Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Hm, da fehlen mir aber einige.
Jake Gyllenhaal ganz unbedingt, was DiCaprio die letzten zwei Jahrzehnte abgerissen hat ist auch mehr als bemerkenswert, Naomi Watts gehört für mich zu den besten (ihre Performance in "21 Gramm" ist immer noch das intensivste was ich je gesehen hab), Kirsten Dunst hat sich wirklich extrem transformiert vom Kinderstar zur vielseitgien, mutigen Darstellerin, Elizabeth Olsen liefert immer und gibt wirklich alles egal ob Indie oder Marvel und Rooney Mara perfektioniert das nuancierte Spiel und die Kunst der Stille.
Und wenn wir mehr Serien in den Blick nehmen würde, müssten auch noch einige genannt werden. Bryan Cranston eben vor allem.
Edit: Ohne Philip Seymour Hoffman ist so eine Liste auch nicht vollständig. Kaum jemand hat so eine krasse Range gezeigt (aber auch schon seit den 90ern, das ist vlt. der Punkt).
Die fallen mir so spontan ein.
Melissa McCarthy dafür unverzeihlich, die ist für so viele Ramschfilme der letzten Jahre zumindest mitverantwortlich. Aber aus welchem Grund auch immer genießt sie einen recht hohen Stand, obwohl zum Beisipel in dem eh schon unerträglichen "Bridesmaids" ihr Charakter einer der unterträglichsten Aspekte ist (und dass sie dafür oscarnominiert wurde bin ich immer noch nicht drüber weg) und dazu kommt so Sondermüll wie "Tammy" und Konsorten. Ihren dramatischen Turn in "Can you ever forgive me?" habe ich nicht gesehen, vielleicht ist sie da ja überzeugender.
Jake Gyllenhaal ganz unbedingt, was DiCaprio die letzten zwei Jahrzehnte abgerissen hat ist auch mehr als bemerkenswert, Naomi Watts gehört für mich zu den besten (ihre Performance in "21 Gramm" ist immer noch das intensivste was ich je gesehen hab), Kirsten Dunst hat sich wirklich extrem transformiert vom Kinderstar zur vielseitgien, mutigen Darstellerin, Elizabeth Olsen liefert immer und gibt wirklich alles egal ob Indie oder Marvel und Rooney Mara perfektioniert das nuancierte Spiel und die Kunst der Stille.
Und wenn wir mehr Serien in den Blick nehmen würde, müssten auch noch einige genannt werden. Bryan Cranston eben vor allem.
Edit: Ohne Philip Seymour Hoffman ist so eine Liste auch nicht vollständig. Kaum jemand hat so eine krasse Range gezeigt (aber auch schon seit den 90ern, das ist vlt. der Punkt).
Die fallen mir so spontan ein.
Melissa McCarthy dafür unverzeihlich, die ist für so viele Ramschfilme der letzten Jahre zumindest mitverantwortlich. Aber aus welchem Grund auch immer genießt sie einen recht hohen Stand, obwohl zum Beisipel in dem eh schon unerträglichen "Bridesmaids" ihr Charakter einer der unterträglichsten Aspekte ist (und dass sie dafür oscarnominiert wurde bin ich immer noch nicht drüber weg) und dazu kommt so Sondermüll wie "Tammy" und Konsorten. Ihren dramatischen Turn in "Can you ever forgive me?" habe ich nicht gesehen, vielleicht ist sie da ja überzeugender.
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- NeonGolden
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Natürlich ist die Liste nicht vollständig und - wie ich bereits angemerkt habe - sehr selektiv. Das kann ja auch gar nicht der Anspruch sein. Je mehr eine Liste das für sich behauptet, desto weniger zutreffend ist es meistens.
Aus dem Vorwort: "There’s no formula for choosing the best (just squabbling), and this list is both necessarily subjective and possibly scandalous in its omissions. Some of these performers are new to the scene; others have been around for decades. In making our choices, we have focused on this century and looked beyond Hollywood. And while there are certainly stars in the mix and even a smattering of Oscar winners, there are also character actors and chameleons, action heroes and art-house darlings. They’re 25 reasons we still love movies, maybe more than ever."
