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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 8. Jun 2024, 17:05

Flecha hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 13:20
Der, der ich im Pit aus Sicht des Sängers am meisten verausgabt hat, hat ein Shirt geschenkt bekommen. :lol:
Aufm LDB dieses Jahr wurde bei irgendeinem Song ein Football in den Pit geworfen und es hieß "wer den am Ende des Songs hat bekommt Merch" was dazu geführt hat, dass zwei Dudes im Kampf um den Football auf dem Boden lagen und der Rest entweder normal gemosht hat und wie beim Schweinehaufen in der Schule auf die beiden draufgesprungen ist. Es war absurd.
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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Sa 8. Jun 2024, 17:16

SammyJankis hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 17:05
Flecha hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 13:20
Der, der ich im Pit aus Sicht des Sängers am meisten verausgabt hat, hat ein Shirt geschenkt bekommen. :lol:
Aufm LDB dieses Jahr wurde bei irgendeinem Song ein Football in den Pit geworfen und es hieß "wer den am Ende des Songs hat bekommt Merch" was dazu geführt hat, dass zwei Dudes im Kampf um den Football auf dem Boden lagen und der Rest entweder normal gemosht hat und wie beim Schweinehaufen in der Schule auf die beiden draufgesprungen ist. Es war absurd.
Könnte auf der einen Seite auch Stilmittel irgendeiner Spaßmetal-Band sein, aber feier ich trotzdem irgendwie.
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Sa 8. Jun 2024, 17:20

SammyJankis hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 17:05
Flecha hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 13:20
Der, der ich im Pit aus Sicht des Sängers am meisten verausgabt hat, hat ein Shirt geschenkt bekommen. :lol:
Aufm LDB dieses Jahr wurde bei irgendeinem Song ein Football in den Pit geworfen und es hieß "wer den am Ende des Songs hat bekommt Merch" was dazu geführt hat, dass zwei Dudes im Kampf um den Football auf dem Boden lagen und der Rest entweder normal gemosht hat und wie beim Schweinehaufen in der Schule auf die beiden draufgesprungen ist. Es war absurd.
Ein neuer Höhepunkt deiner Konzertberichte. :grin:

Ich bin immer gleichermaßen total abgeschreckt und fasziniert davon. Völlig absurd im Vergleich zu dem, was ich auf meinen "normalen" Konzerten erlebe.

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 8. Jun 2024, 17:23

Wishkah hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 17:20
SammyJankis hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 17:05
Flecha hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 13:20
Der, der ich im Pit aus Sicht des Sängers am meisten verausgabt hat, hat ein Shirt geschenkt bekommen. :lol:
Aufm LDB dieses Jahr wurde bei irgendeinem Song ein Football in den Pit geworfen und es hieß "wer den am Ende des Songs hat bekommt Merch" was dazu geführt hat, dass zwei Dudes im Kampf um den Football auf dem Boden lagen und der Rest entweder normal gemosht hat und wie beim Schweinehaufen in der Schule auf die beiden draufgesprungen ist. Es war absurd.
Ein neuer Höhepunkt deiner Konzertberichte. :grin:

Ich bin immer gleichermaßen total abgeschreckt und fasziniert davon. Völlig absurd im Vergleich zu dem, was ich auf meinen "normalen" Konzerten erlebe.
Ich war nicht da. Das LDB issn HC Festival in Kentucky, was seit ein paar Jahren alle Sets auf Twitch streamt und das mittlerweile in beeindruckender Qualität.
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Baltimore
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baltimore » Sa 8. Jun 2024, 21:06

Flecha hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 17:16
SammyJankis hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 17:05
Flecha hat geschrieben:
Sa 8. Jun 2024, 13:20
Der, der ich im Pit aus Sicht des Sängers am meisten verausgabt hat, hat ein Shirt geschenkt bekommen. :lol:
Aufm LDB dieses Jahr wurde bei irgendeinem Song ein Football in den Pit geworfen und es hieß "wer den am Ende des Songs hat bekommt Merch" was dazu geführt hat, dass zwei Dudes im Kampf um den Football auf dem Boden lagen und der Rest entweder normal gemosht hat und wie beim Schweinehaufen in der Schule auf die beiden draufgesprungen ist. Es war absurd.
Könnte auf der einen Seite auch Stilmittel irgendeiner Spaßmetal-Band sein, aber feier ich trotzdem irgendwie.
Bei Apache 207 wurde in einer Umbauphase eine Traverse in der Mitte der Halle heruntergelassen und es gab zwei gigantische Bälle, die das Publikum hin und her werfen durfte, inklusive LCD-Anzeige der Punkte. Also a la Volleyball.
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » So 9. Jun 2024, 02:46

Ich war vorhin bei TOOL in der Parkbühne Wuhlheide in Berlin.

Um es vorwegzunehmen: Ich hatte mit der Band bislang noch nicht so wahnsinnig viele Berührungspunkte. Habe wahrscheinlich auch noch nie ein komplettes Album gehört. Von daher war es eher ein Konzert der Sorte "von der Liste abhaken". Und der Gedanke fiel nach dem Ticketkauf vor ein paar Monaten gar nicht so leicht, wurden doch unter anderem noch das Konzert von The Smile im Hamburger Stadtpark und ein starkes Line-Up beim Elbjazz Festival für denselben Tag bzw. dasselbe Wochenende bestätigt. Aber gut, ich bin bei TOOL geblieben. Wer weiß, wie viele Gelegenheiten es dafür noch geben wird.

Zuletzt war ich vor 15 Jahren in der Wuhlheide, um Pearl Jam zu Beginn meines letzten Schuljahres zu sehen. Trotz etlicher (Open-Air-)Konzerte in Berlin hat es mich danach nie wieder dorthin verschlagen. Meistens hat die Waldbühne bei für mich relevanten Konzerten die Nase vorne. In zwei Wochen steht mit The Smashing Pumpkins und Interpol aber schon die Fortsetzung in der Wuhlheide an.

Aus Mangel an anderen Aktivitäten war ich schon eine knappe Stunde vor Einlassbeginn am Nordeingang zur Wuhlheide. Und ich war längst nicht der erste Konzertbesucher dort. Vor mir hatte sich schon eine Traube an vor allem schwarz gekleideten, größtenteils männlichen und im Durchschnitt mindestens 10-15 Jahre älteren Menschen vor Ort eingefunden. Als sich pünktlich um 18 Uhr die Tore öffneten, hatte sich eine lange Schlange hinter mir gebildet, die optisch das Muster der frühen Wartenden fortsetzte.

Der Einlass verlief schnell und unkompliziert. Ich hatte einen Platz im schräg-seitlichen Oberrang mit gutem Blick auf die Bühne. In den einzelnen Blöcken gab es freie Platzwahl. Da ich früh da war, konnte ich mir einen Platz direkt vorne an der Absperrung sichern und war damit noch recht nah am Geschehen.

