Machen wir hier ja, oder?

Edit: Also mit Humor nehmen.
Machen wir hier ja, oder?
Bei Twitter tritt man doch aber immer selbstgerechte Empörung los, egal ob man mit einer Äußerung richtig liegt oder nicht.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Do 18. Feb 2021, 12:38Ja, aber man muss seine Energie jetzt auch nicht darin verschwenden, jeden ausgelegten Köder zu fressen. Söder ist kein Idiot, genau diese selbstgerechte Empörung wollte er lostreten, um das Bild des engstirnigen Verbotsveganismus zu schüren. Und er hatte Erfolg damit.
qftNeonGolden hat geschrieben: ↑Do 18. Feb 2021, 13:32Mit der Argumentation können wir es gleich bleiben lassen mit dem Umweltschutz.
Natürlich ist das albern und Robin und Stebbie sind sicher auch die letzten die so argumentieren. Aber das ist eben genau Söders Zielgruppe. Und die werden damit bedient und mit den humorlosen Reaktionen der Grünen, Linken whatever drauf ebenso.NeonGolden hat geschrieben: ↑Do 18. Feb 2021, 13:32Diesen Doppelmoralvorwurf gegen Grüne, die auf Nachhaltigkeit achten und gleichzeitig weiterhin Flugreisen unternehmen finde ich ziemlich albern und sehe da auch keinen Funken Wahrheit. Mit der Argumentation können wir es gleich bleiben lassen mit dem Umweltschutz.
Ich find das auch nicht witzig, aber seine Zielgruppe findet, glaub ich, auch andere Sachen witzig als die meisten Leute hier im Forum.NeonGolden hat geschrieben: ↑Do 18. Feb 2021, 16:39@Flecha: Ok, dann verstehe ich diesen humorvollen Tweet wohl auch einfach nur nicht.![]()
Ist in dem Fall vielleicht drüber, aber vergiss bitte nicht, wie die CSU schon immer mit rassistischen Tendenzen flirtet - auch Söder: "In bayerische Klassenzimmer gehören Kruzifixe und keine Kopftücher."
Nein, das verwundert mich auch überhaupt nicht. Mich verwundert eher, wie man solche Tweets als "eigentlich ganz witzig" verbuchen kann. Also ich würde es wirklich gerne verstehen.
Natürlich findest du es albern, weil es deine Lebenswelt betrifft. Und hier liegt das Kernproblem linker/grüner/progressiver Politik vergraben, die zwar in ihrem Kern pluralistisch ist, aber andere, oft ländliche oder konservative Lebenswelten nicht versteht. So wird dann auch vollkommen an der Aussage Söders vorbei reagiert, nämlich auf einer Appellebene. Dabei kommunizierte Söder ursprünglich auf einer inhaltlichen Beziehungsebene, die ja Grunde nur sagt, dass ihm Tofu-Burger nicht schmecke - eine Aussage, die ich selbst als Vegetarier in Teilen sogar unterschreiben würde. Aber das nur am Rande. Kein Wort davon, dass er es ablehne, dass er es für falsch halte oder gar verbieten wolle.Diesen Doppelmoralvorwurf gegen Grüne, die auf Nachhaltigkeit achten und gleichzeitig weiterhin Flugreisen unternehmen finde ich ziemlich albern und sehe da auch keinen Funken Wahrheit.
Stebbie hat geschrieben: ↑Fr 19. Feb 2021, 14:24Ich finde es ja eher bedenkenswert, was für eine Aussage wie die Söders für Reaktionen auslöst; Reaktionen, die sogar dazu führen, dass einem "schlecht werde". Ist das die Form eines politischen Diskurses?
