Ich war letzte Woche beim
Primavera Sound in Barcelona
Nachdem ich 2023 ausgesetzt hatte, weil ich das Line Up nicht ganz so cool fand und meine 2022 Erfahrung mir noch in den Knochen steckte, war ich doch sehr hyped, wieder in mein
Lieblingsland zu fahren. Diesmal in lieber kleiner FeCo Truppe. Nach Tapas am Montag und Strand am Dienstag, war der Mittwoch gleich ziemlich dicht bepackt:
Ich hatte nämlich - wie zum Glück alle aus unserer Gruppe die wollten - Karten für die Clubshow von
The National im Razzmatazz bekommen. Ich hab die Band ja jetzt schon X-Mal gesehen, aber in so einer Clubatmosphäre war das dann doch neu für mich. Ohne Vorband und mit ein paar Minuten gings dann mit
Sea of Love direkt mit einem richtigen Banger los. Und von Anfang an war der gesamte Club voll dabei. Ich hab das selten bei einem Konzert erlebt, dass wirklich alle Leute durchgehend lauthals mitsingen, war insbesondere bei den Hits wie
Bloodbuzz eine beeindruckend Soundkulisse. Matt wirkte stimmlich leicht angeschlagen, war aber trotzdem super drauf und hat mit dem Elan performt, den ich 2022 etwas vermisst habe. Die Setlist war bunt wie immer, von den neuen Songs kamen mit
Smoke Detector und
Space Invader dann auch die beiden, die ich am besten finde und die auch live wirklich super rüberkamen. Das Set hatte keine wirklichen Deep Cuts, sondern bestand eigentlich ausschließlich aus Hits. Auch wenn ich ein wenig auf etwas unbekanntere Songs gehofft hatte, hat das die Stimmung ziemlich am kochen gehalten. Was ich nicht mehr brauche, ist der immergleiche Zugabenblock.
About Today ist immer schön, aber
Terrible Love und Mr. November hab ich inzwischen über.
Minutengenau haben wir es dann zu
Phoenix aufs Festivalgelände geschafft. Es war schon deutlich voller als ich es von den vorherigen Mittwochen gewohnt war, das mag allerdings auch an Stella Maris gelegen haben. Phoenix habe ich jetzt auch schon einige Male gesehen und hier sind bei mir im Gegensatz zu The National die Songs der neusten Platte völlig in Vergessenheit geraten. Live war das trotzdem wie immer eine ziemliche Party. Die neuen Songs haben die Spannungskurve zwar immer etwas abgeflacht, das wurde dann aber vom Gastauftritt von
Ezra Koenig kompensiert, der für Tonight und 1901 und zum Abschlussjam als Featuregast auf die Bühne kam. Im Vergleich zu meinen bisherigen Gigs, stach vor allem die coole visuelle Untermalung heraus. Die Anlehnung an venezianische Szenerien oder auch einfach das bunt pulsierende Bandlogo passen einfach perfekt in die Energie
Donnerstag
Der Tag startete etwas weird. Nachdem wir uns reichlich früh Plätze im Auditori für
"William Basinskis performs Desintegration Loops gesucht hatten, stellte sich heraus, dass wir damit den richtigen Riecher hatten. Das Ganze begann einfach eine Viertelstunde vor der angesetzen Uhrzeit. Das hatte zur Folge, dass für weiter 20 Minuten ein reger Betrieb auf den Gängen herrschte, weil Leute noch überall Plätze gesucht haben. Weitere 25 Minuten später war das Konzert dann abrubt vorbei, geschlagene 35 Minuten vor der angesetzen Zeit

Dann kam William Basinkis auf die Bühne, hat sich bedankt und das wars. Inwiefern er dort "performt" hat, verstehe ich nicht so richtig. Musikalisch war das toll, aber von diesen Begleitumständen wurde die Erfahrung leider auch ziemlich geschmählert.
Dafür gabs dann noch die letzten Takte von
Balming Tiger einer Koreanischen Rap-Gruppe. Das wirkte extrem Fun und ich wette, dass man von denen in Zukunft noch mehr hört.
Nächster TOP:
Mannequin Pussy auf einer der kleineren Bühnen. Nicht so viel im Voraus gehört aber generell für gut befunden war der Auftritt etwas gemixt. Sehr lange Ansagen, die auch ein bisschen Preaching to the Choir waren, zwischen kurzen Songs um dann in der Mitte des Sets alle Banger rauszuhauen. Generell gefiel mir der Indie-Rock Anteil einfach besser als der Punk Anteil. Bei letzterem sehe ich nicht so ganz, was die Band von der Masse absetzt.
