Der Konzertbesuchsthread

[tOmAtE]

Ich hab gestern das Bohren und der Club of Gore Konzert in Bremen verpasst

So schöne Bands spielen hier selten und vermutlich auch nicht noch mal.

[Dieter Meyers]

Muff Potter in Münster im Skaters Palace:

Eigentlich wollte ich einen langen Bericht schreiben, aber irgendwie sitzt die Verwunderung noch zu tief. Das war Setlistmäßig einer der denkwürdigsten Auftritte einer Band, an die ich mich erinnern kann.

Ich mag das neue Album, sehr sogar. Es war sogar der Hauptgrund für mich, nach den Reunion-Konzerten doch nochmal auf ein Muff-Potter Konzert zu gehen. Die Band war insgesamt gut drauf und rein musikalisch (Sound/Bandzusammenspiel etc.) war es vielleicht eins der besten Muff Potter Konzerte in 17 Jahren. Warum man dennoch auf die Idee kommt das neue Album gefühlt in Gänze hintereinander wegzuspielen erklärt sich mir nicht. Dadurch nimmt man bestimmten Songs die Strahlkraft, die sie zum Beispiel zum Ende des Konzerts noch entwickeln könnten. Hier denke ich zum Beispiel an Hammerschläge Hinterköpfe, welches zusammen mit dem Messer-Sänger (Vorband) performt wurde und sich auch wunderbar als Zugabe geeignet hätte.

Das wäre ja alles noch verkraftbar gewesen, sofern das Beiwerk an alten Songs nicht so lieblos gewesen wäre. Wenn Fotoautomat stimmungsmäßig einer der besten Songs des Konzerts war, ist das schon irgendwie seltsam und bezeichnend. Von den Alben vor Von Wegen gab es nur Take a run into the sun und vom selbigen auch nur zwei übliche Verdächtige.

Hier stellten wir uns aber auch die Frage, ob es da rechtlich irgendwelche Einschränkungen gibt aufgrund der neuen Bandzusammensetzung.

Am Ende merkte man auf jeden Fall, dass einem Großteil des Publikums irgendwas fehlte und viele es nicht so wirklich wahr haben wollten, dass das Konzert schon vorbei sei.

Nunja, immerhin war es ein schöner Abend in der Heimat mit nettem Publikum und viel Bier. Aber bei der nächsten Tour überlege ich mir dann wahrscheinlich zweimal, ob ich das Geld für die Tickets zahlen möchte. Schade.

[Saeglopur]

Ich war am Samstag in Bremen und kann kaum etwas davon teilen. Natürlich war die Stimmung bei den alten Songs am Besten und generell ist das Album in voller Länge zu spielen immer etwas kritisch. Dass eine Band nach so vielen Jahren aber auch einfach Lust hat viele neue Songs zu präsentieren, kann ich sehr gut nachvollziehen. Von Lieblosigkeiten habe ich absolut nichts gespürt.

[glutexo2000]

Johnson hatte hier auch schonmal was davon geschrieben vom Hamburg Konzert.

[Dieter Meyers]

Ich war am Samstag in Bremen und kann kaum etwas davon teilen. Natürlich war die Stimmung bei den alten Songs am Besten und generell ist das Album in voller Länge zu spielen immer etwas kritisch. Dass eine Band nach so vielen Jahren aber auch einfach Lust hat viele neue Songs zu präsentieren, kann ich sehr gut nachvollziehen. Von Lieblosigkeiten habe ich absolut nichts gespürt.

Ich fand auch nicht die Band lieblos, sondern lediglich die Auswahl der alten Songs. Und auch die vielen Songs vom neuen Album haben mich nicht gestört, allerdings die Bündelung dieser in der ersten Hälfe des Konzerts.
Zudem kommt natürlich, dass ich mich mit dem Album "Gute Aussicht" nie wirklich anfreunden konnte und mich diese Songs daher auch etwas kalt zurückgelassen haben. Insgesamt war es ja trotzdem ein schöner Konzertabend nur mit leicht fadem Beigeschmack.

[SammyJankis]

Ich war gestern in Hannover bei Contention im UJZ Korn. Nach Dienstag in Trier zum zweiten Mal die Band gesehen und dabei ne eher miese Anreise in Kauf genommen, aber wer weiß, ob sie nochmal rüberkommen. Es waren ähnlich viele Menschen da wie in Trier, vielleicht 30 Zahlende. Eintritt war bei 7-10 Euro, absolut fair. Einer der Supportsacts hatte coronabedingt abgesagt, also nur zwei Acts.

