Klatsch & Tratsch / News
Re: Klatsch & Tratsch / News
Good Looks, haben im April ein Album veröffentlicht. Nach der Release Show wurde der Gitarrist Jake Ames von einem Fahrzeug angefahren/umgefahren. Er hat sich dabei u.a. Verletzungen am Gehirn und einen Schädelbruch zugezogen so wie einen Konchen im Ohr und das Steißbein gebrochen. Nun müssen die Krankenhausrechnungen bezahlt werden und das kann teuer werden in den USA. Hier ist der Link zur Spendenkampagne. Scheinbar läuft die Heilung überraschend gut, aber er hat noch Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis und sprechen.
In erster Stelle tut mir der Gitarrist leid und die Band nimmt es natürlich auch mit. Und es ist schade für eine kleine Band, die ihr erstes Album veröffentlicht hat. Die erste kleinere Tournee wurde danach abgesagt.
Das Album "Bummer" ist wirklich ganz gut. Almost Automatic war die erste Single. Laut Band geht deren Musik in Richtung Americana mit Einflüssen aus Shoegaze und Psych-Rock.
In erster Stelle tut mir der Gitarrist leid und die Band nimmt es natürlich auch mit. Und es ist schade für eine kleine Band, die ihr erstes Album veröffentlicht hat. Die erste kleinere Tournee wurde danach abgesagt.
Das Album "Bummer" ist wirklich ganz gut. Almost Automatic war die erste Single. Laut Band geht deren Musik in Richtung Americana mit Einflüssen aus Shoegaze und Psych-Rock.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
Conor Oberst hatte irgendwie keine Lust auf Houston:
https://pitchfork.com/news/conor-oberst ... popular4-1
Er scheint generell etwas neben der Spur zu sein:
https://pitchfork.com/news/conor-oberst ... popular4-1
Er scheint generell etwas neben der Spur zu sein:
Re: Klatsch & Tratsch / News
Bei Greg Norton (Hüsker Dü) wurde Prostatakrebs diagnostiziert. Er sagt selbst, dass laut seinen Ärzten er Chancen hat den Krebs zu besiegen, aber es braucht Geld für die Behandlung. Bei GoFundMe wird gesammelt und als Ziel waren bzw. sind 30.000 Dollar ausgerufen. Diese wurden übertroffen. Bei den Spenden sind ganz oben 1.000 Dollar von den Manic Street Preachers aufgeführt (klar könnte wer anders sein, aber vielleicht sind es ja sie).
Re: Klatsch & Tratsch / News
Der wunderbare Song Fahrradsattel von Pisse geht auf TikTok viral: Deutschpunk-Song von Pisse erobert mit TikTok die Welt – so kam es dazu
//RED STEEL IN THE HOUR OF CHAOS
Give the Anarchist a CigaretteRe: Klatsch & Tratsch / News
Ok, die Story feiere ich totaltOmAtE hat geschrieben: ↑Mi 6. Jul 2022, 23:26Der wunderbare Song Fahrradsattel von Pisse geht auf TikTok viral: Deutschpunk-Song von Pisse erobert mit TikTok die Welt – so kam es dazu

Re: Klatsch & Tratsch / News
Fahrradsattel hat 43 Mio Streams Stand heute, das ist vollkommen absurddefpro hat geschrieben: ↑Do 7. Jul 2022, 14:35Ok, die Story feiere ich totaltOmAtE hat geschrieben: ↑Mi 6. Jul 2022, 23:26Der wunderbare Song Fahrradsattel von Pisse geht auf TikTok viral: Deutschpunk-Song von Pisse erobert mit TikTok die Welt – so kam es dazu![]()

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Re: Klatsch & Tratsch / News
Zwei Tote nach Konzert der Böhsen Onkelz in Frankfurt. Gab wohl ziemliches Chaos bei der Abreise.
Ja, eigentlich will ich über diese Band nichts schreiben. Aber müssen heftige Szenen nach dem Konzert gewesen sein.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
Uff...Mein Freund ist gestern auch runter gefahren (nicht wegen der Onkelz) und die Züge waren wohl auch so überfüllt, dass an den meisten Stationen viele Leute stehen gelassen werden mussten. Vielleicht noch anzumerken, dass in Hessen gerade Ferienbeginn ist.Rieper hat geschrieben: ↑Sa 23. Jul 2022, 10:11Zwei Tote nach Konzert der Böhsen Onkelz in Frankfurt. Gab wohl ziemliches Chaos bei der Abreise.
Ja, eigentlich will ich über diese Band nichts schreiben. Aber müssen heftige Szenen nach dem Konzert gewesen sein.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
Ist das nicht beim Flughafen? Da sollte auch das Wochenende mit den meisten Reisenden kommen laut Nachrichten.dattelpalme hat geschrieben: ↑Sa 23. Jul 2022, 14:45Uff...Mein Freund ist gestern auch runter gefahren (nicht wegen der Onkelz) und die Züge waren wohl auch so überfüllt, dass an den meisten Stationen viele Leute stehen gelassen werden mussten. Vielleicht noch anzumerken, dass in Hessen gerade Ferienbeginn ist.Rieper hat geschrieben: ↑Sa 23. Jul 2022, 10:11Zwei Tote nach Konzert der Böhsen Onkelz in Frankfurt. Gab wohl ziemliches Chaos bei der Abreise.
