Nach 1,5 Jahren ohne Konzerte war es bei mir auch mal wieder so weit. Am 27.07. war ging es für mich spontan zu
Sharktank in das Innsbrucker Treibhaus (danke nochmal an Quadro für den Location-Tipp). Dort war neben der eigentlichen Location eine Open-Air-Bühne aufgebaut, davor standen unter einem Sonnensegel zahlreiche Tische, an denen man sich platzieren konnte. War also kein Original-Konzertfeeling wie Prä-Corona, aber ich habe mich unglaublich gefreut, mal wieder Live-Musik genießen zu können.
In Österreich gilt aktuell im Gastro-Bereich keine Maskenpflicht. Dafür muss auch in Außenbereichen jede Person die 3G-Regeln befolgen, was auch streng kontrolliert wurde. Zudem wurde jede Person mit Kontaktdaten an ihrem jeweiligen Tisch erfasst, die unter Einhaltung der Abstandsregeln aufgestellt wurden. Alle Personen blieben auch brav an ihren Tischen sitzen. Nur für die letzten drei Songs durften nach Erlaubnis des Inhabers die Leute aufstehen, solange sie an ihren Tischen blieben. Die Kapazität kann ich nur schwer einschätzen. Waren am Ende vielleicht 200 Leute. Alle Tische waren besetzt, also wars vermutlich ausverkauft.
Zum Auftritt selbst: Das Wiener Trio (live verstärkt durch Bassist und Keyboarderin/Gitarristin) scheint in Österreich aktuell ziemlich steil zu gehen und ich kann verstehen, wieso. Die Band spielt einen wahlweise entspannten, teilweise aber auch gut nach vorne gehenden Indie-Rock bzw. -Pop mit weiblichem Gesang, fusioniert diesen aber mit Hip-Hop-Parts des Rappers Mile (war wohl ursprünglich auch als dessen Soloprojekt geplant). Heraus kommt ein Genre-Mix, den ich so noch nicht wirklich gehört habe. Songs wie
"Get It Done",
"For Myself" und
"Eye Song" sind einfach Instant-Ohrwürmer. Das ruhigere
"Everything" bedient sich in seinen Drum-Parts stark an Kanyes
"Black Skindhead", schafft aber eine komplett andere Atmosphäre.
Das Debütalbum erschien in diesem Jahr. Viel mehr Material hat die Band auch nicht, sodass nach einer guten Dreiviertelstunde der Gig leider schon wieder vorbei war. Den Band-Hit
"Washed Out" gab es als Zugabe immerhin noch ein zweites Mal. Im Anschluss wurden ihnen am Merchstand die Vinyls förmlich aus den Händen gerissen. Von meiner Seite aus eine absolute Reinhör-Empfehlung. Beim Reeperbahnfestival scheinen Sharktank ebenfalls zu spielen und meine Freundin meinte, einen Song auch bei der letzten Bachelorette-Folge erkannt zu haben. Scheint also gerade alles ganz gut zu laufen für die Band.
Gerade die Schlussminuten, als man stehend an seinem Platz tanzen konnte, haben sich fast wieder wie Normalität angefühlt. Für den Rest des Jahres ist bei mir wieder Konzert-Abstinenz angesagt (den Herbst/Winter-Konzerten traue ich noch nicht so ganz über den Weg), aber nun weiß ich endlich wieder, worauf ich für 2022 hinfiebern kann.
