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Politik

Von Spam bis Gott und die Welt
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SammyJankis
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Re: Politik

Beitrag von SammyJankis » Di 21. Nov 2017, 09:03

Suitemeister hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 08:56
Ich verstehe ehrlich gesagt dieses FDP-Bashing in den Medien nicht so wirklich.
Dass eine Einigung doch noch bedeutend weiter entfernt war als Grüne und Union der Öffentlichkeit glauben machen wollen, hat sich gestern bei "Hart aber fair" ziemlich deutlich gezeigt als die Vertreterinnen der CSU und Grünen aneinandergeraten sind in Bezug auf die Interpretation der "Einigung" in Sachen Migration und Energie...
Überdies glaube ich auch nicht, dass Jamaika tatsächlich Erfolg gehabt hätte. Da wären am Ende zu viele halbgare Kompromisse gemacht worden.

Dann lieber eine Minderheitsregierung...
Ich finde es im Prinzip völlig okay, wenn es nicht passt, zu sagen, dass es nicht passt. Aber dann sollte man sich zu dritt vor die Kameras stellen. So wirkt es auf mich wie ein gut inszenierter Alleingang der FDP mit dem man ordentlich Spotlight abkriegen konnte und sich vor seinen Wähler so darzustellen als wäre man die einzige Partei, die zu ihren Wahlversprechen steht.
Bezeichend finde ich dabei, dass es im Prinzip kaum konkrete Aussagen dazu gab, woran es denn jetzt genau gescheitert ist.
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Stebbie
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Re: Politik

Beitrag von Stebbie » Di 21. Nov 2017, 09:43

und Lindner muss sich jetzt auch die eigene Rhetorik aushalten: "Nichtstun ist Machtmißbrauch".

Mir stößt es ein sehr negativ auf, dass auch Teils von der FDP der Vorwurf kommt, dass die Grünen mit ihren 8,x Prozent ihre Forderungen durchdrücken wollten, dabei hatte man gerade bei den Grünen das Gefühl, dass sie bereit sind Kompromisse einzugehen. Zumindest waren sie die einzigen, die es in der Form kommuniziert haben.

Insgesamt ist es sehr schade und wenn man sich anschaut, dass Jamaika in Kiel relativ geräuscharm funktioniert,* dann kommt man nicht umher, dass es dann am Ende doch viel mit persönlichen Eitelkeiten zu tun hat, weil ich im Prinzip nicht sehe, warum Jamaika auf Bundesebene nicht funktionieren soll. Keiner erwartet von der Koalition die großen gesellschaftlichen Entwürfe, aber eine gemeinsame Ebene sollte sich eigentlich finden lassen.
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Re: Politik

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 21. Nov 2017, 09:56

Stebbie hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 09:43
und Lindner muss sich jetzt auch die eigene Rhetorik aushalten: "Nichtstun ist Machtmißbrauch".

Mir stößt es ein sehr negativ auf, dass auch Teils von der FDP der Vorwurf kommt, dass die Grünen mit ihren 8,x Prozent ihre Forderungen durchdrücken wollten, dabei hatte man gerade bei den Grünen das Gefühl, dass sie bereit sind Kompromisse einzugehen. Zumindest waren sie die einzigen, die es in der Form kommuniziert haben.

Insgesamt ist es sehr schade und wenn man sich anschaut, dass Jamaika in Kiel relativ geräuscharm funktioniert,* dann kommt man nicht umher, dass es dann am Ende doch viel mit persönlichen Eitelkeiten zu tun hat, weil ich im Prinzip nicht sehe, warum Jamaika auf Bundesebene nicht funktionieren soll. Keiner erwartet von der Koalition die großen gesellschaftlichen Entwürfe, aber eine gemeinsame Ebene sollte sich eigentlich finden lassen.
Sehe ich auch so.

