Blackstar hat geschrieben: ↑Di 21. Nov 2017, 16:14
Quadrophobia hat geschrieben: ↑Di 21. Nov 2017, 16:08
s-nke hat geschrieben: ↑Di 21. Nov 2017, 15:51
Es wird aktuell einfach kaum die inhaltliche Frage gestellt, sondern nur darauf rum geritten, dass die FDP einfach kein Bock auf Regierungsbildung hatte. Dass das Ganze von Anfang an wenig harmonisch und man inhaltlich meilenweit voneinander entfernt war, wird dabei komplett ignoriert.
Ich hätte mir an sich auch Jamaika gewünscht. Jetzt aber alles der FDP anzuhängen, wenn man in den Verhandlungen mit der CSU Leute wie Seehofer oder Scheuer sitzen hat, die einfach nicht für Kompromisse gemacht sind, und mit den Grünen eine Partei hat, die in vielen Belangen für das Gegenteil der FDP-Positionen steht, ist doch sehr simpel. Dann auch noch nur von Egoismus und Flucht aus der Verantwortung seitens der FDP zu sprechen ist einfach nur mau.
Ansonsten: Neuwahlen anscheinend nicht vor Ostern?!
Ach komm, das kannst du doch keinem erzählen. Das ganze war ein geplanter Coup und hat mit Inhalten nicht sonderlich viel zu tun. Die FDP kann sich schließlich anscheinend nicht erinnern, welche inhaltlichen Differenzen es speziell waren, die die Verhandlungen unmöglich gemacht haben sollen.
Und wer am Freitag noch meinte, die Verhandlungen dürften nicht an ein paar Tagen scheitern, aber bereits einen Tag vorher eine medienwirksame Kampagne zum Ausstieg vorbereitet hat, ist eben nicht sonderlich glaubwürdig. Das ganze, inklusive der gespielten Bereitschaft zu verlängerten Sondierungen, war ein PR-Manöver. Dass das bei der FDP Basis gut ankommt, kann ich mir vorstellen. Aber Macht ist in einer Demokratie eben auch Verantwortung. Und die hat die FDP eben mit diesem zu ihrem eigenen Vorteil inszenierten Theater gekonnt ignoriert.
stefan-fries.com/2017/11/20/lieber-falsch-reagieren-als-gar-nicht/
Ich glaube du verstehst mich falsch. Natürlich hatte die FDP für alle Szenarien mögliche Kampagnen vorbereitet. Aber genau da liegt das Problem. Die FDP hatte schon lange vorher geplant, das größtmögliche Kapital aus diesen Verhandlungen zu schlagen und hat jetzt eben den Weg des nationalen Medienhappenings gewählt. Das steht in absolut keinem Verhältnis zu dem erteilten Auftrag Inhalte zu vertreten. Es ist ein Egotrip den man sich hätte sparen können. Alle wussten, dass es schwierig wird so eine Koalition zu bilden, aber sie war eben möglich. Man macht Inhalte nicht nur in den Sondierungen oder Koalitionsverhandlungen fest, sondern eben beim hauptsächlich beim regieren. Und wer nach zweieinhalb Monaten aus dem Nichts in einer Nacht und Nebelaktion die Regierungsverantwortung über Bord wirft und das nicht im mindesten auch nur irgendwie inhaltlich legitimieren kann, muss sich eben vorwerfen lassen, dass es ein Armutszeugnis ist, sich davor zu drücken, wofür man angetreten war. Wenn Lindner und Co. vor der Wahl großspurig von Politikwechsel gesprochen haben, dann aber nicht in der Lage sind, selber für diesen Wechsel einzustehen, sondern vor ihrer Verantwortung kuschen und nicht mal erklären können warum, kann dieser Wechsel ja nicht so wichtig gewesen sein, dass man dafür Kompromisse macht.
Ich denke mal, dass sich die FDP damit ziemlich verzockt haben wird.