Ja, eigentlich will ich über diese Band nichts schreiben. Aber müssen heftige Szenen nach dem Konzert gewesen sein.
Klingt bisschen wie Lollapalooza Hoppegarten.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
https://www.spiegel.de/kultur/musik/sch ... b14c6cdacb
Vielleicht kann mir dieses Thema mal jemand genauer erklären, aber vermutlich werde ich da nie hintersteigen.
Mir ist das nochmal klargeworden als mir aufgefallen ist, dass sich noch niemand über Irokesen beschwert hat, oder? Das wäre dann der Logik nach aber auch kulturelle Aneignung?
Jedenfalls ändert diese Debatte rein gar nichts an den rassistischen Verhältnissen, so viel steht m.E. fest.
Vielleicht kann mir dieses Thema mal jemand genauer erklären, aber vermutlich werde ich da nie hintersteigen.
Mir ist das nochmal klargeworden als mir aufgefallen ist, dass sich noch niemand über Irokesen beschwert hat, oder? Das wäre dann der Logik nach aber auch kulturelle Aneignung?
Jedenfalls ändert diese Debatte rein gar nichts an den rassistischen Verhältnissen, so viel steht m.E. fest.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
Hm, also ich bin da auch kein Experte. Dabei geht es ja auch um die politische Wirkung der Frisur, die ist mir bezüglich des Irokesenschnitts nicht so bekannt. Dazu kommt natürlich, dass es sicherlich schlicht eine weitaus kleinere Zahl an Betroffenen amerikanischen Ureinwohnern gibt. In Kombination damit, dass die Idee des Rassismus ja auf jeden Fall Hand in Hand mit der Ausbeutung und Versklavung Afrikas einherging für mich durchaus nachvollziehbar, dass man das kacke findet. Und nur weil Irokesen in dem Zusammenhang vielleicht nicht thematisiert werden, wird die Kritik an der kulturellen Aneignung in anderen Zusammenhängen ja nicht illegitim.
Ob das nun was an den rassistischen Verhältnissen ändert? Kann ich nicht einschätzen, ich bin auch nicht von Rassismus betroffen. Muss man wohl abwarten. Meine Tendenz geht dahin, dass die Kritik weitaus mehr an rassistischen Verhältnissen ändern wird als die "Ich-seh-keine-Hautfarben-Hippie-Kultur".
Edit: Unabhängig davon ist es schon wieder so lächerlich, dass das überhaupt in den Medien landet. Es ist wirklich wirklich wirklich sowas von egal.
Nach dem kurzen reinhören spreche ich mich übrigens eindeutig dafür aus, dass jegliche Veranstalter*innen die Band in Zukunft nicht spielen lassen, das ist ja furchtbar.
Ob das nun was an den rassistischen Verhältnissen ändert? Kann ich nicht einschätzen, ich bin auch nicht von Rassismus betroffen. Muss man wohl abwarten. Meine Tendenz geht dahin, dass die Kritik weitaus mehr an rassistischen Verhältnissen ändern wird als die "Ich-seh-keine-Hautfarben-Hippie-Kultur".
Edit: Unabhängig davon ist es schon wieder so lächerlich, dass das überhaupt in den Medien landet. Es ist wirklich wirklich wirklich sowas von egal.
Nach dem kurzen reinhören spreche ich mich übrigens eindeutig dafür aus, dass jegliche Veranstalter*innen die Band in Zukunft nicht spielen lassen, das ist ja furchtbar.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
Die Zeit wird der Band schon noch zu einem Gastbeitrag verhelfen.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 18:27Hm, also ich bin da auch kein Experte. Dabei geht es ja auch um die politische Wirkung der Frisur, die ist mir bezüglich des Irokesenschnitts nicht so bekannt. Dazu kommt natürlich, dass es sicherlich schlicht eine weitaus kleinere Zahl an Betroffenen amerikanischen Ureinwohnern gibt. In Kombination damit, dass die Idee des Rassismus ja auf jeden Fall Hand in Hand mit der Ausbeutung und Versklavung Afrikas einherging für mich durchaus nachvollziehbar, dass man das kacke findet. Und nur weil Irokesen in dem Zusammenhang vielleicht nicht thematisiert werden, wird die Kritik an der kulturellen Aneignung in anderen Zusammenhängen ja nicht illegitim.
Ob das nun was an den rassistischen Verhältnissen ändert? Kann ich nicht einschätzen, ich bin auch nicht von Rassismus betroffen. Muss man wohl abwarten. Meine Tendenz geht dahin, dass die Kritik weitaus mehr an rassistischen Verhältnissen ändern wird als die "Ich-seh-keine-Hautfarben-Hippie-Kultur".
Edit: Unabhängig davon ist es schon wieder so lächerlich, dass das überhaupt in den Medien landet. Es ist wirklich wirklich wirklich sowas von egal.
