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von SammyJankis » Mi 5. Nov 2025, 07:38
Ich war am Samstag in Darmstadt beim Halloween Mosh in der Oetinger Villa. Es gibt mittlerweile viele Halloween Shows, aber das bleibt die einzig wahre, wofür auch gerne die Anfahrt in Kauf genommen wird. Show war ausverkauft, schätze 80 Prozent verkleidet. In diesem Jahr gab es ein Novum, da zum ersten Mal kein Hatebreed Cover Set gespielt wurde. Es gab Ersatz, doch dazu später mehr.
Fear of Sin - Neuer NRW Band mit ihrer ersten Show. Demo ist Donnerstag über DBNO gedroppt. Set ging keine 10 Minuten, aber ne noch bessere erste Show hatten dieses Jahr wohl nur True Fraud. Intro "The 4th Crusade" von Bolt Thrower, was will man den mehr? Die drei Tracks der Demo stark an Merauder angelehnt. Mosh war durchweg böse. Textsicherheit noch nicht ganz so hoch, aber mit zwei Tagen Vorlaufzeit eh schwierig, kommt. Zum Abschluss noch ein Cover mit Death Threat "Dead at Birth", Leute sind komplett steil gegangen. Damit sowohl den besten Metal als auch den besten Hardcore Song aller Zeiten gecovert. Hier stimmt alles, da wird in Zukunft alles mitgenommen, was geht.
Once and for All - Neue Band aus Hannover, noch eine erste Show, Demo kam ebenfalls über DBNO, nur schon am Dienstag. Also im Endeffekt gleiche Situation wie bei Fear of Sin. Band war als Ska Band verkleidet und ist zu dem Goldfinger Song, der auf dem Tony Hawks Pro Skater Soundtrack ist, auf die Bühne gekommen. Das Set wurde im Anschluss mit den Worten "Ska ist das gruseligste was ich kenne" des Sängers eröffnet. Erster Song ein Cold as Life Cover und das Ska Intro zeigte seine Wirkung, denn die Leute waren extra wütend. Härtester Mosh des Abends. Es war böse. Demo Songs gingen auch gut rein. Ebenso das Hatebreed Cover. Fand den Fear of Sin Gig noch etwas stärker, aber auch hier gibt es für ne erste Show nichts zu meckern.
Glow - Dritte harte Band nacheinander, Mosh ging etwas zurück. Dennoch gute Show mit viel mehr Zuspruch als die Woche davor in Köln. Sentence Cover wurde noch gespielt. Vielleicht bisher bestes Set, was ich von der Band gesehen habe.
Blockage - Einzige relevante Berliner Hardcore Band und ein klarer Stilbruch. Kurze schnelle Songs, deutlich mehr Singalongs. Gab immer noch gut Bewegung. Zitat des Sängers: "Bei uns wird nicht so oft gemosht, danke dafür." Zum Abschluss gab's noch zwei Cover, u.a. Madball, was gefeiert wurde. Guter Gig.
Thrufall - Band war als Panzerknacker verkleidet. Leeway "Rise and Fall" Intro. Im Anschluss drei neue Songs, die alle top klangen und sehr, sehr hart. Die Band hat ne klasse Entwicklung durchgemacht über die letzten 3-4 Jahre. Crowd war wieder stark auf Mosh auf. Wurde durch das Kickback Cover nur noch verstärkt. Danach wurde das Set mit einigen alten Tracks abgeschlossen. Textsicherheit war groß. Auch hier vielleicht das beste Set, was ich bisher von der Düsseldorfer Band gesehen habe.
Compete - Ebenfalls als Panzerknacker verkleidet. Erster Song ein Survival Cover. Holt mich ab. Sound ist im 2000er Sound mit schnellen Sounds anzusiedeln, viel Raum für Side to Sides. War auch wieder gut chaotisch.
Mortal Form - Nur von hinten geguckt. Die üblichen Tracks mit ner ordentlichen Portion Metal. Textsicherheit war hoch, aber ich hatte das Gefühl, dass sich einige Besucher*innen die Kraft für den letzten Act aufgehoben haben. Dennoch wie immer ein guter Gig.
Twin Killing - Die Veranstaltung wurde sonst immer durch das Hatebreed Cover Set unter dem Namen Satisfaction abgeschlossen, nun also was Neues. Generell gilt: Cover Bands sind Mist, aber Cover Sets an Halloween oder Karneval, wo es auch zum ganzen Verkleiden passt, top. Das Set bestand im Endeffekt aus zwei Teilen, dem Straight Edge und dem Mosh Classics Teil. Neben den üblichen Wechsel der Sänger*in gab es auch Wechsel an den Instrumenten. Hier die Setlist:
Straight Edge Classics:
Floorpunch - Changes
Floorpunch - No Exceptions
Stop and Think - Get Lost
Stop and Think - Thick Skin
No Tolerance - Boston Ex
No Tolerance - You Never Lern
Mosh Classics:
Crown of Thornz - Juggernaut (nur Intro)
Death Threat - Disgrace
Death Threat - Never Again
Everbody Gets Hurt - Goon Squad
Kickback - Forever War
Merauder - Master Killer
Direkt beim ersten Song ist der Fuß eines Divers meinem Gesicht eingeschlagen, aber alles cool. Es war astrein und hat in meinen Augen genauso gut funktioniert wie das Hatebreed Cover Set. Mosh war sehr hart, schon im ersten Teil. Bei den Mosh Classics, vor allem bei Everybody Gets Hurt und Kickback komplett drüber, war zu erwarten. Textsicherheit, Chaos, alles gegeben. Mir hat der zweite Teil noch einen Ticken besser gefallen, da ich die Stop and Think Songs etwas weniger fühle. Floorpunch und No Tolerance aber absolute No Brainer. Highlights ganz klar Everybody Gets Hurt und Merauder zum Abschluss, der Höhepunkt. Ich hatte den Spaß meines Lebens. Wenn das so nochmal stattfindet hätte ich gerne noch "Vendetta" von Irate und "Save Us" von Stigmata. Bester Abschluss des Tages, beste Veranstaltung in Deutschland. Good Times only.
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