slowdive hat geschrieben: ↑Di 23. Feb 2021, 14:53
Monkeyson hat geschrieben: ↑Di 23. Feb 2021, 14:38
slowdive hat geschrieben: ↑Di 23. Feb 2021, 14:16
Klingt ja schonmal viel besser. Ich weiß aber ehrlich gesagt noch nicht, ob ich bereits bin mich bis dahin "durchzuquälen". Mmh. Macht der Verlauf auch den Anfang der Serie rückblickend besser?
Er fügt dem jetzt keine weitere Bedeutungsebene hinzu, falls du darauf hinaus willst. Für die Charakterzeichnung ist er natürlich dennoch bedeutsam. Würde sagen, du hast soeben
die Talsohle durchschritten. Folge 5 und vor allem 6 würde ich noch testen, wenn es dann weiterhin eher Qual als gute Unterhaltung mit einzelnen Kritikpunkten ist, kann ich jeden verstehen, der den Invest scheut.
Alles klar, vielen Dank. Ich mache es mal von meiner Stimmung in den nächsten Tagen abhängig.
Ich bin zwar sehr late to the party, hab aber ebenfalls nun alle drei Staffeln von
The Leftovers gesehen. Da ich keinen anderem Ort habe um Serien zu reviewen, hier nur kurz meine Gedanken festgehalten.
Im Gegensatz zu offenbar den meisten Kritikern finde ich die erste Staffel mit Abstand am stärksten. Ich habe all diese kaputten Charaktere geliebt, es gab so viele beeindruckende Szenen (Laurie mit der Trillerpfeife am Ende von Episode 5, Noras 10/14 Flashback und ihr Knarren-Kink, der seltsame Twin-Peaks-mäßige Hundefänger, das komplette Season Finale), dass mein Herz immer noch ein bisschen schmerzt bei der Erinnerung daran. Das war Serie, wie ich es in der Intensität seit langer Zeit nicht gesehen hatte. Ja, der Score ist etwas one-note (oder three-chord vielleicht eher), aber für mich funktionierte das wirklich sehr gut. Ich weiß, Vergleiche sind doof, aber ich fühlte mich stark an
Lost Season 1 erinnert, als es noch um die Geschichten der Leute ging und nicht um Smoke Monster, Fegefeuer-Schwurbelei und den buchstäblichen Abfluss des Bösen.
Naja, leider nahm
The Leftovers dann relativ schnell einen left turn (könnte jetzt die Suchfunktion bemühen, um zu schauen ob der Witz schon gemacht wurde, bear with me). Zweite Staffel fand ich noch in Teilen interessant, auch wenn der hard pivot nach Texas mich etwas befremdet hat zunächst.
Und dann, ja dann dachte man wohl, warum nicht einfach komplett durchdrehen?
► Text anzeigen
Ich konnte schon dem frühen Handlungsstrang mit Krazy Kevin wenig abgewinnen – aber wie nervig war bitte comic relief Patty als zynischer Schulterengel? Von dieser un-un-unsäglichen Agentenstory will ich gar nicht erst anfangen.
Der Humor fiel auch fast vollständig flach für mich. Das Finale von Season 2 fand ich dann wieder ganz berührend, vor allem die Abschlussszene.
Und dann kam Staffel 3. Es fällt mir schwer, meine Enttäuschung in Worte zu fassen.
► Text anzeigen
Nicht nur, dass man es aus irgendwelchen Gründen für angebracht hielt, das interessanteste gesellschaftliche Element der Handlung, die Guilty Remnant, praktisch im Prolog zu eliminieren. Nein, es wurde dann auch noch der hanebüchene Agentenplot in den Mittelpunkt gestellt und alle Charaktere treffen sich aus schicksalhafter Fügung auf einmal in Australien wieder?!
In dieser Staffel war aus meiner Sicht jede zweite Folge nur Filler. Der Plot mit Kevins Vater und seinem Regentanz läuft komplett ins Leere, die ganze Book of Kevin Geschichte ist so verdammt uninteressant und einfach nur schlecht gemacht. Menschen werden mal eben umgebracht und niemanden interessiert es groß, Nora verlässt ihre Familie (schon wieder), um sich von unfreiwillig komischen "Wissenschaftlerinnen" im Hobbykeller desintegrieren zu lassen, Jill wird einfach in den Bus gesetzt und spielt fortan keine Rolle mehr.
Die ganze Staffel fühlte sich für mich an wie eine Anthologie "Tales from the Leftovers", wo man unterschiedliche Regisseure einfach mal ihr Ding machen lässt mit dem groben Gerüst der Show. Komplett uneben in der Tonalität (Drama? Krimi? Mystery? Wacky Comedy?).
Es ist, als hätte man sich dafür entschieden, alles was bis dahin gut war an der Show, einfach in sein Gegenteil zu verkehren. Kurzum: Es fühlte sich an wie
Lost Season 6 – und das ist genauso verächtlich gemeint wie es klingt. Als dann die letzte Folge kam, war ich dermaßen disengaged, dass mich das Finale auch kaum noch abgeholt hat. Finde es bemerkens- und beneidenswert, wie sehr das viele Menschen berührt hat (eine Freundin war richtig energisch, als sie mir ihre Sicht der Dinge erklärte), aber ich gehöre definitv nicht dazu.
Super ambivalentes Erlebnis. Kann mir locker vorstellen, die großartige Staffel 1 nochmal isoliert zu bingen, aber an den Rest werde ich wahrscheinlich nie wieder einen Gedanken verschwenden.