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von Michael » Fr 6. Okt 2017, 23:43
So. Gehts mir eigentlich scheisse oder bin ich nur nachdenklich? Keine Ahnung, aber ich denke hier hin past es am besten. Mein Papa hat mich heute vormittag angerufen und mit mitgeteilt das er meinter Mutter am Dienstag gesagt hat das er sich trennen möchte. Ich kann das soweit ganz gut nachvollziehen da meine Mutter ein unfassbar anstrengender, negativer, Mensch ist (und seid euch sicher, die Teile meiner Mitunter anstrengenden Art die mir selbst auf den Sack gehen habe ich von ihr geerbt und bin seit vielen Jahren mit dem Abarbeiten dieser Beschäftigt) während mein Papa ein sehr offener Mensch ist der sein Leben zu geniessen versucht. Er wird mit Sicherheit mehr Freude am leben haben und das sei ihm absolut gegönnt.
Mit meinen 36 Jahren stört es mich jetzt relativ wenig ein Trennungskind zu sein, wir sind alle erwachsen und dürfen diese Entscheidungen treffen auch wenn sie beide übers Telefon in mein Ohr geweint haben und es mehr und weniger scheisse finden. Ich denke mir dazu, wenn man nicht traurig wäre muss es ja immer schlecht gewesen sein, naja.
Was mir aber wirklich sorgen macht ist meine Mutter, die am ende des Tages - so anstrengend wie sie auch sein mag - immer noch meine Mama ist. Mein Papa kommt klar, er hat seinen Motorrad Club, geht auf Konzerte, zum Fußball, redet mit allen die so um ihn herum stehen... meine Mama halt nicht, die hat einfach überhaupt kein Soziales Netz, sie hat sie die vergangenen 38 Jahre mitziehen lassen (und dann über das erlebte mitunter gejammert, wenn auch sicher nicht immer) und selten bis nie selbst etwas initiiert. Neben ihren zwei noch lebenden Geschwistern, die gute zwei Stunden mit dem Auto entfernt wohnen, hat sie Primär ein paar Arbeitskollegen die bereits in Rente sind und ein paar Frauen der Freunde meines Vaters, thats it. Ich mache mir große sorgen darum wie sie nun sozial verkümmern könnte wo es absolut niemanden mehr gibt der sie aus der Wohnung holt (ich bin ja selbst vier Stunden weck und bin auch nicht positiv genug ihr gegenüber jetzt endlose viel Zeit mit ihr zu verbringen da sie wie gesagt kein guter Einfluss isst und war). Ich habe ihr tatsächlich vor Jahren schonmal eine Therapie nahegelegt weil ich mir sicher bin das mein Vater vor ihr Sterben wird (er ist jünger als sie und sagte mir heute "die 15-20 Jahre die ich vielleicht noch habe...") und ich mir schon da Gedanken darum gemacht habe wie um alles in der Welt sie allein klar kommen soll. - Die hat halt nie was anderes gemacht, Schule, Lehre, Kind, 36 Jahre verheiratet.
Ich weis nicht ob ich hier etwas suche. In der Regel komme ich ganz gut klar und werde sicher schaffen ihr das beste aus der Situation zu ermöglichen, ich hoffe nur das der Schmerz es ihr ermöglicht Vorschläge anzunehmen und Erfahrungen zu Sammeln... ich hatte nur lust meine Gedanken irgendwo möglichst frei öffentlich zu machen ohne mir dabei Sorgen machen zu müssen ob Person X nicht am ende über Person Y meine Gedanken zur Situation Destruktiv weitergeben könnte.
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