Ich frage mich zur Zeit, ob es bei einer mehr angeschlagenen CDU nicht eventuell doch der SPD zu gute kommen könnte, wenn sie sich jetzt unverbindlich nochmal mit der CDU an einen Tisch setzen würden. Klar könnte man das dann als gesichtslos bezeichnen und ich persönlich sehe es für die SPD auch als besser an in die Opposition zu gehen, aber je nach Gesprächen könnte eine eindeutig stärker sozialdemokratisch geprägte GroKo sicherlich durchzusetzen sein.

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Re: Politik

Beitrag von Quadrophobia » Di 21. Nov 2017, 10:42

Declan_de_Barra hat geschrieben:
Stebbie hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 09:43
und Lindner muss sich jetzt auch die eigene Rhetorik aushalten: "Nichtstun ist Machtmißbrauch".

Mir stößt es ein sehr negativ auf, dass auch Teils von der FDP der Vorwurf kommt, dass die Grünen mit ihren 8,x Prozent ihre Forderungen durchdrücken wollten, dabei hatte man gerade bei den Grünen das Gefühl, dass sie bereit sind Kompromisse einzugehen. Zumindest waren sie die einzigen, die es in der Form kommuniziert haben.

Insgesamt ist es sehr schade und wenn man sich anschaut, dass Jamaika in Kiel relativ geräuscharm funktioniert,* dann kommt man nicht umher, dass es dann am Ende doch viel mit persönlichen Eitelkeiten zu tun hat, weil ich im Prinzip nicht sehe, warum Jamaika auf Bundesebene nicht funktionieren soll. Keiner erwartet von der Koalition die großen gesellschaftlichen Entwürfe, aber eine gemeinsame Ebene sollte sich eigentlich finden lassen.
Sehe ich auch so.

Ich frage mich zur Zeit, ob es bei einer mehr angeschlagenen CDU nicht eventuell doch der SPD zu gute kommen könnte, wenn sie sich jetzt unverbindlich nochmal mit der CDU an einen Tisch setzen würden. Klar könnte man das dann als gesichtslos bezeichnen und ich persönlich sehe es für die SPD auch als besser an in die Opposition zu gehen, aber je nach Gesprächen könnte eine eindeutig stärker sozialdemokratisch geprägte GroKo sicherlich durchzusetzen sein.
Ich halte "sozialdemokratische Groko" für ein Oxymoron

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Re: Politik

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 21. Nov 2017, 10:45

Ich habe ja auch nicht "sozialdemokratische GroKo" geschrieben.

Ich meine, dass die SPD in dieser Situation eventuell die Möglichkeit hätte, in einer GroKo mehr eigene Ziele durchzusetzen. Unabhängig davon, dass Neuwahlen nun mal sehr wahrscheinlich auch keine andere Regierung ermöglichen werden.

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Re: Politik

Beitrag von Quadrophobia » Di 21. Nov 2017, 10:55

Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 10:45
Ich habe ja auch nicht "sozialdemokratische GroKo" geschrieben.

Ich meine, dass die SPD in dieser Situation eventuell die Möglichkeit hätte, in einer GroKo mehr eigene Ziele durchzusetzen. Unabhängig davon, dass Neuwahlen nun mal sehr wahrscheinlich auch keine andere Regierung ermöglichen werden.
an sich bin ich da bei dir, aber die SPD bräuchte schon ein deutlich stärkeres Mandat für sowas. Neuwahlen wären wohl für alle die beste Option, außer für Petry und Lindner.

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Re: Politik

Beitrag von Suitemeister » Di 21. Nov 2017, 11:45

Aber wenn sich auch dann keine neue Koalitionsmöglichkeit eröffnet, was dann?

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Re: Politik

Beitrag von dattelpalme » Di 21. Nov 2017, 11:50

Quadrophobia hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 10:55
an sich bin ich da bei dir, aber die SPD bräuchte schon ein deutlich stärkeres Mandat für sowas. Neuwahlen wären wohl für alle die beste Option, außer für Petry und Lindner.
Wäre für die SPD nicht eine Minderheitsregierung unter ihrer Tolerierung die beste Option? Dann ist sie in der Opposition, hat die größten Einflussmöglichkeiten dort und muss sich nicht einmal großartig neu erfinden. Das soll ja angeblich anstehen, hab da aber so meine Zweifel, allein schon personell, aber auch am Willen.

