Ich war das komplette Wochenende vor Ort. Durch die hohe Zahl an Tagestickets hat sich auch das Publikum zu Teilen täglich verändert. Ich empfand es so, dass es von Tag zu Tag jünger wurde. Gerade Les Insus am Freitag haben viele ältere Menschen gezogen. Die scheinen in Frankreich riesig zu sein. Ist ne aktuelle Tour mit Best Of-Hits zum 40-jährigen Bandjubiläum. Wir haben es nur kurz aus der Ferne gesehen, aber die Leute haben alle mitgesungen bei den Songs. Auch die ganzen Verkäufer und so an den Essensständen.
Gelände:
Sehr schön gelegen, umgeben von einem See. Gerade die Seebühne ist der Hammer. Aber auch die beiden großen Bühnen sind super, da vor den Bühnen leichte Hügel sind. So dass man auch von hinten eine super Sicht hat.
Bands:
Freitag:
Last Shadow Puppets: Mir haben sie sehr gut gefallen. Miles Kane schien sichtlich begeistert zu sein und hat gerade am Ende so gejubelt, als hätte er das EM-Finale gewonnen. Alex Turner ist schon ein Selbstdarsteller, aber mit einer gewissen Ironie. Nimmt sein Rumgetanze nicht immer ernst und lacht auch viel. War ein superschöner Einstieg ins Festival. "Aviation", "Standing Next To Me" und "The Age Of Understatement" waren sehr cool.
Breakbot: Hat mir gar nicht gefallen. Klang für mich wie Elektro-Schlager.
Nathaniel Rateliff: War ganz okay, viele Lieder klingen für mich aber ähnlich. Somit war es jetzt nichts besonderes.
Mr. Oizo: Junge, war das cool. Der scheint in Frankreich ja recht groß zu sein. Hat toll aufgelegt. Eigene Sachen, aber bei "Harder Better Faster Stronger" ist das Publikum ausgetickt.
Ty Segall & The Muggers: Kurz zwischen durch gesehen. War etwas strange.
Samstag:
Formation: Nur die ersten 3 Songs gesehen. Die haben aber gereicht, um zu entscheiden dass man weiterzieht.
Elle King: Ein Cover der Beatles und ihr Hit, auf den die Leute gewartet haben. Sonst war das gar nichts.
Inspector Cluzo: Eine Band aus Frankreich. Bißchen Gitarrengeschrammel, aber langweilig und belanglos. Nur von weit hinten zwischen durch gehört und gesehen.
Allah Lahs: Ich fand sie toll. "Catamaran" war super und auch sonst sehr solide.
Beck: Was ein Konzert. Das Publikum ist auch toll mitgezogen. Er schien sehr viel Spaß zu haben und war gut aufgelegt. Der Beginn mit "Devils Haircut" ist natürlich genial. Bei Loser hatte ich Gänsehaut am ganzen Körper. Im Vergleich zu den aktuellen Setlists hat mir nur "Girl" gefehlt.
Air: Auf der Strandbühne unter tollem Himmel und schönen Lichtern. Auf jeden Fall eines der Highlights des Wochenendes.
Foals: Ich kann mit der Band einfach nichts anfangen. Bis auf "Spanish Sahara" gefällt mir kein Song der Band. Das Lied war toll, aber das war das einzige Konzert bei dem ich das Publikum anstrengend fand. Wir standen vorne links. Es war total überfüllt. Ein einziges Gedränge und Geschubse, wie ich es in meiner Konzert-/Festivallaufbahn kaum erlebt habe. Vlt hätte man Foals auch auf die Hauptbühne stellen können. Wir sind nach "Spanish Sahara", es war der fünfte Song, geganen.
Vince Staples: War okay, aber nichts was auf Dauer hängen bleibt.
Disclosure: Beim Warten auf den Shuttle-Zug konnte man ihnen sehr gut zuhören. Klang wie auf CD/Spotify etc., nur lauter.
Sonntag:
Habe mich nicht ganz fit gefühlt, was dazu führte dass wir etwas später in Richtung des Festivals gefahren sind. War aber nicht tragisch, denn mit
Courtney Barnett kann ich eh nichts anfangen. Wollte ihr mal live ne Chance geben, aber lieber noch etwas ausgeruht.
Action Bronson: Eigentlich wollte ich zu Kurt Vile, aber wir hatten Hunger und Durst und haben uns was geholt und von relativ weit hinten etwas Action Bronson angeschaut. Joah, ging so.
Mac DeMarco: FlipFlops ausgezogen und mit den Füßen im Sand vor der Strandbühne gestanden.

Wie immer ein sympathisches Konzert von ihm bzw. der Band. In Porto 2015 haben sie auf der Bühne etwas mehr rumgeblödelt, aber trotzdem war das alles sehr schön. Viele ältere Sachen gespielt.
The Kills: Ziemlich weit vorne und mittig vor der Bühne gewesen. Das Konzert war ein Brett. Superstarker Gig. Publikum war auch cool, nur hatte ich den Eindruck dass die Franzosen das mit dem Croudsurfen nicht so ganz verstanden haben. Ich bin wenige Minuten vor Ende gegangen, um den Beginn von Tame Impala nicht zu verpassen. Meine Freundin meinte, dass die beiden nach dem Konzert sichtlich begeistert und bewegt sich erstmal auf der Bühne hingesetzt haben. Ich hatte auch den Eindruck, dass es ihnen Spaß gemacht hat.
Tame Impala: Nicht so lange gesehen, da wir Caribou nicht verpassen wollten. Let It Happen ist schon ein wahnsinnsstarker Song. Konfettikanonen, die Animationen etc., alles stark. Schöner wäre es gewesen, wenn es ganz dunkel gewesen wäre.
Caribou: Kann mit ihnen/ihm eigentlich nichts anfangen. Live gefallen sie mir aber. Gestern war das auch ganz ganz stark. Eines der besten Konzerte des Festivals. "Can't To Without You" und "Sun" bringen live sogar mich zu tanzen, obwohl ich überhaupt kein Tänzer bin.
M83: Nach Caribou noch kurz die Band gesehen. Ist nicht meins, klingt wie ein Kinderkeyboard.
Ratatat: Ist auch nicht meins, mag die gar nicht. Haben vor Beginn des Konzerts noch kurz was gegessen und von weitem ZZ Top gehört. ZZ Top wäre 2394x besser gewesen zum anschauen.
Insgesamt war es ein schönes Wochenende. Das Wetter auch gepasst. Geregnet hat es nur kurz während Mr. Oizo. Auch die Stadt ist teils schön und man kann da nett den Tag verbringen.
Beste Konzerte: Beck, Air, Last Shadow Puppets, The Kills, Caribou.
Negativ waren nur die Bierpreise (dazu auch noch Heineken), Publikum während Foals (zumindest da wo wir standen) und die Situation am Shuttle-Zug. Teils bis zu 2 Stunden Wartezeit, wobei wir noch Glück hatten.
Positiv hervorheben muss man das insgesamt entspannte Publikum, das Essensangebot und das Gelände. Auch der Einlass und so war alles top. Die großen Bühnen kommen übrigens ohne Wellenbrecht aus. Und 115€ für das Ticket gehen auch klar.