Der Konzertbesuchsthread
- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern in Darmstadt bei Scowl in der Oetinger Villa. Die Location bucht seit Jahren gute Shows zu kleinen Preisen, hab es aber bis gestern nie hingeschafft. Nun also mal den Weg auf mich genommen (da sich Scowl/Zulu in Köln am Donnerstag mit Spy in Bochum überschneiden), absolut schrecklich, weil die Strecke gefühlt eine einzige Baustelle ist. Vor Ort angekommen, was für eine Location! Mit Abstand der schönste linke Laden, den ich je gesehen habe. Vielleicht generell die schönste Location, die ich bis jetzt in Deutschland gesehen habe. Da kommen maximal die topmodernen Läden in den Niederlanden dran, wobei die nicht diesen Charme versprühen. Show war ausverkauft, hat 15 Euro gekostet, lächerlich günstig, wenn man bedenkt, dass für Köln morgen stabile 26 Euro verlangt werden bei jeweils einem Support. Für U18 war die Show kostenlos. Getränke ebenfalls günstig. Der Konzertraum auch sehr schön, nur gegen Ende gefühlt 57 Grad warm. Vor Ort noch @defpro getroffen, gut unterhalten, war cool.
Thrufall – Am Freitag erst ne neue EP rausgebracht, kann ich die neuen Songs direkt mal auschecken. Die Aufnahmequalität der EP ist leider nicht allzu gut, sodass ich etwas skeptisch war. Live kamen die Songs aber sehr böse rüber. Fand sie auch ne Ecke stärker als die Tracks der ersten Veröffentlichung. So oder so war auch zu dieser frühen Stunde schon einiges los. Ordentlicher Mosh, Side to Sides, für einen Opener, der nicht direkt aus der Gegend kommt keinesfalls selbstverständlich. Guter Gig.
Zulu – Letztes Jahr aufm Ieperfest gesehen, viel zu große Bühne, war trotzdem sehr unterhaltsam, aber kein Vergleich zu gestern. Nur Mindforce auf dem Northern Unfest waren dieses Jahr besser, was Hardcore Gigs angeht. Rein vor der Mucke her ist das straight Next-Level-Shirt. Basis sind die kurzen, schnellen Songs an der Schnittstelle von Power-Violence und Hardcore. Sehr harter Mosh vor der Bühne, durchgehend Stage Dives, einfach Chaos. Und dann sind da die Samples, ich liebe die Samples, egal ob Hip-Hop oder Jazz, es fügt sich so gut in das Set ein, macht es zu etwas Besonderem, was die Band abhebt vom Rest der Hardcore Kapellen. Neben der neuen Platte gab es zum Glück auch ältere Songs, die finde ich zum Teil sogar besser. Die neue Platte ist jedoch noch ein Stückchen ausgefeilter. Großartiger Gig, gute Vibes, ich hoffe, dass uns diese Band noch lange erhalten bleibt. Auch bzgl. der Message.
Scowl – Ich war gespannt, ob Scowl den Auftritt von Zulu toppen würden. Für mich haben sie es nicht ganz geschafft, aber es war ebenfalls ein wahnsinnig guter Gig und sicherlich für einen Großteil das Highlight. Deutlich weniger Gewalt im Pit, dafür mehr Leute in Bewegung. Stage Dives in Hülle und Fülle. Und ähnlich wie bei Drain, vielleicht nicht ganz so extrem, ein durchweg positiver Vibe. Natürlich war ich gespannt, wie die Songs der neuen EP live rüberkommen würden. Auf Platte mit ziemlich hohem Grunge-Anteil, teilweise sogar ziemlich poppig. Live klang alles deutlich härter ohne diesen neu eingebrachten Flair zu verlieren. Außerdem gab es noch ein „99 Red Balloons“ Cover, hatte was. Kat Moss hatte die Crowd auch voll und ganz unter Kontrolle. Schade, dass es hier vor Kurzem massive Industry Plant Vorwürfe gab. Absolut lächerlich, die Band ist zwar schnell gewachsen, aber spielt immer noch kleine Shows. Bei einer Band mit Sänger wären die Vorwürfe safe ausgeblieben. Generell hat man im Raum gemerkt, wie wichtig nicht rein männliche Bands im Hardcore sind. Deutlich mehr Frauen als sonst vor Ort, vor der Bühne. Neben mir standen zwei jüngere Mädchen, die so wirkten, als wäre es ihre erste Hardcore Show und die fanden den Gig so cool, es war richtig wholesome. Die Band wird safe wachsen. Würde mich nicht wundern, wenn die nächstes oder übernächstes Jahr beim Hurricane auf der Red Stage stehen. Zurecht. Ich bin echt froh, sie nochmal in einem so kleinen Rahmen gesehen zu haben. Großartiger Abend und die Oetinger Villa wird auf jeden Fall nicht zum letzten Mal besucht.
Thrufall – Am Freitag erst ne neue EP rausgebracht, kann ich die neuen Songs direkt mal auschecken. Die Aufnahmequalität der EP ist leider nicht allzu gut, sodass ich etwas skeptisch war. Live kamen die Songs aber sehr böse rüber. Fand sie auch ne Ecke stärker als die Tracks der ersten Veröffentlichung. So oder so war auch zu dieser frühen Stunde schon einiges los. Ordentlicher Mosh, Side to Sides, für einen Opener, der nicht direkt aus der Gegend kommt keinesfalls selbstverständlich. Guter Gig.
Zulu – Letztes Jahr aufm Ieperfest gesehen, viel zu große Bühne, war trotzdem sehr unterhaltsam, aber kein Vergleich zu gestern. Nur Mindforce auf dem Northern Unfest waren dieses Jahr besser, was Hardcore Gigs angeht. Rein vor der Mucke her ist das straight Next-Level-Shirt. Basis sind die kurzen, schnellen Songs an der Schnittstelle von Power-Violence und Hardcore. Sehr harter Mosh vor der Bühne, durchgehend Stage Dives, einfach Chaos. Und dann sind da die Samples, ich liebe die Samples, egal ob Hip-Hop oder Jazz, es fügt sich so gut in das Set ein, macht es zu etwas Besonderem, was die Band abhebt vom Rest der Hardcore Kapellen. Neben der neuen Platte gab es zum Glück auch ältere Songs, die finde ich zum Teil sogar besser. Die neue Platte ist jedoch noch ein Stückchen ausgefeilter. Großartiger Gig, gute Vibes, ich hoffe, dass uns diese Band noch lange erhalten bleibt. Auch bzgl. der Message.
Scowl – Ich war gespannt, ob Scowl den Auftritt von Zulu toppen würden. Für mich haben sie es nicht ganz geschafft, aber es war ebenfalls ein wahnsinnig guter Gig und sicherlich für einen Großteil das Highlight. Deutlich weniger Gewalt im Pit, dafür mehr Leute in Bewegung. Stage Dives in Hülle und Fülle. Und ähnlich wie bei Drain, vielleicht nicht ganz so extrem, ein durchweg positiver Vibe. Natürlich war ich gespannt, wie die Songs der neuen EP live rüberkommen würden. Auf Platte mit ziemlich hohem Grunge-Anteil, teilweise sogar ziemlich poppig. Live klang alles deutlich härter ohne diesen neu eingebrachten Flair zu verlieren. Außerdem gab es noch ein „99 Red Balloons“ Cover, hatte was. Kat Moss hatte die Crowd auch voll und ganz unter Kontrolle. Schade, dass es hier vor Kurzem massive Industry Plant Vorwürfe gab. Absolut lächerlich, die Band ist zwar schnell gewachsen, aber spielt immer noch kleine Shows. Bei einer Band mit Sänger wären die Vorwürfe safe ausgeblieben. Generell hat man im Raum gemerkt, wie wichtig nicht rein männliche Bands im Hardcore sind. Deutlich mehr Frauen als sonst vor Ort, vor der Bühne. Neben mir standen zwei jüngere Mädchen, die so wirkten, als wäre es ihre erste Hardcore Show und die fanden den Gig so cool, es war richtig wholesome. Die Band wird safe wachsen. Würde mich nicht wundern, wenn die nächstes oder übernächstes Jahr beim Hurricane auf der Red Stage stehen. Zurecht. Ich bin echt froh, sie nochmal in einem so kleinen Rahmen gesehen zu haben. Großartiger Abend und die Oetinger Villa wird auf jeden Fall nicht zum letzten Mal besucht.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
So günstig, dass du gleich zwei mal da warst?SammyJankis hat geschrieben: ↑Mi 16. Aug 2023, 16:46Ich war gestern in Darmstadt bei Scowl in der Oetinger Villa. Show war ausverkauft, hat 15 Euro gekostet, lächerlich günstig,

- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
nur verdientQuadrophobia hat geschrieben: ↑Mi 16. Aug 2023, 16:53So günstig, dass du gleich zwei mal da warst?SammyJankis hat geschrieben: ↑Mi 16. Aug 2023, 16:46Ich war gestern in Darmstadt bei Scowl in der Oetinger Villa. Show war ausverkauft, hat 15 Euro gekostet, lächerlich günstig,![]()
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Wir waren gestern bei boygenius in der Verti Music Hall in Berlin.
Als der Vorverkauf vor ein paar Monaten losging, war ich noch fest davon überzeugt, dass die Hallengrößen für Berlin und für das einzige andere DE-Konzert im Kölner Palladium viel zu hoch angesetzt waren. So hatten Julien Baker und Lucy Dacus bei ihren bisherigen DE-Terminen doch stets die kleinen Clubs bedient. Und auch Phoebe Bridgers, die von dem Trio noch den größten Hype mit sich bringt, hatte auf ihrer ersten DE-Tour im vergangenen Jahr die sehr viel kleinere Fabrik in Hamburg erst Wochen nach Vorverkaufsstart ausverkaufen können. Im Berliner Tempodrom gab es sogar am Tag des Konzerts noch Tickets zu erwerben. Und das bei einem diesmaligen Ticketpreis von knapp 60€. Illusorisch!
Es kam allerdings anders. Sowohl Berlin als auch Köln waren schon vor etlichen Wochen restlos ausverkauft. Und die Band ist in den vergangenen Monaten als die neue weibliche Supergroup der Stunde in kürzester Zeit in den Indie-Himmel aufgestiegen. The hype is real.
So hatte ich gestern vor der Fahrt in Richtung Verti Music Hall schon etwas Bedenken. Letztes Jahr bei Phoebe Bridgers bestand das Publikum zu meiner damaligen Überraschung schon zu einem Großteil aus (vor allem weiblichen) Teenies, die Stunden vor Einlassbeginn schon die Halle belagerten, die Einlassreihenfolge mit selbstorganisierten Edding-Zahlen bestimmen wollten und während des Konzertes aufgrund von Kreislaufzusammenbrüchen für diverse Unterbrechungen sorgten. Dazu eine große Portion Geschreie und unangenehme Instagram-Selbstdarstellung. Nicht meine Welt.
Als wir etwa eineinhalb Stunden vor Einlassbeginn an der Verti Music Hall vorbeikamen, schienen sich die Bedenken zu bestätigen. Die Schlange vor der Halle war bei gefühlten 40 Grad in der Sonne bereits immens lang. Bei einem Durchschnittsalter von maximal 20 Jahren. Es wurden wieder Edding-Nummern vergeben, die von eifrigen Teenie-Mädchen mit Klemmbrettern strengstens kontrolliert wurden. Nicht, dass noch jemand unberechtigterweise weiter vorne steht. Und die Outfits der jungen Fans waren überwiegend dem Zeitschriftencover-Look der Band angepasst. Puh.
Wir haben auf den Stress verzichtet und sind ein paar Meter weiter in ein Restaurant gegangen, um dem bunten Treiben von dort zuzuschauen. Als wir uns dann nach ein paar kühlen Getränken etwa eine halbe Stunde vor Einlass so langsam in Bewegung gesetzt haben, ging die Schlange mittlerweile um die gesamte benachbarte Mercedes-Benz Arena herum. Wahnsinn. Zu unserem Glück hatten die Security-Leute aber gerade eine noch sehr überschaubare Alternativ-Schlange direkt vor dem Eingang eröffnet, in die wir uns einreihen durften – natürlich (und zugegebenermaßen auch verständlicherweise) zum lautstarken Protest einzelner Klemmbrett-Teenies, in deren Nummernkonzept diese neue Entwicklung nicht gepasst hat. Aber das hat die Security-Leute nur wenig beeindruckt, sodass wir kurze Zeit später zum Einlassbeginn in die Halle kamen und dann auch ohne Probleme ganz vorne seitlich vor der Bühne einen Platz an der Absperrung einnehmen konnten. Abgesehen von einer größeren Teenie-Traube direkt mittig vor der Bühne war es aber auch danach noch länger problemlos möglich, nach vorne zu kommen.
