Ich rekapituliere mal in Kürze die letzten 2 Konzertwochen:
5.10., Inselparkhalle - Die Ärzte
Das erste Mal seit 2012 (Hurricane) gesehen und das erste Mal überhaupt auf einem Solokonzert - und dann eben auch noch in einer mittelgroßen Halle. Dass es kurzfristig mit Karten geklappt hat, da gebührt der Dank natürlich Nilo, der uns die Tickets vermittelt hatte. Waren eigentlich "Oberrang Umlauf", aber Kontrollen am Innenraum gab es nicht. Start pünktlich 20 Uhr, keine Vorband, und dann 2,5-3 Stunden. Es gab sehr viele Hits, aber auch viele Songs, die wohl nicht so oft gespielt werden (Frank'n'stein, Du willst mich küssen). Die Band war natürlich gut aufgelegt und hat die üblichen Witze gemacht. Sowas zu sagen wie "Passt auf, sonst bekommen wir wieder einen Shitstorm" - kA, ob das nach den Rammstein-"Gags" von vor ein paar Monaten sein muss. Aber sonst fand ich es alles in allem sehr gut und freue mich, die Band noch mal in so einem rahmen gesehen zu haben.
10.10., Headcrash - Birds in Row
Habe ich monatelang drauf hingefiebert, eine der Bands, die ich in den letzten 1-2 Jahren mit am häufigsten gehört habe. Die Diskographie ist generell stark, aber auch wenn Gris Klein, das letzte Album, etwas... softer ist, finde ich es eignetlich am besten. Generell geht mir dieser Screamo/Hadrcore-Sound mit Black-Metal-Anleihen komplett gut in die Gehörgänge. Live war das nicht anders, auch weil das Headcrash endlich mal abgeliefert hat, was die Abmischung anging. Das war bei Rolo Tomassi, die man gut vergleichen kann in den ausbrechenden Parts, ja nicht unbedingt so. Support gab es von
Мир aus Hamburg, die ebenfalls aus dem Screamo kommen und da ganz viele Anleihen an andere Genres mit reingebaut haben. Hat mir ziemlich gut gefallen, dafür, dass ich sie so gar nicht kannte. Wird im Auge behalten. Birds in Row selbst haben hauptsächlich Gris Klein gespielt, müssten insgesamt so 13-14 Songs gewesen sein und locker 2/3 davon. Das Publikum war bis auf das Ende, wo es noch einen Song vom Durchbruch-Album "You, Me & the Violence" gab, sehr wohlwollend, aber as Bewegung anging, extrem verhalten. Ist jetzt auch nicht unbedingt der klassische Sound für Pogo oder Mosh oder so, aber bisschen mehr wäre sicher gegangen. Positiv hervorzuheben die Ansagen des Sängers, sehr sympathisch (zB über Awareness bei Depressionen oder die politischen Unruhen in Frankreich und auf der gesamten Welt).
12.10., Hafenklang - Die Selektion
Hier bin ich vornehmlich "mitgekommen", auch wenn ich die Band im Vorwege ein bisschen gehört habe. Hatten auch schon beim WGT gespielt, dort ging es terminlich aber nicht. Sound ist so der typische Post-Punk/Darkwave, den meine Freundin extrem viel hört. Hier sind aber an vielen Stellen mMn. auch klare NDW-Elemente mit drin. Die beiden (einer an den Synths und der Trompete, einer am Gesang) bezeichnen ihre Musik selbst nicht ganz ernst gemeint als "Prosecco Wave", was ich jetzt musikalisch aber nicht weiter eingrenzen konnte.

die Trompete ist für das Genre auf jeden Fall untypisch und macht die Musik relativ einzigartig. Das aktuelle Album wurde komplett am Stück am Anfang gespielt, danach noch ein paar ältere Banger. Insgesamt so 60-70 Minuten, auch hier keine Vorband. Hat mir sehr gut gefallen, Ansagen waren auch hier ziemlich sympatisch. Und das Hafenklang war ca. zur Hälfte gefüllt, was in dem Laden einfach perfekt ist.
Nächste Shows: High Vis am Freitag im Bunker und dann Rue Oberkampf nächste Woche auf der Stubnitz. Zu Cult of Luna müsste ich eigentlich auch, aber vielleicht ist es zu teuer.