Mindslaver – Die diesjährige EP hat mir recht gut gefallen, war also gespannt auf den Gig und es war ein guter Start in den Abend. Klar, das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber moshlastiger, leicht metallisch angehauchter Hardcore geht eigentlich immer. Es gab auch ein Bisschen Bewegung. Für einen Sonntag absolut im Rahmen.

Contention – Setlist war die gleiche wie Dienstag in Trier, keine Überraschung. Die Stimme des Sängers hatte über die gesamte Tour merklich gelitten, ohne dass es katastrophal klang. Ansonsten war soundtechnisch alles wie immer. Die können halt schon was an ihren Instrumenten. Im Vergleich zu Dienstag gab es weniger Mosh, weniger Gewalt. Es war ein relativ ruhiger Abend, aber ich bereue es nicht, den Weg nach Hannover auf mich genommen zu haben. Ich hoffe, die Band kommt nochmal rüber. Ich feier den Sound und es ist schon irgendwie schade, wenn man bei den großen Metalcore Bands sieht, wie viel Leute Metalcore hören, dass hier bei absolut fairen Eintrittspreisen keine 50 Leute kommen. Schade, schade.

[Suitemeister]

Bester Name für eine Location auf jeden Fall.

Bzgl. des letzten Absatzes: Merkst du denn in deiner Bubble auch, dass die Konzertbranche in einer Krise steckt? Oder ist da ohnehin so viel DIY ohne Gewinne, dass es keinen juckt?

[SammyJankis]

Bester Name für eine Location auf jeden Fall.

Bzgl. des letzten Absatzes: Merkst du denn in deiner Bubble auch, dass die Konzertbranche in einer Krise steckt? Oder ist da ohnehin so viel DIY ohne Gewinne, dass es keinen juckt?

Es ist eigentlich genauso wie vorher. Manche Shows sind nicht gut besucht andere schon. Im vorliegenden Fall bin ich mir sicher, dass Contention vor der Pandemie nicht mehr Leute gezogen hätten.
Die Preise für so AZ Shows sind vom Preis zwar etwas gestiegen aber 7-12 statt 5-8 Euro ist immer noch erschwinglich. Und ich glaube dass der Supportgedanke bei AZ Shows auch ein anderer ist als bei Riesenshows.

[Quadrophobia]

Gut, die Angst sich Corona zu holen ist ja auch relativ, wenn man davon ausgehen muss, ins Gesicht getreten zu werden

[SammyJankis]

Gut, die Angst sich Corona zu holen ist ja auch relativ, wenn man davon ausgehen muss, ins Gesicht getreten zu werden

Tatsächlich gab es kein Einlass ohne negativen Test. Die wurden auch ohne Aufschlag zum normalen Ladenpreis an der Kasse verkauft falls man keinen dabei hatte.
Ist auch eher die Regel als die Ausnahme im Moment bei AZ Shows oder vergleichbaren Veranstaltungen.

[Gelöschter Benutzer 408]

Gut, die Angst sich Corona zu holen ist ja auch relativ, wenn man davon ausgehen muss, ins Gesicht getreten zu werden

Tatsächlich gab es kein Einlass ohne negativen Test. Die wurden auch ohne Aufschlag zum normalen Ladenpreis an der Kasse verkauft falls man keinen dabei hatte.
Ist auch eher die Regel als die Ausnahme im Moment bei AZ Shows oder vergleichbaren Veranstaltungen.

Finde ich auch etwas "seltsam" (aber in positivem Sinne), dass gerade solche Locations und Veranstaltungen immer noch am ehesten Coronaregeln haben/aufstellen/einhalten.

[Quadrophobia]

Gut, die Angst sich Corona zu holen ist ja auch relativ, wenn man davon ausgehen muss, ins Gesicht getreten zu werden

Tatsächlich gab es kein Einlass ohne negativen Test. Die wurden auch ohne Aufschlag zum normalen Ladenpreis an der Kasse verkauft falls man keinen dabei hatte.
Ist auch eher die Regel als die Ausnahme im Moment bei AZ Shows oder vergleichbaren Veranstaltungen.

