Festivalberichte
- SammyJankis
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Re: Festivalberichte
Ich war am Samstag, 25.11.2023, in Eindhoven, Niederlande, auf dem Revolution Calling im Klokgebouw. Früher hieß das Ganze The Sound of Revolution. Ich glaube, der Namenswechsel hat nur etwas damit zu tun, dass der Booker früher eine große Booking Agentur im Rücken hatte, was jetzt nicht mehr der Fall ist. Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch 2018 hat sich einiges zum Positiven verändert. Die Wartezeiten sind deutlich gesunken, sowohl was Einlass als auch was Essen/Wertmarken betrifft. Das war in der Vergangenheit schrecklich. Die große Halle ist etwas kleiner, sprich es sind auch insgesamt weniger Leute vor Ort. Darüber hinaus ist nun auch die Bühne in der großen Halle barrierefrei, sehr cool. Ansonsten bleibt es für Hardcore Verhältnisse eine ganz schlimme Riesenveranstaltung. Es ist voll, durch die gebuchten Oi Bands ist die Crowd ab 18 Uhr zum Teil stark betrunken. Es ist einfach nur anstrengend. Darüber hinaus gibt es kein Becherpfand und ca. fünf Mülleimer, sodass man irgendwann durch ein Meer aus Plastik läuft. Was bleibt ist das Line Up, welches jedes Jahr einige ganz besondere Acts auf Lager hat. Zu den Bands:
Despize – Der etatmäßige Sänger war wieder am Start. Feine Sache. Ansonsten war es eine runde Sache für die frühe Uhrzeit. Es wurde hart gemosht und einige Leute waren textsicher. Hat mich gefreut für die Band. Wie bereits gesagt, ich hoffe, dass die nun häufiger rüberkommen.
Instructor – Belgische Band, die über Quality Control HQ released hat. Passen auch soundtechnisch perfekt zum Label. Spielen eher selten Shows. Hatte bisher auch erst einmal das Vergnügen. Der damalige Auftritt war genauso wie dieser eine runde Sache.
Age of Apocalypse – Auch hier ging ähnlich wie bei Despize mehr als ich gedacht hätte. Klar, die Halle war viel zu groß, aber trotzdem ein souveräner Auftritt. Ich hatte wieder meinen Spaß. Hoffe, die kommen nochmal rüber, aber es würde mich auch nicht wundern, wenn es dabei bleibt. Falls das der Fall ist, hatte ich auf jeden Fall dieses Jahr ne gute Zeit.
Berthold City – Vielleicht die Hardcore Band mit dem miesesten Namen, Mucke ist solide, aber nichts Besonderes. Zu meiner Überraschung war vor der Bühne ne Menge los. Durchgehend Singalongs, allerdings auch durchweg ältere Semester vor der Bühne. Kein Vergleich zu Age of Apocalypse, da war der Altersschnitt deutlich niedriger.
Death Before Dishonor – Waren vor 10-15 Jahren gefühlt alle drei Monate in Europa. Mittlerweile deutlich seltener. Die Band ist in meinen Augen auch durch. Vor der Bühne war allerdings mehr los als ich erwartet habe. Vor allem bei den älteren Tracks. Und zum Glück haben sie nicht „Boston Belongs to Me“ gespielt, wenn später am Tag noch Cock Sparrer spielen.
Combust – Exclusive European Show. Es gab sicherlich schon heißere Acts, die das Festival gebucht hat, aber gut. Combust sind ne coole Buchung, grooviger Hardcore. Es wurde viel gemosht. Waren spaßige 25 Minuten. Die Show letztes Jahr in Köln bleibt weiterhin die beste, die ich von der Band gesehen habe.
Wisdom in Chains – Ähnlich wie Death Before Dishonor früher oft hier gewesen, mittlerweile nur noch selten. Show war auch typisch für die Band. Jeder Song hat nen Songalong Part, die Leute reißen sich ums Mikro. Ich bin irgendwann aus der Diskographie ausgestiegen und dementsprechend war die Setlist nicht ganz mein Fall, aber hat schon Spaß gemacht.
The Chisel – Oi meets Hardcore aus UK, eine der gehyptesten Bands im Moment und das vollkommen zurecht. Der Sound spricht viele Subkulturen an. Die Band kommt sympathisch rüber, die Leute hatten richtig Spaß auf und vor der Bühne. Einzig auf den Besoffski in meiner Nähe hätte ich verzichten können.
Bishops Green – Hier hatte ich meinen Tiefpunkt. Von ganz hinten sporadisch verfolgt. Es ist nichts hängen geblieben.
No Turning Back – Veranstalter ist der Sänger der Band und er bucht seine eigene Truppe jedes Jahr auf das Festival. Man muss ihm zugutehalten, dass die Band nie übertrieben hohe Slots bekommt, aber alle drei Jahre eine Buchung würde vollkommen ausreichen. Dennoch spielt die Band jedes Jahr gefühlt vor den meisten Leuten und es ist die Hölle los. Dieses Jahr war da keine Ausnahme. Ich habe mich schon vor Jahren sattgesehen und die Show auch nur entspannt aus der Ferne verfolgt und dabei ein Bisschen Platten gestöbert.
Kill Your Idols – Exclusive Show, keine Ahnung, wann die das letzte Mal in Europa waren. Für viele Leute ein Highlight. Ich fands okay, aber mehr auch nicht. Ist etwas an mir vorbeigegangen. Hier muss ich exemplarisch für viele Bands auch mal erwähnen, wie alt einige Bands mittlerweile sind. Da stehen teilweise ältere Herren auf der Bühne und bei den Sängern muss man bei jedem Singalong Angst haben, dass ihnen nichts passiert, wenn die begraben werden von den Leuten.
Death Threat – Der Hauptgrund meines Erscheinens. Letztes Mal 2018 auf dem Ieperfest gesehen, war damals sehr enttäuschend. Dementsprechend skeptisch war ich, aber da die beste Platte „Peace and Security“ komplett gespielt wurde, musste die Show mitgenommen werden. Death Threat sind eine Band, die es nie geschafft hat, in größere Gefilde vorzudringen, die aber, wenn man tiefer in der Materie drinsteckt, quasi von allen gefeiert wird. Dementsprechend war es auch nicht verwunderlich, dass sich u.A. die Sänger von Wisdom in Chains und Terror für Features die Ehre gaben. Vor der Bühne war auch richtig viel los. Viele Stage Dives, teilweise von Mitgliedern anderer Bands, harter Mosh. Absolutes Chaos beim letzten Song „Dead at Birth“. War ein klasse Gig, viel besser als ich es erwartet hatte.
7 Seconds – Exklusive Show, zum ersten Mal seit glaube ich 2014 in Europa. Schneller punkiger Hardcore. Kurze Tracks, keine Gewalt, nur Singalongs. Ich hatte aufgrund von Schlafmangel einen toten Punkt und hab es nach 20 soliden Minuten sein lassen. Es war einfach in dem Moment nicht der richtige Act.
Enemy Ground – Spielten in der kleinsten Halle parallel zu 7 Seconds. Ganz andere Szenerie. Die Band aus den Niederlanden spielt Beatdown der stumpfsten Sorte und heute angeblich ihre letzte Show, wobei ich da so meine Zweifel habe. Vor der Bühne geht jeder mit größtmöglicher Gewalt gegen seine Mitmenschen vor. Mucke ist dabei etwas eintönig, aber es ist genau das Richtige, um wieder wach zu werden für die letzten 3-4 Shows des Abends.
Terror – Auf Platte hör ich die Band nur noch ganz selten und bräuchte auch keine neuen Alben mehr, aber live sind die Herren immer noch eine Bank. Hunderte Stage Dives, Singalongs, alle haben vor der Bühne ne gute Zeit. Setlist war auch cool mit u.A. „Lowest of the Low” und “Live and Death”. Natürlich auch mit den größten Hits der “One with the Underdogs“. Leider endete die Show tragisch, da ein Fan auf der Bühne hinfiel, sich verletzte und mehrere Minuten lange behandelt werden musste. Kann passieren, gute Besserung an dieser Stelle.
Mindwar – Die Band aus Belgien, die im metallisch angehauchten Hardcore einzuordnen ist, hat dieses Jahr ordentlich abgeräumt. Platte über Triple B plus durchweg gute Shows. Diese hier war keine Ausnahme, im Gegenteil. Fantastische Publikumsreaktionen, nach der Release Show in Gent sicherlich die beste Show, die ich von der Band bisher gesehen habe. Die haben sich ihren Slot als Support von Madball nächstes Jahr redlich verdient.
Side by Side – Erste Show seit 1988, bin ohne Erwartungen rein, genauso wie viele andere, mit denen ich gesprochen habe. Show war dann doch sehr unterhaltsam. Die Crowd hatte natürlich mächtig Bock, aber man weiß nie, wie eingerostet die Band ist. Das war sicherlich der Fall, auch beim Sänger. Dieser ist aber schnell aufgetaut und hat sich beim zweiten Song zum ersten Mal direkt an den Bühnenrand getraut. Wurde direkt von zig Leuten begraben. Das passierte während des Sets noch häufiger und auch das Mic wurde durch die Gegend geworfen. Die Band schien ihren Spaß zu haben, ich war positiv überrascht. Für einmal war es nen cooles Ding. Da seh ich auch gerne über die überlangen Ansagen hinweg.
Arkangel – Während die große Halle beim Headliner Cock Sparrer steil ging, gab ich mir OG Metalcore aus Belgien. Typische Arkangel Show. Band kommt unsympathisch rüber, jede Ansage geht irgendwie unter. Vor der Bühne herrscht vor allem die Gewalt. Dieses Mal allerdings viele Textsichere vor der Bühne. Der helle Raum hat leider etwas Flair genommen und es war auf jeden Fall ein würdiger Abschluss.
Insgesamt war es ein gelungener, aber stressiger Tag. Nächstes Jahr spielen Unbroken, ich bin also wieder am Start. Da führt kein Weg dran vorbei. Hoffe aber, dass das Durchschnittsalter der Bands etwas verjüngt wird.
Despize – Der etatmäßige Sänger war wieder am Start. Feine Sache. Ansonsten war es eine runde Sache für die frühe Uhrzeit. Es wurde hart gemosht und einige Leute waren textsicher. Hat mich gefreut für die Band. Wie bereits gesagt, ich hoffe, dass die nun häufiger rüberkommen.
Instructor – Belgische Band, die über Quality Control HQ released hat. Passen auch soundtechnisch perfekt zum Label. Spielen eher selten Shows. Hatte bisher auch erst einmal das Vergnügen. Der damalige Auftritt war genauso wie dieser eine runde Sache.
Age of Apocalypse – Auch hier ging ähnlich wie bei Despize mehr als ich gedacht hätte. Klar, die Halle war viel zu groß, aber trotzdem ein souveräner Auftritt. Ich hatte wieder meinen Spaß. Hoffe, die kommen nochmal rüber, aber es würde mich auch nicht wundern, wenn es dabei bleibt. Falls das der Fall ist, hatte ich auf jeden Fall dieses Jahr ne gute Zeit.
Berthold City – Vielleicht die Hardcore Band mit dem miesesten Namen, Mucke ist solide, aber nichts Besonderes. Zu meiner Überraschung war vor der Bühne ne Menge los. Durchgehend Singalongs, allerdings auch durchweg ältere Semester vor der Bühne. Kein Vergleich zu Age of Apocalypse, da war der Altersschnitt deutlich niedriger.
Death Before Dishonor – Waren vor 10-15 Jahren gefühlt alle drei Monate in Europa. Mittlerweile deutlich seltener. Die Band ist in meinen Augen auch durch. Vor der Bühne war allerdings mehr los als ich erwartet habe. Vor allem bei den älteren Tracks. Und zum Glück haben sie nicht „Boston Belongs to Me“ gespielt, wenn später am Tag noch Cock Sparrer spielen.
Combust – Exclusive European Show. Es gab sicherlich schon heißere Acts, die das Festival gebucht hat, aber gut. Combust sind ne coole Buchung, grooviger Hardcore. Es wurde viel gemosht. Waren spaßige 25 Minuten. Die Show letztes Jahr in Köln bleibt weiterhin die beste, die ich von der Band gesehen habe.
Wisdom in Chains – Ähnlich wie Death Before Dishonor früher oft hier gewesen, mittlerweile nur noch selten. Show war auch typisch für die Band. Jeder Song hat nen Songalong Part, die Leute reißen sich ums Mikro. Ich bin irgendwann aus der Diskographie ausgestiegen und dementsprechend war die Setlist nicht ganz mein Fall, aber hat schon Spaß gemacht.
The Chisel – Oi meets Hardcore aus UK, eine der gehyptesten Bands im Moment und das vollkommen zurecht. Der Sound spricht viele Subkulturen an. Die Band kommt sympathisch rüber, die Leute hatten richtig Spaß auf und vor der Bühne. Einzig auf den Besoffski in meiner Nähe hätte ich verzichten können.
Bishops Green – Hier hatte ich meinen Tiefpunkt. Von ganz hinten sporadisch verfolgt. Es ist nichts hängen geblieben.
No Turning Back – Veranstalter ist der Sänger der Band und er bucht seine eigene Truppe jedes Jahr auf das Festival. Man muss ihm zugutehalten, dass die Band nie übertrieben hohe Slots bekommt, aber alle drei Jahre eine Buchung würde vollkommen ausreichen. Dennoch spielt die Band jedes Jahr gefühlt vor den meisten Leuten und es ist die Hölle los. Dieses Jahr war da keine Ausnahme. Ich habe mich schon vor Jahren sattgesehen und die Show auch nur entspannt aus der Ferne verfolgt und dabei ein Bisschen Platten gestöbert.
Kill Your Idols – Exclusive Show, keine Ahnung, wann die das letzte Mal in Europa waren. Für viele Leute ein Highlight. Ich fands okay, aber mehr auch nicht. Ist etwas an mir vorbeigegangen. Hier muss ich exemplarisch für viele Bands auch mal erwähnen, wie alt einige Bands mittlerweile sind. Da stehen teilweise ältere Herren auf der Bühne und bei den Sängern muss man bei jedem Singalong Angst haben, dass ihnen nichts passiert, wenn die begraben werden von den Leuten.
Death Threat – Der Hauptgrund meines Erscheinens. Letztes Mal 2018 auf dem Ieperfest gesehen, war damals sehr enttäuschend. Dementsprechend skeptisch war ich, aber da die beste Platte „Peace and Security“ komplett gespielt wurde, musste die Show mitgenommen werden. Death Threat sind eine Band, die es nie geschafft hat, in größere Gefilde vorzudringen, die aber, wenn man tiefer in der Materie drinsteckt, quasi von allen gefeiert wird. Dementsprechend war es auch nicht verwunderlich, dass sich u.A. die Sänger von Wisdom in Chains und Terror für Features die Ehre gaben. Vor der Bühne war auch richtig viel los. Viele Stage Dives, teilweise von Mitgliedern anderer Bands, harter Mosh. Absolutes Chaos beim letzten Song „Dead at Birth“. War ein klasse Gig, viel besser als ich es erwartet hatte.
7 Seconds – Exklusive Show, zum ersten Mal seit glaube ich 2014 in Europa. Schneller punkiger Hardcore. Kurze Tracks, keine Gewalt, nur Singalongs. Ich hatte aufgrund von Schlafmangel einen toten Punkt und hab es nach 20 soliden Minuten sein lassen. Es war einfach in dem Moment nicht der richtige Act.
Enemy Ground – Spielten in der kleinsten Halle parallel zu 7 Seconds. Ganz andere Szenerie. Die Band aus den Niederlanden spielt Beatdown der stumpfsten Sorte und heute angeblich ihre letzte Show, wobei ich da so meine Zweifel habe. Vor der Bühne geht jeder mit größtmöglicher Gewalt gegen seine Mitmenschen vor. Mucke ist dabei etwas eintönig, aber es ist genau das Richtige, um wieder wach zu werden für die letzten 3-4 Shows des Abends.
Terror – Auf Platte hör ich die Band nur noch ganz selten und bräuchte auch keine neuen Alben mehr, aber live sind die Herren immer noch eine Bank. Hunderte Stage Dives, Singalongs, alle haben vor der Bühne ne gute Zeit. Setlist war auch cool mit u.A. „Lowest of the Low” und “Live and Death”. Natürlich auch mit den größten Hits der “One with the Underdogs“. Leider endete die Show tragisch, da ein Fan auf der Bühne hinfiel, sich verletzte und mehrere Minuten lange behandelt werden musste. Kann passieren, gute Besserung an dieser Stelle.
Mindwar – Die Band aus Belgien, die im metallisch angehauchten Hardcore einzuordnen ist, hat dieses Jahr ordentlich abgeräumt. Platte über Triple B plus durchweg gute Shows. Diese hier war keine Ausnahme, im Gegenteil. Fantastische Publikumsreaktionen, nach der Release Show in Gent sicherlich die beste Show, die ich von der Band bisher gesehen habe. Die haben sich ihren Slot als Support von Madball nächstes Jahr redlich verdient.
Side by Side – Erste Show seit 1988, bin ohne Erwartungen rein, genauso wie viele andere, mit denen ich gesprochen habe. Show war dann doch sehr unterhaltsam. Die Crowd hatte natürlich mächtig Bock, aber man weiß nie, wie eingerostet die Band ist. Das war sicherlich der Fall, auch beim Sänger. Dieser ist aber schnell aufgetaut und hat sich beim zweiten Song zum ersten Mal direkt an den Bühnenrand getraut. Wurde direkt von zig Leuten begraben. Das passierte während des Sets noch häufiger und auch das Mic wurde durch die Gegend geworfen. Die Band schien ihren Spaß zu haben, ich war positiv überrascht. Für einmal war es nen cooles Ding. Da seh ich auch gerne über die überlangen Ansagen hinweg.
Arkangel – Während die große Halle beim Headliner Cock Sparrer steil ging, gab ich mir OG Metalcore aus Belgien. Typische Arkangel Show. Band kommt unsympathisch rüber, jede Ansage geht irgendwie unter. Vor der Bühne herrscht vor allem die Gewalt. Dieses Mal allerdings viele Textsichere vor der Bühne. Der helle Raum hat leider etwas Flair genommen und es war auf jeden Fall ein würdiger Abschluss.
Insgesamt war es ein gelungener, aber stressiger Tag. Nächstes Jahr spielen Unbroken, ich bin also wieder am Start. Da führt kein Weg dran vorbei. Hoffe aber, dass das Durchschnittsalter der Bands etwas verjüngt wird.
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- SammyJankis
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Re: Festivalberichte
Ich war am Wochenende in London beim Damage Is Done. Das gesamte Festival ging von Donnerstag bis Sonntag. Ich konnte arbeitsbedingt nur die beiden Haupttage Freitag und Samstag mitnehmen. Sonntag gab es noch einen „Secret Gig“ von High Vis, die als Visible High auf dem Flyer standen, in einem winzigen Laden. Hätte ich gerne gesehen, aber kann die Band in zwei Monaten auf dem Northern Unfest vor einer Hardcore Crowd gucken, also alles entspannt. Natürlich wurden auch wieder ausgiebig vegane Läden in London ausgecheckt, die wichtigste Part eines jeden Festivals. Die Shows am Freitag und Samstag waren nicht wie in den Vorjahren im New Cross Inn, sondern in der Colour Factory. Der Laden liegt weit im Osten Londons, war aber schön. Am ersten Tag wurde sehr übertrieben kontrolliert. Selbst an der französisch-englischen Grenze wurde ich nicht so behandelt. Naja, war am zweiten Tag zum Glück nicht mehr der Fall. Die Shows müssten beide ausverkauft bzw. knapp davor gewesen sein. Die Crowd war recht heterogen, nicht nur Hardcore Publikum, viele Crusties und Metaller, natürlich auch bedingt durch einige Buchungen. Damit verbunden allerdings ne Menge betrunkene Leute und viele Becherwürfe. Wird in UK aber eher toleriert als in Deutschland. Zu den Bands:
Freitag:
Diall – Die Veranstalter*innen betreiben auch das Label Quality Control HQ, welches eigentlich durchweg für recht roughe, punkige Hardcore Releases steht. Unsicher, ob die erste Band über das Label released hat, aber es passte vom Sound her. Stimme hat mir allerdings nicht wirklich zugesagt. Leider war aufgrund der bereits angesprochenen harten Tür auch nur ein Bruchteil der Zahlenden im Raum. Insgesamt nicht mehr als ein solider Start in den Tag.
Impunity – Härteste Band des Wochenendes. Relativ neu mit bisher einem Release auf Northern Unrest. Mitglieder spielen unter anderem bei Mourning. Natürlich wurde hier hart gemosht, vielleicht härtester Mosh des Wochenendes und das bei einer Crowd, die nicht vollends auf harten Mosh aus war. Bin gespannt, wie die Shows beim Northern Unfest und This Is Eurocore werden.
Dynamite – EP kam vor 1-2 Wochen raus, hat mir gut gefallen. Set war eines der besten des Wochenendes. Viele Textsichere, Stage Dives, viel Bewegung, ziemliches Chaos. Der Sound wieder typisch Quality Control. Die Latte wurde sehr früh ziemlich hochgelegt.
Silver – Hardcore aus Italien. Die Demo wurde von vielen hart gefeiert. Ich fand sie gut, war aber nicht so überschwänglich begeistert. Gig konnte mich allerdings überzeugen. Deutlich metallischeres Riffing als bei Dynamite. Crowd war weiterhin voll drin. Alles top.
Instructor – Belgische Band, die sehr selten spielt. Unsicher, ob es trotz der Nähe jemals ne Deutschland Show gab. Passen mit ihrem Sound wunderbar aufs Line Up und wurden auch gut abgefeiert. Sicherlich der beste Gig, den ich bisher von der Band gesehen habe.
Imposter – Vor Jahren schon mal in UK auf einem Festival gesehen. Damals hat es mich nicht abgeholt, aber wenn ich mich richtig erinnere, war ich zu dem Zeitpunkt ziemlich müde und der Gig ist einfach an mir vorbeigegangen. Also neuer Versuch und es war im Endeffekt die moshlastigere Version von Instructor. Guter Gig.
Pest Control – Album des Jahres 2023 für mich. Live liefert die Band auch ab. Ist natürlich mittlerweile so, dass auch Metaller auf die Band aufmerksam geworden sind. Was zu allerlei Unstimmigkeiten bei der Art des Pits führt. Darüber hinaus flogen hier auch die ersten Bierchen. Dennoch musikalisch über jeden Zweifel erhaben. Ich hatte meinen Spaß.
Ninebar – Die Band kommt aus London und trotzdem waren, warum auch immer, nicht alle Mitglieder anwesend, sodass der Gig gecancelt wurde. War auch nicht schade drum. Konnte mit den ganzen LBU Bands noch nie viel anfangen.
Illusion – Die waren so 2017/2018 mal auf Europa Tour, damals in Münster gesehen. Wurden auch gut abgefeiert, aber sind danach ziemlich schnell in der Versenkung verschwunden. War mir auch, bis ich den Namen auf dem Line Up gelesen habe, zu 100 Prozent sicher, dass die Band nicht mehr existiert. Gig war auf jeden Fall stabil. Textsicherheit war gegeben, Stage Dives und Mosh auch. Underdog „Back to Back“ Cover überraschend, da es nicht ganz zum Sound der Band passt, aber top. Einer der besten Gigs des Tages.
Fugitive – Erster Europa Gig. Band mit Mitgliedern von Power Trip und der Sänger wird auch bei der kommenden Show von Power Trip singen. Sound ist sehr ähnlich, natürlich astreines Riffing. War musikalisch ein richtig geiler Gig. Die Stimmung wurde leider getrübt, weil einige Leute mit mittlerweile geschätzt drei Promille gar nicht mehr klarkamen und Leute, die gemosht haben, ohne irgendwen zu treffen, rumschubsen mussten. Diskussionen ohne Ende. Shows ohne Alkohol wären manchmal ein Segen. Dennoch astreines Ende des Tages.
Samstag:
Catastrophe – Der Tag war deutlich punklastiger als der Freitag. Los ging es ziemlich crustig. Mir wurde erzählt, dass der Sänger auch bei Mastermind gesungen hat, die ich wirklich gut fand. Nun ein ganz anderer Sound. Nicht vollständig mein Ding, aber war in Ordnung.
Hellscape - Als beim Soundcheck das One Life Crew Intro gespielt wurde war ich schon ziemlich desinteressiert. Das plus meine Müdigkeit haben dafür gesorgt, dass der Gig komplett an mir vorbeigegangen ist. War auf jeden Fall wieder punkig.
Echo Chamber – Einzige deutsche Band des Wochenendes. Die übernehmen im Moment die Hardcore Welt. Natürlich sind alle 20-30 anwesenden Kartoffeln steil gegangen, aber auch darüber hinaus war ne Menge los. Viele Stage Dives, viel Mosh. Im Prinzip kann sich Hardcore Deutschland bei dieser Band nur bedanken, dass sie sie gefühlt zurück auf die Landkarte geholt haben.
Desorden – Straight Edge Band aus Spanien, leider nur mit einer Gitarre am Start. Sound wusste dennoch zu gefallen. Es ging zwar etwas gemächlicher zur Sache als vorher, aber dennoch ein rundes Ding. Ausnahme war hierbei das Madball „Set It Off“ Cover, aber damit macht man wohl niemals was falsch.
Mazandaran - Ich bin mir nicht so sicher, aus wie vielen Leuten diese Band besteht. Es war auf jeden Fall die erste Show und diverse Leute auf der Bühne haben als Aushilfe die Band mit zum Leben erweckt. Es muss ein 1-2 Personen Projekt sein, die alles schreiben. Die Leute sind aus dem Iran, textlich geht es um die Proteste im Iran. Merch war auch dementsprechend. War auch nen solider Gig inkl. Cro-Mags Cover.
Stingray – Gar nicht so viel erwartet, aber es war Chaos pur. Irgendwie konnten sich alle Hardcore Kids/Punks/Crusties darauf einigen, durchgehend Side so Sides zu machen während des Gigs. Chaos war die Folge. Passt auch zum sehr punkig angepissten Hardcore Sound. Top Gig.
The Annihilated – Es wurde noch ein Stück punkig crustiger, ansonsten hat sich am Verhalten der Leute nichts geändert. Auch ein ziemlich guter Gig. Hatte die Band vorher gar nicht auf dem Schirm.
T.S. Warspite – Ein Mitglied der Band hatte vor Kurzem einen schweren Autounfall und lag auch lange im Koma. Es scheint ihm wieder deutlich besser zu gehen, aber hier wurde noch mit Ersatz gespielt. Natürlich gab es eine Ansprache zur Thematik, da viele Spenden gesammelt wurden. Set war das Beste, was ich bis jetzt von der Band gesehen habe. Immer noch mit Luft nach oben, aber im Endeffekt ein Hardcore Set, wie man es sich als Band wünscht.
The Flex – Das ist für mich DIE Band für dieses Festival. Der Sound passt perfekt. Alle können sich auf die Band einigen. Dementsprechend war es nicht verwunderlich, dass das hier der Gig des Wochenendes war. Von der ersten bis zur letzten Sekunde völliges Chaos. Die Band hatte auch sichtlich Spaß. Großartig. Wird sicherlich Ende des Jahres bei den besten Gigs auch Erwähnung finden.
Quarantine – Die Luft war danach etwas raus. Habe ganz entspannt von der Empore etwas reingeguckt. An sich ein punkiger Hardcore Sound, der vielen Leuten zusagen sollte, aber die meisten waren wohl noch in ihrer Erholungsphase. War in Ordnung.
Framtid – Crust/Downbeat aus Japan. Ich bin da nicht wirklich drin, aber die Buchung scheint ein Riesending gewesen zu sein. Habe es aus sicherer Entfernung geguckt, da hier durchgehend Bierbecher geflogen sind. Nicht mein Fall, aber für viele Leute sicherlich das Highlight des Wochenendes.
Nach der Show gab es noch eine Aftershow in einem Laden namens Imperial Works im Norden Londons. Man hatte zum Glück genug Zeit, um sich noch einmal zu stärken. Leider war es ziemlich ernüchternd. Ich denke, es war ein besetztes Gebäude. Auf jeden Fall durfte drinnen geraucht werden, was auch ein Großteil des Raumes gemacht hat.
Accusation – Straight Edge Band, solider Sound in Richtung Boston Strangler. Bewegung war da, leider auch Bierduschen. Die Band wirkte auch alles andere als happy. Hoffentlich irgendwann nochmal in angemessenerer Umgebung.
Sind danach auch abgehauen, da die zweite spannende Band gecancelt hat. Die zwei Tage waren auf jeden Fall wieder eine feine Sache und ich würde auch wieder kommen. Ich muss aber gestehen, dass mir von den UK Festivals das Northern Unfest besser gefällt. Klar, da muss man stärker aufpassen wegen Mosh/Gewalt, aber ist mir einfach lieber als Bierduschen und Besoffkis, die nicht mehr klarkommen. Outbreak lass ich an dieser Stelle mal außen vor. Das ist das Majorfestival des Hardcores und nicht vergleichbar.
Freitag:
Diall – Die Veranstalter*innen betreiben auch das Label Quality Control HQ, welches eigentlich durchweg für recht roughe, punkige Hardcore Releases steht. Unsicher, ob die erste Band über das Label released hat, aber es passte vom Sound her. Stimme hat mir allerdings nicht wirklich zugesagt. Leider war aufgrund der bereits angesprochenen harten Tür auch nur ein Bruchteil der Zahlenden im Raum. Insgesamt nicht mehr als ein solider Start in den Tag.
Impunity – Härteste Band des Wochenendes. Relativ neu mit bisher einem Release auf Northern Unrest. Mitglieder spielen unter anderem bei Mourning. Natürlich wurde hier hart gemosht, vielleicht härtester Mosh des Wochenendes und das bei einer Crowd, die nicht vollends auf harten Mosh aus war. Bin gespannt, wie die Shows beim Northern Unfest und This Is Eurocore werden.
Dynamite – EP kam vor 1-2 Wochen raus, hat mir gut gefallen. Set war eines der besten des Wochenendes. Viele Textsichere, Stage Dives, viel Bewegung, ziemliches Chaos. Der Sound wieder typisch Quality Control. Die Latte wurde sehr früh ziemlich hochgelegt.
Silver – Hardcore aus Italien. Die Demo wurde von vielen hart gefeiert. Ich fand sie gut, war aber nicht so überschwänglich begeistert. Gig konnte mich allerdings überzeugen. Deutlich metallischeres Riffing als bei Dynamite. Crowd war weiterhin voll drin. Alles top.
Instructor – Belgische Band, die sehr selten spielt. Unsicher, ob es trotz der Nähe jemals ne Deutschland Show gab. Passen mit ihrem Sound wunderbar aufs Line Up und wurden auch gut abgefeiert. Sicherlich der beste Gig, den ich bisher von der Band gesehen habe.
Imposter – Vor Jahren schon mal in UK auf einem Festival gesehen. Damals hat es mich nicht abgeholt, aber wenn ich mich richtig erinnere, war ich zu dem Zeitpunkt ziemlich müde und der Gig ist einfach an mir vorbeigegangen. Also neuer Versuch und es war im Endeffekt die moshlastigere Version von Instructor. Guter Gig.
Pest Control – Album des Jahres 2023 für mich. Live liefert die Band auch ab. Ist natürlich mittlerweile so, dass auch Metaller auf die Band aufmerksam geworden sind. Was zu allerlei Unstimmigkeiten bei der Art des Pits führt. Darüber hinaus flogen hier auch die ersten Bierchen. Dennoch musikalisch über jeden Zweifel erhaben. Ich hatte meinen Spaß.
Ninebar – Die Band kommt aus London und trotzdem waren, warum auch immer, nicht alle Mitglieder anwesend, sodass der Gig gecancelt wurde. War auch nicht schade drum. Konnte mit den ganzen LBU Bands noch nie viel anfangen.
Illusion – Die waren so 2017/2018 mal auf Europa Tour, damals in Münster gesehen. Wurden auch gut abgefeiert, aber sind danach ziemlich schnell in der Versenkung verschwunden. War mir auch, bis ich den Namen auf dem Line Up gelesen habe, zu 100 Prozent sicher, dass die Band nicht mehr existiert. Gig war auf jeden Fall stabil. Textsicherheit war gegeben, Stage Dives und Mosh auch. Underdog „Back to Back“ Cover überraschend, da es nicht ganz zum Sound der Band passt, aber top. Einer der besten Gigs des Tages.
Fugitive – Erster Europa Gig. Band mit Mitgliedern von Power Trip und der Sänger wird auch bei der kommenden Show von Power Trip singen. Sound ist sehr ähnlich, natürlich astreines Riffing. War musikalisch ein richtig geiler Gig. Die Stimmung wurde leider getrübt, weil einige Leute mit mittlerweile geschätzt drei Promille gar nicht mehr klarkamen und Leute, die gemosht haben, ohne irgendwen zu treffen, rumschubsen mussten. Diskussionen ohne Ende. Shows ohne Alkohol wären manchmal ein Segen. Dennoch astreines Ende des Tages.
