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Der Konzertbesuchsthread

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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 28. Okt 2023, 10:21

Ich war gestern in Essen bei Conjurer im Don’t Panic. Beim Einlass die ernüchternde Nachricht: Downfall of Gaia, die den Headliner machen sollte, werden krankheitsbedingt nicht spielen. Naja, Karten waren schon gekauft, der Preis an der Abendkasse wurde auch reduziert. Meine Hoffnung auf nen guten Abend war immer noch da. Gute Besserung an dieser Stelle. In den sozialen Medien wurde ein Bild geteilt, auf dem ein Mitglied von Downfall of Gaia im Krankenhaus am Tropf war. Die sind am Anfang ihrer Tour, hoffe, die können diese fortsetzen. Es waren so 70 Zahlende am Start, lächerlich wenig. Klar, dieses Wochenende ist Turock Fest, aber dennoch hätte ich mehr erwartet.

Naxen – Solider Black Metal. Stand zu Beginn etwas seitlich von der Bühne, wo der Sound leider ziemlich mau war. Im Verlauf des Sets bin ich etwas weiter in den Raum gerückt. Dort ging es dann. Gig war solide. Stimmen der beiden Sänger haben mich nicht komplett abgeholt, aber kein Grund, den Raum zu verlassen. Leider passt der kleine Raum im Don’t Panic gar nicht zu Black Metal. Hell erleuchtet mit bunten Lichtern, so kommt absolut keine Atmosphäre auf. Das ist einfach ein Genre, welches in dunkleren Räumen deutlich besser rüberkommt.

Nostromo – Namen noch nie vorher gelesen, sind aber Toursupport von Conjurer. Es war ein astreiner Gig. Sound ist schwer einzuordnen. Am ehesten würde ich Grindcore sagen, wobei es schon sehr variabel war, also einige Mathcore Elemente. Zwischendurch gab es allerdings immer wieder Songs, die ich klar dem Sludge zuordnen würde. Gespielt wurden gefühlt 30 Songs, viele Tempowechsel. Anstrengend, aber gut. Es gab auch kaum Ansagen oder großen Pausen zwischen den Songs. War beeindruckend, wie vor allem Drummer und Sänger das durchgehalten haben. Habe sehr positiv überrascht den Raum verlassen. An dieser Stelle noch ein kurzer erster Rant zum Publikum. Metaller haben bekanntlich einen speziellen Humor, aber was daran lustig sein soll, zwischen zwei Songs 4-5x „Bukkake“ zu rufen, wird sich mir wohl in diesem Leben nicht mehr verstehen.

Conjurer – Diese Band ist so unfassbar underrated. Letztes Jahr in Bochum waren 70 Leute anwesend, gestern auch, die hätten so viel mehr verdient. Sound würde ich am ehesten als Sludge/Post-Metal mit einigen Ausflügen in Richtung Death Metal beschreiben. Sie können alles. Anspruchsvollere Parts, ultralangsame Breakdowns, fieses Geballer. Beim ersten Song war der Sound etwas dünn. Wurde aber besser. Ein zweiter Rant zur Crowd. Eine Gruppe von Leuten hatte, warum auch immer, eine Seifenblasenpistole und haben damit während des Sets rumgespielt. Fand ich generell unangebracht, aber fand alles erstmal am Rand des Raumes statt, hat also nicht so stark gestört. Bis jemand auf die Idee kam, den Platz vor der Bühne zu nutzen und während eines Songs mit der Seifenblasenpistole einmal vor der Bühne von rechts nach links und wieder zurückzulaufen und im ganzen Raum Seifenblasen zu verteilen. Was soll so eine unlustige Scheiße? Wie sehr braucht man Aufmerksamkeit? Es ist echt unfassbar, wie Leute meinen, dass sie ein Konzert zu ihrer Show machen müssen. Diese peinliche Scheiße muss aufhören. Dennoch, Show war top, Abend trotz der Downfall of Gaia Absage auch. Hoffe, bei der nächsten Conjurer Tour kommen mehr Leute raus.
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 29. Okt 2023, 15:03

Ich war gestern in der Weltstadt Wunstorf bei Hannover in der Wohnwelt beim Halloween Mosh. Die Veranstaltung findet seit einigen Jahren immer am Samstag vor Halloween statt. Dieses Jahr sollte die finale Veranstaltung dieser Art werden mit einer Pre-Show am Freitag, die ich nicht mitgenommen habe, und der Main Show am Samstag. Also auf nach Wunstorf, auch mein erster Besuch in der Wohnwelt, nachdem ich vor Jahren aufgrund unglücklicher Umstände die Fury Show nicht mitnehmen konnte. Der Stachel sitzt tief. Schätze, es waren so 150 Zahlende anwesend. Absolut ausreichend, um den Laden vollzumachen. Der Raum war halloweenmäßig hergerichtet mit aufgehängten Skeletten, Lichtern, etc., da wurde viel Mühe reingesteckt. Dem Wunsch der Verkleidungen sind auch bestimmt 90 % der Leute nachgekommen. Eintritt war bei 12-15 Euro, für sieben Bands und das, was kommen sollte, ein lächerlich fairer Preis

Phase – Es gibt manchmal so Tage, da kommt man in den Raum und merkt schon anhand der Atmosphäre, dass es heute eine besondere Show wird. Gestern war so ein Tag. Erwartungen waren hoch. Das erste von insgesamt sieben Sets startet und es ist direkt Alarm. Hab die Band im letzten Monat dreimal gesehen und das hier war der beste Gig. Scheiß auf die Texthänger bei zwei neuen Songs. Der Youth Crew Sound kam bei der Crowd voll an, über die entsprechenden Reaktionen würden sich viele Hauptbands auf anderen Shows freuen. Top Start in den Abend.

Placid – Bisher erst einmal gesehen, letztes Jahr in Mannheim und auch hier war der gestrige Auftritt deutlich besser. Sound ging stärker in Richtung The Flex und Konsorten, wobei der Gesang an Phiz erinnert. Crowd war weiterhin sehr dankbar zu diesem frühen Zeitpunkt. Durchgehend Side to Sides, paar Stage Dives. Es ging gut weiter.

Reflex – Relativ junge Band, wobei die Mitglieder durchweg Erfahrungen in anderen deutschen Hardcore Bands haben. Bin mir unsicher, ob es überhaupt schon eine Show gab. Denke generell bei der Zusammensetzung der Band, dass dies ein Projekt ist, das nur selten in Erscheinung treten wird. Dafür aber hoffentlich genauso heftig wie gestern, denn das Chaos vor der Bühne steigerte sich. Sound geht stark in Richtung Boston der 2010er, sprich No Tolerance und Boston Strangler. Set ging so 15 Minuten, es war groß.

