
Aber natürlich auch verständlich. Sollte sie sich in der "Außenwelt" anstecken, bringt sie ja nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern wird halt vor allem auch zu einem riesigen Risikofaktor für alle anderen (Risiko-)Personen im Altenheim.
Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 08:42Da machen Joko und Klaas eine der wichtigsten Aktionen der letzten Jahre im Deutschen Fernsehen
Gehts dir darum, dass sie eigentlich nichz die Autoren der Aktion sind? Das war in der Tat etwas unsauber ausgedrückt.dattelpalme hat geschrieben:Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 08:42Da machen Joko und Klaas eine der wichtigsten Aktionen der letzten Jahre im Deutschen Fernsehen![]()
Ansonsten volle Zustimmung. Es scheint in der deutschen Linken allgemein unmöglich zu sein, Widersprüche und Differenzen auszuhalten.
Ja. Das war auch, nachdem ich den Beitrag gesehen hatte, meine Befürchtung. Dass, ähnlich wie bei dem (an sich berechtigten) Pocher-Diss der Antilopengang, am Ende doch wieder ach so reflektierte Männer die Helden sind. Nicht falsch verstehen, es ist natürlich ehrenhaft, dass Joko und Klaas den Sendeplatz dafür zur Verfügung stellen. Allerdings wäre es hier doch besonders angebracht, unter anderem Sophie Passmann dafür zu loben, die das (mal wieder) sehr, sehr gut gemacht hat.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 09:10Gehts dir darum, dass sie eigentlich nichz die Autoren der Aktion sind? Das war in der Tat etwas unsauber ausgedrückt.
Das zweifelt ja auch niemand an. Dennoch sollte man eben herausstellen, dass es auch eine Arbeit der vielen beteiligten Frauen* ist.NeonGolden hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 09:48Kann man nicht einfach sagen, dass es eine sehr lobenswerte Aktion war und allen Beteiligten dafür danken?
ProSieben hat da mit dem Show-Konzept genauso noch ein paar Aktien drin wie auch die Redaktion, Bild, Ton etc. pp.
Und Joko und Klaas mögen zwar mitunter sehr seichtes Entertainment produzieren, trotzdem nutzen sie die dadurch gewonnene Reichweite nun nicht zum ersten Mal, um in einem Medium mit eher weniger gebildetem bzw. jüngerem Publikum ernste und wichtige Inhalte vorzuführen. Das hat wirklich alles Lob verdient.
Wobei sie ja in ihre eigene Falle tappt:Flecha hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 09:14Finde es, wenn man es konstruktiv macht, wie Madita Oeming in ihrem Thread, okay. Quasi als Denkanstoß, was sich weiterhin hinter der Thematik verbirgt. Muss ja auch klar sein, dass 15 Minuten eben nur 15 Minuten sind.
Und dann kommt auf der anderen Seite halt jmd wie Lady Bitch Ray daher und begräbt die Diskursmöglichkeit in ihrer eigenen Bubble mit wehenden Fahnen. Vielleicht ist bei einigen halt auch das, worum es geht, eigentlich gar nicht das, worum es geht.
(Waren jetzt die 2 Beispiele, die mir als erstes in die Timeline gespült wurden)
Genau das ist ja hier nicht mehr der Fall, wenn es nach der intersektionalen Bubble geht. Terre des Femmes auf vermeintlichen antimuslimische Ressentiments und Transfeindlichkeit zu reduzieren, wie Lady Bitch Ray oder Yasmine M'Barek verhindert ja genau das. Es sagt: Frauen* dürfen erst über ihre Erfahrungen reden, wenn uns der Rahmen passt.Wer keine differenzierte Meinung aushält, in der Befürwortung und konstruktive Kritik koexistieren, trägt zu dem Trend bei, dass man heutzutage nur noch schwarz und weiß denken darf...
Ja gut, das ist halt Twitter. Ich würde weder ein paar Spinner, die nun meinen in aller Art an einer solchen Aktion rummäkeln zu müssen im Speziellen und die Twitter-Community im Allgemeinen als besonders repräsentativ für die Rezeption dieser Aktion erachten. Klar ist das ärgerlich, im Großen und Ganzen ist die Resonanz selbst bei Twitter aber äußerst positiv.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 09:53Im Contra Thread ist das ganze ja nur gelandet, weil Internetblasen jetzt wieder Moralpolizei spielen und Frauen* vorschreiben möchten, mit wem sie zusammenarbeiten dürfen, wenn sie über ihre Erlebnisse mit sexueller Gewalt sprechen möchten.
