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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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Norakete
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Norakete » Di 31. Jul 2018, 15:30

Suitemeister hat geschrieben:
Di 31. Jul 2018, 14:48
Gaslight Anthem, '59 Sound. Alter. :herzen2:

Immer noch große Liebe.
Stimme uneingeschränkt zu :herzen1:
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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Di 31. Jul 2018, 18:16

defpro hat geschrieben:
Di 31. Jul 2018, 15:11

1. oder 2. Abend?
Zweiter! Fands auch ganz großartig. Bericht kommt Freitag, da habe ich - wie der Name schon sagt - frei.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Suitemeister » Mi 1. Aug 2018, 11:19

Jup, zweiter.

Moosgeist
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Moosgeist » Mi 1. Aug 2018, 11:57

Judas Priest + Black Star Riders, 31.7. Zenith (München)

Karte: 55 € (OP 59+1 €)
Zuschauer: ca. 6000 (ausverkauft)

Tadaa, der Hänger-Trupp hats mal wieder geschafft sich rechtzeitig mit Tickets einzudecken, bevor die Bude ausverkauft ist. Nicht! Oh Mann, dann heißt es halt mal wieder kurz vorm Konzerttag Facebook, ebay Kleinanzeigen etc. zu durchforsten. Und wie so oft mit mehr Glück als Verstand. Zwei von drei Karten unter Wert geschossen und die dritte keine 5 Minuten nach Eintreffen am Zenith verhaftet. Läuft! Zwar nicht für 25 € wie fürs Rockavaria respektive Maiden, aber das soll nicht der Maßstab sein, erdreisten sich sogar Agnostic Front am 16.8. "fast so teuer wie Maiden zu sein" (nicht ganz ernst gemeinter O-Ton von nem Kumpel).
Eintritt in die Sauna, die anfangs noch gar nicht so saunenmäßig warm ist, und erster Abstecher zum Merchstand. Motive zwischen so la la und fürn Zwanni würds schon gehen. Die 35€ pro Shirt lassen uns dann aber doch den schnellen Gang zur Bar antreten. Ich meine mal (in diesem Forum?) gelesen zu haben, dass das Merch immer liebloser gestaltet wird, je größer eine Band ist. In diesem Fall absolute Zustimmung.

Ach ja, Musik gabs selbstverständlich auch. Die Black Star Riders dürfen ohne schlechtes Gewissen als Thin Lizzy-Nachfolger gewertet werden, spielt ja dort die halbe Mannschaft der aktuellen Lizzy-Besetzung, herausstechend natürlich Alt-Gitarrenmeister Scott Gorham. Meiner Hoffnung auf einen Klassiker von TL wird mit "The Boys are Back in Town" nachgekommen, ansonsten setzen die 6 Jungs - mit, warum auch immer, 3 Gitarren - auf eigenes Material, das natürlich schon sehr nahe am "Original" ist. Leider ist der Sound ziemlich verwaschen, was sich über die ganze Stunde Spieldauer auch nicht mehr ändert. Ordentlichen Zuspruch gibts verdienterweise trotzdem. Wenn ich allerdings wählen hätte dürfen, wären Megadeth wie in Mannheim und Freiburg als Anheizer auf die Bretter gegangen.