Divine Sentence – Vierte Show der Band in diesem Monat für mich und es war die beste, mit Abstand. Keine großen Veränderungen zur Setlist. Alle Songs der Demo, zwei neue Songs, das xRepentancex Cover „Through Eyes Unclouded“. Der einzige Unterschied bestand im Outro, denn gestern wurde „Still Believe In What Has Fallen Apart“ von Maroon gespielt. Die Crowd war top, deutlich textsicherer als in Trier, Düsseldorf und Frankfurt. Was Mosh angeht wurde mit äußester Brutalität vorgegangen. Es war sehr wütend, vor allem bei den beiden Covern. Was die Sache dabei kompliziert machte, waren die Lichtverhältnisse. Der Raum war dunkel gehalten, passend zu Halloween. Das wäre an sich okay gewesen. Allerdings haben zwei Leute Fotos mit Blitz gemacht, was dazu geführt hat, dass man nur erahnen konnte, wo Leute gerade stehen und moshen. Aber gut, es gab keine großen Zwischenfälle oder Stress. Schön auch zu sehen, dass bei einem Song auf Ansage der Sängerin Frauen der komplette Raum zum Tanzen gegeben wurde ohne Ausnahme. Top Gig, vielleicht für mich der beste des Tages.

Angst – Abschiedsshow und es war ein würdiges Ereignis. Die Band hat glaube ich seit Anfang 2020 keine Shows mehr gespielt. Mit bspw. Force of Denial und Face Your Fears sind auch schon Nachfolgeprojekte der Mitglieder unterwegs. Habe nicht mehr mit einer Abschiedsshow gerechnet, also eine positive Überraschung. Sound geht in Richtung Chokehold. Es wurden Songs von allen Veröffentlichungen gespielt, unter Anderem alle Intros. Habe ich so auch noch nicht erlebt, war aber sehr cool und natürlich extrem wütend. Der Mosh wurde noch ein Stückchen härter. Textsicherheit war auch gegeben. Bei den ältesten zwei Songs durfte auch der alte Drummer nochmal sein Können zeigen. Ein absolut versöhnliches Ende und mit Sicherheit der beste Gig, den ich von der Band gesehen habe.

Echo Chamber – Sind einfach im Moment DIE Band im deutschen Hardcore. Wer was anderes behauptet, lebt am Leben vorbei. Durch die vor kurzem auf einer Promo für die US-Tour (generell etwas, was für Hardcore Bands vom europäischen Festland eine absolute Ausnahme ist) veröffentlichten zwei Songs gibt es mittlerweile acht Tracks. Das reicht eigentlich schon, um die nächsten fünf Jahre geile Shows zu spielen, aber ich denke, da wird zeitnah mehr kommen. Mosh war nicht mehr so hart, dennoch natürlich vorhanden, dafür wurde das Singalongs und Stage Dive Level hochgefahren. Vor allem bei den Songs der Demo konnte der Sänger das Mikro ohne Probleme abgeben. Wieder ein Wahnsinnsgig, wobei der Gig in Köln am Rosenmontag nochmal einen geileren Vibe hatte. Hoffe, dass ich die Band dieses Jahr noch 1-2x gucken kann.

Satisfaction – Den Abschluss bildete ein Projekt, welches bisher nur auf dem Halloween Mosh existierte und mit diesem nun auch zu Grabe getragen wurde. Es handelt sich, wie man dem Namen vielleicht schon entnehmen kann, um ein Hatebreed Cover Set. Die Instrumente wurden dabei fest von Leuten aus der Hannover Hardcore Szene bedient, während den Gesang verschiedene Leute übernommen haben. Darunter Sänger*innen von I Recover, Divine Sentence, Force of Denial und Spark. Die Setlist war für mich perfekt, nur Tracks bis zur „Peseverance“. Dachte zu Beginn des Sets, dass die Crowd etwas müde ist, aber dies war ein Trugschluss. Der Mosh war angsteinflößend hart und bei „Smash Your Enemies“, „Burn the Lies“ und Konsorten war die Crowd natürlich auch textsicher. Bedingt durch den kleinen Raum und die Crowd war es deutlich besser als jedes Hatebreed Set, was ich in meinem Leben gesehen habe. Letzter Song „Driven by Suffering“, groß. Ich glaube, ich könnte jede Woche zum Abschluss einer Show ein Hatebreed Cover Set gucken. Die gesamte Show war astrein und vom Hardcore Standpunkt betrachtet neben dem Northern Unfest im April die beste Veranstaltung des Jahres. Schade, dass es vorbei ist, aber vielleicht wird die kleine Tradition in einem anderen Teil Deutschlands weitergeführt.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Mo 30. Okt 2023, 12:04

Nice, meine Freundin ist mit der Wohnwelt aufgewachsen :headbang:

Ich war am Samstag in Hamburg im Molotow bei Wednesday. Der Gig war gut besucht, aber nicht ausverkauft, für meine Begriffe die perfekte Situation im Molo. Vorband waren Das Bisschen Totschlag eine für meine Begriffe total underratete junge Band aus Hamburg/Berlin und das sag ich nicht nur, weil ich lose mit denen befreundet bin. Die Musik bewegt sich zwischen Art-Rock und Indie Pop, erste Assoziation bei mir waren immer die This is all yours Atl-J, aber inzwischen sind auch sehr viel mehr Wumms drin. Viele wirklich tighte Songs, kam auch sehr gut an, obwohl musikalisch schon recht anders als der Hauptact. Dazu hat die Band wirklich nicen Merch: "Die Beste Support-Band der Welt" und ein Rip-Off der Touristeninformation Meppen.
► Text anzeigen
Wednesday waren dann einfach super. Dieser Mix aus rohem Shoegaze, Country und Noise Rock kickt mich einfach komplett. Und anders als viele andere Bands haben die das einfach perfekt auf die Bühne gebracht. Die Gitarrensounds waren immer perfekt on Point und haben der Wall of Sound ne super struktur gegeben, MJ Lenderman ist einfach einer der besten Gitarristen überhaupt in dieser Ecke. Die Gesamgsleistung bei diesem "Lärm" hörbar zu bleiben und die - für Shoegaze - doch relativ komplexe Vocal Delivery durchzuziehen ist auch beachtlich. Das Ganze hat auch noch mal gezeigt, wie viele Hits das aktuelle Album hat, mit Chosen to Deserve, Quarry und Bull Believer (als Closer) als Highlights. Die Ansage zu Gaza am Ende war dann etwas random, ansonsten war das ein perfekter Gig für sehr faire 20€.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von akropeter » Mo 30. Okt 2023, 14:42

Dem Wednesday Bericht möchte ich mich anschließen.

Fand Das bisschen Totschlag mach hinten raus auch richtig gut.
Wednesday hat mich auch wieder überzeugt, wenn auch der Auftritt in Groningen vor ein paar Monaten noch ein wenig stärker war.

Get Jealous in der ersten Reihe waren auch vollauf begeistert. :D
Hamburg dies, Hamburg das, Hamburg Fachjargon!