Die Wuhlheide füllte sich langsam. Neben den Rängen war auch der Innenraum komplett bestuhlt. Um die wartenden Konzertgäste einzustimmen, wurde immer wieder eine Erinnerung an das durchgängig geltende Foto-/Filmverbot per Lautsprecher abgespielt. Dafür hingen auch überall Zettel aus. Vor ein paar Tagen gab es schon eine Information per E-Mail. Bei Widersetzung wurde mit sofortigem Konzertausschluss gedroht. Dass die Band nicht begeistert von Handynutzung während ihrer Konzerte ist, war mir vorher schon bekannt. Ich wusste aber nicht, dass das so konsequent umgesetzt werden sollte. Aber gut: Es konnte sich immerhin niemand beschweren, dass das vorher nicht ausreichend kommuniziert wurde.

Um 19:30 Uhr kamen Night Verses auf die Bühne. Eine Alternative-/Post-Metal-Band aus Kalifornien, USA. Eine halbe Stunde lang gab es instrumentales Gitarrengefrickel mit Bass und Schlagzeug sowie elektronischen Elementen und eingebauten Samples von irgendwelchen Reden. Der Schlagzeuger hat mit seinem Gepose etwas übertrieben, aber ansonsten fand ich den Auftritt gar nicht so verkehrt. War phasenweise ganz atmosphärisch, vielleicht am ehesten eine Metal-Version von Public Service Broadcasting.

Kurze Umbaupause. Dann kamen gegen 20:30 Uhr TOOL auf die Bühne. Das Konzert hatte für mich als eher neutraler Zuschauer zwei Seiten. Während im Innenraum vom ersten Moment an alle Menschen standen und augenscheinlich voll dabei waren, ging es auf den Rängen noch etwas verhaltener zu. Der Jubel war zwar bei den wenigen Ansagen und zwischen den Songs immer wieder groß, gleichzeitig standen bei vielen Leuten aber offensichtlich Bier, Zigaretten und Plaudereien im Vordergrund. Vielleicht lag es daran, dass die Lichtshow und die große Videoleinwand auf der Bühne im hellen Abendhimmel noch nicht voll zur Geltung kommen konnten. Die Band war musikalisch zwar gut drauf, den obskuren Bewegungen von Frontmann Maynard James Keenan fehlte es im Tageslicht aber ebenso etwas an Wirkkraft.

Das wurde bei einsetzender Dunkelheit in der zweiten Konzerthälfte auf jeden Fall besser. Die eher düsteren Songs gewannen durch den Lasereinsatz und die Videountermalung stark an Atmosphäre. Besonderes Highlight war für mich dabei "Schism", der zum ersten Mal auf der aktuellen Tour gespielt wurde. Mein erster Kontakt mit der Band vor vielen Jahren bei Guitar Hero: World Tour auf der PlayStation. Auch beim restlichen Publikum sorgte der Song für euphorische Reaktionen. Jetzt wurde auch auf den Rängen alles gegeben.

Um kurz vor 22 Uhr ging die Band von der Bühne. Ein Countdown über zwölf Minuten wurde eingeblendet. Zeit genug für viele Leute, um noch einmal Bier zu holen. Als der Countdown abgelaufen war, ging es für mich als Neuling bei TOOL-Konzerten mit einem etwas merkwürdigen Wiedereinstieg weiter. Statt mit einem Hit dem Publikum zum Endspurt einzuheizen, ging es mit einem Gong-Solo los. Darauf folgte erst ein Schlagzeug-Solo und dann noch ein Bass-Solo. So wirklich gepackt hat mich das nicht, um ehrlich zu sein. Auch die Stimmung auf den Rängen war eher verhalten. Das änderte sich danach aber schlagartig, als die Band wieder gemeinsam ein paar "reguläre" Songs mit vollem Lichter- und Videoeinsatz spielte. Beim großen Abschluss "Stinkfist" durften mit Erlaubnis von Maynard James Keenan sogar die Handys für Aufnahmen gezückt werden. Ein Großteil des Publikums nutzte diese Chance auch umgehend. Dann war das Konzert um kurz vor 23 Uhr vorbei.

Fazit: Habe ich TOOL also auch mal gesehen. Insbesondere die zweite Konzerthälfte hat mir mit einsetzender Dunkelheit gut gefallen. Auch wenn die Wuhlheide eine wirklich schöne Kulisse bietet, wäre ein Indoor-Konzert bestimmt noch stimmiger gewesen. Musikalisch war das nicht immer so ganz meine Welt, aber es gab ein paar richtig starke Momente. Vor allem "Schism", über den ich mich sehr gefreut habe. Alles in allem bleibt es aber wohl bei diesem einen TOOL-Konzert für mich.

mattkru
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mattkru » So 9. Jun 2024, 06:50

Wishkah hat geschrieben:
So 9. Jun 2024, 02:46
Ich war vorhin bei TOOL in der Parkbühne Wuhlheide in Berlin.

Um es vorwegzunehmen: Ich hatte mit der Band bislang noch nicht so wahnsinnig viele Berührungspunkte. Habe wahrscheinlich auch noch nie ein komplettes Album gehört. Von daher war es eher ein Konzert der Sorte "von der Liste abhaken". Und der Gedanke fiel nach dem Ticketkauf vor ein paar Monaten gar nicht so leicht, wurden doch unter anderem noch das Konzert von The Smile im Hamburger Stadtpark und ein starkes Line-Up beim Elbjazz Festival für denselben Tag bzw. dasselbe Wochenende bestätigt. Aber gut, ich bin bei TOOL geblieben. Wer weiß, wie viele Gelegenheiten es dafür noch geben wird.

Zuletzt war ich vor 15 Jahren in der Wuhlheide, um Pearl Jam zu Beginn meines letzten Schuljahres zu sehen. Trotz etlicher (Open-Air-)Konzerte in Berlin hat es mich danach nie wieder dorthin verschlagen. Meistens hat die Waldbühne bei für mich relevanten Konzerten die Nase vorne. In zwei Wochen steht mit The Smashing Pumpkins und Interpol aber schon die Fortsetzung in der Wuhlheide an.

Aus Mangel an anderen Aktivitäten war ich schon eine knappe Stunde vor Einlassbeginn am Nordeingang zur Wuhlheide. Und ich war längst nicht der erste Konzertbesucher dort. Vor mir hatte sich schon eine Traube an vor allem schwarz gekleideten, größtenteils männlichen und im Durchschnitt mindestens 10-15 Jahre älteren Menschen vor Ort eingefunden. Als sich pünktlich um 18 Uhr die Tore öffneten, hatte sich eine lange Schlange hinter mir gebildet, die optisch das Muster der frühen Wartenden fortsetzte.

Der Einlass verlief schnell und unkompliziert. Ich hatte einen Platz im schräg-seitlichen Oberrang mit gutem Blick auf die Bühne. In den einzelnen Blöcken gab es freie Platzwahl. Da ich früh da war, konnte ich mir einen Platz direkt vorne an der Absperrung sichern und war damit noch recht nah am Geschehen.

