Die, die sich als total crazy und superoriginell bezeichnen sind doch eher lame.
Gedanken eines Schalentiers
Re: Gedanken eines Schalentiers
Glaub mir, die wirklich Verrückten bezeichnen sich als normal und beschuldigen alle anderen verrückt zu sein.
Die, die sich als total crazy und superoriginell bezeichnen sind doch eher lame.
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- NeonGolden
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Genau, und aufgrund dieses verschrobenen Selbstbildes haben sie wiederum ganz besonderes einen an der Waffel.Ruby hat geschrieben:Die, die sich als total crazy und superoriginell bezeichnen sind doch eher lame.
-
Suitemeister
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Re: Gedanken eines Schalentiers
ne eben nicht.
die versuchen dann meistens nur, sich ihr unfassbar langweiliges leben mit der bezeichnung "verrückt" schön und interessant zu reden. bin da ganz bei lewis.
die versuchen dann meistens nur, sich ihr unfassbar langweiliges leben mit der bezeichnung "verrückt" schön und interessant zu reden. bin da ganz bei lewis.
- NeonGolden
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Aber, aber...ich doch auch. 
- Declan_de_Barra
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Genau das meinte ich. Menschen die sich als "verrückt" bezeichnen, oder wirklich noch passender "crazy", sind am genau das Gegenteil. Und Leute die Fotos mit "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum" posten, sind meistens genau die die ihr Leben träumen.Suitemeister hat geschrieben:ne eben nicht.
die versuchen dann meistens nur, sich ihr unfassbar langweiliges leben mit der bezeichnung "verrückt" schön und interessant zu reden. bin da ganz bei lewis.
Und Menschen die sich als "anders" bezeichnen, da wollen wir gar nicht erst von anfangen...
Re: Gedanken eines Schalentiers
Das ist doch genau wie das Sprüche mit Bilder-Gedöns bei Facebook.Declan_de_Barra hat geschrieben: Und Leute die Fotos mit "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum" posten, sind meistens genau die die ihr Leben träumen.
- Declan_de_Barra
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Ja, aber ich meine die Leute die sowas ernstnehmen.Flecha hat geschrieben:Das ist doch genau wie das Sprüche mit Bilder-Gedöns bei Facebook.Declan_de_Barra hat geschrieben: Und Leute die Fotos mit "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum" posten, sind meistens genau die die ihr Leben träumen.
Ich finde es immer recht selbstüberschätzend, wenn man sich als anders oder super individuell bezeichnet. Herr Gott, ist das der Maßstab? Es gibt Milliarden Menschen aber genau DU, 18-Jährige mit Rise Against Zitaten neben deinen Selfies hast das Leben geblickt und bist die Unabhängigkeit in Person.
Re: Gedanken eines Schalentiers
Lewis on fire heute. 
Re: Gedanken eines Schalentiers
Declan_de_Barra hat geschrieben:Es gibt Milliarden Menschen aber genau DU, 18-Jährige mit Rise Against Zitaten neben deinen Selfies hast das Leben geblickt und bist die Unabhängigkeit in Person.
"Sprüche mit Bilder Gedöns":

via Nachdenkliche Sprüche mit Bilder auf Facebook, super Seite
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Re: Gedanken eines Schalentiers
lol, regst du dich grad wirklich über 18-jährige (oder noch jüngere) menschen auf, die quatsch auf facebook verbreiten?Declan_de_Barra hat geschrieben:Ja, aber ich meine die Leute die sowas ernstnehmen.Flecha hat geschrieben:Das ist doch genau wie das Sprüche mit Bilder-Gedöns bei Facebook.Declan_de_Barra hat geschrieben: Und Leute die Fotos mit "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum" posten, sind meistens genau die die ihr Leben träumen.
Ich finde es immer recht selbstüberschätzend, wenn man sich als anders oder super individuell bezeichnet. Herr Gott, ist das der Maßstab? Es gibt Milliarden Menschen aber genau DU, 18-Jährige mit Rise Against Zitaten neben deinen Selfies hast das Leben geblickt und bist die Unabhängigkeit in Person.