Sabbaths "War Pigs" kündigt nach über einer halben Stunde Umbaupause Judas Priest an, die mit dem Titeltrack des neuen Albums starten. Der Sound plötzlich eine ganze Nummer besser (ein Schelm, wer wie Lars Ulrich denkt...) und ein Rob Halford, der mit seinen 66(!) Jahren immer noch bzw. wieder die höchsten Töne rauspresst als wäre er 25. Puh, also ich war schon von seiner Leistung auf "Firepower" überrascht, aber live?! Kleiner Spoiler: Halfords Gesang soll über den Großteil der Spielzeit gut herhalten. Ein paar Aussetzer seien ihm wirklich verziehen, ebenso, dass ihm beim heftigen "Painkiller" etwas die Puste ausgeht. Ansonsten hat sich Richie Faulkner als Downing Nachfolger richtig gut eingefunden und für den an Parkinson erkrankten Glen Tipton spielt mittlerweile Andy Sneap (Hell, Sabbat, Producer von x-tausend Metal-Scheiben). Die Setlist ist durchgehend stark bestückt und berücksichtigt fast alle Schaffensphasen von "Sin After Sin" bis "Painkiller". Von der neuen Platte kommen davon drei Songs ("Firepower", "Rise from Ruin" und "Lightning Strikes"). Kleiner persönlicher Wermutstropfen, denn es gibt kein "The Sentinel", "Nightcrawler", "Eat me Alive" oder "Electric Eye". Die Liste liese sich noch ellenlang fortführen. Ich möchte aber echt nicht mit einer Band tauschen, die so einen Backkatalog vorweisen kann wie Priest und dann eine Setlist zusammenzustellen muss, die a) möglichst abwechslungsreich ist, b) alle halbwegs zufriedenstellt und c) auch noch Halfords Stimme berücksichtigt. Ein Ding der Unmöglichkeit.
Der Zugabenblock ist dann so vorhersehbar wie legendär: "Metal Gods", "Breaking the Law" und "Living After Midnight". Glen Tipton übernimmt hier unter tosendem Applaus die Gitarre. Schöne Geste! Erwähnenswert ist an dieser Stelle auf jeden Fall noch die saustarke Lichtshow und die rießen Video-Wall im Hintergrund, auf der immer wieder Animationen zu sehen sind.
Danach ist leider Schicht im Schacht und jede Menge durchgeschwitzte Fans werden anschließend in die immer noch 20 Grad warme Nacht entlassen, obwohl man es sicher, trotz der Hitze, noch eine Stunde länger an diesem grandiosen Abend ausgehalten hätte.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 2. Aug 2018, 09:31

Ich war gestern bei Listener in Oberhausen im Druckluft. Vorher noch beim angrenzenden Schmackofatz gegessen. Kann ich nur jedem empfehlen. Es waren vielleicht 60 Leute da, für Druckluft Verhältnisse ganz ordentlich. Es gab keinen Support, was ich auch sehr angenehm fand. Frühes Ende unter der Woche ist immer was Feines.

Listener - Sind mittlerweile zu viert. Beim letzten Mal im Druckluft waren sie noch zu dritt, ob beim Arctangent letztes Jahr schon ein viertes Mitglied dabei war weiß ich gar nicht mehr. Ich bin auch etwas skeptisch, da ich das Gefühl hatte, dass die das Gerede des Sängers mit einer zweiten Gitarre etwas untergeht. Allerdings war der Sound auch alles andere als gut, sodass es generell schwer zu beurteilen ist, ob meine Skepsis berechtigt ist. Ansonsten war es aber wie immer ein unterhaltsamer Abend, für 12 Euro macht man da nichts falsch. Nette Typen, in meinen Augen ziemlich einzigartige Mucke, mir ist zumindest noch keine andere Talk Music Band über den Weg gelaufen. Auch diese vielen Instrumental Parts und Trompeteneinsäte gefallen. Leider ist die Musik der Band auch sehr anfällig für Idioten, die mit ihrem Galber oder sonstigen Aktionen den Gig zerstören. So war es dieses Mal auch, denn im Druckluft gibt es tradiotionell mindestens eine Person, die sich irgendwie zu dem Konzert verirrt hat und sich dort danebenbenimmt. Es war allerdings nicht so schlimm wie vor zwei Jahren. Wenn der Trend weiter anhält und die Band noch 4-5 Gigs in der Venue spielt, könnte es gut werden. Tatsächlich meinte der Sänger zu meinen Freundin, die sich nacch dem Gig die neue Platte gekauft und sich noch ein Bisschen unterhalten haben, dass in dieser Venue irgendwie jedes Mal Leute sind, die sich daneben benhemen. Faszinierend, wie eine deutsche Venue bei einer amerikanischen Band in Verruf gerät.
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 7. Aug 2018, 08:51

Kurzer Rückblick auf zwei Shows, die ich letzte Woche besucht habe. Donnerstag war ich bei SOP im AZ Köln. Letzte Köln Show bevor es (nach meinem momentanen Kenttnisstand) im Oktober endgültig vorbei ist. 50-60 Besucher an einem Donnerstag bei gefühlt 47 Grad im Raum. Da kann man nicht meckern.