Ich find's einfach sehr schön, dass sie tatsächlich auch mal über den Tellerrand Hollywood hinausgeblickt haben. Darin sehe ich auch den einzigen Sinn solcher Listen: dass Sachen entdeckt und ausprobiert, die man vorher so gar nicht auf dem Schirm hatte. Eine Liste die nur meinen persönlichen Geschmack widerspiegelt wäre ja irgendwie nutzlos und auch ein bisschen gruselig.
Melissa McCarthy verstehe ich aber auch überhaupt nicht. Die habe ich geflissentlich überlesen.
Philip Seymour Hoffman, hach, ja, der wäre auch in meiner Liste.
Aber Bryan Cranston? Really? Der hat doch aus seinem Breaking Bad Boost mal so rein gar nichts rausgeholt.
Aus dem Vorwort: "There’s no formula for choosing the best (just squabbling), and this list is both necessarily subjective and possibly scandalous in its omissions. Some of these performers are new to the scene; others have been around for decades. In making our choices, we have focused on this century and looked beyond Hollywood. And while there are certainly stars in the mix and even a smattering of Oscar winners, there are also character actors and chameleons, action heroes and art-house darlings. They’re 25 reasons we still love movies, maybe more than ever."
Ich find's einfach sehr schön, dass sie tatsächlich auch mal über den Tellerrand Hollywood hinausgeblickt haben. Darin sehe ich auch den einzigen Sinn solcher Listen: dass Sachen entdeckt und ausprobiert, die man vorher so gar nicht auf dem Schirm hatte. Eine Liste die nur meinen persönlichen Geschmack widerspiegelt wäre ja irgendwie nutzlos und auch ein bisschen gruselig.
Melissa McCarthy verstehe ich aber auch überhaupt nicht. Die habe ich geflissentlich überlesen.

Philip Seymour Hoffman, hach, ja, der wäre auch in meiner Liste.
Aber Bryan Cranston? Really? Der hat doch aus seinem Breaking Bad Boost mal so rein gar nichts rausgeholt.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Finde die Liste auch ganz okay, auch wenn die Platzierung von Melissa McCarthy natürlich quatsch ist. Merke aber grad mal wieder, wie wenig – mit Ausnahmen – mich Schauspieler interessieren. Song Kang-Ho gehört auf die #1 für mich, was da für eine brutale Vielseitigkeit gepaart mich Qualität drin steckt ist einfach nicht zu glauben: A Taxi Driver, Memories of Murder, The Foul King, Secret Sunshine, Snowpiercer, Parasite, Joint Security Area, The Good The Bad The Weird, und und und. Die göttliche Isabelle Huppert auf der #2 hingegen on Point.
Die Filmliste halte ich hingegen für ziemlich misslungen.
Die Filmliste halte ich hingegen für ziemlich misslungen.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Zunächst reicht Breaking Bad alleine schon doppelt und dreifach.NeonGolden hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 10:48
Aber Bryan Cranston? Really? Der hat doch aus seinem Breaking Bad Boost mal so rein gar nichts rausgeholt.
Dann hatte er nicht so Glück mit der Rollenauswahl danach, das stimmt, aber in Trumbo ist er grandios und von Linklater gab's noch Last Flag Flying, der etwas unterm Radar lief, aber auch richtig gut.
Dann gab es noch so einen Fernsehfilm wo er Lyndon B Johnson gespielt hat, den ich nicht gesehen hab, aber da hat er auch viel Anerkennung für gekriegt.
Krass, für mich ist das immer ein Hauptding, was mich zu gewissen Filmen zieht. Ein guter Cast macht für mich schon ne Menge wett. Kann ein Film im Zweifel nicht retten, aber dann wiederum gibt es so viele Performances, die bestimmte Schauspieler für mich geprägt haben, wo ich mir niemand sonst vorstellen könnte.