This. Glab auch sonst sind wir uns größtenteils einig.NeonGolden hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 10:07Ja gut, das ist halt Twitter. Ich würde weder ein paar Spinner, die nun meinen in aller Art an einer solchen Aktion rummäkeln zu müssen im Speziellen und die Twitter-Community im Allgemeinen als besonders repräsentativ für die Rezeption dieser Aktion erachten. Klar ist das ärgerlich, im Großen und Ganzen ist die Resonanz selbst bei Twitter aber äußerst positiv.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 09:53Im Contra Thread ist das ganze ja nur gelandet, weil Internetblasen jetzt wieder Moralpolizei spielen und Frauen* vorschreiben möchten, mit wem sie zusammenarbeiten dürfen, wenn sie über ihre Erlebnisse mit sexueller Gewalt sprechen möchten.
Warum man bei dem Loben einer Sache nun noch haarklein und mit Kommastellen einzelne Akteure hervorheben muss, leuchtet mir nicht ein. Man könnte genauso gut argumentieren, dass es auch wichtig ist die beteiligten Männer zu loben, weil sie womöglich eher andere Männer zu mehr Bewusstsein inspirieren. Wer weiß das schon?
Das größte Lob haben wenn überhaupt die Frauen verdient, die sich für diese Sendung offenbart haben. Ganz grundsätzlich sollte Lob hier ohnehin nicht im Vordergrund stehen, sondern die Anklage an alle Männer, die ursächlich hierfür verantwortlich sind.
Damit ist in zwei Sätzen alles gesagt, was zu sagen ist.NeonGolden hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 10:07Das größte Lob haben wenn überhaupt die Frauen verdient, die sich für diese Sendung offenbart haben. Ganz grundsätzlich sollte Lob hier aber ohnehin nicht im Vordergrund stehen, sondern die Anklage an alle Männer, die ursächlich hierfür verantwortlich sind.
Das ist ja auch genau der Punkt. Es gibt durchaus solche Kritik, die Beachtung marginalisierter Positionen fordert, ein nennenswerter Teil versucht hier aber auch gerade wieder den Diskurs zu policen, sodass er ihren Vorstellungen entspricht.Tambourine-Man hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 10:41Es wirkt für mich immer ein bisschen so, als will man sich in erster Linie selbst profilieren, in dem man darauf aufmerksam macht, dass man in dem Feld viel mehr Wissen usw hat. Hauptsache selbstreferenziell bleiben. Wie Quadro schon sagt, wichtig sind die Rahmenbedingungen und die Adressierten. Diese Aktion dürfte bei vielen in die Kategorie 'Erstansprache' fallen. Wenn Themen aus der Bubble in den Mainstream verlagert werden sollen, wird man Simplifizierungen nicht ausschließen können. In allen darauf aufbauenden Diskussionen, kann, muss und sollte dies dann aufgearbeitet werden, aber so wird doch der Grundsatz der Aktion schon untergraben und abgesprochen.
Damit ist in zwei Sätzen alles gesagt, was zu sagen ist.NeonGolden hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 10:07Das größte Lob haben wenn überhaupt die Frauen verdient, die sich für diese Sendung offenbart haben. Ganz grundsätzlich sollte Lob hier aber ohnehin nicht im Vordergrund stehen, sondern die Anklage an alle Männer, die ursächlich hierfür verantwortlich sind.
Stimmt, das ist auch so ein Knackpunkt.dattelpalme hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 11:01Du hast sexarbeiter*innenfeindlich vergessen. Das ist neben den bereits aufgelisteten angeblichen Feindschaften etwas, an dem ich mich gerade aus verschiedenen Gründen stoße.
Dazu mal OT, da es sonst ausartet:dattelpalme hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 11:01Du hast sexarbeiter*innenfeindlich vergessen. Das ist neben den bereits aufgelisteten angeblichen Feindschaften etwas, an dem ich mich gerade aus verschiedenen Gründen stoße.
SPON: https://www.spiegel.de/kultur/tv/joko-u ... 6acb74e173
Danke. Anschauen möchte ich mir das nicht, es scheint aber eine absolut sinnvolle und gute Sendung gewesen zu sein (vor allem für nur 15 Minuten). Auch völlig an der richtigen Stelle platziert und vor allem erreicht es mal das richtige Publikum (auch wenn ich natürlich, pessimistisch wie ich bin, nicth davon ausgehe, dass das bei den betreffenden Personen irgendwas ändert). Wie man da jetzt herumkritisieren kann, erschließt sich mir nicht, aber wie schon oben gesagt: Twitter ist überflüssig.NeonGolden hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 11:35SPON: https://www.spiegel.de/kultur/tv/joko-u ... 6acb74e173
Komplette Sendung bei Youtube: Männerwelten
Tambourine-Man hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 11:13Off-topicDazu mal OT, da es sonst ausartet:dattelpalme hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 11:01Du hast sexarbeiter*innenfeindlich vergessen. Das ist neben den bereits aufgelisteten angeblichen Feindschaften etwas, an dem ich mich gerade aus verschiedenen Gründen stoße.