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von AnacondaSniper » Mo 30. Okt 2023, 20:06

SammyJankis hat geschrieben:
So 29. Okt 2023, 15:03
Ich war gestern in der Weltstadt Wunstorf bei Hannover in der Wohnwelt beim Halloween Mosh. Die Veranstaltung findet seit einigen Jahren immer am Samstag vor Halloween statt. Dieses Jahr sollte die finale Veranstaltung dieser Art werden mit einer Pre-Show am Freitag, die ich nicht mitgenommen habe, und der Main Show am Samstag. Also auf nach Wunstorf, auch mein erster Besuch in der Wohnwelt, nachdem ich vor Jahren aufgrund unglücklicher Umstände die Fury Show nicht mitnehmen konnte. Der Stachel sitzt tief. Schätze, es waren so 150 Zahlende anwesend. Absolut ausreichend, um den Laden vollzumachen. Der Raum war halloweenmäßig hergerichtet mit aufgehängten Skeletten, Lichtern, etc., da wurde viel Mühe reingesteckt. Dem Wunsch der Verkleidungen sind auch bestimmt 90 % der Leute nachgekommen. Eintritt war bei 12-15 Euro, für sieben Bands und das, was kommen sollte, ein lächerlich fairer Preis

Phase – Es gibt manchmal so Tage, da kommt man in den Raum und merkt schon anhand der Atmosphäre, dass es heute eine besondere Show wird. Gestern war so ein Tag. Erwartungen waren hoch. Das erste von insgesamt sieben Sets startet und es ist direkt Alarm. Hab die Band im letzten Monat dreimal gesehen und das hier war der beste Gig. Scheiß auf die Texthänger bei zwei neuen Songs. Der Youth Crew Sound kam bei der Crowd voll an, über die entsprechenden Reaktionen würden sich viele Hauptbands auf anderen Shows freuen. Top Start in den Abend.

Placid – Bisher erst einmal gesehen, letztes Jahr in Mannheim und auch hier war der gestrige Auftritt deutlich besser. Sound ging stärker in Richtung The Flex und Konsorten, wobei der Gesang an Phiz erinnert. Crowd war weiterhin sehr dankbar zu diesem frühen Zeitpunkt. Durchgehend Side to Sides, paar Stage Dives. Es ging gut weiter.

Reflex – Relativ junge Band, wobei die Mitglieder durchweg Erfahrungen in anderen deutschen Hardcore Bands haben. Bin mir unsicher, ob es überhaupt schon eine Show gab. Denke generell bei der Zusammensetzung der Band, dass dies ein Projekt ist, das nur selten in Erscheinung treten wird. Dafür aber hoffentlich genauso heftig wie gestern, denn das Chaos vor der Bühne steigerte sich. Sound geht stark in Richtung Boston der 2010er, sprich No Tolerance und Boston Strangler. Set ging so 15 Minuten, es war groß.

Divine Sentence – Vierte Show der Band in diesem Monat für mich und es war die beste, mit Abstand. Keine großen Veränderungen zur Setlist. Alle Songs der Demo, zwei neue Songs, das xRepentancex Cover „Through Eyes Unclouded“. Der einzige Unterschied bestand im Outro, denn gestern wurde „Still Believe In What Has Fallen Apart“ von Maroon gespielt. Die Crowd war top, deutlich textsicherer als in Trier, Düsseldorf und Frankfurt. Was Mosh angeht wurde mit äußester Brutalität vorgegangen. Es war sehr wütend, vor allem bei den beiden Covern. Was die Sache dabei kompliziert machte, waren die Lichtverhältnisse. Der Raum war dunkel gehalten, passend zu Halloween. Das wäre an sich okay gewesen. Allerdings haben zwei Leute Fotos mit Blitz gemacht, was dazu geführt hat, dass man nur erahnen konnte, wo Leute gerade stehen und moshen. Aber gut, es gab keine großen Zwischenfälle oder Stress. Schön auch zu sehen, dass bei einem Song auf Ansage der Sängerin Frauen der komplette Raum zum Tanzen gegeben wurde ohne Ausnahme. Top Gig, vielleicht für mich der beste des Tages.

Angst – Abschiedsshow und es war ein würdiges Ereignis. Die Band hat glaube ich seit Anfang 2020 keine Shows mehr gespielt. Mit bspw. Force of Denial und Face Your Fears sind auch schon Nachfolgeprojekte der Mitglieder unterwegs. Habe nicht mehr mit einer Abschiedsshow gerechnet, also eine positive Überraschung. Sound geht in Richtung Chokehold. Es wurden Songs von allen Veröffentlichungen gespielt, unter Anderem alle Intros. Habe ich so auch noch nicht erlebt, war aber sehr cool und natürlich extrem wütend. Der Mosh wurde noch ein Stückchen härter. Textsicherheit war auch gegeben. Bei den ältesten zwei Songs durfte auch der alte Drummer nochmal sein Können zeigen. Ein absolut versöhnliches Ende und mit Sicherheit der beste Gig, den ich von der Band gesehen habe.

Echo Chamber – Sind einfach im Moment DIE Band im deutschen Hardcore. Wer was anderes behauptet, lebt am Leben vorbei. Durch die vor kurzem auf einer Promo für die US-Tour (generell etwas, was für Hardcore Bands vom europäischen Festland eine absolute Ausnahme ist) veröffentlichten zwei Songs gibt es mittlerweile acht Tracks. Das reicht eigentlich schon, um die nächsten fünf Jahre geile Shows zu spielen, aber ich denke, da wird zeitnah mehr kommen. Mosh war nicht mehr so hart, dennoch natürlich vorhanden, dafür wurde das Singalongs und Stage Dive Level hochgefahren. Vor allem bei den Songs der Demo konnte der Sänger das Mikro ohne Probleme abgeben. Wieder ein Wahnsinnsgig, wobei der Gig in Köln am Rosenmontag nochmal einen geileren Vibe hatte. Hoffe, dass ich die Band dieses Jahr noch 1-2x gucken kann.

Satisfaction – Den Abschluss bildete ein Projekt, welches bisher nur auf dem Halloween Mosh existierte und mit diesem nun auch zu Grabe getragen wurde. Es handelt sich, wie man dem Namen vielleicht schon entnehmen kann, um ein Hatebreed Cover Set. Die Instrumente wurden dabei fest von Leuten aus der Hannover Hardcore Szene bedient, während den Gesang verschiedene Leute übernommen haben. Darunter Sänger*innen von I Recover, Divine Sentence, Force of Denial und Spark. Die Setlist war für mich perfekt, nur Tracks bis zur „Peseverance“. Dachte zu Beginn des Sets, dass die Crowd etwas müde ist, aber dies war ein Trugschluss. Der Mosh war angsteinflößend hart und bei „Smash Your Enemies“, „Burn the Lies“ und Konsorten war die Crowd natürlich auch textsicher. Bedingt durch den kleinen Raum und die Crowd war es deutlich besser als jedes Hatebreed Set, was ich in meinem Leben gesehen habe. Letzter Song „Driven by Suffering“, groß. Ich glaube, ich könnte jede Woche zum Abschluss einer Show ein Hatebreed Cover Set gucken. Die gesamte Show war astrein und vom Hardcore Standpunkt betrachtet neben dem Northern Unfest im April die beste Veranstaltung des Jahres. Schade, dass es vorbei ist, aber vielleicht wird die kleine Tradition in einem anderen Teil Deutschlands weitergeführt.
Sehr schöner Bericht stimme dem ganzen 100 % zu. Hier noch meine Ergänzung zur Pre Show am Freitag. Das Motto an diesem Abend war ,,All Black“ was auch zu 95 % der Fall war.

