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Der Konzertbesuchsthread

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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Mo 27. Okt 2025, 14:25

Kadavar live sind immer gut, würde ich eigentlich auch gern mal sehen und Slomosa sind im für mich eigentlich relativen durchgenudelten Genre Stoner Rock echt eine positive Entdeckung der letzten Jahre. Wäre auch dabei gewesen, wenn nicht auf der Stubnitz

Author & Punisher und Bong-Ra gespielt hätten. Was für eine unglaublich geile Combo. Das Schiff war in Ordnung besucht, zumindest war deutlich mehr los als bei A&Ps Show mit Imperial Triumphant im Hafenklang vor 2 (?) Jahren. Bong-Ra bestanden aus Jason Köhnen (bekannt u.a. auch von The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble, glaube @tOmAtE hat sich mit dessen Musik bestimmt schon befasst und für @Monkeyson könnte da auch was dabei sein), der Bass gespielt hat, und einem Gitarristen. Es wurde Breakcore mit Drone/Black/Noise-Elementen dargeboten. Teilweise bin ich mit den vom Band kommenden Beats und den Liveinstrumenten etwas durcheinander gekommen, aber größtenteils war das ein ziemlich cooler Auftritt und der Name wird sich gemerkt werden. 45 Minuten für den Support auch sehr ordentlich und völlig gerechtfertigt. Langweilig war das auf jeden Fall nie.

Author & Punisher hatte dann sein Faschisten tötendes Maschinenset in der Mitte der Bühne aufgebaut und der Gitarrist stand so daneben. Bei so Acts wie Carpenter Brut finde ich, dass das Dazunehmen von Livemusikern dem Auftritt viel gibt, aber hier finde ich es relativ überflüssig, wenn ich ehrlich bin. Sei dem gegönnt, dass er da mitmacht und auch am Songwritingprozess ggf. beteiligt ist (weiß ich nicht), aber live könnten die Gitarrenparts auch einfach gesamplet sein, würde dem keinen Abbruch tun. Der Auftritt selbst war einfach brutal und wahrscheinlich der Beste, den ich von A&P bisher gesehen habe. Das neue Album Nocturnal Birding wurde zuerst komplett gespielt und das ist im Vergleich zum eher wavigen (für die Verhältnisse dieser Art von Musik) Krüller ein Schritt in Richtung "auf die Fresse". Passenderweise wurde vom Vorgänger auch gar nichts mehr gespielt. Allein Meadowlark ballert so unfassbar. Live unten im metallenen Laderaum hat sich die Wirkung des Industrial Doom noch mal komplett potenziert. Hab es vor einigen Wochen beim Wiegedood-Bericht geschrieben, dass ich gespannt bin, wie sehr es drönen und vibrieren wird und das war echt nicht von schlechten Eltern. :lol: Danach gab es einen Gang durch die Diskographie mit Klassikern wie Nihil Strenght und zum Abschluss, da hatte dann der Gitarrist auch Feierabend den Smashhit (im wahrsten Sinne des Wortes) Terrorbird. So ein guter Song. War unglaublich intensiv und halt auch immer wieder eine Freude, ihm bei der Arbeit zuzugucken, wie die verschiedenen Hebel in welchem Rhythmus verstellt werden, usw.

Immer wieder und bitte auch ab jetzt immer auf der Stubnitz.
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Monkeyson
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Monkeyson » Di 28. Okt 2025, 12:17

Flecha hat geschrieben:
Mo 27. Okt 2025, 14:25
Kadavar live sind immer gut, würde ich eigentlich auch gern mal sehen und Slomosa sind im für mich eigentlich relativen durchgenudelten Genre Stoner Rock echt eine positive Entdeckung der letzten Jahre. Wäre auch dabei gewesen, wenn nicht auf der Stubnitz