Nach dem kurzen reinhören spreche ich mich übrigens eindeutig dafür aus, dass jegliche Veranstalter*innen die Band in Zukunft nicht spielen lassen, das ist ja furchtbar.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
Die politische Wirkung von Dreadlocks scheint mir wohl auch nicht bekannt zu sein. Wenn ich darüber nachdenke, denke ich jedenfalls an eine religiöse, frauen- und LGBTQI verachtende Sekte namens Rastafari. Das ist aber nicht die Wirkung, die du meinst, oder? Ist dann als Wirkung zu verstehen, dass bei Dreads immer automatisch an POC gedacht werden sollte und eben auch nur diese die deswegen tragen dürfen (meine das wirklich ernst, weil ich es nicht verstehe)?Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 18:27Hm, also ich bin da auch kein Experte. Dabei geht es ja auch um die politische Wirkung der Frisur, die ist mir bezüglich des Irokesenschnitts nicht so bekannt.
Idee des Rassismus Hand in Hand mit Ausbeutung und Versklavung Afrikas klar, verstehe ich, und dass die Sklaverei nicht dasselbe ist wie die Vertreibung amerikanischer Ureinwohner auch, den Rest eher nicht. Sind Dreads (und Reggae-Musik) dann als eine Art kollektive, selbstermächtigende Identität von Schwarzen zu verstehen oder so? Ich verstehe es wirklich nicht.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 18:27Dazu kommt natürlich, dass es sicherlich schlicht eine weitaus kleinere Zahl an Betroffenen amerikanischen Ureinwohnern gibt. In Kombination damit, dass die Idee des Rassismus ja auf jeden Fall Hand in Hand mit der Ausbeutung und Versklavung Afrikas einherging für mich durchaus nachvollziehbar, dass man das kacke findet.
Das stimmt natürlich. Mir ging es nur darum, zu verstehen, wo CA bzw. die Kritik aufhört (oder eben nicht und warum).Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 18:27Und nur weil Irokesen in dem Zusammenhang vielleicht nicht thematisiert werden, wird die Kritik an der kulturellen Aneignung in anderen Zusammenhängen ja nicht illegitim.
Nur, weil das eine nichts an rassistischen Verhältnissen ändert, heißt es nicht, dass es "Ich-seh-keine-Hautfarben-Hippie-Kultur" tut, da verwehre ich mich auch gegen, sowas gemeint zu haben.Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 18:27Meine Tendenz geht dahin, dass die Kritik weitaus mehr an rassistischen Verhältnissen ändern wird als die "Ich-seh-keine-Hautfarben-Hippie-Kultur".
Da kann ich nix zu sagen, weil ich mir das erspart habe. War da noch mehr zum Thema draus zu lesen?Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 18:27Nach dem kurzen reinhören spreche ich mich übrigens eindeutig dafür aus, dass jegliche Veranstalter*innen die Band in Zukunft nicht spielen lassen, das ist ja furchtbar.
„Die Welt geht vor die Hunde Mädchen, traurig aber wahr.“
Re: Klatsch & Tratsch / News
https://de.wikipedia.org/wiki/Dreadlocks
Die Aktion ist maximal dumm und Wasser auf die Mühlen der Rechten und sonstigen Dummen, die nur noch von Cancel-Culture faseln, obwohl sie selbst die schlimmsten Ausgrenzungen betreiben. Ansonsten ist das Konzept der kulturellen Aneignung immernoch Rassismus in Reinform.
Ansonsten sollten natürlich solche Auftritte allein wegen Reggae an sich boykottiert werden. Die Musik ist einfach furchtbar.
Damit sollte die Debatte eigentlich beendet sein."Gegner dieser Argumente betonen, dass es historisch unstrittig sei, dass Dreadlocks in verschiedenen und auch hellhäutigen Kulturen entstanden. Damit geht dem Vorwurf der Aneignung von Dreadlocks durch Weiße die Aneignung von Dreadlocks durch Aktivisten der BIPoC und ein Anspruch auf symbolische Privilegierung voraus.[17] Im Übrigen seien Verbote symbolischer Aneignungen oder Verwendungen Merkmale illiberaler Systeme und kultureller Austausch sowie symbolische Übernahme ein Prinzip universeller kultureller Entwicklung.[18] "
Die Aktion ist maximal dumm und Wasser auf die Mühlen der Rechten und sonstigen Dummen, die nur noch von Cancel-Culture faseln, obwohl sie selbst die schlimmsten Ausgrenzungen betreiben. Ansonsten ist das Konzept der kulturellen Aneignung immernoch Rassismus in Reinform.