Natürlich findest du es albern, weil es deine Lebenswelt betrifft. Und hier liegt das Kernproblem linker/grüner/progressiver Politik vergraben, die zwar in ihrem Kern pluralistisch ist, aber andere, oft ländliche oder konservative Lebenswelten nicht versteht. So wird dann auch vollkommen an der Aussage Söders vorbei reagiert, nämlich auf einer Appellebene. Dabei kommunizierte Söder ursprünglich auf einer inhaltlichen Beziehungsebene, die ja Grunde nur sagt, dass ihm Tofu-Burger nicht schmecke - eine Aussage, die ich selbst als Vegetarier in Teilen sogar unterschreiben würde. Aber das nur am Rande. Kein Wort davon, dass er es ablehne, dass er es für falsch halte oder gar verbieten wolle.Diesen Doppelmoralvorwurf gegen Grüne, die auf Nachhaltigkeit achten und gleichzeitig weiterhin Flugreisen unternehmen finde ich ziemlich albern und sehe da auch keinen Funken Wahrheit.
Ohne Frage tätigt er diese Aussage auch mit Blick auf die Wähler*innen, die sich womöglich um ihr Steak bedroht fühlen. Aber was will man denn ernsthaft auf eine Aussage wie diese logisch antworten, außer dass es natürlich schmecke (was Unsinn ist, da es subjektives Empfinden ist) oder, dass Söders Geschmack (und damit das zahlreicher Deutscher) nichts gelte. Somit wird dann wieder das Gefühl der Erhabenheit geweckt, nach der nur das vegetarische (oder besser vegane) Schnitzel tolerabel sei, nicht jedoch das Schweineschnitzel - selbst wenn das Schnitzel per se doch gar nicht das Problem ist. Und hier reden wir noch gar nicht davon, dass viele vegetarische, auf Milch, Eiern oder Jackfruit basierenden Produkte keineswegs besser sind. Aber es wird fleißig (und nicht selten aggressiv) auf der Appellebene kommuniziert, was bei den potentiellen Adressaten natürlich auf Ablehnung stößt.
Man stelle sich vor, ihr würdet irgendwo schreiben, dass euch alkoholfreie Biere (oder ein spezielles) nicht schmecke; eine aus eurer Sicht vollkommen unspektakuläre Meinungsäußerung. Nun würde eine Bubble würde euch pausenlos unter die Nase halten, dass ihr Alkoholkonsum propagieren würde, eine Geisel der Gesellschaft, die nicht nur tausende Leben kostet, sondern auch Familien zerrütte und Kinder unter einen hohen Leidensdruck stelle - und ihr seid diejenigen, die mit dieser Kommunikation eine Teilschuld daran tragen würden, da ihr Alkohol verherrlichen würde. Allesamt reale und große gesellschaftliche Probleme, deren Kommunikation euch aber vermutlich nerven würde; vermutlich würdet ihr euch zu unrecht angegriffen fühlen. Und in genau der Situation sehen sich die Leute, denen Tofu-Burger oder Veggieburger aus den verschiedensten Gründen nicht schmecken. Und solange die linke/grüne/progressive Bubble es nicht versteht die Appellebene zu verlassen und die Leute in ihrer Lebenswelt abzuholen, kann sie es eigentlich bleiben lassen mit dem Umwelt- und Tierschutz, da sie zeitnah nichts erreichen wird.
Auf deine ewige Twitterschelte will ich auch eigentlich gar nicht wirklich eingehen. Nur soviel: Die Verzerrung der Aussagen von Hofreiter begann parallel in den klassischen Medien. Das ist nun wahrlich keine Erfindung von Twitter. Und generell sei gesagt: Es ist Wahlkampf, da nimmt Söder jede Vorlage der Grünen, die auf absehbare zeit der Hauptgegner (und -partner) sein werden, nur allzu gerne auf.
Erstens habe ich mich mit den Reaktion gar nicht beschäftigt, würde aber vermuten dass ich sie zu großen Teilen auch falsch finde. Zweitens steht am Anfang doch der Tweet von Söder, der diesen Diskurs überhaupt auf diesem Niveau beginnen lässt. Wer ist also letztendlich verantwortlich dafür?