Die Wuhlheide füllte sich langsam. Neben den Rängen war auch der Innenraum komplett bestuhlt. Um die wartenden Konzertgäste einzustimmen, wurde immer wieder eine Erinnerung an das durchgängig geltende Foto-/Filmverbot per Lautsprecher abgespielt. Dafür hingen auch überall Zettel aus. Vor ein paar Tagen gab es schon eine Information per E-Mail. Bei Widersetzung wurde mit sofortigem Konzertausschluss gedroht. Dass die Band nicht begeistert von Handynutzung während ihrer Konzerte ist, war mir vorher schon bekannt. Ich wusste aber nicht, dass das so konsequent umgesetzt werden sollte. Aber gut: Es konnte sich immerhin niemand beschweren, dass das vorher nicht ausreichend kommuniziert wurde.

Um 19:30 Uhr kamen Night Verses auf die Bühne. Eine Alternative-/Post-Metal-Band aus Kalifornien, USA. Eine halbe Stunde lang gab es instrumentales Gitarrengefrickel mit Bass und Schlagzeug sowie elektronischen Elementen und eingebauten Samples von irgendwelchen Reden. Der Schlagzeuger hat mit seinem Gepose etwas übertrieben, aber ansonsten fand ich den Auftritt gar nicht so verkehrt. War phasenweise ganz atmosphärisch, vielleicht am ehesten eine Metal-Version von Public Service Broadcasting.

Kurze Umbaupause. Dann kamen gegen 20:30 Uhr TOOL auf die Bühne. Das Konzert hatte für mich als eher neutraler Zuschauer zwei Seiten. Während im Innenraum vom ersten Moment an alle Menschen standen und augenscheinlich voll dabei waren, ging es auf den Rängen noch etwas verhaltener zu. Der Jubel war zwar bei den wenigen Ansagen und zwischen den Songs immer wieder groß, gleichzeitig standen bei vielen Leuten aber offensichtlich Bier, Zigaretten und Plaudereien im Vordergrund. Vielleicht lag es daran, dass die Lichtshow und die große Videoleinwand auf der Bühne im hellen Abendhimmel noch nicht voll zur Geltung kommen konnten. Die Band war musikalisch zwar gut drauf, den obskuren Bewegungen von Frontmann Maynard James Keenan fehlte es im Tageslicht aber ebenso etwas an Wirkkraft.

Das wurde bei einsetzender Dunkelheit in der zweiten Konzerthälfte auf jeden Fall besser. Die eher düsteren Songs gewannen durch den Lasereinsatz und die Videountermalung stark an Atmosphäre. Besonderes Highlight war für mich dabei "Schism", der zum ersten Mal auf der aktuellen Tour gespielt wurde. Mein erster Kontakt mit der Band vor vielen Jahren bei Guitar Hero: World Tour auf der PlayStation. Auch beim restlichen Publikum sorgte der Song für euphorische Reaktionen. Jetzt wurde auch auf den Rängen alles gegeben.

Um kurz vor 22 Uhr ging die Band von der Bühne. Ein Countdown über zwölf Minuten wurde eingeblendet. Zeit genug für viele Leute, um noch einmal Bier zu holen. Als der Countdown abgelaufen war, ging es für mich als Neuling bei TOOL-Konzerten mit einem etwas merkwürdigen Wiedereinstieg weiter. Statt mit einem Hit dem Publikum zum Endspurt einzuheizen, ging es mit einem Gong-Solo los. Darauf folgte erst ein Schlagzeug-Solo und dann noch ein Bass-Solo. So wirklich gepackt hat mich das nicht, um ehrlich zu sein. Auch die Stimmung auf den Rängen war eher verhalten. Das änderte sich danach aber schlagartig, als die Band wieder gemeinsam ein paar "reguläre" Songs mit vollem Lichter- und Videoeinsatz spielte. Beim großen Abschluss "Stinkfist" durften mit Erlaubnis von Maynard James Keenan sogar die Handys für Aufnahmen gezückt werden. Ein Großteil des Publikums nutzte diese Chance auch umgehend. Dann war das Konzert um kurz vor 23 Uhr vorbei.

Fazit: Habe ich TOOL also auch mal gesehen. Insbesondere die zweite Konzerthälfte hat mir mit einsetzender Dunkelheit gut gefallen. Auch wenn die Wuhlheide eine wirklich schöne Kulisse bietet, wäre ein Indoor-Konzert bestimmt noch stimmiger gewesen. Musikalisch war das nicht immer so ganz meine Welt, aber es gab ein paar richtig starke Momente. Vor allem "Schism", über den ich mich sehr gefreut habe. Alles in allem bleibt es aber wohl bei diesem einen TOOL-Konzert für mich.
Das Schlagzeugsolo nennt sich ‚Chocolate Chip Trip‘, erschien auf dem letzten Album und seit fünf Jahren wird damit auf jedem Konzert ein Songslot verschwendet.
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 9. Jun 2024, 12:58

Ich war gestern in Herford bei Obstruktion im FlaFla. Eigentlich ein zu langer Anfahrtsweg für die Show, aber ich hatte nichts zu tun und die Zugfahrt verging erstaunlich schnell. Schätze, es waren so 30 Zahlende anwesend und damit immerhin dreimal so viel wie letztes Jahr bei Obstruktion in Solingen. Dennoch hätten es gerne mehr sein dürfen. Die Crowd war ein wilder Mix, hatte bei vielen Leuten das Gefühl, dass sie einfach immer am Start sind ohne Bands zu kennen. Kann man bei 7-15 Euro Eintritt sicherlich auch machen. Eigentlich sollten drei Bands spielen, aber Long Drop haben krankheitsbedingt abgesagt.

Hallways – Early/Mid 2010er Melodic Hardcore mit verstärktem Fokus auf Breakdowns. Das ist so gar nicht meine Musik. Ein paar anderen Leuten im Raum schien es zu gefallen. Leider war der Sound sehr mau, da ist einiges untergegangen. 20 Minuten Spielzeit waren okay. Brauch ich allerdings nicht nochmal.

Obstruktion – Metallischer Hardcore, sehr wütend, gefällt mir sowohl auf Platte als auch live ziemlich gut. Klar, bei 30 Anwesenden kann man keine 10/10 Show erwarten, aber es gab Bewegung und war im Endeffekt ein gutes Set. Ich bin überfragt, warum diese Band aus Schweden so unter dem Radar fliegt. Schweden Hardcore klappt momentan super in NRW, egal welche Richtung eingeschlagen wird. Speedway, Existence, Xiao, Times of Desperation, werden alle heftig abgefeiert. Obstruktion fallen da zu Unrecht ab. Hoffe, dass es bei der nächsten Tour besser wird.
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Di 11. Jun 2024, 03:08

Der Konzert-Juni geht ordentlich los. :dancyfant:

Ich war vorhin bei Green Day in der Waldbühne in Berlin.

Eine Band, die ich vor allem mit meiner Jugend verbinde. Das Album "American Idiot" wurde im Herbst 2004 veröffentlicht. Ungefähr zur selben Zeit habe ich angefangen, mit ein paar Schulfreunden in einer Band zu spielen. Natürlich Rockmusik, alles andere war ja Quatsch. Zumindest war das mit 13 Jahren so die Sicht der Dinge. Und Green Day waren eine dieser Bands, die die ersten Wege in diese neue und aufregende Welt geebnet haben. Vor allem eben "American Idiot", das zu dieser Zeit auf MTV mit sämtlichen Hits rauf und runter gespielt wurde.