Ansonsten sollten natürlich solche Auftritte allein wegen Reggae an sich boykottiert werden. Die Musik ist einfach furchtbar.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
Ich bin wie gesagt kein Experte und kann mich auch irren, soweit ich das richtig verstanden habe hatten Dreads zusammen mit Afros beispielsweise eine große symbolische Bedeutung in der schwarzen Bürgerrechtsbewegung.dattelpalme hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 19:06Die politische Wirkung von Dreadlocks scheint mir wohl auch nicht bekannt zu sein. Wenn ich darüber nachdenke, denke ich jedenfalls an eine religiöse, frauen- und LGBTQI verachtende Sekte namens Rastafari. Das ist aber nicht die Wirkung, die du meinst, oder? Ist dann als Wirkung zu verstehen, dass bei Dreads immer automatisch an POC gedacht werden sollte und eben auch nur diese die deswegen tragen dürfen (meine das wirklich ernst, weil ich es nicht verstehe)?Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 18:27Hm, also ich bin da auch kein Experte. Dabei geht es ja auch um die politische Wirkung der Frisur, die ist mir bezüglich des Irokesenschnitts nicht so bekannt.
Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 18:27Dazu kommt natürlich, dass es sicherlich schlicht eine weitaus kleinere Zahl an Betroffenen amerikanischen Ureinwohnern gibt. In Kombination damit, dass die Idee des Rassismus ja auf jeden Fall Hand in Hand mit der Ausbeutung und Versklavung Afrikas einherging für mich durchaus nachvollziehbar, dass man das kacke findet.
Selbstermächtigende Identität, keine Ahnung. Aber sie haben ja, wie oben geschrieben, eine ziemlich große Symbolwirkung.dattelpalme hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 19:06Idee des Rassismus Hand in Hand mit Ausbeutung und Versklavung Afrikas klar, verstehe ich, und dass die Sklaverei nicht dasselbe ist wie die Vertreibung amerikanischer Ureinwohner auch, den Rest eher nicht. Sind Dreads (und Reggae-Musik) dann als eine Art kollektive, selbstermächtigende Identität von Schwarzen zu verstehen oder so? Ich verstehe es wirklich nicht.
Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 18:27Und nur weil Irokesen in dem Zusammenhang vielleicht nicht thematisiert werden, wird die Kritik an der kulturellen Aneignung in anderen Zusammenhängen ja nicht illegitim.
Yes, war auch kein Vorwurf, müsste man sich mal stärker mit beschäftigen.dattelpalme hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 19:06Das stimmt natürlich. Mir ging es nur darum, zu verstehen, wo CA bzw. die Kritik aufhört (oder eben nicht und warum).
Declan_de_Barra hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 18:27Meine Tendenz geht dahin, dass die Kritik weitaus mehr an rassistischen Verhältnissen ändern wird als die "Ich-seh-keine-Hautfarben-Hippie-Kultur".
Auch hier, war kein Vorwurf an dich.dattelpalme hat geschrieben: ↑Mi 27. Jul 2022, 19:06Nur, weil das eine nichts an rassistischen Verhältnissen ändert, heißt es nicht, dass es "Ich-seh-keine-Hautfarben-Hippie-Kultur" tut, da verwehre ich mich auch gegen, sowas gemeint zu haben.
Grundsätzlich: Weder will ich hier ne große Debatte über Idenntitätspolitik anstoßen oder Leuten ihre Dreads verbieten. Letzteres ist meiner Meinung aber auch gar nicht das Ziel der Bewegung, jedenfalls nicht gesamtheitlich. Ich denke, dass dieses Ansprechen und damit einhergehend die Absage von Konzerten schlicht das Ziel hat, das Thema sichtbar zu machen und dass sich die Leute refkletieren. Ich verstehe absolut, wenn man keinen Bock hat, dass weiße priviligierte Leute sich aus oberflächlichen und ästethischen Gründen einer Kultur oder Aspekten dieser bedienen, ohne sich klar zu machen, was da eigentlich hintersteckt. Das ist dann für mich einfach cherry picking und ich verstehe wie man als Betroffene*r sowas scheiße findet. Und dass in solchen Situationen die Debatte dann wieder in die Richtung gedreht wird, dass Weißen irgendwas verboten wird, zeigt schon die Unreflektiertheit mit der in der Öffentlichkeit darüber gesprochen wird. Hunderte Jahre Mord, Unterdrückung, Sklaverei und bis heute anhaltende strukturelle Diskriminierung sind vollkommen egal, problematisch wird es erst wenn irgendein Barfuss-Reggae-Hippie aus Akademikerhaushalt Gegenwind wegen seiner Dreads bekommt. Wie Ich-bezogen und unreflektiert kann man sein? Wirklich, sollen alle tragen was sie wollen, wenn sie sich mit der Bedeutung auseinadersetzen.
@Blackstar
Ich finde dieses Argument ziemlich unpassend, da (meiner Erfahrung nach) mindestens 90% die Dreads in Zusammenhang mit anderen Merkmalen nicht-weißer Kulturen verbinden, ob es nun Musik oder Kleidung ist.
Und naja, welche Aktion? Es haben sich einige Leute bei dem Veranstalter, einem Restaurant, beschwert. Das Ding ist winzig, das ist alles überhaupt nicht der Rede wert. Währenddessen leiden täglich Tausende Bipocs in verschiedensten Formen unter strukturellem Rassismus.
