
Aber 25-30 Paper alleine per Fernleihe/Sci-hub? Doch nicht nur für eine Arbeit, oder?
Generell bin ich noch nicht so schlüssig, wie ich dem OpenAccess-Markt gegenüberstehen soll. Auf der einen Seite ist es absurd, was die Verlage gerade in den Sciences an Geld für einzelne Paper verlangen, begründet in ihrer enormen Marktmacht. Ich bin da schon sehr froh, dass die für mich wesentlichen Journals häufig von Institutionen oder Vereinen herausgegeben werden, weshalb man das wesentliche quasi per Mitgliedsbeitrag jährlich per Post erhält und auch der Bezug via Bibliotheken kein Problem ist. Wobei ich schon nicht schlecht gestaunt habe, als ein von uns herausgegebener Tagungsband am Ende einen Ladenpreis von 98€ hatte.
Das Problem ist natürlich noch einmal größer in Ländern mit niedrigerem Lebensstandard, während hinzukommt, dass jährlich ein hoher Betrag an (letzten Endes) öffentlichen Geldern an die Verlage fließt, den man sicherlich auch anders (sprich: in der Forschung) besser anlegen können.
Auf der anderen Seite erfüllen die großen Journals auch ihre Funktion und ich habe so meine Zweifel was die praktischen Folgewirkungen von OpenAccess betrifft - wobei ich nicht sicher bin, inwiefern die zutreffen.
Das Problem ist ein wenig, dass die OA-Dogmatiker ihrerseits Fakten schaffen, ehe hier eine Reform des wissenschaftlichen Publikationsmodells realisiert werden kann. Aber als Akt des zivilen Ungehorsams gegen ein aus den Rudern gelaufenes Modell dürfte es zumindest einen Effekt erzielen - letzten Endes müssen die Verlage reagieren, ich vermute nur, dass es am Ende u.a. auf Herausgeber und Beiträger umgewälzt wird.