Um 19:45 Uhr kam unter lautstarkem Teenie-Jubel die Vorband MUNA auf die Bühne. Eine Dreiviertelstunde lang gab es stimmungsvollen Power-Pop/Rock mit weiblichen Vocals. Die Band wirkte sehr positiv auftretend und ist vorne bei den jüngeren Fans unheimlich gut angekommen. Musikalisch war mir das aber alles zu seicht. Und die Performance mit diversen kleineren Showeinlagen, Synchronbewegungen und Fangspielen war mir doch eher unangenehm. Hatte stellenweise was von "High School Musical". Dass Phoebe, Julien und Lucy für den letzten Song zur musikalischen Unterstützung auf die Bühne kamen, war aber ein schöner Vorgeschmack auf den folgenden Auftritt der Hauptband des Abends und wurde entsprechend mit großer Begeisterung aufgenommen.
Nach einer längeren Umbaupause ging es dann um 21:15 Uhr mit boygenius weiter, die ihren Opener "Without You Without Them" noch über die Videoleinwand vom Bühnenrand aus a capella sangen und dann auf die Bühne kamen. Die Euphorie im Publikum war spätestens ab diesem Zeitpunkt grenzenlos. Die drei Musikerinnen wurden von einer Tourband begleitet. Im Fokus des Abends standen erwartungsgemäß die Songs des Debütalbums "The Record", das eins meiner Favoriten des aktuellen Jahres ist. Dazu kamen noch die Songs der bereits 2018 veröffentlichten EP. Und zu meiner Freude sogar noch jeweils ein Solosong von Phoebe, Julien und Lucy. Der Sound war zu Beginn des Konzertes noch etwas zu basslastig und dröhnig, pegelte sich aber ein und war dann – wie in der Verti Music Hall gewohnt – ziemlich klar. Licht und Videoleinwand sorgten für eine stimmungsvolle visuelle Untermalung.
Die Stimmung im Publikum war während des gesamten Konzertes sehr euphorisch – und dabei weit weniger anstrengend, als ich anfangs noch befürchtet hatte. Klar, das Teenie-Geschreie muss man schon aushalten können. Aber immerhin wurde die Band durchgehend gefeiert, textsicher unterstützt und mit schönen Fan-Aktionen (zum Beispiel einem blauen Handy-Lichtermeer bei "True Blue") überrascht. Die (wie erwartet eingetretenen) zwei oder drei kurzen Unterbrechungen aufgrund von Kreislaufzusammenbrüchen jüngerer Mädchen wurden von der Band sehr aufmerksam und sympathisch überbrückt. Die Wasserversorgung durch die Security-Leute lief der Hitze angemessen einwandfrei. Und grundsätzlich war die Band offensichtlich sehr um ein Safe-Space-Gefühl bemüht, was für die jüngeren Fans gerade in Zeiten von Row-Zero-Skandalen bei den männlichen Kollegen doch eine sehr schöne Sache ist.
Nach dem großartigen Hit "Not Strong Enough" folgte noch eine Zugabe. Gegen 23 Uhr endete der Abend dann mit dem emotionalen "Salt in the Wound", bevor sich Phoebe, Julien und Lucy von der Bühne verabschiedeten. Insgesamt war es ein sehr schönes Konzert. Bei der Ankunft an der Verti Music Hall war ich mir noch sicher, dass ich für die ganzen Teenie-Begleiterscheinungen zu alt bin und bei der nächsten Gelegenheit lieber verzichte. Das hat sich mit Beginn des Konzertes aber schnell wieder gelegt. Und jetzt behaupte ich das Gegenteil. Gerne wieder!
Mal ehrlich: Und eigentlich wurde es doch auch höchste Zeit, dass es in der Indie-Welt endlich eine Band mit dieser Strahlkraft für junge Menschen gibt, die nicht aus Männern besteht – sondern aus diesen drei tollen Frauen.
Als der Vorverkauf vor ein paar Monaten losging, war ich noch fest davon überzeugt, dass die Hallengrößen für Berlin und für das einzige andere DE-Konzert im Kölner Palladium viel zu hoch angesetzt waren. So hatten Julien Baker und Lucy Dacus bei ihren bisherigen DE-Terminen doch stets die kleinen Clubs bedient. Und auch Phoebe Bridgers, die von dem Trio noch den größten Hype mit sich bringt, hatte auf ihrer ersten DE-Tour im vergangenen Jahr die sehr viel kleinere Fabrik in Hamburg erst Wochen nach Vorverkaufsstart ausverkaufen können. Im Berliner Tempodrom gab es sogar am Tag des Konzerts noch Tickets zu erwerben. Und das bei einem diesmaligen Ticketpreis von knapp 60€. Illusorisch!
Es kam allerdings anders. Sowohl Berlin als auch Köln waren schon vor etlichen Wochen restlos ausverkauft. Und die Band ist in den vergangenen Monaten als die neue weibliche Supergroup der Stunde in kürzester Zeit in den Indie-Himmel aufgestiegen. The hype is real.
So hatte ich gestern vor der Fahrt in Richtung Verti Music Hall schon etwas Bedenken. Letztes Jahr bei Phoebe Bridgers bestand das Publikum zu meiner damaligen Überraschung schon zu einem Großteil aus (vor allem weiblichen) Teenies, die Stunden vor Einlassbeginn schon die Halle belagerten, die Einlassreihenfolge mit selbstorganisierten Edding-Zahlen bestimmen wollten und während des Konzertes aufgrund von Kreislaufzusammenbrüchen für diverse Unterbrechungen sorgten. Dazu eine große Portion Geschreie und unangenehme Instagram-Selbstdarstellung. Nicht meine Welt.
Als wir etwa eineinhalb Stunden vor Einlassbeginn an der Verti Music Hall vorbeikamen, schienen sich die Bedenken zu bestätigen. Die Schlange vor der Halle war bei gefühlten 40 Grad in der Sonne bereits immens lang. Bei einem Durchschnittsalter von maximal 20 Jahren. Es wurden wieder Edding-Nummern vergeben, die von eifrigen Teenie-Mädchen mit Klemmbrettern strengstens kontrolliert wurden. Nicht, dass noch jemand unberechtigterweise weiter vorne steht. Und die Outfits der jungen Fans waren überwiegend dem Zeitschriftencover-Look der Band angepasst. Puh.
Wir haben auf den Stress verzichtet und sind ein paar Meter weiter in ein Restaurant gegangen, um dem bunten Treiben von dort zuzuschauen. Als wir uns dann nach ein paar kühlen Getränken etwa eine halbe Stunde vor Einlass so langsam in Bewegung gesetzt haben, ging die Schlange mittlerweile um die gesamte benachbarte Mercedes-Benz Arena herum. Wahnsinn. Zu unserem Glück hatten die Security-Leute aber gerade eine noch sehr überschaubare Alternativ-Schlange direkt vor dem Eingang eröffnet, in die wir uns einreihen durften – natürlich (und zugegebenermaßen auch verständlicherweise) zum lautstarken Protest einzelner Klemmbrett-Teenies, in deren Nummernkonzept diese neue Entwicklung nicht gepasst hat. Aber das hat die Security-Leute nur wenig beeindruckt, sodass wir kurze Zeit später zum Einlassbeginn in die Halle kamen und dann auch ohne Probleme ganz vorne seitlich vor der Bühne einen Platz an der Absperrung einnehmen konnten. Abgesehen von einer größeren Teenie-Traube direkt mittig vor der Bühne war es aber auch danach noch länger problemlos möglich, nach vorne zu kommen.
Um 19:45 Uhr kam unter lautstarkem Teenie-Jubel die Vorband MUNA auf die Bühne. Eine Dreiviertelstunde lang gab es stimmungsvollen Power-Pop/Rock mit weiblichen Vocals. Die Band wirkte sehr positiv auftretend und ist vorne bei den jüngeren Fans unheimlich gut angekommen. Musikalisch war mir das aber alles zu seicht. Und die Performance mit diversen kleineren Showeinlagen, Synchronbewegungen und Fangspielen war mir doch eher unangenehm. Hatte stellenweise was von "High School Musical". Dass Phoebe, Julien und Lucy für den letzten Song zur musikalischen Unterstützung auf die Bühne kamen, war aber ein schöner Vorgeschmack auf den folgenden Auftritt der Hauptband des Abends und wurde entsprechend mit großer Begeisterung aufgenommen.
Nach einer längeren Umbaupause ging es dann um 21:15 Uhr mit boygenius weiter, die ihren Opener "Without You Without Them" noch über die Videoleinwand vom Bühnenrand aus a capella sangen und dann auf die Bühne kamen. Die Euphorie im Publikum war spätestens ab diesem Zeitpunkt grenzenlos. Die drei Musikerinnen wurden von einer Tourband begleitet. Im Fokus des Abends standen erwartungsgemäß die Songs des Debütalbums "The Record", das eins meiner Favoriten des aktuellen Jahres ist. Dazu kamen noch die Songs der bereits 2018 veröffentlichten EP. Und zu meiner Freude sogar noch jeweils ein Solosong von Phoebe, Julien und Lucy. Der Sound war zu Beginn des Konzertes noch etwas zu basslastig und dröhnig, pegelte sich aber ein und war dann – wie in der Verti Music Hall gewohnt – ziemlich klar. Licht und Videoleinwand sorgten für eine stimmungsvolle visuelle Untermalung.
Die Stimmung im Publikum war während des gesamten Konzertes sehr euphorisch – und dabei weit weniger anstrengend, als ich anfangs noch befürchtet hatte. Klar, das Teenie-Geschreie muss man schon aushalten können. Aber immerhin wurde die Band durchgehend gefeiert, textsicher unterstützt und mit schönen Fan-Aktionen (zum Beispiel einem blauen Handy-Lichtermeer bei "True Blue") überrascht. Die (wie erwartet eingetretenen) zwei oder drei kurzen Unterbrechungen aufgrund von Kreislaufzusammenbrüchen jüngerer Mädchen wurden von der Band sehr aufmerksam und sympathisch überbrückt. Die Wasserversorgung durch die Security-Leute lief der Hitze angemessen einwandfrei. Und grundsätzlich war die Band offensichtlich sehr um ein Safe-Space-Gefühl bemüht, was für die jüngeren Fans gerade in Zeiten von Row-Zero-Skandalen bei den männlichen Kollegen doch eine sehr schöne Sache ist.
Nach dem großartigen Hit "Not Strong Enough" folgte noch eine Zugabe. Gegen 23 Uhr endete der Abend dann mit dem emotionalen "Salt in the Wound", bevor sich Phoebe, Julien und Lucy von der Bühne verabschiedeten. Insgesamt war es ein sehr schönes Konzert. Bei der Ankunft an der Verti Music Hall war ich mir noch sicher, dass ich für die ganzen Teenie-Begleiterscheinungen zu alt bin und bei der nächsten Gelegenheit lieber verzichte. Das hat sich mit Beginn des Konzertes aber schnell wieder gelegt. Und jetzt behaupte ich das Gegenteil. Gerne wieder!

Mal ehrlich: Und eigentlich wurde es doch auch höchste Zeit, dass es in der Indie-Welt endlich eine Band mit dieser Strahlkraft für junge Menschen gibt, die nicht aus Männern besteht – sondern aus diesen drei tollen Frauen.