Escape to Exist: Recht junge Band die Punk im Black Flag Style spielen. Einzige Band des Festivals mit deutschen Texten. Kamen mir erst ein bisschen zu steif auf der Bühne vor, lag aber wohl daran, dass der eigentliche Drummer verhindert war und somit der Gitarrist an den Drums saß und eine Aushilfsgitarristin an die Gitarre musste. Sänger ging aber gut ab. Kann man sich angucken.

Torch: Irgendwo zwischen Hard und Metalcore. Heute mit nur einem Gitarristen unterwegs wodurch der Sound ein bisschen untergegangen ist. Gab auch wieder das Counting Worms Cover von Knocked Loose. Hat mich nicht so abgeholt.

Pluto The Racer: Sound zwischen 90‘s Skatepunk und Foo Fighters. Für mich die beste deutsche Punkband dieser Art. Drummer der auch gleichzeitig mega gut singt. Bin mega hyped auf das bald erscheinende zweite Release der Band, das erste Demo lief bei mir schon rauf und runter dieses Jahr.

Face Your Fears: Das erste Mal am Abend kam so richtig Bewegung auf. Gab das komplette Moshprogramm. Metallic Hardcore der mir sehr gefällt.

Gestern war ich dann noch bei Ten Foot Pole im Bastard Club in Osnabrück. Bin eigentlich kein großer Fan der Band, aber ich hatte eh nichts Besseres zu tun gehabt an diesem Sonntag. Schätze, es waren so 30–40 Besucher da. War übrigens eine Matinee (17 Uhr Beginn) Show, was immer sehr vorteilhaft an einem Sonntag ist.

Straightline: Technischer Skatepunk mit Thrashmetal Einflüssen. Alles supertight gespielt. Sänger hat mich von der Art und Aussehen total an Chris Hannah von Propagandhi erinnert. Die metallastigen Songs haben mir definitiv am besten gefallen. Der Auftritt wurde mir aber durch die Ansagen getrübt. Ich kann ja verstehen, wenn es einem als Band missfällt, wenn das Publikum nur herumsteht und sich null bewegt. Warum man sich aber dann nach jeden Song selber heruntermachen muss mit so Ansagen wie ,,ihr müsst jetzt nur noch 2 songs von uns ertragen, dann kommen Ten Foot Pole“ oder ,,jetzt kommt leider wieder was metallastiges“ verstehe ich nicht so richtig. Lustig war es auch nicht.

Ten Foot Pole: Die Band war dann das komplette Gegenteil. Witzige und sympathische Ansagen von Sänger Dennis Jagard der auch vor fast allen Songs eine kleine Anekdote zu selbigen erzählt hat. Knappe 60 Minuten Spielzeit, was vollkommen gereicht hat. Ging klar für einen Sonntagabend.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Mi 1. Nov 2023, 09:18

Ich war gestern bei Protomartyr im Bahnhof Pauli in Hamburg.

Es war mein erster Besuch in dieser Venue, ich hatte die vor Corona eher als Party-Location auf dem Zettel und hatte jetzt das erste mal etwas dort ein Konzert im Plan. Der Club besteht aus einem großen Raum, der im Stil einer Hamburger U-Bahn Station gehalten ist. Ziemlich gelungen und dadurch coole Atmosphäre. Durch die hohe Bühne konnte man eigentlich überall wunderbar sehen.

Support warten CIA Debutante, zwei Typen, einer an der Gitarre, die aber eher als Effektgerät behandelt wurde und einer an der Loopstation. Weirder Mix aus Ambient Loops, Effektgefrickel, Spoken Word und Gitarrenfeedback. Irgendwo zwischen "So klingen Radiohead für Leute, die Radiohead scheiße finden" und Sleaford Mods für Kunststudenten. Sympatisch war allerdings, dass der Sänger seine Lyrics vorher am Späti ausgedruckt hat, weil sie sonst anscheinend nur improvisieren und für die "großen" Shows als Support von Protomartyr nur ihre "Hits" spielen wollen.

Protomartyr hab ich irgendwie immer verpasst, insbesondere die 2017er Show zu Relatives in Descent schmerzt noch. Das neue Album finde ich aber wieder großartig, deshalb absoluten No-Brainer. Venue war jetzt auch gut gefüllt, würde sagen da fehlte wenig zum ausverkauf. Das neue Album war natürlich im Fokus, insgesamt gab es aber einen bunten Mix aus Songs quer durch die Diskographie. Ich kenne mich bei denen erst ab Relatives in Descnet aus, deshalb war das eins der wenigen Konzerte wo der Spannungsbogen für mich nicht so funktioniert hat, wie für den Rest des Publikums, von denen viele Leute anscheinend vor allem die ersten beiden Platten gefeiert haben. Mir dagegen hat die ersten Hälfte besser getaugt, mit "For Tomorrow" als Highlight. Aber auch darüber hinaus haben die eine Art, mich immer wieder reinzuziehen, vor allem die schnellen Passagen im Aufbau. Post-Punk hat ja die Gefahr, schnell generisch zu werden, das weiß die Band irgendwie immer zu verhindern. Neben der mächtigen Wall of Sound kommen immer noch die einzelnen Gitarren perfekt zur Geltung, die beiden Gitarristen wechsel sich dabei auch regelmäßig untereinander zwischen Lead- und Rhythmusparts ab. Auch die Drums kamen schön knackig rüber (das war vielleicht der einzige Kritikpunkt bei Wednesday am Samstag). Über allem thront aber immer Joe Casey, der Typ hat eine Ausstrahlung, man kann eigentlich nirgends anders hingucken. Irgendwie sieht der aus wie der gute Zwilling von Alex Jones, hat immer noch irgendwo ein Astra in seinem Jackett gebunkert und gibt dem musikalisch schon sehr starken Soundgerüst mit seinem erratischen GEsang das was Protomartyr für mich ausmacht. 80-Minuten Spielzeit, astreines Konzert.

@akropeter warst du eigentlich da?
Zuletzt geändert von Quadrophobia am Mi 1. Nov 2023, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mi 1. Nov 2023, 11:57

Ich war gestern in Bochum bei World Peace in der Oval Office Bar. Der Laden ist beim Schauspielhaus Bochum und war mir bis gestern völlig unbekannt. Nette, alternative Bar. Hoffe, das war nicht die letzte Veranstaltung dort. Show war ausverkauft, sollten so um die 100 Zahlende gewesen sein. Sehr cool. Vor allem, da es an Halloween sicherlich schwierig ist zu kalkulieren, wie viele Leute kommen. Mich hätte nichts zwischen 10 Zahlenden und ausverkauft gewundert. Es war aber immer noch genug Platz, also 20 Leute wären sicherlich noch reingegangen. Eintritt war 5-12 Euro, fair.

Phase – Erst am Samstag gesehen, dort auch schon als Opener. Show war dieses Mal ruhiger, keine Überraschung. Nicht jede Show kann so aussehen wie Samstag in Wunstorf. Die Band hat auch dieses Mal einen guten Opener abgegeben, dieses Mal auch ohne Texthänger. Gab etwas Bewegung, alles entspannt.

Chemical Threat – Wie schon bei der Show in Düsseldorf wurde nur kurz ein Mitglied gewechselt und es gab ein kurzes Secret Set. Das namensgebende 86 Mentality Cover wurde natürlich auch wieder gespielt. War kurz, aber cool.

