Ich habe einiges nachzutragen aus dem... Shoune? Naja, alle Konzerte im Juni, ihr kennts.
Am 14. habe ich meinen 2. von mindestens 3
Brutus-Gigs dieses Jahr gesehen. 18 Euro, Molotow Backyard... absoluter No-Brainer. Leider hat es mit dem Sound (wir standen so 4./5. Reihe mittig vor der Bühne, da sollte es eigentlich gut sein) erst so ab der Hälfte des Sets wirklich hingehauen. Wie war das für euch an der Seite,
@akropeter? Der Reihe nach: Support gab es von
Joe Astray, der ich sage mal, Thees-Uhlmann/Kettcar-artige Songs allein auf der Gitarre performt und auch so aufgetreten ist, aber doch bisschen mehr Punk-Attitüde drin hatte. Ging klar, aber super spannend war es nicht. Er meinte aber, dass bewusst jemand wie er gesucht wurde, damit es auf der Bühne nicht zu viel Umbau-Bedarf gibt. Die ist im Molo ja weder drinnen noch draußen besonders groß. Passt aber dazu, dass in Hannover im März mit Quentin Sauvé auch ein Einzelmensch mit Gitarre dabei war. Naja, gab dann trotzdem mindestens 45 Minuten Pause zwischen Astray und Brutus lol.
Das Set war sehr ähnlich zu dem in Hannover. Großer Fokus natürlich auf Unison Life, aber Burst und Nest wurden absolut nicht vernachlässigt. Insgesamt um die 70 Minuten und man merkten den Dreien nach wie vor an, dass der Hype um die Band sie echt berührt. Total ehrliche Freude und Dankbarkeit, das ist einfach schön anzusehen. Und: Sugar Dragon als Abschluss auch diesmal ein unfassbares Brett. Bester Song der Band.
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Die Woche drauf spielten
Author & Punisher sowie
Imperial Triumphant im Hafenklang. Ich war vor allem wegen Ersteren da und habe mich auch mit Blick auf den Frühdienst (6 Uhr) am nächsten Morgen gefreut, dass sie auch tatsächlich begonnen haben. Das Set war sehr ähnlich zum Support-Gig von Perturbator im Herbst. Großer Fokus auf das neue Album, gut möglich, dass es sogar komplett gespielt wurde. Im Vergleich zu früher ein leicht abgespecktes Setup, was die Maschinen auf der Bühne anbelangt, dafür eben der Live-Gitarrist mit am Start. Die Songs schwanken zwischen klassischem A&P-Sound sowie starken Einflüssen von NIN und, ich würde sagen, auch Bands wie Crosses. Also halt brachialer Industrial mit teilweise shoegazigen und wavigen Anleihen. Das Cover von Glory Box hat mich auch dieses Mal komplett aus den Socken gehauen. Klar, an Beth Gibbons' Performance kommt nichts ran, aber wie er das instrumental umsetzt und singt, geht total ins Mark. Als Abschluss gab es, ohne Gitarristen, das unkaputtbare Terrorbird. Nur das war die Fahrt an den Hafen eigentlich schon wert. Immer, immer wieder bitte.
Vorteil, der für die Acts natürlich keiner ist: bei den Temperaturen und dem Konkurrenzprogramm (u.a. Slipknot in der Arena) war es relativ leer im Hafenklang. Daher easy erste Reihe direkt vor die Maschinen, die Faschisten töten. Zu Imperial Triumphant sind wir dann aber nach hinten. Ich kann deren experimentellem Black-Metal-Ansatz schon was abgewinnen und finde auch die Outfits recht cool, aber meine Lieblingsband wird das sicherlich nicht mehr, zudem war ziemlich kaputt. Dort war der Sound leider ein einziger Brei und deshalb haben wir den Gig am Ende nicht ganz bis zu Ende geschaut.
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Letzten Mittwoch folgte dann eine weitere Show, auf die ich mich seit Monaten gefreut habe:
Zulu (als Support von
Speed) im Logo.