Als die Ankündigung kam, dass Green Day zum 30. Geburtstag ihres Durchbruchalbums "Dookie" und zum 20. Geburtstag meines Jugendalbums "American Idiot" diese beiden Werke komplett im Rahmen ihrer Tour spielen wollten, habe ich nicht lange mit dem Ticketkauf für Berlin gezögert. Die Band fehlte mir eh noch auf meiner Liste. Und die Waldbühne bietet immer eine tolle Kulisse

Einlass in der Waldbühne war schon um 16 Uhr. Ich war erst etwa eine Stunde später da. Im Gegensatz zum Konzert von Dua Lipa eine knappe Woche früher am selben Ort waren die Menschenströme diesmal noch ziemlich überschaubar – trotz Ausverkauf. Aber der Einlassbeginn war für arbeitende Menschen auch sportlich angesetzt. So hatte ich immerhin kein Problem damit, wieder einen sehr guten Platz im Unterrang zu ergattern. Bis auf die Stehplätze im Innenraum galt nämlich wieder freie Platzwahl in allen Rängen.

Die Waldbühne füllte sich. Das Publikum war bunt durchmischt, grundsätzlich herrschte aber ein eher höherer Altersdurchschnitt. Klar, die Herren sind ja auch schon seit Ende der 1980er Jahre aktiv und haben die 50 mittlerweile alle überschritten.

Gegen 18:30 Uhr kamen die Donots auf die Bühne. Ich muss ganz ehrlich sagen: Mit der Band werde ich nicht wirklich warm. Obwohl die (auch nicht mehr ganz so jungen) Jungs aus Ibbenbüren in Nordrhein-Westfalen sich musikalisch stellenweise gar nicht so sehr von Green Day unterscheiden, kriegt mich diese Mischung aus Pop-Punk und Mitgröhl-Rock à la Die Toten Hosen einfach nicht. Vielleicht liegt es am Gesang von Frontmann Ingo Donot, der mir bei den englischen Songs zu quakig und bei den deutschen Songs zu sehr nach Bierzelt klingt. Mit dieser Meinung stand ich aber offensichtlich recht alleine da, denn eins muss man der Band lassen: Sie hatten die ausverkaufte Waldbühne vom ersten Song an im Griff und haben mit ihren Hits wie "Calling" und "Stop the Clocks" oder dem Cover von "We're Not Gonna Take It" durchgängig für ordentlich Bewegung und Publikumsgesang gesorgt. Also genau das, was eine Supportband im besten Fall bewirken soll. Und darüber haben sie sich sichtlich gefreut. So sehr, dass sie nach einer Dreiviertelstunde Spielzeit gar nicht von der Bühne wollten und das Publikum immer wieder dazu animiert haben, noch einmal ihren letzten Song "So Long" anzustimmen.

Als die Donots dann doch endlich die Bühne verlassen haben, wurde das bis dahin einigermaßen stabile Berliner Wetter vom Regen heimgesucht. Und der wollte bis zum Ende des Konzertes leider auch nicht mehr aufhören. Frühsommer in der Waldbühne... Wettertechnisch bislang noch keine Erfolgsgeschichte.

Aber gut, bei einem starken Konzert kann man das Wetter ja gerne vernachlässigen. Und dafür sollten Green Day auf jeden Fall sorgen. Gegen 19:40 Uhr begann erst der Intro-Marathon der Band mit "Bohemian Rhapsody", "Blitzkrieg Bop" sowie einer Kombination aus "We Will Rock You" und dem "Imperial March" aus Star Wars. Klingt alles ziemlich gruselig und totgenudelt, aber das Publikum war voll dabei. Und danach wurde es zum Glück nur noch besser.

Green Day kamen unter euphorischem Jubel auf die Bühne und begannen mit "The American Dream Is Killing Me", einem Song ihres aktuellen Albums "Saviors". Im Anschluss wurde dann direkt das Album "Dookie" komplett gespielt. Und das hat schon sehr viel Spaß gemacht. Klar, wie soll das bei Klassikern wie "Longview", "When I Come Around" und der Hymne "Basket Case" auch anders sein. Neben der Musik hat die Band auch showtechnisch gezeigt, was man von einer Band dieser Größe eben so erwarten kann. Eine starke Lichtshow, Feuerwerk, Flammen, Luftschlangen und Funkenregen. Und zwischendurch gab es sogar ein großes mit Luft gefülltes Flugzeug, das über dem Innenraum eine Runde geflogen ist und dabei Luftkissen in Form von "Dookie"-Bomben auf die Menge abgeworfen hat.

Nach dem Ende von "Dookie" gab es einen Zwischenteil mit weiteren Songs von "Saviors" und etwas älteren Songs wie "Know Your Enemy", bei dem eine Zuschauerin aus dem Publikum zum Tanzen, Singen und einem abschließenden Stagediving auf die Bühne gebeten wurde. Green Day hatten offensichtlich keine Schwierigkeiten damit, die Stimmung trotz des anhaltenden Regens weit oben zu halten.

Die zweite Konzerthälfte wurde mit dem Titelsong von "American Idiot" eingeleitet, das dann ebenso komplett gespielt wurde. Und auch hier hatte ich sehr viel Spaß mit Hits wie "Jesus of Suburbia", "Holiday" und "Boulevard of Broken Dreams". Selbst das eigentlich vor Jahren schon überhörte "Wake Me Up When September Ends" hat mir in diesem Rahmen richtig gut gefallen. Ein Meer aus Handylichtern sorgte dabei für die passende atmosphärische Untermalung.

Für alle, die nach zwei kompletten Alben und einigen anderen Songs immer noch nicht genug hatten, gab es noch eine Zugabe, deren Abschluss die unkaputtbare Ballade "Good Riddance (Time of Your Life)" bildete. Stellenweise notgedrungen etwas schneller gespielt – was der augenscheinlich ewig junge Billie Joe Armstrong aber in seiner sympathischen Art umsetzen konnte –, um schließlich punktgenau um 22 Uhr zur Curfew den letzten Akkord erklingen zu lassen. Daraufhin verabschiedete sich die Band um den eben genannten Frontmann sowie seine beiden Mitstreiter Mike Dirnt (Bass) und Tré Cool (Schlagzeug) und die restliche Begleitband von dem regennassen, aber sehr glücklichen Berliner Publikum.

Green Day ist definitiv keine Band, bei der ich das Bedürfnis habe, die aktuellen Veröffentlichungen intensiver zu verfolgen oder die Musik überhaupt regelmäßig zu hören. Aber dieser Abend mit den beiden Alben "Dookie" und "American Idiot" war schon eine sehr hitreiche und unterhaltsame Reise in meine musikalische Vergangenheit. Und damit auch insgesamt eine wirklich starke Show!