In der Liste habe ich im Übrigen noch einen ganz wichtigen Namen vergessen: Amy Adams.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Ich gehe nur noch nach Regisseur*en, von der anderen Herangehensweise wurde ich zu häufig enttäuscht. Auch die besten Schauspieler* nehmen zwischendurch dem Mammon zuliebe üble Rollen an - oder um einfach mal ein paar Monate entspannt auf einem Adam-Sandler-Set abzuhängen.Taksim hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 12:41Krass, für mich ist das immer ein Hauptding, was mich zu gewissen Filmen zieht. Ein guter Cast macht für mich schon ne Menge wett. Kann ein Film im Zweifel nicht retten, aber dann wiederum gibt es so viele Performances, die bestimmte Schauspieler für mich geprägt haben, wo ich mir niemand sonst vorstellen könnte.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Ich kann da nicht mitreden, wirkt aber auf den ersten Blick sehr auf Quotierung bedacht. Zum Beispiel würde ich jederzeit behaupten, dass Amerikaner* deutschen Schauspieler*n weit überlegen sind und sich das in so einer Liste auch widerspiegeln sollte. Ob das bezogen auf andere Nationen, speziell das asiatische Kino auch zutrifft, vermag ich nicht zu beurteilen.
Passenderweise rangieren unter den von euch vermissten nur weiße Amerikaner*, soweit ich das gerade überblicken kann.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Da es sich um die New York Times handelt würde ich auch davon ausgehen.
Zweiteres ist mir auch aufgefallen, ändert aber nichts daran, dass sie einen hohen Stellenwert haben.
Mit den nicht-weißen Schauspielern in der Liste (die ich kenne) gehe ich komplett konform. Da vermisse ich so spontan niemanden, vlt. Daniel Kaluuya, der viel tolles gezeigt hat. Chiwetel Ejiofor wäre auch ein Name, den man diskutieren könnte, aber der ist in letzter Zeit etwas vom Radar verschwunden. Oh und Lupita Nyong'o.
Also doch ein paar

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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Ich vermisse ja vor allem Frances McDormand, aber würde mir da nun auch kein sonderlich weiten Horizont zusprechen wollen.
(c) 26.06.2006
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Seit heute ist Sound of Metal bei Prime verfügbar. Der Film hat eine lange Entstehungsgeschichte. Parallel hat nämlich Derek Cianfrance eine nahezu identische Geschichte zusammen mit der Band Jucifer verfilmt. Der Film von Cianfrance wurde allerdings bis heute nicht veröffentlicht und er hat nun auch an Sound of Metal eine Beteiligung als Autor.
Wie der Titel schon verrät, geht es um Metal. Der Schlagzeuger einer fiktiven Sludge-Metalband, die sehr stark an oben genannte Jucifer erinnert, wird langsam taub. Das Sounddesign ist dabei überragend und wechselt zwischen der Stille des Hauptcharakters Ruben und der Lautstärke aus der Außenperspektive. Für Menschen mit Hörproblemen sollte vorab schon eine Triggerwarnung platziert werden.
Es werden in den gut zwei Stunden Möglichkeiten gezeigt mit der Situation umzugehen. Die Stärke dabei ist, dass Ruben ohne Wut auf seine neue Situation reagiert. Riz Ahmed verkörpert die Rolle wirklich mit der nötigen Ruhe. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Prime für ihn versucht eine Oscar-Kampagne zu starten.
Durch die ruhige Erzählweise hat der Film nur leider gerade in der Mitte ein paar Schwierigkeiten. Vielleicht hätte man da ein wenig rauskürzen können für eine rundere Erzählung. Sonst sehe ich aber wirklich wenig Schwächen und einen sehr berührenden Film über Musik, Sucht und Verlust.
Wie der Titel schon verrät, geht es um Metal. Der Schlagzeuger einer fiktiven Sludge-Metalband, die sehr stark an oben genannte Jucifer erinnert, wird langsam taub. Das Sounddesign ist dabei überragend und wechselt zwischen der Stille des Hauptcharakters Ruben und der Lautstärke aus der Außenperspektive. Für Menschen mit Hörproblemen sollte vorab schon eine Triggerwarnung platziert werden.
Es werden in den gut zwei Stunden Möglichkeiten gezeigt mit der Situation umzugehen. Die Stärke dabei ist, dass Ruben ohne Wut auf seine neue Situation reagiert. Riz Ahmed verkörpert die Rolle wirklich mit der nötigen Ruhe. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Prime für ihn versucht eine Oscar-Kampagne zu starten.
Durch die ruhige Erzählweise hat der Film nur leider gerade in der Mitte ein paar Schwierigkeiten. Vielleicht hätte man da ein wenig rauskürzen können für eine rundere Erzählung. Sonst sehe ich aber wirklich wenig Schwächen und einen sehr berührenden Film über Musik, Sucht und Verlust.
