiden jetzt als Zeuginnen der Anklage oder der Verteidigung behandelt.

Ja, aber dazu müsste er die Aussagen neutral behandeln. An den entlastenden Punkten lässt er das Ganze als feststehenden Sachverhalt erscheinen. Dabei kann es ja auch durchaus sein, dass die Polizei einfach anhand der Aussage der Frau den Verdacht auf Vergewaltigung festgestellt hat, die Frau sich aber nicht bewusst war, dass Stealthing unter Vergewaltigung fallen kann und deshalb die Anzeige wegen Vergewaltigung nicht unterzeichnen wollte.
An den belastenden Stellen, etwa wenn es um das Stealthing an sich geht, stellt er die Haltung der Frau auf einmal in Frage. Das ist gerade im Kontext gängiger Schuldzuweisungen an Opfer von Sexualstraftaten höchst problematisch.
Zuletzt geändert von Quadrophobia am Mo 3. Feb 2020, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Du musst aber zugeben, dass Aussage 1 durch Aussage 2 durchaus infrage gestellt wird bzw. nicht nur diesen einen einzigen Schluss zulässt. Ich denke dazu müssen wir nicht über Schadensbilder an Kondomen und deren mögliche Ursachen debattieren.
Am Ende interpretierst du aber meiner Meinung nach zu viel in diese Passage hinein. Er sagt damit erstmal nichts anderes, als dass sie widersprüchliche Aussagen gemacht hat. Das macht sie nicht zwangsläufig zu einer unglaubwürdigen Zeugin und das sagt er auch an keiner Stelle. Er bringt damit nur zum Ausdruck, dass der reine geschilderte Sachverhalt im Nachhinein von der Zeugin selbst abgemildert bzw. relativiert wurde, als es allerdings schon zu spät war bzw. niemanden mehr interessiert hat.
edit: Oh wow, es gibt sogar geleakte Bilder von besagtem Kondom im Netz. Kann sich ja jeder selbst ein Bild machen, wer mag.
edit2: Da beziehst du dich aber auf zwei verschiedene Zeuginnen, weswegen deine Argumentation nicht wirklich viel Sinn ergibt.
Am Ende interpretierst du aber meiner Meinung nach zu viel in diese Passage hinein. Er sagt damit erstmal nichts anderes, als dass sie widersprüchliche Aussagen gemacht hat. Das macht sie nicht zwangsläufig zu einer unglaubwürdigen Zeugin und das sagt er auch an keiner Stelle. Er bringt damit nur zum Ausdruck, dass der reine geschilderte Sachverhalt im Nachhinein von der Zeugin selbst abgemildert bzw. relativiert wurde, als es allerdings schon zu spät war bzw. niemanden mehr interessiert hat.
edit: Oh wow, es gibt sogar geleakte Bilder von besagtem Kondom im Netz. Kann sich ja jeder selbst ein Bild machen, wer mag.
edit2: Da beziehst du dich aber auf zwei verschiedene Zeuginnen, weswegen deine Argumentation nicht wirklich viel Sinn ergibt.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Ja, aber das ist ja der Punkt. Zeug*innen sind oft schwierig als Beweismaterial. Um sowas zu klären sind Gerichtsverfahren da, dem sich Assange ja aber entzogen hat. Wenn man journalistisch mit Zeug*innen umgeht, muss eben deren Limitation klar gemacht werden. Sowohl für als auch gegen das eigene Argument.NeonGolden hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 14:07Du musst aber zugeben, dass Aussage 1 durch Aussage 2 durchaus infrage gestellt wird bzw. nicht nur diesen einen einzigen Schluss zulässt. Ich denke dazu müssen wir nicht über Schadensbilder an Kondomen und deren mögliche Ursachen debattieren.
Das kann durchaus sein, ich lese es aber durchaus als ein Angriff auf ihre Glaubwürdigkeit. Aber das kann er so oder so schlecht der Staatsanwaltschaft oder Polizei vorwerfen, das ist dann eher ein Problem der Mediendynamik, die zu einer öffentlichen Vorverurteilung geführt hat.Am Ende interpretierst du aber meiner Meinung nach zu viel in diese Passage hinein. Er sagt damit erstmal nichts anderes, als dass sie widersprüchliche Aussagen gemacht hat. Das macht sie nicht zwangsläufig zu einer unglaubwürdigen Zeugin und das sagt er auch an keiner Stelle. Er bringt damit nur zum Ausdruck, dass der reine geschilderte Sachverhalt im Nachhinein von der Zeugin selbst abgemildert bzw. relativiert wurde, als es allerdings schon zu spät war bzw. niemanden mehr interessiert hat.
"Geleakte Bilder" ist im Fall eines zerissenen Komdoms doch irgendwie unfreiwillig komisch.edit: Oh wow, es gibt sogar geleakte Bilder von besagtem Kondom im Netz. Kann sich ja jeder selbst ein Bild machen, wer mag.