Pus – Mittlerweile zum dritten Mal gesehen und die Band wird von Show zu Show besser. Das Intro ist stabil. Die Songs der Demo wissen auch zu gefallen und die Sängerin wird in ihrem Auftreten immer sicherer. Die Crowd war jetzt auch voll dabei. Viel Bewegung, vielleicht härtester Mosh des Abends. Guter Gig.

Xiao – Schwedische Hardcore Bands lieben im Moment NRW. Xiao waren vor einigen Monaten erst in Köln, jetzt wieder in Bochum. Wenn ich mich für einen Gig entscheiden müsste, wäre es wohl der in Köln, aber auch gestern war es sehr unterhaltsam. Hardcore mit einigen chaotischeren, leicht an Grindcore angelehnten Parts. Crowd war weiterhin gut aufgelegt, die Band hat sich überschwänglich bedankt für den Support in der Gegend. Dürfen gerne weiterhin alle paar Monate hier spielen.

World Peace – Auch wenn die Band den gleichen Namen trägt wie der Cro-Mags Song, geht es soundtechnisch in eine ganz andere Richtung. Es wurde Power-Violence geboten, in meinen Augen sehr guter. Die Klampfen waren so tief gestimmt, wie es nur ging. Es wurden ca. 26 Songs in 18 Minuten gespielt. Also genau das, was man von einem Power-Violence Set erwartet. Die Crowd hat auch hier nochmal alles gegeben. Ein wütender Abschluss einer gelungenen Show.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von akropeter » Mi 1. Nov 2023, 14:37

Quadrophobia hat geschrieben:
Mi 1. Nov 2023, 09:18
@akropeter warst du eigentlich da?
Ich musst leider gesundheitsbedingt passen. :sad: :cry:
Hamburg dies, Hamburg das, Hamburg Fachjargon!

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Mi 1. Nov 2023, 15:22

akropeter hat geschrieben:
Mi 1. Nov 2023, 14:37
Quadrophobia hat geschrieben:
Mi 1. Nov 2023, 09:18
@akropeter warst du eigentlich da?
Ich musst leider gesundheitsbedingt passen. :sad: :cry:
GuBe! :sadyes:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mi 8. Nov 2023, 17:28

Ich war gestern in Oberhausen bei Bohren & der Club of Gore im Ebertbad, ein altes Schwimmbad 10 Minuten vom Oberhausen Hbf entfernt, wo schon seit Jahren primär Theater und Kabarett stattfindet. Gestern war mein erster Besuch, Saal komplett bestuhlt, freie Platzwahl, alles entspannt.

Bohren & der Club of Gore – Es gab genau das, was man von einer Show der Band erwartet. Spielzeit knapp 100 Minuten. Bühne sehr dunkel gehalten. Über jedem der drei Herren sind jeweils zwei Lämpchen, die einzigen Lichtquellen. Jedes der Dark Jazz Stücke wird vom Frontmann der Truppe mit einer Geschichte angesagt. Der Herr könnte auch Helge Schneider sein von seinem Auftreten, da sind sich alle einig. Er ist auch das Mitglied, welches das Saxofon spielt, immer sehr schön zu hören. Sound war top, Setlist auch wieder etwas durchmischter und nicht zu stark dominiert von der letzten Platte „Patschuli Blue“. Zum Glück war auch kein Gast im Publikum, der irgendwie versucht hat, mit dem Sänger pseudolustig eine Konversation zu starten und dabei einfach nur peinlich ist. Das kam in der Vergangenheit leider häufiger vor. Bin sehr zufrieden nach Hause gegangen, muss aber auch sagen, dass für mich eine Show pro Jahr absolut ausreichend ist, könnte ich nicht wie andere Acts jede Woche gucken.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 11. Nov 2023, 14:05

Ich war gestern in Gent bei der letzten Blind to Faith Show im Trefpunt. Hinfahrt war stressig, durchgehend Regen, viel Stau, chaotische Parkplatzsuche in Gent. Sind fünf Minuten nach Beginn der ersten Band eingetroffen. Show war seit Monaten ausverkauft, keine Überraschung. Dies war eine der wenigen Hardcore Shows, auf denen ich das Durchschnittsalter gesenkt habe. Das passiert mittlerweile nur noch ganz selten.

Parasite – War ganz solider Punk/Hardcore. Ist allerdings ziemlich an mir vorbeigegangen, da ich mich erstmal im gefühlt 40 Grad warmen Raum akklimatisieren musste. Die Crowd war auch noch nicht wirklich voll dabei. Gab Höflichkeitsapplaus, das wars.

Mindwar – Räumen im Moment eigentlich immer ab, aber gestern ging es verhältnismäßig ruhig zur Sache. Musikalisch gehören die Jungs auf jeden Fall zur Sperrspitze des europäischen Hardcores und sind in meinen Augen auch völlig zu Recht auf Triple B gelandet. Ich hatte gestern das Gefühl, dass das für Hardcore Shows recht alte Publikum nur noch Kraft für ein Set hat und sich alles für die Hauptband aufsparen wollte. Kann man ihnen nicht verübeln.

Blind to Faith – Set war natürlich unfassbar wütend. Die Band ist in meinen Augen einer der most underrated Acts ever. Mag auch daran liegen, dass pro Jahr im Schnitt vielleicht drei Shows gespielt wurden. Möglichkeiten, sie zu sehen, waren rar. Ich weiß noch, wie mal eine Deutschland Show angekündigt wurde. Ich war so hyped, dann die Absage. Naja, Sound ist Metallic Hardcore, würde super nach Cleveland passen. Die Crowd ist aufgewacht, auch wenn ich mir noch etwas mehr erhofft hätte. Ging aber einige Male gut zur Sache. Show war auf jeden Fall gut, meine erste Liveerfahrung mit der Band 2014 auf dem Ieperfest bleibt aber unerreicht. Dennoch bin ich glücklich nach Hause gefahren.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 12. Nov 2023, 10:00

Ich war gestern in Dortmund bei Tristis im Jugendfreizeitstätte Brackel. Kleines Jugendzentrum, Eintritt waren 3 Euro, Getränke mit 1-1,50 Euro auch sehr günstig. Schätze, es waren so 30 Zahlende anwesend. Eigentlich sollten drei Bands spielen, aber eine hat spontan wegen Corona abgesagt.

Railmen – Die Art von Band, bei der ich gehofft hatte, dass ich ihr nie wieder über den Weg laufe. Auf dem Flyer stand als Beschreibung Power Grunge, absolut keine Ahnung, was das sein sollte. Es war dann im Endeffekt (Punk-) Rock der langweiligen Sorte. Dazu allerlei unlustige Ansagen, die natürlich von den ganz Lustigen im Publikum gerne aufgegriffen wurden, um unlustige Konversationen zu starten. Eine Band, wie ich sie auf jedem Stadtfest oder Bandcontest erwarte. Es war schlimm.