Author & Punisher und Bong-Ra gespielt hätten. Was für eine unglaublich geile Combo. Das Schiff war in Ordnung besucht, zumindest war deutlich mehr los als bei A&Ps Show mit Imperial Triumphant im Hafenklang vor 2 (?) Jahren. Bong-Ra bestanden aus Jason Köhnen (bekannt u.a. auch von The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble, glaube @tOmAtE hat sich mit dessen Musik bestimmt schon befasst und für @Monkeyson könnte da auch was dabei sein), der Bass gespielt hat, und einem Gitarristen. Es wurde Breakcore mit Drone/Black/Noise-Elementen dargeboten. Teilweise bin ich mit den vom Band kommenden Beats und den Liveinstrumenten etwas durcheinander gekommen, aber größtenteils war das ein ziemlich cooler Auftritt und der Name wird sich gemerkt werden. 45 Minuten für den Support auch sehr ordentlich und völlig gerechtfertigt. Langweilig war das auf jeden Fall nie.

Author & Punisher hatte dann sein Faschisten tötendes Maschinenset in der Mitte der Bühne aufgebaut und der Gitarrist stand so daneben. Bei so Acts wie Carpenter Brut finde ich, dass das Dazunehmen von Livemusikern dem Auftritt viel gibt, aber hier finde ich es relativ überflüssig, wenn ich ehrlich bin. Sei dem gegönnt, dass er da mitmacht und auch am Songwritingprozess ggf. beteiligt ist (weiß ich nicht), aber live könnten die Gitarrenparts auch einfach gesamplet sein, würde dem keinen Abbruch tun. Der Auftritt selbst war einfach brutal und wahrscheinlich der Beste, den ich von A&P bisher gesehen habe. Das neue Album Nocturnal Birding wurde zuerst komplett gespielt und das ist im Vergleich zum eher wavigen (für die Verhältnisse dieser Art von Musik) Krüller ein Schritt in Richtung "auf die Fresse". Passenderweise wurde vom Vorgänger auch gar nichts mehr gespielt. Allein Meadowlark ballert so unfassbar. Live unten im metallenen Laderaum hat sich die Wirkung des Industrial Doom noch mal komplett potenziert. Hab es vor einigen Wochen beim Wiegedood-Bericht geschrieben, dass ich gespannt bin, wie sehr es drönen und vibrieren wird und das war echt nicht von schlechten Eltern. :lol: Danach gab es einen Gang durch die Diskographie mit Klassikern wie Nihil Strenght und zum Abschluss, da hatte dann der Gitarrist auch Feierabend den Smashhit (im wahrsten Sinne des Wortes) Terrorbird. So ein guter Song. War unglaublich intensiv und halt auch immer wieder eine Freude, ihm bei der Arbeit zuzugucken, wie die verschiedenen Hebel in welchem Rhythmus verstellt werden, usw.

Immer wieder und bitte auch ab jetzt immer auf der Stubnitz.
Was genau würdest du mir empfehlen? Hab mal in Bong-Ra reingehört, der hat ja ne spannende Vita. Ist das derselbe Künstler, der 2003 noch ein Jungle-Mixtape hatte? RYM sagt ja, wilde Geschichte.

Mache mal mit KDE weiter, danke für die Tipps.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Di 28. Okt 2025, 13:45

Monkeyson hat geschrieben:
Di 28. Okt 2025, 12:17
Was genau würdest du mir empfehlen? Hab mal in Bong-Ra reingehört, der hat ja ne spannende Vita. Ist das derselbe Künstler, der 2003 noch ein Jungle-Mixtape hatte? RYM sagt ja, wilde Geschichte.

Mache mal mit KDE weiter, danke für die Tipps.
Ich kannte bis zu dem Auftritt gar nichts davon von der Musik her, meine aber KDE hier namentlich im Forum schon mal erwähnt gesehen zu haben. Daher die Vermutung tomate, das würde für mich irgendwie passen. :lol: Aber ja, Bong-Ra wäre jetzt die Empfehlung gewesen und wenn dir das zusagt, sicher auch die anderen Projekte oder eben die Sachen, die keinen Metal haben, weil so Jungle etc ja dein Steckenpferd ist.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 1. Nov 2025, 00:48

Ich war letzten Donnerstag in Köln bei Corrective Measure im Quattro Cultura. Schätze es waren so 80 Zahlende am Start, in Ordnung fürn Donnerstag.

