Ich war am vergangenen Freitag in der Barclays Arena beim letzten der drei Hamburg-Konzerte auf der Abschiedstour von Elton John.
Ursprünglich hatte ich Tickets für Berlin. Da das unter der Woche mit der Arbeit zeitlich aber etwas stressig geworden wäre und es glücklicherweise kurzfristig noch tolle Plätze für Hamburg im Vorverkauf gab, bin ich die Tickets für Berlin wieder losgeworden und habe stattdessen meine Mutter mit dem Konzertbesuch in Hamburg überrascht.
Ich bin nicht der allergrößte Riesenfan und stecke auch nicht wahnsinnig tief in der Diskografie, liebe die zahlreichen bekannten Hits von Elton John aber und seine Stimme ist einfach einmalig. Von daher wollte ich diese letzte(n) Gelegenheit(en) auf der Abschiedstour unbedingt mitnehmen.
Wir waren pünktlich um 17:30 Uhr zum Einlass an der Arena. Der Einlass verlief sehr schnell und entspannt. Im Gegensatz zum Stadion nebenan, wo der HSV an dem Abend gegen Paderborn gespielt hat (leider nur 2:2), war auch noch nicht viel los. Gab aber auch ausschließlich feste Sitzplätze, von daher musste man nicht unbedingt so früh da sein. Wir haben die Zeit bis zum Konzertbeginn noch mit einem Getränk überbrückt und sind dann in die sich langsam füllende Arena zu unseren Plätzen gegangen. Unterrang, ganz vorne rechts, schräg-seitlich der Bühne. Großartige Sicht auf das schöne Bühnenbild mit einer offenen Bühne. Beste Voraussetzungen für einen guten Abend.
Um 19:30 Uhr war die Arena komplett voll und es wurde dunkel. Unter euphorischem Jubel kam Elton John mit seiner Band auf die Bühne und es ging direkt los. Einen Support-Act gab es nicht.
Es folgte ein dreistündiges Konzert, unterteilt in drei Akte, mit einer bunten Auswahl aus dem gesamten Werk von Elton John. Die Setlist ist über die ganze Tour hinweg gleich, von daher gab es keine Überraschungen. Damit konnte ich aber gut leben. Meine Vorfreude konzentrierte sich eben auf Hits wie "Tiny Dancer", "Rocket Man", "I'm Still Standing" und "Your Song". Die kamen auch alle und sorgten für reichlich Gänsehaut. Es ist schon Wahnsinn, was für eine Präsenz und unheimlich starke Stimme Elton John mit seinen 76 Jahren immer noch hat. Und auch lustig, wie er einerseits federleicht und flink die Finger über das Klavier gejagt hat und andererseits dann seinem Alter entsprechend in den Pausen von der Bühne gestapft ist.
Auch abseits der Musik hat alles gepasst. Der Sound war für Arena-Verhältnisse wirklich gut und ziemlich druckvoll. Die große Videoleinwand hat für eine stimmige Visualisierung der Musik gesorgt. Es gab eine schöne Lichtshow und in den passenden Momenten einen Konfettiregen. Das Publikum war durchgängig sehr gut drauf und vor allem im Innenraum auch ordentlich in Tanzlaune. Und zwischendurch hat Elton John immer wieder ein paar Anekdoten aus seiner langen Karriere mit dem Publikum geteilt.
Zum Abschluss gab es mit "Goodbye Yellow Brick Road" noch den Titelsong der Tour, bevor Elton John unter tosendem Applaus mit einem Lift hinter das Bühnenbild gefahren wurde. Und damit fand ein wirklich wunderschöner und musikalisch großartiger Abend sein Ende.

Für nächsten Freitag ist dann als persönliche Zugabe noch das allerletzte Deutschland-Konzert in Köln geplant. Auch dafür gab es kurzfristig noch tolle Plätze im Vorverkauf. Jetzt drücke ich nur die Daumen, dass das auch stattfindet – das Konzert morgen in Mannheim wurde leider aufgrund eines viralen Infektes von Elton John kurzfristig abgesagt. Aber eine Woche ist ja noch Zeit. Das wird schon.