Re: Klatsch & Tratsch / News
Sehe ich anders. Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich mit Nu-Metal aufgewachsen bin, wo jeder zweite Dreadlocks hatte.Ich finde dieses Argument ziemlich unpassend, da (meiner Erfahrung nach) mindestens 90% die Dreads in Zusammenhang mit anderen Merkmalen nicht-weißer Kulturen verbinden, ob es nun Musik oder Kleidung ist.
Und selbst wenn: Wäre für mich immer noch kein Argument dafür, Menschen vorzuschreiben, welche Frisur sie tragen dürfen.
Es ist in sofern nicht winzig als das es a) ganz gut einen derzeitigen Stand abbildet, wie eine gewisse Konfliktlinie verläuft und b) irrst du, da nun dadurch dass die Geschichte in jedem Medium ist und auch überall - wie auch hier darüber diskutiert wird - es eben doch der Rede wert ist. Ignorieren kann man solche Geschichten nicht mehr, dafür ist es nun zu groß in der Welt. Nach der Geschichte um FFF nun der zweite Ungute Skandal aus der Ecke.Und naja, welche Aktion? Es haben sich einige Leute bei dem Veranstalter, einem Restaurant, beschwert. Das Ding ist winzig, das ist alles überhaupt nicht der Rede wert. Währenddessen leiden täglich Tausende Bipocs in verschiedensten Formen unter strukturellem Rassismus.
Ansonsten ist Identitätspolitik für mich Rassismus, weil es eben die Falle aufbaut, Kulturräume/kulturelle Eigenschaften/Leitkultur/kulturelles Aussehen (und sei es von marginalisierten Gruppen) zu definieren und festzuzurren. Wenn man sich dazu das ablehnenswerte Konzept der neuen Rechten zum Thema Kulturräume anschaut (in dem die Leute doch bitte da bleiben sollen, wo sie herkommen), dann kommt es mir eben so vor, als spiegele man genau diese Argumentation - nur mit unterschiedlicher Interpretation am Ende.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
Ich will denen das auch nicht vorschreiben. Aber reflektieren sollen sie es. Ansonsten keine Ahnung, kenne mich im Nu-Metal nicht aus, aber gerade die Beispiele oder "Skandale" hier gehen ja eindeutig in eine andere Richtung.
Es ist winzig und weil es gerade öffentlich behandelt wird, zeigt es den dezeitigen Stand in Bezug auf strukturellen Rassismus. Es ist für mich schlicht und ergreifend der Versuch der weißen Mehrheitsgesellschaft (du bist damit nicht gemeint) mit Argumenten wie Cancel-Culture von strukturellem Rassismus abzulenken. Würde man das nicht machen müsste man sich ja mal damit beschäftigen und könnte sich nicht so schön auf die Fahne schreiben, wie man sich seit dem 2. Weltkrieg verbessert hat. Es ist von vorne bis hinten lächerlich was für einen Stellenwert das ganze in Deutschland hat. Und sorry, zeigt es nicht schon, dass du von Skandal redest, wie verschoben die Maßstäbe sind?
Es ist winzig und weil es gerade öffentlich behandelt wird, zeigt es den dezeitigen Stand in Bezug auf strukturellen Rassismus. Es ist für mich schlicht und ergreifend der Versuch der weißen Mehrheitsgesellschaft (du bist damit nicht gemeint) mit Argumenten wie Cancel-Culture von strukturellem Rassismus abzulenken. Würde man das nicht machen müsste man sich ja mal damit beschäftigen und könnte sich nicht so schön auf die Fahne schreiben, wie man sich seit dem 2. Weltkrieg verbessert hat. Es ist von vorne bis hinten lächerlich was für einen Stellenwert das ganze in Deutschland hat. Und sorry, zeigt es nicht schon, dass du von Skandal redest, wie verschoben die Maßstäbe sind?
Re: Klatsch & Tratsch / News
Es ist ja der Punkt: Wer sowas veranstaltet (also die Absage erzwingen) ist entweder zu dumm zu erkennen, welchen Rattenschwanz das nach sich zieht, bzw. welchen Bumerang oder wirklich so blöd, zu denken, er/sie macht damit irgendwas auf der Welt besser. Ändert sich struktureller Rassismus, weil irgendwelche weißen Dudes kein Raggae mehr spielen können? Schön wäre es, aber nein: Damit ist null irgendwem geholfen, außer das kurzzeitig mal der eigene egoistische paternalistische Drang nach Aufmerksamkeit bedient wurde, während man ansonsten nichts, auch absolut gar nicht dafür tut, dass sich an den wirklichen Problemen der Leute was ändert. Das zeigt, wie verschoben die Wahrnehmung von solchen Vollidioten ist, die denken mit solcher Identitätspolitik erreichen sie irgendetwas. Das Gegenteil ist der Fall.
Und zum Thema reflektieren: Man muss nicht immer alles reflektieren. Machst du nicht, mache ich nicht. Wir nutzen das - gerade in der Musik - was uns Spaß macht und was uns interessiert (ohne rassistischen Hintergrund). Dieses Recht gestehe ich jedem anderen Menschen zu, ohne dabei gleich ein Büßerhemd für 500 Jahre Unterdrückung tragen zu müssen.