Jein. Söders Aussage bezieht sich auf Tradition. Er zieht einen Vergleich mit dem politischen Aschermittwoch und drückt damit aus, dass aufgrund der Tradionslosigkeit von Veggieburgern diese keinen Sinn haben. Er schreibt ja explizit nicht davon, dass sie ihm nicht schmecken, sondern dass sie sinn- und geschmacklos sind. Das ist keine Geschmacksäußerung, sondern reine Provokation.Stebbie hat geschrieben: ↑Fr 19. Feb 2021, 14:24Natürlich findest du es albern, weil es deine Lebenswelt betrifft. Und hier liegt das Kernproblem linker/grüner/progressiver Politik vergraben, die zwar in ihrem Kern pluralistisch ist, aber andere, oft ländliche oder konservative Lebenswelten nicht versteht. So wird dann auch vollkommen an der Aussage Söders vorbei reagiert, nämlich auf einer Appellebene. Dabei kommunizierte Söder ursprünglich auf einer inhaltlichen Beziehungsebene, die ja Grunde nur sagt, dass ihm Tofu-Burger nicht schmecke - eine Aussage, die ich selbst als Vegetarier in Teilen sogar unterschreiben würde. Aber das nur am Rande. Kein Wort davon, dass er es ablehne, dass er es für falsch halte oder gar verbieten wolle.
Ein perfektes Beispiel. Ich würde aus den von dir genannten Gründen alkoholfreies Bier niemals als sinnlos bezeichnen.Stebbie hat geschrieben: ↑Fr 19. Feb 2021, 14:24Man stelle sich vor, ihr würdet irgendwo schreiben, dass euch alkoholfreie Biere (oder ein spezielles) nicht schmecke oder ein Irish Pale Ale anpreisen; eine aus eurer Sicht vollkommen unspektakuläre Meinungsäußerung. Nun würdet eine Bubble euch pausenlos unter die Nase halten, dass ihr Alkoholkonsum propagieren würdet, eine Geißel der Gesellschaft, die nicht nur tausende Leben kostet, sondern auch Familien zerrütte und Kinder unter einen hohen Leidensdruck stelle - und ihr seid diejenigen, die mit dieser Kommunikation eine Teilschuld daran tragen würden, da ihr Alkohol verherrlichen würde. Allesamt reale und große gesellschaftliche Probleme, deren Kommunikation euch aber vermutlich nerven würde; vermutlich würdet ihr euch zu unrecht angegriffen fühlen. Und in genau der Situation sehen sich die Leute, denen Tofu-Burger oder Veggieburger aus den verschiedensten Gründen nicht schmecken. Und solange die linke/grüne/progressive Bubble es nicht versteht die Appellebene zu verlassen und die Leute in ihrer Lebenswelt abzuholen, kann sie es eigentlich bleiben lassen mit dem Umwelt- und Tierschutz, da sie zeitnah nichts erreichen wird.
Und weil die Presse die Aussagen Hofreiters verzerrt, ist Söder berechtigt sich auf die gleiche unsachliche Argumentationsebene zu begeben?Stebbie hat geschrieben: ↑Fr 19. Feb 2021, 14:24Auf deine ewige Twitterschelte will ich auch eigentlich gar nicht wirklich eingehen. Nur soviel: Die Verzerrung der Aussagen von Hofreiter begann parallel in den klassischen Medien. Das ist nun wahrlich keine Erfindung von Twitter. Und generell sei gesagt: Es ist Wahlkampf, da nimmt Söder jede Vorlage der Grünen, die auf absehbare zeit der Hauptgegner (und -partner) sein werden, nur allzu gerne auf.
Genau genommen bezeichnet er solche Produkte aber nicht nur als geschmacklos, was legitim ist und seinem subjektiven Empfinden entspricht, sondern auch als sinnlos. Und die generelle Sinnhaftigkeit vegetarischer/veganer Ernährung lässt sich kaum bestreiten. Korinthen, aber darauf stehen wir ja hier.Stebbie hat geschrieben: ↑Fr 19. Feb 2021, 14:24Dabei kommunizierte Söder ursprünglich auf einer inhaltlichen Beziehungsebene, die ja Grunde nur sagt, dass ihm Tofu-Burger nicht schmecke - eine Aussage, die ich selbst als Vegetarier in Teilen sogar unterschreiben würde. Aber das nur am Rande. Kein Wort davon, dass er es ablehne, dass er es für falsch halte oder gar verbieten wolle.
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