Re: Der Konzertbesuchsthread
Kann das Gesagte hier nur unterschreiben. War meine erste "richtige" Hardcore-Show in kleiner Location ohne Absperrung und fand es ganz spannend, das Treiben im Publikum hautnah mitzuerleben. Im Vorfeld hatte ich etwas Bedenken, ungewollt in die Mosh-Crowd zu geraten. Letztendlich war von ein paar Hardcore-spezifischen Tanzstilen abgesehen der Unterschied zu Metalshows doch nicht so groß, sodass man dennoch entspannt ein paar Meter von der Bühne entfernt chillen konnte, ohne um seine Gesundheit zu fürchten. An die kurzen Set-Zeiten und noch kürzeren Songs musste ich mich auch erst gewöhnen, aber letztendlich leben die Auftritte auch von ihrem intensiven Momentum, was bei noch längeren Sets vermutlich auch etwas leiden würde (zumal den Bands auch irgendwann die Songs ausgehen würden). Angesichts der doch eher unangenehmen Temperaturen war ich auch sehr froh, wenn zwischen den Auftritten die Fenster etwas Frischluft in den Raum ließen.SammyJankis hat geschrieben: ↑Mi 16. Aug 2023, 16:46Ich war gestern in Darmstadt bei Scowl in der Oetinger Villa. Die Location bucht seit Jahren gute Shows zu kleinen Preisen, hab es aber bis gestern nie hingeschafft. Nun also mal den Weg auf mich genommen (da sich Scowl/Zulu in Köln am Donnerstag mit Spy in Bochum überschneiden), absolut schrecklich, weil die Strecke gefühlt eine einzige Baustelle ist. Vor Ort angekommen, was für eine Location! Mit Abstand der schönste linke Laden, den ich je gesehen habe. Vielleicht generell die schönste Location, die ich bis jetzt in Deutschland gesehen habe. Da kommen maximal die topmodernen Läden in den Niederlanden dran, wobei die nicht diesen Charme versprühen. Show war ausverkauft, hat 15 Euro gekostet, lächerlich günstig, wenn man bedenkt, dass für Köln morgen stabile 26 Euro verlangt werden bei jeweils einem Support. Für U18 war die Show kostenlos. Getränke ebenfalls günstig. Der Konzertraum auch sehr schön, nur gegen Ende gefühlt 57 Grad warm. Vor Ort noch @defpro getroffen, gut unterhalten, war cool.
Thrufall – Am Freitag erst ne neue EP rausgebracht, kann ich die neuen Songs direkt mal auschecken. Die Aufnahmequalität der EP ist leider nicht allzu gut, sodass ich etwas skeptisch war. Live kamen die Songs aber sehr böse rüber. Fand sie auch ne Ecke stärker als die Tracks der ersten Veröffentlichung. So oder so war auch zu dieser frühen Stunde schon einiges los. Ordentlicher Mosh, Side to Sides, für einen Opener, der nicht direkt aus der Gegend kommt keinesfalls selbstverständlich. Guter Gig.
Zulu – Letztes Jahr aufm Ieperfest gesehen, viel zu große Bühne, war trotzdem sehr unterhaltsam, aber kein Vergleich zu gestern. Nur Mindforce auf dem Northern Unfest waren dieses Jahr besser, was Hardcore Gigs angeht. Rein vor der Mucke her ist das straight Next-Level-Shirt. Basis sind die kurzen, schnellen Songs an der Schnittstelle von Power-Violence und Hardcore. Sehr harter Mosh vor der Bühne, durchgehend Stage Dives, einfach Chaos. Und dann sind da die Samples, ich liebe die Samples, egal ob Hip-Hop oder Jazz, es fügt sich so gut in das Set ein, macht es zu etwas Besonderem, was die Band abhebt vom Rest der Hardcore Kapellen. Neben der neuen Platte gab es zum Glück auch ältere Songs, die finde ich zum Teil sogar besser. Die neue Platte ist jedoch noch ein Stückchen ausgefeilter. Großartiger Gig, gute Vibes, ich hoffe, dass uns diese Band noch lange erhalten bleibt. Auch bzgl. der Message.
Scowl – Ich war gespannt, ob Scowl den Auftritt von Zulu toppen würden. Für mich haben sie es nicht ganz geschafft, aber es war ebenfalls ein wahnsinnig guter Gig und sicherlich für einen Großteil das Highlight. Deutlich weniger Gewalt im Pit, dafür mehr Leute in Bewegung. Stage Dives in Hülle und Fülle. Und ähnlich wie bei Drain, vielleicht nicht ganz so extrem, ein durchweg positiver Vibe. Natürlich war ich gespannt, wie die Songs der neuen EP live rüberkommen würden. Auf Platte mit ziemlich hohem Grunge-Anteil, teilweise sogar ziemlich poppig. Live klang alles deutlich härter ohne diesen neu eingebrachten Flair zu verlieren. Außerdem gab es noch ein „99 Red Balloons“ Cover, hatte was. Kat Moss hatte die Crowd auch voll und ganz unter Kontrolle. Schade, dass es hier vor Kurzem massive Industry Plant Vorwürfe gab. Absolut lächerlich, die Band ist zwar schnell gewachsen, aber spielt immer noch kleine Shows. Bei einer Band mit Sänger wären die Vorwürfe safe ausgeblieben. Generell hat man im Raum gemerkt, wie wichtig nicht rein männliche Bands im Hardcore sind. Deutlich mehr Frauen als sonst vor Ort, vor der Bühne. Neben mir standen zwei jüngere Mädchen, die so wirkten, als wäre es ihre erste Hardcore Show und die fanden den Gig so cool, es war richtig wholesome. Die Band wird safe wachsen. Würde mich nicht wundern, wenn die nächstes oder übernächstes Jahr beim Hurricane auf der Red Stage stehen. Zurecht. Ich bin echt froh, sie nochmal in einem so kleinen Rahmen gesehen zu haben. Großartiger Abend und die Oetinger Villa wird auf jeden Fall nicht zum letzten Mal besucht.
Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann nur, dass ich mir bei Zulu die Präsenz der Samples und Spoken-Word-Parts noch stärker erhofft hatte und dass es mir bei Scowl fast schon zu viele Ansagen mit Publikumsmotivation waren (vielleicht bin ich hier von zu vielen Bands geschädigt, bei denen die Live-Interaktion gleich null ist). Ansonsten wurden hier zwei (Thrufall leider fast komplett verpasst) sehr starke Sets abgeliefert, die trotzdem für sich betrachtet sehr eigenständig waren. Die Location hat ihr übriges getan und kann sicherlich an weniger schwülen Tagen ihren Charme noch besser ausspielen. Werde hier auf jeden Fall das Booking im Auge behalten. Bin zwar gerade chronisch pleite, aber zu diesen unverschämt günstigen Preisen ist ein Support quasi Pflicht. Bei Scowl bin ich sehr auf die weitere Entwicklung gespannt. Die Industry-Plant-Vorwürfe sind natürlich lächerlich, aber ich kann mir schon vorstellen, dass einige aus der Hardcore-Szene angesichts der Hinwendung zu poppigeren Songs die Nase rümpfen. Mir dagegen haben ganz besonders diese Songs glänzend gefallen und würde mich freuen, wenn die Band diesen Weg weitergeht.

Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich finde Scowl sind so bisschen die Hardcore-Version von Hole. Ich liebe Hardcore, ich liebe Hole, die Rechnung ist einfach: Scowl funktionieren für mich hervorragend 

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Re: Der Konzertbesuchsthread
Wishkah hat geschrieben: ↑Mi 16. Aug 2023, 21:28Wir waren gestern bei boygenius in der Verti Music Hall in Berlin.
Als der Vorverkauf vor ein paar Monaten losging, war ich noch fest davon überzeugt, dass die Hallengrößen für Berlin und für das einzige andere DE-Konzert im Kölner Palladium viel zu hoch angesetzt waren. So hatten Julien Baker und Lucy Dacus bei ihren bisherigen DE-Terminen doch stets die kleinen Clubs bedient. Und auch Phoebe Bridgers, die von dem Trio noch den größten Hype mit sich bringt, hatte auf ihrer ersten DE-Tour im vergangenen Jahr die sehr viel kleinere Fabrik in Hamburg erst Wochen nach Vorverkaufsstart ausverkaufen können. Im Berliner Tempodrom gab es sogar am Tag des Konzerts noch Tickets zu erwerben. Und das bei einem diesmaligen Ticketpreis von knapp 60€. Illusorisch!
Es kam allerdings anders. Sowohl Berlin als auch Köln waren schon vor etlichen Wochen restlos ausverkauft. Und die Band ist in den vergangenen Monaten als die neue weibliche Supergroup der Stunde in kürzester Zeit in den Indie-Himmel aufgestiegen. The hype is real.
So hatte ich gestern vor der Fahrt in Richtung Verti Music Hall schon etwas Bedenken. Letztes Jahr bei Phoebe Bridgers bestand das Publikum zu meiner damaligen Überraschung schon zu einem Großteil aus (vor allem weiblichen) Teenies, die Stunden vor Einlassbeginn schon die Halle belagerten, die Einlassreihenfolge mit selbstorganisierten Edding-Zahlen bestimmen wollten und während des Konzertes aufgrund von Kreislaufzusammenbrüchen für diverse Unterbrechungen sorgten. Dazu eine große Portion Geschreie und unangenehme Instagram-Selbstdarstellung. Nicht meine Welt.
Als wir etwa eineinhalb Stunden vor Einlassbeginn an der Verti Music Hall vorbeikamen, schienen sich die Bedenken zu bestätigen. Die Schlange vor der Halle war bei gefühlten 40 Grad in der Sonne bereits immens lang. Bei einem Durchschnittsalter von maximal 20 Jahren. Es wurden wieder Edding-Nummern vergeben, die von eifrigen Teenie-Mädchen mit Klemmbrettern strengstens kontrolliert wurden. Nicht, dass noch jemand unberechtigterweise weiter vorne steht. Und die Outfits der jungen Fans waren überwiegend dem Zeitschriftencover-Look der Band angepasst. Puh.
Wir haben auf den Stress verzichtet und sind ein paar Meter weiter in ein Restaurant gegangen, um dem bunten Treiben von dort zuzuschauen. Als wir uns dann nach ein paar kühlen Getränken etwa eine halbe Stunde vor Einlass so langsam in Bewegung gesetzt haben, ging die Schlange mittlerweile um die gesamte benachbarte Mercedes-Benz Arena herum. Wahnsinn. Zu unserem Glück hatten die Security-Leute aber gerade eine noch sehr überschaubare Alternativ-Schlange direkt vor dem Eingang eröffnet, in die wir uns einreihen durften – natürlich (und zugegebenermaßen auch verständlicherweise) zum lautstarken Protest einzelner Klemmbrett-Teenies, in deren Nummernkonzept diese neue Entwicklung nicht gepasst hat. Aber das hat die Security-Leute nur wenig beeindruckt, sodass wir kurze Zeit später zum Einlassbeginn in die Halle kamen und dann auch ohne Probleme ganz vorne seitlich vor der Bühne einen Platz an der Absperrung einnehmen konnten. Abgesehen von einer größeren Teenie-Traube direkt mittig vor der Bühne war es aber auch danach noch länger problemlos möglich, nach vorne zu kommen.
Um 19:45 Uhr kam unter lautstarkem Teenie-Jubel die Vorband MUNA auf die Bühne. Eine Dreiviertelstunde lang gab es stimmungsvollen Power-Pop/Rock mit weiblichen Vocals. Die Band wirkte sehr positiv auftretend und ist vorne bei den jüngeren Fans unheimlich gut angekommen. Musikalisch war mir das aber alles zu seicht. Und die Performance mit diversen kleineren Showeinlagen, Synchronbewegungen und Fangspielen war mir doch eher unangenehm. Hatte stellenweise was von "High School Musical". Dass Phoebe, Julien und Lucy für den letzten Song zur musikalischen Unterstützung auf die Bühne kamen, war aber ein schöner Vorgeschmack auf den folgenden Auftritt der Hauptband des Abends und wurde entsprechend mit großer Begeisterung aufgenommen.