Besser machen das mMn
Amyl and the Sniffers . Von denen habe ich vielleicht noch so 20 Minuten mitbekommen, aber das ist einfach sehr unterhaltsam und die Bühnenpräsenz der Frau ist einfach wahnsinn. Jeder Song kickt in die richtige Richtung, ohne groß was zu kennen, hatte ich ziemlich Spaß.
Vampire Weekend waren dann der Gig des Wochenendes. Die sieht man ja insgesamt eher selten und auch dieses Jahr ists eine von wenigen Shows vor allem in Europa. Ich hab die Band jahrelang nur so mitgenommen und bin erst mit dem neuen Album so richtig dahinter gekommen, was für ein starker Songwriter Ezra Koenig ist. Umso besser hat mir das jetzt gepasst, zumal ich sie erst einmal vor mittlerweile 11 Jahren gesehen habe. Bunt gemischte Setlist aus allen Alben, viele meiner Favourites wie
Cape Cod Kwassa Kwassa und
Oxford Comma, die üblichen Hits wie
A-Punk und
Cousins und ein etwas seltsamer Block in der Mitte aus einer ausufernden Version von
Sympathy und der
New Dorp New York Collabo von SBTRKT. Da hätte man für meinen Geschmack auch 2-3 andere Songs spielen können, aber ich kann nciht behaupten, dass es langweilig war. Die neueren Songs haben wunderbar funktioniert, auch wenn ich mir noch Mary Boone gewünscht hätte. War nach 90 Minuten eigentlich viel zu schnell vorbei.
Im Anschluss ein paar Minuten Deftones geguckt, aber da bin ich zu wenig drin. Dann zu
Yeule, bei der ich ein Bisschen die Befürchtung hatte, dass das Set um diese Uhrzeit untergeht. Es war dann aber angenehme voll, wenn auch nur bis dahin, wo die Soundwände reichten. Dahinter hörte man nämlich nur den Boiler Room nebenan. Demnach nach vorne gekämpft und einen coolen Auftritt bekommen. Nur yeule selbst plus Drummer*in mit diversen Effekten hat wesentlich dichteres Klangbild ergeben, als ich gedacht hätte. Das aktuelle Album wurde quasi komplett gespielt, besonders über
Aphex Twin Flames hab ich mich sehr gefreut. Diese Kombi aus Glitch-Pop und Pop-Punk ist so herrlich weird, das könnte ich mir direkt noch mal geben.
Dann die erste herbe Enttäuschung.
Sophia Kourtesis Set war absoluter Mist, wirklich totalausfall. Ich weiß nicht was das sollte, aber sie hat mit einer halben Band (DJ+Drummer) gespielt und auf Playback Vocals(die in nem Techno Set imho an sich völlig ok sind) an
manchen Stellen ziemlich schief draufgesungen oft aber an den falschen. Auf der Bühne standen dann noch ein halbes Dutzend Leute, die getanz und sich dabei gegenseitig gefilmt haben. Ich hab die Cupra Bühne auch in all den Jahren noch nicht so leer erlebt, es waren wohl alle bei Justice. Das wäre auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen.
Madres und
La Perla haben es dann rausgerissen, weil sie sich ein wenig gefangen hat, aber da war es einfach schon zu spät.
Retter des Abends dann
The Armed. Mir ist absolut bewusst, dass da ein Marketing Dude eine Harcore Posse hochgezogen hat und das alles ziemlich Fake ist, auch die ganze Show drumherum ist manchmal etwas nerivg. Aber ich hab dabei einfach enormen Spaß. Komplettes Chaos auf der Bühne, zweistimmiger Gesang, wobei die Sängerin in Höhen geht, die wehtun, und jeder Sound völlig übermischt. Vor allem die Songs von Ultrapop sind ja genau darauf ausgelegt und auch die vom neuen funktionieren so herovrragend. Das um diese Uhrzeit nur noch spärlich vorhanden Publikum fands geil, den Pit hab ich mir aber in Sorge schon wieder eine Brille zu zerstören, gespart.
Freitag
Nominell für mich der mit Abstand schwächste Tag.