Das Logo ist bei sommerlichen Temperaturen ein noch größerer Backofen als ohnehin schon und dazu gab es bei 3 der 4 Bands ziemlich viel Bewegung. Schwitzen im Stehen war also angesagt. Sind zwischendurch dann immer mal raus (auch wenn die Umbaupausen nicht länger als 15 Minuten waren), das war sehr notwendig. Es war ziemlich gut besucht, was alle Bands fröhlich hervorgehoben haben, gerade Speed, die aus Sydney kommen und gerade wohl erstmals in Europa unterwegs sind. Da waren die Ansagen dann auch ein wenig Hardcore-generisch (ich war ja noch nicht bei so vielen Shows, aber so habe ich es mir immer vorgestellt hehe). Szene-Unity, wir sind alle Freunde, Bewegung über die ganze Welt, aber ihr hier, das ist eure Community... sowas. Aber wie bei Brutus habe ich denen die Freude komplett abgenommen. Alle Bands natürlich nicht länger als 20-30 Minuten, wodurch um 10 Feierabend war. Sehr angenehm, aber halt auch preislich mit 23 Euro super entspannt für 2 Bands, die aus Australien bzw den USA kommen.
Bandmäßig der Reihe nach: Den Opener haben Piece of Mind gegeben, über die
@SammyJankis hier schon ab und zu geschrieben hat. Ob der Sound an die Hypes angelehnt ist, darüber kann ich mir noch kein Urteil erlauben, dafür stecke ich noch zu wenig drin. Es gab vor der Bühne aber auf jeden Fall schon erste Bewegung mit den szenetypischen Einlagen (ihr habt die Bezeichnungen in Sammys Beiträgen alle schon oft gelesen). Ich fands musikalisch für einen Opener vollkommen ok, mehr aber auch nicht.
Danach kamen
Hippie Trim, die
@Finn schon mal hier abgefeiert hatte. Drug Church finde ich als Vergleich schon recht passend. Musikalisch im Vergleich zum Rest aber halt ein krasser Bruch und das moshfreudige Publikum hielt den Halbkreis vor der Bühne eigentlich über fast die Konzertlänge frei. Ich glaube, den Sänger hat es auch ein wenig frustriert, dass die Leute da ihre Kräfte gespart haben. Musikalisch habe ich gedacht, dass es eigentlich (wenn ich Zulu nicht abhypen würde) das Potenzial hätte, von den dreien am häufigsten bei mir zu laufen.
Zulu selbst haben den Laden komplett auseinander genommen. Band und Leute hatten richtig Bock. Krasse Energie auf der Bühne verspürt. Dieser quasi Nu-Metal-Look mit dann dem brachialsten Hardcore, das holt mich schon ziemlich ab.

Ich denke, das beinahe das komplette Album gespielt wurde, teilweise kamen die Interludes bzw. Intros/Outros vom Band dazu, aber nicht bei jedem Song. Bitte zeitnah wieder.
Bei
Speed war im Sinne der Publikumsbeteiligung dann noch mal eine krassere Steigerng festzustellen inkl. dem einen oder anderen Cut an Stirnen der Teilhabenden. Die Musik ist mMn deutlich stumpfer als Zulu. Ich mag das auch und habe es in den letzten Wochen häufig gehört, aber würde da jetzt als Noch-Szenefremder zB keine Platte oder so mitnehmen. Wenn man Bock auf eine moderne Hardcore-Show hat, bei der viel los ist, kann man sich das sicher gut geben. Gegen Ende hin wurde es mir dann aber auch ein wenig zu maskulin, als alle Muskelboys (inkl. Band) ihre Shirts ausziehen mussten. Klar: ist sauwarm dadrin, aber es gab halt auch durchaus nicht wenige FLINTA* vor Ort und naja, ihr kennt die Thematik.
Nächste Woche wirds dann noch mal bisschen klassischer mit
Puscifer und
Monster Magnet.