Tristis – Zum zweiten Mal gesehen, zum zweiten Mal überzeugt. An meiner Meinung zum ersten Gig hat sich wenig geändert. Sound geht in Richtung Celeste, gefällt sehr gut. Die Stimme der Sängerin ist top, der Backgroundgesang okay, nur die cleanen Parts sollten unbedingt weggelassen werden. Das funktioniert überhaupt nicht. Natürlich ist ein Jugendzentrum kein vernünftiges Ambiente für Black Metal. Der Sound hätte etwas dicker sein können und Licht hat auch nicht gepasst, aber bei dem Eintrittspreis zu verschmerzen. Die Sängerin war komplett in weiß gekleidet, hat sich gegen Ende des Sets mit einer schwarzen Flüssigkeit überkippt. Guter Effekt, passte zum Sound, hatte was von Samara aus The Ring. Insgesamt ein guter Auftritt, der für die erste Band entschädigt hat. Tristis spielen in zwei Wochen schon wieder in der Nähe, in Solingen mit Inhuman Nature, bin aber leider verhindert.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von olli77 » So 12. Nov 2023, 10:33

Ich war gestern im Hirsch in Nürnberg bei BRASS AGAINST

Der Hirsch war im Vergleich zu deren Konzert vor Corona sehr gut gefüllt.
Zwar war es eine relativ unübliche Uhrzeit mit 19 Uhr und Ende 21 Uhr, aber das tat dem Abriss keinen Abbruch




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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Mo 13. Nov 2023, 18:25

Incarceration/Ultha im Bambi Galore / HH

Mauler - Death Metal
Neue Death Metal Band aus Deutschland, wirkte noch etwas untight, besonders das Schlagzeug (also das Instrument wird schon beherrscht, aber wirkt als wäre noch nicht oft zusammen gespielt/geprobt worden). Insgesamt wird man von der Truppe aber glaube ich noch hören, gerade der Sänger hat ein zunichte Brett abgeliefert. Bambi war schon gut gefüllt, das Bier schmeckte nicht (Holsten alkoholfrei ist zum angewöhnen, dann lieber Wasser) und ein solider Einstieg.

Imha Tarikat - Black Metal
Spannende Black Metal Band, die etwas andere Wege geht. Teils Deutsche Texte. Der Sänger wirkt am Anfang etwas durchgedreht, aber im Laufe des Sets und mit steigender Begeisterung des Publikums, könnte er immer wieder ein Lächeln und teilweise sogar fettes Grinsen nicht unterdrücken. Hat viel Spaß geht und wir nochmal angeschaut, wenn in der Nähe.

Ultha - Black Metal
Und wieder durchgerutscht, seit 7 oder 8 Jahren immer wieder durchgerutscht. Aber nun endlich... Und? Richtig fett abgeliefert! Einfach das Licht rot, Nebel an und los ging das Geballer. Großartige, konstante Soundwand. Ich bin noch immer begeistert und freue mich auf das Konzert mit AHAB auf der Stubnitz nächstes Jahr. Brett.

Incarceration - Death Metal
Nach ultha war ich ziemlich satt. Und wie so oft wenn eine großartige Band mit komplexem sind gespielt hat, hat es die Band danach schwer. Incarceration machen schnellen Death mit speziellem Gesang. Nicht tief und wütend sondern schnell und schrill. Hat am Ende doch ganz gut gefallen und ihr Ultha sicher noch besser.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baron von Goenn » Mo 13. Nov 2023, 20:17

Ich war letzte Woche Montag bei Greta Van Fleet in Hamburg. Ich fand das Konzert ok, war aber dennoch enttäuscht. Ich find es generell gut, wenn alle Bandmitglieder gewürdigt werden und Soli zeigen können, aber das war an dem Abend wirklich übertrieben. Teilweise Soli über 10 Minuten, die gar nicht immer so geil waren. Vor allem das Drumsolo war für meinen Geschmack komplett misslungen. Da hätten sie die zwei Stunden Spielzeit gerne noch mit ein paar weiteren Hits füllen können (auch wenn die halt nicht aufm aktuellen Album sind). Ich war anscheinend auch nicht alleine mit meiner Meinung, im Publikum immer wieder verständnislose Blicke und Gemaule wahrgenommen. Für einen Montag von Hannover nach Hamburg und zurück und mit Arbeit am nächsten Tag war es dann ein eher mittelmäßiges Erlebnis.
Bier ist schmackhaft und ein hervorragendes Getränk.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Di 14. Nov 2023, 00:11

Konzert 2 von 4 in 7 Tagen (oder wie Sammy sagt: ne normale Woche):
Houle - Black Metal - Tipp
Französische Black Metal Band mit maritimen/nautischen Inhalten. Gesang zwischen klassischem Black Metal und Möve. Schicke live Show, geiler Sound, sympathische Band. Überraschung des Abends, vorher kaum reingehört.

Uburen - Black Metal
Black Metal mit Viking Einschlag. Drei Leute und gerade dafür ein wuchtiger Sound. Solider Nummer abgeliefert, die Fans haben ihre Packung bekommen. Mit persönlich war die Mucke etwas zu einfach und dies ganze "wir sind Wikinger und fahren nach valhalla" ist ziemlich ausgelutscht.

Kanonenfieber - Black Metal
1 WK als Thema, inhaltlich auch teils deftige Themen. Was gar nicht passt, ist mitklatsch parts, Faust nach oben und "hey" Aufrufe etc und das zu Themen wie Schlachten, bei denen viel tausend Menschen gestorben sind. Fande ich ziemlich deplatziert, den zahlreichen Fans der Band hat es gefallen. Ich brauche die nicht wieder. Und die Schaum Kanone, die Schneegestöber darstellen sollte, war unfreiwillig komisch.

Batushka - Black Metal
Die nach dem Split in Streitigkeiten guten Batushka des Gitarristen und Songwriter Krzysztof Drabikowski. Fetter Auftritt, super Sound, mein Bart riecht noch immer nach Weihrauch. 60 Minuten runter gezockt vom feinsten. Einziger kleiner negativ Punkt, leider nur wenige sind des Debüt Litourgiya, und gerade für, waren der Abriss.

Schöner Abend, allerdings sind vier Bands an einen Montag Abend schon eine Ansage. 1830 Einlass, 1850 Beginn, sportlich.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Mi 15. Nov 2023, 01:07

Ich komme gerade von Explosions in the Sky im Astra Kulturhaus in Berlin.

Habe die Band zum ersten und bislang leider auch einzigen Mal auf dem Primavera Sound 2016 gesehen. War ein richtig starker Auftritt damals. Heute gab es endlich die Gelegenheit für eine Wiederholung.

Dabei hatte ich auf dem Hinweg schon Angst, dass ich es gar nicht rechtzeitig schaffe. Eine Stunde vor Berlin ist meine Bahn stehengeblieben – technische Störung. Nach einem längeren Halt, einem kurzfristig organisierten Zugwechsel und einem zusätzlichen Umstieg bin ich aber zum Glück doch noch pünktlich in Berlin angekommen. Der Bahnstreik morgen kann kommen... :grin:

Der Einlass im Astra Kulturhaus hatte schon angefangen. Ich habe mir einen Platz vorne an der Absperrung am linken Bühnenrand gesichert.

Um 20 Uhr ging es mit dem Support Yeahrs los. Eine junge Berliner Band, deren Sound irgendwo zwischen den frühen Biffy Clyro, Slowdive und Nirvana liegt. Klingt auf dem Papier ganz ansprechend und war live auch wirklich solide. Nach 30 Minuten war Schluss. Runde Sache.