Samstag:
Catastrophe – Der Tag war deutlich punklastiger als der Freitag. Los ging es ziemlich crustig. Mir wurde erzählt, dass der Sänger auch bei Mastermind gesungen hat, die ich wirklich gut fand. Nun ein ganz anderer Sound. Nicht vollständig mein Ding, aber war in Ordnung.
Hellscape - Als beim Soundcheck das One Life Crew Intro gespielt wurde war ich schon ziemlich desinteressiert. Das plus meine Müdigkeit haben dafür gesorgt, dass der Gig komplett an mir vorbeigegangen ist. War auf jeden Fall wieder punkig.
Echo Chamber – Einzige deutsche Band des Wochenendes. Die übernehmen im Moment die Hardcore Welt. Natürlich sind alle 20-30 anwesenden Kartoffeln steil gegangen, aber auch darüber hinaus war ne Menge los. Viele Stage Dives, viel Mosh. Im Prinzip kann sich Hardcore Deutschland bei dieser Band nur bedanken, dass sie sie gefühlt zurück auf die Landkarte geholt haben.
Desorden – Straight Edge Band aus Spanien, leider nur mit einer Gitarre am Start. Sound wusste dennoch zu gefallen. Es ging zwar etwas gemächlicher zur Sache als vorher, aber dennoch ein rundes Ding. Ausnahme war hierbei das Madball „Set It Off“ Cover, aber damit macht man wohl niemals was falsch.
Mazandaran - Ich bin mir nicht so sicher, aus wie vielen Leuten diese Band besteht. Es war auf jeden Fall die erste Show und diverse Leute auf der Bühne haben als Aushilfe die Band mit zum Leben erweckt. Es muss ein 1-2 Personen Projekt sein, die alles schreiben. Die Leute sind aus dem Iran, textlich geht es um die Proteste im Iran. Merch war auch dementsprechend. War auch nen solider Gig inkl. Cro-Mags Cover.
Stingray – Gar nicht so viel erwartet, aber es war Chaos pur. Irgendwie konnten sich alle Hardcore Kids/Punks/Crusties darauf einigen, durchgehend Side so Sides zu machen während des Gigs. Chaos war die Folge. Passt auch zum sehr punkig angepissten Hardcore Sound. Top Gig.
The Annihilated – Es wurde noch ein Stück punkig crustiger, ansonsten hat sich am Verhalten der Leute nichts geändert. Auch ein ziemlich guter Gig. Hatte die Band vorher gar nicht auf dem Schirm.
T.S. Warspite – Ein Mitglied der Band hatte vor Kurzem einen schweren Autounfall und lag auch lange im Koma. Es scheint ihm wieder deutlich besser zu gehen, aber hier wurde noch mit Ersatz gespielt. Natürlich gab es eine Ansprache zur Thematik, da viele Spenden gesammelt wurden. Set war das Beste, was ich bis jetzt von der Band gesehen habe. Immer noch mit Luft nach oben, aber im Endeffekt ein Hardcore Set, wie man es sich als Band wünscht.
The Flex – Das ist für mich DIE Band für dieses Festival. Der Sound passt perfekt. Alle können sich auf die Band einigen. Dementsprechend war es nicht verwunderlich, dass das hier der Gig des Wochenendes war. Von der ersten bis zur letzten Sekunde völliges Chaos. Die Band hatte auch sichtlich Spaß. Großartig. Wird sicherlich Ende des Jahres bei den besten Gigs auch Erwähnung finden.
Quarantine – Die Luft war danach etwas raus. Habe ganz entspannt von der Empore etwas reingeguckt. An sich ein punkiger Hardcore Sound, der vielen Leuten zusagen sollte, aber die meisten waren wohl noch in ihrer Erholungsphase. War in Ordnung.
Framtid – Crust/Downbeat aus Japan. Ich bin da nicht wirklich drin, aber die Buchung scheint ein Riesending gewesen zu sein. Habe es aus sicherer Entfernung geguckt, da hier durchgehend Bierbecher geflogen sind. Nicht mein Fall, aber für viele Leute sicherlich das Highlight des Wochenendes.
Nach der Show gab es noch eine Aftershow in einem Laden namens Imperial Works im Norden Londons. Man hatte zum Glück genug Zeit, um sich noch einmal zu stärken. Leider war es ziemlich ernüchternd. Ich denke, es war ein besetztes Gebäude. Auf jeden Fall durfte drinnen geraucht werden, was auch ein Großteil des Raumes gemacht hat.
Accusation – Straight Edge Band, solider Sound in Richtung Boston Strangler. Bewegung war da, leider auch Bierduschen. Die Band wirkte auch alles andere als happy. Hoffentlich irgendwann nochmal in angemessenerer Umgebung.
Sind danach auch abgehauen, da die zweite spannende Band gecancelt hat. Die zwei Tage waren auf jeden Fall wieder eine feine Sache und ich würde auch wieder kommen. Ich muss aber gestehen, dass mir von den UK Festivals das Northern Unfest besser gefällt. Klar, da muss man stärker aufpassen wegen Mosh/Gewalt, aber ist mir einfach lieber als Bierduschen und Besoffkis, die nicht mehr klarkommen. Outbreak lass ich an dieser Stelle mal außen vor. Das ist das Majorfestival des Hardcores und nicht vergleichbar.
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Re: Festivalberichte
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Re: Festivalberichte
Ich war am Wochenende in Glasgow beim Northern Unfest. Es war die zweite Ausgabe und beim Vorverkauf wurde deutlich, dass die Veranstaltung nach dem Debüt letztes Jahr einen gewissen Hype hat. Die Tickets waren nach 3-4 Stunden ausverkauft. Letztes Jahr konnte ich noch Monate nach VVK-Start bequem Tickets kaufen. Am Line Up kann es nicht liegen, denn beide Ausgaben waren da objektiv gesehen auf ähnlichem Niveau. Subjektiv war es letztes Jahr besser für mich, aber mit Mindforce und Age of Apocalypse hat man damals auch zwei Bands gebucht, die ich schon unter meinen Top 3 Acts der letzten fünf Jahre einordnen würde. Sowas kann man schlicht und einfach nicht wiederholen. Dennoch gab es wieder ein rundes Line Up. Exklusive Shows von US Bands, zwei Acts aus Schweden bzw. Finnland und der heiße Scheiß von der Insel. Freitags haben sieben Bands gespielt, samstags zwölf. Location war wie letztes Jahr die Community Central Hall. Wunderschöne Location mit vielen Sitzplätzen. Dieses Mal gab es einen extra Merchraum, sehr gut. Letztes Jahr waren die Merchtische ziemlich gequetscht am Rand. Das war dieses Jahr viel besser. Es wurden auf jeden Fall mehr Tickets verkauft als letztes Jahr. Schätze locker 100 Stück. Dennoch war es zu keinem Zeitpunkt wirklich voll. Wie letztes Jahr wurde vor Ort nichts verkauft. Essen & Trinken durfte, von Alkohol abgesehen, alles mit reingenommen werden. Entspannt auf seinem Sitzplatz abhängen mit einem Irn Bru in der Hand und ne Show gucken, was für ein Leben. Nun zu den Bands:
Freitag:
Fate – Wie immer, wenn eine Band aus UK ist, spielen die Mitglieder auch in anderen Bands, hier u.A. bei The Flex und Higher Power. Der Drummer von Fate sollte an diesem Wochenende noch vier weitere Sets spielen. Da kann man nur seinen Hut ziehen. Da hier auch der The Flex Sänger am Mic war, habe ich mit ähnlichem Sound gerechnet. War dann aber deutlich moshlastiger als ich es erwartet hatte. Die Crowd war auch direkt dabei mit Mosh, guter Opener. Es ging allerdings noch recht gesittet zu, das sollte sich zügig ändern.
Nothin‘ But Enemies – Die erste von einigen Wiederholungen aus dem letzten Jahr. Stört mich relativ wenig, weil die Glasgow Bands sehr selten bis nie auf dem Festland sind. Die Band fügt sich gut in die Riege an Bands des Labels Northern Unrest, welches auch Veranstalter ist, ein. Sound ist sehr moshlastig ohne stumpf zu sein. Sicherlich nicht meine Lieblings Glasgow Band, aber der Auftritt war unterhaltsam. Hier zeigte sich dann zum ersten Mal, worauf ich mich eh schon im Vorfeld eingestellt hatte. Der Mosh vor Ort ist sehr brutal, es wird keine Rücksicht auf Verluste genommen. Kann verstehen, dass man das nicht cool findet. Hier ist es Gang und Gäbe. Man gewöhnt sich dran und konnte zum Glück ja auch sitzen. Das Cover muss ich noch erwähnen: Dying Breed, astreine Wahl.
Existence – Letztes Jahr haben Speedway und Blood Sermon gespielt, da sind Existence dieses Jahr der logische Weg. Leicht metallisch angehauchter Hardcore. Mehr 2-Steps und Side to Sides als vorher, dennoch wurde der Mosh nicht vernachlässigt. Set war klasse. Highlight war das Cover: „Rise & Fall“ von Leeway, deren Sänger letzte Woche an Krebs verstorben ist. Es war die Hölle los auf und vor der Bühne. Bester Gig der Band, den ich bisher gesehen habe.
Demonstration of Power – Letztes Jahr waren sie Opener, damals war es schon gut, aber kein Vergleich zu diesem Gig. Unfassbar, was hier los war. Mosh komplett crazy und beängstigend hart. Dazu natürlich auch mit Heimvorteil, viele textsichere Leute am Start. Sound ist technisch versierter als bei Nothin‘ But Enemies ohne an Härte zu verlieren. Die Band trifft damit sicherlich auch den Nerv der Zeit. Zu meiner Freude wurde auch das Death Threat Cover gespielt, welches auf dem dieses Jahr erschienenen Tape enthalten ist. Top 3 Gig des Wochenendes, es war einfach nur sick.
Big Cheese – Erster Gig seit Jahren glaube ich. Band ist nicht mehr wirklich aktiv. Die Bassistin spielt mittlerweile regelmäßig Bass bei Turnstile, hat also viel zu tun. Umso schöner, dass die Band dieses Wochenende endlich mal wieder einen Gig gespielt hat. Der hat auch viel Spaß gemacht. Sound ist nicht so moshlastig und dementsprechend ging es etwas ruhiger zu. Textsicherheit war allerdings gegeben. Sicherlich nicht so gut wie der vorherige Gig, aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau.
Whispers – Band aus Thailand, zum ersten Mal in Europa. Sollten vor 2-3 Jahren schon mal rüberkommen, aber die Tour wurde gecancelt, weil sie es sich schlichtweg nicht leisten konnten. Es war auf ähnlichem Level wie Demonstration of Power. Ich hatte hohe Erwartungen und diese wurden locker getoppt. Sound geht voll in diese H8000 Richtung/Kickback Richtung. Gutturale Stimme des Sängers ist auch passend ziemlich hoch. Instrumental natürlich superhart. Die Leute sind komplett steil gegangen. Zum Abschluss gab es dann noch ein Kickback Cover. Niemand war sicher vor der Bühne. Hoffentlich kommen die irgendwann nochmal rüber.
Division of Mind – Zweiter Gig in Europa überhaupt. Band hat sich ziemlich rar gemacht, auch in den Staaten. Unsicher, ob da jemals weitere Veröffentlichungen kommen, aber es gibt in dem Bereich zahlreiche Bands, die mit einem Album und zwei EPs ab und an mal Shows spielen und alle feiern es ab. Gig war auf jeden Fall auch sehr wütend. Hatte das Gefühl, dass die Crowd etwas im Arsch war, aber es wurde nochmal alles gegeben. Am Ende noch ein Hatebreed Cover, hat den ersten Tag wunderbar abgerundet.
Samstag:
Dynamite – Die Band geht im Moment gut steil. Der Drummer, der auch bei Basement spielt, war nicht am Start. Der Ersatz hat aber gut durchgezogen alles cool. Sound ist typischer UK Hardcore, der Platz für Mosh offen lässt, wie Tags zuvor Big Cheese oder auch Survival. Es war auf jeden Fall die bessere Opener Show. Viel Bewegung, Singalongs, ein Killing Time Cover zum Abschluss. Band kommt im Mai aufs Festland, bin hyped.
Impunity – Genauso wie Dynamite vor knapp zwei Monaten schon in London beim Damage Is Done gesehen. Der Auftritt hier hat mir deutlich besser gefallen, wovon ich allerdings auch im Vorfeld ausgegangen bin. Die Mucke passt einfach besser zu dieser Veranstaltung. Gestartet wurde mit dem Denied Intro, Leute sind direkt steil gegangen. Viel Mosh, keine Überraschung. Mucke ist nicht zu 100 Prozent mein Fall, aber es blitzen doch viele spannende Parts durch, sodass es weit weg davon ist, nur stumpf zu sein. Guter Gig.
Bodyweb – Der einzige Gig des Wochenendes, der mich gar nicht abgeholt hat. Band besteht zu einem Großteil aus Mitgliedern von Higher Power. Soundtechnisch geht es eher in Richtung Code Orange, also viele Samples, viele elektronische Spielereien, dazu massive Breakdowns. Natürlich gab es auch hier Mosh, aber hatte das Gefühl, dass ich mit meiner Meinung nicht allein war. Vor allem der Gesang, oft clean, war ziemlich schief. Kann mir aber durchaus vorstellen, dass das vor anderer Crowd, die eher von den größeren Metalcore Acts kommt, ganz gut funktioniert.
Killing Frost – Band aus Finnland mit Leuten von Foreseen. Metallischer Hardcore, Riffing war top. Das wäre sone Band, bei der auf Shows in Deutschland sich die Hardcore Kids und Kuttenträger in die Haare bekommen würden. Hier gab es keine Probleme. Mosh, Side to Sides, sonst nichts. Hat mir richtig gut gefallen.
Hellbound – Glasgow Hardcore, letztes Jahr auch schon am Start gewesen. Dieses Jahr hat es mir besser gefallen. Ultrahartes Set inkl. Integrity Cover. Vor der Bühne herrschte wieder Ausnahmezustand, sehr fieser Mosh. War klasse.
50 Caliber – Müssten die dienstälteste Band des Wochenendes gewesen sein. Beatdown aus London. Brauch ich auf Platte überhaupt nicht. Set war allerdings unterhaltsam. Es waren weniger Leute im Pit. Die, die gemosht haben, haben allerdings gar keine Rücksicht genommen. Ganz groß dabei war der Sänger von High Vis, der beängstigend fiese High Kicks durchgezogen hat. Wurde dann allerdings fast ausgeknockt und hat sich wieder etwas zurückgehalten. Auf jeden Fall das beste 50 Caliber Set, was ich gesehen habe. Hätte deutlich weniger erwartet.
Despize – Sind für mich die etwas technischere Version von Demonstration of Power. Gibt auch einige personelle Überschneidungen. Set war top, ich hätte allerdings noch ein kleines Bisschen mehr erwartet. Dennoch ebenfalls eine Band, die grad den Puls der Zeit trifft, auf die sich viele Leute einigen können. Gegen Ende hin gab es noch ein Cover von Everybody Gets Hurt, New York Beatdown Legends, gute Wahl.
Higher Power – So zwischen 2015 und 2018 um die 15x gesehen, seitdem nicht mehr. Die zweite Platte war schon ein Downer für mich und die neuen Songs lassen Böses erahnen. Ich war sehr gespannt auf den Gig, aber als nach dem Intro die ersten Takte von „Reflect“ gespielt wurden war ich mir sicher, dass es cool wird. Setlist war dann wirklich klasse. Zwei neuere Songs, die aber durch ihre catchy Singalong Parts super ankamen. Ansonsten nur alter Stuff plus das zweite Leeway Cover des Wochenendes. Top Set, schön, dass die Band weiterhin solche Shows spielt anstatt sich komplett vom Hardcore zu verabschieden und nur noch große Support Shows in den Staaten oder Ähnliches zu spielen. War vielleicht der Gig, der mich am stärksten positiv überrascht hat. Hatte doch arge Bedenken vorher.
Splitknuckle – Die Band sollte eigentlich zwischen 50 Caliber und Despize spielen. Der Sänger hat sich allerdings während des Impunity Sets beim Mosh an der Schulter verletzt und musste ins Krankenhaus. Set wurde dann etwas nach hinten verschoben bis der Herr frisch versorgt aus dem Krankenhaus wieder vor Ort war. Gig war dann unterhaltsam, natürlich viel Gewalt, aber Mucke ist nicht meins. Stumpf, viele Rapparts, die mir gar nicht zusagen. Ist eine der UK Bands, bei der ich nicht checke, warum die so abgefeiert werden. Da gibt es in meinen Augen deutlich spannendere Acts, die weniger Zuspruch bekommen. Dennoch solide 20 Minuten.
Broken Oath – Keine Ahnung, ob es ein One-Time Ding ist, aber war auf jeden Fall ein Reunion Gig einer alten Glasgow Band. Band war mir vom Namen ein Begriff und ich konnte die auch in die etwas stumpfere Ecke einordnen, aber das wars auch schon. Show war natürlich wild, die lokalen Besucher*innen gingen vollends steil. Die Band war sichtlich happy über die Resonanz. Finde es ne schöne Sache, wenn ein Slot für eine alte Band genutzt wird. Darf gerne so fortgeführt werden.
Sanction – Haben 2018 mal eine Euro Tour als Support von Harm’s Way gespielt. Danach ist es recht ruhig geworden um die Band. Dachte, bevor die auf dem LDB und später auch hier bestätigt wurden, dass die Band nicht mehr existieren würde. Gibt es ja immer wieder, dass Bands einfach in der Versenkung verschwinden. Gig war wohl der gewalttätigste an diesem Tag. Musik ist straight auf Mosh ausgelegt inkl Bassdrop Breakdowns. Fans von Knocked Loose sollten hier mal reinhören. Was man sehr positiv hervorheben muss, sind die Jazz Samples, die quasi zwischen allen Songs eingesetzt wurden. Das hebt die Band ab, das war richtig cool. Klasse Gig. Bin gespannt, ob die je wieder rüberkommen werden.
High Vis – Ich war gespannt wie gut die Band nach zwei Tagen Mosh ankommen würde, aber eine Ansage des Sängers hat gereicht und eine riesige Traube von Menschen stand vor der Bühne und hat jede Zeile mitgesungen. Der Sänger hat sich beim Opener direkt mal an der Lippe verletzt. Später noch an der Stirn und ordentlich gesaftet. Zwischendurch in Ansagen auch nochmal klargemacht, dass sich die Band nicht so ganz erklären kann, dass sie jetzt große Festivals spielt und dass solche Gigs das sind, was sie machen wollen, weil sie immer noch eine Hardcore Band sind. Set war nicht so lang wie auf der Solotour, dafür umso intensiver. Irgendwann hat der Sänger noch den Mikroständer im hohen Bogen durch den Raum geworfen. Es war wild. Top Set, top Festivalabschluss.
Das Wochenende war wieder astrein, insgesamt sogar besser als letztes Jahr. Mindforce 2023 war als einzelnes Set sicher noch ne Ecke krasser, aber das ist auch ne Band, auf die sich alle einigen können. Ich wüsste nicht, was man an sich noch verbessern sollte. Natürlich muss man auch ganz klar sagen, dass es im Pit übel zur Sache geht und die Gewalt alles in den Schatten stellt, was man so in Deutschland erlebt. Muss aber auch sagen, dass es dafür wenig bis gar kein Stress gibt, weil sich alle Leute drauf einstellen. In meinen Augen, die beste Hardcore Veranstaltung in Europa im Moment. Hoffe, ich kann das nächstes Jahr wieder mitnehmen. Wenn ich mir Acts wünschen dürfte, wären es Xibalba, Balmora, Times of Desperation, Gates of Hopeless, Force of Denial und Arkangel.
Freitag:
Fate – Wie immer, wenn eine Band aus UK ist, spielen die Mitglieder auch in anderen Bands, hier u.A. bei The Flex und Higher Power. Der Drummer von Fate sollte an diesem Wochenende noch vier weitere Sets spielen. Da kann man nur seinen Hut ziehen. Da hier auch der The Flex Sänger am Mic war, habe ich mit ähnlichem Sound gerechnet. War dann aber deutlich moshlastiger als ich es erwartet hatte. Die Crowd war auch direkt dabei mit Mosh, guter Opener. Es ging allerdings noch recht gesittet zu, das sollte sich zügig ändern.
Nothin‘ But Enemies – Die erste von einigen Wiederholungen aus dem letzten Jahr. Stört mich relativ wenig, weil die Glasgow Bands sehr selten bis nie auf dem Festland sind. Die Band fügt sich gut in die Riege an Bands des Labels Northern Unrest, welches auch Veranstalter ist, ein. Sound ist sehr moshlastig ohne stumpf zu sein. Sicherlich nicht meine Lieblings Glasgow Band, aber der Auftritt war unterhaltsam. Hier zeigte sich dann zum ersten Mal, worauf ich mich eh schon im Vorfeld eingestellt hatte. Der Mosh vor Ort ist sehr brutal, es wird keine Rücksicht auf Verluste genommen. Kann verstehen, dass man das nicht cool findet. Hier ist es Gang und Gäbe. Man gewöhnt sich dran und konnte zum Glück ja auch sitzen. Das Cover muss ich noch erwähnen: Dying Breed, astreine Wahl.
Existence – Letztes Jahr haben Speedway und Blood Sermon gespielt, da sind Existence dieses Jahr der logische Weg. Leicht metallisch angehauchter Hardcore. Mehr 2-Steps und Side to Sides als vorher, dennoch wurde der Mosh nicht vernachlässigt. Set war klasse. Highlight war das Cover: „Rise & Fall“ von Leeway, deren Sänger letzte Woche an Krebs verstorben ist. Es war die Hölle los auf und vor der Bühne. Bester Gig der Band, den ich bisher gesehen habe.
Demonstration of Power – Letztes Jahr waren sie Opener, damals war es schon gut, aber kein Vergleich zu diesem Gig. Unfassbar, was hier los war. Mosh komplett crazy und beängstigend hart. Dazu natürlich auch mit Heimvorteil, viele textsichere Leute am Start. Sound ist technisch versierter als bei Nothin‘ But Enemies ohne an Härte zu verlieren. Die Band trifft damit sicherlich auch den Nerv der Zeit. Zu meiner Freude wurde auch das Death Threat Cover gespielt, welches auf dem dieses Jahr erschienenen Tape enthalten ist. Top 3 Gig des Wochenendes, es war einfach nur sick.
Big Cheese – Erster Gig seit Jahren glaube ich. Band ist nicht mehr wirklich aktiv. Die Bassistin spielt mittlerweile regelmäßig Bass bei Turnstile, hat also viel zu tun. Umso schöner, dass die Band dieses Wochenende endlich mal wieder einen Gig gespielt hat. Der hat auch viel Spaß gemacht. Sound ist nicht so moshlastig und dementsprechend ging es etwas ruhiger zu. Textsicherheit war allerdings gegeben. Sicherlich nicht so gut wie der vorherige Gig, aber das ist Meckern auf ganz hohem Niveau.
Whispers – Band aus Thailand, zum ersten Mal in Europa. Sollten vor 2-3 Jahren schon mal rüberkommen, aber die Tour wurde gecancelt, weil sie es sich schlichtweg nicht leisten konnten. Es war auf ähnlichem Level wie Demonstration of Power. Ich hatte hohe Erwartungen und diese wurden locker getoppt. Sound geht voll in diese H8000 Richtung/Kickback Richtung. Gutturale Stimme des Sängers ist auch passend ziemlich hoch. Instrumental natürlich superhart. Die Leute sind komplett steil gegangen. Zum Abschluss gab es dann noch ein Kickback Cover. Niemand war sicher vor der Bühne. Hoffentlich kommen die irgendwann nochmal rüber.
Division of Mind – Zweiter Gig in Europa überhaupt. Band hat sich ziemlich rar gemacht, auch in den Staaten. Unsicher, ob da jemals weitere Veröffentlichungen kommen, aber es gibt in dem Bereich zahlreiche Bands, die mit einem Album und zwei EPs ab und an mal Shows spielen und alle feiern es ab. Gig war auf jeden Fall auch sehr wütend. Hatte das Gefühl, dass die Crowd etwas im Arsch war, aber es wurde nochmal alles gegeben. Am Ende noch ein Hatebreed Cover, hat den ersten Tag wunderbar abgerundet.
Samstag:
Dynamite – Die Band geht im Moment gut steil. Der Drummer, der auch bei Basement spielt, war nicht am Start. Der Ersatz hat aber gut durchgezogen alles cool. Sound ist typischer UK Hardcore, der Platz für Mosh offen lässt, wie Tags zuvor Big Cheese oder auch Survival. Es war auf jeden Fall die bessere Opener Show. Viel Bewegung, Singalongs, ein Killing Time Cover zum Abschluss. Band kommt im Mai aufs Festland, bin hyped.
Impunity – Genauso wie Dynamite vor knapp zwei Monaten schon in London beim Damage Is Done gesehen. Der Auftritt hier hat mir deutlich besser gefallen, wovon ich allerdings auch im Vorfeld ausgegangen bin. Die Mucke passt einfach besser zu dieser Veranstaltung. Gestartet wurde mit dem Denied Intro, Leute sind direkt steil gegangen. Viel Mosh, keine Überraschung. Mucke ist nicht zu 100 Prozent mein Fall, aber es blitzen doch viele spannende Parts durch, sodass es weit weg davon ist, nur stumpf zu sein. Guter Gig.
Bodyweb – Der einzige Gig des Wochenendes, der mich gar nicht abgeholt hat. Band besteht zu einem Großteil aus Mitgliedern von Higher Power. Soundtechnisch geht es eher in Richtung Code Orange, also viele Samples, viele elektronische Spielereien, dazu massive Breakdowns. Natürlich gab es auch hier Mosh, aber hatte das Gefühl, dass ich mit meiner Meinung nicht allein war. Vor allem der Gesang, oft clean, war ziemlich schief. Kann mir aber durchaus vorstellen, dass das vor anderer Crowd, die eher von den größeren Metalcore Acts kommt, ganz gut funktioniert.
Killing Frost – Band aus Finnland mit Leuten von Foreseen. Metallischer Hardcore, Riffing war top. Das wäre sone Band, bei der auf Shows in Deutschland sich die Hardcore Kids und Kuttenträger in die Haare bekommen würden. Hier gab es keine Probleme. Mosh, Side to Sides, sonst nichts. Hat mir richtig gut gefallen.
Hellbound – Glasgow Hardcore, letztes Jahr auch schon am Start gewesen. Dieses Jahr hat es mir besser gefallen. Ultrahartes Set inkl. Integrity Cover. Vor der Bühne herrschte wieder Ausnahmezustand, sehr fieser Mosh. War klasse.
50 Caliber – Müssten die dienstälteste Band des Wochenendes gewesen sein. Beatdown aus London. Brauch ich auf Platte überhaupt nicht. Set war allerdings unterhaltsam. Es waren weniger Leute im Pit. Die, die gemosht haben, haben allerdings gar keine Rücksicht genommen. Ganz groß dabei war der Sänger von High Vis, der beängstigend fiese High Kicks durchgezogen hat. Wurde dann allerdings fast ausgeknockt und hat sich wieder etwas zurückgehalten. Auf jeden Fall das beste 50 Caliber Set, was ich gesehen habe. Hätte deutlich weniger erwartet.
Despize – Sind für mich die etwas technischere Version von Demonstration of Power. Gibt auch einige personelle Überschneidungen. Set war top, ich hätte allerdings noch ein kleines Bisschen mehr erwartet. Dennoch ebenfalls eine Band, die grad den Puls der Zeit trifft, auf die sich viele Leute einigen können. Gegen Ende hin gab es noch ein Cover von Everybody Gets Hurt, New York Beatdown Legends, gute Wahl.
Higher Power – So zwischen 2015 und 2018 um die 15x gesehen, seitdem nicht mehr. Die zweite Platte war schon ein Downer für mich und die neuen Songs lassen Böses erahnen. Ich war sehr gespannt auf den Gig, aber als nach dem Intro die ersten Takte von „Reflect“ gespielt wurden war ich mir sicher, dass es cool wird. Setlist war dann wirklich klasse. Zwei neuere Songs, die aber durch ihre catchy Singalong Parts super ankamen. Ansonsten nur alter Stuff plus das zweite Leeway Cover des Wochenendes. Top Set, schön, dass die Band weiterhin solche Shows spielt anstatt sich komplett vom Hardcore zu verabschieden und nur noch große Support Shows in den Staaten oder Ähnliches zu spielen. War vielleicht der Gig, der mich am stärksten positiv überrascht hat. Hatte doch arge Bedenken vorher.
Splitknuckle – Die Band sollte eigentlich zwischen 50 Caliber und Despize spielen. Der Sänger hat sich allerdings während des Impunity Sets beim Mosh an der Schulter verletzt und musste ins Krankenhaus. Set wurde dann etwas nach hinten verschoben bis der Herr frisch versorgt aus dem Krankenhaus wieder vor Ort war. Gig war dann unterhaltsam, natürlich viel Gewalt, aber Mucke ist nicht meins. Stumpf, viele Rapparts, die mir gar nicht zusagen. Ist eine der UK Bands, bei der ich nicht checke, warum die so abgefeiert werden. Da gibt es in meinen Augen deutlich spannendere Acts, die weniger Zuspruch bekommen. Dennoch solide 20 Minuten.
Broken Oath – Keine Ahnung, ob es ein One-Time Ding ist, aber war auf jeden Fall ein Reunion Gig einer alten Glasgow Band. Band war mir vom Namen ein Begriff und ich konnte die auch in die etwas stumpfere Ecke einordnen, aber das wars auch schon. Show war natürlich wild, die lokalen Besucher*innen gingen vollends steil. Die Band war sichtlich happy über die Resonanz. Finde es ne schöne Sache, wenn ein Slot für eine alte Band genutzt wird. Darf gerne so fortgeführt werden.
Sanction – Haben 2018 mal eine Euro Tour als Support von Harm’s Way gespielt. Danach ist es recht ruhig geworden um die Band. Dachte, bevor die auf dem LDB und später auch hier bestätigt wurden, dass die Band nicht mehr existieren würde. Gibt es ja immer wieder, dass Bands einfach in der Versenkung verschwinden. Gig war wohl der gewalttätigste an diesem Tag. Musik ist straight auf Mosh ausgelegt inkl Bassdrop Breakdowns. Fans von Knocked Loose sollten hier mal reinhören. Was man sehr positiv hervorheben muss, sind die Jazz Samples, die quasi zwischen allen Songs eingesetzt wurden. Das hebt die Band ab, das war richtig cool. Klasse Gig. Bin gespannt, ob die je wieder rüberkommen werden.
High Vis – Ich war gespannt wie gut die Band nach zwei Tagen Mosh ankommen würde, aber eine Ansage des Sängers hat gereicht und eine riesige Traube von Menschen stand vor der Bühne und hat jede Zeile mitgesungen. Der Sänger hat sich beim Opener direkt mal an der Lippe verletzt. Später noch an der Stirn und ordentlich gesaftet. Zwischendurch in Ansagen auch nochmal klargemacht, dass sich die Band nicht so ganz erklären kann, dass sie jetzt große Festivals spielt und dass solche Gigs das sind, was sie machen wollen, weil sie immer noch eine Hardcore Band sind. Set war nicht so lang wie auf der Solotour, dafür umso intensiver. Irgendwann hat der Sänger noch den Mikroständer im hohen Bogen durch den Raum geworfen. Es war wild. Top Set, top Festivalabschluss.
Das Wochenende war wieder astrein, insgesamt sogar besser als letztes Jahr. Mindforce 2023 war als einzelnes Set sicher noch ne Ecke krasser, aber das ist auch ne Band, auf die sich alle einigen können. Ich wüsste nicht, was man an sich noch verbessern sollte. Natürlich muss man auch ganz klar sagen, dass es im Pit übel zur Sache geht und die Gewalt alles in den Schatten stellt, was man so in Deutschland erlebt. Muss aber auch sagen, dass es dafür wenig bis gar kein Stress gibt, weil sich alle Leute drauf einstellen. In meinen Augen, die beste Hardcore Veranstaltung in Europa im Moment. Hoffe, ich kann das nächstes Jahr wieder mitnehmen. Wenn ich mir Acts wünschen dürfte, wären es Xibalba, Balmora, Times of Desperation, Gates of Hopeless, Force of Denial und Arkangel.
There is panic on the streets
Lastfm
Lastfm
Re: Festivalberichte
Vielen Dank für den schönen Bericht!
Die Musik höre ich mir persönlich nicht viel an, da hörts bei den gehypten High-Vis und Turnstile schon auf.
Deine umschreibende Art zu schreiben macht richtig spaß zu lesen und lässt einen ein bisschen tiefer in die Materie eintauchen.
Freut mich, dass du eine schönes Zeit hattest!
Die Musik höre ich mir persönlich nicht viel an, da hörts bei den gehypten High-Vis und Turnstile schon auf.