Ethel Cain nach ihren jüngsten Entgleisungen ja keine Option mehr, daher mussten wir auch nicht so früh los. Die Entscheidung zwischen Chelsea Wolfe (die sicher toll gewsen wäre aber auf eine Indoor Show hatte ich an dem Punkt keine Lust) fiel dann zu Gunsten von
The Last Dinner Party. Da bleib ich dabei. Das ist coole Mucke, die schreiben gute Songs, die Shows sind cool, die sind alle sympatisch. Aber mir gibt das nicht viel.
Weiter gings mit
Yo La Tengo. Von der Setlist kannte ich überraschend viel (Autumn Sweater <3) und der Auftritt war generell toll, perfekte Musik für diese Uhrzeit. Geschmerzt hat aber, dass es auf der neuen drittgrößten Bühne so gar keine Atmosphäre gibt. Hätte der Auftritt auf der alten Primavera Bühne stattgefunden, hach...
Nachdem mein nächster Programmpunkt Faye Webster meinem Orientierungssinn zum Opfer viel (Bühne verwechselt und bei BadBadnotGood gelandet), bin ich dann doch früher zu den Hauptbühnen, um dort noch den Rest der
Troye Sivan Party mitzubekommen. Und das hätte ich gern direkt getan. Das sah von weitem alles so unfassbar entertainig aus und die Crowd war richtig wholsome. Und Rush ist einfach ein absurder Hit.
Danach dann das Gesprächsthema des Tages:
Lana Del Rey. Es standen seit 10:30 (das Gelände öffnet um 16:00, ihr gig war um 21:45) etwa 100 Leute vor den Toren und haben gewartet. Fandom hin oder her, das ist selbstgefährdendes verhalten. Und ich hätte mich an deren Stelle zu Tode geärgert. Meine Erwartungen (Ich hatte keine) wurden nämlich vollständig erfüllt. Sie kam 25 Minuten zu spät, hat dann das Publikum gegaslighted, es wären nur 10 gewesen und dann die "ultra stict curfew" für ihr verkürztes Set geblamed (ich hab mindestens 3 Acts auf den Hauptbühnen überziehen sehen).
Dass es mehr Show als Musik wird war mir klar, aber dass das Ganze so enorm auf den Schultern ihrer Background Sänngerinnen lasten würde, nicht. Sie hat hier und da mal ein paar Zeilen mitgesungen, das aber oft auch nur halbherzig. Dazu eine für mich überhaupt nicht funktionierende Songauswahl, insbesondere ist mir schleierhaft, wie man den Überhit A&W auf den einminütigen Jimmy, Jimmy, cocoa puff, Jimmy, Jimmy ride Part reduzieren kann, um dann ihren mMn egalsten Song (Young & Beautiful) zu spielen. naja. Ganz vorne mag es durch die Stanergy besser gewesen sein, aber von hinten wars zum einschlafen.
Dann noch mal
The National. Pro: Jetzt mit Bühnenbild.
Contra: Gleiche Setlist wie im Club, nur zwei Songs weniger und
Squalor Victoria und
Light Years statt
Appartment Story und
Pink Rabbits
War wieder cool, auch von weiter hinten, aber natürlich kein Vergleich mit der Clubshow.
Zugabenblock dieses Mal gespart, um rechtzeitig zu
Brutus zu kommen. Hier kann man nichts negatives sagen, der Auftritt hatte richtig Wumms. Aber leider war hier der Boiler Room so nervig, dass man sich nicht richtig drauf einlassen konnte. Dennoch der beste Auftritt des Abends.
Zum Abschluss noch
Mount Kimbie für die ich aber eigentlich zu fertig war. Mein Rücken hat mich ziemlich fertig gemacht, sodass ich nicht mehr in der Lage war zu tanzen. Schade, denn obwohl die sich ja endgültig zur Post-Punk Band entwickelt haben, war das immernoch sehr danceable. Inzwischen live zu fünft kamen vor allem die neuen Songs richtig gut. Sowohl Dumb Guitar als auch Fischbrain hatten so nochmal ne Nuance mehr Druck und auch die King Krule Parts auf bspw. Blue Train Lines haben sie sehr gut selbst hingekriegt. Made to Stray zum Abschluss hat dann zu einer spontanreaktivierung sämtlicher Briten an der Bühne geführt, da flogen Becher, wie bei einem Tor im Stadion. Amüsant, außer für den Typen vor uns, der getroffen wurde.