Sollte es wieder nur diese Koalitionsoptionen geben, wird die SPD womöglich in die Bresche springen.
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Re: Politik

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 21. Nov 2017, 11:57

Suitemeister hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 11:45
Aber wenn sich auch dann keine neue Koalitionsmöglichkeit eröffnet, was dann?
Besser Ergebnisse und bessere Ausgangslage? Klar, man erhofft sich sicherlich auch irgendwie noch andere Koalitionsmöglichkeiten, die sind aber unwahrscheinlich. Wenn die SPD jetzt n bisschen mehr holt, die angeschlagene CDU weniger, hat man eine eindeutig bessere Ausgangslage. Die SPD hat ja durchaus gute Rückmeldung bekommen, als sie sich direkt in die Opposition begeben hat.

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Re: Politik

Beitrag von SammyJankis » Di 21. Nov 2017, 12:04

Die PARTEI sollte stärkste Kraft werden. Sie ist sehr gut und koaliert nicht mit der FDP.
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Re: Politik

Beitrag von Quadrophobia » Di 21. Nov 2017, 12:35

dattelpalme hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 11:50
Quadrophobia hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 10:55
an sich bin ich da bei dir, aber die SPD bräuchte schon ein deutlich stärkeres Mandat für sowas. Neuwahlen wären wohl für alle die beste Option, außer für Petry und Lindner.
Wäre für die SPD nicht eine Minderheitsregierung unter ihrer Tolerierung die beste Option? Dann ist sie in der Opposition, hat die größten Einflussmöglichkeiten dort und muss sich nicht einmal großartig neu erfinden. Das soll ja angeblich anstehen, hab da aber so meine Zweifel, allein schon personell, aber auch am Willen.

Sollte es wieder nur diese Koalitionsoptionen geben, wird die SPD womöglich in die Bresche springen.
Das wäre zwar eine effiziente Art Neuwahlen zu verhindern, würde aber bedeuten, dass man jede Entscheidung von der Opposition absegnen lassen müsste, weil einer solchen Regierung derzeit 42 Sitze fehlen würden. Da es in Deutschland keine nennenswerten Erfahrungen mit Minderheitsregierungen gibt, wäre das schon ein ziemliches Experiment, mit 23% Populistischer Parteien in der Opposition.

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Re: Politik

Beitrag von dattelpalme » Di 21. Nov 2017, 12:46

Was wäre dabei der Nachteil für die SPD?
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Re: Politik

Beitrag von Quadrophobia » Di 21. Nov 2017, 12:50

dattelpalme hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 12:46
Was wäre dabei der Nachteil für die SPD?
Für die SPD sehe ich keine, aber für CDU und Grüne

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Re: Politik

Beitrag von dattelpalme » Di 21. Nov 2017, 12:57

Mehr wollte ich ja gar nicht sagen ;)

Minderheitsregierung und Merkel halte ich übrigens auch für ein Oxymoron. Wenn die SPD nicht doch noch einknickt, kommt es also ziemlich sicher zu Neuwahlen.
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Re: Politik

Beitrag von s-nke » Di 21. Nov 2017, 14:08

Finde es mal wieder witzig, wie die Medien es nun schaffen sich komplett auf Lindner einzuschießen. Undifferenzierter geht's kaum. Bin mal auf die nächste Sonntagsfrage gespannt, die letzten sind ja mal noch identisch zum Wahlergebnis.