War auch nur ein blöder Witz

Fand in den wenigen AZs in denen ich in meiner Jugend war die Rücksichtnahme auch immer vorbildlich

[Flecha]

Noch ein bisschen was nachzutragen aus dem Showvember, diesmal n aller Kürze (ok, wir werden sehen). Immerhin sind jetzt mal die Tickets aus 2020 alle "eingelöst".

Am 3.11. war ich bei PUP im Molotow. Fantastische Stimmung, ein tolles Set mit Songs von allen Alben, natürlich Fokus auf dem von diesem Jahr, das mir enorm gut gefällt und das ich mir da ja dann auch gekauft habe. Dass das Konzert vom Grünspan runterverlegt wurde, fand ich im Nachhinein echt ideal, dann genau diese Musik muss man in einem engen Club wie dem Molotow live sehen.

Am 5.11. gab es die nominell beste Tour des Jahres mit Author&Punisher, HEALTH und Perturbator. A&P hat aufgerüstet im Vergleich zum letzten Mal und sein Set ist deutlich melodiöser, wenn man das so nennen kann. Immer noch brachialer Industrial, aber nicht ganz so chaotisch-noisig. Nihil Strength als einziger "älterer" Song, dazu das Cover von Portisheads Glory Box, ansonsten von der aktuellen Scheibe und mit Livegitarrist, der sehr meddelig war. Drückt aber nach wie vor. HEALTH hatte ich sehr hohe Erwartungen, die komplett erfüllt wurden. Richtiger Abriss, gern bald auf Solotour. Dazu der Sänger nachher bei Perturbator in der Zugabe für BODY/PRISON mit auf der Bühne. Gut so. Die Show von Perturbator selbst habe ich in der Form nun zum dritten Mal gesehen. Macht immer Spaß, klar, aber auch wenn ich Lustful Sacraments als Album auf Platte gern mag, live kommen die alten Banger doch wesentlich besser.

Jetzt am 12. war ich, wie ArcticMonkey90, in der Verti Music Hall, Berlin bei Kid Cudi. Ich war eigentlich der Meinung, beim Ticketkauf (ein Kumpel ist großer Fan und ich bin halt mit, kenne Kid Cudi selbst kaum) Denzel Curry mit auf dem Billing gesehen zu haben. Dass er nicht dabei war, war schon ernüchternd. Support gab es von Monjola, der im Gegensatzu zum Hauptact wenigstens einen eigenen DJ mit auf der Bühne hatte. Ansonsten hat mir Kid Cudi eigentlich ganz gut gefallen. Zu kurz fand ich es als Nicht-Fan eigentlich nicht, kann aber verstehen, dass man das anders sehen kann, wenn man da mehr drinsteckt und der Ticketpreis war ja absolut auch nicht ohne. Übermäßig ein Kiffen war um mich herum nicht bemerkbar. Am Ende mit Memories und Pursuit of Happiness gab es sogar eine Art Moshpit, das fand ich auf der einen Seite irgendwie befremdlich, weil das ja 0815-Dorfdisco-Songs sind, nach dem ruhigeren Set vorher aber doch dann ganz gut, ein wenig Bewegung reinzubekommen. Würde ich jetzt nicht unbedingt wiedermachen, aber schlecht war es auf jeden Fall nicht.

Das letzte große Highlight des Jahres folgte dann gestrigen Montagabend mit Opeth und ihrer um 2 Jahre verschobenen 30-Jahre-Tour im Berliner Admiralspalast. 2010 hatte ich zum 20. Geburtstag schon mal die Band in einer vergleichbaren Location (Lichtburg Essen) gesehen und auch hier hat das grundsätzlich wieder getaugt. Wir hatten Plätze im Rang, aber 1. Reihe, also beste Sicht und der Sound kam auch gut an. Der war teilweise etwas zu klinisch gut, hätte etwas wärmer und saftiger sein können bei den druckvollen Parts der Songs bis inkl. Ghost Reveries. Insgesamt wurde von jedem Album ein Song gespielt, darunter das 20-Minuten-Monster Black Rose Immortal. Ganz groß! Sowieso super Auswahl mit Stücken, die ich noch nie ober zumindest nicht so oft live gesehen habe (Burden! ) gepaart mit den ewigen Klassikern wie Ghost of Perdition, Windowpane oder Demon of the Fall. Und halt Deliverance als Abschluss. Mehr kann man nicht bringen. Dazu war Mike natürlich auch wieder in Stand-Up-Comedy-Laune.