Spark - Zum zweiten mal gesehen, zum zweiten mal im AZ Köln. Letztes Mal gefiel es mir noch einen Ticken besser, aber an sich kann man sich den schnellen, Youth Crew inspirierten Hardcore gut geben. Youth of Today Cover hat auch gepasst. Solider Beginn.

Domain - Es wurde noch schneller, die Songs kürzer und das Set hat die 15 Minuten Marke gerade so geknackt. Vor der Bühne war trotz unangenehmer Temperaturen auch was los. Singalongs, Side to Sides, das volle Programm. Bester Auftritt des Tages.

Existence - Endlich mal gesehen. Band aus Schweden mit einer sehr starken Demo. Dieses Jahr gab es noch ne neue 7 Inch oben drauf, auch nicht zu verachten. Sound wurde etwas metallischer und moshlastiger. Natürlich war dementsprechend auch hier Stimmung vor der Bühne. Leider gab es zu Beginn des Sets ein paar Probleme mit dem Mikro. Dementsprechend ist für weiteren Auftritt sicherlich noch Luft nach oben.

SOP - Show war in Ordnung. Das ist jetzt nicht die beste Band der Welt, aber über die Jahre hinweg halt immer mal wieder gesehen und ich hatte nie den Drang nach zwei Songs den Raum zu verlassen. Sound ist recht punkig ohne groß an Härte zu verlieren. Was mich etwas stört ist die Nutzung des Dirty Money Intros, eines der großartigsten Hardcore Intros, keine Frage. Aber da die band selbst ein Intro hat und dieses auch spielt, würde ich doch eher irgendeinen Song von Dirty Money covern und das eigenen Intro an den Anfang setzen.



Am Samstag war ich dann bei Vlada Ina in Duisburg im Jugendzentrum Mühle, kleiner Laden. Leider nicht einmal zehn Zahlende, aber dank vier Bands + Mercher sah es doch nicht ganz so leer aus. Temperaturen natürlich wieder unangenehm hoch.

Hostile - Hier stelle ich mir weiterhin die Frage, ob die Band lieber Hardcore oder Black Metal machen möchte. Nachdem ich bei den letzten Auftritten das Gefühl hatte, dass Black Metal eher das Favorit der Band ist, klang es am Wochenende eher mehr nach Hardcore. Da ich den Black Metal Sound der Band allerdings besser finde ist es in meinen Augen eher ein Rückschritt. Mal sehen, wie es dort weitergeht. Probs allerdings für die Nutzung einer Wasserpistole während eines Breakdowns und das Verteilen von Capri Sonne. Im Publikum gab es harten Mosh, solider Beginn

Torch It - Ist okay, aber es klignt für mich weiterhin wie Harm/Shelter, wobei einige Soundintros 1 zu 1 nach AYS klingen. Erfinden sicherlich das rad nicht neu, machen ihre Sache aber ganz ordentlich. Kann man sich geben, ob man das muss? Ich weiß es nicht.

Second Sight - Dieses Jahr noch gar nicht gesehen, eigentlich ein Unding. Sound war wie immer modern. Backtrack und Konsorten lassen grüßen. gab auch neue Songs, die Anfang nächsten jahres rauskommen sollen. Da wird sicherlich auch wieder häufiger im Umkreis gespielt. Bin gespannt.