Ansonsten: Gut, darf man noch einmal mehr eine sehr gute Partei wählen.
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Re: Politik

Beitrag von tobiwan » Di 21. Nov 2017, 14:25

Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 09:56
Ich frage mich zur Zeit, ob es bei einer mehr angeschlagenen CDU nicht eventuell doch der SPD zu gute kommen könnte, wenn sie sich jetzt unverbindlich nochmal mit der CDU an einen Tisch setzen würden. Klar könnte man das dann als gesichtslos bezeichnen und ich persönlich sehe es für die SPD auch als besser an in die Opposition zu gehen, aber je nach Gesprächen könnte eine eindeutig stärker sozialdemokratisch geprägte GroKo sicherlich durchzusetzen sein.
Das Problem, das ich dabei sehe: die CDU hat 8,6% verloren, die SPD 5,2% - macht insgesamt 13,2% Verluste für die beiden Regierungsparteien. Das heißt doch (für mich), dass diese Regierungskoalition vom Wähler ziemlich klar nicht mehr gewünscht wird. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das Ergebnis der nächsten Wahl aussieht, wenn sie sich dann doch wieder zu einer GroKo zusammenfinden.
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Re: Politik

Beitrag von Declan_de_Barra » Di 21. Nov 2017, 15:07

Naja. Auch wenn man das kritisch sehen kann, ist das für mich nicht sooo eindeutig. Erstmal hat nun mal de Flüchtlingskrise die Wahl bestimmt, Rechte haben endlich wieder eine Partei, die sie wählen können, ohne NPD wählen zu müssen. Die FDP ist auch wieder da. Das hat da alles reingespielt, nicht nur die Frage, ob man nun unzufrieden mit der GroKo ist.

Frage ist halt auch: Welche Koalition wird denn gewünscht?

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Re: Politik

Beitrag von tobiwan » Di 21. Nov 2017, 15:27

Auf die letzte Frage fehlt mir dann zugegeben auch die passende Antwort. Wäre jedenfalls positiv, wenn das nach den Neuwahlen etwas klarer aussieht, sodass man auch ohne GroKo zu einer mehrheitsfähigen Koalition kommt.
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Re: Politik

Beitrag von s-nke » Di 21. Nov 2017, 15:51

Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 14:18
Kannst du mir das denn nun wenigstens differenzierter darstellen?
Es wird aktuell einfach kaum die inhaltliche Frage gestellt, sondern nur darauf rum geritten, dass die FDP einfach kein Bock auf Regierungsbildung hatte. Dass das Ganze von Anfang an wenig harmonisch und man inhaltlich meilenweit voneinander entfernt war, wird dabei komplett ignoriert.

Ich hätte mir an sich auch Jamaika gewünscht. Jetzt aber alles der FDP anzuhängen, wenn man in den Verhandlungen mit der CSU Leute wie Seehofer oder Scheuer sitzen hat, die einfach nicht für Kompromisse gemacht sind, und mit den Grünen eine Partei hat, die in vielen Belangen für das Gegenteil der FDP-Positionen steht, ist doch sehr simpel. Dann auch noch nur von Egoismus und Flucht aus der Verantwortung seitens der FDP zu sprechen ist einfach nur mau.

Ansonsten: Neuwahlen anscheinend nicht vor Ostern?! :lolol:
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Re: Politik

Beitrag von Quadrophobia » Di 21. Nov 2017, 16:08

s-nke hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 15:51
Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 14:18
Kannst du mir das denn nun wenigstens differenzierter darstellen?
Es wird aktuell einfach kaum die inhaltliche Frage gestellt, sondern nur darauf rum geritten, dass die FDP einfach kein Bock auf Regierungsbildung hatte. Dass das Ganze von Anfang an wenig harmonisch und man inhaltlich meilenweit voneinander entfernt war, wird dabei komplett ignoriert.

Ich hätte mir an sich auch Jamaika gewünscht. Jetzt aber alles der FDP anzuhängen, wenn man in den Verhandlungen mit der CSU Leute wie Seehofer oder Scheuer sitzen hat, die einfach nicht für Kompromisse gemacht sind, und mit den Grünen eine Partei hat, die in vielen Belangen für das Gegenteil der FDP-Positionen steht, ist doch sehr simpel. Dann auch noch nur von Egoismus und Flucht aus der Verantwortung seitens der FDP zu sprechen ist einfach nur mau.