Samstag
Es ging diesmal sehr früh los und mit
The Lemon Twigs war für die Sonne der perfekte Act angesagt. Deresn 60s&70s Soft Rock ist einfach perfekt umgesetzt, die sehen nicht nur alle aus als würden sie noch immer in 73 leben, sie schaffen es auch den Vibe von Bands wie Fleetwood Mac und Co ganz uncheesy zu transportieren. Hatte auch genau das richtige Aperol Level dafür
Danach ging es weiter mit
Royel Otis statt 70er werden hier die 00er Indie Jahre Recycled. Niemand hätte es gemerkt, wenn auf dem Album Phoenix gestanden hätte. Die haben jetzt schon unfassbar viele Hits, die dann auch verlässlich runtergespielt wurden. Das Publikum hats dankend angenommen, einziger Downer waren die aufziehenden Wolken. Für mich nur etwas unverständlich, dass bei all den Bop das "Murder on The Dancefloor" Cover am besten ankam. Ja, das ist cool, aber warum hängt man sich so sehr an nem Cover auf?
Danach hatte ich ne ziemlich große Lücke, die ich dann mit
Crumb und einem Vöner gefüllt habe. Beides gut. Dieser Psych-Pop ist nicht meine Baustelle, aber da war ziemlich viel los und die Atmosphäre im Publikum war schon cool! Außerdem hatte ich auf dem Weg dahin die Craft Beer Bar Entdeckt
Danach fing es leider an ziemlich penetrant zu regnen. Das hat schon genervt, aber passte atmosphätisch total toll zu
PJ Harvey. Ich hatte sie irgendwie nicht mehr so richtig auf dem Zettel, fand sie 2016/17 auf den beiden Shows, die ich gesehen habe, sehr cool, aber hab sie dann wieder aus den Augen verloren und das neue Album kaum gehört. Trotzdem hat mich das total umgehauen. Viel von Let England Shake und genau die "Hits", die ich am liebsten Mag (Down by the Water und To Bring You My Love) zum Abschluss. Wer noch da war, war das in dem Fall natürlich auch explizit, weil man das gucken wollte, nicht weil man Zeit totschlagen musste. Dementsprechend cool war das Publikum, wahrscheinlich die besten Crowd des Wochenendes.
Nebenan war dann Mitski angesagt. Ich connecte vor allem mit ihren ganz alten Sachen, aber auch das neuste Album schmeckt mir. Leider gab es dann aber in dem Teil, den ich gesehen hab, nicht so viel für mich, dementsprechend war ich etwas indifferent. Bin dann auch rechtzeitig rüber zu
American Football- das hätte mein absolutes Highlight werden können, auch noch vor Vampire Weekend. Aber das neue Bühnensetup hatte was dagegen, denn es war nur das Geballer von Bikini Kill zu hören. Trotzdem war es magisch. Unangekündigt, wenn auch schon vermutet, wurde LP1 komplett gespielt, in Reihenfolge, nur mit Never Meant am Ende. Dazu liefen im Hintergrund verschiedene Kurzfilme des LP1 Hauses und die Bühne war mit atmosphärischem Licht sehr spärlich gehalten. Zeitweise waren vier Gitarren im Einsatz. Einziges Manko: Durch die Beschallung von der anderen Bühne, waren die Monitore wohl kaum zu hören (das wurde mehrmals vom FOH per Videoleinwand an die Bühnentechnik kommuniziert, sodass es mehrere Songs zu Abstimmungsproblemen kam. Dennoch ein traumhafter Auftritt, der ein toller Abschluss des Festivals für mich war - auch wenn ich wirklich ziemlich sauer war, dass der Auftritt so heftig gestört wurde.
Danach gab es noch zwei Songs von
Romy, praktischerweise hat sie meine Lieblingssongs direkt beide zu Beginn gespielt. So konnte ich ziemlich durchnässt den Heimweg antreten.