Glow - Haben vom Sound her nicht zum Rest gepasst. Deutlich moshlastiger. Wurden von der Crowd auch nur sehr verhalten aufgenommen. Habe in den vergangenen Monaten Sets gesehen, bei denen deutlich mehr los war. Aber gut, kommt auch mal vor.

Crime Dawg - In NRW die einzige Hardcore Band mit recht alten Leuten, die ich cool finde. Sänger klar der Aktivposten, Crowd is auch aufgewacht. Spätestens beim Cro-Mags Cover. War unterhaltsam.

Angel CCAA - Show war klasse. Ich mag diesen Hardcore an der Grenze zum AZ Punk gepaart mit Hall im Gesang. Demo Tape wurde mittlerweile auch gedroppt. Allerdings noch nicht physisch. Gucke ich jedes Mal gerne.

Corrective Measure - Band von der US Ostküste. Schon nen Weilchen dabei, aber nun zum ersten Mal in Europa. Fast Hardcore, viele 2-Steps. Cover gabs auch, unter anderem von Youth of Today und Madball. Set war cool, insgesamt solide Show aufn Donnerstag.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 3. Nov 2025, 10:26

Ich war am 25.10.(Samstag) in Oberhausen bei Testament in der Turbinenhalle. Schönes Metalpackage, leider preislich sehr teuer. Hab kurz vorher noch nen etwas günstigeres Ticket erstanden. Ansonsten wäre ich wohl eher nach Köln gefahren und hätte Slow Burn geguckt. Die Turbinenhalle war auch bei weitem nicht ausverkauft. Kann mir das auch nicht anders erklären als dass die Leute bei diesen Preisen Abstriche machen müssen. Merchpreise waren im Rahmen dessen, was ich erwartet habe, Shirt 35 Euro. Location ist Pain, vor allem das Wertmarkensystem für Getränke und Essen. Also wäre ich 17 und auf ner Vorabiparty. Crowd war okay, hätte gedacht, dass ich mehr gestresst werde. Auch kaum Schmutzmerch gesehen.

Nervosa - Band aus Brasilien machte den Opener. Solider Thrash/Death Mix. Hat die Crowd auf Betriebstemperatur gebracht. Spielzeit mit 25 Minuten etwas knapp bemessen, aber bei dieser Mammuttour auch kein Wunder.

Destruction - Thrash Urgesteine aus Deutschland. Wurden natürlich ab der ersten Sekunde abgefeiert. Ich mag den Sound der Band auch. Schön fieser Thrash ohne unnötige Kinkerlitzchen. Die Ansagen sind leider wirklich stumpf a la "Der Song ist gegen die Politiker, die haben se doch nicht mehr alle." Passt zur unpolitischen Metalszene. Dennoch, wenn man darüber hinwegsieht, wurde ich gut unterhalten. Die Aufstellbanner dürfen sie aber gerne weglassen, sind ja keine miese Metalcore Band.

Obituary - Der Hauptgrund meines Erscheinens und auch für mich das Set des Abends. Als Intro mit "Redneck Stomp" direkt manifestiert, dass man eigentlich keine Death Metal, sondern eine Hardcore Band ist und gerne Spinkicks sehen würde. Die Band musste sich an diesem Abend mit Blutpogo zufrieden geben. Danach das üblich harte Set, keine Überraschung. Sowohl Sänger als auch Instrumentalisten überzeugen in fortgeschrittenem Alter noch. Turbinenhalle war leider noch nie für guten Sound bekannt, aber an diesem Abend ist es okay. Setlist mit starkem Fokus auf "Cause of Death". Als Closer natürlich "Slowly We Rot". War klasse.