Und zum Thema reflektieren: Man muss nicht immer alles reflektieren. Machst du nicht, mache ich nicht. Wir nutzen das - gerade in der Musik - was uns Spaß macht und was uns interessiert (ohne rassistischen Hintergrund). Dieses Recht gestehe ich jedem anderen Menschen zu, ohne dabei gleich ein Büßerhemd für 500 Jahre Unterdrückung tragen zu müssen.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
Aber das sind nunmal vereinzelte Leute. Das müssen wir nicht gut heißen, ich habe mich auch gar nicht dafür ausgesprochen. Warum sie sich beschwert haben? Keine Ahnung, ich war nicht dabei und kenne deren Erfahrungen nicht. Aber genauso wie es dein gutes Recht ist darauf hinzuweisen, dass die Lebensrealität in der DDR für viele schlimm war und nicht dem entspricht, wie sie gerne schön geredet wird, ist es das Recht schwarzer Personen darauf hinzuweisen, dass Dreads nicht nur schöne Deko waren, sondern in direktem Zusammenhang zu rassistischen Gewaltakten, Morden etc. standen. Ansonsten sehe ich Identitätspolitik nicht so wie du, da diese nunmal strukturellen Rassismus überhaupt in die Öffentlichkeit gebracht hat und das Canceln von Dread-Träger*innen nicht so sehr im Fokus steht, wie es deutsche Medien gerne darstellen wollen. Ebenso können wir gerne darüber diskutieren wie rassistisch Identitätspolitik ist, wenn schwarze Menschen eben nicht mehr bei jeder Polizeikontrolle damit rechnen müssen, verprügelt zu werden.
Man muss nicht immer alles reflektieren, das ist aber nunmal eine sehr privilegierte Sicht (jaja, identitätspoltische Kampfbegriffe). Es schadet jedenfalls nicht einmal mehr zu reflektieren, was man eigentlich macht.
Man muss nicht immer alles reflektieren, das ist aber nunmal eine sehr privilegierte Sicht (jaja, identitätspoltische Kampfbegriffe). Es schadet jedenfalls nicht einmal mehr zu reflektieren, was man eigentlich macht.
Re: Klatsch & Tratsch / News
Nunja, wir können das gern mal durchspielen: Mal angenommen, jemand singt nur zum Spaß Songs auf Ska-Art nach und wird dann unterbrochen mit dem Hinweis, das wäre kulturelle Aneignung und ginge gar nicht. Keine Debatte. Nur der Zwang, dass sofort zu beenden. Man kann natürlich im Nachhinein immer noch behaupten, das wäre "um mal zum reflektieren" anzuregen. Aber ist es das? Nein. Es ist völlig egoistischen "mein Weltbild jemand anderes aufdrücken".
Ansonsten Thema identitäspolitik an sich: Der Link hier (eben ergooglet) sagt gut, was ich davon grundsätzlich halte, ohne das Thema anzusprechen: https://doinggeoandethics.com/2022/03/0 ... kategorie/
Der Unterschied ist doch hier, dass DDR-Verherrlichung Täter verherrlicht und Dreads als Deko eher eine Form der Zusprache, sagen wir mal der "richtigen" Gruppe (wenn man Unterstellung folgt, Dreads stehen für Schwarze Menschen) gegenüber sind. Sehe da einen fundamentalen Unterschied. Edit: Ansonsten könnte man auch Fragen, wieso ausgerechnet ich, der von der DDR-Realität absolut nichts selbst erlebt hat, auf einmal qualifiziert(er) sein sollte, auf die dortigen Missstände hinzuweisen? Nur weil ich hier geboren bin?
Ansonsten Thema identitäspolitik an sich: Der Link hier (eben ergooglet) sagt gut, was ich davon grundsätzlich halte, ohne das Thema anzusprechen: https://doinggeoandethics.com/2022/03/0 ... kategorie/
Aber genauso wie es dein gutes Recht ist darauf hinzuweisen, dass die Lebensrealität in der DDR für viele schlimm war und nicht dem entspricht, wie sie gerne schön geredet wird, ist es das Recht schwarzer Personen darauf hinzuweisen, dass Dreads nicht nur schöne Deko waren, sondern in direktem Zusammenhang zu rassistischen Gewaltakten, Morden etc. standen.
Der Unterschied ist doch hier, dass DDR-Verherrlichung Täter verherrlicht und Dreads als Deko eher eine Form der Zusprache, sagen wir mal der "richtigen" Gruppe (wenn man Unterstellung folgt, Dreads stehen für Schwarze Menschen) gegenüber sind. Sehe da einen fundamentalen Unterschied. Edit: Ansonsten könnte man auch Fragen, wieso ausgerechnet ich, der von der DDR-Realität absolut nichts selbst erlebt hat, auf einmal qualifiziert(er) sein sollte, auf die dortigen Missstände hinzuweisen? Nur weil ich hier geboren bin?