Nächste Termine sind Ahab auf der MS Stubnitz und Zeal&Ardor im Grünspan.

[Declan_de_Barra]

Ich war am Samstag in Bremen und kann kaum etwas davon teilen. Natürlich war die Stimmung bei den alten Songs am Besten und generell ist das Album in voller Länge zu spielen immer etwas kritisch. Dass eine Band nach so vielen Jahren aber auch einfach Lust hat viele neue Songs zu präsentieren, kann ich sehr gut nachvollziehen. Von Lieblosigkeiten habe ich absolut nichts gespürt.

Ich fand auch nicht die Band lieblos, sondern lediglich die Auswahl der alten Songs. Und auch die vielen Songs vom neuen Album haben mich nicht gestört, allerdings die Bündelung dieser in der ersten Hälfe des Konzerts.
Zudem kommt natürlich, dass ich mich mit dem Album "Gute Aussicht" nie wirklich anfreunden konnte und mich diese Songs daher auch etwas kalt zurückgelassen haben. Insgesamt war es ja trotzdem ein schöner Konzertabend nur mit leicht fadem Beigeschmack.

Ich hab sowohl Münster und Bremen gesehen. Beides schöne Auftritte, die mir sehr viel Spaß gemacht haben. Auch die neuen Songs waren super. Ist halt auch die Tour zum neuen Album, das dürfte nächstes Mal (hab gehört man muss nicht so lange warten ) wieder anders aussehen.

Lief in Münster Take a Run at the Sun wirklich? Bin gerade etwas verwirrt, haben uns da nicht dran erinnert und waren in Bremen positiv überrascht.

[smi]

Nächste Termine sind Ahab auf der MS Stubnitz und Zeal&Ardor im Grünspan.

See you there

(plus Kellermensch für mich)

smi

[Druschi]

War gestern bei Cari Cari im Kleinen Klub/Saarbrücken ohne viel von denen zu können.
Live hat mich das schon sehr überzeugt. Kann ich nur wmpfehlen. Spielen noch ein paar Deutschland-Termine.

[SammyJankis]

Ich war am Dienstag in Düsseldorf bei Ride im Zakk. Lange nicht mehr dort gewesen. Bin wahrlich kein Fan, aber ein Kumpel von mir und dementsprechend habe ich bei günstigen Tickets mal zugeschlagen. Das Zakk war nicht ausverkauft, aber es war gut gefüllt.

Tallies – Passender Support, Dream Pop, war in Ordnung. Plätscherte so entspannt vor sich hin während gefühlt die Hälfte der Crowd sich noch mental darauf vorbereiten musste, gleich ihre Helden zu sehen. Stimme der Sängerin war auch gut, leider war der Sound an sich ausbaufähig. Insgesamt aber ein solider Start in den Abend.

Ride – Ich bin wahrlich nicht der größte Kenner der Discographie, geschweige denn würde ich mich als Fan bezeichnen, aber es war mit etwas Anlaufzeit bei den ersten 2-3 Songs einfach fantastisch. Mich hat lange kein Act, bei dem ich nicht vorher voll drin war, so abgeholt. Das letzte Mal wohl Neutral Milk Hotel in Köln vor 6-7 Jahren. Der Sound war hier deutlich besser als noch beim Support, beide Sänger kamen auch gut durch. Die Lichtshow war sehr minimalistisch, aber passend, kein wildes Flackern, hat sich gut ins Bild eingefügt. Ich bin nicht im Bilde wie oft diese Tour verschoben wurde, aber das 1990er Debüt „Nowhere“ wurde komplett gespielt, dies auch direkt zu Beginn. Danach ging die Band von der Bühne. Im Anschluss gab es aber keine kleine Zugabe, sondern nochmal 6-7 Songs aus den anderen Schaffensphasen der Band. Schöne Aufteilung. Zum Schluss muss ich mich noch zum Publikum äußern. Ich habe den Schnitt auf jeden Fall gesenkt und man hat gemerkt, dass es für einige der vergleichsweise älteren Besucher:innen etwas Besonderes war. Da wurde getanzt, gesprungen, ich hoffe, ich fühle es mit 50-60 noch genauso auf Shows. Insgesamt ein astreiner Abend. Selten so gut 15 Euro investiert, wobei ich im Nachhinein wohl auch den Originalpreis gezahlt hätte.