Freut mich, dass du eine schönes Zeit hattest!

Re: Festivalberichte
Meine Festivalsaison startete am Pfingstwochenende mit meinem mittlerweile 5. Wave Gotik Treffen aKa WGT.
Wer keine Lust hat, zu lesen, kann hier auch Eindrücke im Vlog gewinnen:
Wenn man schon ein paar Mal dabei war und die Mechanismen kennt, lässt sich das Festival eigentlich ziemlich entspannt an. Ich kann aber jede*n verstehen, wenn man von dem Angebot und der Auswahl an Locations erstmal erschlagen wird. Wurden wir mindestens in den ersten beiden Jahren auch. Denn - wer noch nie davon gehört hat: Das WGT ist ein bisschen wie das Reeperbahn-Festival nur in der ganzen Stadt Leipzig über viele verschiedene Clubs, Theater, Parks, Bars/Restaurants oder auch Museen verteilt. Dort gibt es von Konzerte und Partys über Ausstellungen, Modenschauen, Tastings, Führungen, usw. usf. alles Mögliche, was die Kultur der Schwarzen Szene so hervorbringt. Das heißt: Die Musik steht natürlich schon im Vordergrund, allerdings hat sich die Subkultur ja nie ausschließlich auf der musikalischen verstanden. Kunst über die Musik hinaus und natürlich Mode sowie das persönliche Auftreten (nicht nur äußerlich) waren schon immer Teil davon - das alles wird seit über 30 Jahren eben an Pfingsten in Leipzig zelebriert. Wer Interesse an mehr über die Szene an sich hat - Wikipedia bietet schon einen guten Überblick.
Das heißt am Ende auch: man muss sorgfältig auswählen, was an Programmpunkten möglich ist. Denn die Wege sind teils lang und vor den kleineren Clubs muss man auch damit rechnen, nicht mehr reinzukommen. Wilde Fahrten von einer Band, die um 19 Uhr spielt, zu einer, die um 21 Uhr am anderen Ende der Stadt anfängt, sparen wir uns deshalb seit geraumer Zeit. Vor allem im ersten Jahr haben wir uns da teilweise verrückt machen lassen von. Treiben lassen ist aber besser.
Ein Thema, das beim WGT immer mehr oder weniger akut wird, ist leider die Politik. Die Veranstalter sind nicht offen rechts oder so, grenzen sich aber unserer Ansicht nach auch nicht ausreichend ab. Lisa Eckart wurde zum zweiten Mal in Folge gebucht, weil es ja "schwarzer Humor" ist und es war wieder eine italienische Neofolk (eh ein ganz schwieriges Genre) im Programm, wo entsprechende Kontakte wohl nachgewiesen sind. Das war in den letzten Jahren immer wieder Thema, die Taktik, die wir und alle uns bekannten Leute dort aber verfolgen wollen, ist nicht das Festival zu canceln, sondern eher die eigentlich schon ziemliche Offenheit der Szene in den Vordergrund zu stellen. Auch wenn die Szene schwarz ist, ist sie nämlich eigentlich ziemlich bunt. Es ist halt am Ende auch das größte Festival weltweit dieser Art und schwierig, etwas vergleichbares zu finden. Daher Flagge zeigen, nicht anderen überlassen.
Los ging's am Donnerstag mit einem Freund aus Flensburg, der (Achtung Werbung) quasi auch einen inoffiziellen Programmpunkt beim Festival hatte, da er und eine weitere Freundin und ihr Partner den Podcast "Schwarzgesagt" produzieren. Wenn wir also zusammen unterwegs waren, gab es noch mehr Leute, die meine Freundin (hat einen Szeneladen in Hamburg und einen relativ großen Insta/Youtube-Account) und eben ihn angesprochen haben, als sonst schon.
Aber daran hat man sich mittlerweile eigentlich auch gewöhnt. Das "Sehen und gesehen werden" gehört dort auch ein bisschen dazu. Gibt natürlich auch Leute, die das nicht so toll finden, aber leben und leben lassen, ne.
Wie schon im Vorjahr sind wir bei einem befreundeten Pärchen (wer Gothic Rock/Death Rock mag, höre an dieser Stelle in The Fright rein) in Connewitz untergekommen, perfekt gelegen zwischen Hauptbahnhof und dem Hauptgelände an der Agra in Dölitz. Nach 2 anfänglichen Jahren in Lindenau (auch an dieser Stelle noch mal danke an Stebbie
) und einem 2022 in einer Pension nähe Agra finde ich die Lage eigentlich bisher am besten. Nicht nur ist der Stadtteil natürlich für alternative Menschen quasi ideal, deren Wohnung ist auch noch unglaublich toll und die Tram Linie 11 liegt auch direkt vor der Tür. Nachmittags angekommen, eingekauft, fertig gemacht, gegessen und ab in die MoritzBastei zur Eröffnungsparty. Dort sollte es uns auch noch mindestens 2 weitere Male treiben, einfach eine der tollsten Locations überhaupt. Ein großer Gewölbekeller mitten in der Innenstadt. Dort Rythmic-Noise, Dark Techno und EBM-Partys abhalten ist halt eine der besten Ideen, die Menschen je hatten. Natürlich am Eröffnungs/Abschlusstag immer mit etwas Geschiebe verbunden, aber darauf waren wir eingestellt.
Freitagnachmittag fand der zweite sich jährlich wiederholende Programmpunkt statt: das viktorianische Picknick im Clara-Zetkin-Park. Eigentlich hatten wir überlegt, das diesmal auszulassen, weil schon 4x mitgemacht und Wetter war nicht ganz so schön wie in den Vorjahren. Aber Chris hatte dann doch ein Fotoshooting da vereinbart. Also mittags in Schale geschmissen und abfahrt. Das ist eine öffentliche Veranstaltung und daher ein noch viel extremeres Schaulaufen (bestimmt auch viele LARP-Leute dabei, etc) als auf dem Festival selbst und wird daher auch nicht ganz unkritisch von einigen gesehen. Ich finde das Abhängen mit vielen Freund*innen im Park immer ganz schön, aber der Weg dahin an 1000 Hobby-Fotograf*innen ist tatsächlich beschwerlich. Dort blieben wir letztlich bis zum späten Nachmittag, danach trennten sich unsere Wege für den Abend und ich bin mit drei Freund*innen raus ins Gewerbegebiet zum Hellraiser gefahren, während sie Richtung Westbad und Psyclon 9 startete. Das Hellraiser ist ein fast reiner Metalschuppen, der sicherlich mindestens 1000 Menschen Platz bietet. Aber schon wirklich argh außerhalb. Mit der Regionalbahn ist man vom HBF zwar in unter 10 Minuten da, aber die fährt nur alle 60-90 (abends) Minuten und wenn man die letzte verpasst, ist man am Arsch. Neben Festival-Besucher*innen sind dort immer auch reguläre Konzert-Besucher*innen. Am Freitag spielten, als wir ankamen, gerade Mortiferum, eine Death-Metal-Band mit sehr doomigen Einschlägen, die stellenweise an Bands wie Primitive Man oder Kongh erinnerten. War extrem schwer und langsam, wusste aber durchaus zu gefallen. Gaerea danach erfahren gerade einen kleineren Hype und bei denen war es auch am vollsten. Sehr chaotischer Black Metal aus Portugal, wo der Sänger auf der Bühne mehr unterwegs ist als der von Deafheaven. Sound war anfangs etwas schwierig, aber ging dann gut klar und hat mir sehr gefallen. Den Abschluss und Grund des Erscheinens bildeten Wolves In The Throne Room, Meister des Blackgaze und Ambient angehauchten naturnahen Black Metals. Das ging, glaube ich, um 23 Uhr los und die Beine und Augenlieder wurden bei den hypnotischen Aufbauten und ewig langen Songs mit Midtempo-Doublebass-Teppich schon mal etwas schwerer.
Der Abend vorher war extrem lang, weshalb es nach dem Auftritt auch direkt zur Wohnung und ins Bett ging.
Den Samstag haben wir, da er wettertechnisch doch deutlich besser war, als zunächst angekündigt, hauptsächlich auf dem Agra-Gelände verbracht. Leute treffen, durch die Shopping-Halle schlendern (Chris hat auch 1-2 Kontakte getroffen dort, die Produkte in ihrem Shop anbieten, also doch ein bisschen Arbeit dabei quasi), essen, Met-Slushies trinken... Am frühen Abend dann auf den Weg in die Moritz Bastei, wo Circuit Preacher aus den USA ihren erst dritten Auftritt überhaupt hatten. DJane und Sänger hatten wir auf der Eröffnungsparty schon getroffen und kennengelernt (aus dem Internet kannte man sich vorher bereits) und wir waren sehr erfreut, dass der kleine Konzertraum dort wirklich sehr gut gefüllt war. Das Projekt ist halt echt noch völlig neu, das Album kam erst weige Tage vor dem Festival raus. Die Musik ist eine Mischung aus klassischen elektrolastigeren NIN und moderneren Industrial-Bands mit Harsh Vocals. Gut tanzbar in jedem Fall. Hat mir gefallen. Abends haben wir die beiden nach Nitzer Ebb auch noch auf der Agra-Party wiedergetroffen. Gute Leute. Nitzer haben sich, auf der Hauptbühne spielend, leider mit Kellermensch (Westbad) überschnitten, die ich wirklich gern gesehen hätte. Aber die 3 Herren (leider nur mit einem der beiden Sänger, der andere ist schwerkrank und macht nur noch wenige Auftritte, wenn überhaupt) sind live über alle Zweifel erhaben. In der Agra-Halle ist immer eher mäßiger Sound, aber wir hatten trotzdem wieder viel Spaß.
Da die Party danach auch noch bis circa 4 ging, haben wir den Sonntag ganz ganz gemächlich angehen lassen (hat auch geregnet) und sind erst gegen 5 los zum Stadtbad. Dort hatte das Booking-Team einen für mich ganz tollen Abend zusammengestellt: SDH, dann Sierra und danach (mit einer Essenspause) Sextile. SDH spielen Darkwave/Cold Wave im Stile von zB Linea Aspera oder Boy Harsher, der ja gerade total en vogue in der Szene ist. Die Sängerin hat sehr abgeliefert, hat mir wirklich gut gefallen. Sierra danach war eines der großen Highlights des Festivals. Der Sound im sehr schönen Stadtbad war bombastisch und die Stunde durchtanzen war die einfachste Übung. Einziger Minuspunkt: wenn Synthwave-Artists trotz tollen Songs quasi kein richtiges Live-Setup haben und auch keine Videoshow oder so, geht schon immer etwas verloren. Die erste Perturbator-Tour war deshalb auch am "schwächsten", weil er einfach hinter seinen Synths verschwand und man nur die Musik bekommen hat, die ja dann nicht anders ist, als würde man sie einfach so vom Band spielen. Als er einen Livedrummer dazugenommen hat und Visuals einspielte (wie zB auch Carpenter Brut, der ja auch einen Gitarristen hat), wurde es als Konzerterfahrung viel spektakulärer. Aber Sierra steht sicher noch am Anfang und auf der ersten größeren Headliner-Tour wird das schon irgendwie kommen. Sextile gaben, nachdem wir vorher im Foyer Rue Oberkampf getroffen hatten, die als Gäste vor Ort waren, den Abschluss. Kompletter Abriss. Leider konnte ich Freitag nicht zum Hafenklang-Konzert, aber wenn ihr die Chance habt, tut euch das mal rein. Die Band aus LA mischt Post-Punk und oben angesprochene Darkwave-Klänge mit 90er Techno und Breakbeat (ich weiß nicht genau, wo man da die Grenzen zieht tbh), also die Beats sind teilweise an The Prodigy angelehnt und dann klingts auch mal nach Mr. Oizo oder Fatboy Slim. Dazu 2 Shouter*innen, die dem Publikum einheizen. Kann man sehr gut machen! Zu den Editors in die Aga, die das Late-Nite-Special gaben, haben wir es dann aber nicht mehr geschafft.
Dadurch hatten wir 2 Bands pro Tag erreicht und Montag hat nichts wirklich Spannendes in erreichbarer Nähe gespielt. Daher saßen wir eigentlich den ganzen Tag im Heidnischen Dorf rum, haben ein bisschen eingekauft, gut gegessen (ich leider zu wenig aaah) und Wein getrunken. Abends dann Abschlussparty zuerst im Darkflower mit unseren Freunden von den Dancefloor Gladiatorz und danach noch mal in die MoritzBastei auf 1-2 letzte Getränke. Dienstag noch ein Mittagessen im Katzentempel und Abfahrt zurück. Es war wieder sehr schön, leider haben wir es über das "Standardprogramm" aber erneut nicht hinaus geschafft, Dinge wie Museum/Friedhofsführung oä zu machen. Aber vielleicht klappt das ja beim 6. Mal 2025.
Wer keine Lust hat, zu lesen, kann hier auch Eindrücke im Vlog gewinnen:
Wenn man schon ein paar Mal dabei war und die Mechanismen kennt, lässt sich das Festival eigentlich ziemlich entspannt an. Ich kann aber jede*n verstehen, wenn man von dem Angebot und der Auswahl an Locations erstmal erschlagen wird. Wurden wir mindestens in den ersten beiden Jahren auch. Denn - wer noch nie davon gehört hat: Das WGT ist ein bisschen wie das Reeperbahn-Festival nur in der ganzen Stadt Leipzig über viele verschiedene Clubs, Theater, Parks, Bars/Restaurants oder auch Museen verteilt. Dort gibt es von Konzerte und Partys über Ausstellungen, Modenschauen, Tastings, Führungen, usw. usf. alles Mögliche, was die Kultur der Schwarzen Szene so hervorbringt. Das heißt: Die Musik steht natürlich schon im Vordergrund, allerdings hat sich die Subkultur ja nie ausschließlich auf der musikalischen verstanden. Kunst über die Musik hinaus und natürlich Mode sowie das persönliche Auftreten (nicht nur äußerlich) waren schon immer Teil davon - das alles wird seit über 30 Jahren eben an Pfingsten in Leipzig zelebriert. Wer Interesse an mehr über die Szene an sich hat - Wikipedia bietet schon einen guten Überblick.
Das heißt am Ende auch: man muss sorgfältig auswählen, was an Programmpunkten möglich ist. Denn die Wege sind teils lang und vor den kleineren Clubs muss man auch damit rechnen, nicht mehr reinzukommen. Wilde Fahrten von einer Band, die um 19 Uhr spielt, zu einer, die um 21 Uhr am anderen Ende der Stadt anfängt, sparen wir uns deshalb seit geraumer Zeit. Vor allem im ersten Jahr haben wir uns da teilweise verrückt machen lassen von. Treiben lassen ist aber besser.

Ein Thema, das beim WGT immer mehr oder weniger akut wird, ist leider die Politik. Die Veranstalter sind nicht offen rechts oder so, grenzen sich aber unserer Ansicht nach auch nicht ausreichend ab. Lisa Eckart wurde zum zweiten Mal in Folge gebucht, weil es ja "schwarzer Humor" ist und es war wieder eine italienische Neofolk (eh ein ganz schwieriges Genre) im Programm, wo entsprechende Kontakte wohl nachgewiesen sind. Das war in den letzten Jahren immer wieder Thema, die Taktik, die wir und alle uns bekannten Leute dort aber verfolgen wollen, ist nicht das Festival zu canceln, sondern eher die eigentlich schon ziemliche Offenheit der Szene in den Vordergrund zu stellen. Auch wenn die Szene schwarz ist, ist sie nämlich eigentlich ziemlich bunt. Es ist halt am Ende auch das größte Festival weltweit dieser Art und schwierig, etwas vergleichbares zu finden. Daher Flagge zeigen, nicht anderen überlassen.
Los ging's am Donnerstag mit einem Freund aus Flensburg, der (Achtung Werbung) quasi auch einen inoffiziellen Programmpunkt beim Festival hatte, da er und eine weitere Freundin und ihr Partner den Podcast "Schwarzgesagt" produzieren. Wenn wir also zusammen unterwegs waren, gab es noch mehr Leute, die meine Freundin (hat einen Szeneladen in Hamburg und einen relativ großen Insta/Youtube-Account) und eben ihn angesprochen haben, als sonst schon.

Wie schon im Vorjahr sind wir bei einem befreundeten Pärchen (wer Gothic Rock/Death Rock mag, höre an dieser Stelle in The Fright rein) in Connewitz untergekommen, perfekt gelegen zwischen Hauptbahnhof und dem Hauptgelände an der Agra in Dölitz. Nach 2 anfänglichen Jahren in Lindenau (auch an dieser Stelle noch mal danke an Stebbie

Freitagnachmittag fand der zweite sich jährlich wiederholende Programmpunkt statt: das viktorianische Picknick im Clara-Zetkin-Park. Eigentlich hatten wir überlegt, das diesmal auszulassen, weil schon 4x mitgemacht und Wetter war nicht ganz so schön wie in den Vorjahren. Aber Chris hatte dann doch ein Fotoshooting da vereinbart. Also mittags in Schale geschmissen und abfahrt. Das ist eine öffentliche Veranstaltung und daher ein noch viel extremeres Schaulaufen (bestimmt auch viele LARP-Leute dabei, etc) als auf dem Festival selbst und wird daher auch nicht ganz unkritisch von einigen gesehen. Ich finde das Abhängen mit vielen Freund*innen im Park immer ganz schön, aber der Weg dahin an 1000 Hobby-Fotograf*innen ist tatsächlich beschwerlich. Dort blieben wir letztlich bis zum späten Nachmittag, danach trennten sich unsere Wege für den Abend und ich bin mit drei Freund*innen raus ins Gewerbegebiet zum Hellraiser gefahren, während sie Richtung Westbad und Psyclon 9 startete. Das Hellraiser ist ein fast reiner Metalschuppen, der sicherlich mindestens 1000 Menschen Platz bietet. Aber schon wirklich argh außerhalb. Mit der Regionalbahn ist man vom HBF zwar in unter 10 Minuten da, aber die fährt nur alle 60-90 (abends) Minuten und wenn man die letzte verpasst, ist man am Arsch. Neben Festival-Besucher*innen sind dort immer auch reguläre Konzert-Besucher*innen. Am Freitag spielten, als wir ankamen, gerade Mortiferum, eine Death-Metal-Band mit sehr doomigen Einschlägen, die stellenweise an Bands wie Primitive Man oder Kongh erinnerten. War extrem schwer und langsam, wusste aber durchaus zu gefallen. Gaerea danach erfahren gerade einen kleineren Hype und bei denen war es auch am vollsten. Sehr chaotischer Black Metal aus Portugal, wo der Sänger auf der Bühne mehr unterwegs ist als der von Deafheaven. Sound war anfangs etwas schwierig, aber ging dann gut klar und hat mir sehr gefallen. Den Abschluss und Grund des Erscheinens bildeten Wolves In The Throne Room, Meister des Blackgaze und Ambient angehauchten naturnahen Black Metals. Das ging, glaube ich, um 23 Uhr los und die Beine und Augenlieder wurden bei den hypnotischen Aufbauten und ewig langen Songs mit Midtempo-Doublebass-Teppich schon mal etwas schwerer.

Den Samstag haben wir, da er wettertechnisch doch deutlich besser war, als zunächst angekündigt, hauptsächlich auf dem Agra-Gelände verbracht. Leute treffen, durch die Shopping-Halle schlendern (Chris hat auch 1-2 Kontakte getroffen dort, die Produkte in ihrem Shop anbieten, also doch ein bisschen Arbeit dabei quasi), essen, Met-Slushies trinken... Am frühen Abend dann auf den Weg in die Moritz Bastei, wo Circuit Preacher aus den USA ihren erst dritten Auftritt überhaupt hatten. DJane und Sänger hatten wir auf der Eröffnungsparty schon getroffen und kennengelernt (aus dem Internet kannte man sich vorher bereits) und wir waren sehr erfreut, dass der kleine Konzertraum dort wirklich sehr gut gefüllt war. Das Projekt ist halt echt noch völlig neu, das Album kam erst weige Tage vor dem Festival raus. Die Musik ist eine Mischung aus klassischen elektrolastigeren NIN und moderneren Industrial-Bands mit Harsh Vocals. Gut tanzbar in jedem Fall. Hat mir gefallen. Abends haben wir die beiden nach Nitzer Ebb auch noch auf der Agra-Party wiedergetroffen. Gute Leute. Nitzer haben sich, auf der Hauptbühne spielend, leider mit Kellermensch (Westbad) überschnitten, die ich wirklich gern gesehen hätte. Aber die 3 Herren (leider nur mit einem der beiden Sänger, der andere ist schwerkrank und macht nur noch wenige Auftritte, wenn überhaupt) sind live über alle Zweifel erhaben. In der Agra-Halle ist immer eher mäßiger Sound, aber wir hatten trotzdem wieder viel Spaß.
Da die Party danach auch noch bis circa 4 ging, haben wir den Sonntag ganz ganz gemächlich angehen lassen (hat auch geregnet) und sind erst gegen 5 los zum Stadtbad. Dort hatte das Booking-Team einen für mich ganz tollen Abend zusammengestellt: SDH, dann Sierra und danach (mit einer Essenspause) Sextile. SDH spielen Darkwave/Cold Wave im Stile von zB Linea Aspera oder Boy Harsher, der ja gerade total en vogue in der Szene ist. Die Sängerin hat sehr abgeliefert, hat mir wirklich gut gefallen. Sierra danach war eines der großen Highlights des Festivals. Der Sound im sehr schönen Stadtbad war bombastisch und die Stunde durchtanzen war die einfachste Übung. Einziger Minuspunkt: wenn Synthwave-Artists trotz tollen Songs quasi kein richtiges Live-Setup haben und auch keine Videoshow oder so, geht schon immer etwas verloren. Die erste Perturbator-Tour war deshalb auch am "schwächsten", weil er einfach hinter seinen Synths verschwand und man nur die Musik bekommen hat, die ja dann nicht anders ist, als würde man sie einfach so vom Band spielen. Als er einen Livedrummer dazugenommen hat und Visuals einspielte (wie zB auch Carpenter Brut, der ja auch einen Gitarristen hat), wurde es als Konzerterfahrung viel spektakulärer. Aber Sierra steht sicher noch am Anfang und auf der ersten größeren Headliner-Tour wird das schon irgendwie kommen. Sextile gaben, nachdem wir vorher im Foyer Rue Oberkampf getroffen hatten, die als Gäste vor Ort waren, den Abschluss. Kompletter Abriss. Leider konnte ich Freitag nicht zum Hafenklang-Konzert, aber wenn ihr die Chance habt, tut euch das mal rein. Die Band aus LA mischt Post-Punk und oben angesprochene Darkwave-Klänge mit 90er Techno und Breakbeat (ich weiß nicht genau, wo man da die Grenzen zieht tbh), also die Beats sind teilweise an The Prodigy angelehnt und dann klingts auch mal nach Mr. Oizo oder Fatboy Slim. Dazu 2 Shouter*innen, die dem Publikum einheizen. Kann man sehr gut machen! Zu den Editors in die Aga, die das Late-Nite-Special gaben, haben wir es dann aber nicht mehr geschafft.
Dadurch hatten wir 2 Bands pro Tag erreicht und Montag hat nichts wirklich Spannendes in erreichbarer Nähe gespielt. Daher saßen wir eigentlich den ganzen Tag im Heidnischen Dorf rum, haben ein bisschen eingekauft, gut gegessen (ich leider zu wenig aaah) und Wein getrunken. Abends dann Abschlussparty zuerst im Darkflower mit unseren Freunden von den Dancefloor Gladiatorz und danach noch mal in die MoritzBastei auf 1-2 letzte Getränke. Dienstag noch ein Mittagessen im Katzentempel und Abfahrt zurück. Es war wieder sehr schön, leider haben wir es über das "Standardprogramm" aber erneut nicht hinaus geschafft, Dinge wie Museum/Friedhofsführung oä zu machen. Aber vielleicht klappt das ja beim 6. Mal 2025.
Re: Festivalberichte
Danke