Testament - Noch nie gesehen. Auf Platte für mich mit Licht und Schatten und live war es vergleichbar. Einige richtig fiese Parts, die mich komplett gecatcht haben. Dann aber im Gegensatz dazu episch anmutende Szenen. Zu viel Fokus auf Soli, vor allem Drum Soli braucht keine Sau. Ich mag Thrash lieber straight forward ins Gesicht. Dennoch solide Unterhaltung und insgesamt ein runder Abend, bei dem wohl alle Metalfans vor Ort auf ihre Kosten gekommen sind.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 3. Nov 2025, 14:26

Ich war am 26.10. (Sonntag) in Düsseldorf bei Times of Desperation im Kulturschlachthof. Vorher gabs noch kleine Merch Flohmarkt, hab mich auch mal von Stuff getrennt und bin zum Glück auch was losgeworden. Schätze es waren so 80-100 Zahlende anwesend. Show ging schon um 16 Uhr los, sehr entspannt.

Exan - Neue, junge Band aus Düsseldorf. Sind ganz kurzfristig aufs Line Up gesprungen. War so leicht crustig angehauchter Hardcore. Klar, da sitzt noch nicht alles, aber gute Ansätze. Band wird im Auge behalten.

These Hands - Benelux Band, ebenfalls noch nicht lange dabei. Sound hat mich nicht so wirklich abgeholt. Bisschen zu eintönig stumpf nach Schema F. Gab etwas Mosh, das wars.

Angel CCAA - Erst am Donnerstag gesehen, was die deutlich bessere Show war. Am Sonntag wars okay, aber der Funke ist nicht so richtig auf die Crowd übergesprungen. Gab auch ein paar technische Probleme. Nächste Show wird dann wieder besser.

SoulPrison - Hätte ich nicht gebraucht. Könnten an sich ne grundsolide Band sein, aber der Sound ist leider so Impericon like übertrieben dick produziert, es dürfen natürlich auch die Bass Drops nicht fehlen. Fands beim letzten Mal live nicht so schlimm. Crowd hats trotzdem zum Teil gefeiert. Gab harten Mosh. Ich war raus.

Times of Desperation - Köln 2023 wurde nicht erreicht, aber es war wieder stabil. Ultra Militant Vegan Metalcore, ein Sound zum Klampfen senkrecht hochhalten. Mosh war an der Grenze der Vertretbaren. Bester Song "The Blood is on your Hands" wurde in der Mitte des Sets gespielt. Abgeschlossen wurde die Show mit einem As Blood Runs Black Cover, war superhart. Wütender Sonntag mit Ende um kurz vor 8.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 3. Nov 2025, 16:49

Ich war am Freitag in Köln bei Supernova in den Abenteuerhallen Kalk. die Veranstaltung lief unter dem Namen Halloween Edge Fest. Es haben wirklich nur Edge Bands gespielt, gab auch kein Alkohol zu kaufen. Neben der Show gab es noch Kuchenverkauf gegen Spende (wer gebacken hat kam für lau rein) und Second Hand Merch Sale. Show war gut besucht, Schätze schon 120 Leute, Hälfte davon verkleidet.

Remain - Band aus Ostdeutschland. Ab und an mal aufm Flyer gelesen, aber noch nie reingehört oder gesehen. Sound war dann auch nix Besonderes und ist so vor sich hingeplätschert. Gab auch nur wenige Reaktionen, nicht mal beim abschließenden Project X Cover.

Blinded - Junge Band aus der Frankfurt/Darmstadt Ecke. Anfang des Jahres zweimal gesehen und gut unterhalten wurde. Am Freitag ist der Funke dagegen so gar nicht übergesprungen. Sound ist an sich Florida influenced Hardcore mit etwas Title Fight Vibes. An sich cool, keine Ahnung, was Freitag los war. Gab nochn Misfits Cover. War nie großer Fan, passt aber natürlich gut zu Halloween.