Ansonsten: Neuwahlen anscheinend nicht vor Ostern?! :lolol:
Ach komm, das kannst du doch keinem erzählen. Das ganze war ein geplanter Coup und hat mit Inhalten nicht sonderlich viel zu tun. Die FDP kann sich schließlich anscheinend nicht erinnern, welche inhaltlichen Differenzen es speziell waren, die die Verhandlungen unmöglich gemacht haben sollen. Und wer am Freitag noch meinte, die Verhandlungen dürften nicht an ein paar Tagen scheitern, aber bereits einen Tag vorher eine medienwirksame Kampagne zum Ausstieg vorbereitet hat, ist eben nicht sonderlich glaubwürdig. Das ganze, inklusive der gespielten Bereitschaft zu verlängerten Sondierungen, war ein PR-Manöver. Dass das bei der FDP Basis gut ankommt, kann ich mir vorstellen. Aber Macht ist in einer Demokratie eben auch Verantwortung. Und die hat die FDP eben mit diesem zu ihrem eigenen Vorteil inszenierten Theater gekonnt ignoriert.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Politik

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 21. Nov 2017, 16:14

Quadrophobia hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 16:08
s-nke hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 15:51
Declan_de_Barra hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 14:18
Kannst du mir das denn nun wenigstens differenzierter darstellen?
Es wird aktuell einfach kaum die inhaltliche Frage gestellt, sondern nur darauf rum geritten, dass die FDP einfach kein Bock auf Regierungsbildung hatte. Dass das Ganze von Anfang an wenig harmonisch und man inhaltlich meilenweit voneinander entfernt war, wird dabei komplett ignoriert.

Ich hätte mir an sich auch Jamaika gewünscht. Jetzt aber alles der FDP anzuhängen, wenn man in den Verhandlungen mit der CSU Leute wie Seehofer oder Scheuer sitzen hat, die einfach nicht für Kompromisse gemacht sind, und mit den Grünen eine Partei hat, die in vielen Belangen für das Gegenteil der FDP-Positionen steht, ist doch sehr simpel. Dann auch noch nur von Egoismus und Flucht aus der Verantwortung seitens der FDP zu sprechen ist einfach nur mau.

Ansonsten: Neuwahlen anscheinend nicht vor Ostern?! :lolol:
Ach komm, das kannst du doch keinem erzählen. Das ganze war ein geplanter Coup und hat mit Inhalten nicht sonderlich viel zu tun. Die FDP kann sich schließlich anscheinend nicht erinnern, welche inhaltlichen Differenzen es speziell waren, die die Verhandlungen unmöglich gemacht haben sollen. Und wer am Freitag noch meinte, die Verhandlungen dürften nicht an ein paar Tagen scheitern, aber bereits einen Tag vorher eine medienwirksame Kampagne zum Ausstieg vorbereitet hat, ist eben nicht sonderlich glaubwürdig. Das ganze, inklusive der gespielten Bereitschaft zu verlängerten Sondierungen, war ein PR-Manöver. Dass das bei der FDP Basis gut ankommt, kann ich mir vorstellen. Aber Macht ist in einer Demokratie eben auch Verantwortung. Und die hat die FDP eben mit diesem zu ihrem eigenen Vorteil inszenierten Theater gekonnt ignoriert.
stefan-fries.com/2017/11/20/lieber-falsch-reagieren-als-gar-nicht/

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Re: Politik

Beitrag von Quadrophobia » Di 21. Nov 2017, 16:42

Blackstar hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 16:14
Quadrophobia hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 16:08
s-nke hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 15:51


Es wird aktuell einfach kaum die inhaltliche Frage gestellt, sondern nur darauf rum geritten, dass die FDP einfach kein Bock auf Regierungsbildung hatte. Dass das Ganze von Anfang an wenig harmonisch und man inhaltlich meilenweit voneinander entfernt war, wird dabei komplett ignoriert.