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von olli77 » Di 11. Jun 2024, 07:05

Schöner Bericht :thumbs:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Rieper » Di 11. Jun 2024, 08:17

Klingt cool. Bin gespannt auf heute Abend in Hamburg.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 11. Jun 2024, 23:02

Ich war am Sonntag in Köln bei Belle and Sebastian im Gloria. Die Karten waren ein Geburtstagsgeschenk für meine Frau. Würde mich selbst nicht als Fan bezeichnen, habe aber auch kein Problem mit der Band und bin doch mit recht hohen Erwartungen rein. Das Gloria ist abgesehen von den den unkommerziellen Läden die schönste Location Kölns. Es war sehr voll, trotzdem kann man aufgrund des Gefälles innerhalb des Zuschauerbereichs fast überall gut sehen. Das Durchschnittsalter war ziemlich hoch. Ich gehörte zur jüngeren Fraktion. Hatte etwas Bedenken, da ich in der Vergangenheit viele negative Erfahrungen mit älteren, quatschenden, uneinsichtigen Herren gemacht habe, aber die Crowd hat sich gut verhalten.

Morganway – Ein Sound irgendwo zwischen Country und Folk. War eine gut Supportwahl, aber abgeholt hat es mich nicht. War vielleicht auch damit verbunden, dass die Hinfahrt etwas beschwerlich war und ich noch runterkommen musste. Stand auch noch direkt im Durchgang von allen Leuten, die zur Bar wollten. Die Band kam aber nach meinem Gefühl gut an. Bezweifel, dass sich unsere Wege nochmal kreuzen.

Belle and Sebastian – Punkt 21 Uhr ging es los und die ganze Truppe kam nach und nach auf die Bühne, die etwas zu klein war. Man musste sich auf jeden Fall arrangieren. Spielzeit waren inklusive Zugabe knapp 100 Minuten. Ich kann wenig zur Setlist sagen, verzeiht es mir an dieser Stelle. Zu Beginn es hat mich nicht ganz mitgenommen, aber ich wurde über die Zeit immer mehr abgeholt. Ich hab schon eine ziemlich Schwäche dafür, wenn verschiedene Instrumente eingesetzt werden, auch nicht alltägliche. Dies war hier auf jeden Fall gegeben. Natürlich war Stuart Murdoch der Fokuspunkt (Probs gehen an dieser Stelle raus für die Dancemoves), aber alle anderen Mitglieder hatten auch ihre Momente. Die Songs gehen auch mir gut ins Ohr, egal ob mir vorher bekannt oder nicht. Ich hatte eine richtig gute Zeit. Neben den Songs gab es eine kurze Fotostrecke von Bildern, die die Band tagsüber in Köln gemacht hat. Darüber hinaus gab es auch 2-3 Wunschsongs, die gespielt wurden. Anscheinend gab es im Netz am Tag eine Umfrage, an der man teilnehmen konnte. Da wurden auf jeden Fall einige Fanherzen glücklich gemacht. Bei „The Boy With the Arab Strap“ wurden dann noch mehrere Zuschauer aus dem Publikum auf die Bühne geholt, die trotz wenig Platz ausgelassen tanzen durften. Ein Dude hats dabei auf jeden Fall heftig gefühlt. Hab die ganze Zeit darauf gewartet, dass er sich nen Mikro schnappt und mit einsteigt, aber wir sind halt nicht beim Hardcore. Es war eine klasse Show, auch wenns mit großer Wahrscheinlichkeit eine einmalige Sache für mich bleiben wird. Noch zwei Dinge zum Abschluss. Zum einen war das die erste Woche seit Ewigkeiten für mich mit zwei Shows mit einer Spielzeit von 90 Minuten oder länger und ich habe keine Ahnung, wie man sich sowas dauerhaft geben kann. Meine Füße waren ein Wrack. Dann lieber fünf Sets a 15 Minuten. Außerdem bleibt noch zu sagen, dass ich mit Slowdive und Belle and Sebastian in einer Woche wahrscheinlich nie wieder dem Forumsdurchschnittsgeschmack so nah kommen werde. Ich bin einer von euch.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Saeglopur » Di 11. Jun 2024, 23:08

SammyJankis hat geschrieben:
Di 11. Jun 2024, 23:02
Ich bin einer von euch.
:mchearth:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Di 11. Jun 2024, 23:14

SammyJankis hat geschrieben:
Di 11. Jun 2024, 23:02
Ich bin einer von euch.
Wir gehen zusammen zu Juli. :herzen2:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Mi 12. Jun 2024, 02:38

So, letzter Beitrag vor einer kleinen Konzertpause.

Ich war vorhin bei La Dispute in Huxleys Neue Welt in Berlin.

Im Frühjahr des letzten Jahres war ich erst bei einem Jubiläumskonzert der Band zu ihrem Album "Wildlife" in Berlin. Zu diesem Anlass wurde das komplette Album gespielt. In der Zugabe hatte ich dann Glück und habe einige Songs von "Rooms of the House" bekommen, dem Nachfolger von "Wildlife" und mein Lieblingsalbum der Band. Da hatte ich mir schon gewünscht und gehofft, dass es zum zehnten Geburtstag von "Rooms of the House" in 2024 ebenfalls ein Jubiläumskonzert gibt.

Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen, auch wenn ich dafür mein Ticket für The Smile in Berlin am selben Abend verkaufen musste. Nicht ganz so dramatisch, das Ticket für Frankfurt im August war sowieso schon vorhanden. Und da La Dispute angekündigt haben, weltweit nur wenige Shows zu diesem Anlass zu geben und Berlin das einzige Deutschlandkonzert sein sollte, waren die Prioritäten klar.

Ich war eine knappe Stunde vor Einlassbeginn vor Ort bei Huxleys Neue Welt. Mein viertes Konzert in diesem Jahr schon in dieser Location und mittlerweile in dieser Größenordnung auch einer meiner Lieblingsclubs in Berlin. Trotz der frühen Ankunftszeit tummelten sich schon einige Fans vor dem Eingang. Im Gegensatz zum gestrigen Tag war zum Glück das Wetter gut, also war die Wartezeit draußen kein Problem.

Der Einlass sollte eigentlich um 19 Uhr beginnen, es ging aber erst eine Viertelstunde später los. Da ich weit vorne in der Schlange war, konnte ich problemlos einen Platz recht mittig ganz vorne an der Absperrung zur Bühne ergattern. Trotz der Exklusivität dieser Show war das Konzert nicht ausverkauft, dabei war es von der Kapazität her in etwa die gleiche Größenordnung wie im ausverkauften Astra Kulturhaus im vergangenen Jahr. Der hintere Bereich mit der oberen Ebene war aber nicht abgehängt, von daher kann nicht so viel gefehlt haben.

Um 19:50 Uhr kam mit Pinkshift der erste Supportact auf die Bühne. Die noch recht junge Band aus Baltimore, USA, ist gerade zum ersten Mal in Deutschland unterwegs. Eine halbe Stunde lang gab es emotionale Rockmusik, die vom Alternative auch immer wieder in den Hardcore abgedriftet ist. Die charismatische Sängerin hat sich stimmlich dabei gut verausgabt und war auch ansonsten sehr aktiv auf der Bühne. Mir hat der Auftritt ganz gut gefallen.

