bis auf den böhmermannpart bin ich da ganz bei dir. menschenketten sind einfach nur reaktionär. als teil einer gezielten kampagne, in der es darum geht, eine gesellschaftliche ächtung des grassierenden und weiter wachsenden rassismus zu erreichen, kann man sowas machen. dann aber mit zeitgleichen menschenketten um brandstifter wie seehofer, de maizière, petry und wie sie alle heißen.LukTho hat geschrieben:Im Jahr 2016, nach unzähligen gewaltsamen Angriffen auf Asylsuchende und deren Unterkünfte, gibt es immer noch Menschen die glauben, dass eine Menschenkette Rassismus auch nur irgendetwas entgegen bringt und für mehr Toleranz und eine weltoffene Gesellschaft sorgt.![]()
Wie viel Unheil hätte verhindert werden können in der Weltgeschichte, wenn es doch nur mehr Menschenketten in bedeutsamen Städten und Bochum gegeben hätte? Der Klimawandel, der NSU, die Ursachen für Flucht und Vertreibung, die Ausbreitung von AIDS. Nicht mal "besorgte Bürger-Freunde" bei Facebook löschen oder die Rechtschreibung von irgendwelchen Wutbürgern zu korrigieren, scheint so wirksam wie die Menschenkette. Solche Leute finden bestimmt auch, dass das Jan Böhmermann Gedicht lustig und vollkommen satirisch war und absolut frei von rassistischen Klischees und Vorurteilen.
ein freund von mir hat sich mal nach den vielen rassistischen ausfällen anfang der neunziger in einen schweigemarsch eingeklingt. er hielt ein plakat hoch, auf dem stand: wer schweigt, macht sich mitschuldig.

aber wenn ich sehe, dass z.b. in dortmund 700 neonazis zum tag der deutschen zukunft aufmarschieren und sich ihnen "nur" etwa 5000 menschen entgegenstellen, frage ich mich sowieso, ob der zug nicht eh schon abgefahren ist und diese gesellschaft nicht schon längst so weit nach rechts gedriftet ist, dass sie offen vorgetragenen rassismus mittlerweile stillschweigend toleriert.