Vlada Ina - Wenn ein Bandmitglied ein Big Mike & Gianni La Bamba trägt und die Band mit einem Black Sabbath Intro beginnt, kann man eigentlich nicht mehr verlieren. Sound war dann etwas rougher als bei den vorherigen Bands, Die Jungs mögen auf jeden Fall Metal. Hat in meinen Augen gut gegroovt und wird sicherlich bei Gelegenheit ein weieres Mal ausgecheckt.
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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Di 7. Aug 2018, 11:51

The Gaslight Anthem am 29. Juli im Kölner Palladium
-> In Kürze auch mit Fotos im Magazin

Manchmal setzt so eine Pause ja neue Kräfte frei. Wie gut das funktionieren kann, haben The Gaslight Anthem bei ihrem Auftritt im Kölner Palladium Ende Juli gezeigt. Auch wenn sich die Jersey-Rock’n’Roller um Frontmann Brian Fallon eigentlich seit drei Jahren im unbefristeten Hiatus befinden, ist die Band nun für ein paar ausgewählte Shows zurückgekommen. Der Anlass war das zehnjährige Jubiläum ihres wohl stärksten Werkes: The 59‘ Sound.

Das Palladium ist wie bereits am Vorabend ausverkauft – und obwohl die Sommerhitze über dem Rhein zu kleben scheint und jedes laue Lüftchen unterbindet, ist die Stimmung von Beginn an großartig. Das hat auch seinen guten Grund, denn eigentlich spielten The Gaslight Anthem jedes Jahr in Deutschland, dem Markt, in dem sie ihre wohl größten kommerziellen Erfolge erzielt haben. Die vergangenen drei konzertlosen Jahre sind da beinahe schon als eine kleine Zäsur zu bewerten.

Die Supportacts Matthew Ryan und Dave Hause fügen sich optimal ein. Insbesondere Letzterer hat sich durch Auftritte auf Festivals oder bei der Revival Tour – einer von Chuck Ragan ins Leben gerufenen Konzertreihe mit dem Ziel, US-amerikanische Folk Musik in ihrer traditionellen Weise darzubieten – in Deutschland bereits einen Namen gemacht. Dies zeigt sich auch heute, denn das Publikum ist bei Songs wie Bury Me In Philly oder Time Will Tell überaus textsicher. Die Musik der beiden Amerikaner, rock’n’rollige Singer-Songwriter-Stücke mit – natürlich – Springsteen- oder Petty-Flair, dient als idealer Einheizer. Um Punkt 21:30 Uhr sind die rund 4.000 Anwesenden bereit.

The Gaslight Anthem kommen ohne viel Trara auf die Bühne und fangen an zu spielen: Handwritten, Wherefore Art Thou, Elvis? – die Leute sind von Beginn an dabei, singen und tanzen. Den emotionalen Höhepunkt gibt es bereits ganz früh im Set: Ab dem fünften Song spielt das Quartett ihr Meisterwerk The 59‘ Sound am Stück herunter. Spätestens ab diesem Zeitpunkt gibt es dann auch kein Halten mehr: Die Zuschauer strömen aus allen Ecken des Palladiums in die Mitte, wo sich ein singendes und springendes Knäuel bildet.

Mag man sich zur Tourankündigung noch gefragt haben, ob die Band etwas von ihrer sympathischen Ausstrahlung und ihrer Energie verloren habe, zerstreuen sich diese Gedanken sehr schnell. Die klare Antwort lautet: Auf keinen Fall. Viel mehr ist die Spielfreude quasi greifbar und wirkt sich entsprechend auf die den 59er Sound feiernde Menge aus. Ob wilder Tanz beim Titeltrack, andächtiges Schwelgen bei der Tom-Petty-Homage Even Cowgirls Get the Blues oder die großen Emotionen bei Here's Looking at You, Kid – dieses Konzert, dieses Album kann alles.

Zwischendurch vergisst Brian Fallon, am Vorabend laut anderen Besuchern überwiegend still, dann sogar vor lauter Gerede fast schon, dass er eigentlich noch Songs spielen möchte. Man habe ja sowieso den ganzen Abend Zeit. Fallon gibt witzige Anekdoten zum Besten, schäkert mit dem Publikum, verspricht einer schwangeren Anhängerin auf dem Balkon freie Verpflegung für den Rest des Abends und spielt dem Lichttechniker Streiche. Auch dahingehend fällt auf: Die Pause scheint der Band gut getan zu haben. Nach den vielen Touren wirkten The Gaslight Anthem 2014 und 2015 eher müde. Davon ist an diesem Abend überhaupt nichts zu spüren.