- SammyJankis
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Sind Jucifer nicht sone Band, bestehend aus einem Herren und einer Frau, die quasi nur auf Tour sind? Habe die glaube ich vor 6-7 Jahren mal aufm Ieper gesehen oder so.fipsi hat geschrieben: ↑Fr 4. Dez 2020, 21:47Seit heute ist Sound of Metal bei Prime verfügbar. Der Film hat eine lange Entstehungsgeschichte. Parallel hat nämlich Derek Cianfrance eine nahezu identische Geschichte zusammen mit der Band Jucifer verfilmt. Der Film von Cianfrance wurde allerdings bis heute nicht veröffentlicht und er hat nun auch an Sound of Metal eine Beteiligung als Autor.
Wie der Titel schon verrät, geht es um Metal. Der Schlagzeuger einer fiktiven Sludge-Metalband, die sehr stark an oben genannte Jucifer erinnert, wird langsam taub. Das Sounddesign ist dabei überragend und wechselt zwischen der Stille des Hauptcharakters Ruben und der Lautstärke aus der Außenperspektive. Für Menschen mit Hörproblemen sollte vorab schon eine Triggerwarnung platziert werden.
Es werden in den gut zwei Stunden Möglichkeiten gezeigt mit der Situation umzugehen. Die Stärke dabei ist, dass Ruben ohne Wut auf seine neue Situation reagiert. Riz Ahmed verkörpert die Rolle wirklich mit der nötigen Ruhe. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Prime für ihn versucht eine Oscar-Kampagne zu starten.
Durch die ruhige Erzählweise hat der Film nur leider gerade in der Mitte ein paar Schwierigkeiten. Vielleicht hätte man da ein wenig rauskürzen können für eine rundere Erzählung. Sonst sehe ich aber wirklich wenig Schwächen und einen sehr berührenden Film über Musik, Sucht und Verlust.
There is panic on the streets
Lastfm
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Sind sie. Habe die auch mal beim Desertfest gesehen, meine ich.
Habe Prime eigentlich gecancelt, aber vielleicht leihe ich mir den Film da mal. Danke für den Tipp!
Habe Prime eigentlich gecancelt, aber vielleicht leihe ich mir den Film da mal. Danke für den Tipp!
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
So, also...Mank ist gut. Sehr solide, vor allem hervorragende Performances, wenn auch historisch wohl nicht ganz akkurate Erzählung der Entstehung des Skripts von "Citizen Kane". Nicht ganz akkurat, da
Meine reservierte Reaktion sonst hat eher mit dem Namen Fincher zu tun, von dem ich immer exorbitante Dinge erwarte. Nicht dass er nur Wunderdinge gemacht hätte (The Girl with the Dragon Tattoo fand ich auch "nur" solide, Gone Girl mochte ich sogar sehr wenig), aber das, was großartig ist, ist halt so großartig, dass ich mir auch nicht helfen kann den Standard sehr hoch anzulegen.
Was Mank auch wieder in Erinnerung ruft: Citziten Kane hat nur einen Oscar gewonnen
Der hat so viele Aspekte moderner Filmproduktion eingeführt oder revolutioniert, sei es Schnitt, Setdesign, Kameratechniken, Make Up, dass das ziemlich irre ist.
Was mir als jemand, der sich jedes Jahr super drüber aufregen kann, was bei den Oscars alles schief läuft (gerne ja auch lautstark hier im Forum
) eine schöne Erinnerung ist, wie müßig das ist und vor allem wie wenig das eigentlich für die Filmgeschichte auf lange Sicht bedeutend ist. Legendäre Filme oder Performances können ihren Status durch die Trophäen noch zementieren, wie als Das Schweigen der Lämmer eine Art Royal Flush hingelegte und die 5 wichtigsten Kategorien absahnte.
Aber viele bedeutsame Filme und Akteure bekommen ihre Anerkennung völlig unabhängig von den Oscars. Im Gegenteil je mehr man die Geschichte aufrollt umso schlechter sehen die Academy und ihre Entscheidungen aus.