[smi]

Ahab auf der MS Stubnitz

smi

[Flecha]

Ahab auf der MS Stubnitz

smi

War der Wahnsinn.

[Gelöschter Benutzer 408]

Wolf Alice, 21.11. Astra Berlin.

Die Karte dafür musste ich lange in alten Ordnern suchen - letztes Jahr gekauft für den Februar im tollen Kesselhaus, dann verlegt in den November ins leider nicht so gute Astra. Aufgrund dessen, dass Berlin zu dieser Jahreszeit kalt und grau und wenig einladend ist und dann noch auf einen Montag wenig Lust gehabt, heut die ca. einstündige Zugfahrt auf mich zu nehmen.

Besser wurde es erst im Laufe des Tages, als ich herausfand, dass Nalan den Supprt geben würde. Die Sängerin hatte mit "The Crying Tape" ein Album veröffentlicht, was bei mir paar mal wohlwollend lief. Sie kam Punkt 20 Uhr allein auf die Bühne, sämtliche instrumentals kamen vom Band, was sie auch nett kommentierte. Während des Auftritts wirkten die Tracks allerdings schon ein wenig zerhackt, der Albumflow ist besser. Zusätzlich natürlich: Undankbarer Supportslot, viel Gequatsche um mich herum. Zum Publikum allgemein: Dem schlechten Klamottenstil und den Gesprächen zu urteilen, waren Briten definitiv in der Überzahl.

Das zahlte sich kurz später aus, denn zu den ersten Takten von "Smile" brannte die Hütte. Mit "You're a germ" und "Formidable Cool" kamen dann noch gleich zwei Hits. Die Band hatte sichtlich Bock, das Publikum auch. Die Setlist bestand aus dem kompletten aktuellen Album (minus der zwei Beach-Teil) und je 5 vom Debüt und dem von mir nicht so gemochten Zweitwerk, dessen Songs sich aber heute sehr gut einfügten und insbesondere "Planet Hunter" war echt geil. Interessant, dass es im Laufe der Show immer ruhiger wurde nach diesem Start. Persönliche Highlights: "Feeling Myself", die eingangs genannten und "How can i make it okay?". Es war insgesamt mein siebtes oder achtes Konzert von denen, seit ich sie als Support für Alt-J gesehen habe, wo sie alles niedergerockt haben. Dabei waren einige wechselhafte Auftritte, dieser hier ist wieder extrem gelungen.

[Wishkah]

Ich war am Sonntag bei Bastille in der Verti Music Hall in Berlin.

Eine Band, die vor knapp zehn Jahren mal mit einigen Hits auf sich aufmerksam gemacht hat und die großen Festivalbühnen Europas erobern konnte. Seitdem laufen sie (zumindest gefühlt) komplett außerhalb des Radars meiner musikalischen Welt. Darüber hinaus scheint das Interesse aber weiterhin überraschend groß zu sein. Die drei Tourdaten in Frankfurt, Köln und eben Berlin waren in ihren 4.000-5.000er-Hallen alle (nahezu) ausverkauft.

In der Verti Music Hall war ich zum ersten Mal. Ein großer moderner Klotz mit viel Innenraum, einer wahnsinnig hohen Decke und einigen wenigen Sitzplätzen an den Seiten und weiter oben gelegen auch gegenüber von der Bühne. Dort saßen wir dann ganz vorne mittig in einem bunt durchmischten Publikum.

Beim Einlass haben wir wohl den richtigen Moment abgepasst. Beim Blick aus dem Fenster etwa eine halbe Stunde vor Beginn war die Schlange nämlich noch ewig lang und ging bis hinter die Mercedes-Benz Arena nebenan. Kann mir nicht vorstellen, dass die es alle rechtzeitig zum Support in die Halle geschafft haben.

Eröffnet haben den Abend pünktlich um 20 Uhr The Native. Eine junge Band aus dem UK, die eingängigen Alternative-/Pop-Rock mit Teenie-Rock-Anleihen à la Drake Bell machen. Etwa 40 Minuten Spielzeit, positiv aufgefallen ist vor allem der wirklich klare Sound, ansonsten eher so ganz nett bis ziemlich egal. Aber das jüngere Publikum in den vorderen Reihen war hörbar begeistert.