Not 4 Me - Nebenprojekt von Leuten von Slow Burn, welches quasi nie live spielt. War das beste Set des Abends. Floorpunch like Sound, Leute sind steil gegangen. Gab unzählbar viele Features, alle durften mal das Mic in der Hand halten. Drei Cover: Judge, Floorpunch und Earth Crisis, nur die Hits. Zwischendurch is ein Amp abgeraucht. Kurze Pause, ging dann weiter. Einfach ne perfekt chaotische Show für Halloween. Einziger Kritikpunkt: Wenn man als Band Hockeymasken an Halloween trägt muss man Congress covern. Ich lege diese Regel hiermit fest.

Look Ahead - Demo Release Show, war auch gut. Youth Crew Type Sound, sehr schnell. Crowd war weiterhin aktiv. Gab dann noch das zweite Misfits Cover des Abends. Gutes Set.

Preemptive Strike - Boston 2010er Type Hardcore. Songs maximal eine Minute lang. Perfekter ufta ufta Sound. Gab noch einige Cover, u.a. Straight Ahead, Rest hab ich gerade verballert. Schon besser gesehen, aber trotzdem ne gute Zeit gehabt.

Supernova - Straight Edge Band aus UK, zum dritten Mal seit Februar mit ner Show in Köln und ich hatte das Gefühl, dass die Leute etwas gesättigt waren. Im Vergleich zum Februar ging es deutlich gesitteter zur Sache. Coverwahl war mit "Off my Chest" von Carry On mal wieder astrein. Insgesamt immer noch ein guter Gig. Show war leider erst um kurz vor 12 vorbei. Das hätte gerne früher sein dürfen. Bin zu alt für sowas.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mi 5. Nov 2025, 07:38

Ich war am Samstag in Darmstadt beim Halloween Mosh in der Oetinger Villa. Es gibt mittlerweile viele Halloween Shows, aber das bleibt die einzig wahre, wofür auch gerne die Anfahrt in Kauf genommen wird. Show war ausverkauft, schätze 80 Prozent verkleidet. In diesem Jahr gab es ein Novum, da zum ersten Mal kein Hatebreed Cover Set gespielt wurde. Es gab Ersatz, doch dazu später mehr.

Fear of Sin - Neuer NRW Band mit ihrer ersten Show. Demo ist Donnerstag über DBNO gedroppt. Set ging keine 10 Minuten, aber ne noch bessere erste Show hatten dieses Jahr wohl nur True Fraud. Intro "The 4th Crusade" von Bolt Thrower, was will man den mehr? Die drei Tracks der Demo stark an Merauder angelehnt. Mosh war durchweg böse. Textsicherheit noch nicht ganz so hoch, aber mit zwei Tagen Vorlaufzeit eh schwierig, kommt. Zum Abschluss noch ein Cover mit Death Threat "Dead at Birth", Leute sind komplett steil gegangen. Damit sowohl den besten Metal als auch den besten Hardcore Song aller Zeiten gecovert. Hier stimmt alles, da wird in Zukunft alles mitgenommen, was geht.

Once and for All - Neue Band aus Hannover, noch eine erste Show, Demo kam ebenfalls über DBNO, nur schon am Dienstag. Also im Endeffekt gleiche Situation wie bei Fear of Sin. Band war als Ska Band verkleidet und ist zu dem Goldfinger Song, der auf dem Tony Hawks Pro Skater Soundtrack ist, auf die Bühne gekommen. Das Set wurde im Anschluss mit den Worten "Ska ist das gruseligste was ich kenne" des Sängers eröffnet. Erster Song ein Cold as Life Cover und das Ska Intro zeigte seine Wirkung, denn die Leute waren extra wütend. Härtester Mosh des Abends. Es war böse. Demo Songs gingen auch gut rein. Ebenso das Hatebreed Cover. Fand den Fear of Sin Gig noch etwas stärker, aber auch hier gibt es für ne erste Show nichts zu meckern.

Glow - Dritte harte Band nacheinander, Mosh ging etwas zurück. Dennoch gute Show mit viel mehr Zuspruch als die Woche davor in Köln. Sentence Cover wurde noch gespielt. Vielleicht bisher bestes Set, was ich von der Band gesehen habe.