Macht euch mal den Spaß und googelt ein paar große Filme und checkt die Oscars. Und dann vergleicht die, die leer ausgingen mit den jeweiligen Gewinnern in denen Jahren. Da gibt es haarsträubende Sachen
Für ein paar, die über die üblichen Verdächtigen wie Di Caprios oder Scorseses lange Durststrecke, wie The Dark Knight nicht für „Bester Film“ nominiert wurde oder dass LA Crash über Brokeback Mountain triumphierte, hinausgehen, gibt's hier eine kleine Auswahl:
- Hitchcock gewann nie einen Oscar
- Vertigo wurde für "Bestes Setdesign" und "Bestes Sounddesign" nominiert, für nichts sonst
- 2001 wurde nicht als bester Film nominiert
- Stattdessen gewann Oliver!; Carol Reed bekam für den und nicht für Der dritte Mann seinen Oscar
- Stanley Kubrick gewann zudem seinen einzigen Oscar "nur" für die Effekte bei 2001
- Thema Kubrick: The Shining wurde nicht nur komplett nicht für die Oscars berücksichtigt, sondern im Gegenteil für zwei Razzies nominiert (Shelly Duvall und Kubrick himself)
- Forrest Gump stach sowohl Pulp Fiction als auch Die Verurteilten für "Bester Film" aus
- The King’s Speech stach Black Swan (!), Inception (!!) und The Social Network (!!!) als „Bester Film“ aus
- Rashomon und Persona wurden nicht als "bester fremdsprachiger Film" nominiert
- Amy Adams wurde nicht für Arrival nominiert
- Jake Gyllenhaal wurde nicht für Nightcrawler nominiert
- The Lego Movie wurde nicht als "Bester Animationsfilm" nominiert
- Und vlt. der größte Kracher: Art Carney stach sowohl Al Pacino für Pate II als auch Jack Nicholson für Chinatown als "Bester Hauptdarsteller" aus
Wer ist Art Carney höre ich euch fragen? Das ist genau der Punkt...
(aber vlt. bin ich da auch ignorant an der Stelle)
Gibt bestimmt noch viel mehr...
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Was Mank auch wieder in Erinnerung ruft: Citziten Kane hat nur einen Oscar gewonnen

Der hat so viele Aspekte moderner Filmproduktion eingeführt oder revolutioniert, sei es Schnitt, Setdesign, Kameratechniken, Make Up, dass das ziemlich irre ist.
Was mir als jemand, der sich jedes Jahr super drüber aufregen kann, was bei den Oscars alles schief läuft (gerne ja auch lautstark hier im Forum

Aber viele bedeutsame Filme und Akteure bekommen ihre Anerkennung völlig unabhängig von den Oscars. Im Gegenteil je mehr man die Geschichte aufrollt umso schlechter sehen die Academy und ihre Entscheidungen aus.
Macht euch mal den Spaß und googelt ein paar große Filme und checkt die Oscars. Und dann vergleicht die, die leer ausgingen mit den jeweiligen Gewinnern in denen Jahren. Da gibt es haarsträubende Sachen

Für ein paar, die über die üblichen Verdächtigen wie Di Caprios oder Scorseses lange Durststrecke, wie The Dark Knight nicht für „Bester Film“ nominiert wurde oder dass LA Crash über Brokeback Mountain triumphierte, hinausgehen, gibt's hier eine kleine Auswahl:
- Hitchcock gewann nie einen Oscar
- Vertigo wurde für "Bestes Setdesign" und "Bestes Sounddesign" nominiert, für nichts sonst
- 2001 wurde nicht als bester Film nominiert
- Stattdessen gewann Oliver!; Carol Reed bekam für den und nicht für Der dritte Mann seinen Oscar
- Stanley Kubrick gewann zudem seinen einzigen Oscar "nur" für die Effekte bei 2001
- Thema Kubrick: The Shining wurde nicht nur komplett nicht für die Oscars berücksichtigt, sondern im Gegenteil für zwei Razzies nominiert (Shelly Duvall und Kubrick himself)
- Forrest Gump stach sowohl Pulp Fiction als auch Die Verurteilten für "Bester Film" aus
- The King’s Speech stach Black Swan (!), Inception (!!) und The Social Network (!!!) als „Bester Film“ aus
- Rashomon und Persona wurden nicht als "bester fremdsprachiger Film" nominiert
- Amy Adams wurde nicht für Arrival nominiert
- Jake Gyllenhaal wurde nicht für Nightcrawler nominiert
- The Lego Movie wurde nicht als "Bester Animationsfilm" nominiert
- Und vlt. der größte Kracher: Art Carney stach sowohl Al Pacino für Pate II als auch Jack Nicholson für Chinatown als "Bester Hauptdarsteller" aus

Wer ist Art Carney höre ich euch fragen? Das ist genau der Punkt...