Das ist Unsinn. beides muss unabhängig voneinander funktionieren. Ich kann nicht einerseits einen Rassismus damit begründen, dass es auf der anderen Seite Ungerechtigkeit gibt. Solch ein Totschlagargument findet sich in jeder Debatte.Ebenso können wir gerne darüber diskutieren wie rassistisch Identitätspolitik ist, wenn schwarze Menschen eben nicht mehr bei jeder Polizeikontrolle damit rechnen müssen, verprügelt zu werden.
Re: Klatsch & Tratsch / News
Hab mir alle eurer Gedanken durchgelesen, aber der hier hätte für mich persönlich gereicht, um die Debatte zu beenden:
Blackstar hat geschrieben: ↑Do 28. Jul 2022, 11:08Ansonsten ist Identitätspolitik für mich Rassismus, weil es eben die Falle aufbaut, Kulturräume/kulturelle Eigenschaften/Leitkultur/kulturelles Aussehen (und sei es von marginalisierten Gruppen) zu definieren und festzuzurren. Wenn man sich dazu das ablehnenswerte Konzept der neuen Rechten zum Thema Kulturräume anschaut (in dem die Leute doch bitte da bleiben sollen, wo sie herkommen), dann kommt es mir eben so vor, als spiegele man genau diese Argumentation - nur mit unterschiedlicher Interpretation am Ende.
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Re: Klatsch & Tratsch / News
Also, ich kenne mich mit den historischen Hintergründen von Ska nicht so aus und habe auf anhieb auch nichts gefunden, was das vergleichbar macht. Ich bin auch kein Verfechter davon jedem mit Dreads Auftritte zu verbieten (unabhängig davon, dass wir nichtmal wissen, was genau passiert ist: Mein Stand ist, dass sich Leute beschwert haben und das Konzert dann vom Veranstalter abgebrochen wurde. Jedenfalls, in Bezug auf die Ska-Cover: Hätte sich jemand beschwert, würde ich natürlich erstmal gerne wissen warum und was die Hintergründe sind. Auf jeden Fall hätte ich mich nicht über Rassismus beschwert und es wäre mir unangenehm, wenn so ein mediales Echo die Folge gewesen wäre.Blackstar hat geschrieben: ↑Do 28. Jul 2022, 11:53Nunja, wir können das gern mal durchspielen: Mal angenommen, jemand singt nur zum Spaß Songs auf Ska-Art nach und wird dann unterbrochen mit dem Hinweis, das wäre kulturelle Aneignung und ginge gar nicht. Keine Debatte. Nur der Zwang, dass sofort zu beenden. Man kann natürlich im Nachhinein immer noch behaupten, das wäre "um mal zum reflektieren" anzuregen. Aber ist es das? Nein. Es ist völlig egoistischen "mein Weltbild jemand anderes aufdrücken".
Ansonsten Thema identitäspolitik an sich: Der Link hier (eben ergooglet) sagt gut, was ich davon grundsätzlich halte, ohne das Thema anzusprechen: https://doinggeoandethics.com/2022/03/0 ... kategorie/
Aber genauso wie es dein gutes Recht ist darauf hinzuweisen, dass die Lebensrealität in der DDR für viele schlimm war und nicht dem entspricht, wie sie gerne schön geredet wird, ist es das Recht schwarzer Personen darauf hinzuweisen, dass Dreads nicht nur schöne Deko waren, sondern in direktem Zusammenhang zu rassistischen Gewaltakten, Morden etc. standen.
Der Unterschied ist doch hier, dass DDR-Verherrlichung Täter verherrlicht und Dreads als Deko eher eine Form der Zusprache, sagen wir mal der "richtigen" Gruppe (wenn man Unterstellung folgt, Dreads stehen für Schwarze Menschen) gegenüber sind. Sehe da einen fundamentalen Unterschied. Edit: Ansonsten könnte man auch Fragen, wieso ausgerechnet ich, der von der DDR-Realität absolut nichts selbst erlebt hat, auf einmal qualifiziert(er) sein sollte, auf die dortigen Missstände hinzuweisen? Nur weil ich hier geboren bin?
Das ist Unsinn. beides muss unabhängig voneinander funktionieren. Ich kann nicht einerseits einen Rassismus damit begründen, dass es auf der anderen Seite Ungerechtigkeit gibt. Solch ein Totschlagargument findet sich in jeder Debatte.Ebenso können wir gerne darüber diskutieren wie rassistisch Identitätspolitik ist, wenn schwarze Menschen eben nicht mehr bei jeder Polizeikontrolle damit rechnen müssen, verprügelt zu werden.