Nach einer längeren Umbaupause ging es dann um 21:15 Uhr mit boygenius weiter, die ihren Opener "Without You Without Them" noch über die Videoleinwand vom Bühnenrand aus a capella sangen und dann auf die Bühne kamen. Die Euphorie im Publikum war spätestens ab diesem Zeitpunkt grenzenlos. Die drei Musikerinnen wurden von einer Tourband begleitet. Im Fokus des Abends standen erwartungsgemäß die Songs des Debütalbums "The Record", das eins meiner Favoriten des aktuellen Jahres ist. Dazu kamen noch die Songs der bereits 2018 veröffentlichten EP. Und zu meiner Freude sogar noch jeweils ein Solosong von Phoebe, Julien und Lucy. Der Sound war zu Beginn des Konzertes noch etwas zu basslastig und dröhnig, pegelte sich aber ein und war dann – wie in der Verti Music Hall gewohnt – ziemlich klar. Licht und Videoleinwand sorgten für eine stimmungsvolle visuelle Untermalung.
Die Stimmung im Publikum war während des gesamten Konzertes sehr euphorisch – und dabei weit weniger anstrengend, als ich anfangs noch befürchtet hatte. Klar, das Teenie-Geschreie muss man schon aushalten können. Aber immerhin wurde die Band durchgehend gefeiert, textsicher unterstützt und mit schönen Fan-Aktionen (zum Beispiel einem blauen Handy-Lichtermeer bei "True Blue") überrascht. Die (wie erwartet eingetretenen) zwei oder drei kurzen Unterbrechungen aufgrund von Kreislaufzusammenbrüchen jüngerer Mädchen wurden von der Band sehr aufmerksam und sympathisch überbrückt. Die Wasserversorgung durch die Security-Leute lief der Hitze angemessen einwandfrei. Und grundsätzlich war die Band offensichtlich sehr um ein Safe-Space-Gefühl bemüht, was für die jüngeren Fans gerade in Zeiten von Row-Zero-Skandalen bei den männlichen Kollegen doch eine sehr schöne Sache ist.
Nach dem großartigen Hit "Not Strong Enough" folgte noch eine Zugabe. Gegen 23 Uhr endete der Abend dann mit dem emotionalen "Salt in the Wound", bevor sich Phoebe, Julien und Lucy von der Bühne verabschiedeten. Insgesamt war es ein sehr schönes Konzert. Bei der Ankunft an der Verti Music Hall war ich mir noch sicher, dass ich für die ganzen Teenie-Begleiterscheinungen zu alt bin und bei der nächsten Gelegenheit lieber verzichte. Das hat sich mit Beginn des Konzertes aber schnell wieder gelegt. Und jetzt behaupte ich das Gegenteil. Gerne wieder!![]()
Mal ehrlich: Und eigentlich wurde es doch auch höchste Zeit, dass es in der Indie-Welt endlich eine Band mit dieser Strahlkraft für junge Menschen gibt, die nicht aus Männern besteht – sondern aus diesen drei tollen Frauen.![]()
Ich war gestern im Palladium in Köln und könnte deinen Bericht ansonsten eigentlich komplett copy & pasten. Auch hier eine anderthalb Kilometer lange Schlange vor dem Venue. Bin aber davon ausgegangen, dass das beim Palladium normal ist, weil ich noch nie dort gewesen bin. Wie dem auch sei, diese Schlange war einfach irre. Sowas habe ich noch nie bei irgendeinem Konzert gesehen. Liegt ja vermutlich auch an dem unglaublich schmalen Fußweg vor der Location, es gab nach dem Konzert auch noch ordentlich Stress mit Autofahrern, weil die Straße dann komplett dicht war.
Abgesehen davon ein wirklich tolles euphorisches Konzert, sowohl vom Publikum als auch Band. Hab mich im letzten Jahr von der Soundkulisse der Fans (also dem Geschrei) bei Phoebe Bridgers in der Fabrik etwas abhärten lassen und konnte so das Konzert viel mehr genießen. Ich finde THE RECORD übrigens trotz einiger Highlights gar nicht mal so gelungen, einige Songs plätschern imo so ein bisschen dahin und haben geringen Wiedererkennungswert (So geht es mir leider auch teilweise mit Punisher, Stranger in the alps dagegen imo auch heute noch großartig). Einiges fand ich aber dann live auch stärker als auf Platte. Eines meines meiner persönlichen Highlights war Phoebes Performance ihres Solosongs Graceland, too - gehört zu ihren besten und gestern auch zum Sterben schön. Außerdem wurde vor der letzten Zugabe mit einer Torte Phoebes 29. Geburtstag vorgefeiert (der heute ist), überreicht von MUNA. Phoebe hat den Kuchen nur kurz probiert und ihn an Julien weitergegeben, die ihr diesen postwendend ins Gesicht geklatscht hat, zur großen Erheiterung von allen. Danach hab’s noch eine kleine Tortenschlacht mit dem Publikum. Schöner Abend!
Re: Der Konzertbesuchsthread
Mache normal keine Konzertberichte... Habe heute habe ich mal Bock.
War heute bei Might und Akraia in HH in der 227.
Might: die 227 war vermutlich 1/3 voll, leider etwas wenig. Aber die Gäste die da waren haben Lust auf das Konzert. Might sind 2,5 Leute und machen langsamen, drückenden Metal immer wieder von klassischem Sabbath und Electric Wizard inspiriert. 2,5 Leute fragt ihr? Ja, der Gitarrist hat die Drums eingespielt, aber die laufen live dann vom Band und per Projektor. Und als "Gimmick" ist der Beamer in einer beleuchteten Bassdrum auf der Bühne. Sehr kurzweilig, auch beim dritten Mal live.
Akraia: Zwei Leute Band (beide spielen auch in Kavrila) die mächtiges, doomiges Geballer mit Schlagzeug und Bass der über 2x Gitarren Amp und 2x Bass Amp läuft (plus einigen Effekten und kleinen Pult). Allererster offizieller Auftritt. Bei einem Album mit 32 Minuten, hatte ich auch nicht mit mehr live gerechnet und so kam es auch. Aber dafür um so brutaler und lauter gespielt. Sehr geiler Auftritt und kann ich nur jedem der mit doomigen Metal etwas anfangen kann empfehlen. Hatte das Gefühl, wie früher bei einer mittlerweile nicht mehr so kleinen Bremer Two Pieces Band zu sein, gleiche Wut, aber mehr langsamer und tiefer. Domination!
TL;DR: Might toll, Akraia großartig. Wer heute (Freitag) Zeit hat und nach Hannover kann: hin da.
smi
War heute bei Might und Akraia in HH in der 227.
Might: die 227 war vermutlich 1/3 voll, leider etwas wenig. Aber die Gäste die da waren haben Lust auf das Konzert. Might sind 2,5 Leute und machen langsamen, drückenden Metal immer wieder von klassischem Sabbath und Electric Wizard inspiriert. 2,5 Leute fragt ihr? Ja, der Gitarrist hat die Drums eingespielt, aber die laufen live dann vom Band und per Projektor. Und als "Gimmick" ist der Beamer in einer beleuchteten Bassdrum auf der Bühne. Sehr kurzweilig, auch beim dritten Mal live.
Akraia: Zwei Leute Band (beide spielen auch in Kavrila) die mächtiges, doomiges Geballer mit Schlagzeug und Bass der über 2x Gitarren Amp und 2x Bass Amp läuft (plus einigen Effekten und kleinen Pult). Allererster offizieller Auftritt. Bei einem Album mit 32 Minuten, hatte ich auch nicht mit mehr live gerechnet und so kam es auch. Aber dafür um so brutaler und lauter gespielt. Sehr geiler Auftritt und kann ich nur jedem der mit doomigen Metal etwas anfangen kann empfehlen. Hatte das Gefühl, wie früher bei einer mittlerweile nicht mehr so kleinen Bremer Two Pieces Band zu sein, gleiche Wut, aber mehr langsamer und tiefer. Domination!
TL;DR: Might toll, Akraia großartig. Wer heute (Freitag) Zeit hat und nach Hannover kann: hin da.
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- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern in Bochum bei SPY in der Trompete. Sehr bittere Überschneidung mit Scowl und Zulu in Köln. Das hätte man zu einer astreinen Show zusammenlegen können. Chance vertan und sich gegenseitig die Leute geklaut. Dennoch waren in Bochum so 140 Zahlende bei 18 Euro VVK, also gut gefüllt und auch in Köln war es zu drei Viertel voll. Sehr cool, dass so viele Leute an einem Donnerstag für Hardcore rausgekommen sind.
Wonderful World – Junge Band aus Köln, dieses Jahr auch schon einige Male gesehen. Die machen sich, wie fast alle neuen Bands aus der Ecke. Sound geht in Richtung AYS. Durchaus mit einigen starken Songs, kein 08/15 Hardcore. Die Crowd war trotz der ersten von vier Bands ordentlich drin. Paar Singalongs, Side to Sides. Guter Opener, hätte weniger erwartet.
Thrufall – Erst am Dienstag gesehen, keine Veränderung, was die Setlist betrifft. Der Gig gestern war der bessere, aber das ist auch kein Wunder, dass die Band in NRW mehr Leute vor die Bühne zieht. Massive Side to Sides und Mosh, über den vor der Pandemie jede Hauptband glücklich gewesen wäre. Ist echt nice, wie begeisterungsfähig die Crowds im Moment sind. Nächster Gig der Band für mich dann in knapp einem Monat. Man kann ihnen nicht entkommen.
Echo Chamber – Die Überflieger des deutschen Hardcores, demnächst wieder in den Staaten auf kurzer Tour mit Wreckage, sehr nice. Gestern wieder die komplette Demo gezockt, also 12 Minuten Set. War aber richtig wild. Sänger wurde 2-3 mal komplett begraben unter einer Traube von Menschen. Der Sound a la Breakdown trifft perfekt den momentanen Puls der Zeit im Hardcore Bereich, alle können sich darauf einigen. Habe bisher noch mit keiner Person gesprochen, die die Band nicht mag. Neben Singalongs natürlich auch ordentlich Bewegung vor der Bühne und Chaos. Hat richtig Spaß gemacht. Bester Gig der Abends, aber sie dürfen gerne wieder ein Cover spielen.
SPY – Vor einem Jahr auf der ersten Euro Tour in Essen gesehen, nichts erwartet von dem Abend und komplett umgehauen worden. Gestern war es auch sehr gut, aber kam nicht ganz an Essen heran. Dennoch weiterhin viel Bewegung, massive Side to Sides, Mosh, die Leute hatten immer noch Bock. Zum Glück gab es viele alte Songs, die mir im Vergleich zur neuen LP noch ein Stückchen besser gefallen. Sound ist schnell und rough, ne wilde Nummer. Würdiger Abschluss eines feinen Abends. Bitte nächstes Jahr mit Gag und/oder C4 wieder rüberkommen.
Wonderful World – Junge Band aus Köln, dieses Jahr auch schon einige Male gesehen. Die machen sich, wie fast alle neuen Bands aus der Ecke. Sound geht in Richtung AYS. Durchaus mit einigen starken Songs, kein 08/15 Hardcore. Die Crowd war trotz der ersten von vier Bands ordentlich drin. Paar Singalongs, Side to Sides. Guter Opener, hätte weniger erwartet.
Thrufall – Erst am Dienstag gesehen, keine Veränderung, was die Setlist betrifft. Der Gig gestern war der bessere, aber das ist auch kein Wunder, dass die Band in NRW mehr Leute vor die Bühne zieht. Massive Side to Sides und Mosh, über den vor der Pandemie jede Hauptband glücklich gewesen wäre. Ist echt nice, wie begeisterungsfähig die Crowds im Moment sind. Nächster Gig der Band für mich dann in knapp einem Monat. Man kann ihnen nicht entkommen.
Echo Chamber – Die Überflieger des deutschen Hardcores, demnächst wieder in den Staaten auf kurzer Tour mit Wreckage, sehr nice. Gestern wieder die komplette Demo gezockt, also 12 Minuten Set. War aber richtig wild. Sänger wurde 2-3 mal komplett begraben unter einer Traube von Menschen. Der Sound a la Breakdown trifft perfekt den momentanen Puls der Zeit im Hardcore Bereich, alle können sich darauf einigen. Habe bisher noch mit keiner Person gesprochen, die die Band nicht mag. Neben Singalongs natürlich auch ordentlich Bewegung vor der Bühne und Chaos. Hat richtig Spaß gemacht. Bester Gig der Abends, aber sie dürfen gerne wieder ein Cover spielen.