Auch einige der Baustellen aus den letzten Jahre wurde merklich gearbeitet: Die Bars waren wirklich fix und gewartet hab ich eigentlich nie. Abschließend aber leider ein paar sehr negative Punkte. Das Festival hat sich seit ich 2016 da war kontinuierlich verändert, das ist völlig okay und viele Neuerungen fand ich toll. Inzwichen hat sich aber eine Dynamik entwickelt, die mir den Spaß an der Sache vielerorts verdorben hat. Das Gelände ist für meine Begriffe inzwischen völlig überfrachtet. Der Bereich der Plenitude (fka Pitchfork) und Albini (FKA Ouigo/Dice/adidas) ist durch Baumaßnahmen erheblich verkleinert worden. Dafür kann das Festival nichts, aber dadurch sind beide Stages jetzt im Schallweg des Boiler Rooms und die Schlange für selbigen baut sich im relativ kleinen Zugang zu dem Bereich auf. Yeule und Brutus waren selbst weiter vorne nicht ohne Soundmatch möglich. Noch viel schlimmer ist aber das Setup der ehemaligen Primavera Bühne, die jetzt auf Amazon Musich und Pull & Bear Stage aufgeteilt ist. Nicht nur fällt der wunderschöne Hügel vor der Stage weg, auf dem man vor allem nachts noch im Sitzen Konzerte gucken konnte, vor allem haben sich die jetzige Cupra Stage (fka Ray Ban) und die Primavera Bühne immer abgewechselt. Das ist jetzt nicht mehr der Fall, die Sets von Cupra und Pull & Bear überschneiden sich zu 100%. Weiter oben im Amphitheater der Cupra hört man zwangsläufig beide Bühnen, bei American Football am Samstag war ich in der 5.ten Reihe und konnte trotzdem noch jedes Wort von Bikini Kill verstehen. Das ist einfach respektlos den gebuchten Acts gegenüber und war eins der Dinge, die das Primavera für mich ausgezeichnet haben: Dass die Musik im Vordergrund stand und organisatorisch und baulich alles dafür getan wurde, dass jeder Act sein bestmögliches Setting kriegt. Dass das aufgegeben wurde, um mehr Acts unterzubringen, ist für micht eine große Enttäuschung.
Dazu kommt die teils katastrophale Orga. Die Security ist jedes Jahr völlig planlos. Nach Phoenix am Mittwoch wurden die Tore zur Rampe verschlossen und die Leute sollten den "offiziellen" Ausgang nehmen, obwohl es dafür viel zu viele waren. Das hätte richtig schief gehen können, hätten die Leute vorne nicht eigenhänfig die Tore geöffnet. Was in den Köpfen von Leuten vorgeht, die bei mehr als 10.000 Leuten, die aus einer Engstelle rauswollen, den offensichtlichen und direkten Weg zu versperren, nur weil es nicht der "offizielle" Ausgang ist, werde ich nie verstehen. Am Freitag haben wir knapp 90 Minuten auf den Shuttle gewartet, nicht weil es nicht genügend gab, sondern weil für mehrere Tausend wartende 3(!) Mitarbeiter die Tickets abgescannt haben. Das führte dazu, dass die Busse teilweise fast leer abgefahren sind. Gleichzeitig gab es gut ein dutzend MA, deren Job es war, sich das Ticket zeigen zu lassen (pro Person 5-6 Mal) ohne, dass damit etwas passiert ist. Und Donnerstag waren die Tickets in der App auf einmal ausverkauft und niemand kam mehr in die Busse, da waren wir zum Glück aber schon im Bett. Das sind alles super anstrengende, nervige und teils gefährliche Probleme, die wirklich unfassbar einfach zu lösen wären. Aber irgendwie kommt es jedes Jahr wieder zu sowas.
Kleine Randnotizen: Das Wasser Debakel hat zwar zu mehr Wassestellen geführt, am Freitag haben davon aber schon drei nicht mehr funktioniert. Das war nicht so gefährlich wie 2022 aber es war trotzdem nervig. Die Bars hatten keine Softdrinks außer Cola. Es wurden zwar die Red Bull Organics beworben, ich hab aber an keiner Bar auf dem ganzen Festival welche bekommen. Tonic gab es zwar, aber nur kombiniert mit Gin, die anderen hatten die Bars überhaupt nicht. Und zuletzt: Das Essen ist nach wie vor im Verhältnis zu anderen Festivals auf denen ich war im Preis/Leistungs Verhältnis unterirdisch. Man muss wirklich sehr gezielt Leute fragen was gut war und was nicht. Ich hatte zwei mal Glück, drei mal war es leider einfach mies. Positiv aber, dass es inzwischen mehr vegane Optionen gab, 2016 musste man die noch suchen.