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Das ist mMn recht altersunabhängig. War jetzt nur ein Beispiel, die Person gibt es nicht wirklich.slowdive hat geschrieben:lol, regst du dich grad wirklich über 18-jährige (oder noch jüngere) menschen auf, die quatsch auf facebook verbreiten?Declan_de_Barra hat geschrieben:Ja, aber ich meine die Leute die sowas ernstnehmen.Flecha hat geschrieben:
Das ist doch genau wie das Sprüche mit Bilder-Gedöns bei Facebook.
Ich finde es immer recht selbstüberschätzend, wenn man sich als anders oder super individuell bezeichnet. Herr Gott, ist das der Maßstab? Es gibt Milliarden Menschen aber genau DU, 18-Jährige mit Rise Against Zitaten neben deinen Selfies hast das Leben geblickt und bist die Unabhängigkeit in Person.
Re: Gedanken eines Schalentiers
Ich auch - mir ist schon klar, dass das ne Satire-Seite ist. Aber es gibt ja genug Leute, die wirklich solche Bilder posten mit ernsthafter Intention posten und dann sogar noch was "nachdenkliches" dadrüber schreiben. Und ich dann so:Declan_de_Barra hat geschrieben: Ja, aber ich meine die Leute die sowas ernstnehmen.
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Wirklich. Das ist so grauenhaft. Und rein statistisch gesehen sind solche Menschen auch dümmer.Flecha hat geschrieben:Ich auch - mir ist schon klar, dass das ne Satire-Seite ist. Aber es gibt ja genug Leute, die wirklich solche Bilder posten mit ernsthafter Intention posten und dann sogar noch was "nachdenkliches" dadrüber schreiben. Und ich dann so:Declan_de_Barra hat geschrieben: Ja, aber ich meine die Leute die sowas ernstnehmen.
Re: Gedanken eines Schalentiers
Der Smiley trifft es so gut.Flecha hat geschrieben:Und ich dann so:
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Declan_de_Barra hat geschrieben:Ja, aber ich meine die Leute die sowas ernstnehmen.Flecha hat geschrieben:Das ist doch genau wie das Sprüche mit Bilder-Gedöns bei Facebook.Declan_de_Barra hat geschrieben: Und Leute die Fotos mit "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum" posten, sind meistens genau die die ihr Leben träumen.
Ich finde es immer recht selbstüberschätzend, wenn man sich als anders oder super individuell bezeichnet. Herr Gott, ist das der Maßstab? Es gibt Milliarden Menschen aber genau DU, 18-Jährige mit Rise Against Zitaten neben deinen Selfies hast das Leben geblickt und bist die Unabhängigkeit in Person.

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Re: Gedanken eines Schalentiers
Ich sollte meinen Forumskonsum künftig einschränken.
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Du spielst auf eine Studie an? Erfahrungsgemäß werden die aber auch medial see[...]ehr frei interpretiert.Declan_de_Barra hat geschrieben:Wirklich. Das ist so grauenhaft. Und rein statistisch gesehen sind solche Menschen auch dümmer.Flecha hat geschrieben:Ich auch - mir ist schon klar, dass das ne Satire-Seite ist. Aber es gibt ja genug Leute, die wirklich solche Bilder posten mit ernsthafter Intention posten und dann sogar noch was "nachdenkliches" dadrüber schreiben. Und ich dann so:Declan_de_Barra hat geschrieben: Ja, aber ich meine die Leute die sowas ernstnehmen.
Ich stehe dem eigentlich ziemlich indifferent gegenüber. Wenn es den Menschen vielleicht hilft, ein wenig mehr Halt zu bekommen, ist es doch in Ordnung; ob es öffentlich geschehen muss, das ist dann die andere Frage
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Das ist vollkommener QuatschVanski hat geschrieben:Ich sollte meinen Forumskonsum künftig einschränken.
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Re: Gedanken eines Schalentiers
In der Tat.tobiwan hat geschrieben:Das ist vollkommener QuatschVanski hat geschrieben:Ich sollte meinen Forumskonsum künftig einschränken.