Nachdem das The 59’ Sound-Set mit The Backseat endet, folgt ein Best of des Bandkatalogs. Überraschend: Mit Underneath the Ground schafft es nur ein Song des letzten Albums Get Hurt ins Set. Das Debüt Sink or Swim ist hingegen, sehr zur Freude des Autoren, mit Boomboxes and Dictionaries, Drive und We're Getting a Divorce, You Keep the Diner gleich dreifach vertreten. Im Grunde fehlt es nur an Fallons vielleicht persönlichsten Song, Blue Jeans & White T-Shirts oder einem der eher selten gespielten Schmankerl wie Red at Night.

Nach diesem Auftritt von The Gaslight Anthem wäre diese Kritik aber wie die berüchtigte Suche nach dem Haar in der Suppe. Was nach Ende der Show, die starke 27 Songs umfasst und in dem gemeinsam mit Dave Hause gespielten American Slang gipfelt, bleibt, sind ein ziemlich durchgeschwitztes Shirt, wunderbare Erinnerungen und die Hoffnung, dass die Band bald wieder regelmäßiger auf Tour geht.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baltimore » Fr 10. Aug 2018, 23:37

Komm gerade von Get Well Soon aus der Elbphilharmonie. Was war das schön. :love:

Konzert ging etwa 100 min und es waren insgesamt 14 Musiker auf der Bühne. Durch die 4 Bläser und 4 Streicher war der Sound natürlich richtig fett. Setlist lag schwerpunktsmäßig auf dem aktuellen Album, aber es wurden auch ein paar alte Perlen und Raritäten gespielt, z.B. das erste Mal sei 8 Jahren 'You/Aurora/You/Seaside'.

Konstantin und Band waren super drauf und es hätte anschließend sogar noch ne Signierstunde gegeben.

War definitiv mein bestes Get Well Soon-Konzert und ich weiß gar nicht, ob ich sie noch einmal ohne Verstärkung sehen möchte, weil das so toll war.

Das war jetzt heute mein 15.Elphie-Konzert (9x Großer Saal, 5x kleiner Saal, 1x Kaistudio). Mal sehen, ob ich dieses Jahr die 20 noch voll mache. :doof:
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Stebbie » Mo 13. Aug 2018, 14:31

Gestern Abend ging es nach dem Haldern Pop gleich weiter zu Chelsea Wolfe in den Kampnagel - ich war zwar nach nur drei Stunden Schlaf und der Rückfahrt enorm gerädert, aber es hat sich definitiv gelohnt. Dabei hat es mich zunächst überrascht, dass sie nur im kleinen KMH gespielt hat und nicht im größeren Saal, da ich sie eigentlich etwas größer eingeschätzt hatte. So waren dann vielleicht 200-300 Leute dort.

Support war Peter Wolff(?), der wohl vorher bei Downfall of Gaia war (so hab ich das zumindest aus den Gesprächen von Flecha und Kollegen rausgehört), der sehr dronige Klanglandschaften erzeugt hat, was bei der Müdigkeit natürlich sehr hilfreich war :lol: Chelsea Wolfe spielte dann knappe 70 Minuten, was mir aber auch ehrlich gesagt gereicht hat - auch wenn ich es wirklich stark fand! Der Fokus lag schon sehr auf Hiss Spun (7 von 13), aber da ich die alten Sachen noch gar nicht so wirklich kenne, kam mir das sehr entgegen.

Es hat sich also gelohnt sich durch die Müdigkeit zu kämpfen - beim nächsten mal dann gerne wieder!
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Rieper » Mi 15. Aug 2018, 20:32

Wir haben am Montag und gestern zwei tolle Abende gehabt. Am Montag waren wir in Winterthur. Dort finden aktuell die Musikfestwwochen statt. Täglich gibt es kostenlose Konzerte, ehe am kommende Wochenende das kostenpflichtige Programm stattfindet.