Ja, ich kann mir vorstellen, dass es, seit Douglas McCarthy halt so schwer erkrankt ist, auch nicht mehr SO gut live mit ihm ist. 2019 auch beim WGT und später im Herbst in Hamburg haben er und Bon Harris sich halt teilweise so die Bälle quasi zugespielt beim Gesang und waren beiden mehr oder weniger in Top-Form. Das war noch mal was ganz anderes. Aber wie gesagt: auch so hat es sehr viel Spaß gemacht.
- SammyJankis
- Beiträge: 9063
- Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46
Re: Festivalberichte
Ich war am Samstag in der belgischen Stadt Gent beim This Is Eurocore im Chinastraat. Die Veranstaltung bestand aus über 20 Bands aus Europa, wirklich die Creme de la Creme des europäischen Hardcores, dafür keine einzige US-Band. Diverse UK-Bands waren am Start, die ihre erste Show auf dem Festland gespielt haben. Dazu Acts aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, ich hab bestimmt irgendwas vergessen. Die einzige Band, die ich mir gewünscht habe und die nicht gespielt hat, waren Embitter aus Polen. Darüber hinaus gab es im Vorfeld Kritik an der geringen Quote an Bands mit FLINTA Mitgliedern. Divine Sentence und Iron Deficiency wären dahingehend klasse Buchungen gewesen. Was noch erwähnenswert ist, ist die Tatsache, dass nur eine Band des Line Ups vor 2015 gegründet wurde. Man kann schon sagen, dass der heiße Scheiß gebucht wurde und im europäischen Hardcore im Moment einiges geht. Bei so vielen Bands ist es keine Überraschung, dass der Beginn bereits um 12:30 Uhr war. Also Abfahrt in Duisburg um 9:00 Uhr. Stressig, aber immerhin gut durchgekommen und pünktlich zum Einlass vor Ort gewesen. Der Beginn verzögerte sich dann. Es gab zwei Bühnen, die bespielt wurden und einer der beiden Mischer hatte wohl, das ist kein Scherz, besoffen verschlafen und konnte nicht erreicht werden. So war es zu Beginn ziemlich chaotisch und ich hatte schon die Befürchtung, dass es eine absolute Shitshow geben könnten, bei der die letzte Band um 3:00 Uhr nachts vor 20 Leuten spielt, weil keiner mehr Bock hat. Zum Glück war dem nicht so und die Verspätung von knapp 40 Minuten, die zu Beginn entstand, konnte über den Tag gehalten werden. Nun zu den Bands:
Face Your Fears – Vor zwei Tagen erst gesehen. Hier dann als Opener vor einer reinen Hardcore Crowd. Natürlich war der Raum noch nicht komplett gefüllt, aber die Leute, die vor Ort waren, hatten eine gute Zeit. Gab schon Bewegung, was bei der ersten von über 20 Bands nicht selbstverständlich ist. Angenehmer Start in den Tag.
Cold Decay – Band aus Frankreich, dieses Jahr bereits in Düsseldorf gesehen. Hier war schon richtig Alarm vor der Bühne in Form von hartem Mosh. Es ging deutlich heftiger zur Sache als ich es erwartet hätte. Der Sound lädt natürlich dazu ein, super hartes Ding. Leider war der Sound im Raum ziemlich für den Arsch. Hat den ansonsten guten Auftritt etwas geschmälert.
Calcine – Auch aus Frankreich. Solider moshlastiger Hardcore, mehr aber auch nicht. Natürlich war auch hier einiges los, aber für mich eine der schwächeren Bands des Tages.
Killing Me Softly – Das erste große Highlight für mich, aber leider auch die Band, die am meisten unter dem zu Beginn miesen Sound gelitten hat. Killing Me Softly sind eine von gefühlt 30 Bands aus UK, die vernünftigen Metalcore spielen fernab von Impericon und Co. Shoutout an dieser Stelle an The Coming Strife Records. Das Label trägt in dem Bereich alles und ist eine richtige Institution. Der Gig war klasse, etwas chaotischer Sound, fiese Breakdowns. Gab sehr harten Mosh vor der Bühne. Die Clean Vocals litten stark unter dem Sound, aber trotzdem hat es mir sehr gut gefallen. Merchgame war auch on Point mit einem Undying Ripoff, dass es leider nicht mehr in meiner Größe gab. Gerne wieder.
No Relief – Weitere UK-Band. Hab alle bisher erschienen Releases ausgecheckt und das einzige, woran ich mich erinnern konnte, war, dass ich das Intro der Demo mochte. Das wurde zum Glück gespielt und war live auch superhart. Ansonsten war der Gig in Ordnung, aber viel hängengeblieben ist nichts. Da gibt es diverse Bands von der Insel, die eigenständiger klingen. Dennoch keine schlechten 20 Minuten.
Hellbound – Klar, nicht so wild wie beim Northern Unfest vor der Hometown Crowd, aber auch hier war es eines der härtesten Sets des Tages. Der Mosh war beängstigend hart. Das Integrity Cover wurde auch wieder gespielt, kam natürlich sehr gut an. Alle Glasgow Bands liefern momentan einfach ab. Hellbound machen da keine Ausnahme. Werden hoffentlich auf dem Outbreak Fest ein weiteres Mal ausgecheckt.
Impunity – Es ging weiter mit Glasgow Bands. Ist nicht meine Lieblingsband aus der Riege, aber immer noch gut und das Set war sehr gut. Hat mir sogar besser gefallen als auf dem Northern Unfest. Mosh war weiterhin übel. Zum Abschluss gab es noch ein Irate Cover. Passte perfekt zur ganzen Veranstaltung. Klasse Set.
Temple Guard – Die Band, auf die ich mich am meisten gefreut habe. Quasi die Nachfolgeband von xRepentancex, die beste aller Bands des 90s Metalcore Revivals. Die Mucke ist gleichgeblieben, die Themen auch. Musikalisch war es unfassbar hart und technisch anspruchsvoll, vielleicht dahingehend die beste Band des Tages. Aber es ging erstaunlich wenig. Die Leute haben es irgendwie nicht gefühlt. Mag bei den Belgier*innen daran liegen, dass später mit Arkangel noch die Band gespielt hat, von der gefühlt alle neuen Metalcore Bands ihre Riffs klauen, also quasi das Original. Set war musikalisch dennoch eine Wucht, leider zu kurz. Das Merauder Cover am Ende kam aber nochmal ganz gefährlich.
Faced Out – Es ging weiter mit dem 90s Metalcore Revival, dieses Mal mit einer Band aus Spanien. Letztes Jahr bereits in Düsseldorf gesehen. Die Show war damals überraschend krass, da waren sich alle einig. Die Band konnte dies am Samstag bestätigen. Set war wieder sehr wütend. Das All Out War Cover wurde erneut gespielt. „Soaked In Torment“ sorgte für vollkommende Eskalation, ist auch ohne Zweifel einer der härtesten Songs aller Zeiten. Eines der besten Sets des Tages.
Headbussa – Nicht geguckt wegen Nahrungsaufnahme. Gucke ich heute am Abend, also kein Verlust.
Weak Link – Ebenfalls wegen Nahrungsaufnahme verpasst. Allerdings vor einer Woche in Düsseldorf gesehen. Passt.
Nothin‘ But Enemies – Es ging für mich wieder weiter mit Glasgow Hardcore. Der Sänger ist im Pit immer nah an der Grenze des Verschmerzbaren. Reine Furcht, wenn der anfängt. Die Mucke passt dazu, hart, komplett auf Mosh ausgelegt. So ging es auch im Pit zur Sache. Gegen Ende wurde noch hartes Crowd Pleasing betrieben mit einem Cover der belgischen Legenden Crawlspace. Diese Band wird gerne beschrieben als Deathcore before it was called Deathcore. Gute Wahl, gutes Set.
Force of Denial – Dritter Tag in Folge mit einem Force of Denial Set und ich bin ehrlich. So könnte jede Woche ablaufen. Die Band liefert immer ab. Es ist ne super Mischung aus Mosh und Singalongs. Im Raum hat man richtig gemerkt, wie der Pit bzw. die ganze Bühne von Almans übernommen wurde. Ist natürlich praktisch, wenn da 30-40 Leute aus Deutschland anreisen und davon drei Viertel alle Texte können. Das reicht einfach für ne gute Show und die ein oder andere weitere Person im Raum lässt sich auch mitreißen. War klasse.
Game Changer – Relativ neue Band, bisher ne Demo und ne EP draußen. Ist das neue Projekt des xViciousx Sängers. Mucke ist aber deutlich abwechslungsreicher. Das Set war gespickt mit harten Moshparts und Features. Ich glaube, jeder durfte mal auf die Bühne und hat das Mikro in die Hand gedrückt bekommen. Hier war auch Textsicherheit von vielen Leuten gegeben. War viel besser als letztes Jahr auf dem Revelation Fest.
3ND7R – Bevor die Frage aufkommt, die Band kommt aus Italien und wird Trendsetter ausgesprochen. Hatte mir die bisherigen Veröffentlichungen angehört und fand es gut, aber nichts Besonderes. Mir wurde die Band allerdings von anderen Leuten nochmal sehr ans Herz gelegt. Live wurde die Band diesen Vorschusslorbeeren leider nicht gerecht. Es war nicht schlecht, aber irgendwie war kaum Druck und Energie zu spüren. Gefühlt hat sich auch die gesamte Crowd ne Auszeit gegönnt. Dann kamen noch technische Probleme dazu. Das war enttäuschend, aber ich würde der Band nochmal eine Chance geben.
Demonstration of Power – Hätte man mich vor dem Tag gefragt, welches Set das beste des Tages wird, hätte ich auf Demonstration of Power getippt. Die Schotten haben einen heftigen Hype, das Set beim Northern Unfest war krass. Hier war es keinesfalls schlecht, aber ich hätte einfach mehr erwartet, was die Crowd Reactions angeht. Es wirkte auch mich zu diesem Zeitpunkt so, als würden sich viele Leute bei noch acht ausstehenden Sets ihre Kräfte einteilen, was vollkommen verständlich ist. Beim Outbreak Fest wird es dann sicherlich wieder krasser.
Silver – Die zweite Band aus Italien. Anders als bei 3ND7R war dieser Gig allerdings gut und konnte meinen Eindruck vom Damage Is Done vor drei Monaten bestätigen. Guter, leicht metallisch angehauchter Hardcore. Kein zu krasser Mosh, viel mehr ein gutes Miteinander, viele Side to Sides. Hat Spaß gemacht.
Despize – Im Prinzip war es genau umgekehrt zum Northern Unfest. Dort hätte ich etwas mehr von Despize erwartet während Demonstration of Power top waren. Hier fand ich das Despize Set besser. Die neue Platte „Scotland's Hardcore“ gewinnt vom Namen her sicherlich keinen Innovationspreis, ist aber top und die Songs kommen live auch böse rüber. Harter Mosh, fieses Riffing, wütende Breakdowns. Auch hier kommt hoffentlich ein weiterer Gig auf dem Outbreak Fest.
Echo Chamber – Die dritte und letzte deutsche Band des Tages und es war im Endeffekt wie bei Force of Denial, nur noch ein paar Level höher. Die Almans von der Bühne, viel Bewegung, viele Stage Dives und Headwalks, Crowd textsicher. Allerdings mischte dieses Mal der Rest der Crowd deutlich intensiver mit. Bestes Set des Tages, könnte ich jede Woche gucken.
Splitknuckle – Gar nicht meine Band. Hab ein Bisschen reingeguckt und mein Eindruck hat sich wieder bestätigt. Es gibt aus UK immer mal wieder Bands, die ich nicht fühle, die aber von vielen abgefeiert werden. Splitknuckle sind so eine Band. Aber so kann man sich auch mal eine Pause und anderen ihren Spaß gönnen.
Sorcerer – Die Band aus Frankreich ist auch stark im Kommen, sind bekanntlich auch zusammen mit Foreign Hands Support auf der kommenden Guilt Trip Tour gegen Ende des Jahres. Bisher noch keine Möglichkeit gehabt, die Band live zu sehen. Ich wurde nicht enttäuscht. Gutes Set, sehr viel Textsicherheit, harter Mosh. Der Sound geht auch über Basic Hardcore hinaus, hatte ein paar sehr interessante Parts. Freue mich auf weitere Gigs dieses Jahr.
Arkangel – Die einzige alte Band. Ich kann mich hier nur wiederholen. Das einzig coole an dieser Band sind die Songs, denn die sind zeitlose Klassiker des H8000. Ansonsten ist alles an dieser Band unsympathisch. Das wurde hier auch mal wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vor dem ersten Song wurden sich noch schnell Kippen angemacht, um die Songs mit Straight Edge Lyrics auch entsprechend gut rüberzubringen. Dann ging es los, Arkangel in Belgien führt dazu, dass die Einheimischen halb Amok laufen im Pit. Mosh war böse. Natürlich hat man mal wieder keine einzige Ansage des Sängers verstanden, weil alles in irgendwelchen Rückkopplungen untergeht. Zwischendurch hat er bei einem Breakdown mal laut ins Mikro gepfiffen. Keine Ahnung warum, aber es wundert mich auch nicht. Wenn man das alles irgendwie ausblenden kann, war es ein klasse Gig.
Existence – Eigentlich sollten Arkangel den Tag abschließen, aber durch das Chaos zu Beginn des Tages kam es dazu, dass Existence auf der kleineren der beiden Bühne die letzte Band waren. Es hätte mich nicht gewundert, wenn der Auftritt vor halbvollen Raum traurig enden würde, aber dem war nicht so. Es war ein klasse Gig. Die Crowd, inklusive diverser Bandmember anderer Acts, hat nochmal alles gegeben. Vom Sound her sind die Schweden auch über jeden Zweifel erhaben. Und wer das Set und damit auch den Tag mit einem Leeway Cover abschließt, der macht eine ganze Menge richtig. Klasse Abschluss des Tages.
Insgesamt war es ein vollgepackter Tag, der überzeugen konnte. Im Nachhinein würde ich sagen, dass 6-8 Bands weniger der Veranstaltung gut gestanden hätte. Man musste sich seine Kräfte wirklich einteilen. Laut Veranstalter*innen soll es eine einmalige Sache gewesen sein. Das macht auch Sinn, weil der Bandpool für eine so große Veranstaltung in Europa einfach zu klein ist und die Quote an Überschneidungen riesig wäre. Aber falls es doch nochmal eine zweite Auflage geben sollte, bin ich safe wieder am Start.
Face Your Fears – Vor zwei Tagen erst gesehen. Hier dann als Opener vor einer reinen Hardcore Crowd. Natürlich war der Raum noch nicht komplett gefüllt, aber die Leute, die vor Ort waren, hatten eine gute Zeit. Gab schon Bewegung, was bei der ersten von über 20 Bands nicht selbstverständlich ist. Angenehmer Start in den Tag.
Cold Decay – Band aus Frankreich, dieses Jahr bereits in Düsseldorf gesehen. Hier war schon richtig Alarm vor der Bühne in Form von hartem Mosh. Es ging deutlich heftiger zur Sache als ich es erwartet hätte. Der Sound lädt natürlich dazu ein, super hartes Ding. Leider war der Sound im Raum ziemlich für den Arsch. Hat den ansonsten guten Auftritt etwas geschmälert.
Calcine – Auch aus Frankreich. Solider moshlastiger Hardcore, mehr aber auch nicht. Natürlich war auch hier einiges los, aber für mich eine der schwächeren Bands des Tages.
Killing Me Softly – Das erste große Highlight für mich, aber leider auch die Band, die am meisten unter dem zu Beginn miesen Sound gelitten hat. Killing Me Softly sind eine von gefühlt 30 Bands aus UK, die vernünftigen Metalcore spielen fernab von Impericon und Co. Shoutout an dieser Stelle an The Coming Strife Records. Das Label trägt in dem Bereich alles und ist eine richtige Institution. Der Gig war klasse, etwas chaotischer Sound, fiese Breakdowns. Gab sehr harten Mosh vor der Bühne. Die Clean Vocals litten stark unter dem Sound, aber trotzdem hat es mir sehr gut gefallen. Merchgame war auch on Point mit einem Undying Ripoff, dass es leider nicht mehr in meiner Größe gab. Gerne wieder.
No Relief – Weitere UK-Band. Hab alle bisher erschienen Releases ausgecheckt und das einzige, woran ich mich erinnern konnte, war, dass ich das Intro der Demo mochte. Das wurde zum Glück gespielt und war live auch superhart. Ansonsten war der Gig in Ordnung, aber viel hängengeblieben ist nichts. Da gibt es diverse Bands von der Insel, die eigenständiger klingen. Dennoch keine schlechten 20 Minuten.
Hellbound – Klar, nicht so wild wie beim Northern Unfest vor der Hometown Crowd, aber auch hier war es eines der härtesten Sets des Tages. Der Mosh war beängstigend hart. Das Integrity Cover wurde auch wieder gespielt, kam natürlich sehr gut an. Alle Glasgow Bands liefern momentan einfach ab. Hellbound machen da keine Ausnahme. Werden hoffentlich auf dem Outbreak Fest ein weiteres Mal ausgecheckt.
Impunity – Es ging weiter mit Glasgow Bands. Ist nicht meine Lieblingsband aus der Riege, aber immer noch gut und das Set war sehr gut. Hat mir sogar besser gefallen als auf dem Northern Unfest. Mosh war weiterhin übel. Zum Abschluss gab es noch ein Irate Cover. Passte perfekt zur ganzen Veranstaltung. Klasse Set.
Temple Guard – Die Band, auf die ich mich am meisten gefreut habe. Quasi die Nachfolgeband von xRepentancex, die beste aller Bands des 90s Metalcore Revivals. Die Mucke ist gleichgeblieben, die Themen auch. Musikalisch war es unfassbar hart und technisch anspruchsvoll, vielleicht dahingehend die beste Band des Tages. Aber es ging erstaunlich wenig. Die Leute haben es irgendwie nicht gefühlt. Mag bei den Belgier*innen daran liegen, dass später mit Arkangel noch die Band gespielt hat, von der gefühlt alle neuen Metalcore Bands ihre Riffs klauen, also quasi das Original. Set war musikalisch dennoch eine Wucht, leider zu kurz. Das Merauder Cover am Ende kam aber nochmal ganz gefährlich.
Faced Out – Es ging weiter mit dem 90s Metalcore Revival, dieses Mal mit einer Band aus Spanien. Letztes Jahr bereits in Düsseldorf gesehen. Die Show war damals überraschend krass, da waren sich alle einig. Die Band konnte dies am Samstag bestätigen. Set war wieder sehr wütend. Das All Out War Cover wurde erneut gespielt. „Soaked In Torment“ sorgte für vollkommende Eskalation, ist auch ohne Zweifel einer der härtesten Songs aller Zeiten. Eines der besten Sets des Tages.
Headbussa – Nicht geguckt wegen Nahrungsaufnahme. Gucke ich heute am Abend, also kein Verlust.
Weak Link – Ebenfalls wegen Nahrungsaufnahme verpasst. Allerdings vor einer Woche in Düsseldorf gesehen. Passt.
Nothin‘ But Enemies – Es ging für mich wieder weiter mit Glasgow Hardcore. Der Sänger ist im Pit immer nah an der Grenze des Verschmerzbaren. Reine Furcht, wenn der anfängt. Die Mucke passt dazu, hart, komplett auf Mosh ausgelegt. So ging es auch im Pit zur Sache. Gegen Ende wurde noch hartes Crowd Pleasing betrieben mit einem Cover der belgischen Legenden Crawlspace. Diese Band wird gerne beschrieben als Deathcore before it was called Deathcore. Gute Wahl, gutes Set.
Force of Denial – Dritter Tag in Folge mit einem Force of Denial Set und ich bin ehrlich. So könnte jede Woche ablaufen. Die Band liefert immer ab. Es ist ne super Mischung aus Mosh und Singalongs. Im Raum hat man richtig gemerkt, wie der Pit bzw. die ganze Bühne von Almans übernommen wurde. Ist natürlich praktisch, wenn da 30-40 Leute aus Deutschland anreisen und davon drei Viertel alle Texte können. Das reicht einfach für ne gute Show und die ein oder andere weitere Person im Raum lässt sich auch mitreißen. War klasse.
Game Changer – Relativ neue Band, bisher ne Demo und ne EP draußen. Ist das neue Projekt des xViciousx Sängers. Mucke ist aber deutlich abwechslungsreicher. Das Set war gespickt mit harten Moshparts und Features. Ich glaube, jeder durfte mal auf die Bühne und hat das Mikro in die Hand gedrückt bekommen. Hier war auch Textsicherheit von vielen Leuten gegeben. War viel besser als letztes Jahr auf dem Revelation Fest.
3ND7R – Bevor die Frage aufkommt, die Band kommt aus Italien und wird Trendsetter ausgesprochen. Hatte mir die bisherigen Veröffentlichungen angehört und fand es gut, aber nichts Besonderes. Mir wurde die Band allerdings von anderen Leuten nochmal sehr ans Herz gelegt. Live wurde die Band diesen Vorschusslorbeeren leider nicht gerecht. Es war nicht schlecht, aber irgendwie war kaum Druck und Energie zu spüren. Gefühlt hat sich auch die gesamte Crowd ne Auszeit gegönnt. Dann kamen noch technische Probleme dazu. Das war enttäuschend, aber ich würde der Band nochmal eine Chance geben.
Demonstration of Power – Hätte man mich vor dem Tag gefragt, welches Set das beste des Tages wird, hätte ich auf Demonstration of Power getippt. Die Schotten haben einen heftigen Hype, das Set beim Northern Unfest war krass. Hier war es keinesfalls schlecht, aber ich hätte einfach mehr erwartet, was die Crowd Reactions angeht. Es wirkte auch mich zu diesem Zeitpunkt so, als würden sich viele Leute bei noch acht ausstehenden Sets ihre Kräfte einteilen, was vollkommen verständlich ist. Beim Outbreak Fest wird es dann sicherlich wieder krasser.
Silver – Die zweite Band aus Italien. Anders als bei 3ND7R war dieser Gig allerdings gut und konnte meinen Eindruck vom Damage Is Done vor drei Monaten bestätigen. Guter, leicht metallisch angehauchter Hardcore. Kein zu krasser Mosh, viel mehr ein gutes Miteinander, viele Side to Sides. Hat Spaß gemacht.
Despize – Im Prinzip war es genau umgekehrt zum Northern Unfest. Dort hätte ich etwas mehr von Despize erwartet während Demonstration of Power top waren. Hier fand ich das Despize Set besser. Die neue Platte „Scotland's Hardcore“ gewinnt vom Namen her sicherlich keinen Innovationspreis, ist aber top und die Songs kommen live auch böse rüber. Harter Mosh, fieses Riffing, wütende Breakdowns. Auch hier kommt hoffentlich ein weiterer Gig auf dem Outbreak Fest.
Echo Chamber – Die dritte und letzte deutsche Band des Tages und es war im Endeffekt wie bei Force of Denial, nur noch ein paar Level höher. Die Almans von der Bühne, viel Bewegung, viele Stage Dives und Headwalks, Crowd textsicher. Allerdings mischte dieses Mal der Rest der Crowd deutlich intensiver mit. Bestes Set des Tages, könnte ich jede Woche gucken.
Splitknuckle – Gar nicht meine Band. Hab ein Bisschen reingeguckt und mein Eindruck hat sich wieder bestätigt. Es gibt aus UK immer mal wieder Bands, die ich nicht fühle, die aber von vielen abgefeiert werden. Splitknuckle sind so eine Band. Aber so kann man sich auch mal eine Pause und anderen ihren Spaß gönnen.
Sorcerer – Die Band aus Frankreich ist auch stark im Kommen, sind bekanntlich auch zusammen mit Foreign Hands Support auf der kommenden Guilt Trip Tour gegen Ende des Jahres. Bisher noch keine Möglichkeit gehabt, die Band live zu sehen. Ich wurde nicht enttäuscht. Gutes Set, sehr viel Textsicherheit, harter Mosh. Der Sound geht auch über Basic Hardcore hinaus, hatte ein paar sehr interessante Parts. Freue mich auf weitere Gigs dieses Jahr.
Arkangel – Die einzige alte Band. Ich kann mich hier nur wiederholen. Das einzig coole an dieser Band sind die Songs, denn die sind zeitlose Klassiker des H8000. Ansonsten ist alles an dieser Band unsympathisch. Das wurde hier auch mal wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vor dem ersten Song wurden sich noch schnell Kippen angemacht, um die Songs mit Straight Edge Lyrics auch entsprechend gut rüberzubringen. Dann ging es los, Arkangel in Belgien führt dazu, dass die Einheimischen halb Amok laufen im Pit. Mosh war böse. Natürlich hat man mal wieder keine einzige Ansage des Sängers verstanden, weil alles in irgendwelchen Rückkopplungen untergeht. Zwischendurch hat er bei einem Breakdown mal laut ins Mikro gepfiffen. Keine Ahnung warum, aber es wundert mich auch nicht. Wenn man das alles irgendwie ausblenden kann, war es ein klasse Gig.
Existence – Eigentlich sollten Arkangel den Tag abschließen, aber durch das Chaos zu Beginn des Tages kam es dazu, dass Existence auf der kleineren der beiden Bühne die letzte Band waren. Es hätte mich nicht gewundert, wenn der Auftritt vor halbvollen Raum traurig enden würde, aber dem war nicht so. Es war ein klasse Gig. Die Crowd, inklusive diverser Bandmember anderer Acts, hat nochmal alles gegeben. Vom Sound her sind die Schweden auch über jeden Zweifel erhaben. Und wer das Set und damit auch den Tag mit einem Leeway Cover abschließt, der macht eine ganze Menge richtig. Klasse Abschluss des Tages.
Insgesamt war es ein vollgepackter Tag, der überzeugen konnte. Im Nachhinein würde ich sagen, dass 6-8 Bands weniger der Veranstaltung gut gestanden hätte. Man musste sich seine Kräfte wirklich einteilen. Laut Veranstalter*innen soll es eine einmalige Sache gewesen sein. Das macht auch Sinn, weil der Bandpool für eine so große Veranstaltung in Europa einfach zu klein ist und die Quote an Überschneidungen riesig wäre. Aber falls es doch nochmal eine zweite Auflage geben sollte, bin ich safe wieder am Start.
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Re: Festivalberichte
Ich war letzte Woche beim Primavera Sound in Barcelona
Nachdem ich 2023 ausgesetzt hatte, weil ich das Line Up nicht ganz so cool fand und meine 2022 Erfahrung mir noch in den Knochen steckte, war ich doch sehr hyped, wieder in mein Lieblingsland zu fahren. Diesmal in lieber kleiner FeCo Truppe. Nach Tapas am Montag und Strand am Dienstag, war der Mittwoch gleich ziemlich dicht bepackt:
Ich hatte nämlich - wie zum Glück alle aus unserer Gruppe die wollten - Karten für die Clubshow von The National im Razzmatazz bekommen. Ich hab die Band ja jetzt schon X-Mal gesehen, aber in so einer Clubatmosphäre war das dann doch neu für mich. Ohne Vorband und mit ein paar Minuten gings dann mit Sea of Love direkt mit einem richtigen Banger los. Und von Anfang an war der gesamte Club voll dabei. Ich hab das selten bei einem Konzert erlebt, dass wirklich alle Leute durchgehend lauthals mitsingen, war insbesondere bei den Hits wie Bloodbuzz eine beeindruckend Soundkulisse. Matt wirkte stimmlich leicht angeschlagen, war aber trotzdem super drauf und hat mit dem Elan performt, den ich 2022 etwas vermisst habe. Die Setlist war bunt wie immer, von den neuen Songs kamen mit Smoke Detector und Space Invader dann auch die beiden, die ich am besten finde und die auch live wirklich super rüberkamen. Das Set hatte keine wirklichen Deep Cuts, sondern bestand eigentlich ausschließlich aus Hits. Auch wenn ich ein wenig auf etwas unbekanntere Songs gehofft hatte, hat das die Stimmung ziemlich am kochen gehalten. Was ich nicht mehr brauche, ist der immergleiche Zugabenblock. About Today ist immer schön, aber Terrible Love und Mr. November hab ich inzwischen über.
Minutengenau haben wir es dann zu Phoenix aufs Festivalgelände geschafft. Es war schon deutlich voller als ich es von den vorherigen Mittwochen gewohnt war, das mag allerdings auch an Stella Maris gelegen haben. Phoenix habe ich jetzt auch schon einige Male gesehen und hier sind bei mir im Gegensatz zu The National die Songs der neusten Platte völlig in Vergessenheit geraten. Live war das trotzdem wie immer eine ziemliche Party. Die neuen Songs haben die Spannungskurve zwar immer etwas abgeflacht, das wurde dann aber vom Gastauftritt von Ezra Koenig kompensiert, der für Tonight und 1901 und zum Abschlussjam als Featuregast auf die Bühne kam. Im Vergleich zu meinen bisherigen Gigs, stach vor allem die coole visuelle Untermalung heraus. Die Anlehnung an venezianische Szenerien oder auch einfach das bunt pulsierende Bandlogo passen einfach perfekt in die Energie
Donnerstag
Der Tag startete etwas weird. Nachdem wir uns reichlich früh Plätze im Auditori für "William Basinskis performs Desintegration Loops gesucht hatten, stellte sich heraus, dass wir damit den richtigen Riecher hatten. Das Ganze begann einfach eine Viertelstunde vor der angesetzen Uhrzeit. Das hatte zur Folge, dass für weiter 20 Minuten ein reger Betrieb auf den Gängen herrschte, weil Leute noch überall Plätze gesucht haben. Weitere 25 Minuten später war das Konzert dann abrubt vorbei, geschlagene 35 Minuten vor der angesetzen Zeit
Dann kam William Basinkis auf die Bühne, hat sich bedankt und das wars. Inwiefern er dort "performt" hat, verstehe ich nicht so richtig. Musikalisch war das toll, aber von diesen Begleitumständen wurde die Erfahrung leider auch ziemlich geschmählert.
Dafür gabs dann noch die letzten Takte von Balming Tiger einer Koreanischen Rap-Gruppe. Das wirkte extrem Fun und ich wette, dass man von denen in Zukunft noch mehr hört.
Nächster TOP: Mannequin Pussy auf einer der kleineren Bühnen. Nicht so viel im Voraus gehört aber generell für gut befunden war der Auftritt etwas gemixt. Sehr lange Ansagen, die auch ein bisschen Preaching to the Choir waren, zwischen kurzen Songs um dann in der Mitte des Sets alle Banger rauszuhauen. Generell gefiel mir der Indie-Rock Anteil einfach besser als der Punk Anteil. Bei letzterem sehe ich nicht so ganz, was die Band von der Masse absetzt.
Besser machen das mMn Amyl and the Sniffers . Von denen habe ich vielleicht noch so 20 Minuten mitbekommen, aber das ist einfach sehr unterhaltsam und die Bühnenpräsenz der Frau ist einfach wahnsinn. Jeder Song kickt in die richtige Richtung, ohne groß was zu kennen, hatte ich ziemlich Spaß.
Vampire Weekend waren dann der Gig des Wochenendes. Die sieht man ja insgesamt eher selten und auch dieses Jahr ists eine von wenigen Shows vor allem in Europa. Ich hab die Band jahrelang nur so mitgenommen und bin erst mit dem neuen Album so richtig dahinter gekommen, was für ein starker Songwriter Ezra Koenig ist. Umso besser hat mir das jetzt gepasst, zumal ich sie erst einmal vor mittlerweile 11 Jahren gesehen habe. Bunt gemischte Setlist aus allen Alben, viele meiner Favourites wie Cape Cod Kwassa Kwassa und Oxford Comma, die üblichen Hits wie A-Punk und Cousins und ein etwas seltsamer Block in der Mitte aus einer ausufernden Version von Sympathy und der New Dorp New York Collabo von SBTRKT. Da hätte man für meinen Geschmack auch 2-3 andere Songs spielen können, aber ich kann nciht behaupten, dass es langweilig war. Die neueren Songs haben wunderbar funktioniert, auch wenn ich mir noch Mary Boone gewünscht hätte. War nach 90 Minuten eigentlich viel zu schnell vorbei.
Im Anschluss ein paar Minuten Deftones geguckt, aber da bin ich zu wenig drin. Dann zu Yeule, bei der ich ein Bisschen die Befürchtung hatte, dass das Set um diese Uhrzeit untergeht. Es war dann aber angenehme voll, wenn auch nur bis dahin, wo die Soundwände reichten. Dahinter hörte man nämlich nur den Boiler Room nebenan. Demnach nach vorne gekämpft und einen coolen Auftritt bekommen. Nur yeule selbst plus Drummer*in mit diversen Effekten hat wesentlich dichteres Klangbild ergeben, als ich gedacht hätte. Das aktuelle Album wurde quasi komplett gespielt, besonders über Aphex Twin Flames hab ich mich sehr gefreut. Diese Kombi aus Glitch-Pop und Pop-Punk ist so herrlich weird, das könnte ich mir direkt noch mal geben.
Dann die erste herbe Enttäuschung. Sophia Kourtesis Set war absoluter Mist, wirklich totalausfall. Ich weiß nicht was das sollte, aber sie hat mit einer halben Band (DJ+Drummer) gespielt und auf Playback Vocals(die in nem Techno Set imho an sich völlig ok sind) an manchen Stellen ziemlich schief draufgesungen oft aber an den falschen. Auf der Bühne standen dann noch ein halbes Dutzend Leute, die getanz und sich dabei gegenseitig gefilmt haben. Ich hab die Cupra Bühne auch in all den Jahren noch nicht so leer erlebt, es waren wohl alle bei Justice. Das wäre auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen. Madres und La Perla haben es dann rausgerissen, weil sie sich ein wenig gefangen hat, aber da war es einfach schon zu spät.
Retter des Abends dann The Armed. Mir ist absolut bewusst, dass da ein Marketing Dude eine Harcore Posse hochgezogen hat und das alles ziemlich Fake ist, auch die ganze Show drumherum ist manchmal etwas nerivg. Aber ich hab dabei einfach enormen Spaß. Komplettes Chaos auf der Bühne, zweistimmiger Gesang, wobei die Sängerin in Höhen geht, die wehtun, und jeder Sound völlig übermischt. Vor allem die Songs von Ultrapop sind ja genau darauf ausgelegt und auch die vom neuen funktionieren so herovrragend. Das um diese Uhrzeit nur noch spärlich vorhanden Publikum fands geil, den Pit hab ich mir aber in Sorge schon wieder eine Brille zu zerstören, gespart.
Freitag
Nominell für mich der mit Abstand schwächste Tag. Ethel Cain nach ihren jüngsten Entgleisungen ja keine Option mehr, daher mussten wir auch nicht so früh los. Die Entscheidung zwischen Chelsea Wolfe (die sicher toll gewsen wäre aber auf eine Indoor Show hatte ich an dem Punkt keine Lust) fiel dann zu Gunsten von The Last Dinner Party. Da bleib ich dabei. Das ist coole Mucke, die schreiben gute Songs, die Shows sind cool, die sind alle sympatisch. Aber mir gibt das nicht viel.
Weiter gings mit Yo La Tengo. Von der Setlist kannte ich überraschend viel (Autumn Sweater <3) und der Auftritt war generell toll, perfekte Musik für diese Uhrzeit. Geschmerzt hat aber, dass es auf der neuen drittgrößten Bühne so gar keine Atmosphäre gibt. Hätte der Auftritt auf der alten Primavera Bühne stattgefunden, hach...
Nachdem mein nächster Programmpunkt Faye Webster meinem Orientierungssinn zum Opfer viel (Bühne verwechselt und bei BadBadnotGood gelandet), bin ich dann doch früher zu den Hauptbühnen, um dort noch den Rest der Troye Sivan Party mitzubekommen. Und das hätte ich gern direkt getan. Das sah von weitem alles so unfassbar entertainig aus und die Crowd war richtig wholsome. Und Rush ist einfach ein absurder Hit.
Danach dann das Gesprächsthema des Tages: Lana Del Rey. Es standen seit 10:30 (das Gelände öffnet um 16:00, ihr gig war um 21:45) etwa 100 Leute vor den Toren und haben gewartet. Fandom hin oder her, das ist selbstgefährdendes verhalten. Und ich hätte mich an deren Stelle zu Tode geärgert. Meine Erwartungen (Ich hatte keine) wurden nämlich vollständig erfüllt. Sie kam 25 Minuten zu spät, hat dann das Publikum gegaslighted, es wären nur 10 gewesen und dann die "ultra stict curfew" für ihr verkürztes Set geblamed (ich hab mindestens 3 Acts auf den Hauptbühnen überziehen sehen).
Dass es mehr Show als Musik wird war mir klar, aber dass das Ganze so enorm auf den Schultern ihrer Background Sänngerinnen lasten würde, nicht. Sie hat hier und da mal ein paar Zeilen mitgesungen, das aber oft auch nur halbherzig. Dazu eine für mich überhaupt nicht funktionierende Songauswahl, insbesondere ist mir schleierhaft, wie man den Überhit A&W auf den einminütigen Jimmy, Jimmy, cocoa puff, Jimmy, Jimmy ride Part reduzieren kann, um dann ihren mMn egalsten Song (Young & Beautiful) zu spielen. naja. Ganz vorne mag es durch die Stanergy besser gewesen sein, aber von hinten wars zum einschlafen.
Dann noch malThe National. Pro: Jetzt mit Bühnenbild.
Contra: Gleiche Setlist wie im Club, nur zwei Songs weniger und Squalor Victoria und Light Years statt Appartment Story und Pink Rabbits
War wieder cool, auch von weiter hinten, aber natürlich kein Vergleich mit der Clubshow.
Zugabenblock dieses Mal gespart, um rechtzeitig zu Brutus zu kommen. Hier kann man nichts negatives sagen, der Auftritt hatte richtig Wumms. Aber leider war hier der Boiler Room so nervig, dass man sich nicht richtig drauf einlassen konnte. Dennoch der beste Auftritt des Abends.
Zum Abschluss noch Mount Kimbie für die ich aber eigentlich zu fertig war. Mein Rücken hat mich ziemlich fertig gemacht, sodass ich nicht mehr in der Lage war zu tanzen. Schade, denn obwohl die sich ja endgültig zur Post-Punk Band entwickelt haben, war das immernoch sehr danceable. Inzwischen live zu fünft kamen vor allem die neuen Songs richtig gut. Sowohl Dumb Guitar als auch Fischbrain hatten so nochmal ne Nuance mehr Druck und auch die King Krule Parts auf bspw. Blue Train Lines haben sie sehr gut selbst hingekriegt. Made to Stray zum Abschluss hat dann zu einer spontanreaktivierung sämtlicher Briten an der Bühne geführt, da flogen Becher, wie bei einem Tor im Stadion. Amüsant, außer für den Typen vor uns, der getroffen wurde.
Samstag
Es ging diesmal sehr früh los und mit The Lemon Twigs war für die Sonne der perfekte Act angesagt. Deresn 60s&70s Soft Rock ist einfach perfekt umgesetzt, die sehen nicht nur alle aus als würden sie noch immer in 73 leben, sie schaffen es auch den Vibe von Bands wie Fleetwood Mac und Co ganz uncheesy zu transportieren. Hatte auch genau das richtige Aperol Level dafür
Danach ging es weiter mit Royel Otis statt 70er werden hier die 00er Indie Jahre Recycled. Niemand hätte es gemerkt, wenn auf dem Album Phoenix gestanden hätte. Die haben jetzt schon unfassbar viele Hits, die dann auch verlässlich runtergespielt wurden. Das Publikum hats dankend angenommen, einziger Downer waren die aufziehenden Wolken. Für mich nur etwas unverständlich, dass bei all den Bop das "Murder on The Dancefloor" Cover am besten ankam. Ja, das ist cool, aber warum hängt man sich so sehr an nem Cover auf?
Danach hatte ich ne ziemlich große Lücke, die ich dann mit Crumb und einem Vöner gefüllt habe. Beides gut. Dieser Psych-Pop ist nicht meine Baustelle, aber da war ziemlich viel los und die Atmosphäre im Publikum war schon cool! Außerdem hatte ich auf dem Weg dahin die Craft Beer Bar Entdeckt
Danach fing es leider an ziemlich penetrant zu regnen. Das hat schon genervt, aber passte atmosphätisch total toll zu PJ Harvey. Ich hatte sie irgendwie nicht mehr so richtig auf dem Zettel, fand sie 2016/17 auf den beiden Shows, die ich gesehen habe, sehr cool, aber hab sie dann wieder aus den Augen verloren und das neue Album kaum gehört. Trotzdem hat mich das total umgehauen. Viel von Let England Shake und genau die "Hits", die ich am liebsten Mag (Down by the Water und To Bring You My Love) zum Abschluss. Wer noch da war, war das in dem Fall natürlich auch explizit, weil man das gucken wollte, nicht weil man Zeit totschlagen musste. Dementsprechend cool war das Publikum, wahrscheinlich die besten Crowd des Wochenendes.
Nebenan war dann Mitski angesagt. Ich connecte vor allem mit ihren ganz alten Sachen, aber auch das neuste Album schmeckt mir. Leider gab es dann aber in dem Teil, den ich gesehen hab, nicht so viel für mich, dementsprechend war ich etwas indifferent. Bin dann auch rechtzeitig rüber zu
American Football- das hätte mein absolutes Highlight werden können, auch noch vor Vampire Weekend. Aber das neue Bühnensetup hatte was dagegen, denn es war nur das Geballer von Bikini Kill zu hören. Trotzdem war es magisch. Unangekündigt, wenn auch schon vermutet, wurde LP1 komplett gespielt, in Reihenfolge, nur mit Never Meant am Ende. Dazu liefen im Hintergrund verschiedene Kurzfilme des LP1 Hauses und die Bühne war mit atmosphärischem Licht sehr spärlich gehalten. Zeitweise waren vier Gitarren im Einsatz. Einziges Manko: Durch die Beschallung von der anderen Bühne, waren die Monitore wohl kaum zu hören (das wurde mehrmals vom FOH per Videoleinwand an die Bühnentechnik kommuniziert, sodass es mehrere Songs zu Abstimmungsproblemen kam. Dennoch ein traumhafter Auftritt, der ein toller Abschluss des Festivals für mich war - auch wenn ich wirklich ziemlich sauer war, dass der Auftritt so heftig gestört wurde.
Danach gab es noch zwei Songs von Romy, praktischerweise hat sie meine Lieblingssongs direkt beide zu Beginn gespielt. So konnte ich ziemlich durchnässt den Heimweg antreten.
Auch einige der Baustellen aus den letzten Jahre wurde merklich gearbeitet: Die Bars waren wirklich fix und gewartet hab ich eigentlich nie. Abschließend aber leider ein paar sehr negative Punkte. Das Festival hat sich seit ich 2016 da war kontinuierlich verändert, das ist völlig okay und viele Neuerungen fand ich toll. Inzwichen hat sich aber eine Dynamik entwickelt, die mir den Spaß an der Sache vielerorts verdorben hat. Das Gelände ist für meine Begriffe inzwischen völlig überfrachtet. Der Bereich der Plenitude (fka Pitchfork) und Albini (FKA Ouigo/Dice/adidas) ist durch Baumaßnahmen erheblich verkleinert worden. Dafür kann das Festival nichts, aber dadurch sind beide Stages jetzt im Schallweg des Boiler Rooms und die Schlange für selbigen baut sich im relativ kleinen Zugang zu dem Bereich auf. Yeule und Brutus waren selbst weiter vorne nicht ohne Soundmatch möglich. Noch viel schlimmer ist aber das Setup der ehemaligen Primavera Bühne, die jetzt auf Amazon Musich und Pull & Bear Stage aufgeteilt ist. Nicht nur fällt der wunderschöne Hügel vor der Stage weg, auf dem man vor allem nachts noch im Sitzen Konzerte gucken konnte, vor allem haben sich die jetzige Cupra Stage (fka Ray Ban) und die Primavera Bühne immer abgewechselt. Das ist jetzt nicht mehr der Fall, die Sets von Cupra und Pull & Bear überschneiden sich zu 100%. Weiter oben im Amphitheater der Cupra hört man zwangsläufig beide Bühnen, bei American Football am Samstag war ich in der 5.ten Reihe und konnte trotzdem noch jedes Wort von Bikini Kill verstehen. Das ist einfach respektlos den gebuchten Acts gegenüber und war eins der Dinge, die das Primavera für mich ausgezeichnet haben: Dass die Musik im Vordergrund stand und organisatorisch und baulich alles dafür getan wurde, dass jeder Act sein bestmögliches Setting kriegt. Dass das aufgegeben wurde, um mehr Acts unterzubringen, ist für micht eine große Enttäuschung.
Dazu kommt die teils katastrophale Orga. Die Security ist jedes Jahr völlig planlos. Nach Phoenix am Mittwoch wurden die Tore zur Rampe verschlossen und die Leute sollten den "offiziellen" Ausgang nehmen, obwohl es dafür viel zu viele waren. Das hätte richtig schief gehen können, hätten die Leute vorne nicht eigenhänfig die Tore geöffnet. Was in den Köpfen von Leuten vorgeht, die bei mehr als 10.000 Leuten, die aus einer Engstelle rauswollen, den offensichtlichen und direkten Weg zu versperren, nur weil es nicht der "offizielle" Ausgang ist, werde ich nie verstehen. Am Freitag haben wir knapp 90 Minuten auf den Shuttle gewartet, nicht weil es nicht genügend gab, sondern weil für mehrere Tausend wartende 3(!) Mitarbeiter die Tickets abgescannt haben. Das führte dazu, dass die Busse teilweise fast leer abgefahren sind. Gleichzeitig gab es gut ein dutzend MA, deren Job es war, sich das Ticket zeigen zu lassen (pro Person 5-6 Mal) ohne, dass damit etwas passiert ist. Und Donnerstag waren die Tickets in der App auf einmal ausverkauft und niemand kam mehr in die Busse, da waren wir zum Glück aber schon im Bett. Das sind alles super anstrengende, nervige und teils gefährliche Probleme, die wirklich unfassbar einfach zu lösen wären. Aber irgendwie kommt es jedes Jahr wieder zu sowas.
Kleine Randnotizen: Das Wasser Debakel hat zwar zu mehr Wassestellen geführt, am Freitag haben davon aber schon drei nicht mehr funktioniert. Das war nicht so gefährlich wie 2022 aber es war trotzdem nervig. Die Bars hatten keine Softdrinks außer Cola. Es wurden zwar die Red Bull Organics beworben, ich hab aber an keiner Bar auf dem ganzen Festival welche bekommen. Tonic gab es zwar, aber nur kombiniert mit Gin, die anderen hatten die Bars überhaupt nicht. Und zuletzt: Das Essen ist nach wie vor im Verhältnis zu anderen Festivals auf denen ich war im Preis/Leistungs Verhältnis unterirdisch. Man muss wirklich sehr gezielt Leute fragen was gut war und was nicht. Ich hatte zwei mal Glück, drei mal war es leider einfach mies. Positiv aber, dass es inzwischen mehr vegane Optionen gab, 2016 musste man die noch suchen.
Nachdem ich 2023 ausgesetzt hatte, weil ich das Line Up nicht ganz so cool fand und meine 2022 Erfahrung mir noch in den Knochen steckte, war ich doch sehr hyped, wieder in mein Lieblingsland zu fahren. Diesmal in lieber kleiner FeCo Truppe. Nach Tapas am Montag und Strand am Dienstag, war der Mittwoch gleich ziemlich dicht bepackt:
Ich hatte nämlich - wie zum Glück alle aus unserer Gruppe die wollten - Karten für die Clubshow von The National im Razzmatazz bekommen. Ich hab die Band ja jetzt schon X-Mal gesehen, aber in so einer Clubatmosphäre war das dann doch neu für mich. Ohne Vorband und mit ein paar Minuten gings dann mit Sea of Love direkt mit einem richtigen Banger los. Und von Anfang an war der gesamte Club voll dabei. Ich hab das selten bei einem Konzert erlebt, dass wirklich alle Leute durchgehend lauthals mitsingen, war insbesondere bei den Hits wie Bloodbuzz eine beeindruckend Soundkulisse. Matt wirkte stimmlich leicht angeschlagen, war aber trotzdem super drauf und hat mit dem Elan performt, den ich 2022 etwas vermisst habe. Die Setlist war bunt wie immer, von den neuen Songs kamen mit Smoke Detector und Space Invader dann auch die beiden, die ich am besten finde und die auch live wirklich super rüberkamen. Das Set hatte keine wirklichen Deep Cuts, sondern bestand eigentlich ausschließlich aus Hits. Auch wenn ich ein wenig auf etwas unbekanntere Songs gehofft hatte, hat das die Stimmung ziemlich am kochen gehalten. Was ich nicht mehr brauche, ist der immergleiche Zugabenblock. About Today ist immer schön, aber Terrible Love und Mr. November hab ich inzwischen über.
Minutengenau haben wir es dann zu Phoenix aufs Festivalgelände geschafft. Es war schon deutlich voller als ich es von den vorherigen Mittwochen gewohnt war, das mag allerdings auch an Stella Maris gelegen haben. Phoenix habe ich jetzt auch schon einige Male gesehen und hier sind bei mir im Gegensatz zu The National die Songs der neusten Platte völlig in Vergessenheit geraten. Live war das trotzdem wie immer eine ziemliche Party. Die neuen Songs haben die Spannungskurve zwar immer etwas abgeflacht, das wurde dann aber vom Gastauftritt von Ezra Koenig kompensiert, der für Tonight und 1901 und zum Abschlussjam als Featuregast auf die Bühne kam. Im Vergleich zu meinen bisherigen Gigs, stach vor allem die coole visuelle Untermalung heraus. Die Anlehnung an venezianische Szenerien oder auch einfach das bunt pulsierende Bandlogo passen einfach perfekt in die Energie
Donnerstag
Der Tag startete etwas weird. Nachdem wir uns reichlich früh Plätze im Auditori für "William Basinskis performs Desintegration Loops gesucht hatten, stellte sich heraus, dass wir damit den richtigen Riecher hatten. Das Ganze begann einfach eine Viertelstunde vor der angesetzen Uhrzeit. Das hatte zur Folge, dass für weiter 20 Minuten ein reger Betrieb auf den Gängen herrschte, weil Leute noch überall Plätze gesucht haben. Weitere 25 Minuten später war das Konzert dann abrubt vorbei, geschlagene 35 Minuten vor der angesetzen Zeit