(aber vlt. bin ich da auch ignorant an der Stelle)
Gibt bestimmt noch viel mehr...
Zuletzt geändert von Taksim am Mi 9. Dez 2020, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Mein Punkt ist, wie der Konsens shiftet. Heute ist es absolut Konsens dass z.B. Vertigo, 2001 und The Social Network drei der besten Filme aller Zeiten sind.
"I don't know."
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Andere Frage zu "Mank": Lohnt es sich, den zu schauen, wenn man "Citizen Kane" noch nicht gesehen hat oder versteht man dann verschiedene Bezüge und Anspielungen nicht?
Meine Freundin hat ihn definitiv noch nicht gesehen und ich vor einer halben Ewigkeit mal, aber hab eigentlich keine Erinnerungen mehr daran.
Meine Freundin hat ihn definitiv noch nicht gesehen und ich vor einer halben Ewigkeit mal, aber hab eigentlich keine Erinnerungen mehr daran.
- NeonGolden
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
What? Das habe ich ja noch nie gehört. Ich find den zwar auch ganz gut gemacht, aber in einer Reihe mit Vertigo und 2001 würde ich den auf gar keinen Fall sehen.

Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Hab ich inzwischen schon ein paarmal gehört konnts aber auch nie so richtig nachvollziehen.
Vllt doch nochmal rewatchen.
Vllt doch nochmal rewatchen.
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Um zu sagen, ob der so ein großer Klassiker wird, ist es halt noch zu früh.NeonGolden hat geschrieben: ↑Mi 9. Dez 2020, 17:24What? Das habe ich ja noch nie gehört. Ich find den zwar auch ganz gut gemacht, aber in einer Reihe mit Vertigo und 2001 würde ich den auf gar keinen Fall sehen.![]()
Aber er ist definitiv jetzt schon einer der anerkanntesten Filme der 10er. Vor allem höre ich eigentlich nie, dass jemand den nicht mag. Dazu ist er jetzt schon ein Dokument einer so oder so geschichtsträchtigen Entwicklung, wie tiefschürfend war ja sogar zu Zeit der Veröffentlichung nicht absehbar. Das Potential ein großer Klassiker zu werden hat er auf jeden Fall.
Inception wäre in Sachen zukünftiger Klassiker vlt. die sicherere Wette. Und ebenso zurecht, aber The Social Network ist meiner Meinung nach ein Zacken feingeschliffener, da sitzt alles.
Ich war ehrlich überrascht, wie gut man dem doch folgen könnte, wenn man "Citizen Kane" nicht kennt. Der Erkenntnisgewinn hält sich dann eben nur eher in Grenzen und ein paar visuelle Anspielungen gehen an einem vorbei. Wichtiger wäre eher zu wissen, wer Orson Welles und Wiilliam Randolph Hearst waren und welche Rolle sie in der Zeit spielten. Da wird nämlich wenig bis nichts erklärt und kontextualisiert.defpro hat geschrieben: ↑Mi 9. Dez 2020, 17:02Andere Frage zu "Mank": Lohnt es sich, den zu schauen, wenn man "Citizen Kane" noch nicht gesehen hat oder versteht man dann verschiedene Bezüge und Anspielungen nicht?
Meine Freundin hat ihn definitiv noch nicht gesehen und ich vor einer halben Ewigkeit mal, aber hab eigentlich keine Erinnerungen mehr daran.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
The Social Network fand ich bei der Erstsichtung auch maximal nett.
Nicht mal der Soundtrack ist bei mir hängen geblieben.
Muss ihn vielleicht noch mal gucken.
Nicht mal der Soundtrack ist bei mir hängen geblieben.
Muss ihn vielleicht noch mal gucken.
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
Jeden Sonntagmorgen in der Kirche verbrenn'n
Für 'n paar Schmetterlinge an 'nem grauen Tag
Die Liebe ist tot und wenn nicht, dann stech ich nach...
