Flecha hat geschrieben: ↑Fr 11. Dez 2020, 22:15
Taksim hat geschrieben: ↑Fr 11. Dez 2020, 11:23
Und natürlich bis heute kaum zu glauben, drei Iron Filme zu haben ohne einmal "Iron Man" abzuspielen. Spätestens beim dritten habe ich schon drauf gewartet muss ich sagen.
Ist Iron Man nicht Credit-Song in Iron Man 1?
Tunefind sagt, du hast Recht!
Dann habe ich das wohl verplant. Oder, was ich mir erklären könnte, dass ich den damals im Fernsehen gesehen habe und die vor den Credits weggeschaltet haben. Als ich die ersten Marvelfilme so vereinzelt gesehen habe hatte ich die Post-Creditszenen auch gar nicht auf dem Schirm. Die habe ich für die ersten Filme irgendwann mal hintereinander nachgeholt
Monkeyson hat geschrieben: ↑Fr 11. Dez 2020, 14:30
Kann dem Genre aus dem folgenden Grund überhaupt nichts abgewinnen: Willkürlichkeit.
Superheld bekämpft Superschurke, setzt zu einem Faustschlag / Supperwaffeneinsatz / whatever an. Könnte total geblockt werden (zu Anfang wichtig für den Spannungsbogen), könnte der totale Finish Move werden (natürlich nur nach ausreichend langer Kampflänge), wer weiß das schon.
Ich muss sagen, die Kämpfe sind für mich fast das Uninteressanteste an den ganzen Filmen. Vor allem wenn sie sich zu so CGI-Festen entwickeln wie bei den Filmen, die im All spielen. Aber auch ein paar Avengersfilme verlieren Momentum, wenn es gegen so gesichtslose Alienarmeen geht. "Endgame" schafft es, das mit ein paar prägnanten Momenten zu durchbrechen
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Cap mit dem Hammer und auch der zwar super gezwungene aber doch irgendwie schöne Moment, wo die Heldinnen alle versammelt sind
Und da eben Thanos dahintersteht, wird es interessant, weil er eine Idee repräsentiert und die wird bekämpft.
Das ist einer der Gründe, warum ich "Civil War" am liebsten mag. Die Kämpfe sind im wahrsten Sinne des Wortes geerdet. Es geht auf dem Grund der Erde Mensch gegen Mensch. Superhelden ja, aber sie kämpfen aus ganz menschlichen Beweggründen. Es geht um eine philosophische Auseinandersetzung zwischen Captain America und Iron Man, beide handeln aus emotional nachvollziehbaren Gründen. Iron Man touchiert da sogar ein bisschen die Gedanken in Watchmen (aber natürlich ist das kein Vergleich, ich würde die Graphic Novel auch kaum dem Genre zuordnen), da er ebenso die Frage stellt: "Who watches the Watchmen?"
Cap wiederum legt da, wie es die Tür zu Machtmissbrauch öffnet, wenn sie sich einer Regierung unterordnen (was Watchmen ja auch ausführlich zeigt).
Da es sich bei dem Film ja quasi auch um einen halben Avengers-Film handelt, finde ich dazu super beeindruckend, wie sie allen Charakteren gebührend Screentime zugestehen und die zentrale Schlacht am Flughafen nie desorientierend wird, sondern immer fesselnd bleibt. Der finale Kampf von Captain America und Iron Man ist dann wiederum ganz nahbar und die Schläge die sie sich zufügen und die Erschöpfung, die beide fühlen, ist als ganz und gar menschlicher Zuschauer nachempfindbar.
Dazu sitzen die häufiger gescholtenen Gags alle für mich, gerade von Spiderman, der dem ganzen sowieso die Krone aufsetzt. War immer mein Lieblingsheld und dass ihm so ikonisch der rote Teppich zurück ins Universum, wo er hingehört, ausgerollt wird, fand ich sehr schön.
Aber im Zentrum steht die Dynamik zwischen den Charakteren, nicht die Schlachten und das schätze ich am meisten an diesen Universum. Bzw. deshalb fühlt es sich wie ein Universum an, da die Filme es sinnvoll mit Leben füllen und das sind für mich die besten Momente. Wie, wenn sie einfach nur abhängen in "Age of Ultron" und mit Thors Hammer rumflaxen. Oder, tonal genau entgegengesetzt, dass sich "Endgame" die Zeit nimmt im ersten Akt nur die Welt nach den Ereignissen von "Infinity War" zu illustrieren und die tiefe Melancholie, in die die Welt gehüllt ist, zu zeigen. Wenn die Welt so sinnvoll ausgebaut wird und diese Charaktere sich abseits der Kämpfe entfalten können, funktioniert es für mich am besten.
Flecha hat geschrieben: ↑Fr 11. Dez 2020, 22:15
Der bringt einfach alles mit, die Geschichte ist super erzählt und spannend. Und Abed hat einen Cameo-Auftritt. (Wie der Dean in Civil War)
Das ist auch beides zu herrlich. Sowieso freut es mich für die Russo-Brüder extrem, dass sie zu den wichtigsten Akteuren hinter dem Steuer dieses Schlachtschiffs (neben Kevin Feige) geworden sind. Und das von dieser unter dem Radar laufenden, abseitig-genialen Sitcom ohne überhaupt einen großen Film dazwischen gemacht zu haben.
Es ist ja immer spannend zu beobachten, wie sich Regisseure entweder vom Fernsehen oder von kleinen Indie-Produktionen bei großen Blockbustern und gerade bei Marvel machen. Das kommt mir immer vor wie ein junges, spielerisch gewitztes neues Talent, das zu Real Madrid wechselt. Kann er der Mannschaft spielerisch seinen Stempel aufdrücken? Oder geht er unter in dieser krass durchgetackteten, bis ins kleinste organisierten Megaoperation? Taika Waititi wäre so ein Beispiel für jemanden, der absolut seine Handschrift zu erkennen gab bei Thor: Ragnarok. Wie ich jetzt erst gelernt habe ist Captain Marvel von Ryan Fleck und Anna Boden die u.a. "Half Nelson" gemacht haben. Ein hervorragender, empathischer Indie-Film, aber bei Captain Marvel wird es jetzt nicht super deutlich, dass zwei Regisseure aus dem Bereich den verantworten.
Tja und was das angeht kamen die Russo Brüder von einem kleinen Underdog-Team und wurden schlagartig zur unverzichtbaren Doppel Sechs, die alle großen Spielzüge planen und nahezu fehlerlos durchziehen.