Ich hätte mir an sich auch Jamaika gewünscht. Jetzt aber alles der FDP anzuhängen, wenn man in den Verhandlungen mit der CSU Leute wie Seehofer oder Scheuer sitzen hat, die einfach nicht für Kompromisse gemacht sind, und mit den Grünen eine Partei hat, die in vielen Belangen für das Gegenteil der FDP-Positionen steht, ist doch sehr simpel. Dann auch noch nur von Egoismus und Flucht aus der Verantwortung seitens der FDP zu sprechen ist einfach nur mau.

Ansonsten: Neuwahlen anscheinend nicht vor Ostern?! :lolol:
Ach komm, das kannst du doch keinem erzählen. Das ganze war ein geplanter Coup und hat mit Inhalten nicht sonderlich viel zu tun. Die FDP kann sich schließlich anscheinend nicht erinnern, welche inhaltlichen Differenzen es speziell waren, die die Verhandlungen unmöglich gemacht haben sollen. Und wer am Freitag noch meinte, die Verhandlungen dürften nicht an ein paar Tagen scheitern, aber bereits einen Tag vorher eine medienwirksame Kampagne zum Ausstieg vorbereitet hat, ist eben nicht sonderlich glaubwürdig. Das ganze, inklusive der gespielten Bereitschaft zu verlängerten Sondierungen, war ein PR-Manöver. Dass das bei der FDP Basis gut ankommt, kann ich mir vorstellen. Aber Macht ist in einer Demokratie eben auch Verantwortung. Und die hat die FDP eben mit diesem zu ihrem eigenen Vorteil inszenierten Theater gekonnt ignoriert.
stefan-fries.com/2017/11/20/lieber-falsch-reagieren-als-gar-nicht/
Ich glaube du verstehst mich falsch. Natürlich hatte die FDP für alle Szenarien mögliche Kampagnen vorbereitet. Aber genau da liegt das Problem. Die FDP hatte schon lange vorher geplant, das größtmögliche Kapital aus diesen Verhandlungen zu schlagen und hat jetzt eben den Weg des nationalen Medienhappenings gewählt. Das steht in absolut keinem Verhältnis zu dem erteilten Auftrag Inhalte zu vertreten. Es ist ein Egotrip den man sich hätte sparen können. Alle wussten, dass es schwierig wird so eine Koalition zu bilden, aber sie war eben möglich. Man macht Inhalte nicht nur in den Sondierungen oder Koalitionsverhandlungen fest, sondern eben beim hauptsächlich beim regieren. Und wer nach zweieinhalb Monaten aus dem Nichts in einer Nacht und Nebelaktion die Regierungsverantwortung über Bord wirft und das nicht im mindesten auch nur irgendwie inhaltlich legitimieren kann, muss sich eben vorwerfen lassen, dass es ein Armutszeugnis ist, sich davor zu drücken, wofür man angetreten war. Wenn Lindner und Co. vor der Wahl großspurig von Politikwechsel gesprochen haben, dann aber nicht in der Lage sind, selber für diesen Wechsel einzustehen, sondern vor ihrer Verantwortung kuschen und nicht mal erklären können warum, kann dieser Wechsel ja nicht so wichtig gewesen sein, dass man dafür Kompromisse macht.

Ich denke mal, dass sich die FDP damit ziemlich verzockt haben wird.