Generell bildet dieses ganze Interview eben die Ansicht ab, dass es eine koordinierte Aktion gegen Assange gab, bei der alle beteiligten Akteure konspirativ und planvoll mitgearbeitet haben. Solche universellen Akteurstheorien sind grober Unfug und müssen sich eben dadurch von Verschwörungstheorien abgrenzen, dass sie die kausalen Mechanismen aufzeigen, die von einem zum anderen geführt haben. Während er ja durchaus einige Dinge offenlegt (wie die Haftbedingungen in UK), bleiben Behauptungen wie die, dass sich die USA, Schweden, UK und Ecuador (???) gegen Assange verschworen hätten, völlig unbelegt.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Nun springst du von Vorwurf zu Vorwurf, sobald der erste entkräftet ist. Den Rest des Interviews hast du aber schon gelesen, oder?
Ich verspüre da ehrlich gesagt wenig Bereitschaft dich unvoreingenommen mit dem Sachverhalt auseinander zu setzen, daher weiß ich gar nicht, was ich noch erwidern soll. Die geht es offenbar hauptsächlich darum, dass der zweiten Zeugin ihr möglicher Oferstatus gebührend anerkannt wird. Dass der Text dies durchaus einräumt und vielmehr selbst kritisiert, dass Assange keine ausreichende Möglichkeit zur Aussage und Wahrnehmung eines Verfahrens gegeben wurde, interessiert dich dann gar nicht mehr.
Ich verspüre da ehrlich gesagt wenig Bereitschaft dich unvoreingenommen mit dem Sachverhalt auseinander zu setzen, daher weiß ich gar nicht, was ich noch erwidern soll. Die geht es offenbar hauptsächlich darum, dass der zweiten Zeugin ihr möglicher Oferstatus gebührend anerkannt wird. Dass der Text dies durchaus einräumt und vielmehr selbst kritisiert, dass Assange keine ausreichende Möglichkeit zur Aussage und Wahrnehmung eines Verfahrens gegeben wurde, interessiert dich dann gar nicht mehr.
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Natürlich hab ich es gelesen. Martin Sonneborn hatte schon am Erscheinungstag darauf verwiesen und ich war da schon ratlos, was ich davon halten soll. Einerseits offenbart das Interview eklatante Menschenrechtsverletzungen, andererseits hat es gewaltige Argumentationslücken. Alles was ab UK passiert, ist zweifelsfrei skandalös. Das die Briten da im Eigeninteresse handeln dürfte klar sein. Der gesamte Schweden Teil ist aber eben löchrig und basiert auf Vermutungen, die nicht belegbar sind.NeonGolden hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 14:38Nun springst du von Vorwurf zu Vorwurf, sobald der erste entkräftet ist. Den Rest des Interviews hast du aber schon gelesen, oder?
Ich verspüre da ehrlich gesagt wenig Bereitschaft dich unvoreingenommen mit dem Sachverhalt auseinander zu setzen, daher weiß ich gar nicht, was ich noch erwidern soll. Die geht es offenbar hauptsächlich darum, dass der zweiten Zeugin ihr möglicher Oferstatus gebührend anerkannt wird. Dass der Text dies durchaus einräumt und vielmehr selbst kritisiert, dass Assange keine ausreichende Möglichkeit zur Aussage und Wahrnehmung eines Verfahrens gegeben wurde, interessiert dich dann gar nicht mehr.
Ich kann auch nicht unvoreingenommen an das Thema Assange gehen, weil es in den letzten Jahren so eine absurde Häufung von Aluhuttheorien zu seiner Person gab, in die er sich ja nur zu gern verstrickt hat, weil sie ihm eben helfen, dass ich solche Verteidigungen seiner Person, zumal basierend auf Material seiner Anwälte, nur mit äußerster Skepsis lesen kann.
Bei der Kernforderung, dass Assange menschlich behandelt werden muss, geh ich ja 100%ig mit. Dabei ihn als Opfer konspirativer westlicher Geheimmächte anzusehen, aber nicht.
Re: Zeitgeschehen / Panorama
Mal ganz blöd gefragt: Warum immer von Verschwörungstheorien und obskuren "westlichen Geheimmächten" sprechen? Es gibt doch ziemlich klar zu definierende Akteure mit bestimmten Interessen in der ganze Geschichte (hallo NSA, falls ihr hier mitlestQuadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 15:25Opfer konspirativer westlicher Geheimmächte anzusehen, aber nicht.

- NeonGolden
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Re: Zeitgeschehen / Panorama
Ok, da gehe ich sogar d'accord. Ich sehe das zwar hier nicht unbedingt als gegeben an, finde aber auch, dass man es durchaus in so einem Ton lesen kann bzw. dass es Vertretern kruder Verschwörungstheorien in die Hände spielen könnte.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 3. Feb 2020, 15:25[…] Bei der Kernforderung, dass Assange menschlich behandelt werden muss, geh ich ja 100%ig mit. Dabei ihn als Opfer konspirativer westlicher Geheimmächte anzusehen, aber nicht.
edit: + das was slowdive schreibt. Zwischen Aluhuttheorien und dem Skizzieren einer möglichen staatlichen Intervention gibt es schon noch einige Grautöne.
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