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Ok, das klang in deiner ursprünglichen Aussage ja noch etwas anders. Wie gesagt, ich mag den Film auch sehr und kann ihn mir immer wieder mal ansehen, aber als zukünftigen Klassiker neben einem 2001 sehe ich ihn absolut nicht, dafür ist letzterer (und eigentlich alle Filme von Kubrick) visuell, intellektuell und poetisch auf einem ganz anderen Level.Taksim hat geschrieben: ↑Mi 9. Dez 2020, 18:13Um zu sagen, ob der so ein großer Klassiker wird, ist es halt noch zu früh.NeonGolden hat geschrieben: ↑Mi 9. Dez 2020, 17:24What? Das habe ich ja noch nie gehört. Ich find den zwar auch ganz gut gemacht, aber in einer Reihe mit Vertigo und 2001 würde ich den auf gar keinen Fall sehen.![]()
Aber er ist definitiv jetzt schon einer der anerkanntesten Filme der 10er. Vor allem höre ich eigentlich nie, dass jemand den nicht mag. Dazu ist er jetzt schon ein Dokument einer so oder so geschichtsträchtigen Entwicklung, wie tiefschürfend war ja sogar zu Zeit der Veröffentlichung nicht absehbar. Das Potential ein großer Klassiker zu werden hat er auf jeden Fall.
Von Fincher würde ich da auch immer Zodiac vorziehen. Ich glaube ich habe in den letzten Jahren keinen anderen Film öfter gesehen.

Ok, hier verlierst du mich völlig. Inception gehört für mich mit Interstellar und Tenet zur Pretentious Trilogy

Aber alles gut, Geschmäcker sind einfach verschieden.

Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Geschmack ist das eine, und ja bei Inception würde ich dir definitiv widersprechen, vor allem im Vergleich zu Tenet. Inception zeigt so gut warum Tenet nicht funktioniert, wie ich finde.NeonGolden hat geschrieben: ↑Mi 9. Dez 2020, 19:11Ok, das klang in deiner ursprünglichen Aussage ja noch etwas anders. Wie gesagt, ich mag den Film auch sehr und kann ihn mir immer wieder mal ansehen, aber als zukünftigen Klassiker neben einem 2001 sehe ich ihn absolut nicht, dafür ist letzterer (und eigentlich alle Filme von Kubrick) visuell, intellektuell und poetisch auf einem ganz anderen Level.Taksim hat geschrieben: ↑Mi 9. Dez 2020, 18:13Um zu sagen, ob der so ein großer Klassiker wird, ist es halt noch zu früh.NeonGolden hat geschrieben: ↑Mi 9. Dez 2020, 17:24
What? Das habe ich ja noch nie gehört. Ich find den zwar auch ganz gut gemacht, aber in einer Reihe mit Vertigo und 2001 würde ich den auf gar keinen Fall sehen.![]()
Aber er ist definitiv jetzt schon einer der anerkanntesten Filme der 10er. Vor allem höre ich eigentlich nie, dass jemand den nicht mag. Dazu ist er jetzt schon ein Dokument einer so oder so geschichtsträchtigen Entwicklung, wie tiefschürfend war ja sogar zu Zeit der Veröffentlichung nicht absehbar. Das Potential ein großer Klassiker zu werden hat er auf jeden Fall.
Von Fincher würde ich da auch immer Zodiac vorziehen. Ich glaube ich habe in den letzten Jahren keinen anderen Film öfter gesehen.![]()
Ok, hier verlierst du mich völlig. Inception gehört für mich mit Interstellar und Tenet zur Pretentious Trilogy![]()
Aber alles gut, Geschmäcker sind einfach verschieden.![]()
Bei der Frage des zukünftigen Klassikers meine ich aber eher allgemein oder objektiv (auch wenn das ein gefährliches Wort in diesem Kontext ist). Da bin ich bei Inception sicher und bei Social Network ziemlich sicher, dass wir auch in 50, 100 Jahren noch drüber sprechen werden und dass sie weitere Filme beeinflussen werden. Selbst wenn ich sie nicht mögen würde, würde ich das sagen. Ich bin z.B. kein Riesen Herr der Ringe-Fan (einfach nicht mein Genre), aber natürlich sind das zukünftige Klassiker, das sind quasi unsere Epen á la Ben Hur oder Lawrence of Arabia. Tatsächlich Liebe ist ziemlich kitschiger Mist, aber da bin ich mir auch recht sicher, dass der sich halten wird. Es geht mir da jetzt eher um den kulturellen Einfluss.
