Objektivität im Geschmack gibt es nicht.
Und was sind die Alternativen? Bestehende Listen als Grundlage nehmen und nur ergänzen? Es kann ja für solche Listen keine Vorgaben geben.
Keine, es ist vollkommen okay so eine Liste zu machen. Man muss aber auch mit Widerspruch leben können, wenn andere Menschen sagen, dass diese Liste in ihrem subjektiven empfinden halt völliger Quatsch ist. Vielleicht finden sich ja Menschen in genau der Liste wieder und das ist in Ordnung. Viele nicht, auch das ist okay. Es ist ja keine Mathematik, wo 1+1 immer zwei ist. Und klar, es sind Listen, die zum debattieren anregen, genau das tun wir gerade.
Ich finde es eigentlich ganz interessant, wenn solche Listen eben gerade durch den aktuellen Zeitgeister geprägt werden, statt vom Zeitgeist der 1990er Jahre. Vielleicht sind die Redakteure mit dem zeitlichen Abstand ja auch objektiver.

s.o. Ansonsten wäre meine Kritik daran nicht, was reingekommen ist, sondern welche Sachen man halt komplett ignoriert, bzw. ausblendet. Selbst der aktuellste Zeitgeist beispielsweise müsste m.E. anerkennen, dass es in den 90ern Sachen wie Brit-Pop (ich weiß, Pulp sind in der Liste), Nu Metal, Metal im allgemeinen, vielleicht sogar Skate-(?)Punk als dekadenprägende Alben/Künstler gab. Zumindest wenn man sich ja genreübergreifendes Magazin versteht. Finde es ja gut, dass hier nicht nur, wie so oft, auf die "Rock & Indie" Schiene geschaut wird, sondern auch mal Popalben drin sind, die Gesamtliste ist dennoch in meinen Augen sehr unglücklich. Und nein, The Bends muss nicht in die Liste.
Man könnte sich ja mal den Spaß machen, die Liste bei einer "Das beste der 90er Jahre" Party zu spielen. Glaube, das käme nicht so gut an