Der Montag war wirklich toll. Zunächst spielten auf der Bühne in der Altstadt von Winterthur Big Thief eine Stunde lang. Auf Platte hat mich deren Musik noch nicht endgültig überzeugt. Live war das aber ganz toll. Ein mit wippender und sichtlich begeisterter Gisbert zu Knyphausen im Publikum tat sein übriges dazu.

Pünktlich zum Konzertende hat es angefangen wie aus Kübeln zu schütten. Wir haben es dann schnell in den überdachten Food-Court geschafft, wo es tolles Essen zur Auswahl gab. Ich habe noch nie so einen guten Falafel-Döner gegessen (die Minzblätter :thumbs: ). Kurz bevor dann Gisbert zu Knyphausen dran war, hat es aufgehört zu regnen. Zu Beginn gab es einige Songs vom aktuellen Album. Pünktlich zum ersten älteren Lied setze der Regenschauer wieder ein. Er wurde im Laufe des Konzerts immer stärker. Das hat aber wunderbar zu der Musik gepasst und ich hatte so oft Gänsehaut während des Konzerts wie noch nie in so einem kurzen Zeitraum. Der Sänger, die Band, die Location, das Wetter und das Publikum - es hat alles zueinander gepasst. Und ich hatte Angst vor dem Publikum, da der Abend gratis und die Befürchtung groß war, dass es dadurch zerredet wird. Aber durch den starken Regen haben sich die Reihen etwas gelichtet und es war super entspannt. Die Setlist war auch ganz gut durchmischt.

Im Anschluss gab es noch im Albani Die Nerven. So voll war es da wohl selten. Allzu lange konnten wir leider nicht bleiben, aber das was wir gesehen haben war sehr gut. Ein rundum gelungener Abend :herzen2:

Gestern dann waren wir in Zürich. Im Kaufleuten spielten Grizzly Bear. Es war umwerfend, live finde ich sie sehr gut. Sehr sympathische Herzensband meinerseits :herzen2: Das Kaufleuten ist ein Klub für eher etwas betuchtere Menschen. So waren auch die Ticketpreise, Getränkrepreise und das Publikum bestand wohl aus großen Teilen von Leuten die bei UBS direkt Feierabend gemacht haben. Man konnte zum Beispiel auch das Ticket mit eine Zwei-Gänge-Menü kaufen für insgesamt ca. 120 Euro. Viele Anzugmenschen und Sekt- oder Champagnergläser haben wir gesehen. Das Publikum war insgesamt sehr entspannt und angenehm. In Zürich stört mich oft das Publikum, weil sehr viel geredet wird. Diesmal war so gut wie gar nichts zu hören. Konzertbeginn um 20.00 Uhr und das Ende um 21.30 Uhr passt auch, so ist man am nächste Tag fit in der Arbeit.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 16. Aug 2018, 08:08

Ich war gestern bei Take Offense in Essen im Dont Panic. Es waren vielleicht 20-25 Zahlende anwesend, hätte mit etwas mehr gerechnet, aber die Shows in dem Laden laufen irgendwie nie gut. Man gewöhnt sich dran.

Bad Assumption - Oh, das war wirklich hart. Hardcore Band aus Münster, waren zu dritt, sind aber anscheinend vier Leute. Generell ohne etatmäßigen Sänger, gestern gabs halt nur eine Gitarre statt zwei. Leider klang alles ziemlich holprig, um das mal vorsichtig auszudrücken. Da hat einfach gar nichts gesagt und ab und zu hatte ich auch das Gefühl, dass gesanglich ziemlich viel schiefläuft und niemand so wirklich weiß, wer wann was singen soll. Dazu gab es noch sehr unangenehme Ansagen. Gut, Hardcore Publikum ist wie schon oft betont alles andere als ein dankbares Publikum, aber wenn ich merke, dass wirklich keiner Bock hat sollte ich vielleicht doch fix mein Stiefel runterspielen und nicht noch pseudolustige fünfminütige Ansagen machen. Ganz unangenehm.