Blockage - Einzige relevante Berliner Hardcore Band und ein klarer Stilbruch. Kurze schnelle Songs, deutlich mehr Singalongs. Gab immer noch gut Bewegung. Zitat des Sängers: "Bei uns wird nicht so oft gemosht, danke dafür." Zum Abschluss gab's noch zwei Cover, u.a. Madball, was gefeiert wurde. Guter Gig.

Thrufall - Band war als Panzerknacker verkleidet. Leeway "Rise and Fall" Intro. Im Anschluss drei neue Songs, die alle top klangen und sehr, sehr hart. Die Band hat ne klasse Entwicklung durchgemacht über die letzten 3-4 Jahre. Crowd war wieder stark auf Mosh auf. Wurde durch das Kickback Cover nur noch verstärkt. Danach wurde das Set mit einigen alten Tracks abgeschlossen. Textsicherheit war groß. Auch hier vielleicht das beste Set, was ich bisher von der Düsseldorfer Band gesehen habe.

Compete - Ebenfalls als Panzerknacker verkleidet. Erster Song ein Survival Cover. Holt mich ab. Sound ist im 2000er Sound mit schnellen Sounds anzusiedeln, viel Raum für Side to Sides. War auch wieder gut chaotisch.

Mortal Form - Nur von hinten geguckt. Die üblichen Tracks mit ner ordentlichen Portion Metal. Textsicherheit war hoch, aber ich hatte das Gefühl, dass sich einige Besucher*innen die Kraft für den letzten Act aufgehoben haben. Dennoch wie immer ein guter Gig.

Twin Killing - Die Veranstaltung wurde sonst immer durch das Hatebreed Cover Set unter dem Namen Satisfaction abgeschlossen, nun also was Neues. Generell gilt: Cover Bands sind Mist, aber Cover Sets an Halloween oder Karneval, wo es auch zum ganzen Verkleiden passt, top. Das Set bestand im Endeffekt aus zwei Teilen, dem Straight Edge und dem Mosh Classics Teil. Neben den üblichen Wechsel der Sänger*in gab es auch Wechsel an den Instrumenten. Hier die Setlist:

Straight Edge Classics:
Floorpunch - Changes
Floorpunch - No Exceptions
Stop and Think - Get Lost
Stop and Think - Thick Skin
No Tolerance - Boston Ex
No Tolerance - You Never Lern

Mosh Classics:
Crown of Thornz - Juggernaut (nur Intro)
Death Threat - Disgrace
Death Threat - Never Again
Everbody Gets Hurt - Goon Squad
Kickback - Forever War
Merauder - Master Killer

Direkt beim ersten Song ist der Fuß eines Divers meinem Gesicht eingeschlagen, aber alles cool. Es war astrein und hat in meinen Augen genauso gut funktioniert wie das Hatebreed Cover Set. Mosh war sehr hart, schon im ersten Teil. Bei den Mosh Classics, vor allem bei Everybody Gets Hurt und Kickback komplett drüber, war zu erwarten. Textsicherheit, Chaos, alles gegeben. Mir hat der zweite Teil noch einen Ticken besser gefallen, da ich die Stop and Think Songs etwas weniger fühle. Floorpunch und No Tolerance aber absolute No Brainer. Highlights ganz klar Everybody Gets Hurt und Merauder zum Abschluss, der Höhepunkt. Ich hatte den Spaß meines Lebens. Wenn das so nochmal stattfindet hätte ich gerne noch "Vendetta" von Irate und "Save Us" von Stigmata. Bester Abschluss des Tages, beste Veranstaltung in Deutschland. Good Times only.
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scarred
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von scarred » Mi 5. Nov 2025, 07:46

Sammy, du kannst uns doch nicht vorenthalten, was sich jetzt alle fragen: Als was warst du verkleidet? :herzen2:

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mi 5. Nov 2025, 08:05

scarred hat geschrieben:
Mi 5. Nov 2025, 07:46
Sammy, du kannst uns doch nicht vorenthalten, was sich jetzt alle fragen: Als was warst du verkleidet? :herzen2:
Fair, nicht erwähnt. Ich stehe dem ganzen Feiern und Verkleiden rund um Karneval/Halloween eigentlich ziemlich negativ gegenüber und mach das wirklich nur für die Karnevals/Halloween Shows, hab dann aber auch nie Lust und Müße, mich da zu bemühen. Ich habe meine alte Arbeitsstelle wieder aufleben lassen und Kittel und Schutzbrille rausgeholt. Gelobe dahingehend aber Besserung, mir nächstes Jahr mehr Mühe zu geben.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von scarred » Mi 5. Nov 2025, 08:52

Läuft doch. Gerade wenns da auch gruselig war in der alten Arbeit.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von fipsi » Mi 5. Nov 2025, 11:48

SammyJankis hat geschrieben:
Mi 5. Nov 2025, 07:38
Das Set wurde im Anschluss mit den Worten "Ska ist das gruseligste was ich kenne" des Sängers eröffnet.
Lass das mal nicht @Declan_de_Barra hören :doof:

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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Mi 5. Nov 2025, 11:49

Der kriegt direkt den guten Kaffeebecher zugeschickt
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Do 6. Nov 2025, 02:41

05.11.2025 Everything Everything (+ Low Island), Columbia Theater, Berlin

Ich war vorhin bei Everything Everything im Columbia Theater in Berlin.

Verrückter Konzerttag hier in Berlin. Lady Gaga, Alex G, Protomartyr, Spirit of the Beehive – alle gleichzeitig mit Shows in der Hauptstadt. Außerdem Edwin Rosen, der gleich nebenan in der größeren Columbiahalle gespielt hat. Das hat dann auch erst einmal für etwas Verwirrung bei mir gesorgt. Als ich nämlich etwa eine halbe Stunde vor Einlassbeginn aus der U-Bahn gestiegen bin, stand ich im Grunde direkt in einer wahnsinnig langen Einlassschlange am Columbiadamm. Kurz gewundert, trotzdem einfach mal eingereiht. Ein paar Minuten später zum Glück aber gegoogelt, sicherheitshalber noch ein paar Meter weiter vorne nachgesehen und die Erkenntnis gehabt, dass ich in der falschen Schlange stand. Am Columbia Theater, in dem die Briten von Everything Everything an diesem Abend ihr Berlin-Konzert im Rahmen ihrer Tour zum zehnten Geburtstag ihres Albums "Get to Heaven" geben sollten, war tatsächlich noch sehr viel weniger los. Dort standen nur ein paar Leute, um auf den Einlassbeginn zu warten. Das war doch gleich viel angenehmer.

Kurz nach 19 Uhr wurden die Türen geöffnet. Zu diesem Zeitpunkt lief der Einlass bei Edwin Rosen schon seit einer halben Stunde – ohne erkennbaren Fortschritt. Bei mir ging es zum Glück schneller. Ich stand wenige Minuten später schon ganz vorne links an der Absperrung zur Bühne. Das Konzert im Columbia Theater war ausverkauft. So füllte sich der Saal dann auch allmählich. Um mich herum standen offensichtlich viele internationale Fans der Band. Zumindest wurde fleißig Englisch gesprochen.

Um 20 Uhr wurde der Saal dunkel. Den Abend eröffnete die vierköpfige Band Low Island aus Oxford, UK. Es gab 40 Minuten lang eine Mischung aus Indie-Rock, Art-Pop und elektronischen Klängen. Das hat mir in der ersten Hälfte ganz gut gefallen. Dann hat der Sänger sein Sakko ausgezogen und lustigerweise änderte sich ab diesem Moment auch der Stil der Musik, wobei der Auftritt dann düsterer und dancelastiger wurde. Das war nicht mehr so wirklich mein Fall. Insgesamt aber ein solider Einstieg. Dem Publikum hat es auf jeden Fall gefallen.