Nach einer kurzen Umbaupause ging es um 20:35 Uhr dann mit der französischen Hardcore-Punk-Band Birds in Row weiter. Das 40 Minuten lange Set war ein ordentlicher Abriss. Zu Hause muss ich sowas nicht unbedingt hören, aber live hat mir das schon sehr viel Spaß gemacht. Im letzten Drittel des Auftritts wurden die Songs dann melodischer und der Gesang blieb auch mal clean. Das hat mir in der Kombination noch besser gefallen. War auf jeden Fall ein intensiver Auftritt.

Die nächste Umbaupause wurde genutzt, um das Bühnenbild zu gestalten. Neben einem passenden Banner zu "Rooms of the House", der schon von Beginn an hing, wurde auch die restliche Bühne ganz wohnlich eingerichtet. Dazu gehörten verschiedene Lampen, Vasen und vor allem etliche Blumensträuße. Thematisch ein Volltreffer und visuell unheimlich ansprechend. Das hat mir richtig gut gefallen.

La Dispute kamen dann um 21:40 Uhr unter lautstarkem Jubel auf die Bühne. Erwartungsgemäß wurde "Rooms of the House" komplett gespielt. Und das reicht mir im Grunde auch schon aus für ein großartiges Konzerterlebnis. Dieses Album drückt einfach genau die richtigen Knöpfe bei mir. Der Sound, die Texte, die Mischung aus ruhigem Sprechgesang und intensiven Ausbrüchen, die Gitarrenmelodien... Da passt so ziemlich alles. Und live hat das wunderbar funktioniert. Insbesondere die ruhigeren Songs wie "Woman (In Mirror)", "Woman (Reading)" und der lyrische Albumabschluss "Objects in Space" haben bei mir voll gezündet und mich emotional sehr berührt. Aber auch die lauteren Songs konnten voll überzeugen. Einziges Manko: Die Gitarren waren stellenweise etwas zu laut abgemischt und übersteuert, da war dann nicht immer alles gut zu verstehen.

Frontmann Jordan Dreyer ist während des gesamten Auftritts von einer Bühnenseite zur anderen gesprungen und hat immer wieder die Nähe seines Publikums gesucht. Die Leute haben es ihm mit viel Bewegung, einigem Crowdsurfing und euphorischen Singalongs gedankt. Neben der musikalischen Seite gab es auch immer wieder politische Ansagen zur aktuellen Weltlage. Auch die besorgniserregenden Wahlergebnisse der AfD in Deutschland wurden kurz angesprochen, was zu viel Applaus geführt hat.

Nach "Rooms of the House" gab es eine kurze Pause, bis die Band für eine Zugabe wieder auf die Bühne kam. Zum Abschluss gab es noch ein paar Highlights, unter anderem das schöne "Nine". Und ganz am Ende natürlich "King Park", was die Stimmung noch einmal auf den Höhepunkt gebracht hat. Nach etwa 70 Minuten Spielzeit war der Auftritt dann vorbei und das Konzert beendet.

Mit "Rooms of the House" habe ich jetzt mein Lieblingsalbum der Band komplett live gesehen. Vor zehn Jahren beim Release gab es in Hamburg leider nur einen Festivalauftritt beim Pirate Satellite Festival, wenn ich mich richtig erinnere. Das war zwar auch ein guter Auftritt, aber längst nicht so intensiv wie eine Solo-Show. Von daher bin ich sehr glücklich, dieses Kapitel jetzt mit etwas Verspätung nachgeholt zu haben und freue mich auf ein neues Album mit einer neuen Tour. :smile:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Mi 12. Jun 2024, 10:27

Was heißt kurze Konzertpause bei dir? fünf Tage? :lol:


Ich war Gestern bei Green Day auf der Trabrennbahn Bahrenfeld in Hamburg

Die Tickets gabs zu Weihnachten, deshalb musste ich nicht mit mir ringen, die 95€ zu rechtfertigen. So viel hab ich noch nie für ein Ticket bezahlt glaube ich. Es war auch das größte Solo Konzert auf dem ich seit 17 Jahren war.

Anreise zur Trabrennbahn ist eine Katastrophe, man kann das wirklich nur mit dem Rad machen. ÖPNV Infrastruktur ist da einfach nicht ausreichend für, ebenso sollte man es trotz Kapazitäten vermeiden, mit dem Auto zu kommen, die Anwohner*innen lassen - verständlicherweise - konsequent abschleppen.

Als ich ankam, spielte der Support - die Donots - schon. Meine Güte sind die alt geworden. Seit die auf Deutsch singen, habe ich keinen Song mehr von denen wahrgenommen und damit hab ich auch nichts verpasst. Wirklich egaler Deutschrock. Die eingestreuten englischen Songs waren jetzt nicht besser, haben aber immerhin den Nostalgiebutton getroffen. Ich finde die Band eigentlich gar nicht so übel. Aber hier war es aufs Maximum getriebene Neu-Fan Akquise mit übertriebenen Gesten und wirklich anstrengenden Ansagen. Mit 45 Minuten auch relativ lang.

Was erwartet man so von Green Day? Vorab: Keine Band war musikalisch so prägend für mich wie diese, ich habe American Idiot mit 11 als allererstes Album gekauft und habe eine liebevolle Beziehung zu der Platte, habe damals auch hart gefanboyd. Aber 20 Jahre später weiß ich natürlich auch, dass das eine routinierte Stadionrockband ist, deren Bühnengehabe mit dem was ich inzwischen an Live Shows schätze nichts mehr zu tun hat. Dennoch: Das war ein gutes Konzert, ein wenig überraschend. Das lag vor allem daran, dass ein Doppel Anniversary gefeiert wurde. Dookie und American Idiot wurden beide komplett gespielt. Das ließ wenig Raum für Längen, nach dem Opener The American Dream is Killing Me ging es direkt ins Dookie Set. Viele tolle Songs, die es neben den Hits sonsts nicht ins Set geschafft hätten, waren eigentlich schon grund genug für mich den Abend positiv zu bewerten. Das Publikum bei uns weiter hinten, hat das aber nicht so gefühlt (obwohl sie vom Alter her eher Team Dookie hätten sein müssen :clown: ). Nach einem kurzen Mittelteil mit relativ egalen Songs vom neuen Album und dem furchtbaren Know Your Enemy, aber immerhin mit Brain Stew, gab es dann das American Idiot Set. Darauf hatten offensichtlich sehr viele Leute gewartet. Der Beginn mit den vier Hits ist mir (Jesus of Suburbia ausgenommen) ist mir eigentlich etwas zu cheesy, aber spätestens ab Are we the Waiting wars auch für mich das Highlight des Sets. Die ganzen Songs, die man sonst nie hört, zu denen ich aber jede Menge Kindheitserinnerungen habe, kamen live wesentlich besser als ich vermutet hatte. Vor allem Homecoming und Whatshername mal live gehört zu haben, hat mich glücklich nachhause gehen lassen. Zum Abschluss dann noch Minority und natürlich Good Riddance (mit Fan an der Gitarre, die das Ganze hinter dem Kopf gespielt hat, schon beeindruckend, aber auch ein bisschen cringy als sie sich dann doch verspielt hat).