SPY – Vor einem Jahr auf der ersten Euro Tour in Essen gesehen, nichts erwartet von dem Abend und komplett umgehauen worden. Gestern war es auch sehr gut, aber kam nicht ganz an Essen heran. Dennoch weiterhin viel Bewegung, massive Side to Sides, Mosh, die Leute hatten immer noch Bock. Zum Glück gab es viele alte Songs, die mir im Vergleich zur neuen LP noch ein Stückchen besser gefallen. Sound ist schnell und rough, ne wilde Nummer. Würdiger Abschluss eines feinen Abends. Bitte nächstes Jahr mit Gag und/oder C4 wieder rüberkommen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Die Berichte lesen sich cool. Irgendwie ist an mir der Hype bei jüngeren Leuten um boygenius in Deutschland vorbei gegangen. Hätte sie gerne in Berlin gesehen, aber dafür hätte ich noch längeren Urlaub gebraucht. Vielleicht kommen ja bald nochmal Konzerte.Katzenkraft hat geschrieben: ↑Do 17. Aug 2023, 23:20Wishkah hat geschrieben: ↑Mi 16. Aug 2023, 21:28Wir waren gestern bei boygenius in der Verti Music Hall in Berlin.
Außerdem wurde vor der letzten Zugabe mit einer Torte Phoebes 29. Geburtstag vorgefeiert (der heute ist), überreicht von MUNA. Phoebe hat den Kuchen nur kurz probiert und ihn an Julien weitergegeben, die ihr diesen postwendend ins Gesicht geklatscht hat, zur großen Erheiterung von allen. Danach hab’s noch eine kleine Tortenschlacht mit dem Publikum. Schöner Abend!![]()
Nur das mit der Torte klingt maximal unnötig.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Hoffe auch, dass sich die drei, oder wenigstens solo, bald wieder blicken lassen. Wie gesagt, der Tortenmoment war eher fröhlich-euphorisch, ich glaube, alle fanden es richtig witzig. Nach dem Konzert habe ich noch ein Mädchen mit einem Stück Kuchen gesehen - sie hat ihn festgehalten wie ein Heiligtum…Rieper hat geschrieben: ↑Fr 18. Aug 2023, 14:30Die Berichte lesen sich cool. Irgendwie ist an mir der Hype bei jüngeren Leuten um boygenius in Deutschland vorbei gegangen. Hätte sie gerne in Berlin gesehen, aber dafür hätte ich noch längeren Urlaub gebraucht. Vielleicht kommen ja bald nochmal Konzerte.Katzenkraft hat geschrieben: ↑Do 17. Aug 2023, 23:20Wishkah hat geschrieben: ↑Mi 16. Aug 2023, 21:28Wir waren gestern bei boygenius in der Verti Music Hall in Berlin.
Außerdem wurde vor der letzten Zugabe mit einer Torte Phoebes 29. Geburtstag vorgefeiert (der heute ist), überreicht von MUNA. Phoebe hat den Kuchen nur kurz probiert und ihn an Julien weitergegeben, die ihr diesen postwendend ins Gesicht geklatscht hat, zur großen Erheiterung von allen. Danach hab’s noch eine kleine Tortenschlacht mit dem Publikum. Schöner Abend!![]()
Nur das mit der Torte klingt maximal unnötig.

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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern bei M83 im Hamburger Stadtpark
Kurz vorweg: die klassischen Stadtpark Probleme wie leiser Sound und Laberpublikum gab es diesmal nicht. Auch mal schön.
Support war wie schon in Berlin Polar Noir , Solo-Künstlerin mit Gitarre und Support vom Band. Klang wie in Berlin schon ziemlich schön, nichts weltbewegendes, aber einer der besseren Supports, die ich im Leben gesehen hab.
Los gings gegen 20:00 wie gewohnt mit WaterDeep/Oceans Niagara vom neuen Album, die noch etwas hinplätschern. Aber spätestens die Kombo aus Teen Angst und vot allem dem in Berlin ausgelassenen * hat direkt reingehauen. Leider war es da noch komplett hell. Wieder gab es die sped-up Version von We Own The Sky und auch meinen Favoriten Dont Save Us From The Flames, im Gegensatz zu Berlin fielen aber mehrere neue Songs raus. Und dann, nach Wait und einem gekürzten "My Tears are becoming the sea" war schluss mit dem Main Set nach ca. 55 Minuten
Die Zugabe warn dann aber mächtig: Run into the Flowers, Mirror, Midnight City, der eine Dance Track vom neuen un Outro hintereinander weg, hat schon eine sehr coole durchgehende Soundwand durch den Park geschickt. Aber: Um 21:25 war komplett finito. Das Set war nicht nur drei Songs kürzer als in Berlin, sondern mehrere Songs, unter anderem Outro, waren deutlich gekürzt. Es wirkte etwas als hätten sie einfach das Festivalset der letzten Wochenenden runtergespielt. Es war trotzdem noch ein cooles Konzert mit lieber FeCo Truppe, aber bei 10€ mehr als Berlin blieb am Ende ein fader Beigeschmack. Mich hätte die Spielzeit auch weniger gestört, hätten sie erst um 20:30 angefangen und damit eine halbe Stunde mehr Dunkelheit gehabt, was bei der Lightshow einfach nen Riesen Unterschied macht. Da ich n günstiges Ticket geschossen hab, wars für mich am Ende aber ein runder Abend
Edit: Abendblatt spricht von 1.800 Besucher*innen, das ist schon sehr sehr wenig für den Stadtpark. War aber wirklich angenehm viel Platz
Kurz vorweg: die klassischen Stadtpark Probleme wie leiser Sound und Laberpublikum gab es diesmal nicht. Auch mal schön.
Support war wie schon in Berlin Polar Noir , Solo-Künstlerin mit Gitarre und Support vom Band. Klang wie in Berlin schon ziemlich schön, nichts weltbewegendes, aber einer der besseren Supports, die ich im Leben gesehen hab.
Los gings gegen 20:00 wie gewohnt mit WaterDeep/Oceans Niagara vom neuen Album, die noch etwas hinplätschern. Aber spätestens die Kombo aus Teen Angst und vot allem dem in Berlin ausgelassenen * hat direkt reingehauen. Leider war es da noch komplett hell. Wieder gab es die sped-up Version von We Own The Sky und auch meinen Favoriten Dont Save Us From The Flames, im Gegensatz zu Berlin fielen aber mehrere neue Songs raus. Und dann, nach Wait und einem gekürzten "My Tears are becoming the sea" war schluss mit dem Main Set nach ca. 55 Minuten

Die Zugabe warn dann aber mächtig: Run into the Flowers, Mirror, Midnight City, der eine Dance Track vom neuen un Outro hintereinander weg, hat schon eine sehr coole durchgehende Soundwand durch den Park geschickt. Aber: Um 21:25 war komplett finito. Das Set war nicht nur drei Songs kürzer als in Berlin, sondern mehrere Songs, unter anderem Outro, waren deutlich gekürzt. Es wirkte etwas als hätten sie einfach das Festivalset der letzten Wochenenden runtergespielt. Es war trotzdem noch ein cooles Konzert mit lieber FeCo Truppe, aber bei 10€ mehr als Berlin blieb am Ende ein fader Beigeschmack. Mich hätte die Spielzeit auch weniger gestört, hätten sie erst um 20:30 angefangen und damit eine halbe Stunde mehr Dunkelheit gehabt, was bei der Lightshow einfach nen Riesen Unterschied macht. Da ich n günstiges Ticket geschossen hab, wars für mich am Ende aber ein runder Abend
Edit: Abendblatt spricht von 1.800 Besucher*innen, das ist schon sehr sehr wenig für den Stadtpark. War aber wirklich angenehm viel Platz
Zuletzt geändert von Quadrophobia am Mi 23. Aug 2023, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Was Robin sagt. War echt n gutes Konzert, aber hätte echt später anfangen dürfen oder länger dauern können. Ansonsten hats soundtechnisch echt angenehm geschoben
Re: Der Konzertbesuchsthread
Schöner Bericht, aber: Den haben die doch gespielt?

- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern im AZ Mülheim bei der Mülheim Asozial Abschiedstour. Zum ersten Mal in meinem Leben musste ich für eine AZ Show eine Karte im Vorverkauf erwerben. Tickets waren auch sehr schnell ausverkauft. Vor Ort hieß es dann erstmal Schlange stehen. Auch das habe ich bei einer AZ Show selten erlebt. Ich habe den Laden noch nie so voll gesehen. War aber trotzdem auszuhalten. Der kleine Raum, in dem in der Regel die Shows stattfinden, war allerdings bei jedem Gig überfüllt. In der großen Halle ging es einigermaßen.
Pogendroblem – Deutschpunk, was auch sonst. Es gab generell wenig Abwechslung an diesem Abend, aber damit war auch nicht zu rechnen. Band war sehr glücklich, als Support bei einer der Abschiedsshows spielen zu dürfen. Während der Show wurde auch ein Text vorgelesen, wie wichtig Mülheim Asozial für ein Mitglied sind. Insgesamt war es ein solider Start in den Abend. Und Probs für den Song „Ich lass mein Shirt an“.
Marode – nicht geguckt
Mülheim Asozial – Die Hauptband spielt als dritter von fünf Acts. Klingt komisch, macht aber irgendwie Sinn, weil zu dem Zeitpunkt wohl alle Leute aufnahmefähig waren und sich noch nicht voll und ganz dem Trinken von Hansa Pils widmeten. Set war klasse. Gute Ansagen, jeder zweite Song gegen Bullen, die Crowd war komplett drin und textsicher. Generell allerdings spannend, dass Singalongs bei derlei Punk Shows nicht wirklich existieren. Alle halten brav Abstand zum Sänger trotz Textsicherheit. Auch Stage Diving ist viel humaner. Leider gab es auch Bierduschen, habe ich mit gerechnet, find es maximal ekelig. Show war trotzdem top. Letzter Song „Yuppieschweine“, keine Zugabe, perfektes Ende.
Cocktailbar Stammheim – Man muss ganz ehrlich sagen, dass die Luft danach etwas raus war. Hab so 15-20 Minuten geguckt. Zwei-Mann-Kombo, Sound war beliebiger Deutschpunk. Brauch ich nicht nochmal.
Kackschlacht – Auch nur zwei Leute. Hat mir besser gefallen als der Act davor. Allerdings gab es technische Problem und viel zu lange Ansagen. Die haben die Stimmung im Raum komplett gekillt. Hab es dann nach 20 Minuten sein lassen und lieber entspannt abgehangen und mich unterhalten. Insgesamt ein guter Abend, denke die weiteren Abschiedsshows werden ebenfalls klasse.
Pogendroblem – Deutschpunk, was auch sonst. Es gab generell wenig Abwechslung an diesem Abend, aber damit war auch nicht zu rechnen. Band war sehr glücklich, als Support bei einer der Abschiedsshows spielen zu dürfen. Während der Show wurde auch ein Text vorgelesen, wie wichtig Mülheim Asozial für ein Mitglied sind. Insgesamt war es ein solider Start in den Abend. Und Probs für den Song „Ich lass mein Shirt an“.
Marode – nicht geguckt
Mülheim Asozial – Die Hauptband spielt als dritter von fünf Acts. Klingt komisch, macht aber irgendwie Sinn, weil zu dem Zeitpunkt wohl alle Leute aufnahmefähig waren und sich noch nicht voll und ganz dem Trinken von Hansa Pils widmeten. Set war klasse. Gute Ansagen, jeder zweite Song gegen Bullen, die Crowd war komplett drin und textsicher. Generell allerdings spannend, dass Singalongs bei derlei Punk Shows nicht wirklich existieren. Alle halten brav Abstand zum Sänger trotz Textsicherheit. Auch Stage Diving ist viel humaner. Leider gab es auch Bierduschen, habe ich mit gerechnet, find es maximal ekelig. Show war trotzdem top. Letzter Song „Yuppieschweine“, keine Zugabe, perfektes Ende.
Cocktailbar Stammheim – Man muss ganz ehrlich sagen, dass die Luft danach etwas raus war. Hab so 15-20 Minuten geguckt. Zwei-Mann-Kombo, Sound war beliebiger Deutschpunk. Brauch ich nicht nochmal.