Für mich ist Identitätspolitik, die man auch weit fassen kann, was anderes. Es geht nicht schlicht um irgendwelche Abtrennung von Kulturräumen, sondern um die Einordnung. Und Multi-Kulti ist in Deutschland nunmal nicht die Vermischung von Kulturen, die ich wirklich unterstützenswert finde, sondern das Annehmen bestimmter Aspekte bestimmter Kulturen, ob es nun Dreads, irgendeine Musik oder Kleidungsstile oder Essen sind. Die Lebensrealitäten der Personen aus diesen Kulturkreisen werden jedoch häufig übergangen. Und da gibt es nunmal die Bewegung, die sagt: Schön, dass ihr unsere Kultur gut findet und euch damit identifizieren könnt, aber dann nehmt die Probleme mit denen wir zu kämpfen haben auch ernst. Denn bis jetzt ist gelebtes Multi-Kulti nämlich immernoch, dass sich Weiße für sie spannende Sachen rauspicken, aber die Lebensrealitäten von Bipocs nicht ernst nehmen. Da integriert sich der Drogendealer nicht, der verprügelte 14 Jährige soll halt nicht mit einem Roller übern Fußweg fahren und Schwarzfahren ist nunmal ne Straftat, es ist immernoch Deutschland hier. Ganz zu schweigen vor der Angst, dass man jeden Moment von einem Fascho totgeschlagen werden könnte. Ich bin ein weißer Mann, als ich 10 oder so war sind ich, meine Mutter, meine Schwester und ihr damaliger Freund mit dem Taxi nach Hause. Von der anderen Seite der Schienen hat uns ne Glatze zugerufen, dass wir Ausländer uns verpissen sollen, weil er wegen der schwarzen Haare des Freundes meiner Schwester davon ausgegangen ist, dass wir nicht aus Deutschland kämen. Ich bin auf unsere Einfahrt gelaufen, der Typ ist über die Bahnschienen und dem Freund meiner Schwester hat er eine Ohrfeige gegeben, ist abgehauen, als mit Polizei gedroht wurde. Danach hatte ich lange Zeit Angst Abends draußen zu sein, dabei hat es mich nichtmal getroffen. Wahrscheinlich hat jede*r Mensch mit Migrationshintergrund weitaus schlimmere Erfahrungen mit sowas gemacht, oder mit Rassismus durch Lehrer, Menschen auf der Straße oder sogar Bekannte und Familie. Denen muss endlich mal zugehört werden und das passiert viel zu selten, insbesondere wenn es aufzeigt, dass hinter solchen Erfahrungen nunmal struktureller Rassismus steckt. Dass nun jemand mit Dreads sein Konzert nicht zuende spielen durfte ist vielleicht ärgerlich, vielleicht unsouverän von dem Veranstalter, vielleicht eine Überreaktion der Leute, die sich beschwert haben und ganz vielleicht auch diskriminierend. Aber rassistisch ist es mMn wirklich nicht.
Zum DDR-Thema: Zusprache? Das ist mMn eher sich mit den Opfern gemein machen. Sollte das wirklich ein Versuch der Zusprache sein, ist es wirklich der unambitionierteste. Das ist dann schon nah dran "Ich-sehe-keine-Hautfarben" als antirassistisch einzuschätzen. Ansonsten habe ich dich als Beispiel für das DDR-Thema genommen, weil du das in Diskussionen gerne und für mich auch absolut nachvollziehbar hineinfließen lässt oder ließt.
Versteht mich nicht falsch, ich finde, dass es in Deutschland durchaus eine Linke Partei braucht (und nicht so einen Pseudokram wie die SPD), aber durch die nahtlosen Übergang von Personal und Politik der Ost-SED zur Linken die Chance verspielt wurde, so eine Partei hierzulande zu gründen. Ansonsten: Als jemand, der auf dem Gebiet der ehemaligen DDR mit den Auswüchsen dieser Herrschaft aufgewachsen bin, weiß ich sehr wohl, was ich dieser ankreisen kann und bis heute wurde das weder aufgearbeitet, noch sind die entsprechenden Leute in der Partei zur Rechenschaft gezogen worden. (von den Spitzen mal abgesehen).
Hat jedenfalls auch einen leicht identitätspolitischen Touch.Blackstar hat geschrieben: ↑Fr 4. Okt 2019, 21:51Musst du mir nicht erzählen, brauche keine Wikipediaartikel, um sowas nachvollziehen zu könnenmattkru hat geschrieben: ↑Fr 4. Okt 2019, 20:26Unangepasst sein in der DDR war sicher eine sehr schwierige Nummer.Blackstar hat geschrieben: ↑Fr 4. Okt 2019, 15:09
Es lässt sich ja im nachhinein immer leicht sagen, aber: Ich hätte den Scheiß nicht ausgehalten und hätte irgendwie probiert, da rauszukommen.
Mir war schon das, was ich als Nachwendekind an noch vorhandenen Strukturen erleben durfte, mehr als zu viel.
Empfehlenswert finde ich dazu die Wikipedia-Artikel der Rammstein-Mitglieder.![]()

Edit: ansonsten: Wenn Identitätspolitik dazu führt, dass die Stimmen von Bipocs endliche eine Rolle spielen, finde ich das grundsätzlich erstmal gut, ohne damit jegliche Forderungen etc. zu unterschreiben.
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In Atlanta mussten Veranstalter ein Festival absagen, weil ein Gerichtsurteil es ihnen unmöglich gemacht hätte, Schusswaffen auf dem Festival zu verbieten. Land of the free...
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