Also möchte ich weniger The Social Network in irgendeinem filmischen Aspekt mit 2001 vergleichen, da kann ich auch deine Irritation verstehen. Sondern ich meinte jetzt wirklich strikt in der Riesenkategorie "Beste Filme aller Zeiten" oder sagen wir lieber "bedeutendste Filme aller Zeiten". Da wär jetzt meinetwegen auch Stirb Langsam dabei, der ebenso nicht so komplex wie 2001 ist, aber eben auf ganz anderer Ebene ein Klassiker ist.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Oder auch Forrest Gump 

Christmas King 2019, 2020, 2021
Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Stimmt, zweifellos (ich find den jetzt auch nicht so schlecht, wie er manchmal gemacht wird).
Aber Pulp Fiction und Die Verurteilten sind dann schon noch mehr ein Mix aus Klassiker, was das Publikum angeht und Renommee, was die Filmgeschichte angeht.
Aber Pulp Fiction und Die Verurteilten sind dann schon noch mehr ein Mix aus Klassiker, was das Publikum angeht und Renommee, was die Filmgeschichte angeht.
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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
2001 war der finanziell erfolgreichste Film 1968, der damalige Avengers demnach. Nur konsequent, dass die Academy den ignoriert hat

Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?

Jedem puristischen Filmstudenten läuft gerade ein kalter Schauer über den Rücken

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Re: Der neue Filmthread oder guckt denn keiner mehr Filme?
Spannend wird auch zu sehen, welcher Film zu seiner Veröffentlichung richtig getrasht wurde, der dann zum Klassiker wird. Da gibt's ja ebenso wilde Geschichten, dass z.B. Fight Club oder Zwei Glorreiche Halunken bei den Kritikern richtig durchfielen. Die schon erwähnten Razzie-Nominierungen für The Shining finde ich da auch weiterhin nur krass.
Lässt sich schwer abschätzen. Zu seiner Zeit ging mir das ein bisschen bei "mother!" so (hatten wir da glaube ich auch diskutiert), wo ich die Kritik schon nachvollziehen kann, aber ich den super fand. Die Razzie-Nominierungen hielt ich da ebenso für verfehlt.
"Spring Breakers" wäre noch so einer, der mir einfallen würde, aber da bin ich eher fasziniert, wie positiv der doch (zumindest mittlerweile) von Kritikern aufgenommen wird (das Publikum spaltet er, durchaus verständlicherweise). War aber in vielen Dekaden-Listen der 10er zu finden.
Der hätte Potential mit seinen Provokationen, seiner reizüberflutenden Ästhetik und den repetitiven Elementen komplett abgekanzelt zu werden, um dann später neu entdeckt zu werden. Ist aber nicht passiert. Ich finde ebenso, dass unter der Fassade viel herauszulesen ist. Bzw. aus dem Umstand, dass alles nur Fassade ist, lässt sich viel herauslesen.
Lässt sich schwer abschätzen. Zu seiner Zeit ging mir das ein bisschen bei "mother!" so (hatten wir da glaube ich auch diskutiert), wo ich die Kritik schon nachvollziehen kann, aber ich den super fand. Die Razzie-Nominierungen hielt ich da ebenso für verfehlt.
"Spring Breakers" wäre noch so einer, der mir einfallen würde, aber da bin ich eher fasziniert, wie positiv der doch (zumindest mittlerweile) von Kritikern aufgenommen wird (das Publikum spaltet er, durchaus verständlicherweise). War aber in vielen Dekaden-Listen der 10er zu finden.
Der hätte Potential mit seinen Provokationen, seiner reizüberflutenden Ästhetik und den repetitiven Elementen komplett abgekanzelt zu werden, um dann später neu entdeckt zu werden. Ist aber nicht passiert. Ich finde ebenso, dass unter der Fassade viel herauszulesen ist. Bzw. aus dem Umstand, dass alles nur Fassade ist, lässt sich viel herauslesen.
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