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Ja, hier.Stebbie hat geschrieben:Du spielst auf eine Studie an? Erfahrungsgemäß werden die aber auch medial see[...]ehr frei interpretiert.Declan_de_Barra hat geschrieben:Wirklich. Das ist so grauenhaft. Und rein statistisch gesehen sind solche Menschen auch dümmer.Flecha hat geschrieben:
Ich auch - mir ist schon klar, dass das ne Satire-Seite ist. Aber es gibt ja genug Leute, die wirklich solche Bilder posten mit ernsthafter Intention posten und dann sogar noch was "nachdenkliches" dadrüber schreiben. Und ich dann so:
Ich stehe dem eigentlich ziemlich indifferent gegenüber. Wenn es den Menschen vielleicht hilft, ein wenig mehr Halt zu bekommen, ist es doch in Ordnung; ob es öffentlich geschehen muss, das ist dann die andere Frage
Klar, wenn es ihnen halt gibt, sollen sie das gerne machen. Mir gibt es halt diese Leute kacke zu finden.
Re: Gedanken eines Schalentiers
ich wette huffpost-leser sind durchschnittlich noch blöder.
und diejenigen, die beides machen....eieieieiei.
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Jesus, die verfi**** HP hat da halt auch drüber berichtet. Sie bezieht sich auch eine Studie, darauf wollte ich hinaus.slowdive hat geschrieben:ich wette huffpost-leser sind durchschnittlich noch blöder.![]()
und diejenigen, die beides machen....eieieieiei.
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Re: Gedanken eines Schalentiers
Wie gesagt, die Medien sind oftmals sehr frei beim rezipieren wissenschaftlicher Arbeiten und die große Aufmerksamkeit, die diese Studie erhält, sagt zum einen mehr über den Hang zur Bestätigung eigener Weltbilder aus, zum anderen widerlegt es auch die Arbeit ein Stück weit, da es zeigt, dass auch Menschen, die sich zum. selber für Intelligent halten, schnell auf derart "pseudo-profound bullshit" reinfallen, wenn er denn einem wissenschaftlichen Vokabular und einer entsprechenden Form folgt - exemplarisch dargestellt anhand der sog. Sokol Affair, mit dem sich jeder befassen sollte, der sich auch nur annähernd mit einer wissenschaftlichen Arbeiten befasst. (Das kann man sich auch zunutze machen, bspw. bei Projektanträgen
)
Das Problem ist vor allem auch eines der Review-Praxis, die in weiten Teilen einfach fehlt (und natürlich im Pressewesen nicht gegeben sein kann). Studien werden rezipiert, meist unkritisch, weil sie einfach wissenschaftlich erscheinen, bis sich dann jemand mal die Mühe macht und die Untersuchung überprüft - bedeutend war hier zuletzt, dass ein us-amerikanischer Grad Student(!) die komplette ökonomische Unterfütterung der Austeritätspolitik ausgehebelt hat, da er in seiner Überprüfung feststellte, dass die Autoren dieser Studie (Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff) einfach einen Form-Fehler in der Excel-Tabelle hatten, der das Ergebniss massiv beeinflusste:
Dennoch war die ursprüngliche Studie über drei Jahre hinweg äußerst wirkmächtig und wurde weithin rezipiert, von daher ist diese Arbeit auch einer der wichtigeren Momente der jüngeren Wissenschaftsgeschichte. Ich selber stoße dabei im Rahmen meiner Dissertation auch immer wieder auf ähnliche (aber natürlich weitaus unbedeutendere) Fälle, in denen manchen Sachen umfassende rezipiert werden, sich aber irgendwann herausstellt, dass der Autor, auf den sich alle beziehen, unsauber gearbeitet hat und alle anderen unkritisch seinen Befund übernehmen. Derzeit aber ich gerade an der Kritik an einem solchen Fall, bei dem ich die Existenz einer ganzen Burg infrage stelle, weil der Autor, der sie ursprünglich mal hergeleitet hat, seine Analogie auf falschen Annahmen beruhen ließ. (in einem anderen Fall las ich zuletzt erst eine Korrektur einer biographischen Studie, bei welchen Fall in der Ursprungsquelle des 18. Jahrhunderts noch vermerkt war, dass die persönlichen Geschichten der Feder des persönlichen Erzfeindes entstammten, was in der ersten Rezeption des 19. Jahrhunderts schon gar nicht mehr berücksichtigt wurde, weshalb aus einer Schmähschrift dann ein historisches Faktum wurde, das bis in die 1990er Gültigkeit besaß)
Das Problem an der hier zur Debatte stehenden Studie ist, dass Macher der Studie zu eng mit den Begriffen profound und bullshit umgehen und egtl. ihre eigenen Konzeptionen davon dem zugrunde legen. Schaut man sich bspw. den Sample an, dann stehen da Sätze wie:
The future explains irrational facts.
