slowdive hat geschrieben: ↑Fr 26. Okt 2018, 14:30
Blackstar hat geschrieben: ↑Fr 26. Okt 2018, 13:57
Das Argument würde ich so unterstützen, wenn es um weibliche Führungspositionen in Uni oder freier Wirtschaft geht. Da beobachtet man ja einen weiblichen Input >50%, wenn es um Abi oder Hochschulabschluss geht, und dazwischen passiert etwas Merkwürdiges (Familienplanung), was für einen weiblichen Output <5% sorgt.
Bei Studiengängen, die allgemein dafür geeignet sind, zu Führungspositionen zu führen, liegt der Frauenanteil bei weit unter 30 %. Das wird halt durch die 95% Lehramtsstudentinnen (Grundschule) ausgeglichen. Man muss halt nicht nur betrachten, das Frauen studieren, sondern was Frauen studieren. Selbst bei den BWLerinnen machen die meisten dann Marketing und Personal und nicht die "harten" Fächer. Die Frauen, die ich kenne aus meinen Unizeiten, die letzteren Weg gegangen sind, haben soweit ich das nachverfolgen konnte, alle sehr gute Stellen bekommen. Führungsjobs haben zudem etwas mit Risiko zu tun. Frauen, sofern ich das jetzt mal pauschalisiere, neigen nicht dazu, risikoreiche Jobs / Stellen / Selbstständigkeit anzugehen. Edit: Und neigen dann, leider, dazu in Konfliktsituationen mit anderen Frauen umso vernichtender miteinander umzugehen.
Diese Dinge sollte man m.E. angehen, sehr frühzeitig, um einen Strukturwandel herbeizuführen. Quoten nicht.
Die Idee was Frauen ausmacht, ist aber nicht unbedingt rein biologisch zu erklären, sondern könnte sich ebenso durch Jahrhunderte langes Produzieren und Reproduzieren von bestimmten Verhaltensweisen, die dann als "typisch Frau" gemarkert wurden, entwickelt haben. Vielleicht ist das System, in dem wir leben überhaupt nicht in der Lage sich ohne radikalen Umbruch (in Form einer 50/50-Quote) selbst zu erneuern und tatächlich herauszubekommen, wann eine Ungleichheit im Endgebnis ein Resultat ungleicher Chancenverhältnisse ist oder einfach ganz natürlich, da Menschen nunmal unterschiedlich sind. Klar, Quoten sind für sich (und besonders für mich als im Kern ziemlich liberal eingestellte Person) scheiße, aber vielleicht noch immer das geringere Übel.
Das klingt ziemlich nach "Gender ist nur sozial konstruiert". Natürlich ergeben sich die Verhaltensweisen aus sozialer Prägung. Meiner Meinung nach ändert sich aber nichts, wenn du am Ende das Ergebnis geradebiegst, obwohl du dafür eigentlich in der Masse nicht genug Personal hast, sondern das Personal muss her. Ich bin der Meinung, das man am anderen Ende ansetzen muss: Wir müssen halt aufhören, Mädchen schon in der Grundschule zu erzählen, Mathe sei was für Männer.
Und: Es tut sich ja auch schon was. Heute sind vor allem deshalb Männer um die 50 die dominierenden Menschen in den genannten Positionen, weil es noch vor 20-30 Jahren sehr üblich war, das du quasi nur diese in den entsprechenden Studiengängen findest. Je mehr Frauen sich dafür entscheiden, diese Wege zu beschreiten, desto höher wird ihre Anzahl sein. Es gab da mal ein Beispiel, dessen Quelle ich jetzt nicht da habe, dass der Anteil der VWL-Professorinnen heute exat dem Anteil an VWL-Absolventinnen vor XY Jahren beträgt. Erhöhst du den Input, erhöht sich der Output. Und: Wir brauchen grundsätzlich mal ein bisschen mehr Anerkennung für Selbstständig tätige Menschen. Die einzige Partei, die sich diesem Klientel widmet, disqualifiziert sich leider durch andere Aktionen.
Passend dazu, (danke, tracker) wird mir gerade dieser Artikel empfohlen:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/glei ... -1.4173842
Kann gut sein, es kommt mir aber auch irgendwo merkwürdig vor, dass es nur in der männlichen DNA verankert sein soll, schlechte Kellerrockbands zu gründen. Wobei, wenn ich das hier so schreibe, vielleicht auch nicht.

Aus eigenem erleben: Ist es nicht.