Insgesamt natürlich albern viele EEEOOOS (die anderen Vokale lernen wir dann nächstes mal bei Herrn Armstronk) und DEUTSCHLAAAANDS und komisches anbiedern an St. Pauli, aber wenn man das ignoriert hat, wars ein runder Abend!

Ansonsten: 0,5 Bier 7€, überraschend, dass keine Revolte ausgebrochen ist. T-Shirts 45€, Hoodies 80€. Das ist noch Punk Rock!
Zuletzt geändert von Quadrophobia am Mi 12. Jun 2024, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Suitemeister » Mi 12. Jun 2024, 12:10

War gestern bei den Beatsteaks im AJZ Leisnig. Eine Freundin von mir wohnt seit eine paar Jahren dort und das ist literally das erste Mal, dass sich das auszahlt. Sie hatte auch die Tickets klargemacht.

Was soll ich sagen? Mega Abend, kleiner Laden, vielleicht 150 Leute. Bier 3,50 der halbe Liter.
100 Minuten Hit an Hit, vor allem altes Zeug, aber leider nicht so viele Raritäten wie ich mir angesichts des Rahmens gewünscht hätte. Hab mich aber sehr über "To be storng" (ja, i, know, auch ein regular) und vor allem "Shiny Shoes" gefreut. "Hail to the freaks" auch einfach mega underrated und einer meiner all-time favourites von den Beatsteaks. :herzen2: :herzen2:

Setlist:
https://www.setlist.fm/setlist/beatstea ... 91b93.html

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Rieper » Fr 14. Jun 2024, 15:31

Ich bin etwas spät dran, aber ich war ebenfalls am Dienstag bei Green Day in Hamburg. Zu den musikalischen Aspekten kann ich mich weitesgehend @Wishkah und @Quadrophobia anschließen.

Mein großes Highlight war der Dookie-Block. Das Album gehört um 2000 rum zu meinen ersten Kontakten was das bewusste Hören von Musik anging. Tolles Hitalbum. Allerdings hatte ich während den ersten Songs den Eindruck, als würde Billie Joe Armstrong etwas vorbei am Mikrofon singen. Dadurch war er etwas abgehackt zu hören. Ich habe die Band das erste Mal gesehen und das reicht dann auch wieder. Mit den beiden gespielten Alben war das schon eine tolle Gelegenheit. Nervig waren einige Menschen ums uns herum im Boomeralter. Teilweise gesoffen wie ein Loch und dementsprechend auch benommen. Am meisten gestört haben dann einige von ihnen, die irgendein Bändchen am Handgelenk hatten. KP, ob die kostenlos reingekommen sind, aber wirklich interessieren schien sie die Musik nicht.

Zu den Donots will ich eigentlich kaum etwas sagen. Die englischsprachigen Lieder gingen schon, aber irgendwann konnten wir nicht mehr zuschauen, weil der Sänger so unglaublich genervt hatte mit seinem Gelaber. "Das ist eine Punkshow", keine Ahnung wie oft er das gesagt hat. Sehr viel geredet insgesamt, sehr nervig und creepy.

Wir haben erstmals überhaupt ein Konzert auf der Trabrennbahn besucht. Für uns war der Hinweg okay. Wir sind in der Nähe des Hauptbahnhofs in einen Bus gestiegen und hatten freie Platzwahl. Aber nach wenigen Haltstellen war der Bus schon etotal voll und draußen warteten unzählige Leute auf einen Bus Richtung Konzertlocation. Irgendwann kam dann halt der obligatorische Stau und so dauerte es rund eine Stunde bis wir an der Trabrennbahn waren. Der Einlass war aber sehr gut geregelt mit den Zäunen und Absperrbändern. Nicht so ein Gedränge wie zum Beispiel vor Konzerten im Frankfurter Stadion.

Furchtbar war die (vegane) Essenssituation und die digitale Infrastruktur. An den Essensbuden teils nur Barzahlung oder kaputte Kartenlesegeräte. Zum Glück trinke ich kein Bier, der hier angesprochene Bierpreis war schon heftig und die Merchpreise waren zum vergessen.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Fr 14. Jun 2024, 15:38

Rieper hat geschrieben:
Fr 14. Jun 2024, 15:31
► Text anzeigen
Kurzer Nachtrag zur Anreise: Mein Absolutes Highlight war eigentlich der Typ von Tier, der ankam, um abgestellte E-Scooter zu laden und einen sichtlichen Nervenzusammbruch bekam, als er gesehen hat, dass es derer ca. 700 gab.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Fr 14. Jun 2024, 15:43

Rieper hat geschrieben:
Fr 14. Jun 2024, 15:31
Teilweise gesoffen wie ein Loch und dementsprechend auch benommen.
Da hatte ich in Berlin auch zwei Typen vor mir, die ein Bier nach dem anderen getrunken haben. Waren locker fünf Liter pro Person, eher noch mehr. Unglaublich viel. In der Waldbühne laufen ja auch durchgehend Verkäufer durch die Gegend.

Aber die beiden waren zumindest auch am Konzert interessiert und haben nicht sonderlich genervt. :grin:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von akropeter » Fr 14. Jun 2024, 16:56

Hört sich nach einem typischen Konzert auf der Trabrennbahn an. Meine Erfahrungen vom Fettes Brot Konzert haben mich dann auch (neben dem Preis) vom Ticketkauf abgehalten.
Damals sind wir dann auch auf dem Rückweg zur sbahn stellingen gelaufen. Ist zwar ne halbe Stunde Fußweg, aber man vermeidet das Gedränge am und im Bus.
Hamburg dies, Hamburg das, Hamburg Fachjargon!

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 16. Jun 2024, 11:02

Ich war gestern in Essen bei Celeste im Turock. Die Show lief unter dem Branding „Wacken Warm Up“, in meinen Augen nicht gerade die passenden Bands dafür, aber Hauptsache coole Show. Gleichzeitig war im Don't Panic nebenan eine Hardcore Show mit No Turning Back und Death Before Dishonor. Habe tatsächlich Leute getroffen, die mich gefragt haben, warum ich nicht dort bin, aber alles viel zu oft gesehen. Es stand nie zur Debatte, dorthin zu gehen. Es war allerdings wirklich schwierig, bei manchen Leuten abzuschätzen, welche Show sie besuchen. Natürlich war die Show auch gespickt mit Wacken Branding, es gab sogar Teppiche. Völlig unnötig und übertrieben. Die Crowd war auch etwas komisch. Diverse Leute, bei denen ich mir sicher war, dass sie nur aufgrund des Namens Wacken vor Ort waren. Generell war aber nicht viel los, hab das Turock noch nie so leer gesehen. Dafür aber trotzdem allerlei stressige Leute, dazu später mehr, und Kuttenträger mit unangenehmen Patches am Start. Keine Überraschung. Bevor ich auf die Bands eingehe noch eine kurze Story. Die Show lief unter dem Motto „Pay With Your Blood“. Man konnte am Uniklinikum Essen Blut spenden und dafür ein Ticket erhalten. Schöne Idee. Hatte im Vorfeld überlegt, das zu machen. Da ich allerdings ein Medikament dauerhaft einnehme wollte ich zuerst nachfragen, ob ich überhaupt Blutspenden darf. Das Internet gibt da widersprüchliche Informationen, es scheint nicht einheitlich zu sein. Habe dann zwei Mails an die extra auf der Seite des Blutspendezentrums der Uniklinik Essen angegebene Mailadresse geschickt mit meinen Fragen. Bis heute keine Antwort erhalten. Scheint dann doch nicht so wichtig zu sein.