Broken Teeth - Sonntag gesehen, heute gesehen. Man kommt um die Band nicht herum, obwohl ich das Gefühl habe, dass die ihre maximale Größe erreicht haben. Das Album hätte viel früher kommen müssen, wobei es in meinen Augen auch weiterhin nicht an die EPs rankommt. Da die Setlisten aber immer gut gemixt sind will ich mich nicht beschweren. Gestern war es okay, bisschen Bewegung im Punlikum. Für 25 Leute im Raum war es okay. Natürlich schon deutlich stärker gesehen (Berlin vor Down to Nothing oder in Aachen, da war die Hölle los), aber es unterhält doch jedes mal auf einem akzeptablen Niveau. Freitag spielen sie in Köln, lass ich aus. Der nächste Gig kommt aber bestimmt noch dieses Jahr.

Take Offense - Weiterhin klasse metallischer Hardcore und die Jungs wirken auch sehr nett. Hätten mehr Support verdient. Das steht außer Frage, aber irgendwie sind die 2011/2012, als die die ersten Male hier rübergekommen sind zwischen Expire, Backtrack und Konsorten etwas untergegangen. Schade. Gig war in Ordnung. Weiterhin etwas Bewegung. Solider Gig und auch solider Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Moosgeist » Fr 17. Aug 2018, 09:42

Warbringer + Tortureslave, 16.08. Backstage Club (München)

Karte: 14€
Zuschauer: ca. 65

Ähnlich wie neulich beim Free & Easy stellte sich heute die Frage welche der Backstage-Locations der Tross ansteuern soll. New York Hardcore der Marke Agnostic Front oder voll-auf-die-Schnauze-Thrash von Warbringer? Da wir zweitgenannte schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen haben und AF 2018, oder spätestens 2019, wahrscheinlich eh noch 2-3x in München einfallen, fiel die Wahl ziemlich schnell auf Warbringer.

Passend zum Headliner feuern Tortureslave als lokaler Opener erst mal recht aggressiven Thrash von der Bühne, die später gespielten Songs dabei mit ordentlicher, leicht technischer Death Metal Schlagseite. Nicht nur einmal kamen Gedanken an Cannibal Corpse auf. Wusste durchaus zu gefallen. Pluspunkte gibt es noch für Ansagen gegen CSU/Überwachungsstaat, Idioten die nichts aus der Geschichte lernen und das schicke Merch. Vor allem für eine Band die gerade mal eine Demo-EP hat sehr respektabel.

Eigentlich sind Warbringer in diesen Wochen mit Sepultura unterwegs, wobei München ohne die Überbleibsel von Brasils Finest betourt wird. Leider finden sich an diesem warmen Donnerstagabend nur um die 65 Zahlende ein, die Bock auf eine Runde Thrash a la Slayer, Exodus oder Demolition Hammer haben, weshalb sich auch die Bewegung im Publikum während der 75 Minuten Spielzeit leider in Grenzen hält. Wie auch immer, die Anwesenden erfreuen sich trotzdem über Abrissbirnen wie „Combat Shock“, „Living Weapon“, „Severed Reality“ oder „Woe To The Vanquished“ von der gleichnamigen, aktuellen Platte. Energie- und Aggressionslevel am oberen Ende, Genickschmerzen vorprogrammiert.
Warbringer beweisen nicht nur, dass sie die wahrscheinlich beste Band des immer noch grassierenden Thrash-Revivals sind, sondern haben mit Jon Kevill auch noch einen der stärksten Sänger in petto. Dieser wütet wie ein Irrer über die Bühne, stachelt das Publikum pausenlos an und ist auch sonst der geborene Frontmann. Nur die Great Audience-Ansagen hätte er sich sparen können, ansonsten war das ein top Abend, der mich auf ein baldiges Wiedersehen hoffen lässt. Eine gemeinsame Tour mit Powertrip hätte doch was, oder?
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von glutexo2000 » Mi 22. Aug 2018, 11:54