Kackschlacht – Auch nur zwei Leute. Hat mir besser gefallen als der Act davor. Allerdings gab es technische Problem und viel zu lange Ansagen. Die haben die Stimmung im Raum komplett gekillt. Hab es dann nach 20 Minuten sein lassen und lieber entspannt abgehangen und mich unterhalten. Insgesamt ein guter Abend, denke die weiteren Abschiedsshows werden ebenfalls klasse.
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- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern in Bonn bei Phiz im Bla. Erste Show für mich in der Location, kleine Kneipe mit Bühne zehn Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. War ganz nett, aber durch die Theke recht eng vor der Bühne, mies geschnitten für ne Hardcore Show. Schätze es waren so 30-35 Zahlende vor Ort. Beginn war erst um halb 10, hätte gerne mindestens eine halbe Stunde früher sein dürfen.
Mortal Form – Endlich mal gesehen, neue Band aus Mannheim mit Spirit Crusher und Spark Mitgliedern. Demo gefällt mir sehr gut. Hatte auch überlegt, die Show im Frühjahr als Support von Foreseen in Darmstadt mitzunehmen, aber habe keine Mitfahrer*innen gefunden. Metallischer Hardcore, durchschnittliches Tempo, dafür nices Riffing. Alle Songs der Demo wurden gezockt. Zusätzlich gab es ein Subzero Cover, wütend. Vor der Bühne gab es auch etwas Bewegung, so viel der Raum zuließ. Hat mir gut gefallen.
Phiz – Eine der Bands, die ich dieses Jahr ständig sehe. Sound ist deutlich punkiger, viel Hall in der Stimme. Die fahren ihren ganz eigenen Stil, kenne im Moment nichts Vergleichbares. Vor der Bühne wieder Bewegung. Dieses Mal mehr Side to Sides und weniger Mosh als bei der ersten Band. Ein Cover gab es auch noch, von Agent Orange. Sicherlich dieses Jahr schon besser gesehen, aber war im Endeffekt wieder ein runder Gig und ein solider Abend. Rückfahrt dann leider die Hölle, die Deutsche Bahn hat wieder einmal alles gegeben.
Mortal Form – Endlich mal gesehen, neue Band aus Mannheim mit Spirit Crusher und Spark Mitgliedern. Demo gefällt mir sehr gut. Hatte auch überlegt, die Show im Frühjahr als Support von Foreseen in Darmstadt mitzunehmen, aber habe keine Mitfahrer*innen gefunden. Metallischer Hardcore, durchschnittliches Tempo, dafür nices Riffing. Alle Songs der Demo wurden gezockt. Zusätzlich gab es ein Subzero Cover, wütend. Vor der Bühne gab es auch etwas Bewegung, so viel der Raum zuließ. Hat mir gut gefallen.
Phiz – Eine der Bands, die ich dieses Jahr ständig sehe. Sound ist deutlich punkiger, viel Hall in der Stimme. Die fahren ihren ganz eigenen Stil, kenne im Moment nichts Vergleichbares. Vor der Bühne wieder Bewegung. Dieses Mal mehr Side to Sides und weniger Mosh als bei der ersten Band. Ein Cover gab es auch noch, von Agent Orange. Sicherlich dieses Jahr schon besser gesehen, aber war im Endeffekt wieder ein runder Gig und ein solider Abend. Rückfahrt dann leider die Hölle, die Deutsche Bahn hat wieder einmal alles gegeben.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern in Essen bei Mindwar im Julius-Leber-Haus. Früher gingen da echt viele Shows, dann ewig nichts mehr. Musste nachgucken, wann ich das letzte Mal dort war, 2014 bei der letzten In Blood We Trust Show. Seit letztem Jahr finden wieder 1-2 Shows pro Jahr dort statt. Hangout vor Ort war eigentlich schon immer fresh. Gestern gab es vegane Burritos, die unfassbar lecker waren. Die verantwortliche Person hat auch einen Laden in Bochum. Dem werde ich hoffentlich auch zeitnah einen Besuch abstatten. Show war gut besucht. Allerdings war der Raum in der Regel nur halbvoll. Ein Grund dafür ist wohl, dass es sich bei den Bookern um ältere Dudes handelt und viele Leute, die nicht mehr allzu oft rauskommen zu Shows, diese Show wohl als eine Art Klassentreffen behandelt haben. Bisschen schade für die Bands. Vor allem, da das Line Up keinesfalls alte Bands beinhaltet hat, sondern voll am Puls der Zeit war.
Mortal Form – Am Tag davor bereits gesehen. Natürlich gab es keine Veränderungen. Was soll man bei einer Demo auch erwarten. Der neue, noch unveröffentlichte Song klingt aber astrein und macht Hoffnung auf mehr. Bin gespannt, wie aktiv diese Band betrieben wird, da die Bands der anderen Mitglieder alle ziemlich gut laufen.
Phiz – Auch hier keine Veränderung zum Vortrag. Muss aber bei beiden Bands sagen, dass ich die Shows in Essen besser fand als die in Bonn, was primär an den etwas besseren Zuschauerreaktionen lag. Noch eine kurze Story zur Location. Der Raum hat eine Deckenhöhe, die der einen normalen Wohnung entspricht mit Wellblechdecke mit Löchern drin, was dazu führt, dass Sänger gerne mal im Eifer des Gefechts in die Decke schlagen und im Anschluss die Bühne vollbluten. Hier war dies zum ersten Mal der Fall an diesem Tag.
Thin Ice – Band aus Süddeutschland, war recht klassischer Hardcore. Ein ziemlich unglücklicher Gig. Alles wirkte irgendwie etwas unrund, als hätte die Band lange nicht mehr geprobt. Zusätzlich gab es bei dem Gitarristen nach 2-3 Songs auch noch technische Probleme. Hat die Stimmung komplett gekillt. Bin dann auch irgendwann raus.
D.E.E.P. – Es war dieses Mal besser als die letzten beiden Male als ich die Band gesehen habe, aber generell finde ich den Sound immer noch egal. Es klingt halt wie die alte Band des Sängers, Zero Mentality, in der Light Version. Zusätzlich fand ich einige Ansagen etwas drüber, trifft einfach null meinen Geschmack.
Weight – Norwegische Band, Hardcore Sound ist stark vom Crossover beeinflusst. War nen cooler Gig, bei dem es auch vereinzelt harten Mosh gab. Teilweise waren die Riffs sehr offensichtlich bei Rage Against the Machine geklaut. Bei einem Song dachte ich tatsächlich, dass sie nen Cover spielen. Dem war allerdings nicht so. Dennoch wurde ich gut unterhalten. Der Sänger hat sich auch direkt zu Beginn an der Hand verletzt, aber trotzdem durchgezogen. Gute Einstimmung auf die letzte Band des Tages.
Mindwar – Locker so 6-8 mal gesehen, aber gestern erstmals in Deutschland. War gespannt, wie gut die hier ankommen. In Benelux ist regelmäßig die Hölle los. Der Auftritt gestern kam sicherlich nicht an die Release Show ran. Vor allem, was Singalongs angeht. Aber Mosh war unfassbar hart, da wurden keine Gefangenen gemacht. Mit Abstand bester Gig des Abends, der sich ziemlich gezogen hat. Hatte gegen Ende auch das Gefühl, dass die Crowd müde war. Umso besser, dass Mindwar so gut angekommen sind. Haben sich die Herren auch redlich verdient.
Mortal Form – Am Tag davor bereits gesehen. Natürlich gab es keine Veränderungen. Was soll man bei einer Demo auch erwarten. Der neue, noch unveröffentlichte Song klingt aber astrein und macht Hoffnung auf mehr. Bin gespannt, wie aktiv diese Band betrieben wird, da die Bands der anderen Mitglieder alle ziemlich gut laufen.
Phiz – Auch hier keine Veränderung zum Vortrag. Muss aber bei beiden Bands sagen, dass ich die Shows in Essen besser fand als die in Bonn, was primär an den etwas besseren Zuschauerreaktionen lag. Noch eine kurze Story zur Location. Der Raum hat eine Deckenhöhe, die der einen normalen Wohnung entspricht mit Wellblechdecke mit Löchern drin, was dazu führt, dass Sänger gerne mal im Eifer des Gefechts in die Decke schlagen und im Anschluss die Bühne vollbluten. Hier war dies zum ersten Mal der Fall an diesem Tag.
Thin Ice – Band aus Süddeutschland, war recht klassischer Hardcore. Ein ziemlich unglücklicher Gig. Alles wirkte irgendwie etwas unrund, als hätte die Band lange nicht mehr geprobt. Zusätzlich gab es bei dem Gitarristen nach 2-3 Songs auch noch technische Probleme. Hat die Stimmung komplett gekillt. Bin dann auch irgendwann raus.
D.E.E.P. – Es war dieses Mal besser als die letzten beiden Male als ich die Band gesehen habe, aber generell finde ich den Sound immer noch egal. Es klingt halt wie die alte Band des Sängers, Zero Mentality, in der Light Version. Zusätzlich fand ich einige Ansagen etwas drüber, trifft einfach null meinen Geschmack.
Weight – Norwegische Band, Hardcore Sound ist stark vom Crossover beeinflusst. War nen cooler Gig, bei dem es auch vereinzelt harten Mosh gab. Teilweise waren die Riffs sehr offensichtlich bei Rage Against the Machine geklaut. Bei einem Song dachte ich tatsächlich, dass sie nen Cover spielen. Dem war allerdings nicht so. Dennoch wurde ich gut unterhalten. Der Sänger hat sich auch direkt zu Beginn an der Hand verletzt, aber trotzdem durchgezogen. Gute Einstimmung auf die letzte Band des Tages.
Mindwar – Locker so 6-8 mal gesehen, aber gestern erstmals in Deutschland. War gespannt, wie gut die hier ankommen. In Benelux ist regelmäßig die Hölle los. Der Auftritt gestern kam sicherlich nicht an die Release Show ran. Vor allem, was Singalongs angeht. Aber Mosh war unfassbar hart, da wurden keine Gefangenen gemacht. Mit Abstand bester Gig des Abends, der sich ziemlich gezogen hat. Hatte gegen Ende auch das Gefühl, dass die Crowd müde war. Umso besser, dass Mindwar so gut angekommen sind. Haben sich die Herren auch redlich verdient.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich kann kaum glauben, was ich da lese. Bei deinem Pensum war ich fest davon überzeugt, dass eine kleine Konzertlocation in NRW, die du noch nicht von innen gesehen hast, erst noch gebaut werden muss.

Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Freitag bei Madsen in der Kantine Köln. Die Band hat kürzlich ihr neues Album "Hollywood" veröffentlicht und noch ein paar Konzerte unter dem Slogan "BBQ Blitz" vor die eigentliche Tour gelegt, die erst im Dezember (Österreich im Oktober) startet. Entsprechend des Slogans war eigentlich geplant draußen einen Grill aufzubauen und die Außenbühne zu bespielen. Da es den ganzen Tag in Köln geregnet hat, wurde das Konzert dann kurzerhand nach drinnen verlegt. Natürlich schien dann abends die Sonne, wie sollte es auch anders sein?
Los ging es mit Hanna Rautzenberg, einer Musikerin aus Leipzig, die man wohl einfach unter seichtem Pop verorten kann. Vorher nicht reingehört und auch nur 3-4 Songs wirklich mitbekommen. Klang aber stimmlich ganz ordentlich und wurde okay angenommen vom Publikum. Werde ich aber ehrlicherweise auch in circa einer Woche schon wieder vergessen haben. Neben ihren eigenen Songs hat sie auch Natalie Imbruglias "Torn" gecovert.
Nach kurzer Snackpause (die Grilbude draußen hatte dann trotzdem auf) ging es dann weiter mit Madsen. Hier kriegt man genau das, was man erwartet. Stabilen Rock/Pop mit deutschsprachigem Gesang, eine absolut entspannte und trotzdem sich ständig in Bewegung befindende Crowd. Das ist weder musikalisch noch textlich in irgendeiner Art und Weise weltbewegend oder sonderlich tiefgründig, aber das war inklusive mir allen Anwesenden an diesem Abend auch komplett banane. Madsen sind einfach ein paar sympathische Dudes mit einem vernünftigen Wertekompass, die dazu noch Songs schreiben können, die man einfach gerne mitsingt und fertig ist. Mehr braucht es auch gar nicht. Schön auch einfach mal Künstler*innen auf der Bühne zu haben, die einfach nur sympathisch sind und sich nicht in diverse verunglückte politische Statements verzetteln. Gegenbeispiele gibt es ja gerade aktuell zu genüge. Würde ich mir jederzeit wieder angucken. Ich mag auch das neue Album sehr, vor allem "Unter dem Radar" und "Wir haben immer noch die Sonne" mit einem Riff das echt Bock macht.