Friisk – Haben die ersten 15 Minuten verpasst. Die Band durfte als Opener allerdings ordentliche 40 Minuten spielen. Dementsprechend noch den Großteil des Sets gesehen, wobei gesehen übertrieben ist, denn der Raum war so vollgenebelt, dass man von hinten die Band nur schemenhaft erkennen konnte. Black Metal und Neben passen gut zusammen, also keine Kritik an dieser Stelle. Sound war vollkommen in Ordnung und die Band passte wunderbar vor die beiden Hauptacts. Die Qualität von Celeste und Downfall of Gaia wurde nicht erreicht, aber die Band hat einen guten Job gemacht. Solider Beginn.

Downfall of Gaia – Wieder viel Nebel, ordentliche Lichtshow. Gepaart mit dem Black Metal Sound eine astreine Mischung. Die Band durfte eine Stunde spielen, habe ich nicht mit gerechnet, aber sehr erfreulich. Ist auf jeden Fall eine Band, die hier auch abseits der 3-4 metalaffinen Leutchen Gefallen finden könnte. Bis zu dieser Band war die Crowd auch noch sehr angenehm. Die Pegel einiger waren einfach noch nicht hoch genug, damit die Hemmungen fallen. Bester Gig des Abends.

Celeste – CN sexualisierte Gewalt: Leider zu wenig Nebel, da wäre mehr gegangen. Ansonsten musikalisch wie immer überzeugend. Fieses Geballer, fiese Stimmen. Darüber hinaus die roten Fahrradstirnlampen und Strobolicht. Die Atmosphäre, die Celeste so auf ihren Shows erzeugen, erreichen nur ganz wenige Bands. Es ist simpel, aber effektiv. Ich glaube, dies war meine sechste Show der Band und es gab zum ersten Mal Videos. Direkt zu Beginn, wobei der Song eher einem Intro gleichkam. Da war noch alles okay. Das Hauptset bestand danach aus der kompletten „Assassine(s)“. Gegen Ende des Hauptsets gab es zwei weitere Videos. Beide schwarz-weiß. Das erste davon wurde mit einer Triggerwarnung versehen. Gegen was war allerdings nicht klar. Es war im Endeffekt ein Video einer Vergewaltigung, natürlich irgendwie „ästhetisch“ in Szene gesetzt, sodass es nach Kunst aussieht, aber komplett unnötig. Durch den weiterhin vorhandenen Nebel und das Strobolicht gingen die Videos eh ziemlich unter, trugen kaum was zur Atmosphäre bei. Warum man sich dann auch noch solch plumper Schockvideos bedient, bleibt mir ein Rätsel. Es war einfach nur unangenehm. Hat das Set für mich ziemlich runtergezogen. Keine Ahnung, was sich die Band dabei gedacht hat. Kurz danach wurde der Sänger mit einem Bierbecher beworfen, wobei das glaube ich nicht in Verbindung mit dem Video stand, sondern der Werfer einfach nur scheiße voll war. Generell waren 3-4 Leute im Publikum massiv unangenehm unterwegs mit Zwischenrufen. Einfach nur nervig. Das konnte auch die Zugabe mit älteren Tracks nicht mehr retten. Habe ernüchtert die Location verlassen. Würde Celeste auf jeden Fall nochmal ne Chance geben, aber hoffe inständig, dass sie die Videos wieder weglassen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von slowdive » So 16. Jun 2024, 13:48

SammyJankis hat geschrieben:
So 16. Jun 2024, 11:02
Celeste – CN sexualisierte Gewalt
Ich war ja wirklich traurig, dass ich die Show in der Glocksee nicht sehen konnte, aber wenn ich das so lese...vielleicht doch nicht mehr so.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von hendrik » So 16. Jun 2024, 17:11

Bei der Show in der Glocksee hatten sie technische Probleme gehabt, gerade auch mit dem Beamer am Anfang. Das haben sie behoben, dann kamen grob in der Mitte des Sets die Videos. Brauchte ich auch nicht. Eigentlich will ich Celeste nur mit viel Nebel und den Lampen sehen.
Vorband war hier Corecass. War okay, hatte aber auch technische Probleme gehabt. Downfall of Gaia ist zwar weit größer und damit auch unrealistischer, hätte sie aber weit lieber gehabt. Show war hier gut besucht, hätte nicht mit so viel Besuch gerechnet.
Sonst sei noch gesagt, dass Celeste viel Merch dabei hatten, der fair bepreist war. Hab dann auch gleich am Folgetag auf einem Konzert ein Typ mit nem Celeste-Shirt gesehen.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Declan_de_Barra » Mi 19. Jun 2024, 06:42

Ich war am Samstag in Bielefeld bei Casper. Ein Freund hatte einen Gästelistenplatz über und so habe ich mich kurzfristig entschieden hinzufahren, da Casper immernoch zu meinen absoluten Lieblingskünstlern gehört und ich besonders XOXO und Hinterland damals unglaublich oft gehört habe. Es waren ca. 28.000 Leute auf der Alm, das sah auf jeden Fall beeindruckend aus. In den ersten beiden Wellenbrechern bekam man verschiedenfarbige Bänder, sodass man entspannt auf Toilette oder an die Getränkestände konnte, ohne seinen Platz zu verlieren.

Vorband war Philine Sonny. Die konnte ich letztes Jahr schon auf dem Popsalon sehen und habe ihr wirklich gegönnt, dass sie nun auf so einer großen Bühne auftritt. Der Auftritt kam beim Publikum gut an, sie schien selbst sichtlich glücklich. Kann mir sehr gut vorstellen, dass die noch einen größeren Hype bekommt.

Casper hat dann sehr gut abgeliefert. Man hat gemerkt, wie nahe ihm das Ganze ging, da er den Großteil des Sets Tränen in den Augen hatte. Das war schon was ganz besonderes ihn vor so einem Publikum gesehen zu haben, das wirklich textsicher war und Bock hatte. Sound hat im ersten Wellenbrecher auch super funktioniert, wobei ich bei solchen Konzerten immer ganz glücklich bin, nicht auf der Tribüne zu sitzen.
Die Setlist sah für mich persönlich auch gut aus, ich mag aber auch die neueren Sachen. Von den älteren hätte ich mir noch 1-2 andere Sachen geüwnscht und hätte mich besonders über Unzerbrechlich gefreut. Als Gäste dabei waren Thees, Drangsal, Lea, Tua, der von Provinz und Lena.

Hat sich insgesamt auf jeden Fall gelohnt :smile:


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