Um 21 Uhr kamen dann vor vollem Haus Explosions in the Sky auf die Bühne. Erwartungsgemäß folgte ein sehr atmosphärisches Konzert mit abwechselnd drückenden Gitarrenwänden und wunderschönen Melodien. Dabei gab es Songs des aktuellen Albums "End" sowie einige Perlen aus des gesamten Diskografie. Highlight war für mich das Meisterstück "Your Hand in Mine" – einfach ein Song für die Ewigkeit. Leider ist "First Breath after Coma" aus der Rotation geflogen, den ich sehr gerne gehört hätte. Und von "The Wilderness" gab es gar nichts. Schade!

Ansonsten war es aber wirklich ein sehr stimmiges Konzert mit einigen Gänsehaut-Momenten, das nach 90 kurzweiligen Minuten ein jähes Ende fand.

Passend zum Albumtitel "End" war das heute nach aktuellem Stand auch mein letztes Konzert in diesem sehr starken Konzertjahr. Aber mal schauen, ob es im Gegensatz zur heutigen Veranstaltung noch eine Zugabe gibt. :wink:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von 7Ostrich » Mi 15. Nov 2023, 08:11

Witzig, wie sowohl Explosions in the sky als auch God is an astronaut was mit End im Albumtitel haben
Ich bin hier nicht zufällig, ich kenn mich aus

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Sa 18. Nov 2023, 00:26

Master Boot Record/Arottenbit/Weird Wolves in Hafenklang Hamburg.

Schon gestern und mit dem Warnstreik in Namen bin Ich mit dem Auto nach HH rein und dann mit der U-Bahn weiter und ab Landungsbrücken mit der Fähre, immer sehr schön.

Weird Wolves - Electro Post Punk
Ziemlich uninteressante Musik für mich. Auf Konserve, aber auch live. Insgesamt auch ein Goth vibe, würde mich wundern wenn sie noch nicht auf dem WGT gespielt haben. Was ich aber mega Weird fand: der Gitarrist und Sänger Raphael Colantonio ist Mitgründer und viele Jahre lang CEO von Arkane Studios (Dishonored, Prey) und die Sängerin Ava Gore ist die Tochter von Martin L. Gore, den Depeche Mode Gründungsmitglied.

Arottenbit - Gameboy Elektro
Ein Mann, eine Mülltonne und aus der holt er einen Gameboy. Und er schaltet in ein, es macht Pling und das Publikum ist begeistert. Der Gameboy ist modifiziert und die Songs sind drauf programmiert und auch live der Instrument. Raus kommt ziemlich ruppiger Elektro mit Metal "gefühl" und immer schwebt dir Erinnerung an alte Gameboy Spiele mit. Er ist dann auch mit dem Gameboy in den Pit und hat damit etwas mosh ausgelöst. Später gab alle üblichen Spielereien wie crowd surfen etc. Inkl der Mülltonne die durch den Laden ging. Interessant unterhaltsam.

Master Boot Record - Chiptune Metal
Nach der Vorband wirken die Band schon fast brav, aber mit einem spannenden Bühnenbild, headbangerlastiger Sound und einen schnellen Gitarristen ging es trotzdem gut ab. Die Band hatte die, das Publikum auch. Hat gefallen, einzig die Zugabe aus einem 15 Minuten Stück ohne richtige Struktur oder ich habe sie nicht erkannt, hätte ich nicht gebraucht.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von smi » Sa 18. Nov 2023, 00:39

Skynd / Knife Bride - Grünspan Hamburg

Knife Bride - 0815 Metalcore mit weiblichem clean Vocals
Kurz reingehört über Stream, für uninteressant befunden. Da war es nicht so schlimm, das für RB eine fette Verspätung eingefahren hat, die U-Bahn nicht fuhr und der Bus sind Schwierigkeiten mit dem Hamburger Dom hatte und ich sie komplett verpasst habe

SKYND - Elektro Metal
Dann ging es auch quasi gleich los mit der Hauptband. Eine Stunde, ohne viele Worte, würde fast die ganze Diskografie gespielt und sogar zwei neue Songs. Das Kostüm der Sängerin wirkte am Anfang fast langweilig und unspektakulär. Komplett schwarz, dachte ich. Im grünen Bühnenlicht, wirkt es so. Nach dem ersten Song, der komplett grün gehalten war, wurde das Licht Orange und man sah, das Handschuhe, Halskrause und Kopfbedeckung rot waren. Netter Effekt und bei blauen Licht schimmerte es lila. Insgesamt ein komplett glatter, aber auch guter , Auftritt. Komplett durch produziert. Jeden Auftritt den ich gesehen habe, hat sich das Publikum verdoppelt. Nächste Station große Freiheit, schätze ich.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Sa 18. Nov 2023, 14:08

Ich war am Mittwoch in Köln bei Explosions in the Sky in der Kantine. Originalpreis war mit 40 Euro wirklich kein Pappenstiel, konnte zum Glück eine Woche vorher ein Schnäppchen machen. Show war gut besucht, ohne überfüllt zu sein. War angenehm.

False Lefty – Duo aus Gitarrist und Perkussionistin. Songs klangen irgendwie alle gleich mit immer gleichen Trommelbeat. Der Herr konnte singen, aber insgesamt ist es so vor sich hingeplätschert. Hat nicht wehgetan, war mir aber auch ziemlich egal. Hätte im Nachhinein auch ohne Support gut leben können.

Explosions in the Sky – Die letzte Platte „End“ ist erst vor Kurzem erschienen. In meinen Augen ein solides Ding, aber es kommt nicht an die alten Klassiker heran. Dementsprechend war meine Hoffnung, dass der Fokus nicht komplett auf der neuen Platte liegen würde, und die Band hat mir den Gefallen getan, dass es nicht dazu kam. „Frist Breath after Coma“ als Opener hat mich direkt voll abgeholt. Im Anschluss gab es insgesamt drei Songs von der neuen Platte und den Rest von älteren. Vollkommen okay. Vom Sound er ist die Band über jeden Zweifel erhaben, hat in meinen Augen auch einige Songs mit den schönsten Klimaxen, die je geschrieben wurden. Highlights für mich waren „The Birth and Death of the Day” und „Your Hand in Mine” nacheinander und das abschließende „The Only Moment We Were Alone”. Show war wie alle meine bisherigen Shows der Band klasse, wenn auch Düsseldorf 2016 unerreicht bleibt. Die Crowd war auch in Ordnung, kaum nervige Leute. Würde immer wieder hingehen. Ich hätte gerne mal eine Tour, bei der sie die „The Earth Is Not a Cold Dead Place“ oder die „All of a Sudden I Miss Everyone“. Dann würde ich wahrscheinlich weinen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » Sa 25. Nov 2023, 14:11

Ich war vergangene Woche bei Edwin Rosen im Carlswerk Victoria in Köln (3/3 Abenden).
Sind wir ehrlich, in so kleinem Rahmen wird man ihn in nächster Zeit nicht mehr sehen. Tour + Zusatztermine waren direkt ausverkauft, so dass später sogar noch "richtige" Zusatzshows hinzugefügt hat. Wahrscheinlich ist das einzige, was in von Sporthalle und Co abhält, seine zurückhaltende Art und fehlendes Songmaterial.

