Ich war gestern bei
Basement in der Kantine in Köln. Das aktuelle Album hat mir nichts gegeben und das Konzert war auch eher unter "kann, aber muss nicht" eingeordnet. Konnte dann aber doch im Vorfeld einen Schnapper machen, sodass ich im Endeffekt doch hiingegangen bin. Die Kantine war glaube ich nicht ausverkauft, aber sehr gut gefüllt. Laden finde ich in Ordnung, für Kölner Verhältnisse liegt er halt nur am Arsch der Welt. Zu meiner Überraschung gab es keine Absperrung vor der Bühne. Hätte ich so nicht erwartet.
Muncie Girls - Solider Start, halbe Stunde mit einem Sound irgendwo zwischen Punk und Indie. Ich habe eigentlich nichts daran auszusetzen. Es ist nicht wirklich meine Musik und ich würde auch nie Geld für die Band ausgeben, wenn sie solo spielen, aber die machen ihre Sache schon gut und kamen auch gut an. Sinnvoller Support Act.
Culture Abuse - Als ich zum ersten Mal den Namen
Culture Abuse gelesen habe, war ich mir sicher, dass sich dahinter eine unfassbar wütende Hardcore Band verbrigt, bei der harter Mosh garantiert ist. Wurde dann direkt eines Besseren belehrt. Probs erst einmal an den einen Gitarristen, der aussieht wie der Sänger von
Power Trip und mit Steve Austin Shirt auf die Bühne kam.

Ging dann auch nach schneller Umbeupause zügig los. War auch nach 25 Minuten direkt wieder vorbei. Kürzer als von mir erwartet bei zwei Alben, aber ich hätte es auch keine Minute länger gebraucht. Über den Sound kann man denken, was man will. Mich kickt es nicht so recht, aber kann duraus verstehen, dass man das cool findet. Leider war der Sänger extrem betrunken und ich habe mich teilweise wirklich geschämt bei Ansagen und Verhalten während der Songs. Das war nix und hat alles runtergezogen. Dann doch lieber
Swain.
Basement - Es war gut, aber man muss sich halt damit abfinden, dass die Band mittlerweile so etwas wie Stars sind. Die Möglichkeiten, sie in kleineren Läden zu sehen wird es wohl so nicht mehr geben. Es sei der Band gegönnt, auch wenn ich eine Ansage des Sängers sehr unsympathisch fand. Die Setlist war stark vom neuen Album beeinflusst, aber wie schon bei der "Promise Everything" kommen auch hier die Songs live deutlich besser und härter als auch Platte. Sound war zu Beginn ausbaufähuig, wurde dann zum Glück auch besser. Ich bin weiter Fan der alten Sachen und wurde auch da ab und an mit "Whole", "Covet", "Crickets Throw Their Voice" und Konsorten zufriedengestellt, die auch durchweg die Highlights des Sets darstellten. Auch, was die Publikumsreaktionen anging, waren es mit die einzigen Songs, bei denen es durchgehend Stage Dives gab. Ansonsten war allerdings die Publikumsbeteiligung sehr gut, viele textsichere Leute. Das war schon cool. Es ist halt einfach nur mittlerweile sehr groß und dementsprechend passieren allerlei merkwürdige Dinge, die ich so schon ewig nicht mehr gesehen habe wie Menschen, die zu Beginn eines Songs einen riesigen Pit aufdrücken. Auch der Dude, der sinnlos seine Mittelfinger Richtung Band ausstreckte, durfte nicht fehlen. Sei es drum. Belustigend habe ich die Szene verfolgt als der durchweg übel dreinblickende Bühnensecurity zweimal ein Mädchen aufgefordert hat, von den Schultern ihres Freundes herabzusteigen während bei dem zweiten Mal gefühlt 30 Sekunden später eine Person einen Salto ins Publikum machte. Man muss halt konsequent bleiben. Den Preis für das größte Arschloch des Tages geht allerdings an den Merchguy/Roadie/Whatever von
Basement, der seitlich and der Bühne stand und bei den ersten zwei Songs jeden Stage Diver körperlich versucht hat daran zu hindern über die Bühne zu laufen bis hin zu einem energischen Tritt. Er wurde dann zum Glück vom Sänger von der Bühne geschickt. Guter Move. Fazit: Wenn man sich mit dem kontinuierlichem Wachstum der band arrangiert, erlebt man ein durchweg unterhaltsames Konzert geboten.