Nach einer Umbaupause kamen um 21:15 Uhr dann Everything Everything auf die Bühne. Im Fokus des Abends stand das Jubiläumsalbum "Get to Heaven", das vor zehn Jahren veröffentlicht wurde. Mit diesem Album habe ich die Band damals auch kennengelernt und es ist noch immer mein Lieblingswerk, von daher war ich sehr glücklich, als nach den anfänglichen UK-Tourdaten auch einige Deutschlandkonzerte bestätigt wurden.

Die Band eröffnete ihr Set mit "To the Blade", der auch auf dem Album der Eröffnungssong ist. Ein Kracher! Danach wurde aber schnell von der Trackliste des Albums abgewichen und diese auch durch die Songs der Deluxe-Version ergänzt. Tatsächlich blieb es auch dabei – aus dem restlichen Katalog der Band wurde nichts gespielt, es gab ausschließlich das Album mit den zusätzlichen Deluxe-Version-Songs.

Musikalisch fand ich das Konzert richtig stark. Insbesondere die Stimme von Frontmann Jonathan Higgs hat mich sehr positiv überrascht. Ich hatte die Band vorher noch nie live gesehen und war daher gespannt, ob die anspruchsvolle Mischung aus seiner hohen Kopfstimme, dem schnellen Sprechgesang und den eher tiefen, druckvollen Tönen live ebenso prägnant wie auf den Studioaufnahmen wirken konnte. Das war definitiv der Fall. Starke Leistung! Aber auch instrumentell lieferte die Band ab. Das kam alles punktgenau. Der klare Sound rundete das Gesamtbild ab.

Highlights kann ich gar nicht wirklich benennen, das Album besteht ja im Grunde nur aus Hits. Atmosphärische Songs wie "Fortune 500" zündeten ebenso gut wie Mitsing-Hymnen wie "Spring / Sun / Winter / Dread" und "Distant Past". Das hat alles schon sehr viel Spaß gemacht. Das zeigte auch das Publikum, das im Laufe des Abends immer aktiver wurde und die Band lautstark unterstützte. Nach dem regulären Set gab es noch einen Zugabeblock, der mit "No Reptiles" und "Warm Healer" abgeschlossen wurde. Dann war das Konzert nach 80 kurzweiligen Minuten vorbei.

Wenn es wieder eine Gelegenheit geben sollte, bin ich auf jeden Fall dabei, um die Band auch mit einem regulären Set zu sehen. Ein paar starke Songs, die nicht auf "Get to Heaven" zu finden sind, würde ich schon auch ganz gerne noch live erleben. Ansonsten hat Jonathan Higgs versprochen: Sollte die Welt in zehn Jahren immer noch in so einem desolaten Zustand wie aktuell sein, kommt er gerne wieder und macht das gleiche noch einmal. Ich hoffe es zwar nicht, aber es wäre immerhin ein kleiner Trost.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 6. Nov 2025, 15:35

Ich war gestern in Essen bei High on Fire im Turock. Ticketpreis an der Schmerzgrenze, aber hatte Bock, also in den sauren Apfel gebissen. Show war mäßig besucht, schätze 150 Zahlende. Das sagt viel aus, denn Shows im Turock sind eigentlich immer voll. Hab den Laden noch nie so leer erlebt.

Necrot - Gute Death Metal Band. Erfinden das Rad nicht neu, aber machen ihre Sache gut. Den anwesenden Besucher*innen schien es auch zugefallen. Auch als Supportwahl eine vernünftige Entscheidung. Passten trotz anderem Genre gut ins Bild.

High on Fire - Gucke ich immer gerne. Druckvoller Stoner Metal mit Blick auf Riffs. Auch beeindruckender Sound für nur drei Leute. Crowd war investiert ohne, dass es Pits gab. Finds aber vollkommen okay, dass bei derlei Mucke alle stehen und begutachten. Ansagen gabs abgesehen von den Songnamen keine. 65-70 Minuten Spielzeit ohne Zugabe. Für diese Mucke in Ordnung. Ich hatte ne gute Zeit. Schade, dass nur so wenig Leute rausgekommen sind.
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