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Re: Politik

Beitrag von s-nke » Di 21. Nov 2017, 16:46

Quadrophobia hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 16:42
Ich glaube du verstehst mich falsch. Natürlich hatte die FDP für alle Szenarien mögliche Kampagnen vorbereitet. Aber genau da liegt das Problem. Die FDP hatte schon lange vorher geplant, das größtmögliche Kapital aus diesen Verhandlungen zu schlagen und hat jetzt eben den Weg des nationalen Medienhappenings gewählt. Das steht in absolut keinem Verhältnis zu dem erteilten Auftrag Inhalte zu vertreten. Es ist ein Egotrip den man sich hätte sparen können. Alle wussten, dass es schwierig wird so eine Koalition zu bilden, aber sie war eben möglich. Man macht Inhalte nicht nur in den Sondierungen oder Koalitionsverhandlungen fest, sondern eben beim hauptsächlich beim regieren. Und wer nach zweieinhalb Monaten aus dem Nichts in einer Nacht und Nebelaktion die Regierungsverantwortung über Bord wirft und das nicht im mindesten auch nur irgendwie inhaltlich legitimieren kann, muss sich eben vorwerfen lassen, dass es ein Armutszeugnis ist, sich davor zu drücken, wofür man angetreten war. Wenn Lindner und Co. vor der Wahl großspurig von Politikwechsel gesprochen haben, dann aber nicht in der Lage sind, selber für diesen Wechsel einzustehen, sondern vor ihrer Verantwortung kuschen und nicht mal erklären können warum, kann dieser Wechsel ja nicht so wichtig gewesen sein, dass man dafür Kompromisse macht.

Ich denke mal, dass sich die FDP damit ziemlich verzockt haben wird.
Oder man hat irgendwann in den letzten Tagen einfach realisiert, dass die bedeutenden Punkte nicht durchgesetzt werden konnten und können und das dadurch eine Koalition nicht durchführbar ist? Warum muss das denn alles lange vorher geplant gewesen sein?
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Re: Politik

Beitrag von SammyJankis » Di 21. Nov 2017, 16:50

s-nke hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 16:46
Quadrophobia hat geschrieben:
Di 21. Nov 2017, 16:42
Ich glaube du verstehst mich falsch. Natürlich hatte die FDP für alle Szenarien mögliche Kampagnen vorbereitet. Aber genau da liegt das Problem. Die FDP hatte schon lange vorher geplant, das größtmögliche Kapital aus diesen Verhandlungen zu schlagen und hat jetzt eben den Weg des nationalen Medienhappenings gewählt. Das steht in absolut keinem Verhältnis zu dem erteilten Auftrag Inhalte zu vertreten. Es ist ein Egotrip den man sich hätte sparen können. Alle wussten, dass es schwierig wird so eine Koalition zu bilden, aber sie war eben möglich. Man macht Inhalte nicht nur in den Sondierungen oder Koalitionsverhandlungen fest, sondern eben beim hauptsächlich beim regieren. Und wer nach zweieinhalb Monaten aus dem Nichts in einer Nacht und Nebelaktion die Regierungsverantwortung über Bord wirft und das nicht im mindesten auch nur irgendwie inhaltlich legitimieren kann, muss sich eben vorwerfen lassen, dass es ein Armutszeugnis ist, sich davor zu drücken, wofür man angetreten war. Wenn Lindner und Co. vor der Wahl großspurig von Politikwechsel gesprochen haben, dann aber nicht in der Lage sind, selber für diesen Wechsel einzustehen, sondern vor ihrer Verantwortung kuschen und nicht mal erklären können warum, kann dieser Wechsel ja nicht so wichtig gewesen sein, dass man dafür Kompromisse macht.

Ich denke mal, dass sich die FDP damit ziemlich verzockt haben wird.
Oder man hat irgendwann in den letzten Tagen einfach realisiert, dass die bedeutenden Punkte nicht durchgesetzt werden konnten und können und das dadurch eine Koalition nicht durchführbar ist? Warum muss das denn alles lange vorher geplant gewesen sein?
Und was hindert einen in diesem Punkt daran, dass den beiden möglichen Koalitionspartnern mitzuteilen, sodass man sich dann zu dritt vor die Presse stellt und es verkündet und dabei erläutert, woran es genau gescheitert ist? Was sollte dieser Alleingang ohne wirklich Angabe von Gründen?
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