Dafür gabs dann noch die letzten Takte von Balming Tiger einer Koreanischen Rap-Gruppe. Das wirkte extrem Fun und ich wette, dass man von denen in Zukunft noch mehr hört.
Nächster TOP: Mannequin Pussy auf einer der kleineren Bühnen. Nicht so viel im Voraus gehört aber generell für gut befunden war der Auftritt etwas gemixt. Sehr lange Ansagen, die auch ein bisschen Preaching to the Choir waren, zwischen kurzen Songs um dann in der Mitte des Sets alle Banger rauszuhauen. Generell gefiel mir der Indie-Rock Anteil einfach besser als der Punk Anteil. Bei letzterem sehe ich nicht so ganz, was die Band von der Masse absetzt.
Besser machen das mMn Amyl and the Sniffers . Von denen habe ich vielleicht noch so 20 Minuten mitbekommen, aber das ist einfach sehr unterhaltsam und die Bühnenpräsenz der Frau ist einfach wahnsinn. Jeder Song kickt in die richtige Richtung, ohne groß was zu kennen, hatte ich ziemlich Spaß.
Vampire Weekend waren dann der Gig des Wochenendes. Die sieht man ja insgesamt eher selten und auch dieses Jahr ists eine von wenigen Shows vor allem in Europa. Ich hab die Band jahrelang nur so mitgenommen und bin erst mit dem neuen Album so richtig dahinter gekommen, was für ein starker Songwriter Ezra Koenig ist. Umso besser hat mir das jetzt gepasst, zumal ich sie erst einmal vor mittlerweile 11 Jahren gesehen habe. Bunt gemischte Setlist aus allen Alben, viele meiner Favourites wie Cape Cod Kwassa Kwassa und Oxford Comma, die üblichen Hits wie A-Punk und Cousins und ein etwas seltsamer Block in der Mitte aus einer ausufernden Version von Sympathy und der New Dorp New York Collabo von SBTRKT. Da hätte man für meinen Geschmack auch 2-3 andere Songs spielen können, aber ich kann nciht behaupten, dass es langweilig war. Die neueren Songs haben wunderbar funktioniert, auch wenn ich mir noch Mary Boone gewünscht hätte. War nach 90 Minuten eigentlich viel zu schnell vorbei.
Im Anschluss ein paar Minuten Deftones geguckt, aber da bin ich zu wenig drin. Dann zu Yeule, bei der ich ein Bisschen die Befürchtung hatte, dass das Set um diese Uhrzeit untergeht. Es war dann aber angenehme voll, wenn auch nur bis dahin, wo die Soundwände reichten. Dahinter hörte man nämlich nur den Boiler Room nebenan. Demnach nach vorne gekämpft und einen coolen Auftritt bekommen. Nur yeule selbst plus Drummer*in mit diversen Effekten hat wesentlich dichteres Klangbild ergeben, als ich gedacht hätte. Das aktuelle Album wurde quasi komplett gespielt, besonders über Aphex Twin Flames hab ich mich sehr gefreut. Diese Kombi aus Glitch-Pop und Pop-Punk ist so herrlich weird, das könnte ich mir direkt noch mal geben.
Dann die erste herbe Enttäuschung. Sophia Kourtesis Set war absoluter Mist, wirklich totalausfall. Ich weiß nicht was das sollte, aber sie hat mit einer halben Band (DJ+Drummer) gespielt und auf Playback Vocals(die in nem Techno Set imho an sich völlig ok sind) an manchen Stellen ziemlich schief draufgesungen oft aber an den falschen. Auf der Bühne standen dann noch ein halbes Dutzend Leute, die getanz und sich dabei gegenseitig gefilmt haben. Ich hab die Cupra Bühne auch in all den Jahren noch nicht so leer erlebt, es waren wohl alle bei Justice. Das wäre auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen. Madres und La Perla haben es dann rausgerissen, weil sie sich ein wenig gefangen hat, aber da war es einfach schon zu spät.
Retter des Abends dann The Armed. Mir ist absolut bewusst, dass da ein Marketing Dude eine Harcore Posse hochgezogen hat und das alles ziemlich Fake ist, auch die ganze Show drumherum ist manchmal etwas nerivg. Aber ich hab dabei einfach enormen Spaß. Komplettes Chaos auf der Bühne, zweistimmiger Gesang, wobei die Sängerin in Höhen geht, die wehtun, und jeder Sound völlig übermischt. Vor allem die Songs von Ultrapop sind ja genau darauf ausgelegt und auch die vom neuen funktionieren so herovrragend. Das um diese Uhrzeit nur noch spärlich vorhanden Publikum fands geil, den Pit hab ich mir aber in Sorge schon wieder eine Brille zu zerstören, gespart.
Freitag
Nominell für mich der mit Abstand schwächste Tag. Ethel Cain nach ihren jüngsten Entgleisungen ja keine Option mehr, daher mussten wir auch nicht so früh los. Die Entscheidung zwischen Chelsea Wolfe (die sicher toll gewsen wäre aber auf eine Indoor Show hatte ich an dem Punkt keine Lust) fiel dann zu Gunsten von The Last Dinner Party. Da bleib ich dabei. Das ist coole Mucke, die schreiben gute Songs, die Shows sind cool, die sind alle sympatisch. Aber mir gibt das nicht viel.
Weiter gings mit Yo La Tengo. Von der Setlist kannte ich überraschend viel (Autumn Sweater <3) und der Auftritt war generell toll, perfekte Musik für diese Uhrzeit. Geschmerzt hat aber, dass es auf der neuen drittgrößten Bühne so gar keine Atmosphäre gibt. Hätte der Auftritt auf der alten Primavera Bühne stattgefunden, hach...
Nachdem mein nächster Programmpunkt Faye Webster meinem Orientierungssinn zum Opfer viel (Bühne verwechselt und bei BadBadnotGood gelandet), bin ich dann doch früher zu den Hauptbühnen, um dort noch den Rest der Troye Sivan Party mitzubekommen. Und das hätte ich gern direkt getan. Das sah von weitem alles so unfassbar entertainig aus und die Crowd war richtig wholsome. Und Rush ist einfach ein absurder Hit.
Danach dann das Gesprächsthema des Tages: Lana Del Rey. Es standen seit 10:30 (das Gelände öffnet um 16:00, ihr gig war um 21:45) etwa 100 Leute vor den Toren und haben gewartet. Fandom hin oder her, das ist selbstgefährdendes verhalten. Und ich hätte mich an deren Stelle zu Tode geärgert. Meine Erwartungen (Ich hatte keine) wurden nämlich vollständig erfüllt. Sie kam 25 Minuten zu spät, hat dann das Publikum gegaslighted, es wären nur 10 gewesen und dann die "ultra stict curfew" für ihr verkürztes Set geblamed (ich hab mindestens 3 Acts auf den Hauptbühnen überziehen sehen).
Dass es mehr Show als Musik wird war mir klar, aber dass das Ganze so enorm auf den Schultern ihrer Background Sänngerinnen lasten würde, nicht. Sie hat hier und da mal ein paar Zeilen mitgesungen, das aber oft auch nur halbherzig. Dazu eine für mich überhaupt nicht funktionierende Songauswahl, insbesondere ist mir schleierhaft, wie man den Überhit A&W auf den einminütigen Jimmy, Jimmy, cocoa puff, Jimmy, Jimmy ride Part reduzieren kann, um dann ihren mMn egalsten Song (Young & Beautiful) zu spielen. naja. Ganz vorne mag es durch die Stanergy besser gewesen sein, aber von hinten wars zum einschlafen.
Dann noch malThe National. Pro: Jetzt mit Bühnenbild.
Contra: Gleiche Setlist wie im Club, nur zwei Songs weniger und Squalor Victoria und Light Years statt Appartment Story und Pink Rabbits
War wieder cool, auch von weiter hinten, aber natürlich kein Vergleich mit der Clubshow.
Zugabenblock dieses Mal gespart, um rechtzeitig zu Brutus zu kommen. Hier kann man nichts negatives sagen, der Auftritt hatte richtig Wumms. Aber leider war hier der Boiler Room so nervig, dass man sich nicht richtig drauf einlassen konnte. Dennoch der beste Auftritt des Abends.
Zum Abschluss noch Mount Kimbie für die ich aber eigentlich zu fertig war. Mein Rücken hat mich ziemlich fertig gemacht, sodass ich nicht mehr in der Lage war zu tanzen. Schade, denn obwohl die sich ja endgültig zur Post-Punk Band entwickelt haben, war das immernoch sehr danceable. Inzwischen live zu fünft kamen vor allem die neuen Songs richtig gut. Sowohl Dumb Guitar als auch Fischbrain hatten so nochmal ne Nuance mehr Druck und auch die King Krule Parts auf bspw. Blue Train Lines haben sie sehr gut selbst hingekriegt. Made to Stray zum Abschluss hat dann zu einer spontanreaktivierung sämtlicher Briten an der Bühne geführt, da flogen Becher, wie bei einem Tor im Stadion. Amüsant, außer für den Typen vor uns, der getroffen wurde.
Samstag
Es ging diesmal sehr früh los und mit The Lemon Twigs war für die Sonne der perfekte Act angesagt. Deresn 60s&70s Soft Rock ist einfach perfekt umgesetzt, die sehen nicht nur alle aus als würden sie noch immer in 73 leben, sie schaffen es auch den Vibe von Bands wie Fleetwood Mac und Co ganz uncheesy zu transportieren. Hatte auch genau das richtige Aperol Level dafür
Danach ging es weiter mit Royel Otis statt 70er werden hier die 00er Indie Jahre Recycled. Niemand hätte es gemerkt, wenn auf dem Album Phoenix gestanden hätte. Die haben jetzt schon unfassbar viele Hits, die dann auch verlässlich runtergespielt wurden. Das Publikum hats dankend angenommen, einziger Downer waren die aufziehenden Wolken. Für mich nur etwas unverständlich, dass bei all den Bop das "Murder on The Dancefloor" Cover am besten ankam. Ja, das ist cool, aber warum hängt man sich so sehr an nem Cover auf?
Danach hatte ich ne ziemlich große Lücke, die ich dann mit Crumb und einem Vöner gefüllt habe. Beides gut. Dieser Psych-Pop ist nicht meine Baustelle, aber da war ziemlich viel los und die Atmosphäre im Publikum war schon cool! Außerdem hatte ich auf dem Weg dahin die Craft Beer Bar Entdeckt

Danach fing es leider an ziemlich penetrant zu regnen. Das hat schon genervt, aber passte atmosphätisch total toll zu PJ Harvey. Ich hatte sie irgendwie nicht mehr so richtig auf dem Zettel, fand sie 2016/17 auf den beiden Shows, die ich gesehen habe, sehr cool, aber hab sie dann wieder aus den Augen verloren und das neue Album kaum gehört. Trotzdem hat mich das total umgehauen. Viel von Let England Shake und genau die "Hits", die ich am liebsten Mag (Down by the Water und To Bring You My Love) zum Abschluss. Wer noch da war, war das in dem Fall natürlich auch explizit, weil man das gucken wollte, nicht weil man Zeit totschlagen musste. Dementsprechend cool war das Publikum, wahrscheinlich die besten Crowd des Wochenendes.
Nebenan war dann Mitski angesagt. Ich connecte vor allem mit ihren ganz alten Sachen, aber auch das neuste Album schmeckt mir. Leider gab es dann aber in dem Teil, den ich gesehen hab, nicht so viel für mich, dementsprechend war ich etwas indifferent. Bin dann auch rechtzeitig rüber zu
American Football- das hätte mein absolutes Highlight werden können, auch noch vor Vampire Weekend. Aber das neue Bühnensetup hatte was dagegen, denn es war nur das Geballer von Bikini Kill zu hören. Trotzdem war es magisch. Unangekündigt, wenn auch schon vermutet, wurde LP1 komplett gespielt, in Reihenfolge, nur mit Never Meant am Ende. Dazu liefen im Hintergrund verschiedene Kurzfilme des LP1 Hauses und die Bühne war mit atmosphärischem Licht sehr spärlich gehalten. Zeitweise waren vier Gitarren im Einsatz. Einziges Manko: Durch die Beschallung von der anderen Bühne, waren die Monitore wohl kaum zu hören (das wurde mehrmals vom FOH per Videoleinwand an die Bühnentechnik kommuniziert, sodass es mehrere Songs zu Abstimmungsproblemen kam. Dennoch ein traumhafter Auftritt, der ein toller Abschluss des Festivals für mich war - auch wenn ich wirklich ziemlich sauer war, dass der Auftritt so heftig gestört wurde.
Danach gab es noch zwei Songs von Romy, praktischerweise hat sie meine Lieblingssongs direkt beide zu Beginn gespielt. So konnte ich ziemlich durchnässt den Heimweg antreten.
Auch einige der Baustellen aus den letzten Jahre wurde merklich gearbeitet: Die Bars waren wirklich fix und gewartet hab ich eigentlich nie. Abschließend aber leider ein paar sehr negative Punkte. Das Festival hat sich seit ich 2016 da war kontinuierlich verändert, das ist völlig okay und viele Neuerungen fand ich toll. Inzwichen hat sich aber eine Dynamik entwickelt, die mir den Spaß an der Sache vielerorts verdorben hat. Das Gelände ist für meine Begriffe inzwischen völlig überfrachtet. Der Bereich der Plenitude (fka Pitchfork) und Albini (FKA Ouigo/Dice/adidas) ist durch Baumaßnahmen erheblich verkleinert worden. Dafür kann das Festival nichts, aber dadurch sind beide Stages jetzt im Schallweg des Boiler Rooms und die Schlange für selbigen baut sich im relativ kleinen Zugang zu dem Bereich auf. Yeule und Brutus waren selbst weiter vorne nicht ohne Soundmatch möglich. Noch viel schlimmer ist aber das Setup der ehemaligen Primavera Bühne, die jetzt auf Amazon Musich und Pull & Bear Stage aufgeteilt ist. Nicht nur fällt der wunderschöne Hügel vor der Stage weg, auf dem man vor allem nachts noch im Sitzen Konzerte gucken konnte, vor allem haben sich die jetzige Cupra Stage (fka Ray Ban) und die Primavera Bühne immer abgewechselt. Das ist jetzt nicht mehr der Fall, die Sets von Cupra und Pull & Bear überschneiden sich zu 100%. Weiter oben im Amphitheater der Cupra hört man zwangsläufig beide Bühnen, bei American Football am Samstag war ich in der 5.ten Reihe und konnte trotzdem noch jedes Wort von Bikini Kill verstehen. Das ist einfach respektlos den gebuchten Acts gegenüber und war eins der Dinge, die das Primavera für mich ausgezeichnet haben: Dass die Musik im Vordergrund stand und organisatorisch und baulich alles dafür getan wurde, dass jeder Act sein bestmögliches Setting kriegt. Dass das aufgegeben wurde, um mehr Acts unterzubringen, ist für micht eine große Enttäuschung.
Dazu kommt die teils katastrophale Orga. Die Security ist jedes Jahr völlig planlos. Nach Phoenix am Mittwoch wurden die Tore zur Rampe verschlossen und die Leute sollten den "offiziellen" Ausgang nehmen, obwohl es dafür viel zu viele waren. Das hätte richtig schief gehen können, hätten die Leute vorne nicht eigenhänfig die Tore geöffnet. Was in den Köpfen von Leuten vorgeht, die bei mehr als 10.000 Leuten, die aus einer Engstelle rauswollen, den offensichtlichen und direkten Weg zu versperren, nur weil es nicht der "offizielle" Ausgang ist, werde ich nie verstehen. Am Freitag haben wir knapp 90 Minuten auf den Shuttle gewartet, nicht weil es nicht genügend gab, sondern weil für mehrere Tausend wartende 3(!) Mitarbeiter die Tickets abgescannt haben. Das führte dazu, dass die Busse teilweise fast leer abgefahren sind. Gleichzeitig gab es gut ein dutzend MA, deren Job es war, sich das Ticket zeigen zu lassen (pro Person 5-6 Mal) ohne, dass damit etwas passiert ist. Und Donnerstag waren die Tickets in der App auf einmal ausverkauft und niemand kam mehr in die Busse, da waren wir zum Glück aber schon im Bett. Das sind alles super anstrengende, nervige und teils gefährliche Probleme, die wirklich unfassbar einfach zu lösen wären. Aber irgendwie kommt es jedes Jahr wieder zu sowas.
Kleine Randnotizen: Das Wasser Debakel hat zwar zu mehr Wassestellen geführt, am Freitag haben davon aber schon drei nicht mehr funktioniert. Das war nicht so gefährlich wie 2022 aber es war trotzdem nervig. Die Bars hatten keine Softdrinks außer Cola. Es wurden zwar die Red Bull Organics beworben, ich hab aber an keiner Bar auf dem ganzen Festival welche bekommen. Tonic gab es zwar, aber nur kombiniert mit Gin, die anderen hatten die Bars überhaupt nicht. Und zuletzt: Das Essen ist nach wie vor im Verhältnis zu anderen Festivals auf denen ich war im Preis/Leistungs Verhältnis unterirdisch. Man muss wirklich sehr gezielt Leute fragen was gut war und was nicht. Ich hatte zwei mal Glück, drei mal war es leider einfach mies. Positiv aber, dass es inzwischen mehr vegane Optionen gab, 2016 musste man die noch suchen.
Zuletzt geändert von Quadrophobia am Do 6. Jun 2024, 09:15, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Festivalberichte
Schöner Bericht. <3 Und ebenso schön, dass ihr in diesem Jahr wieder dabei wart.
Ich habe eine Art Bericht für meinen Blog geschrieben und um mich nicht zu wiederholen, verlinke ich den einfach mal frech hier:
8 Takeaways vom Primavera Sound Festival 2024
Alle Acts, die ich gesehen habe, ich chronologischer Reihenfolge:
The Messthetics & James Brandon Lewis (Club Show), Yo La Tengo (Cover only-Set, Club), Armand Hammer (Club Show), The National (Club Show), Phoenix, William Basinski performing Disintegration Loops, Mannequin Pussy, Amy & The Sniffers, Vampire Weekend, Deftones, The Armed, Wiegedood, A.G. Cook, Scowl, Yo La Tengo, Lana Del Rey, Charli XCX PARTYGIRL-DJ Set (am Strand), Nala Sinephro, Water From Your Eyes, Militarie Gun, PJ Harvey, Romy, Atarashii Gakko!, Militarie Gun (Floor Show), Charli XCX, Silica Gel (Club Show), Militarie Gun (Club Show), American Football (Club Show)
Ich habe eine Art Bericht für meinen Blog geschrieben und um mich nicht zu wiederholen, verlinke ich den einfach mal frech hier:
8 Takeaways vom Primavera Sound Festival 2024
Alle Acts, die ich gesehen habe, ich chronologischer Reihenfolge:
The Messthetics & James Brandon Lewis (Club Show), Yo La Tengo (Cover only-Set, Club), Armand Hammer (Club Show), The National (Club Show), Phoenix, William Basinski performing Disintegration Loops, Mannequin Pussy, Amy & The Sniffers, Vampire Weekend, Deftones, The Armed, Wiegedood, A.G. Cook, Scowl, Yo La Tengo, Lana Del Rey, Charli XCX PARTYGIRL-DJ Set (am Strand), Nala Sinephro, Water From Your Eyes, Militarie Gun, PJ Harvey, Romy, Atarashii Gakko!, Militarie Gun (Floor Show), Charli XCX, Silica Gel (Club Show), Militarie Gun (Club Show), American Football (Club Show)
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Re: Festivalberichte
Ich war am Samstag in Duisburg auf dem Rage Against Racism. Dabei handelt es sich um ein zweitägiges, kostenloses Festival im Duisburger Stadtteil Friemersheim. Ich habe nur den zweiten Tag mitgenommen. In der Vergangenheit wurden einige Metalacts gebucht, die mir gefallen haben und für die ich gerne angereist bin, bspw. Destruction oder Vader. Dieses Jahr hat mich musikalisch nichts interessiert, aber es gab veganes Essen und ich hatte keine Lust zu kochen. Eins führte zum anderen. Chili und Bratwurst waren lecker und fair bepreist. Darüber hinaus war ich bei einem Acts zumindest neugierig, was mich erwarten würde, dazu später mehr. Muss aber gestehen, dass ich mich vor Ort primär unterhalten habe und die Bands nur Beiwerk waren. Habe auch nur zwei Acts gesehen. Crowd ist Metalpublikum der unangenehmsten Sorte. Viel Rammstein Merch, ein Rammstein Halstattoo, Onkelz Patches, immerhin kein Burzum Merch gesehen.
Silenzer – Random Metalcore Band, Namen habe ich vorher noch nie gehört. Sind aber bald Support von Mushroomhead und waren bereits Tour Support von Asking Alexandria. Kommen anscheinend gut rum. Mucke war egal. Zwischendurch wurde noch „Last Resort“ gecovert. Die Crowd war voll drin, ich eher weniger. Brauch ich nicht nochmal.
Thomas Godoj – Der DSDS-Gewinner der 5. Staffel (extra bei Wiki nachgeguckt) ist mittlerweile mit Band und deutlich rockiger unterwegs. Er kann auf jeden Fall singen. Leider wirken alle Songs so, als wären alte Dieter Bohlen Pop Songs nochmal rockiger neu eingespielt worden. Dazu ganz schlimme 08/15 Ansagen. Es war hart. Dennoch bin ich nächstes Jahr, falls ich Zeit habe, wieder am Start und esse veganes Chili.
Silenzer – Random Metalcore Band, Namen habe ich vorher noch nie gehört. Sind aber bald Support von Mushroomhead und waren bereits Tour Support von Asking Alexandria. Kommen anscheinend gut rum. Mucke war egal. Zwischendurch wurde noch „Last Resort“ gecovert. Die Crowd war voll drin, ich eher weniger. Brauch ich nicht nochmal.
Thomas Godoj – Der DSDS-Gewinner der 5. Staffel (extra bei Wiki nachgeguckt) ist mittlerweile mit Band und deutlich rockiger unterwegs. Er kann auf jeden Fall singen. Leider wirken alle Songs so, als wären alte Dieter Bohlen Pop Songs nochmal rockiger neu eingespielt worden. Dazu ganz schlimme 08/15 Ansagen. Es war hart. Dennoch bin ich nächstes Jahr, falls ich Zeit habe, wieder am Start und esse veganes Chili.
There is panic on the streets
Lastfm
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Re: Festivalberichte
Am vergangenen Wochenende war ich erstmals beim Grind the Nazi Scum Festival. Wie der Name schon sagt, ist das ein Sparten-Festival, wo vor allem Grindcore läuft. Mal crustiger, mal hardcoriger, mal thrashiger oder halt ganz klassisch. Das Festival hat, wenn ich mich recht erinnere, 25 Euro gekostet. Dafür spielen circa 30 Bands an 2 Tagen - jede Band, ob Headliner oder Opener hat ein 30-Minuten-Set.
Das Festival findet im Entenfang im sächsischen Torgau statt. Wusste es vorher nicht, aber das scheint eine sehr beliebte Festival-Location zu sein. Da hingen Poster von mindestens 5-6 anderen Veranstaltungen über den Sommer aus verschiedenen Richtungen, am größten dürfte das Metal-Festival In Flammen sein. Stelle es mir irgendwie witzig vor, die Bühne ist jetzt nicht mega groß und einen richtigen Backstage-Bereich oder so gab es zumindest beim GTNS nicht. Beim In Flammen spielen Cannibal Corpse. Klar, die sind auch irgendwo volksnah, aber das ist schon ein ganz anderes Kaliber als Entrails Massacre, die nun am Freitag als Vorletztes gespielt haben.
Das Gelände ist sehr klein, wir zelteten quasi gegenüber von der Bühne und konnten von da aus theoretisch die Bands sehen. Einmal über den Weg und man war mehr oder weniger direkt im Pit. Es gab einen Getränkestand (Bier 3,50 für 0,4, Softdrinks 3,00 - super fair so im Vergleich zu Majors) und 2 Essensstände mit vorwiegend veganen Gerichten. Auch da sehr faire Preise. Dazu ist ein Aldi fußläufig erreichbar. Theoretisch kann man auch an den Badesee, haben wir letztlich aber nicht gemacht, da man da schon eine halbe Stunde gehen müsste. Eigentlich ist der Campground auch direkt am See, Schafweide und ein Graben liegen aber dazwischen.
Ich würde sagen, es waren zwischen 200 und 300 zahlenden Gästen da, laut meinen Mitfahrer*innen kommen sonst auch durchaus mal 400. Die Wettervorhersage war aber komplette Katastrophe, das hat sicher den einen oder die andere weggehalten. Es sollte eigentlich durchgehend gewittern. Am Ende ist nur, glaube, Freitagabend und einmal Samstagmorgen, ein bisschen Wasser vom Himmel gefallen. Sonst viel Sonne. Dass ich mit als Einziger an Sonnencreme gedacht hatte, wurde im Camp mit Freigetränken goutiert
Ansonsten auf dem Festival komplett nur liebe, manchmal ein wenig verstrahlte Menschen durch alle Altersstufen. Viele Niederländer*innen, aber vielleicht lag der Eindruck auch daran, dass die mehr oder weniger zu unserem Camp gehörten.
Werd ma nicht auf jede Band einzeln eingehen, weil es am Ende des Tages eh alles einfach Geballer ist, aber Highlights für mich waren: Bas Rotten, Terminator X, Cyness, Kinski, Entrails Massacre und No Shelter.
Das Festival findet im Entenfang im sächsischen Torgau statt. Wusste es vorher nicht, aber das scheint eine sehr beliebte Festival-Location zu sein. Da hingen Poster von mindestens 5-6 anderen Veranstaltungen über den Sommer aus verschiedenen Richtungen, am größten dürfte das Metal-Festival In Flammen sein. Stelle es mir irgendwie witzig vor, die Bühne ist jetzt nicht mega groß und einen richtigen Backstage-Bereich oder so gab es zumindest beim GTNS nicht. Beim In Flammen spielen Cannibal Corpse. Klar, die sind auch irgendwo volksnah, aber das ist schon ein ganz anderes Kaliber als Entrails Massacre, die nun am Freitag als Vorletztes gespielt haben.

Das Gelände ist sehr klein, wir zelteten quasi gegenüber von der Bühne und konnten von da aus theoretisch die Bands sehen. Einmal über den Weg und man war mehr oder weniger direkt im Pit. Es gab einen Getränkestand (Bier 3,50 für 0,4, Softdrinks 3,00 - super fair so im Vergleich zu Majors) und 2 Essensstände mit vorwiegend veganen Gerichten. Auch da sehr faire Preise. Dazu ist ein Aldi fußläufig erreichbar. Theoretisch kann man auch an den Badesee, haben wir letztlich aber nicht gemacht, da man da schon eine halbe Stunde gehen müsste. Eigentlich ist der Campground auch direkt am See, Schafweide und ein Graben liegen aber dazwischen.
Ich würde sagen, es waren zwischen 200 und 300 zahlenden Gästen da, laut meinen Mitfahrer*innen kommen sonst auch durchaus mal 400. Die Wettervorhersage war aber komplette Katastrophe, das hat sicher den einen oder die andere weggehalten. Es sollte eigentlich durchgehend gewittern. Am Ende ist nur, glaube, Freitagabend und einmal Samstagmorgen, ein bisschen Wasser vom Himmel gefallen. Sonst viel Sonne. Dass ich mit als Einziger an Sonnencreme gedacht hatte, wurde im Camp mit Freigetränken goutiert