Nature is a self-regulating ecosystem of awareness.
science tells us that the essence of nature is joy.
Sachen können sachlich falsch sein, müssen aber nicht zugleich banal sein. Gerade der erste Satz muss nicht zwangsläufig falsch oder gar bullshit sein, ebenso wie der letzte Satz, der zufällig erzeugt wurde, nicht auch zum Nachdenken anregen könnte - selbst wenn er sachlich falsch ist. Die Studie setzt allerdings voraus, dass er es ist und das ist methodisch schwammig. Dies verstärkt sich zudem dadurch, dass viele Aussagen für sich betrachtet unsinnig erscheinen mögen, aber kontextualisiert einen tieferen Sinn erhalten. Man stelle sich nur die Reaktion eines Menschen vor, der noch nie den Faust gelesen hat, wenn er den Satz liest: "Das also war des Pudels Kern!". Vermutlich würden viele Leute den Satz für Unsinn halten, da er sachlich keinen Sinn ergibt, dennoch ist es jedem von uns bewusst, dass er einen weitergehenden Kern hat. Alternativ kann man sich auch mal so manche Titel wissenschaftlicher Artikel anschauen, die dem ungeübten Leser den Eindruck vermitteln, als seien sie zufällig zusammengewürfelt.
Spannend wird es dann, wenn man diese Aussagen dann von dem Fokus auf Deepak Chopra (um den es primär geht, cf. Pennycock et al. 2015: passim) oder Satzgeneratoren befreit, und ihn auf die Kunst überträgt.
Wie oft stehen Leute - auch (oder gerade) die, die sich nun genüsslich unter Hinblick auf die Studie selbst für unheimlich clever halte - vor Kunstwerken und entdecken in ihnen eine tiefgehende Symbolik und Sprache; wie oft haben sie ihre Kopfhörer auf und schmeißen mit Lyrics um sich, denen sie eine tiefgründige Bedeutung zuschreiben - auch wenn viele andere sie für trivial bzw. gar „bullshit“ halten.
Ich bin mal so provokativ und sage: Reicherst du die Studie um Versatzstücke von Lyrics von Interpol oder Muse an, dann erhälst du vermutlich ein ähnliches Ergebnis, auch wenn Fans der Band ihnen große Bedeutung entnehmen mögen.
Das Problem ist vor allem auch eines der Review-Praxis, die in weiten Teilen einfach fehlt (und natürlich im Pressewesen nicht gegeben sein kann). Studien werden rezipiert, meist unkritisch, weil sie einfach wissenschaftlich erscheinen, bis sich dann jemand mal die Mühe macht und die Untersuchung überprüft - bedeutend war hier zuletzt, dass ein us-amerikanischer Grad Student(!) die komplette ökonomische Unterfütterung der Austeritätspolitik ausgehebelt hat, da er in seiner Überprüfung feststellte, dass die Autoren dieser Studie (Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff) einfach einen Form-Fehler in der Excel-Tabelle hatten, der das Ergebniss massiv beeinflusste:
.Reinhart and Rogoff kindly provided us with the working spreadsheet from the RR analysis. With the working spreadsheet, we were able to approximate closely the published RR results. While using RR’s working spreadsheet, we identified coding errors, selective exclusion of available data, and unconventional weighting of summary statistics. (Herndon/Ash/Pollin 2013 'Does High Public Debt Consistently Stifle Economic Growth? A Critique of Reinhart and Rogoff': 4)]
