Ich bin gestern bei
Coldplay in London gewesen und habe mal einen kleinen Bericht geschrieben. Kleine Warnung: auch unten im Text sind einige Setlist-Spoiler enthalten!
Die Setlist:
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O mio babbino caro (Maria Callas song)
A Head Full of Dreams (extended intro with Charlie Chaplin speech)
Yellow
Every Teardrop Is a Waterfall
The Scientist
Birds (with "Oceans" excerpt in intro)
Paradise (with Tiësto remix outro)
B-stage:
Always in My Head
Princess of China
Everglow (preceded by band introductions)
Raspberry Beret (Prince cover) (snippet; with Muhammad Ali tribute video)
A-stage:
Clocks (with "Army of One" excerpt in intro)
Midnight (partial)
Charlie Brown
Hymn for the Weekend
Fix You (with "Midnight" excerpt in intro)
"Heroes" (David Bowie cover)
Viva la Vida
Adventure of a Lifetime
C-stage:
Kaleidoscope (extended)
Don't Panic (acoustic)
Green Eyes (audience request song; acoustic)
Ring of Fire (Merle Kilgore cover) (not on the printed setlist)
A-stage:
Amazing Day (extended intro)
A Sky Full of Stars
Up&Up
O (Reprise) (concert credits on screen)
setlist.fm
Vor dem Konzert hatte ich ja einige Bedenken, ob mir die Setlist denn gefallen würde. Im Nachhinein kann ich sagen: größtenteils ziemlich unbegründet. Dass sie jetzt nicht alle meine Lieblingssongs von Album 2-4 spielen würden, war ja sowieso klar und ganz so schlecht finde ich die letzten beiden Alben ja nun auch nicht. Die Show war insgesamt sehr bunt, mit viel Konfetti, leuchtenden Wristbands im Publikum, ein paar Lasern und ein bisschen Feuerwerk und insgesamt schon sehr sehr großartig. Allein die ganzen Wristbands im Publikum, vor allem später als es dann auch richtig dunkel war - daran konnte ich mich einfach nicht satt sehen. Es wurde dann auch sehr schnell emotional mit Yellow und Every Teardrop, bei Scientist war es dann auch komplett um mich geschehen
. Später ging es dann über den Steg zur B-Stage weiter vorne im Publikum, da war dann für mich erstmal Pause, weil mir Princess of China und Everglow einfach mal gar nicht gefallen haben - der erste von zwei wirklichen Kritikpunkten. Als es dann auf der eigentlichen Bühne (A-Stage, die Bühnennamen übernehme ich einfach mal von setlist.fm) mit Clocks weiterging, war auch das Publikum sofort wieder voll da. Zu Fix You brauch ich hier wohl nicht mehr viel sagen, wunderschön
. Danach wurde David Bowies Heroes gecovert, was ich äußerst großartig fand, der Rest aber wohl nicht ganz so sehr. Da hatte ich vom Publikum etwas mehr erhofft - auch wenn das natürlich Jammern auf ganz ganz hohem Niveau ist. 2 Songs später ging es dann zur C-Stage, die sich ziemlich weit hinten seitlich im Stadion befand. Wir standen quasi zwischen B-Stage und C-Stage. Dort wurde nicht nur das wunderschöne Don't Panic gespielt, sondern auch - auf Wunsch eines Fans und zu meiner großen Überraschung - Green Eyes. Das kam so überraschend und war gleichzeitig soooo schön! Auf der A-Stage folgten dann noch 3 Songs vom neuen Album, die mir auch allesamt sehr gut gefallen haben. Dazu sehr schöne Bilder auf den Screens (ein großer in der Mitte, je zwei "kleinere" links und rechts) und natürlich wieder leuchtende Wristbands.
Persönliches Fazit: Fünf Jahre habe ich nun darauf gewartet, Coldplay endlich mal live zu sehen - also seitdem ich gemerkt habe, dass es nicht so kluk war, sich 2011 bei Rock am Ring lieber Korn anzusehen. Nun hat es endlich geklappt, im Wembley Stadium, dazu noch mit den allerbesten Ringrockern - traumhaft!
der_dicke_michel hat geschrieben:aber als punkrocker geht es mir bei konzerten um den moment, das glücksgefühl und energie. nichts davon lässt sich mit der kamera einfangen. ich will mein leben leben und nicht dokumentieren. ich habe in meinem leben hunderte konzerte erlebt. an viele kann ich mich kaum noch erinnern. aber eins weiß ich: es waren momente des glücks. und kein foto, kein mitschnitt bringt mir diese gefühle zurück.
Als Nicht-Punkrocker sehe ich das exakt genauso.
Momente, die man gerade fotografiert/filmt, erlebt man einfach nicht richtig. Wenn ich bei einem Konzert einen kompletten Song filme, hab ich den Song selbst dann in etwa so sehr miterlebt wie jemand, der sich online oder im TV eine Liverübertragung davon anschaut. Bin auch immer wieder froh, wenn es dann hin und wieder Konzerte gibt, bei denen man wenig (gegen 1-2 Fotos während einem Konzert hat ja keiner was) Smartphones sieht. Gestern gab es zwar natürlich auch einige zu sehen und auch zwei in meiner Nähe, die sehr viel gefilmt haben. Bei Coldplay ist das aber auch wenig überraschend und war dafür noch verhältnismäßig okay. Bei Coldplay-Konzerten in Deutschland ist es wahrscheinlich schlimmer.
) Edit: Ich habe übrigens noch nie erlebt, dass irgend jemand groß bei der Laeiszhalle kontrolliert hat, was für ein Ticket da gerade abgescannt wird. Weder wurde ich je nach einem Studentenausweis gefragt, noch wurde irgendwie mein Alter überprüft. Wenn man die Tickets also nicht am Schalter, sondern online kauft, könnte man da sicher auch mogeln. Kann aber natürlich sein, dass die dann bei der Elbphilharmonie andere Saiten aufziehen.