Werd ma nicht auf jede Band einzeln eingehen, weil es am Ende des Tages eh alles einfach Geballer ist, aber Highlights für mich waren: Bas Rotten, Terminator X, Cyness, Kinski, Entrails Massacre und No Shelter.
Re: Festivalberichte
Ich war dieses Wochenende das erste Mal beim Hamburger Elbjazz Festival.
Es war insgesamt eine ziemlich krude Mischung...viele Bands hatten überhaupt nix mit Jazz zu tun und ich vermute genau deshalb kam es zu dieser sehr seltsamen Mischung im Publikum, die sich aus Jazz Puristen und jungen Festivalgängern zusammensetzte...ich weiß jetzt nicht, ob das zu dieser sehr ausbaufähigen Stimmung führte oder doch das nicht so tolle Wetter.
Das Elbjazz findet auf dem Blohm+Voss Gelände im HH Hafen statt. Das Gelände ist wirklich nett und bietet in meinen Augen noch etwas Wachstumspotenzial. Vier Bühnen auf dem Hauptgelände und mit der Elphi und einer Newcomer Bühne gibt es noch zwei weitere auf der anderen Elbseite - hier kann man allerdings nicht sonderlich schnell den Ort wechseln.
Am Freitag sind wir mir Warhaus gestartet. War okay, hat mich nicht umgehauen. Asaf Avidan hat mich im Anschluss sehr positiv überrascht. Mit Loop-Station, seinen ganzen Instrumenten und seiner außergewöhnlichen Stimme hat er wirklich ein sehr geiles Set abgeliefert. Durch Zufall sind wir dann beim Jazz-Truck bei Monokrom gelandet - das war eine positive Neuentdeckung. War wie DJ-Mucke nur auf Instrumenten. The Streets haben ebenso ordentlich abgeliefert wie L’Imperatrice. Stimmung kam aber irgendwie nur vereinzelt auf. Jungle zum Abschluss des Tages haben wir auch gefallen, aber die habe ich mal mit deutlich besserer Stimmung vor der Bühne erlebt...
Samstag startete mit Indie-Sounds von Illgen-Nur und Betterov. Solide, mehr nicht. Dina Ögon hat mich anschließend gar nicht gekriegt, allerdings wurde das Wetter auch immer bescheidener...richtig große und lang anhaltende Regenschauer waren das natürlich nicht im Vergleich zu einigen Hurricane Jahren - aber dennoch fand ich es ganz schön kalt. Belle&Sebastian haben wir dann zwischen den Essensbuden gehört, war musikalisch top. Aufgrund des Regens sind wir dann schon früher in die Elphi, weil wir dort Karten für Alice Phoebe Lou hatten. War für einige ein Begleiter ein netter Abschluss, weil das erste Mal ein Konzert in der Elphi - aber die Alice Phoebe Lou Show fand ich persönlich verdammt langweilig.
Gelände:
Wie bereits erwähnt, das Gelände ist ganz cool. Hat auch noch Potential zu mehr. Leichte Melt-Vibes hatte ich zudem auch, wenn ich an die große Discokugel zum beleuchteten Kran geschaut habe. Toiletten Angebot war auch gut und schnell zu erledigen. Hie und da gab es Sitzgelegenheiten, die waren auch in einem guten Verhältnis. Aber ähnlich wie beim Reeperbahn-Festival...würde ich nochmals hingehen, würde ich vermutlich die Konzerte in Elphi vernachlässigen, da gibt es bessere Alternativen im normalen Programm.
Essen&Trinken
Ich fand das Essenangebot für ein Festival dieser Größe ganz gut. Essenspreise gingen auch noch. Zudem kam man wirklich schnell dran, was auch für die Getränke galt. Die Getränkepreise fand ich hingegen Wucher...Das Bier 6,5€ + 3€ Pfand. Ausgeschrieben war es als 0,5 - aber der Becher hatte einen 0,4l Eichstrich. Da wurde zwar drüber gefüllt - aber man lag wohl näher an 0,4 als an 0,5. Zudem sehr komisch, dass man die Becher vom letzten Deichbrand Festival dort verwendet hat. Elbjazz Becher gab es nur wenige. Wasserstelle habe ich nicht gesehen, an den Buden hat man 5€ für ein Wasser genommen...Die Weinauswahl hingegen fand ich sehr gut und vielfältig.
Publikum
Altersmäßig war wirklich alles vertreten. Habe ziemlich zu Beginn auch @Vanski und Co. getroffen - da ich die Hände voll mit Bechern hatte, habe ich mich mit "Wir sehen uns bestimmt nachher noch" recht schnell verabschiedet - natürlich haben wir uns dann nicht mehr getroffen. Also, liebe Grüße.
Stimmungsmäßig war das Festival echt nur semi und leider war das Publikum während der Gigs auch sehr redefreudig.
Mehr fällt mir auf die Schnelle jetzt auch nicht ein. Bin echt gespannt in welche Richtung man jetzt gehen wird.
Es war insgesamt eine ziemlich krude Mischung...viele Bands hatten überhaupt nix mit Jazz zu tun und ich vermute genau deshalb kam es zu dieser sehr seltsamen Mischung im Publikum, die sich aus Jazz Puristen und jungen Festivalgängern zusammensetzte...ich weiß jetzt nicht, ob das zu dieser sehr ausbaufähigen Stimmung führte oder doch das nicht so tolle Wetter.
Das Elbjazz findet auf dem Blohm+Voss Gelände im HH Hafen statt. Das Gelände ist wirklich nett und bietet in meinen Augen noch etwas Wachstumspotenzial. Vier Bühnen auf dem Hauptgelände und mit der Elphi und einer Newcomer Bühne gibt es noch zwei weitere auf der anderen Elbseite - hier kann man allerdings nicht sonderlich schnell den Ort wechseln.
Am Freitag sind wir mir Warhaus gestartet. War okay, hat mich nicht umgehauen. Asaf Avidan hat mich im Anschluss sehr positiv überrascht. Mit Loop-Station, seinen ganzen Instrumenten und seiner außergewöhnlichen Stimme hat er wirklich ein sehr geiles Set abgeliefert. Durch Zufall sind wir dann beim Jazz-Truck bei Monokrom gelandet - das war eine positive Neuentdeckung. War wie DJ-Mucke nur auf Instrumenten. The Streets haben ebenso ordentlich abgeliefert wie L’Imperatrice. Stimmung kam aber irgendwie nur vereinzelt auf. Jungle zum Abschluss des Tages haben wir auch gefallen, aber die habe ich mal mit deutlich besserer Stimmung vor der Bühne erlebt...
Samstag startete mit Indie-Sounds von Illgen-Nur und Betterov. Solide, mehr nicht. Dina Ögon hat mich anschließend gar nicht gekriegt, allerdings wurde das Wetter auch immer bescheidener...richtig große und lang anhaltende Regenschauer waren das natürlich nicht im Vergleich zu einigen Hurricane Jahren - aber dennoch fand ich es ganz schön kalt. Belle&Sebastian haben wir dann zwischen den Essensbuden gehört, war musikalisch top. Aufgrund des Regens sind wir dann schon früher in die Elphi, weil wir dort Karten für Alice Phoebe Lou hatten. War für einige ein Begleiter ein netter Abschluss, weil das erste Mal ein Konzert in der Elphi - aber die Alice Phoebe Lou Show fand ich persönlich verdammt langweilig.
Gelände:
Wie bereits erwähnt, das Gelände ist ganz cool. Hat auch noch Potential zu mehr. Leichte Melt-Vibes hatte ich zudem auch, wenn ich an die große Discokugel zum beleuchteten Kran geschaut habe. Toiletten Angebot war auch gut und schnell zu erledigen. Hie und da gab es Sitzgelegenheiten, die waren auch in einem guten Verhältnis. Aber ähnlich wie beim Reeperbahn-Festival...würde ich nochmals hingehen, würde ich vermutlich die Konzerte in Elphi vernachlässigen, da gibt es bessere Alternativen im normalen Programm.
Essen&Trinken
Ich fand das Essenangebot für ein Festival dieser Größe ganz gut. Essenspreise gingen auch noch. Zudem kam man wirklich schnell dran, was auch für die Getränke galt. Die Getränkepreise fand ich hingegen Wucher...Das Bier 6,5€ + 3€ Pfand. Ausgeschrieben war es als 0,5 - aber der Becher hatte einen 0,4l Eichstrich. Da wurde zwar drüber gefüllt - aber man lag wohl näher an 0,4 als an 0,5. Zudem sehr komisch, dass man die Becher vom letzten Deichbrand Festival dort verwendet hat. Elbjazz Becher gab es nur wenige. Wasserstelle habe ich nicht gesehen, an den Buden hat man 5€ für ein Wasser genommen...Die Weinauswahl hingegen fand ich sehr gut und vielfältig.
Publikum
Altersmäßig war wirklich alles vertreten. Habe ziemlich zu Beginn auch @Vanski und Co. getroffen - da ich die Hände voll mit Bechern hatte, habe ich mich mit "Wir sehen uns bestimmt nachher noch" recht schnell verabschiedet - natürlich haben wir uns dann nicht mehr getroffen. Also, liebe Grüße.
Stimmungsmäßig war das Festival echt nur semi und leider war das Publikum während der Gigs auch sehr redefreudig.
Mehr fällt mir auf die Schnelle jetzt auch nicht ein. Bin echt gespannt in welche Richtung man jetzt gehen wird.
Re: Festivalberichte
Auf mich wirkte das Elbjazz ein bisschen, wie ein überdimensionierter Weihnachtsmarkt, auf dem sich zufällig einige coole Acts verirrt haben. Die Konzerte, die ich gesehen habe, warum aber alle gut und hatte mit den Leuten, mit denen ich dort war, eine gute Zeit. Dennoch würde ich auch sagen, dass die Stimmung teilweise verhalten war, aber nicht so schlimm, wie ich es befürchtet hatte.
Habe nur The Streets, L'Impératrice, Jungle, Belle & Sebastian, BADBADNOTGOOD und Faithless gesehen, wobei ich insbesondere bei B&S, The Streets und BBNG eine echt gute Zeit hatte. Die kurzen Wege, die recht kurze Anreise und die eher lockeren Einlasskontrollen für mich waren auch top, daher würde ich mit ähnlich ausgerichteten Line-Up auch wieder kommen. Aber wenn es das nächste Mal mit dem Jazz etwas strenger genommen wird, wäre ich auch nicht traurig, dann nicht noch einmal zu kommen.
Habe nur The Streets, L'Impératrice, Jungle, Belle & Sebastian, BADBADNOTGOOD und Faithless gesehen, wobei ich insbesondere bei B&S, The Streets und BBNG eine echt gute Zeit hatte. Die kurzen Wege, die recht kurze Anreise und die eher lockeren Einlasskontrollen für mich waren auch top, daher würde ich mit ähnlich ausgerichteten Line-Up auch wieder kommen. Aber wenn es das nächste Mal mit dem Jazz etwas strenger genommen wird, wäre ich auch nicht traurig, dann nicht noch einmal zu kommen.
Re: Festivalberichte
Ich bin nicht der große Schreiber wie manche hier, aber ich versuche mich auch mal an einem kurzen Festivalbericht übers Rock im Park 2024
Erster Tag Rock im Park:
Against The Current als Opener war ganz okay aber nix wahnsinnig besonderes
The Interrupters war das erste Highlight...eingängiger Ska Punk. Sehr coole Jungs und ein Mädel aus Kalifornien...hat richtig Bock gemacht
Donots richtig richtig fett...seit 30 Jahren auf der Bühne und geil wie eh und je....sensationelle Party
Dogstar mit einem gewissen Keanu Reeves am Bass. Solider Indie aber keine Offenbarung. Reeves mit insgesamt nur einem Gesichtsausdruck während des ganzen Sets.
Royal Republic bestimmt das 4. oder 5. mal gesehen und wie immer sehr sehr geil die vier Schweden
Billy Talent nicht viel mitbekommen, aber sämtliche Hits sauber runtergespielt
Bbymetal UM HIMMELS WILLEN....NEIN
Green Day haben gezeigt, weshalb sie eine der größten Bands auf diesem Planeten sind...Hitgarantie und gute Stimmung auch von gaaaanz weit hinten
Marsimoto das komplette Gegenteil zur Main-Stage und Green Day...aber das letzte mal bevor er in seinen wohlverdienten Ruhestand geht war schon ganz cool
Antilopen Gang zum Abschluss war nochmal richtig richtig fett...zwar dank schmerzenden Füßen nur im Sitzen, aber in meinem Alter durchaus legitim
Rock im Park Tag 2
Start mit H-Blockxzu deren Musik ich vor ungefähr drölfundvierzig Jahren mein hochverdientes Abi (Notendurchschnitt 3,2) gefeiert habe.
Danach Madsen , mit denen ich eine besondere Verbindung habe, da diese junggebliebene Kombo aus Kiel meim erstes Konzert nach fucking Corona in der Posthalle Würzburg wa.
Nach kurzer Pause dann die coolsten Österreicher die du dir vorstellen kannst Wanda
Schon ein paar mal live erlebt und immer wieder herrlich
Dann kurz rüber zum Start von While She Sleeps um dann aber zu einem kleinen Highlight in die Arena (Indoor) zu eilen zu den großartigen Landmvrks aus good old Frankreich.
Gepflegter Abriss mit einer sensationellen Lightshow und einem Tsunami aus Crowdsurfern, damit die Security vor der Bühne Verstärkung anfordern musste.
Wieder ins Freie zu Kraftklub
Jeder Song ein Hit, kam aber insgesamt natürlich nicht an ihr bislang größtes Einzelkonzert in Dresden letztes Jahr ran, für das ich dem schönen Elbflorenz letzten Sommer einen Besuch abgestattet habe.
Irgendwie war mir nach etwas härteren Klängen, also wieder Locationwechsel zu Machine Head
Alter Falter machen die alten Herren noch Rambazamba....sehr cool
Nach einer Verschnaufpause im Liegestuhl dann kurz zum Anfang von Maneskin
Ich werde mit denen irgendwie nicht warm.
Also dann ein letzter Standortwechsel zu motherfucking Corey Taylor
Einer der coolsten und umtriebigsten Typen ( Slipknot & Stone Sour ) mit einer geilen Show im welcher handgestoppte 3785 mal das Wörtchen "Fuck" in seinen Ansagen vorkam. Wahlweise "Fuck", "MotherFUCKer", "Get your FUCKing hands up"...Liste kann ohne weiteres erweitert werden.
Danach war Schicht im Park....äääähhh...im Schacht für mich
Mein Rock im Park Tag 3 war für mich kurz, deswegen mach ich es auch kurz:
Royal Blood ohne Erwartung hingegangen und als Fan wieder weggegangen
Betontod das richtige Konzert zur Europawahl #fckafd
Punk ist noch lange nicht dead...Klasse Konzert
Wargasm war der Act, auf den ich am meisten gespannt war und meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen....geiles Brett
Dropkick Murphyswie all die letzten Male einfach herrlich und für mich der perfekte Abschluss für Rock im Park 2023
Bevor jetzt wieder Schnappatmung bekommen "Waaaas? Du hast dir Die Ärzte nicht angeschaut?"
Richtig...denn ich seh sie Ende August ja bei ihrem eigenen Open Air in Berlin....Äääätsch
Insgesamt fand ich das Publikum ganz angenehm, weil nicht soooo viele ganz junge Menschen dort waren.
Teilweise ein bisschen sehr eng und ich bin gespannt wie es 2025 mit vier Bühnen werden soll.
Der Sicherheitsdienst war durchgehend sehr nett und freundlich und hat teilweise mitgefeiert.
Preise für Getränke 6,50 € und leider ein bisschen wenig Wasserstationen für kostenloses Trinkwasser.
Erster Tag Rock im Park:
Against The Current als Opener war ganz okay aber nix wahnsinnig besonderes
The Interrupters war das erste Highlight...eingängiger Ska Punk. Sehr coole Jungs und ein Mädel aus Kalifornien...hat richtig Bock gemacht
Donots richtig richtig fett...seit 30 Jahren auf der Bühne und geil wie eh und je....sensationelle Party
Dogstar mit einem gewissen Keanu Reeves am Bass. Solider Indie aber keine Offenbarung. Reeves mit insgesamt nur einem Gesichtsausdruck während des ganzen Sets.
Royal Republic bestimmt das 4. oder 5. mal gesehen und wie immer sehr sehr geil die vier Schweden
Billy Talent nicht viel mitbekommen, aber sämtliche Hits sauber runtergespielt
Bbymetal UM HIMMELS WILLEN....NEIN
Green Day haben gezeigt, weshalb sie eine der größten Bands auf diesem Planeten sind...Hitgarantie und gute Stimmung auch von gaaaanz weit hinten
Marsimoto das komplette Gegenteil zur Main-Stage und Green Day...aber das letzte mal bevor er in seinen wohlverdienten Ruhestand geht war schon ganz cool
Antilopen Gang zum Abschluss war nochmal richtig richtig fett...zwar dank schmerzenden Füßen nur im Sitzen, aber in meinem Alter durchaus legitim
Rock im Park Tag 2
Start mit H-Blockxzu deren Musik ich vor ungefähr drölfundvierzig Jahren mein hochverdientes Abi (Notendurchschnitt 3,2) gefeiert habe.
Danach Madsen , mit denen ich eine besondere Verbindung habe, da diese junggebliebene Kombo aus Kiel meim erstes Konzert nach fucking Corona in der Posthalle Würzburg wa.
Nach kurzer Pause dann die coolsten Österreicher die du dir vorstellen kannst Wanda
Schon ein paar mal live erlebt und immer wieder herrlich
Dann kurz rüber zum Start von While She Sleeps um dann aber zu einem kleinen Highlight in die Arena (Indoor) zu eilen zu den großartigen Landmvrks aus good old Frankreich.
Gepflegter Abriss mit einer sensationellen Lightshow und einem Tsunami aus Crowdsurfern, damit die Security vor der Bühne Verstärkung anfordern musste.
Wieder ins Freie zu Kraftklub
Jeder Song ein Hit, kam aber insgesamt natürlich nicht an ihr bislang größtes Einzelkonzert in Dresden letztes Jahr ran, für das ich dem schönen Elbflorenz letzten Sommer einen Besuch abgestattet habe.
Irgendwie war mir nach etwas härteren Klängen, also wieder Locationwechsel zu Machine Head
Alter Falter machen die alten Herren noch Rambazamba....sehr cool
Nach einer Verschnaufpause im Liegestuhl dann kurz zum Anfang von Maneskin
Ich werde mit denen irgendwie nicht warm.
Also dann ein letzter Standortwechsel zu motherfucking Corey Taylor
Einer der coolsten und umtriebigsten Typen ( Slipknot & Stone Sour ) mit einer geilen Show im welcher handgestoppte 3785 mal das Wörtchen "Fuck" in seinen Ansagen vorkam. Wahlweise "Fuck", "MotherFUCKer", "Get your FUCKing hands up"...Liste kann ohne weiteres erweitert werden.
Danach war Schicht im Park....äääähhh...im Schacht für mich
Mein Rock im Park Tag 3 war für mich kurz, deswegen mach ich es auch kurz:
Royal Blood ohne Erwartung hingegangen und als Fan wieder weggegangen
Betontod das richtige Konzert zur Europawahl #fckafd
Punk ist noch lange nicht dead...Klasse Konzert
Wargasm war der Act, auf den ich am meisten gespannt war und meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen....geiles Brett
Dropkick Murphyswie all die letzten Male einfach herrlich und für mich der perfekte Abschluss für Rock im Park 2023
Bevor jetzt wieder Schnappatmung bekommen "Waaaas? Du hast dir Die Ärzte nicht angeschaut?"
Richtig...denn ich seh sie Ende August ja bei ihrem eigenen Open Air in Berlin....Äääätsch
Insgesamt fand ich das Publikum ganz angenehm, weil nicht soooo viele ganz junge Menschen dort waren.
Teilweise ein bisschen sehr eng und ich bin gespannt wie es 2025 mit vier Bühnen werden soll.
Der Sicherheitsdienst war durchgehend sehr nett und freundlich und hat teilweise mitgefeiert.
Preise für Getränke 6,50 € und leider ein bisschen wenig Wasserstationen für kostenloses Trinkwasser.
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Re: Festivalberichte
Volle Zustimmung zu der Boiler Room-Situation und dem Cupra vs. Pull&Bear-Soundclash. Das Bitterste daran ist wirklich, dass diese Probleme von den Organisatoren einfach hingenommen werden. "Respektlos" trifft es gut, nicht nur den Acts, sondern auch dem Publikum gegenüber. (Beth Gibbons nahm es mit Humor und tanzte zwischendurch zu dem, was da von oben runterwummerte.)Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mi 5. Jun 2024, 14:41Ich war letzte Woche beim Primavera Sound in Barcelona
...
Inzwichen hat sich aber eine Dynamik entwickelt, die mir den Spaß an der Sache vielerorts verdorben hat. Das Gelände ist für meine Begriffe inzwischen völlig überfrachtet. Der Bereich der Plenitude (fka Pitchfork) und Albini (FKA Ouigo/Dice/adidas) ist durch Baumaßnahmen erheblich verkleinert worden. Dafür kann das Festival nichts, aber dadurch sind beide Stages jetzt im Schallweg des Boiler Rooms und die Schlange für selbigen baut sich im relativ kleinen Zugang zu dem Bereich auf. Yeule und Brutus waren selbst weiter vorne nicht ohne Soundmatch möglich. Noch viel schlimmer ist aber das Setup der ehemaligen Primavera Bühne, die jetzt auf Amazon Musich und Pull & Bear Stage aufgeteilt ist. Nicht nur fällt der wunderschöne Hügel vor der Stage weg, auf dem man vor allem nachts noch im Sitzen Konzerte gucken konnte, vor allem haben sich die jetzige Cupra Stage (fka Ray Ban) und die Primavera Bühne immer abgewechselt. Das ist jetzt nicht mehr der Fall, die Sets von Cupra und Pull & Bear überschneiden sich zu 100%. Weiter oben im Amphitheater der Cupra hört man zwangsläufig beide Bühnen, bei American Football am Samstag war ich in der 5.ten Reihe und konnte trotzdem noch jedes Wort von Bikini Kill verstehen. Das ist einfach respektlos den gebuchten Acts gegenüber und war eins der Dinge, die das Primavera für mich ausgezeichnet haben: Dass die Musik im Vordergrund stand und organisatorisch und baulich alles dafür getan wurde, dass jeder Act sein bestmögliches Setting kriegt. Dass das aufgegeben wurde, um mehr Acts unterzubringen, ist für micht eine große Enttäuschung.
Und ich habe auch noch niemanden getroffen, der nicht der alten Primavera-Bühne hinterhertrauert. Das Parkplatz-Flair der Amazon-Music-Bühne ist schon ziemlich traurig.
Apropos traurig: Dass jetzt nach den Plattenhändlern auch die PosterkünstlerInnen verschwinden, ist auch keine schöne Entwicklung.
Das Line-Up entfernt sich leider auch immer weiter von dem, weswegen ich ursprünglich mal zum Primavera gekommen bin: Zwischen 2011 und 2016 gab es fast nur interessante Acts für mich; ich hätte jeden Tag diverse Lieblingsbands sausen lassen können und hätte trotzdem ein überragendes Programm gehabt. In diesem Jahr war es -besonders am Freitag- eher das Gegenteil: Hätte ich da auf meine 3-4 Must-Sees verzichten müssen, wäre das ein sehr trister Abend geworden. (Aber immerhin war kein Tag so schwach wie der Samstag 2023.)
Warum bin ich denn eigentlich hingefahren?
1. Pulp!
Ich wollte sie unbedingt noch einmal sehen, und es war natürlich toll. Nicht so ekstatisch wie 2011, aber wir werden ja alle nicht jünger. Außerdem war der Donnerstag mit Arab Strap, Blonde Redhead, Beth Gibbons top besetzt. Vampire Weekend fielen dem Zeitplan zum Opfer.
2. Das Ciutat-Programm!
Yo La Tengo spielen Coverversionen (Grüße @slowdive und Co!).
The National im Club und direkt danach Party mit Phoenix.
Toll!
(War irgendjemand bei Fat Dog im La(2)? War bestimmt wild.)
3. Primavera-Momente
Das wunderbare PJ Harvey-Konzert im strömenden Regen.
Mount Kimbie, die ich vorher nur flüchtig kannte und die zur richtigen Zeit auf der richtigen Bühne vor dem richtigen Publikum spielten. (Ebenso: Blonde Redhead)
Yo La Tengo, die auch zur falschen Zeit auf der falschen Bühne überzeugen.
Die netten Leute, die mit mir auf Lana warteten und immer zu viel Bier holten. Danke dafür.
4. Barcelona
Ja, ich war urlaubsreif. Und Strände, Tapas etc. sind ein schöner Ausgleich zu einem -im postiven Sinne- anstrengenden Festival.
Bin gespannt, was 2025 bringen wird.
Zuletzt geändert von rogerhealy am Mo 24. Jun 2024, 00:16, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Festivalberichte
Auch hier vielen Dank an die ganzen Festivalberichte, sei es vom WGT, RIP, Primavera, Elbjazz oder den ganzen Hardcore-Shows 

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Re: Festivalberichte
rogerhealy hat geschrieben: ↑So 16. Jun 2024, 12:07Volle Zustimmung zu der Boiler Room-Situation und dem Cupra vs. Pull&Bear-Soundclash. Das Bitterste daran ist wirklich, dass diese Probleme von den Organisatoren einfach hingenommen werden. "Respektlos" trifft es gut, nicht nur den Acts, sondern auch dem Publikum gegenüber. (Beth Gibbons nahm es mit Humor und tanzte zwischendurch zu dem, was da von oben runterwummerte.)Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mi 5. Jun 2024, 14:41Ich war letzte Woche beim Primavera Sound in Barcelona
...
Inzwichen hat sich aber eine Dynamik entwickelt, die mir den Spaß an der Sache vielerorts verdorben hat. Das Gelände ist für meine Begriffe inzwischen völlig überfrachtet. Der Bereich der Plenitude (fka Pitchfork) und Albini (FKA Ouigo/Dice/adidas) ist durch Baumaßnahmen erheblich verkleinert worden. Dafür kann das Festival nichts, aber dadurch sind beide Stages jetzt im Schallweg des Boiler Rooms und die Schlange für selbigen baut sich im relativ kleinen Zugang zu dem Bereich auf. Yeule und Brutus waren selbst weiter vorne nicht ohne Soundmatch möglich. Noch viel schlimmer ist aber das Setup der ehemaligen Primavera Bühne, die jetzt auf Amazon Musich und Pull & Bear Stage aufgeteilt ist. Nicht nur fällt der wunderschöne Hügel vor der Stage weg, auf dem man vor allem nachts noch im Sitzen Konzerte gucken konnte, vor allem haben sich die jetzige Cupra Stage (fka Ray Ban) und die Primavera Bühne immer abgewechselt. Das ist jetzt nicht mehr der Fall, die Sets von Cupra und Pull & Bear überschneiden sich zu 100%. Weiter oben im Amphitheater der Cupra hört man zwangsläufig beide Bühnen, bei American Football am Samstag war ich in der 5.ten Reihe und konnte trotzdem noch jedes Wort von Bikini Kill verstehen. Das ist einfach respektlos den gebuchten Acts gegenüber und war eins der Dinge, die das Primavera für mich ausgezeichnet haben: Dass die Musik im Vordergrund stand und organisatorisch und baulich alles dafür getan wurde, dass jeder Act sein bestmögliches Setting kriegt. Dass das aufgegeben wurde, um mehr Acts unterzubringen, ist für micht eine große Enttäuschung.
Und ich habe auch noch niemanden getroffen, der nicht der alten Primavera-Bühne hinterhertrauert. Das Parkplatz-Flair der Amazon-Music-Bühne ist schon ziemlich traurig.
Apropos traurig: Dass jetzt nach den Plattenhändlern auch die PosterkünstlerInnen verschwinden, ist auch keine schöne Entwicklung.
Das Line-Up entfernt sich leider auch immer weiter von dem, weswegen ich ursprünglich mal zum Primavera gekommen bin: Zwischen 2011 und 2016 gab es fast nur interessante Acts für mich; ich hätte jeden Tag diverse Lieblingsbands sausen lassen können und hätte trotzdem ein überragendes Programm gehabt. In diesem Jahr war es -besonders am Freitag- eher das Gegenteil: Hätte ich da auf meine 3-4 Must-Sees verzichten müssen, wäre das ein sehr trister Abend geworden. (Aber immerhin war kein Tag so schwach wie der Samstag 2023.)
Warum bin ich denn eigentlich hingefahren?
1. Pulp!
Ich wollte sie unbedingt noch einmal sehen, und es war natürlich toll. Nicht so ekstatisch wie 2011, aber wir werden ja alle nicht jünger. Außerdem war der Donnerstag mit Arab Strap, Blonde Redhead, Beth Gibbons top besetzt. Vampire Weekend fielen dem Zeitplan zum Opfer.
2. Das Ciutat-Programm!
Yo La Tengo spielen Coverversionen (Grüße @slowdive und Co!).
The National im Club und direkt danach Party mit Phoenix.
Toll!
(War irgendjemand bei Fat Dog im La(2)? War bestimmt wild.)
3. Primavera-Momente
Das wunderbare PJ Harvey-Konzert im strömenden Regen.
Mount Kimbie, die ich vorher nur flüchtig kannte und die zur richtigen Zeit auf der richtigen Bühne vor dem richtigen Publikum spielten.
Yo La Tengo, die auch zur falschen Zeit auf der falschen Bühne überzeugen.
Die netten Leute, die mit mir auf Lana warteten und immer zu viel Bier holten. Danke dafür.
4. Barcelona
Ja, ich war urlaubsreif. Und Strände, Tapas etc. sind ein schöner Ausgleich zu einem -im postiven Sinne- anstrengenden Festival.
Bin gespannt, was 2025 bringen wird.
Seh vieles ähnlich, ich werde 2025 auch wieder aussetzen. Die Flatstock Posterausstellung gabs aber schon noch, nur halt noch weiter am Eingang.
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Re: Festivalberichte
@Quadrophobia
Ja, aber es war das letzte Mal:
https://mailchi.mp/cf2d00328ae4/jtxcepe ... 66d3ed4d2c
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Re: Festivalberichte
Uff, sad. Aber passt leider zur Gesamtentwicklung...rogerhealy hat geschrieben: ↑Mo 17. Jun 2024, 09:23@Quadrophobia
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Re: Festivalberichte
Ein Bericht zum gestrigen Hurricane-Freitag:
Mein altes Stammfestival und wohl die wichtigste Grundlage meiner musikalischen Entwicklung. Ich war von 2007 bis 2016 jedes Jahr da. Dann 2018 nochmal für ein kurzes und vor allem sehr missglücktes Zwischenspiel mit einem Tagesticket. Danach dann aus verschiedenen Gründen nicht mehr, auch wenn es mich immer mal wieder gereizt hätte.
Dieses Jahr hat mich vor allem die Buchung von The National gelockt. Außerdem gab es mit Ed Sheeran einen großen Headliner, den ich mir solo nicht unbedingt anschauen müsste, aber bei so einer Festivalgelegenheit gerne mitnehme. Von daher habe ich mich schnell für ein Tagesticket entschieden, als es die Möglichkeit gab.
Die Anreise war mal wieder mit etwas Stress verbunden. Nach der Arbeit an einem Freitagnachmittag mit diversen Bahnverbindungen von der nordostdeutschen Provinz in die nordwestdeutsche Provinz zu kommen, bringt grundsätzlich ein gewisses Risikopotenzial mit sich. Ich bin aber erstaunlich gut durchgekommen. Bis dann natürlich genau eine Station vor Scheeßel meine Bahn fast eine Dreiviertelstunde lang Stillstand hatte, weil auf der Strecke vor uns ein anderer Zug liegengeblieben ist. Großartig.
Ich habe meinen persönlichen Zeitplan schon einstürzen sehen. Als ich gegen 18 Uhr aber endlich in Scheeßel angekommen bin, ging danach alles erfreulich schnell. Der Fußweg zum Festivalgelände war mit eiligem Schritt erledigt, mein Tagesticket in der Fast-Lane fix gegen ein Bändchen getauscht und so stand ich eine halbe Stunde nach der Ankunft in Scheeßel schon mit einem kühlen Bier vorne im FOS-Bereich vor der Green-Stage. Die ganze Sache hat sich dabei wirklich wieder ein bisschen wie ein Nachhausekommen angefühlt. Die Verbindung zu Scheeßel, dem Eichenring und dem Hurricane bleibt doch irgendwie bestehen.
Ein paar Minuten später kamen dann IDLES auf die Bühne. Ich hatte die Band erst im März in Berlin gesehen. Von daher wusste ich, was mich erwartet. Und der Auftritt war auch tatsächlich wieder sehr ähnlich. Ein ordentlicher Abriss, begleitet von strömendem Regen, der leider kurz nach Konzertbeginn einsetzte und während des Auftritts auch nicht wieder aufhörte. Das Publikum war ganz gut drauf. Es gab vorne viel Bewegung und einige fliegende Bierbecher. Sänger Joe Talbot hat die Menge auch gut angeheizt. Zwischendurch gab es wieder die vom letzten Konzert bekannten Palästina-Aufrufe und ein paar weniger höfliche Ansagen gegenüber den Technikern, die wohl aufgrund des Regens kleinere Probleme mit dem Sound auf der Bühne hatten und das nicht schnell genug wieder hinbekommen haben. Ziemlich unnötig, finde ich. Zum Schluss gab es mit "Danny Nedelko" und "Rottweiler" wieder zwei Kracher, dann war der Auftritt vorbei. Runde Sache, auch wenn es musikalisch nie so ganz meine Welt ist.
Als nächstes ging es mit The National weiter. Der Hauptgrund für meine Anwesenheit. Der FOS-Bereich war mittlerweile ein Schlammfeld. Zum Glück stand ich so weit vorne, dass ich noch festen Boden unter meinen Füßen hatte und nicht im Matsch versacken musste. Durchnässt war ich zwar, aber auch der Regen ließ zum Glück nach und hörte während des Konzerts komplett auf. Die Band lieferte jedenfalls einen sehr gelungenen, 75-minütigen Auftritt mit einem bunten Greatest-Hits-Set aller Alben ab "Alligator". Raritäten gab es keine, aber das war bei so einem Festivalauftritt auch nicht zu erwarten. Ich trage natürlich eine Fanbrille, aber ich hatte wirklich mal wieder sehr viel Spaß. Auch wenn der Rahmen nicht ganz optimal war. Im FOS-Bereich tummelten sich nämlich vor allem schon Fans von Ed Sheeran, die mit der Band nicht so wahnsinnig viel anfangen konnten. Die üblichen Publikumsinteraktionen von Matt Berninger wurden auch eher mit Irritation aufgenommen. Aber ein paar Menschen gab es glücklicherweise, die mit mir gemeinsam glücklich jede Textzeile mitsingen konnten. Insgesamt nicht so stark wie 2013 bei meinem ersten Konzert der Band nebenan auf der Blue-Stage, aber immer wieder unheimlich schön. Songs wie "Fake Empire" sind live einfach pures Glück für mich, egal wie oft ich sie schon gehört habe. Jetzt habe ich auch wieder große Lust auf ein Solo-Konzert. Mal schauen, ob sich dieses Jahr noch eine Möglichkeit ergibt.
Danach gab es dann mit Ed Sheeran den großen Headliner des Abends. Ich bin vorne geblieben, inmitten zahlreicher Fans, von denen viele ebenfalls ein Tagesbändchen trugen und teilweise auch nicht ganz so festivalaffin wirkten. Aber im Vergleich zu den üblichen Stadionkonzerten hatte man hier auch die einfache Möglichkeit, ohne großen Ticketkampf ganz nah dabei zu sein. Ed Sheeran kam alleine auf die Bühne. Im Gegensatz zu den letzten Konzerten, wo er phasenweise von einer Band begleitet wurde, ist er diesmal auch alleine geblieben und hat den kompletten Auftritt nur mit seiner Loopstation bestritten. Das hat er auch extra nochmal betont, dass er alles live einspielt und nichts vom Band kommt. Den Auftritt fand ich dann insgesamt ganz nett. Grundsätzlich gelingt es ihm schon, eine ordentliche Soundkulisse aufzubauen. Und die bekannten Hits gehen auf jeden Fall gut ins Ohr. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass ich mich schon frage, wie er es schafft, mit diesem Stil musikalisch ganze Stadien zu füllen. Das war mir dann doch irgendwie zu wenig. Auf Dauer ist mir das alles auch einfach zu seicht und berührt mich nicht so wirklich. Und die ewig langen Rap-Songs brauche ich definitiv auch nicht. Das macht er technisch bestimmt gar nicht schlecht, aber stimmlich fehlt mir da das gewisse Charisma und der Druck für solche Musik. Aber wie gesagt, das war schon unterhaltsam und ich will das gar nicht schlechtreden. Bei der Bühnenshow sorgten Flammen, Knalleffekte und eine große Videoleinwand für einen stimmigen Rahmen. Und das Publikum um mich herum war sehr angetan und im Gegensatz zu mir auch sehr textsicher. Zum Abschluss gab es noch die großen Hits "Shape of You" und "Bad Habits", dann war das Konzert und damit auch mein Festivaltag vorbei. Kontra K auf der Blue-Stage nebenan habe ich mir gespart.
Ich habe ich mich durch den Matsch durchgekämpft, um vom Bahnhof aus meine Rückreise nach Hamburg zu bestreiten. Insgesamt war es eine sehr schöne und musikalisch unterhaltsame Rückkehr nach Scheeßel. Ich kann mir gut vorstellen, bei entsprechendem Line-Up auch nächstes Jahr mindestens für einen Tag wiederzukommen. Das hätte mich auch in diesem Jahr schon gereizt, aber der heutige Samstag war mit The Smashing Pumpkins und Interpol in Berlin schon verplant.
Bis 2025 also! Und dann gerne mit besserem Wetter. Aber das Festival heißt ja nunmal Hurricane. Das wird sich wohl nicht ändern.
Mein altes Stammfestival und wohl die wichtigste Grundlage meiner musikalischen Entwicklung. Ich war von 2007 bis 2016 jedes Jahr da. Dann 2018 nochmal für ein kurzes und vor allem sehr missglücktes Zwischenspiel mit einem Tagesticket. Danach dann aus verschiedenen Gründen nicht mehr, auch wenn es mich immer mal wieder gereizt hätte.
Dieses Jahr hat mich vor allem die Buchung von The National gelockt. Außerdem gab es mit Ed Sheeran einen großen Headliner, den ich mir solo nicht unbedingt anschauen müsste, aber bei so einer Festivalgelegenheit gerne mitnehme. Von daher habe ich mich schnell für ein Tagesticket entschieden, als es die Möglichkeit gab.
Die Anreise war mal wieder mit etwas Stress verbunden. Nach der Arbeit an einem Freitagnachmittag mit diversen Bahnverbindungen von der nordostdeutschen Provinz in die nordwestdeutsche Provinz zu kommen, bringt grundsätzlich ein gewisses Risikopotenzial mit sich. Ich bin aber erstaunlich gut durchgekommen. Bis dann natürlich genau eine Station vor Scheeßel meine Bahn fast eine Dreiviertelstunde lang Stillstand hatte, weil auf der Strecke vor uns ein anderer Zug liegengeblieben ist. Großartig.
Ich habe meinen persönlichen Zeitplan schon einstürzen sehen. Als ich gegen 18 Uhr aber endlich in Scheeßel angekommen bin, ging danach alles erfreulich schnell. Der Fußweg zum Festivalgelände war mit eiligem Schritt erledigt, mein Tagesticket in der Fast-Lane fix gegen ein Bändchen getauscht und so stand ich eine halbe Stunde nach der Ankunft in Scheeßel schon mit einem kühlen Bier vorne im FOS-Bereich vor der Green-Stage. Die ganze Sache hat sich dabei wirklich wieder ein bisschen wie ein Nachhausekommen angefühlt. Die Verbindung zu Scheeßel, dem Eichenring und dem Hurricane bleibt doch irgendwie bestehen.

Ein paar Minuten später kamen dann IDLES auf die Bühne. Ich hatte die Band erst im März in Berlin gesehen. Von daher wusste ich, was mich erwartet. Und der Auftritt war auch tatsächlich wieder sehr ähnlich. Ein ordentlicher Abriss, begleitet von strömendem Regen, der leider kurz nach Konzertbeginn einsetzte und während des Auftritts auch nicht wieder aufhörte. Das Publikum war ganz gut drauf. Es gab vorne viel Bewegung und einige fliegende Bierbecher. Sänger Joe Talbot hat die Menge auch gut angeheizt. Zwischendurch gab es wieder die vom letzten Konzert bekannten Palästina-Aufrufe und ein paar weniger höfliche Ansagen gegenüber den Technikern, die wohl aufgrund des Regens kleinere Probleme mit dem Sound auf der Bühne hatten und das nicht schnell genug wieder hinbekommen haben. Ziemlich unnötig, finde ich. Zum Schluss gab es mit "Danny Nedelko" und "Rottweiler" wieder zwei Kracher, dann war der Auftritt vorbei. Runde Sache, auch wenn es musikalisch nie so ganz meine Welt ist.
Als nächstes ging es mit The National weiter. Der Hauptgrund für meine Anwesenheit. Der FOS-Bereich war mittlerweile ein Schlammfeld. Zum Glück stand ich so weit vorne, dass ich noch festen Boden unter meinen Füßen hatte und nicht im Matsch versacken musste. Durchnässt war ich zwar, aber auch der Regen ließ zum Glück nach und hörte während des Konzerts komplett auf. Die Band lieferte jedenfalls einen sehr gelungenen, 75-minütigen Auftritt mit einem bunten Greatest-Hits-Set aller Alben ab "Alligator". Raritäten gab es keine, aber das war bei so einem Festivalauftritt auch nicht zu erwarten. Ich trage natürlich eine Fanbrille, aber ich hatte wirklich mal wieder sehr viel Spaß. Auch wenn der Rahmen nicht ganz optimal war. Im FOS-Bereich tummelten sich nämlich vor allem schon Fans von Ed Sheeran, die mit der Band nicht so wahnsinnig viel anfangen konnten. Die üblichen Publikumsinteraktionen von Matt Berninger wurden auch eher mit Irritation aufgenommen. Aber ein paar Menschen gab es glücklicherweise, die mit mir gemeinsam glücklich jede Textzeile mitsingen konnten. Insgesamt nicht so stark wie 2013 bei meinem ersten Konzert der Band nebenan auf der Blue-Stage, aber immer wieder unheimlich schön. Songs wie "Fake Empire" sind live einfach pures Glück für mich, egal wie oft ich sie schon gehört habe. Jetzt habe ich auch wieder große Lust auf ein Solo-Konzert. Mal schauen, ob sich dieses Jahr noch eine Möglichkeit ergibt.
Danach gab es dann mit Ed Sheeran den großen Headliner des Abends. Ich bin vorne geblieben, inmitten zahlreicher Fans, von denen viele ebenfalls ein Tagesbändchen trugen und teilweise auch nicht ganz so festivalaffin wirkten. Aber im Vergleich zu den üblichen Stadionkonzerten hatte man hier auch die einfache Möglichkeit, ohne großen Ticketkampf ganz nah dabei zu sein. Ed Sheeran kam alleine auf die Bühne. Im Gegensatz zu den letzten Konzerten, wo er phasenweise von einer Band begleitet wurde, ist er diesmal auch alleine geblieben und hat den kompletten Auftritt nur mit seiner Loopstation bestritten. Das hat er auch extra nochmal betont, dass er alles live einspielt und nichts vom Band kommt. Den Auftritt fand ich dann insgesamt ganz nett. Grundsätzlich gelingt es ihm schon, eine ordentliche Soundkulisse aufzubauen. Und die bekannten Hits gehen auf jeden Fall gut ins Ohr. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass ich mich schon frage, wie er es schafft, mit diesem Stil musikalisch ganze Stadien zu füllen. Das war mir dann doch irgendwie zu wenig. Auf Dauer ist mir das alles auch einfach zu seicht und berührt mich nicht so wirklich. Und die ewig langen Rap-Songs brauche ich definitiv auch nicht. Das macht er technisch bestimmt gar nicht schlecht, aber stimmlich fehlt mir da das gewisse Charisma und der Druck für solche Musik. Aber wie gesagt, das war schon unterhaltsam und ich will das gar nicht schlechtreden. Bei der Bühnenshow sorgten Flammen, Knalleffekte und eine große Videoleinwand für einen stimmigen Rahmen. Und das Publikum um mich herum war sehr angetan und im Gegensatz zu mir auch sehr textsicher. Zum Abschluss gab es noch die großen Hits "Shape of You" und "Bad Habits", dann war das Konzert und damit auch mein Festivaltag vorbei. Kontra K auf der Blue-Stage nebenan habe ich mir gespart.
Ich habe ich mich durch den Matsch durchgekämpft, um vom Bahnhof aus meine Rückreise nach Hamburg zu bestreiten. Insgesamt war es eine sehr schöne und musikalisch unterhaltsame Rückkehr nach Scheeßel. Ich kann mir gut vorstellen, bei entsprechendem Line-Up auch nächstes Jahr mindestens für einen Tag wiederzukommen. Das hätte mich auch in diesem Jahr schon gereizt, aber der heutige Samstag war mit The Smashing Pumpkins und Interpol in Berlin schon verplant.

Bis 2025 also! Und dann gerne mit besserem Wetter. Aber das Festival heißt ja nunmal Hurricane. Das wird sich wohl nicht ändern.