Um 21 Uhr kamen dann Bastille auf die Bühne. Im Fokus des Abends standen die Songs des aktuellen Albums "Give Me the Future", das mit einem eher seichten Konzept über die Vorteile und Gefahren der modernen und zukünftigen Digitalisierung einhergeht. Das wurde dann auch auf der Bühne mit einer (ganz unironisch!) wirklich starken Licht- und Bildshow umgesetzt. Dazu kamen die alten Klassiker und neuen Hits aus der Indie-Disco, die ich dank meiner Freundin mittlerweile alle mitsingen kann.

Die Band wird hier sicherlich nicht viele Fans finden, aber ich habe einen sehr unterhaltsamen Konzertabend mit eingängigen Melodien, einer starken Bühnenshow und einem sehr euphorischen Publikum bekommen. Abgesehen davon hat Frontmann Dan Smith eine wirklich sympathische Bühnenpräsenz, auch wenn er im Vergleich zur restlichen Band vielleicht etwas zu sehr im Mittelpunkt steht. Mein erstes (und gleichzeitig letztes Prä-Corona-)Bastille-Konzert hatte ich Anfang 2020 mit Orchester in der Hamburger Elbphilharmonie. Diesmal war es ein ganz anderer Rahmen, der mir aber wieder viel Spaß gemacht hat. Fazit: Passt! Gerne wieder.

[Quadrophobia]

Ich glaube ich werde nie drüber hinwegkommen, wie unterirdisch die beim Dockville waren.

Schön, dass du unversehrt rausgekommen bist

[Wishkah]

Muss mal meine Freundin fragen, wie sie den fand. Da war sie natürlich auch. Aber zugegebenermaßen damals noch mit einer sehr viel dickeren Fanbrille.

[Alien Brody]

War am Mittwoch bei Kae Tempest im Mojo in Hamburg. War erwartbar ziemlich beeindruckend, hatte sie (for lack of a better pronoun) zuvor schon zweimal auf dem Appletree gesehen. Einmal davon hab ich bei People's Faces Rotz und Wasser geheult. Ganz so bewegend war es diesmal nicht, aber an den massiven Skills der Künstlerin zweifelt wohl niemand und für Gänsehaut hat es allemal gereicht. Sie hat das neue Album einmal komplett durchgespielt ohne Ansagen zwischendurch, und danach noch einige ältere Tracks. Interaktion mit dem Publikum, wenn sie stattfand, sehr charmant, und die Sprachgewalt ist einfach nicht von dieser Welt.

Gestern dann noch Sophie and the Giants im Bahnhof Pauli. Von den Giants ist überraschenderweise nur noch ein Mensch übriggeblieben, sodass es im Wesentlichen eine Gesangsshow mit Playback war. Hat wirklich Spaß gemacht, viel getanzt, aber aus irgendwelchen Gründen war nach 40 Minuten schon Schluss. Publikum war irritiert, aber was soll man machen. Ich war zu Hause noch bevor der Geschirrspüler durch war, das ist doch nicht richtig.

[SammyJankis]

Gestern war ich in Wuppertal bei Kaufland Karl & Kritischer Fan im Raum K49. Die Location ist ein linkes Projekt, recht neu, kannte bisher in Wuppertal auch nur das AZ. Hansa 1,50, Astra zwei Euro, alles entspannt. Vor dem Act gab es noch einige DJ Sets und Leute, die einen, maximal zwei Tracks zum Besten gegeben haben. Hab mal mehr, mal weniger aufgepasst. Stimmung war auf jeden Fall gut. Zuschauerzahl war ca. 50.

Kaufland Karl & Kritischer Fan – Absolut stabile Show, Halbplayback, aber das ist bei Hip-Hop ganz normal. Es wurden alle Hits gespielt, egal ob „Squid Game“ oder „Franky Kramer“ und jeder Song wurde von der Crowd kompromisslos abgefeiert. Durchgehend wurden Pits geöffnet, an denen sich locker 2/3 der Leute beteiligt haben. Gute, friedliche Stimmung, Textsicherheit war auch gegeben. Klar, skilltechnisch ist sicher noch Luft nach oben, nicht jeder Einsatz hat gesessen, aber das ist an manchen Abenden auch Nebensache. Nach vielfacher Forderung gab es zum Abschluss auch noch ne Zugabe, wobei Songs zweimal gespielt wurden, da das Hauptset die gesamte Discographie abgedeckt hat. Der frühe Schluss war auch für mich entspannt, um noch einigermaßen entspannt aus Wuppertal nach Hause zu kommen. Gerne wieder.