Dennoch war die ursprüngliche Studie über drei Jahre hinweg äußerst wirkmächtig und wurde weithin rezipiert, von daher ist diese Arbeit auch einer der wichtigeren Momente der jüngeren Wissenschaftsgeschichte. Ich selber stoße dabei im Rahmen meiner Dissertation auch immer wieder auf ähnliche (aber natürlich weitaus unbedeutendere) Fälle, in denen manchen Sachen umfassende rezipiert werden, sich aber irgendwann herausstellt, dass der Autor, auf den sich alle beziehen, unsauber gearbeitet hat und alle anderen unkritisch seinen Befund übernehmen. Derzeit aber ich gerade an der Kritik an einem solchen Fall, bei dem ich die Existenz einer ganzen Burg infrage stelle, weil der Autor, der sie ursprünglich mal hergeleitet hat, seine Analogie auf falschen Annahmen beruhen ließ. (in einem anderen Fall las ich zuletzt erst eine Korrektur einer biographischen Studie, bei welchen Fall in der Ursprungsquelle des 18. Jahrhunderts noch vermerkt war, dass die persönlichen Geschichten der Feder des persönlichen Erzfeindes entstammten, was in der ersten Rezeption des 19. Jahrhunderts schon gar nicht mehr berücksichtigt wurde, weshalb aus einer Schmähschrift dann ein historisches Faktum wurde, das bis in die 1990er Gültigkeit besaß)
Das Problem an der hier zur Debatte stehenden Studie ist, dass Macher der Studie zu eng mit den Begriffen profound und bullshit umgehen und egtl. ihre eigenen Konzeptionen davon dem zugrunde legen. Schaut man sich bspw. den Sample an, dann stehen da Sätze wie:
The future explains irrational facts.
Nature is a self-regulating ecosystem of awareness.
science tells us that the essence of nature is joy.
Sachen können sachlich falsch sein, müssen aber nicht zugleich banal sein. Gerade der erste Satz muss nicht zwangsläufig falsch oder gar bullshit sein, ebenso wie der letzte Satz, der zufällig erzeugt wurde, nicht auch zum Nachdenken anregen könnte - selbst wenn er sachlich falsch ist. Die Studie setzt allerdings voraus, dass er es ist und das ist methodisch schwammig. Dies verstärkt sich zudem dadurch, dass viele Aussagen für sich betrachtet unsinnig erscheinen mögen, aber kontextualisiert einen tieferen Sinn erhalten. Man stelle sich nur die Reaktion eines Menschen vor, der noch nie den Faust gelesen hat, wenn er den Satz liest: "Das also war des Pudels Kern!". Vermutlich würden viele Leute den Satz für Unsinn halten, da er sachlich keinen Sinn ergibt, dennoch ist es jedem von uns bewusst, dass er einen weitergehenden Kern hat. Alternativ kann man sich auch mal so manche Titel wissenschaftlicher Artikel anschauen, die dem ungeübten Leser den Eindruck vermitteln, als seien sie zufällig zusammengewürfelt.
Spannend wird es dann, wenn man diese Aussagen dann von dem Fokus auf Deepak Chopra (um den es primär geht, cf. Pennycock et al. 2015: passim) oder Satzgeneratoren befreit, und ihn auf die Kunst überträgt.
Wie oft stehen Leute - auch (oder gerade) die, die sich nun genüsslich unter Hinblick auf die Studie selbst für unheimlich clever halte - vor Kunstwerken und entdecken in ihnen eine tiefgehende Symbolik und Sprache; wie oft haben sie ihre Kopfhörer auf und schmeißen mit Lyrics um sich, denen sie eine tiefgründige Bedeutung zuschreiben - auch wenn viele andere sie für trivial bzw. gar „bullshit“ halten.
Ich bin mal so provokativ und sage: Reicherst du die Studie um Versatzstücke von Lyrics von Interpol oder Muse an, dann erhälst du vermutlich ein ähnliches Ergebnis, auch wenn Fans der Band ihnen große Bedeutung entnehmen mögen.
(c) 26.06.2006
Re: Gedanken eines Schalentiers
Einige Leute würden zu dieser Zeit schlafen. Mein Kopf hingegen macht sich lieber Gedanken über die Zukunft, das Leben, den Sinn seines Studiums an sich und generell zu viel 
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