Funfact am Rande: Ich habe noch nie so viele kleine Kinder auf einem Konzert gesehen. Hier waren wirklich ganze Familien am Start, denen du angesehen hast: Die Eltern sind seit "Du schreibst Geschichte" dabei und für einen Großteil der Kids könnte es das erste Konzert ever gewesen sein. Außerdem sollten Konzerte immer früh starten und früh enden.
Los ging es mit Hanna Rautzenberg, einer Musikerin aus Leipzig, die man wohl einfach unter seichtem Pop verorten kann. Vorher nicht reingehört und auch nur 3-4 Songs wirklich mitbekommen. Klang aber stimmlich ganz ordentlich und wurde okay angenommen vom Publikum. Werde ich aber ehrlicherweise auch in circa einer Woche schon wieder vergessen haben. Neben ihren eigenen Songs hat sie auch Natalie Imbruglias "Torn" gecovert.
Nach kurzer Snackpause (die Grilbude draußen hatte dann trotzdem auf) ging es dann weiter mit Madsen. Hier kriegt man genau das, was man erwartet. Stabilen Rock/Pop mit deutschsprachigem Gesang, eine absolut entspannte und trotzdem sich ständig in Bewegung befindende Crowd. Das ist weder musikalisch noch textlich in irgendeiner Art und Weise weltbewegend oder sonderlich tiefgründig, aber das war inklusive mir allen Anwesenden an diesem Abend auch komplett banane. Madsen sind einfach ein paar sympathische Dudes mit einem vernünftigen Wertekompass, die dazu noch Songs schreiben können, die man einfach gerne mitsingt und fertig ist. Mehr braucht es auch gar nicht. Schön auch einfach mal Künstler*innen auf der Bühne zu haben, die einfach nur sympathisch sind und sich nicht in diverse verunglückte politische Statements verzetteln. Gegenbeispiele gibt es ja gerade aktuell zu genüge. Würde ich mir jederzeit wieder angucken. Ich mag auch das neue Album sehr, vor allem "Unter dem Radar" und "Wir haben immer noch die Sonne" mit einem Riff das echt Bock macht.
Funfact am Rande: Ich habe noch nie so viele kleine Kinder auf einem Konzert gesehen. Hier waren wirklich ganze Familien am Start, denen du angesehen hast: Die Eltern sind seit "Du schreibst Geschichte" dabei und für einen Großteil der Kids könnte es das erste Konzert ever gewesen sein. Außerdem sollten Konzerte immer früh starten und früh enden.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Samstag in Dresden bei Moderat in der jungen Garde. Die Freilichtbühne war sehr gut besucht mit etwa 4000 Besuchern. Trotzdem war es sehr entspannt und man konnte jederzeit direkt vor die Bühne laufen. Zudem gab es sehr viele Imbiss- und Getränkestände. Die Rahmenbedingungen waren also schon mal sehr toll. Den Abend hat Moritz Fasbender eröffnet. Es gab passenden Elektro, der sich auch sehr gut in dem großen Rund entfalten konnte. Da hatte ich schon deutlich schlechtere Vorbands gesehen und kann auch eine Empfehlung für das RBF aussprechen, wo sie auch spielen wird.
Nach einer überraschend kurzen Pause ging es direkt mit Moderat los. Unter den ersten Songs waren gleich A New Error und Rusty Nails. Die Stimmung im Publikum war sofort da. Der Sound war wunderbar klar. Vielleicht hätte es noch bisschen mehr Bass geben können, aber das ist auch der einzige kleine Negativpunkt. Die Lichtshow war sehr abwechslungsreich von minimalistisch bis komplettes Lichtgeballer. Es gab zu Beginn deutlich weniger Animation an das Publikum als noch beim Metronome Festival. Das fand ich aber sehr gut und passend. Auch sonst fühlte es sich anders an als die bisherigen Festivalshows, die ich von der Band gesehen habe. Die Songs wurden noch mehr in die Länge gemixt und hatten genug Zeit sich zu entfalten. Die Spielzeit war mit knapp 100 Minuten auch perfekt für die einzige Soloshow in diesem Sommer. Zum Ende hin gab es dann auch noch eine sympathische Ansage, dass es die letzte Ansage in der Bandgeschichte war. Mit Bad Kingdom gab es dann einen perfekten Abschluss für das Konzert und meine Open Air Saison. Einfach einer der besten Elektro-Liveacts.
Nach einer überraschend kurzen Pause ging es direkt mit Moderat los. Unter den ersten Songs waren gleich A New Error und Rusty Nails. Die Stimmung im Publikum war sofort da. Der Sound war wunderbar klar. Vielleicht hätte es noch bisschen mehr Bass geben können, aber das ist auch der einzige kleine Negativpunkt. Die Lichtshow war sehr abwechslungsreich von minimalistisch bis komplettes Lichtgeballer. Es gab zu Beginn deutlich weniger Animation an das Publikum als noch beim Metronome Festival. Das fand ich aber sehr gut und passend. Auch sonst fühlte es sich anders an als die bisherigen Festivalshows, die ich von der Band gesehen habe. Die Songs wurden noch mehr in die Länge gemixt und hatten genug Zeit sich zu entfalten. Die Spielzeit war mit knapp 100 Minuten auch perfekt für die einzige Soloshow in diesem Sommer. Zum Ende hin gab es dann auch noch eine sympathische Ansage, dass es die letzte Ansage in der Bandgeschichte war. Mit Bad Kingdom gab es dann einen perfekten Abschluss für das Konzert und meine Open Air Saison. Einfach einer der besten Elektro-Liveacts.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Sorry schon mal vorab, dass mein Bericht nicht so ausführlich und gut geschrieben ist wie sonst hier
Kraftklub Open Air in Dresden
Hab mich von Fürth am Samstag auf den Weg nach Elbflorenz gemacht
Was für ein magischer Abend.
Tränen als erste Vorband habe ich aus Zeitgründen leider nicht geschafft. Die Sängerin hatte dann im Verlauf des Hauptacts einen kurzen Gastauftritt.
Bilderbuch Ich hatte sie noch nie live gesehen, fand ihre Musik und vor allem, dass sie Genre technisch relativ breit aufgestellt sind, schon immer gut.
Live waren sie ein absolutes Brett vom ersten Song an. Haben in den 40 Minuten ihre größten Hits gespielt. Absolut klasse
Kraftklub mit dem größten Einzelkonzert ihrer Kariere vor 44.000 Leuten.
Ich hatte sie vor Jahren mal in Bamberg gesehen. Da waren sie noch nicht sooooo groß, aber damals schon sehr energiegeladen.
Man merkte den Jungs in Dresden die absolute Spielfreude an. Das Publikum ging von der ersten Minute an geil mit. Es waren von ca. 8-jährigen auf den Schultern ihrer Eltern, über Punks bis zu Mitte 50-jährigen alles vorhanden.
Dazu noch special Guest Blond und K.I.Z (eh sehr geil)
Gehört von meinen hunderten von Konzerten in meinem Leben mit Sicherheit zu den besten, emotionalsten und intensivsten
P.S.: Sachsen ist definitiv noch nicht im Arsch wenn 44.000 Menschen sich gegen die "verfickte AfD" positionieren und das solidarische Leben feiern

Kraftklub Open Air in Dresden
Hab mich von Fürth am Samstag auf den Weg nach Elbflorenz gemacht
Was für ein magischer Abend.

Tränen als erste Vorband habe ich aus Zeitgründen leider nicht geschafft. Die Sängerin hatte dann im Verlauf des Hauptacts einen kurzen Gastauftritt.
Bilderbuch Ich hatte sie noch nie live gesehen, fand ihre Musik und vor allem, dass sie Genre technisch relativ breit aufgestellt sind, schon immer gut.
Live waren sie ein absolutes Brett vom ersten Song an. Haben in den 40 Minuten ihre größten Hits gespielt. Absolut klasse
Kraftklub mit dem größten Einzelkonzert ihrer Kariere vor 44.000 Leuten.
Ich hatte sie vor Jahren mal in Bamberg gesehen. Da waren sie noch nicht sooooo groß, aber damals schon sehr energiegeladen.
Man merkte den Jungs in Dresden die absolute Spielfreude an. Das Publikum ging von der ersten Minute an geil mit. Es waren von ca. 8-jährigen auf den Schultern ihrer Eltern, über Punks bis zu Mitte 50-jährigen alles vorhanden.
Dazu noch special Guest Blond und K.I.Z (eh sehr geil)
Gehört von meinen hunderten von Konzerten in meinem Leben mit Sicherheit zu den besten, emotionalsten und intensivsten
P.S.: Sachsen ist definitiv noch nicht im Arsch wenn 44.000 Menschen sich gegen die "verfickte AfD" positionieren und das solidarische Leben feiern
- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern in Düsseldorf bei Lifecrusher im Kulturschlachthof. Hangout vor Ort ist top, aber muss ehrlich sagen, dass die Show gestern etwas an mir vorbeigegangen ist, was primär an der Uhrzeit lag. Beginn 19:30 Uhr aufn Sonntag mit vier Bands, klang machbar. Im Endeffekt ging die Show dann aufgrund teilweise sehr langer Soundchecks bis 10 nach 11, viel zu spät. Bin generell großer Fan davon, dass Shows aufn Sonntag, sofern machbar für die Bands, um 17 Uhr beginnen. Ist man auch pünktlich zum Tatort wieder zuhause.
Worck – Nach Essen vor 2-3 Monaten nun zum zweiten Mal gesehen. Es war der bessere Gig, auch der Gig mit dem härtesten Mosh des Abends, aber an meiner Meinung über die Band hat sich nicht viel geändert. Sound ist halb Nails, was sehr geil ist, halb average Beatdown, was nicht so geil ist. Größter Kritikpunkt bleibt weiterhin der oft genutzte rappende Gesang der Frontmanns. Das passt zu E.Town Concrete oder Gridiron, hier aber leider gar nicht.
Moral Bombing – Es ist wirklich schwer zu klassifizieren, was diese Band eigentlich macht. Grind, Emo, Death Metal, Power-Violence, man weiß es nicht so genau. Gefällt mir aber von mal zu mal besser. Gestern bisher bester Gig, den ich gesehen habe. Viel Bewegung vor der Bühne, alle hatten Spaß. Die Samples kommen auch richtig geil. Schön finde ich bei der Band außerdem, dass sie sowohl vor HC als auch AZ Crowds funktioniert. Wird auf jeden Fall nicht die letzte Show gewesen sein.
Frantic State – 45 Minuten Soundcheck, danach war meine Laune am Boden und der Abend im Endeffekt für mich gelaufen. Band ist solide, aber nichts Besonderes. Da gibt es im UK Hardcore Bereich ne Menge Acts, die mir deutlich besser gefallen. Vor der Bühne war trotzdem einiges los. Ich stand mit meiner Meinung wohl recht alleine da. Meine Laune hat an dieser Stelle sicherlich dazu beigeragen. Fand die Band vor ein paar Jahren auf irgendeiner Slope Show in Dortmund ein Stückchen besser. Der dritte Gig wird entscheiden müssen.
Lifecrusher – Haben zum Abschluss nochmal das Beste rausgeholt. Wieder viel Bewegung vor der Bühne. Soundtechnisch solider Hardcore ohne große Besonderheiten, aber muss ja auch nicht immer sein. Die Sängerin hatte die Crowd, die allerdings zu später Stunde schon merklich kleiner war, voll unter Kontrolle. Ein versöhnliches Ende.
Worck – Nach Essen vor 2-3 Monaten nun zum zweiten Mal gesehen. Es war der bessere Gig, auch der Gig mit dem härtesten Mosh des Abends, aber an meiner Meinung über die Band hat sich nicht viel geändert. Sound ist halb Nails, was sehr geil ist, halb average Beatdown, was nicht so geil ist. Größter Kritikpunkt bleibt weiterhin der oft genutzte rappende Gesang der Frontmanns. Das passt zu E.Town Concrete oder Gridiron, hier aber leider gar nicht.