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Re: Festivalberichte
Ich war auch am Freitag vor Ort, allerdings waren mir 140€ für ein tagesticket zu viel. Kurz vorm Beginn purzelten aber natürlich auch die Preise und ich konnte ein Wochenendticket zum Tagespreis schießen, das ich mir mit @nilolium geteilt hab, der nur Sa/So interesse hatte. Perfektes ArrangementWishkah hat geschrieben: ↑Sa 22. Jun 2024, 14:10Ein Bericht zum gestrigen Hurricane-Freitag:
Mein altes Stammfestival und wohl die wichtigste Grundlage meiner musikalischen Entwicklung. Ich war von 2007 bis 2016 jedes Jahr da. Dann 2018 nochmal für ein kurzes und vor allem sehr missglücktes Zwischenspiel mit einem Tagesticket. Danach dann aus verschiedenen Gründen nicht mehr, auch wenn es mich immer mal wieder gereizt hätte.
Dieses Jahr hat mich vor allem die Buchung von The National gelockt. Außerdem gab es mit Ed Sheeran einen großen Headliner, den ich mir solo nicht unbedingt anschauen müsste, aber bei so einer Festivalgelegenheit gerne mitnehme. Von daher habe ich mich schnell für ein Tagesticket entschieden, als es die Möglichkeit gab.
Die Anreise war mal wieder mit etwas Stress verbunden. Nach der Arbeit an einem Freitagnachmittag mit diversen Bahnverbindungen von der nordostdeutschen Provinz in die nordwestdeutsche Provinz zu kommen, bringt grundsätzlich ein gewisses Risikopotenzial mit sich. Ich bin aber erstaunlich gut durchgekommen. Bis dann natürlich genau eine Station vor Scheeßel meine Bahn fast eine Dreiviertelstunde lang Stillstand hatte, weil auf der Strecke vor uns ein anderer Zug liegengeblieben ist. Großartig.
Ich habe meinen persönlichen Zeitplan schon einstürzen sehen. Als ich gegen 18 Uhr aber endlich in Scheeßel angekommen bin, ging danach alles erfreulich schnell. Der Fußweg zum Festivalgelände war mit eiligem Schritt erledigt, mein Tagesticket in der Fast-Lane fix gegen ein Bändchen getauscht und so stand ich eine halbe Stunde nach der Ankunft in Scheeßel schon mit einem kühlen Bier vorne im FOS-Bereich vor der Green-Stage. Die ganze Sache hat sich dabei wirklich wieder ein bisschen wie ein Nachhausekommen angefühlt. Die Verbindung zu Scheeßel, dem Eichenring und dem Hurricane bleibt doch irgendwie bestehen.![]()
Ein paar Minuten später kamen dann IDLES auf die Bühne. Ich hatte die Band erst im März in Berlin gesehen. Von daher wusste ich, was mich erwartet. Und der Auftritt war auch tatsächlich wieder sehr ähnlich. Ein ordentlicher Abriss, begleitet von strömendem Regen, der leider kurz nach Konzertbeginn einsetzte und während des Auftritts auch nicht wieder aufhörte. Das Publikum war ganz gut drauf. Es gab vorne viel Bewegung und einige fliegende Bierbecher. Sänger Joe Talbot hat die Menge auch gut angeheizt. Zwischendurch gab es wieder die vom letzten Konzert bekannten Palästina-Aufrufe und ein paar weniger höfliche Ansagen gegenüber den Technikern, die wohl aufgrund des Regens kleinere Probleme mit dem Sound auf der Bühne hatten und das nicht schnell genug wieder hinbekommen haben. Ziemlich unnötig, finde ich. Zum Schluss gab es mit "Danny Nedelko" und "Rottweiler" wieder zwei Kracher, dann war der Auftritt vorbei. Runde Sache, auch wenn es musikalisch nie so ganz meine Welt ist.
Als nächstes ging es mit The National weiter. Der Hauptgrund für meine Anwesenheit. Der FOS-Bereich war mittlerweile ein Schlammfeld. Zum Glück stand ich so weit vorne, dass ich noch festen Boden unter meinen Füßen hatte und nicht im Matsch versacken musste. Durchnässt war ich zwar, aber auch der Regen ließ zum Glück nach und hörte während des Konzerts komplett auf. Die Band lieferte jedenfalls einen sehr gelungenen, 75-minütigen Auftritt mit einem bunten Greatest-Hits-Set aller Alben ab "Alligator". Raritäten gab es keine, aber das war bei so einem Festivalauftritt auch nicht zu erwarten. Ich trage natürlich eine Fanbrille, aber ich hatte wirklich mal wieder sehr viel Spaß. Auch wenn der Rahmen nicht ganz optimal war. Im FOS-Bereich tummelten sich nämlich vor allem schon Fans von Ed Sheeran, die mit der Band nicht so wahnsinnig viel anfangen konnten. Die üblichen Publikumsinteraktionen von Matt Berninger wurden auch eher mit Irritation aufgenommen. Aber ein paar Menschen gab es glücklicherweise, die mit mir gemeinsam glücklich jede Textzeile mitsingen konnten. Insgesamt nicht so stark wie 2013 bei meinem ersten Konzert der Band nebenan auf der Blue-Stage, aber immer wieder unheimlich schön. Songs wie "Fake Empire" sind live einfach pures Glück für mich, egal wie oft ich sie schon gehört habe. Jetzt habe ich auch wieder große Lust auf ein Solo-Konzert. Mal schauen, ob sich dieses Jahr noch eine Möglichkeit ergibt.
Danach gab es dann mit Ed Sheeran den großen Headliner des Abends. Ich bin vorne geblieben, inmitten zahlreicher Fans, von denen viele ebenfalls ein Tagesbändchen trugen und teilweise auch nicht ganz so festivalaffin wirkten. Aber im Vergleich zu den üblichen Stadionkonzerten hatte man hier auch die einfache Möglichkeit, ohne großen Ticketkampf ganz nah dabei zu sein. Ed Sheeran kam alleine auf die Bühne. Im Gegensatz zu den letzten Konzerten, wo er phasenweise von einer Band begleitet wurde, ist er diesmal auch alleine geblieben und hat den kompletten Auftritt nur mit seiner Loopstation bestritten. Das hat er auch extra nochmal betont, dass er alles live einspielt und nichts vom Band kommt. Den Auftritt fand ich dann insgesamt ganz nett. Grundsätzlich gelingt es ihm schon, eine ordentliche Soundkulisse aufzubauen. Und die bekannten Hits gehen auf jeden Fall gut ins Ohr. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass ich mich schon frage, wie er es schafft, mit diesem Stil musikalisch ganze Stadien zu füllen. Das war mir dann doch irgendwie zu wenig. Auf Dauer ist mir das alles auch einfach zu seicht und berührt mich nicht so wirklich. Und die ewig langen Rap-Songs brauche ich definitiv auch nicht. Das macht er technisch bestimmt gar nicht schlecht, aber stimmlich fehlt mir da das gewisse Charisma und der Druck für solche Musik. Aber wie gesagt, das war schon unterhaltsam und ich will das gar nicht schlechtreden. Bei der Bühnenshow sorgten Flammen, Knalleffekte und eine große Videoleinwand für einen stimmigen Rahmen. Und das Publikum um mich herum war sehr angetan und im Gegensatz zu mir auch sehr textsicher. Zum Abschluss gab es noch die großen Hits "Shape of You" und "Bad Habits", dann war das Konzert und damit auch mein Festivaltag vorbei. Kontra K auf der Blue-Stage nebenan habe ich mir gespart.
Ich habe ich mich durch den Matsch durchgekämpft, um vom Bahnhof aus meine Rückreise nach Hamburg zu bestreiten. Insgesamt war es eine sehr schöne und musikalisch unterhaltsame Rückkehr nach Scheeßel. Ich kann mir gut vorstellen, bei entsprechendem Line-Up auch nächstes Jahr mindestens für einen Tag wiederzukommen. Das hätte mich auch in diesem Jahr schon gereizt, aber der heutige Samstag war mit The Smashing Pumpkins und Interpol in Berlin schon verplant.![]()
Bis 2025 also! Und dann gerne mit besserem Wetter. Aber das Festival heißt ja nunmal Hurricane. Das wird sich wohl nicht ändern.![]()
Für mich war die Anreise entspannt, nach einem frühen Feierabend war ich um 15:00 in scheeßel. Ticketuntausch und Einlass aufs Gelände haben problemlos geklappt. Auch wenn die bescheuerte Regel, dass nur durchsichtige beutel mit aufs Gelände durften zu einiger Verzögerung geführt hat.
Erster Act von weitem waren dann Frank Carter & the Rattlesnakes und Ski Aggu, beide haben mir nichts gegeben.
Erstes Highlight dann Fontaines D.C.. Klar, hier war nicht super viel los aber die Leute die vorne standen, hatten Bock. Die Band steht kurz davor zu explodieren und die wird man sicher auch noch öfter hier sehen. Von Minute eins eine Top Bühnenpräsenz, obwohl niemand den Opener Romance kennen konnte, waren alle direkt gefesselt. man merkt der Band an, dass sie wissen, dass die nächste Platte richtig groß wird. Es gab dann einen bunten Mix der ersten drei Alben und die beiden neuen Singles, Starburster und Favourite. Letzterer ist mein bisheriger SOTY und der kam live so druckvoll rüber, dass er direkt ein erstes Highlight gesetzt hat. Astreiner Auftritt, schade, dass ich im November verhindert bin.
Danach ging es nahtlos weiter mit Idles auf der Hauptbühne. Die hatte ich schon länger nicht gesehen und sie haben mich seit Ultra Mono auch etwas verloren. Es war dann auch leider ein sehr durchwachsener Auftritt. Für mich maue Setlist und das von Kevin angesprochene Verhalten von Joe Talbot. Auf der einen Seite „love peace unity“ predigen, auf der anderen die Stage Crew mit „Fucking Assholes“ und „Shut the Fuck up“ anschreien. Respektoses Mackergehabe, dass mich zweifeln lässt, wie sher ihre sonstige Haltung nur Act ist.
Auch für mich war der Hauptgrund fürs erscheinen The National. Zum dritten Mal dieses Jahr gesehen und zum dritten Mal die gleiche - hier etwas gekürzte - Setlist. Der spärlich mit Fans besetzte Wellenbrecher brauchte aber genau diese Hitdichte, es waren ja zu ca 2/3 Ed sheeran fans vor der Bühne, die The National nicht kannten. Das war mein 10tes Konzert von der Band und ich werd sie nicht leid. Immer wieder tolle Auftritte, auch hier fehlte es an nichts.
Kurz zu Ayliva geguckt, was die so macht, war auf jeden Fall sehr voll. Diese Art von Pop kratzt mich gar nicht, aber singen kann sie. Obwohl sie mehrfach behauptet hat „Den Song kann ich nicht alleine singen“
Dann noch drei Songs Ed Sheeran. Der Mann versteht sein Handwerk, aber es ist halt Radio-optimierte musik und wie Kevin schon sagt: es passiert wenig, was für die Größe des Slots irgendwie komisch wirkt. Da ändert auch Feuerwerk nichts. Das kann aber
Im Rest des Sets natürlich noch besser geworden sein
- moneylefttoburn
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Re: Festivalberichte
Ich versuche mich auch mal daran einen Bericht zum Southside-Festival am vergangenen Wochenende zu verfassen. Ich versuche mich auch etwas knapper zu halten..
Ich bin am Donnerstag „erst“ nachmittags mit dem Auto angereist - Green Camping und ein Großteil meiner Gruppe war bereits in der Früh dort - alles super entspannt, Parkplatz wurde schnell zugewiesen und wenig später war ich auf dem Campingplatz mit bester Laune, Bier und auch noch gutem Wetter. Dementsprechend wurde der Donnerstag auch sehr feuchtfröhlich, irgendwann bin ich bei der Warm-Up-Party auf dem Gelände angespült wurde (Shuttle-Organisation wie immer eher mau.). Dort gab es dann noch den Rest von 102 Boyz. Kann ich nicht viel mit anfangen und dementsprechend wenig zu sagen, das Publikum war aber auf jeden Fall euphorisiert und feierwütig. Danach wurden noch ein paar Stündchen auf der Landebahn/Fritz-Kola-Stage gefeiert.
Dementsprechend zerknautscht begann dann auch der Freitag mit schwerem Kopf und Dauerregen auf dem nasser und schlammiger werdenden Campingplatz. Irgendwann hat dann aber das Bier und die Lust auf Konzerte die Stimmung übernommen und so stand ich (theoretisch) rechtzeitig in der Schlange zur Eröffnung des Infields. Diese mussten aus wetterbedingten Gründen jedoch über eine halbe Stunde nach hinten verschoben werden, wodurch sich doch eine beachtliche Menge an Besucher vor den Toren des Infields versammelte - mit der Folge, dass ich Sea Girls verpasste, die aufgrund des verzögerten Einlasses auch nur ein reduziertes & sehr kurzes Set spielen konnten.
Also ging es direkt zu The Mysterines. Schöner Start, gute Musik in entspannter und noch trockener Atmosphäre.
Im Anschluss ging es kurz zurück auf den Campingplatz (wir campten nur ca. 2 Minuten vom Infield-Eingang weg, was kurzen Pausen zwischen den Konzerten ermöglichte).
Und dann stand für mich auch schon das erste Highlight für mich auf dem Programm mit Feine Sahne Fischfilet. Immer noch bzw. wieder eine meiner Lieblingsbands und was soll man sagen - die Green Stage wurde komplett abgerissen. Wahnsinnig energiegeladener Auftritt, die Songs vom neuen Alvum kommen auch live sehr sehr gut. Viele Moshpits und Circle Pits im 1. Wellenbrecher wurden mitgenommen und am Ende war nicht nur ich für den Moment Komplett im Arsch…
(Der einzige Wermutstropfen war die Überschneidung mit Team Scheisse… keine Ahnung, wer dich das ausgedacht hat.)
Somit gabs dann erstmal eine kurze Verschnaufpause mit ein paar Songs von den Editors aus der Ferne. Hat mir gefallen, höre die Band nicht übermäßig, aber ab und an ganz gerne. War allerdings dann doch zu kurz dort und zu weit weg, um wirklich was dazu sagen zu können. Als nächstes ging es zu Sum 41. Bin seit jeher Pop Punk/Skate Punk angetan und dementsprechend ist auch Sum 41 eine Band, die ich in Teenager-Jahren viel gehört habe. Habe den Auftritt somit auch genossen, hatte aber während des Auftritts das Gefühl, dass die Menge nicht so richtig mitgegangen ist, was allerdings sehr gut am immer stärker werdenden Regen gelegen haben kann. Dieser zwang mich letztendlich auch zur verfrühten Rückkehr zum Camping-Platz und auch der Auftritt von The Offspring fiel diesen Umstände teilweise zum Opfer. Ich kam somit erst zur zweiten Hälfte des Sets wieder an der Green Stage an und war überrascht. Nachdem ich The Offspring vor Jahren schon einmal auf dem Frequency Festival gesehen habe und sie dort gänzlich enttäuschten hatte ich hier sehr viel Spaß und konnte zu den gut performten, zum Ende des Sets herausgeballerten, Hits gute Momente verbringen.
Im Anschluss wurde sich kurz mit Bier und Pommes gestärkt und es ging zurück zur Green Stage zum Haupt-Headliner des Tages: Bring Me The Horizon. Nachdem diese mich 2022 auf dem Southside noch nicht komplett abgeholt haben, auch weil ich damals vor allem nur die älteren Sachen vor der Erfolgsära mit Sempiternal bzw. That’s The Spirit und allen darauf folgenden Alben kannte. Inzwischen höre ich BMTH jedoch sehr gerne und viel und somit war mir die Setlist gut vertraut und es wurde ordentlich abgerissen. Das ganze Showkonzept ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, hat mir aber im Endeffekt gut gefallen und ich hatte einen sehr guten Abend - Deichkind bzw. White Stage habe ich mir dann gespart und bin danach ins zum Glück trocken gebliebene Zelt gefallen.
Der Samstag brachte wettertechnisch keine Besserung und somit wurde das Beste draus gemacht, es stand ja wieder einiges auf dem Plan. Witterungsbedingt lies ich allerdings leider High Vis sausen und machte mich erst zu Frank Carter & The Rattlesnakes auf den Weg ins Infield. Auch auf diesen Auftritt hatte ich mich im Voraus sehr gefreut - habe die Band noch nicht gesehen, eine geplante Show in München wurde vor 1 1/2 Jahren krankheitsbedingt gecancelt. Aufgrund des Wetters und der Uhrzeit war recht wenig los, aber es wurde das Beste draus gemacht. Frank Carter befand sich ca. das erste Drittel des Sets inmitten des andauernden Circle Pits im 1. Wellenbrecher und die Band lies sich auch im weiteren Verlauf des Sets den doch recht leeren Vorbühnenbereich nicht anmerken. Das war auf jeden Fall ein sehr starker Auftakt in den Tag, hätte zwar gerne zB. „Go Get A Tattoo“ gehört, aber man soll ja auch nicht zu viel verlangen.
Auch hier war wieder ein großer Timetable-Wermutstropfen mit dem gleichzeitigen und somit verpassten Auftritt von Boston Manor. Habe die Band vor 2 Jahren bei Rock im Park schon einmal gesehen und somit Frank Carter den Vortritt gelassen.
Danach wollte meine Gruppe zu Ski Aggu - war sehr viel los und die Menge war sehr feierwütig. Meins war es allerdings überhaupt nicht.
Somit bin ich rechtzeitig zurück zur Green Stage um entspannt im vorderen Bühnenbereich bei The Gaslight Anthem Platz zu finden. Schöner Auftritt, es wurde getanzt und mitgefühlt. Kurz vor Ende des Sets ging es für wetterfestere bzw. wärmere Kleidung und Bier zum Camp und dann war ich zu den letzten Tönen von Roman Holiday wieder zurück auf der Blue Stage bei Fontaines D.C. Super Auftritt, leider war es auch hier wieder sehr leer vor der Bühne, was für die Anwesenden allerdings kein Hindernis war, auch hier wurde getanzt und mitgesungen. Nach dem Set in der White Stage 2022 war das hier für mich nochmal ein deutlich stärkerer Auftritt.
Im Anschluss lies ich die IDLES leider (2022 hat mir der Auftritt sehr gut gefallen) links liegen und begab mich zur Red Stage um meiner vergangenen Emocore-Phase ein bisschen zu frönen. Silverstein hatte die Menge im Griff, der Schlamm spritzte umher und direkt nach My Heroine wurde der Menge mit einem Cover von Linkin Parks „One Step Closer“ außerordentlich eingeheizt. Auch hier wieder viele gute Momente gehabt.
Danach machte ich mich bereit für mein Tages- und auch allgemeines Highlight: The National. Auf dem Weg noch 3 Songs von The Kooks mitgenommen und dann ganz gemütlich im 1. Wellenbrecher zentral vor der Bühne Platz gefunden - die Ed Sheeran-Fans waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht groß vertreten. Musikalisch war das für mich definitiv der beste Auftritt auf dem Southside, aber anders hätte ich es von The National auch nicht erwartet. Matt Berninger war gut drauf, auch wenn das Publikum, was im Laufe des Konzerts offensichtlich immer mehr aus Ed Sheeran-Fans bestand, seine Bühnenperformance des Öfteren mit Irritation wahrnahm. Dennoch war der Auftritt wie erwartet gänzlich wunderbar, was auch von Leuten um mich herum bestätigt wurde, die die Band vorher nicht kannten und auch alle eine sehr gute Zeit hatten.
Nach einem etwas längeren Kampf aus den vorderen Publikumsbereichen heraus und einer kurzen Getränkepause, kam nun auch der Ed Sheeran-Auftritt. Ich hatte ehrlich gesagt gar nichts erwartet und war höchstens ein bisschen neugierig, da man ja doch einige seiner Songs kennt, ohne sich mehr mit ihm zu beschäftigen. Mein Plan war es solange zu bleiben wie es mir gefallen würde - also blieb ich bis zum Ende. Ein sehr sympathischer Typ mit viel Talent, war denk ich ein wahrer Gewinn für das Hu/So, jemanden von dem Format präsentieren zu können.
Da der Sonntag bei dem Großteil meiner Gruppe, mich eingeschlossen, auch schon der Abreisetag war, wurde bereits vormittag teilweise zusammengepackt, ehe ich zu meinem ersten Infield-Block aufbrach. Um 12 startete dieser mit Sprints auf der Red Stage. Hat mir gut gefallen, den paar wenigen Leuten neben mir, u.a. 4 Mitgliederinnen von The Last Dinner Party auch. Anschließend habe ich ein wenig das Gelände ausgekundschaftet und mir aus der Ferne Danko Jones angeschaut. Haben schon gerockt, hat mich aber nicht abgeholt.
Stattdessen ging es nun pünktlich zu Bombay Bicycle Club. Hier kam dann auch das erste Mal die Sonne heraus, hat perfekt gepasst und war ein sehr runder Auftritt, bei dem ich doch mehr mitsingen konnte, als im Vornherein gedacht.
Dann ging der Großteil meiner Gruppe zu Simple Plan. Die Band ist irgendwie immer an mir vorbeigegangen und so war dieser Auftritt für mich auch deutlich weniger nostalgisch, als für viele andere um mich herum. Aber dennoch gut anzuschauen bei bestem Wetter.
Während alle anderen dann zum Camp zurückwollten, machte ich mich auf den Weg in die White Stage zu The Last Dinner Party. Und das war auch gut so, hätte ich nicht verpassen wollen. Wunderbarer Auftritt, musikalisch top und sehr mitreißend. Will ich mir unbedingt nochmal auf einem normalen Konzert anschauen!
Dann war es an der Zeit die Zelte abzubauen und das Gepäck in die Autos zu laden. Leider hat es dann mit mir und The Hives wie schon öfter nicht geklappt, ich habe pünktlich zur Verabschiedung zum letzten Mal bei dieser Ausgabe das Infield betreten. Also ging es direkt weiter zu Avril Lavigne. Alle aus meiner Gruppe wollten noch wegen ihr dableiben, ich denke alle wurden nahezu enttäuscht. Die Hits - ja, die waren ganz nett. Insgesamt war es von Auftritt, Sound und Show her aber leider eine große Enttäuschung.
Zum Glück gab es dann noch Turnstile. Wahnsinnig druckvoller Auftritt, auch wenn die K.I.Z.-Partyzombies, die so langsam aber sicher vor die Bühne trotteten, die Band nicht so gefühlt haben. Nichtsdestotrotz nochmal ein richtiges Highlight zum Schluss, die haben es richtig drauf.
Und dann war’s das auch schon wieder mit dem Southside 2024. War wie immer ein Fest, trotz Kälte, Nässe und jeder Menge Schlamm. Das Line-Up war sehr schön abwechslungsreich, da war für jede/n aus meiner Gruppe was dabei. Mein Timetable war auf jeden Fall nicht machbar, musste einige Acts Kräfte- & wettertechnisch sausen lausen + diverse Überschwindungen. Dennoch viele Acts gesehen und viele schöne Eindrücke mitgenommen.
Auch organisatorisch ging es, bis auf ein paar bekannte Probleme (zB. Disco-Shuttle/Einlass Warm-Up) und die unnötige verkomplizierte Duschsituation durch fehlende Ablagemöglichkeiten und Bänke, sehr in Ordnung. Vor allem bei der Matschbewältigung wurde sich sehr bemüht (im Infield mehr als im Green Camp, aber das ist ja auch logisch). Southside, wir sehen uns wieder.

Ich bin am Donnerstag „erst“ nachmittags mit dem Auto angereist - Green Camping und ein Großteil meiner Gruppe war bereits in der Früh dort - alles super entspannt, Parkplatz wurde schnell zugewiesen und wenig später war ich auf dem Campingplatz mit bester Laune, Bier und auch noch gutem Wetter. Dementsprechend wurde der Donnerstag auch sehr feuchtfröhlich, irgendwann bin ich bei der Warm-Up-Party auf dem Gelände angespült wurde (Shuttle-Organisation wie immer eher mau.). Dort gab es dann noch den Rest von 102 Boyz. Kann ich nicht viel mit anfangen und dementsprechend wenig zu sagen, das Publikum war aber auf jeden Fall euphorisiert und feierwütig. Danach wurden noch ein paar Stündchen auf der Landebahn/Fritz-Kola-Stage gefeiert.

Dementsprechend zerknautscht begann dann auch der Freitag mit schwerem Kopf und Dauerregen auf dem nasser und schlammiger werdenden Campingplatz. Irgendwann hat dann aber das Bier und die Lust auf Konzerte die Stimmung übernommen und so stand ich (theoretisch) rechtzeitig in der Schlange zur Eröffnung des Infields. Diese mussten aus wetterbedingten Gründen jedoch über eine halbe Stunde nach hinten verschoben werden, wodurch sich doch eine beachtliche Menge an Besucher vor den Toren des Infields versammelte - mit der Folge, dass ich Sea Girls verpasste, die aufgrund des verzögerten Einlasses auch nur ein reduziertes & sehr kurzes Set spielen konnten.
Also ging es direkt zu The Mysterines. Schöner Start, gute Musik in entspannter und noch trockener Atmosphäre.
Im Anschluss ging es kurz zurück auf den Campingplatz (wir campten nur ca. 2 Minuten vom Infield-Eingang weg, was kurzen Pausen zwischen den Konzerten ermöglichte).
Und dann stand für mich auch schon das erste Highlight für mich auf dem Programm mit Feine Sahne Fischfilet. Immer noch bzw. wieder eine meiner Lieblingsbands und was soll man sagen - die Green Stage wurde komplett abgerissen. Wahnsinnig energiegeladener Auftritt, die Songs vom neuen Alvum kommen auch live sehr sehr gut. Viele Moshpits und Circle Pits im 1. Wellenbrecher wurden mitgenommen und am Ende war nicht nur ich für den Moment Komplett im Arsch…

Somit gabs dann erstmal eine kurze Verschnaufpause mit ein paar Songs von den Editors aus der Ferne. Hat mir gefallen, höre die Band nicht übermäßig, aber ab und an ganz gerne. War allerdings dann doch zu kurz dort und zu weit weg, um wirklich was dazu sagen zu können. Als nächstes ging es zu Sum 41. Bin seit jeher Pop Punk/Skate Punk angetan und dementsprechend ist auch Sum 41 eine Band, die ich in Teenager-Jahren viel gehört habe. Habe den Auftritt somit auch genossen, hatte aber während des Auftritts das Gefühl, dass die Menge nicht so richtig mitgegangen ist, was allerdings sehr gut am immer stärker werdenden Regen gelegen haben kann. Dieser zwang mich letztendlich auch zur verfrühten Rückkehr zum Camping-Platz und auch der Auftritt von The Offspring fiel diesen Umstände teilweise zum Opfer. Ich kam somit erst zur zweiten Hälfte des Sets wieder an der Green Stage an und war überrascht. Nachdem ich The Offspring vor Jahren schon einmal auf dem Frequency Festival gesehen habe und sie dort gänzlich enttäuschten hatte ich hier sehr viel Spaß und konnte zu den gut performten, zum Ende des Sets herausgeballerten, Hits gute Momente verbringen.
Im Anschluss wurde sich kurz mit Bier und Pommes gestärkt und es ging zurück zur Green Stage zum Haupt-Headliner des Tages: Bring Me The Horizon. Nachdem diese mich 2022 auf dem Southside noch nicht komplett abgeholt haben, auch weil ich damals vor allem nur die älteren Sachen vor der Erfolgsära mit Sempiternal bzw. That’s The Spirit und allen darauf folgenden Alben kannte. Inzwischen höre ich BMTH jedoch sehr gerne und viel und somit war mir die Setlist gut vertraut und es wurde ordentlich abgerissen. Das ganze Showkonzept ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, hat mir aber im Endeffekt gut gefallen und ich hatte einen sehr guten Abend - Deichkind bzw. White Stage habe ich mir dann gespart und bin danach ins zum Glück trocken gebliebene Zelt gefallen.
Der Samstag brachte wettertechnisch keine Besserung und somit wurde das Beste draus gemacht, es stand ja wieder einiges auf dem Plan. Witterungsbedingt lies ich allerdings leider High Vis sausen und machte mich erst zu Frank Carter & The Rattlesnakes auf den Weg ins Infield. Auch auf diesen Auftritt hatte ich mich im Voraus sehr gefreut - habe die Band noch nicht gesehen, eine geplante Show in München wurde vor 1 1/2 Jahren krankheitsbedingt gecancelt. Aufgrund des Wetters und der Uhrzeit war recht wenig los, aber es wurde das Beste draus gemacht. Frank Carter befand sich ca. das erste Drittel des Sets inmitten des andauernden Circle Pits im 1. Wellenbrecher und die Band lies sich auch im weiteren Verlauf des Sets den doch recht leeren Vorbühnenbereich nicht anmerken. Das war auf jeden Fall ein sehr starker Auftakt in den Tag, hätte zwar gerne zB. „Go Get A Tattoo“ gehört, aber man soll ja auch nicht zu viel verlangen.
Auch hier war wieder ein großer Timetable-Wermutstropfen mit dem gleichzeitigen und somit verpassten Auftritt von Boston Manor. Habe die Band vor 2 Jahren bei Rock im Park schon einmal gesehen und somit Frank Carter den Vortritt gelassen.
Danach wollte meine Gruppe zu Ski Aggu - war sehr viel los und die Menge war sehr feierwütig. Meins war es allerdings überhaupt nicht.
Somit bin ich rechtzeitig zurück zur Green Stage um entspannt im vorderen Bühnenbereich bei The Gaslight Anthem Platz zu finden. Schöner Auftritt, es wurde getanzt und mitgefühlt. Kurz vor Ende des Sets ging es für wetterfestere bzw. wärmere Kleidung und Bier zum Camp und dann war ich zu den letzten Tönen von Roman Holiday wieder zurück auf der Blue Stage bei Fontaines D.C. Super Auftritt, leider war es auch hier wieder sehr leer vor der Bühne, was für die Anwesenden allerdings kein Hindernis war, auch hier wurde getanzt und mitgesungen. Nach dem Set in der White Stage 2022 war das hier für mich nochmal ein deutlich stärkerer Auftritt.
Im Anschluss lies ich die IDLES leider (2022 hat mir der Auftritt sehr gut gefallen) links liegen und begab mich zur Red Stage um meiner vergangenen Emocore-Phase ein bisschen zu frönen. Silverstein hatte die Menge im Griff, der Schlamm spritzte umher und direkt nach My Heroine wurde der Menge mit einem Cover von Linkin Parks „One Step Closer“ außerordentlich eingeheizt. Auch hier wieder viele gute Momente gehabt.
Danach machte ich mich bereit für mein Tages- und auch allgemeines Highlight: The National. Auf dem Weg noch 3 Songs von The Kooks mitgenommen und dann ganz gemütlich im 1. Wellenbrecher zentral vor der Bühne Platz gefunden - die Ed Sheeran-Fans waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht groß vertreten. Musikalisch war das für mich definitiv der beste Auftritt auf dem Southside, aber anders hätte ich es von The National auch nicht erwartet. Matt Berninger war gut drauf, auch wenn das Publikum, was im Laufe des Konzerts offensichtlich immer mehr aus Ed Sheeran-Fans bestand, seine Bühnenperformance des Öfteren mit Irritation wahrnahm. Dennoch war der Auftritt wie erwartet gänzlich wunderbar, was auch von Leuten um mich herum bestätigt wurde, die die Band vorher nicht kannten und auch alle eine sehr gute Zeit hatten.
Nach einem etwas längeren Kampf aus den vorderen Publikumsbereichen heraus und einer kurzen Getränkepause, kam nun auch der Ed Sheeran-Auftritt. Ich hatte ehrlich gesagt gar nichts erwartet und war höchstens ein bisschen neugierig, da man ja doch einige seiner Songs kennt, ohne sich mehr mit ihm zu beschäftigen. Mein Plan war es solange zu bleiben wie es mir gefallen würde - also blieb ich bis zum Ende. Ein sehr sympathischer Typ mit viel Talent, war denk ich ein wahrer Gewinn für das Hu/So, jemanden von dem Format präsentieren zu können.
Da der Sonntag bei dem Großteil meiner Gruppe, mich eingeschlossen, auch schon der Abreisetag war, wurde bereits vormittag teilweise zusammengepackt, ehe ich zu meinem ersten Infield-Block aufbrach. Um 12 startete dieser mit Sprints auf der Red Stage. Hat mir gut gefallen, den paar wenigen Leuten neben mir, u.a. 4 Mitgliederinnen von The Last Dinner Party auch. Anschließend habe ich ein wenig das Gelände ausgekundschaftet und mir aus der Ferne Danko Jones angeschaut. Haben schon gerockt, hat mich aber nicht abgeholt.
Stattdessen ging es nun pünktlich zu Bombay Bicycle Club. Hier kam dann auch das erste Mal die Sonne heraus, hat perfekt gepasst und war ein sehr runder Auftritt, bei dem ich doch mehr mitsingen konnte, als im Vornherein gedacht.
Dann ging der Großteil meiner Gruppe zu Simple Plan. Die Band ist irgendwie immer an mir vorbeigegangen und so war dieser Auftritt für mich auch deutlich weniger nostalgisch, als für viele andere um mich herum. Aber dennoch gut anzuschauen bei bestem Wetter.
Während alle anderen dann zum Camp zurückwollten, machte ich mich auf den Weg in die White Stage zu The Last Dinner Party. Und das war auch gut so, hätte ich nicht verpassen wollen. Wunderbarer Auftritt, musikalisch top und sehr mitreißend. Will ich mir unbedingt nochmal auf einem normalen Konzert anschauen!
Dann war es an der Zeit die Zelte abzubauen und das Gepäck in die Autos zu laden. Leider hat es dann mit mir und The Hives wie schon öfter nicht geklappt, ich habe pünktlich zur Verabschiedung zum letzten Mal bei dieser Ausgabe das Infield betreten. Also ging es direkt weiter zu Avril Lavigne. Alle aus meiner Gruppe wollten noch wegen ihr dableiben, ich denke alle wurden nahezu enttäuscht. Die Hits - ja, die waren ganz nett. Insgesamt war es von Auftritt, Sound und Show her aber leider eine große Enttäuschung.
Zum Glück gab es dann noch Turnstile. Wahnsinnig druckvoller Auftritt, auch wenn die K.I.Z.-Partyzombies, die so langsam aber sicher vor die Bühne trotteten, die Band nicht so gefühlt haben. Nichtsdestotrotz nochmal ein richtiges Highlight zum Schluss, die haben es richtig drauf.