Einstimmung gab es zunächst von borninmay mit postpunkiger Musik. Spontan als Support eingesprungen, weswegen 6 Stücke, aber nur 4 verschiedene Songs gespielt worden. Grundsätzlich ist es schon faszinierend zu sehen wie die ganzen jungen acts aus der Ecke sehr schnell auftauchen (Spotify-Playlist Insomnia), aber vielleicht noch gar nicht so weit sind, dass direkt eine EP oder gar ein Album nachgelegt werden kann.
Als der Star des Abends die Bühne betrat, wurde er vom jungen Publikum entsprechend empfangen und hat auch mir die nächste Stunde (brutto-Spielzeit 60min, inklusive 2x Vertigo und zwei Covern) wieder viel Spaß gemacht. Ich habe mich einfach sehr darüber gefreut, wie er und seine Lieder gefeiert wurden, sehe das lauthalses Mitsingen als durchweg positiv und auch über das Gefilme konnte ich in diesem Rahmen - ich war ja schließlich zu Gast auf einem Gen-Z-Konzert (wurde vor der venue tatsächlich gefragt, ob ich ne Erziehungsbeauftragung unterschreiben würde) - sehr gut hinwegsehen. Ich glaube schon, dass Edwin großen Anteil daran hat, dass ein junges Publikum Zugang zu wave und post-punk bekommt. Und generell finde ich es auch sehr sympatisch und authentisch, wenn er bei Instagram bei einer Followerschaft von 130k einfach mal eine story mit Deafheaven unterlegt oder random hc bands postet :lol:
Hatte einen guten Abend und bin gespannt, wohin die Reise noch geht.


Im Anschluss war ich letztes Wochenende in Den Haag. Meine Freundin hatte im Vorfeld ein Konzert in einem Irish Pub ausgemacht, dass wir dann angesteuert haben. Dort angekommen fanden wir heraus, dass es nicht nur zwei statt einem Konzert dort gab, sondern, dass das ganze Teil der Popronde war. Das ist eine Veranstaltungsserie in den Niederlanden, die in verschiedenen Städten Konzertreihen in Bars etc anbietet. Alles umsonst.
Mit The Mocks gab es dann Garage-Rock, der mich jetzt nicht unbedingt abgeholt hat. Später folgten Historians. Musikalisch unschwer zu erkennen, muss es sich beim Lieblingskünstler des Gitaristen und Sängers um Jack White handeln. Hat Spaß gemacht! Nette Sache, wenn man mal zufällig drüber stolpert und sich mit anderen Reisepläne, wie bei uns, kombinierne lässt.
Molotow must stay

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Marc1904 » Sa 25. Nov 2023, 14:25

In aller Kürze: war am Donnerstag bei der Co-Headline-Tour von ASH und THE SUBWAYS in Hannover. Hatte mich eigentlich total über ASH gefreut, denn an THE SUBWAYS habe ich mich eigentlich satt gesehen...am Ende des Abends muss ich sagen, dass eigentlich nur eine Band richtig gezündet hat und das war THE SUBWAYS. Würde es dennoch als guten Abend verbuchen und endlich mal wieder ein Konzert, bei dem ich mir nicht alt vorkam...

Cool war auch die Preispolitik: 34€ VVK vs. 45€ Abendkasse. Eigentlich ein guter Move um die Leute zu einem frühzeitigen Ticketkauf zu bewegen. Wundere mich ohnehin, dass man da nicht mal etwas in der Richtung bei Konzerten macht. Also auch so Frühbucherstufen wie bei Festivals...

Ausführlicher Bericht zum Konzert folgt die Tage bei Pretty In Noise

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baron von Goenn » Sa 25. Nov 2023, 22:08

Marc1904 hat geschrieben:
Sa 25. Nov 2023, 14:25
In aller Kürze: war am Donnerstag bei der Co-Headline-Tour von ASH und THE SUBWAYS in Hannover. Hatte mich eigentlich total über ASH gefreut, denn an THE SUBWAYS habe ich mich eigentlich satt gesehen...am Ende des Abends muss ich sagen, dass eigentlich nur eine Band richtig gezündet hat und das war THE SUBWAYS. Würde es dennoch als guten Abend verbuchen und endlich mal wieder ein Konzert, bei dem ich mir nicht alt vorkam...

Cool war auch die Preispolitik: 34€ VVK vs. 45€ Abendkasse. Eigentlich ein guter Move um die Leute zu einem frühzeitigen Ticketkauf zu bewegen. Wundere mich ohnehin, dass man da nicht mal etwas in der Richtung bei Konzerten macht. Also auch so Frühbucherstufen wie bei Festivals...

Ausführlicher Bericht zum Konzert folgt die Tage bei Pretty In Noise
Würd ich so unterschreiben. Ich habs sehr gefeiert und fand Ash auch nice. Hab sie bisher nie gesehen und fühlte mich sehr gut unterhalten. Würde ich wieder so schauen.
Bier ist schmackhaft und ein hervorragendes Getränk.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Quadrophobia » Sa 25. Nov 2023, 22:41

Ich war letzten Montag bei Chartreuse in der Molotow Sky Bar in Hamburg

Support war Philine Sonny, die ich sausen gelassen habe, weil ich vorher noch verabredet war. 25€ sind bei einer neuen Band mit einem Album und dementsprechender Spielzeit immer noch etwas wo ich schlucken muss, aber das ist wohl einfach das New Normal. Es waren ca. 60-70 zahlende anwesend, für einen Montag sehr ordentlich. Haben aber auch bei RBF 2022 sehr krass abgeliedert, da werdensie sich viele Fans erspielt haben. Musikalisch würde ich die Band irgendwo zwischen dem düsteren Ben Howard und Chamber Pop ala Other Lives mit etwas King Krule einordnen. Das aktuelle Album "Morning Ritual" ist seit zwei Wochen draussen und bei mir inzwischen bis in die Top10 gewachsen. Mit dem Titeltrack gings dann auch direkt los, finde so Crooner-Songs als Opener generell klasse, perfekte Moddsetter einfach. Die waren dann auch insgesamt setbestimmend, auch wenn die Band mit "Switch it on, Switch it off", Who Bites Down" und vor allem "All Seeing, All the Time" ein paar versteckte Hits im Programm hat. Insgesamt gehts aber viel eher um die vielen ineinander verwobenen Melodien, Gesangslayer und sehr coolen jazzy drumpatterns. Gibt mir eine Art verkopftere frühe Arcade Fire Vibes - zumal es in "Shield from Bedlam" ziemlich sicher eine The Suburbs Referenz gab. Zusätzlich zu den Album Tracks gabs dann Songs von allen drei EPs. Ich mags immer ganz gern, wenn Bands nicht so tun, als wäre das Album jetzt das allererste Material und ihre vorherigen Songs für immer einmotten - zumal einige davon sicherlich auch als sichere Bank auf der Platte hätten landen können. Mit einer Stunde zwar etwas kurz aber durch die Spielfreude der Band wieder ausgeglichen war das ein wirklich schöner Gig, bei dem ich auch gerne mal 50 Mark locker mache :grin:


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