Ruby hat geschrieben: ↑So 8. Mär 2020, 17:48
Ganz viel Liebe für Big Thief.
Ich war gestern beim Konzert in Hamburg und muss mich uneingeschränkt anschließen. Was für eine tolle Band!

Da hat (endlich mal wieder) alles gepasst gestern: ein nicht zu volles Uebel & Gefährlich, freundliches Thekenpersonal, ein ruhiges und dankbares Publikum und auf Rang 2 der Wichtigkeit: der beste und klarste Sound den ich seit langer Zeit in einer vergleichbaren Location gehört habe - von Anfang an perfekt abgemischt und druckvoll.
Adrianne Lenker war auch in Hamburg sichtlich angetan vom Zuspruch, hat sich mit kurzen charmanten Kommentaren kurz gehalten und sich hauptsächlich damit beschäftigt unter Beweis zu stellen, dass ihr abwechslungsreicher Gesang eine der größten Qualitäten der Band darstellt.
Zu Beginn gab es drei noch unveröffentlichte Songs und wenn es da schon Gänsehaut gibt, dann weiß man direkt, dass es ein guter Abend wird. Es folgte eine gut gemischte Playlist, die mit einer etwas kurzen Zugabe (Terminal Paradise) zwar für ganz kurze Enttäuschung sorgte, insgesamt aber die perfekte Länge hatte.
Paul hätte ich mir ja noch gewünscht, aber scheinbar spielen sie den ja nur sehr unregelmäßig.
Die Aktion mit der Vorband hat uns auch erst irritiert, als wir auf der Hinfährt zum ersten mal reingehört haben und etwas erschrocken sind. Und ich kann mit Hardcore und Screamo auch nach wie vor nicht viel anfangen, aber live war das durchaus hörbar und gar nicht so laut, wie die ausgehängten Warnungen in den Vorräumen vermuten lassen hatten. Am Ende waren wir uns einig, dass so ein experimenteller Ausflug in ein eher spartiges Genre gar keine schlechte Idee ist und womöglich dem einen oder anderen mehr Verständnis oder gar Zuneigung für ein Genre verschafft, dass man bisher kategorisch abgelehnt hat. Vor allem deutlich besser als die xte Konservenindie-One-man-Band, die man sonst häufig vorgesetzt bekommt.
Toller Abend, nur das vietnamesische Essen vorher war ein Reinfall.
Oh, und ich habe mich über ein paar Aufkleber gefreut.