Und dann war’s das auch schon wieder mit dem Southside 2024. War wie immer ein Fest, trotz Kälte, Nässe und jeder Menge Schlamm. Das Line-Up war sehr schön abwechslungsreich, da war für jede/n aus meiner Gruppe was dabei. Mein Timetable war auf jeden Fall nicht machbar, musste einige Acts Kräfte- & wettertechnisch sausen lausen + diverse Überschwindungen. Dennoch viele Acts gesehen und viele schöne Eindrücke mitgenommen.
Auch organisatorisch ging es, bis auf ein paar bekannte Probleme (zB. Disco-Shuttle/Einlass Warm-Up) und die unnötige verkomplizierte Duschsituation durch fehlende Ablagemöglichkeiten und Bänke, sehr in Ordnung. Vor allem bei der Matschbewältigung wurde sich sehr bemüht (im Infield mehr als im Green Camp, aber das ist ja auch logisch). Southside, wir sehen uns wieder.
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Re: Festivalberichte
Jetzt auch nochmal der Bericht vom Hurricane hier:
So gibt nen längeren Bericht von mir:
Erstmal habe ich über dieses Forum eine Gruppe von insgesamt 9 Leuten fürs Hurricane Park Green Camping zusammen gekommen und es war wirklich eine wundervolle Truppe. Also nochmal danke für dieses tolle Forum
Anfahrt: Von der Autobahnauffahrt bis zum Parkplatz hat es fast 2 Stunden gedauert und wurden von Polizei und schildern irgendwie komisch geleitet und sind dann bei P10 gelandet. Das war ein gutes Stück Fußmarsch. Haben dann erstmal wirklich nur Zelt, Campingstuhl und Rücksack mitgenommen und haben uns etwas asozial nicht ganz hinten angestellt, sondern da wo wir seitlich in die Schlange gekommen sind. Dadurch nur knapp ne halbe Stunde gebraucht fürs Bändchen in der Fast Lane.
Bis zum Hurricane Park ist es von daher noch ein ganz schönes Geschleppe, wurden dann beim Einlass aufs Camping Gelände wirklich nur kaum kontrolliert und bis 15 Uhr hatten wir dann alles am Camp und das erste Bier wurde aufgemacht.
Die schlechten Kontrollen der Bändchen kann ich btw. nicht bestätigen.
Donnerstag: Haben uns dann direkt die Hansemädchen angeguckt und das hat echt viel Spaß gemacht. Gute Stimmung, schöne Massenkaraoke.
Dann wieder zurück ins Camp und sind dann alle zusammen zu Itchy wieder aufs Infield. Ich war eigentlich der einzige der die kannte und sehen wollte und dann quasi der einzige der nix von denen mitbekommen hat. Haben ne super nette Truppe kennengelernt, zu denen wir dann die ganze Nacht ins Camp sind, gespielt und gequatscht haben. Super entspannte Truppe auch. Von der Leinwand draußen konnte ich das Konzert dennoch ganz gut verfolgen und es sah nach ner sehr guten Show aus.
Freitag:
Los ging es mit dem Hurricane Swim Team und der Festivaleröffnung durch einen stimmlich angeschlagenen Elton
Beim Käsedöner essen dann noch bei The Reytons reingeschaut. Haben mir ganz gut gefallen.
Das Food Line-up war wirklich Klasse. Zum Teil aber auch überteuert, gerade Käsespätzle und Pommes an den reinen Pommesständen.
Dabei auch das ganze Gelände inspiziert und schon den Soundmatch hinten bei der Blue Stage kommen sehen und das größte Problem sofort festegestellt: Toilettensituation. Die war auf dem Gelände wirklich eine Katastrophe. Handgezählte 128 Spülklos für 80.000 Menschen und davon waren locker 10 schon bei Geländeöffnung defekt und man war gerade erst dabei das Wasser anzuschließen. Das finde ich schon echt frech.
Sind dann zurück ins Camp und erst zu The Gaslight Anthem wieder aufs Gelände. Dabei noch kurz Ski Aggu gesehen - so gar nicht meins.
The Gaslight Anthem fand ich persönlich super toll (hab aber Brian Fallon kaum erkannt) , Gruppe war aber etwas angetrunken und hatten mehr Bock aufs Tanzen sind dann rüber zu Me First and the Gimme Gimmes. Die haben echt Bock gemacht. Es kam dann aber ne Starkregenwarnung über die App rein und sind dann zurück zum Camp um uns umzuziehen (dabei dann im Vorbeigegehen noch den Rest TGA geguckt) und das Camp Regenfest zu machen. Kam aber erst lange nichts runter - gerade als wir wieder aufs Gelände sind dann ein schöner Platzregen und waren erstmal schön nass. Aber egal! Die letzten vier Songs von Idles noch durchgetanzt - war aber erstaunlich leer. Haben uns dann in die erste Reihe vom zweiten Wellenbrecher gestellt für The National und Ed Sheeran.
The National fand ich super toll. Da war ich aber in meinem Umkreis wohl leider der einzige. Es war auch erschreckend leer. Fand Matt manchmal etwas komisch und irgendwie wurden alle Songs am Ende etwas punkig abgeschrien - fand ich zum Ende hin etwas störend. Aber bei I Need my Girl und Fake Empire Gänsehaut gehabt. Im ersten Wellenbrecher hatten aber viele Leute sehr spaß und einige auch ein paar Tränchen verdrückt.
Dazu das einzige was mich am Publikum dieses Jahr gestört hat: Vor allem Ältere angetrunkene Leute die bei ruhigeren Künstlern wie The National oder Tom Odell sich lauthals unterhalten und sich über fehlende Partystimmung beschweren oder gleich sagen "wie man so einen belanglosen Krach überhaupt buchen kann (so vor Ed über The National gehört)" Ich konnte natürlich dann auch meine Klappe nicht halten und habe mich noch mit Leuten etwas angelegt. Wenn euch ein/e Künstler*in nicht gefällt - geht doch einfach und macht nicht anderen das KOnzert madig oder kaputt oder haltet einfach mal die Fresse.
Meine Begleitung ist während des Konzerts in den ersten Wellenbrecher, weshalb ich Ed dann alleine gesehen habe. Ohne ihn je aktiv gehört zu haben war ich total begeistert von diesem Musikalischen Ausnahmetalent. Wirklich tolle Show, ein super symphatischer Typ der aufs Publikum achtet (es war sehr, sehr voll) - gerade der erste Wellenbrecher war im hinteren Bereich Links an der Bühne viel zu voll und es wurden massenhaft Leute rausgezogen. Einer sogar bewusstlos rausgetragen. Habe viele weinen gesehen und die Securtity beschwerte sich darüber dass man durch die Absperrung nicht raus dürfe. Ich hab dann noch mit denen die vor mir Standen diskutiert, die daraufhin entgegen der (in meinen Augen unfähigen) Einsatzleitung doch alle Leute da rausgelassen haben, wofür diese sich dann leider haben anmaulen lassen müssen. Dennoch besser als da noch mehr Panikattacken zu provozieren. Neben mir hat auch jemand erste Hilfe geleistet.
Bin nach dem Konzert aber völlig glücklich ins Camp zurück und alle anderen waren noch begeisterter als ich. Irgendwas hat mir dennoch gefehlt bei dem Gig, ohne zu wissen was genau. Vielleicht ist er mir dann doch zu "glatt".
Samstag:
Los ging es mit der wunderbaren El Hotzo Lesung im Zelt. Super Typ, Buch wirkte sehr witzig. Über den Kontra K Tweet lache ich immernoch
Dann noch kurz 15 Minuten bei den Sea Girls reingeguckt, haben Spaß gemacht - entgegen des Namens aber keine Frau dabei.
Zurück ins Camp und leider nur noch zwei Songs von Danko Jones von ganz hinten gehört, um auch nochmal in The Last Dinner Party reinzuhören. Das Zelt war leerer als ich erwartet habe, die fand ich gut - aber konnten nicht zu lange bleiben, weil wir
zu Simple Plan ganz nach vorne wollten. War ein einziger Flashback in meine Pubertät. Toll - kannte wirklich fast jeden Song. Gute Laune, schönes Wetter - das Gelände war auch wieder erstaunlich trocken, sodass man mit ein paar umwegen auf die ungemütlichen Gummistiefel verzichten konnte. Dann was essen auf dem Gelände- dabei ein bisschen im Vorbeigehen Bombay Bicycle Club gehört ohne den Auftritt bewerten zu können und noch gute 15 Minuten von Leoniden geguckt. Die fand ich letztes Jahr beim Deichbrand irgenwie besser aufgelegt.
Rüber auf die Blue zu Tom Odell- es war wirklich voll und der Sound hinten viel zu leise - irgendwie sind wohl hinten auch Boxentürme ausgefallen. Dadurch hört man auch am Anfang des KOnzertes noch die Red oder Green Stage je nachdem wo man stand. Ich fand es musikalisch aber wunderbar. Hatte ihn nicht so vielseitig erwartet, tolles Tiny Dancer Cover auch - was erstaunlich wenige gefeiert haben - bin normal kein großer Fan von Covern - aber das war wirklich toll. Auch mit Alice Merton und der Sängerin von The Last Dinner Party noch tolle Gäste gehabt.
The Hives bei der nächsten Essenspause von hinten geschaut - mir ist das immer zu viel Publikumsanimation - mag sie aber trotzdem irgendwie. Machen trotzdem gute Laune und kannte doch erstaunlich viele Songs. Erst zur Mitte von Turnstile wieder aufs Gelände. War nicht sonderlich voll, aber Top Stimmung und eine sehr gut aufgelegte Band, nur ein super unpassender Slot in meinen Augen - hätte die mit Jungle getauscht. Der Zeitplan war eh teilweise super doof für mich- ist aber meckern auf hohem Niveau.
Zu Avril Lavigne es dann noch in den zweiten Wellenbrecher geschafft - hier war der Sound dann auch gut und die Stimmung absolut Top. Mir ist weder Playback, noch ihre Unmotiviertheit aufgefallen - die andere bemängelten die weiter hinten Standen. Aber Backing- Tracks habe ich schon hier und da wahrgenommen, war aber sicher kein Vollplayback.
Innerlich war ich wieder ein 12 jährigen Fanboy mit Crush auf Avril, mich haben nur ihre nichtssagenden Ansagen gestört mit ihrer etwas an Heidi Klum erinnernden Piepsstimme. Ich hatte aber ne Top Zeit, lag aber mehr an der Stimmung im Publikum + Nostalgiefaktor als an der Show.
Hab dann noch die erste Halbe Stunde von K.I.Z. Geguckt- den Anfang fand ich Bockstark , dann hat mich die Setlist nicht mehr abgeholt und meine beiden Begleiterinnen fanden es absolut beschissen und ich wollte eh noch duschen und bei den Headlinern hat man es immer schön leer und warmes Wasser. Also ab zum duschen. Wollte ursprünglich noch den Rest von Sido gucken, aber der Campingstuhl war zu gemütlich und der Ausblick auf schlechten Sound hinten, hat mich auch nicht wirklich gelockt
Sonntag:
Nach einer beschissenen Nacht, mit hochgerechnet 2 Stunden Schlaf dann alles abgebaut und zum Auto gebracht.
Ging dann los mit High Vis - haben mir gefallen, war aber wenig los. Hatte die auch nicht so "hart" in Erinnerung.
Editors waren voller als ich nach den Berichten vom Southside befürchtet hatte. Stimmung vorne war auch Top - ich fands wirklich klasse. War trotz durchtanzen zu Papillion pünktlich zu Feine Sahne Fischfilet im zweiten Wellenbrecher - ewig nicht mehr live gesehen- seit den ganzen Vorwürfen auch gar nicht mehr gehört - aber der Auftritt hat mich voll abgeholt und war deutlich sympathischer als ich sie in Erinnerung hatte, auch süß das Monchis Eltern auf der Bühne waren.
Zu Sum 41 gleich vorne geblieben - war wirklich Nostalgie pur. Fand es nur zu schade, dass sie zu früh aufgehört haben. Sehr kurze Setlist - aber ein Hitfeuerwerk.
Mittlerweile brütete die Sonne, deshalb The Offspring nur von dem Hügel ganz hinten geguckt. Schön im kühlen Schatten - waren ganz nett. Die Hits funktionieren , der Rest war so lala.
Dann noch kurz bei Deichkind reingeschaut - holen mich gar nicht mehr ab. Setlist war doof, als ich da war.
Also fix rüber zu Bring me the Horizion. Seit der Amo Tour nicht mehr gesehen und was soll ich sagen? Kompletter Abriss, Wahnsinn was für ne Entwicklung die gemacht haben. Viele in meinem Umkreis kannten die kaum bis gar nicht, aber alle waren komplett begeistert. Wahnsinnsshow ! Fokus sehr auf die härteren Songs der letzten Jahren. Hat mich komplett abgeholt und werde auf jeden Fall auf die nächste Tour. Ganz nach dem Motto: Das Beste kommt zum Schluss
Dann 45 Minuten zum Auto gebraucht, vom Auto auf die Autobahn ne Stunde. Waren dann gegen 5 wieder im heimischen Wuppertal.
Freundin hat sich Corona eingefangen - ich also sehr wahrscheinlich auch.
Erstes Hurricane seit 2016 hat mir super gefallen - wenn ich Urlaub kriege gerne wieder! Auch mit dem selben Camp
Gelände hat in der Zeit auch nen riesen Schritt nach vorne gemacht
So gibt nen längeren Bericht von mir:
Erstmal habe ich über dieses Forum eine Gruppe von insgesamt 9 Leuten fürs Hurricane Park Green Camping zusammen gekommen und es war wirklich eine wundervolle Truppe. Also nochmal danke für dieses tolle Forum

Anfahrt: Von der Autobahnauffahrt bis zum Parkplatz hat es fast 2 Stunden gedauert und wurden von Polizei und schildern irgendwie komisch geleitet und sind dann bei P10 gelandet. Das war ein gutes Stück Fußmarsch. Haben dann erstmal wirklich nur Zelt, Campingstuhl und Rücksack mitgenommen und haben uns etwas asozial nicht ganz hinten angestellt, sondern da wo wir seitlich in die Schlange gekommen sind. Dadurch nur knapp ne halbe Stunde gebraucht fürs Bändchen in der Fast Lane.
Bis zum Hurricane Park ist es von daher noch ein ganz schönes Geschleppe, wurden dann beim Einlass aufs Camping Gelände wirklich nur kaum kontrolliert und bis 15 Uhr hatten wir dann alles am Camp und das erste Bier wurde aufgemacht.
Die schlechten Kontrollen der Bändchen kann ich btw. nicht bestätigen.
Donnerstag: Haben uns dann direkt die Hansemädchen angeguckt und das hat echt viel Spaß gemacht. Gute Stimmung, schöne Massenkaraoke.
Dann wieder zurück ins Camp und sind dann alle zusammen zu Itchy wieder aufs Infield. Ich war eigentlich der einzige der die kannte und sehen wollte und dann quasi der einzige der nix von denen mitbekommen hat. Haben ne super nette Truppe kennengelernt, zu denen wir dann die ganze Nacht ins Camp sind, gespielt und gequatscht haben. Super entspannte Truppe auch. Von der Leinwand draußen konnte ich das Konzert dennoch ganz gut verfolgen und es sah nach ner sehr guten Show aus.
Freitag:
Los ging es mit dem Hurricane Swim Team und der Festivaleröffnung durch einen stimmlich angeschlagenen Elton


Beim Käsedöner essen dann noch bei The Reytons reingeschaut. Haben mir ganz gut gefallen.
Das Food Line-up war wirklich Klasse. Zum Teil aber auch überteuert, gerade Käsespätzle und Pommes an den reinen Pommesständen.
Dabei auch das ganze Gelände inspiziert und schon den Soundmatch hinten bei der Blue Stage kommen sehen und das größte Problem sofort festegestellt: Toilettensituation. Die war auf dem Gelände wirklich eine Katastrophe. Handgezählte 128 Spülklos für 80.000 Menschen und davon waren locker 10 schon bei Geländeöffnung defekt und man war gerade erst dabei das Wasser anzuschließen. Das finde ich schon echt frech.
Sind dann zurück ins Camp und erst zu The Gaslight Anthem wieder aufs Gelände. Dabei noch kurz Ski Aggu gesehen - so gar nicht meins.
The Gaslight Anthem fand ich persönlich super toll (hab aber Brian Fallon kaum erkannt) , Gruppe war aber etwas angetrunken und hatten mehr Bock aufs Tanzen sind dann rüber zu Me First and the Gimme Gimmes. Die haben echt Bock gemacht. Es kam dann aber ne Starkregenwarnung über die App rein und sind dann zurück zum Camp um uns umzuziehen (dabei dann im Vorbeigegehen noch den Rest TGA geguckt) und das Camp Regenfest zu machen. Kam aber erst lange nichts runter - gerade als wir wieder aufs Gelände sind dann ein schöner Platzregen und waren erstmal schön nass. Aber egal! Die letzten vier Songs von Idles noch durchgetanzt - war aber erstaunlich leer. Haben uns dann in die erste Reihe vom zweiten Wellenbrecher gestellt für The National und Ed Sheeran.
The National fand ich super toll. Da war ich aber in meinem Umkreis wohl leider der einzige. Es war auch erschreckend leer. Fand Matt manchmal etwas komisch und irgendwie wurden alle Songs am Ende etwas punkig abgeschrien - fand ich zum Ende hin etwas störend. Aber bei I Need my Girl und Fake Empire Gänsehaut gehabt. Im ersten Wellenbrecher hatten aber viele Leute sehr spaß und einige auch ein paar Tränchen verdrückt.
Dazu das einzige was mich am Publikum dieses Jahr gestört hat: Vor allem Ältere angetrunkene Leute die bei ruhigeren Künstlern wie The National oder Tom Odell sich lauthals unterhalten und sich über fehlende Partystimmung beschweren oder gleich sagen "wie man so einen belanglosen Krach überhaupt buchen kann (so vor Ed über The National gehört)" Ich konnte natürlich dann auch meine Klappe nicht halten und habe mich noch mit Leuten etwas angelegt. Wenn euch ein/e Künstler*in nicht gefällt - geht doch einfach und macht nicht anderen das KOnzert madig oder kaputt oder haltet einfach mal die Fresse.
Meine Begleitung ist während des Konzerts in den ersten Wellenbrecher, weshalb ich Ed dann alleine gesehen habe. Ohne ihn je aktiv gehört zu haben war ich total begeistert von diesem Musikalischen Ausnahmetalent. Wirklich tolle Show, ein super symphatischer Typ der aufs Publikum achtet (es war sehr, sehr voll) - gerade der erste Wellenbrecher war im hinteren Bereich Links an der Bühne viel zu voll und es wurden massenhaft Leute rausgezogen. Einer sogar bewusstlos rausgetragen. Habe viele weinen gesehen und die Securtity beschwerte sich darüber dass man durch die Absperrung nicht raus dürfe. Ich hab dann noch mit denen die vor mir Standen diskutiert, die daraufhin entgegen der (in meinen Augen unfähigen) Einsatzleitung doch alle Leute da rausgelassen haben, wofür diese sich dann leider haben anmaulen lassen müssen. Dennoch besser als da noch mehr Panikattacken zu provozieren. Neben mir hat auch jemand erste Hilfe geleistet.
Bin nach dem Konzert aber völlig glücklich ins Camp zurück und alle anderen waren noch begeisterter als ich. Irgendwas hat mir dennoch gefehlt bei dem Gig, ohne zu wissen was genau. Vielleicht ist er mir dann doch zu "glatt".
Samstag:
Los ging es mit der wunderbaren El Hotzo Lesung im Zelt. Super Typ, Buch wirkte sehr witzig. Über den Kontra K Tweet lache ich immernoch

Dann noch kurz 15 Minuten bei den Sea Girls reingeguckt, haben Spaß gemacht - entgegen des Namens aber keine Frau dabei.
Zurück ins Camp und leider nur noch zwei Songs von Danko Jones von ganz hinten gehört, um auch nochmal in The Last Dinner Party reinzuhören. Das Zelt war leerer als ich erwartet habe, die fand ich gut - aber konnten nicht zu lange bleiben, weil wir
zu Simple Plan ganz nach vorne wollten. War ein einziger Flashback in meine Pubertät. Toll - kannte wirklich fast jeden Song. Gute Laune, schönes Wetter - das Gelände war auch wieder erstaunlich trocken, sodass man mit ein paar umwegen auf die ungemütlichen Gummistiefel verzichten konnte. Dann was essen auf dem Gelände- dabei ein bisschen im Vorbeigehen Bombay Bicycle Club gehört ohne den Auftritt bewerten zu können und noch gute 15 Minuten von Leoniden geguckt. Die fand ich letztes Jahr beim Deichbrand irgenwie besser aufgelegt.
Rüber auf die Blue zu Tom Odell- es war wirklich voll und der Sound hinten viel zu leise - irgendwie sind wohl hinten auch Boxentürme ausgefallen. Dadurch hört man auch am Anfang des KOnzertes noch die Red oder Green Stage je nachdem wo man stand. Ich fand es musikalisch aber wunderbar. Hatte ihn nicht so vielseitig erwartet, tolles Tiny Dancer Cover auch - was erstaunlich wenige gefeiert haben - bin normal kein großer Fan von Covern - aber das war wirklich toll. Auch mit Alice Merton und der Sängerin von The Last Dinner Party noch tolle Gäste gehabt.
The Hives bei der nächsten Essenspause von hinten geschaut - mir ist das immer zu viel Publikumsanimation - mag sie aber trotzdem irgendwie. Machen trotzdem gute Laune und kannte doch erstaunlich viele Songs. Erst zur Mitte von Turnstile wieder aufs Gelände. War nicht sonderlich voll, aber Top Stimmung und eine sehr gut aufgelegte Band, nur ein super unpassender Slot in meinen Augen - hätte die mit Jungle getauscht. Der Zeitplan war eh teilweise super doof für mich- ist aber meckern auf hohem Niveau.
Zu Avril Lavigne es dann noch in den zweiten Wellenbrecher geschafft - hier war der Sound dann auch gut und die Stimmung absolut Top. Mir ist weder Playback, noch ihre Unmotiviertheit aufgefallen - die andere bemängelten die weiter hinten Standen. Aber Backing- Tracks habe ich schon hier und da wahrgenommen, war aber sicher kein Vollplayback.
Innerlich war ich wieder ein 12 jährigen Fanboy mit Crush auf Avril, mich haben nur ihre nichtssagenden Ansagen gestört mit ihrer etwas an Heidi Klum erinnernden Piepsstimme. Ich hatte aber ne Top Zeit, lag aber mehr an der Stimmung im Publikum + Nostalgiefaktor als an der Show.
Hab dann noch die erste Halbe Stunde von K.I.Z. Geguckt- den Anfang fand ich Bockstark , dann hat mich die Setlist nicht mehr abgeholt und meine beiden Begleiterinnen fanden es absolut beschissen und ich wollte eh noch duschen und bei den Headlinern hat man es immer schön leer und warmes Wasser. Also ab zum duschen. Wollte ursprünglich noch den Rest von Sido gucken, aber der Campingstuhl war zu gemütlich und der Ausblick auf schlechten Sound hinten, hat mich auch nicht wirklich gelockt

Sonntag:
Nach einer beschissenen Nacht, mit hochgerechnet 2 Stunden Schlaf dann alles abgebaut und zum Auto gebracht.
Ging dann los mit High Vis - haben mir gefallen, war aber wenig los. Hatte die auch nicht so "hart" in Erinnerung.
Editors waren voller als ich nach den Berichten vom Southside befürchtet hatte. Stimmung vorne war auch Top - ich fands wirklich klasse. War trotz durchtanzen zu Papillion pünktlich zu Feine Sahne Fischfilet im zweiten Wellenbrecher - ewig nicht mehr live gesehen- seit den ganzen Vorwürfen auch gar nicht mehr gehört - aber der Auftritt hat mich voll abgeholt und war deutlich sympathischer als ich sie in Erinnerung hatte, auch süß das Monchis Eltern auf der Bühne waren.
Zu Sum 41 gleich vorne geblieben - war wirklich Nostalgie pur. Fand es nur zu schade, dass sie zu früh aufgehört haben. Sehr kurze Setlist - aber ein Hitfeuerwerk.
Mittlerweile brütete die Sonne, deshalb The Offspring nur von dem Hügel ganz hinten geguckt. Schön im kühlen Schatten - waren ganz nett. Die Hits funktionieren , der Rest war so lala.
Dann noch kurz bei Deichkind reingeschaut - holen mich gar nicht mehr ab. Setlist war doof, als ich da war.
Also fix rüber zu Bring me the Horizion. Seit der Amo Tour nicht mehr gesehen und was soll ich sagen? Kompletter Abriss, Wahnsinn was für ne Entwicklung die gemacht haben. Viele in meinem Umkreis kannten die kaum bis gar nicht, aber alle waren komplett begeistert. Wahnsinnsshow ! Fokus sehr auf die härteren Songs der letzten Jahren. Hat mich komplett abgeholt und werde auf jeden Fall auf die nächste Tour. Ganz nach dem Motto: Das Beste kommt zum Schluss
Dann 45 Minuten zum Auto gebraucht, vom Auto auf die Autobahn ne Stunde. Waren dann gegen 5 wieder im heimischen Wuppertal.
Freundin hat sich Corona eingefangen - ich also sehr wahrscheinlich auch.
Erstes Hurricane seit 2016 hat mir super gefallen - wenn ich Urlaub kriege gerne wieder! Auch mit dem selben Camp

Gelände hat in der Zeit auch nen riesen Schritt nach vorne gemacht

Festival - Historie (ohne Umsonst-Festivals):
Hurricane: 12,14, (16),24
Serengeti: 12,15
RaR:13
Ruhrpott Rodeo: 15
Rock im Revier: 15 (Sa)
Open Flair: 17
Rock Werchter: 18
Vainstream: 18,19
Deichbrand: 19,22,23
SummerBreeze: 19
Juicy Beats:19
Hurricane: 12,14, (16),24
Serengeti: 12,15
RaR:13
Ruhrpott Rodeo: 15
Rock im Revier: 15 (Sa)
Open Flair: 17
Rock Werchter: 18
Vainstream: 18,19
Deichbrand: 19,22,23
SummerBreeze: 19
Juicy Beats:19
- SammyJankis
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- Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46
Re: Festivalberichte
Ich war am Samstag in Rennes, Frankreich, auf dem Superbowl of Hardcore. Das Festival findet in einem Gewerbegebiet auf dem Außengelände einer Firma statt und geht über zwei Tage. Habe nur den zweiten Tag mitgenommen bzw. bin mit einer befreundeten Band mitgefahren. Leider haben Speed und vor allem Judge am ersten Tag gespielt, aber der zweite Tag war dennoch spannend. Anfahrt von Duisburg aus hat knapp 10 Stunden gedauert. Manchmal muss man Opfer bringen. Die Veranstaltung war kleiner als ich erwartet habe. Es war auch ausverkauft, aber keinesfalls eng. Abgesehen von vielen Kiffern war es auch super entspannt. Gesehen habe ich:
Exit Strategy – Namen vorher noch nie gehört. Sind in irgendeiner Form mit Death Before Dishonor verbandelt. Ich hab auch keine Ahnung, ob das ein einmaliger Auftritt war in Europa oder ob die noch Support spielen bei einigen Dates der Bostoner Band. Es war Basic Hardcore mit viel Mosh. War nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes. Bewegung vor der Bühne war allerdings zuhauf vorhanden. War für die Band sicherlich ein gelungener Auftritt.
Cruelty – Das erste große Highlight für mich. Die Band spielt Metalcore mit Death Metal Anleihen. Habe bisher alle Festland Shows verpasst und sie waren, warum auch immer, auch nie Teil des Festivals, die ich so in UK gesehen habe. Musikalisch sehr fies, Mosh dementsprechend hart. Der Gitarrist hat mit seinen fantastischen Backing Vocals dem Sänger etwas die Show gestohlen. Beeindruckend. Es wäre schön, wenn die Band häufiger rüberkommen könnte. Der Brexit hat in der Hinsicht für kleine Bands ne Menge versaut.
Going Off – Recht junge Band aus UK. Es war ein solider Auftritt und die Leute schienen auch Spaß zu haben. Ich fand den Sound etwas ambivalent. Viel zu stumpfe Breakdowns für den restlichen Teil der Songs. Das hat in meinen Augen nicht so ganz zusammengepasst.
Cold Hard Truth – Beatdown Urgestein aus UK. Tatsächlich trotz diverser Möglichkeiten bisher immer verpasst. Der Sound ist absolut nichts, was ich mir zuhause auf Platte geben würde, aber live war es unterhaltsam. Ein stumpfer Breakdown jagte den nächsten, teilweise mit Bassdrops. Dazu prolliges Gehabe auf und vor der Bühne. Habs entspannt von hinten verfolgt.
Dead Heat – Crossover Hardcore aus Kalifornien mit ordentlichen Thrash Anteilen. Hab fast jedes Release der Band und stehe ziemlich auf den Sound. Live auch klasse, die Herren können was an ihren Instrumenten. Hier hat selbst der Aufruf nach einem Circle Pit funktioniert, etwas, was normalerweise auf Hardcore Shows immer schiefgeht. Stage Dives gabs auch. Hier vielleicht der einzige Punkt, der mich auf dem Festival massiv gestört hat. Quasi die gesamte erste Reihe war durchgehende von Fotografen belegt, die den Verlauf einiger Shows gestört haben. Es ist echt cool, dass Leute ihre Zeit für Showfotos opfern, aber wenn die Show drunter leidet, dann sollte man es lassen. Das erlebe ich in letzter Zeit viel zu häufig. Da sind auch zur Not die Veranstalter*innen gefragt, in letzter Instanz weniger Leute zuzulassen. Dennoch top Gig. Bin hyped auf die zwei Shows nächste Woche, die ich noch gucke. Die Band bekommt in meinen Augen auch noch zu wenig Liebe.
Slope – Schon 30-40x gesehen, aber noch nie in Frankreich und die Storys sind wahr. Die Französ*innen lieben Slope. Es war die ganze Zeit Alarm vor und auf der Bühne. Sowohl bei alten Klassikern als auch bei neuen Songs. Ich persönlich finde die alten Sachen besser, bin da allerdings auch zum Teil auf meine Kosten gekommen. Guter Gig mit klasse Sound, hat richtig Spaß gemacht.
Death Before Dishonor – Habe mich an der Band sattgesehen. Die 3-4 Hits gehen immer noch gut ins Ohr und vor der Bühne war auch einiges los, aber an mir ist der Gig wie schon die Show letztes Jahr in Eindhoven vorbei gegangen. Das etwas abgewandelte Cock Sparrer Cover „Boston Belongs to Me“ war allerdings sehr lustig anzusehen, weil die anwesenden UK Bands komplett steil gegangen sind. Versöhnlicher Abschluss.
Dying Fetus – Es war leider nicht so wie auf dem FYA, denke das klappt maximal auf dem Northern Unfest oder in Teilen auf dem Ieperfest, aber es war auch weit weg von einer normalen Dying Fetus Show. Durchgehend Stage Dives und auch im Pit gab es zumindest etwas Mosh. Man war sich nicht ganz einig, aber alles ging ohne Stress über die Bühne. Die Band ist technisch über jedes Zweifel erhaben. Die Breakdowns kommen einfach noch ein Stückchen böser, wenn sie auf technisch anspruchsvolle Parts kommen. So einen brachialen Sound mit nur drei Leuten zu erzeugen, da kann man generell nur den Hut vor ziehen. Bassist und Gitarrist haben dabei ihre Stimmen auch die ganze Zeit unter Kontrolle während sie spielen, als wäre es nichts. Highlights für mich das Next Step Up Cover „Bringing Back the Glory“ und direkt im Anschluss „In the Trenches“. Astreiner Gig, hoffentlich irgendwann mal so wie bei FYA.
Exit Strategy – Namen vorher noch nie gehört. Sind in irgendeiner Form mit Death Before Dishonor verbandelt. Ich hab auch keine Ahnung, ob das ein einmaliger Auftritt war in Europa oder ob die noch Support spielen bei einigen Dates der Bostoner Band. Es war Basic Hardcore mit viel Mosh. War nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes. Bewegung vor der Bühne war allerdings zuhauf vorhanden. War für die Band sicherlich ein gelungener Auftritt.
Cruelty – Das erste große Highlight für mich. Die Band spielt Metalcore mit Death Metal Anleihen. Habe bisher alle Festland Shows verpasst und sie waren, warum auch immer, auch nie Teil des Festivals, die ich so in UK gesehen habe. Musikalisch sehr fies, Mosh dementsprechend hart. Der Gitarrist hat mit seinen fantastischen Backing Vocals dem Sänger etwas die Show gestohlen. Beeindruckend. Es wäre schön, wenn die Band häufiger rüberkommen könnte. Der Brexit hat in der Hinsicht für kleine Bands ne Menge versaut.
Going Off – Recht junge Band aus UK. Es war ein solider Auftritt und die Leute schienen auch Spaß zu haben. Ich fand den Sound etwas ambivalent. Viel zu stumpfe Breakdowns für den restlichen Teil der Songs. Das hat in meinen Augen nicht so ganz zusammengepasst.
Cold Hard Truth – Beatdown Urgestein aus UK. Tatsächlich trotz diverser Möglichkeiten bisher immer verpasst. Der Sound ist absolut nichts, was ich mir zuhause auf Platte geben würde, aber live war es unterhaltsam. Ein stumpfer Breakdown jagte den nächsten, teilweise mit Bassdrops. Dazu prolliges Gehabe auf und vor der Bühne. Habs entspannt von hinten verfolgt.
Dead Heat – Crossover Hardcore aus Kalifornien mit ordentlichen Thrash Anteilen. Hab fast jedes Release der Band und stehe ziemlich auf den Sound. Live auch klasse, die Herren können was an ihren Instrumenten. Hier hat selbst der Aufruf nach einem Circle Pit funktioniert, etwas, was normalerweise auf Hardcore Shows immer schiefgeht. Stage Dives gabs auch. Hier vielleicht der einzige Punkt, der mich auf dem Festival massiv gestört hat. Quasi die gesamte erste Reihe war durchgehende von Fotografen belegt, die den Verlauf einiger Shows gestört haben. Es ist echt cool, dass Leute ihre Zeit für Showfotos opfern, aber wenn die Show drunter leidet, dann sollte man es lassen. Das erlebe ich in letzter Zeit viel zu häufig. Da sind auch zur Not die Veranstalter*innen gefragt, in letzter Instanz weniger Leute zuzulassen. Dennoch top Gig. Bin hyped auf die zwei Shows nächste Woche, die ich noch gucke. Die Band bekommt in meinen Augen auch noch zu wenig Liebe.
Slope – Schon 30-40x gesehen, aber noch nie in Frankreich und die Storys sind wahr. Die Französ*innen lieben Slope. Es war die ganze Zeit Alarm vor und auf der Bühne. Sowohl bei alten Klassikern als auch bei neuen Songs. Ich persönlich finde die alten Sachen besser, bin da allerdings auch zum Teil auf meine Kosten gekommen. Guter Gig mit klasse Sound, hat richtig Spaß gemacht.
Death Before Dishonor – Habe mich an der Band sattgesehen. Die 3-4 Hits gehen immer noch gut ins Ohr und vor der Bühne war auch einiges los, aber an mir ist der Gig wie schon die Show letztes Jahr in Eindhoven vorbei gegangen. Das etwas abgewandelte Cock Sparrer Cover „Boston Belongs to Me“ war allerdings sehr lustig anzusehen, weil die anwesenden UK Bands komplett steil gegangen sind. Versöhnlicher Abschluss.
Dying Fetus – Es war leider nicht so wie auf dem FYA, denke das klappt maximal auf dem Northern Unfest oder in Teilen auf dem Ieperfest, aber es war auch weit weg von einer normalen Dying Fetus Show. Durchgehend Stage Dives und auch im Pit gab es zumindest etwas Mosh. Man war sich nicht ganz einig, aber alles ging ohne Stress über die Bühne. Die Band ist technisch über jedes Zweifel erhaben. Die Breakdowns kommen einfach noch ein Stückchen böser, wenn sie auf technisch anspruchsvolle Parts kommen. So einen brachialen Sound mit nur drei Leuten zu erzeugen, da kann man generell nur den Hut vor ziehen. Bassist und Gitarrist haben dabei ihre Stimmen auch die ganze Zeit unter Kontrolle während sie spielen, als wäre es nichts. Highlights für mich das Next Step Up Cover „Bringing Back the Glory“ und direkt im Anschluss „In the Trenches“. Astreiner Gig, hoffentlich irgendwann mal so wie bei FYA.
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