Moral Bombing – Es ist wirklich schwer zu klassifizieren, was diese Band eigentlich macht. Grind, Emo, Death Metal, Power-Violence, man weiß es nicht so genau. Gefällt mir aber von mal zu mal besser. Gestern bisher bester Gig, den ich gesehen habe. Viel Bewegung vor der Bühne, alle hatten Spaß. Die Samples kommen auch richtig geil. Schön finde ich bei der Band außerdem, dass sie sowohl vor HC als auch AZ Crowds funktioniert. Wird auf jeden Fall nicht die letzte Show gewesen sein.
Frantic State – 45 Minuten Soundcheck, danach war meine Laune am Boden und der Abend im Endeffekt für mich gelaufen. Band ist solide, aber nichts Besonderes. Da gibt es im UK Hardcore Bereich ne Menge Acts, die mir deutlich besser gefallen. Vor der Bühne war trotzdem einiges los. Ich stand mit meiner Meinung wohl recht alleine da. Meine Laune hat an dieser Stelle sicherlich dazu beigeragen. Fand die Band vor ein paar Jahren auf irgendeiner Slope Show in Dortmund ein Stückchen besser. Der dritte Gig wird entscheiden müssen.
Lifecrusher – Haben zum Abschluss nochmal das Beste rausgeholt. Wieder viel Bewegung vor der Bühne. Soundtechnisch solider Hardcore ohne große Besonderheiten, aber muss ja auch nicht immer sein. Die Sängerin hatte die Crowd, die allerdings zu später Stunde schon merklich kleiner war, voll unter Kontrolle. Ein versöhnliches Ende.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Samstag bei muff potter. in der Stadthalle Rheine. War mein erstes Mal in Rheine, kenne die Stadt auch nur durch die Bücher von Nagel. Das Konzert fand im Rahmen des 30-Jährigen Bandjubiläums statt. Die Stadthalle war gut gefüllt, aber nicht ausverkauft. Support waren wie in Berlin Herrenmagazin.
Herrenmagazin: Band gefällt mir auf Platte schon sehr, live fand ich das Ganze aber noch mal einen Tacken besserbesser. Publikum hat ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, ist aber nach 2-3 Liedern aufgetaut.
muff potter: Die erste Stunde wurde die aktuelle Setlist gespielt. Größtenteils Songs der neuen Platte und vereinzelt ältere Lieder dazwischen. Anfangs gab es ein paar technische Probleme mir Nagels Gitarre, die wurden aber schnell behoben. Nach dem letzten Lied Fotoautomat folgte dann eine 10-minütige Pause. Anschließend kam die Band umgezogen zurück auf die Bühne. Es folgte dann in chronologischer Reihenfolge jeweils 1 Song vom Demotape bis hin zum aktuellen Album. Als Abschluss noch das Lied 100 Kilo als Zugabe.
Show hat mir an sich sehr gut gefallen, nur hätte Ich mir noch mehr ältere Songs anlässlich des Bandjubiläums gewünscht. Publikum war auch gut drauf, kein auffallend negativer Vorfall dabei gewesen.
Herrenmagazin: Band gefällt mir auf Platte schon sehr, live fand ich das Ganze aber noch mal einen Tacken besserbesser. Publikum hat ein bisschen gebraucht, um reinzukommen, ist aber nach 2-3 Liedern aufgetaut.
muff potter: Die erste Stunde wurde die aktuelle Setlist gespielt. Größtenteils Songs der neuen Platte und vereinzelt ältere Lieder dazwischen. Anfangs gab es ein paar technische Probleme mir Nagels Gitarre, die wurden aber schnell behoben. Nach dem letzten Lied Fotoautomat folgte dann eine 10-minütige Pause. Anschließend kam die Band umgezogen zurück auf die Bühne. Es folgte dann in chronologischer Reihenfolge jeweils 1 Song vom Demotape bis hin zum aktuellen Album. Als Abschluss noch das Lied 100 Kilo als Zugabe.
Show hat mir an sich sehr gut gefallen, nur hätte Ich mir noch mehr ältere Songs anlässlich des Bandjubiläums gewünscht. Publikum war auch gut drauf, kein auffallend negativer Vorfall dabei gewesen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Mittwoch bei Acres im Café Sputnik in Münster. Waren ca. 40 zahlende Gäste da, zum drittel gefüllt. Support waren Skywalker und Chiefland.
Chiefland: Kannte Ich schon länger vom Namen her, habe aber nie richtig reingehört. Sound war in Richtung Being as An Ocean und Casey. Den Auftritt fand Ich OK, hat mich jetzt weder umgehauen noch kaltgelassen.
Skywalker: Post Hardcore aus Prag. Der Sänger saß den gesamten Auftritt auf einem Hocker. Hat sich einen Zeh kurz vor der Tour gebrochen, aber hat sich dazu entschieden die Tour trotzdem zu spielen.
Leider war der Sound schlechter als bei Chiefland, so klangen einige Songs recht breiig. Die Band hat das beste daraus gemacht.
.
Acres: Die Band hat meiner Meinung nach echt einige Hits wie zum Beispiel Hold On und My
Everything. Post Hardcore mit Ambience Einfluss. Sound war top. Einige Textsichere Leute waren auch am Start. Nur Bewegung wollte nicht aufkommen. Die Stimmung war den gesamten Abend eher zurückhaltend. War die erste Hardcore Show seit langem, wo Ich keinen Mosh gesehen habe.
Chiefland: Kannte Ich schon länger vom Namen her, habe aber nie richtig reingehört. Sound war in Richtung Being as An Ocean und Casey. Den Auftritt fand Ich OK, hat mich jetzt weder umgehauen noch kaltgelassen.
Skywalker: Post Hardcore aus Prag. Der Sänger saß den gesamten Auftritt auf einem Hocker. Hat sich einen Zeh kurz vor der Tour gebrochen, aber hat sich dazu entschieden die Tour trotzdem zu spielen.
Leider war der Sound schlechter als bei Chiefland, so klangen einige Songs recht breiig. Die Band hat das beste daraus gemacht.
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Acres: Die Band hat meiner Meinung nach echt einige Hits wie zum Beispiel Hold On und My
Everything. Post Hardcore mit Ambience Einfluss. Sound war top. Einige Textsichere Leute waren auch am Start. Nur Bewegung wollte nicht aufkommen. Die Stimmung war den gesamten Abend eher zurückhaltend. War die erste Hardcore Show seit langem, wo Ich keinen Mosh gesehen habe.
- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern in Köln bei Xiao im Tsunami Club. Die Band hat es mir mit ihren letzten beiden EPs echt angetan. Leider bisher nie in der Nähe gespielt und jetzt innerhalb von zwei Monaten gleich zweimal in NRW. Gigs werden hoffentlich beide mitgenommen. Den Anfang hat am Freitag Köln gemacht. Headliner Show mit drei Bands als Support. Es waren so 60 Zahlende vor Ort. Reicht in dem Laden locker aus, um für ne gute Show zu sorgen. Es gab mit der Nasty Release Show in Essen auch große Konkurrenz im Hardcore Bereich. Ich persönlich hätte auch gerne Brutus in Dortmund geguckt, aber Xiao hatten Vorrang. 10-12 Euro Eintritt auch ne faire Angelegenheit.
Pus – Recht neue Band aus Koblenz, müsste der 2. oder 3. Gig gewesen sein. Heute mit Ersatz an den Drums. Lief aber, soweit ich das beurteilen kann, trotzdem ziemlich gut. Sound ist voll auf Linie von dem, was im Moment angesagt ist. Zügig, leichte Metalanleihen. Die Sängerin wirkte noch etwas unsicher auf der Bühne während der Pausen, aber Stimme hat gepasst und während der Songs war von Nervosität auch nichts zu spüren. Guter Opener. Hatten leider keine Demo Tapes dabei. Also erstmal in der Pause eins bei Bandcamp geordert.
Lovestep – Name noch nie vorher gelesen. War irgendwie ziemlicher Random Hardcore. Weder besonderes hohes Tempo oder ordentlicher Groove noch wirklich hart, nicht schlecht, aber plätscherte so vor sich hin. Es war auch von den Publikumsreaktionen her ein deutlicher Abstieg zu Pus. Brauch ich nicht unbedingt nochmal.
Morra – Das war so typischer AZ Hardcore Punk. Also viel näher am reinen Punk als alle anderen Bands des Abends. Die Sängerin war auch am nächsten am cleanen Gesang. War ganz in Ordnung. Hat nicht meine Welt erschüttert, aber wenn die nochmal irgendwo auf dem Flyer stehen, würde ich sicher nicht den Raum verlassen. Generell hatte ich aber das Gefühl, dass die Band etwas fehl am Platz vor der anwesenden Crowd war.
Xiao – Die nächste Band aus Schweden. Gefühlt spielt alle zwei Wochen ne Hardcore Band aus Schweden in Köln oder Düsseldorf, alle klingen unterschiedlich, alle wissen zu gefallen. Xiao machen da keine Ausnahme. Der Hardcore Sound ist deutlich um Grindcore Anteile erweitert. Dennoch bleibt noch genug Platz für Side to Sides und Mosh. Insgesamt eine ziemlich chaotische Angelegenheit. Die Crowd war bis zu diesem Zeitpunkt im Vergleich zu den sonstigen Shows in der Location eher verhalten, was mich aufgrund des Billings auch nicht gewundert hat. Hier haben dann die meisten Leute allerdings alles gegeben und es war deutlich mehr Chaos vor der Bühne als ich es erwartet habe. Klasse Show, hoffe ich kann den Halloween Gig in Bochum als Support von World Peace mitnehmen.
Pus – Recht neue Band aus Koblenz, müsste der 2. oder 3. Gig gewesen sein. Heute mit Ersatz an den Drums. Lief aber, soweit ich das beurteilen kann, trotzdem ziemlich gut. Sound ist voll auf Linie von dem, was im Moment angesagt ist. Zügig, leichte Metalanleihen. Die Sängerin wirkte noch etwas unsicher auf der Bühne während der Pausen, aber Stimme hat gepasst und während der Songs war von Nervosität auch nichts zu spüren. Guter Opener. Hatten leider keine Demo Tapes dabei. Also erstmal in der Pause eins bei Bandcamp geordert.
Lovestep – Name noch nie vorher gelesen. War irgendwie ziemlicher Random Hardcore. Weder besonderes hohes Tempo oder ordentlicher Groove noch wirklich hart, nicht schlecht, aber plätscherte so vor sich hin. Es war auch von den Publikumsreaktionen her ein deutlicher Abstieg zu Pus. Brauch ich nicht unbedingt nochmal.
Morra – Das war so typischer AZ Hardcore Punk. Also viel näher am reinen Punk als alle anderen Bands des Abends. Die Sängerin war auch am nächsten am cleanen Gesang. War ganz in Ordnung. Hat nicht meine Welt erschüttert, aber wenn die nochmal irgendwo auf dem Flyer stehen, würde ich sicher nicht den Raum verlassen. Generell hatte ich aber das Gefühl, dass die Band etwas fehl am Platz vor der anwesenden Crowd war.
Xiao – Die nächste Band aus Schweden. Gefühlt spielt alle zwei Wochen ne Hardcore Band aus Schweden in Köln oder Düsseldorf, alle klingen unterschiedlich, alle wissen zu gefallen. Xiao machen da keine Ausnahme. Der Hardcore Sound ist deutlich um Grindcore Anteile erweitert. Dennoch bleibt noch genug Platz für Side to Sides und Mosh. Insgesamt eine ziemlich chaotische Angelegenheit. Die Crowd war bis zu diesem Zeitpunkt im Vergleich zu den sonstigen Shows in der Location eher verhalten, was mich aufgrund des Billings auch nicht gewundert hat. Hier haben dann die meisten Leute allerdings alles gegeben und es war deutlich mehr Chaos vor der Bühne als ich es erwartet habe. Klasse Show, hoffe ich kann den Halloween Gig in Bochum als Support von World Peace mitnehmen.
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