Ich hatte es zumeist so verstanden (und ich möchte dabei anführen, dass ich mich mit diesen Themenstellungen zu wenig und wenn leider eher rudimentär befasse), dass es dazu innerhalb des Femismus unterschiedliche Auffassungen gibt und dass um die Einordung der Sexarbeit gerungen wird. Oder ist die "Strömung um Alice Schwarzer" hier nur eine kleine Gruppe, während der Großteil im feministischen Forschungskontext hier überwiegend anderer Auffassung ist?
Genau.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 11:08Der Großteil aller Frauen* im Prostitutionsgewerbe ist eben leider nicht Sexarbeiter*in, im Sinne selbstbestimmter, freier Arbeit, sondern in gewaltsamen, patriarchalen Abhängigkeiten.
Ich habe die Twitter-Diskussionen nicht verfolgt, aber auch weil es für viele als Erstansprache gilt, finde ich, dass eine Einordnung einer der federführenden Organisationen in dem Zusammenhang sinnvoll. Ich persönlich bin kein Fan von TDF, sehe Ideen wie Kopftuchverbot und Prostitutionsverbort kritisch, habe aber natürlich auch keine besseren Lösungen. Ich halte halt einige Stimmen aus dem Second-Wave-Feminismus, die mehr oder weniger direkt Menschen ihre Selbstbestimmung absprechen, für gefährlich.Tambourine-Man hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 10:41Es wirkt für mich immer ein bisschen so, als will man sich in erster Linie selbst profilieren, in dem man darauf aufmerksam macht, dass man in dem Feld viel mehr Wissen usw hat. Hauptsache selbstreferenziell bleiben. Wie Quadro schon sagt, wichtig sind die Rahmenbedingungen und die Adressierten. Diese Aktion dürfte bei vielen in die Kategorie 'Erstansprache' fallen. Wenn Themen aus der Bubble in den Mainstream verlagert werden sollen, wird man Simplifizierungen nicht ausschließen können. In allen darauf aufbauenden Diskussionen, kann, muss und sollte dies dann aufgearbeitet werden, aber so wird doch der Grundsatz der Aktion schon untergraben und abgesprochen.
Ja, keine Frage. Genauso kritisch finde ich halt im Third-Wave-Feminismus die quasi-Exklusion von Erfahrungen "einfach-unterdrückter". Die Behauptung, Gender sei ein Spektrum, ist ja zum Beispiel auch ein radikaler Angriff auf die Identität homo- oder bi-sexueller Menschen. (Damit will ich übrigens nicht sagen, dass ich diese Behauptung grundsätzlich ablehne). Begriffe wie "Homonormativität" die im Queer-Feminismus entstanden sind, sind halt auch persönlich abwertend.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 11:51Ich habe die Twitter-Diskussionen nicht verfolgt, aber auch weil es für viele als Erstansprache gilt, finde ich, dass eine Einordnung einer der federführenden Organisationen in dem Zusammenhang sinnvoll. Ich persönlich bin kein Fan von TDF, sehe Ideen wie Kopftuchverbot und Prostitutionsverbort kritisch, habe aber natürlich auch keine besseren Lösungen. Ich halte halt einige Stimmen aus dem Second-Wave-Feminismus, die mehr oder weniger direkt Menschen ihre Selbstbestimmung absprechen, für gefährlich.Tambourine-Man hat geschrieben: ↑Do 14. Mai 2020, 10:41Es wirkt für mich immer ein bisschen so, als will man sich in erster Linie selbst profilieren, in dem man darauf aufmerksam macht, dass man in dem Feld viel mehr Wissen usw hat. Hauptsache selbstreferenziell bleiben. Wie Quadro schon sagt, wichtig sind die Rahmenbedingungen und die Adressierten. Diese Aktion dürfte bei vielen in die Kategorie 'Erstansprache' fallen. Wenn Themen aus der Bubble in den Mainstream verlagert werden sollen, wird man Simplifizierungen nicht ausschließen können. In allen darauf aufbauenden Diskussionen, kann, muss und sollte dies dann aufgearbeitet werden, aber so wird doch der Grundsatz der Aktion schon untergraben und abgesprochen.
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