Ich war gestern bei Incubus im Mehr! Theater in Hamburg. Hatte mir vorher spontan günstig Tickets geholt und dafür hat es sich allemal gelohnt.
Zum Glück kommt man auch mit Sitzplatz-Karten in den Steh Bereich... Gut zu wissen für die Zukunft. Wir waren um 20 Uhr da, den Support habe ich nicht mitbekommen, weil ich da noch an der Bar stand. Nach drei Bier und mit Beginn des Hauptacts sind wir dann vorne rein. Die Setlist fand ich eigentlich echt super. Ich bin kein riesen Fan, weshalb ich einige Songs erst am Tag vorher gehört habe. Teilweise fiel es mir aber schwer diese Songs zu erkennen, weil der Sound echt ziemlich matschig und blechern war. Bass war auf jeden Fall zu leise. Vom Gesang habe ich auch wenig verstanden. Sehr schade. Bei Iggy Pop und Enter Shikari war der Sound auch kein Feuerwerk, aber allemal ok. Band war gut aufgelegt und sympathisch. Publikum schien mir jetzt nicht so textsicher, wie aus Berlin berichtet wurde. Wir waren so 10 Leute die vorne abgegangen sind, ansonsten hatte ich das Gefühl, wurde das Publikum nicht so ganz abgeholt. Kann aber auch sein, dass ich das falsch wahrgenommen habe. Meine Highlights waren Anna Molly, Pardon Me, Calgone und die fantastische Zugabe mit Are You In (+Snoop Dogg Snippet!) und Drive. Die neusten Songs haben echt überhaupt nicht gezündet. Zum Glück waren es nur drei.
Insgesamt solides Konzert und ne tolle Live Band, die ich mir auf einem Festival auf jeden Fall wieder anschauen würde!

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von dusk » Mi 22. Aug 2018, 12:07

glutexo2000 hat geschrieben:
Mi 22. Aug 2018, 11:54
Wir waren um 20 Uhr da, den Support habe ich nicht mitbekommen, weil ich da noch an der Bar stand.
Schade, würd' mich interessieren, wie die live ist. Mag ihr Album ganz gerne. Aber es waren ja noch mehr aus dem Forum vor Ort, oder? :smile:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Hullabaloo92 » Mi 22. Aug 2018, 12:45

dusk hat geschrieben:
Mi 22. Aug 2018, 12:07
glutexo2000 hat geschrieben:
Mi 22. Aug 2018, 11:54
Wir waren um 20 Uhr da, den Support habe ich nicht mitbekommen, weil ich da noch an der Bar stand.
Schade, würd' mich interessieren, wie die live ist. Mag ihr Album ganz gerne. Aber es waren ja noch mehr aus dem Forum vor Ort, oder? :smile:
ich hatte mich vorher mit Ecca Vandal kaum beschäftigt (die Songs auf YouTube mit den meisten Klicks waren überhaupt nicht mein Ding) aber live war das ganze dann viel rockiger als erwartet. Vor allem der Bass hatte einen sehr guten Sound......Hätte ich mir beim Hauptact auch gewünscht :D

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Flecha
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Mi 22. Aug 2018, 15:25

Ecca Vandal hat mir auch ganz gut gefallen, im kleinen Rahmen beim Reeperbahnfestival könnte das ganz gut funktionieren. Werde ich mir notieren.

Wo standet ihr wegen Sound? War so 10 Meter mittig vorm Mischer und da ging es eigentlich voll. Support war zT sehr viel Brei, aber Brandon war auf jeden Fall fantastisch zu verstehen und auch die Instrumente gingen voll klar. Bass hätte ggf. etwas mehr so können. Aber da war der Sound bei den Deftones, wo ich wiederum ganz weit vorn war, definitiv schlechter.

Bzgl. Mitsingen und abgehen war "hinten" auch voll ok. Mal abgesehen davon, dass ich bis auf Anna Molly und Megalomaniac nur wenige Sounds wirklich als tanzbar empfinde, wurde gut mitgesungen. Nicht immer und super beeindruckend, bei Nice To Know You, Wish You Were Here, Love Hurts, Are You In und Drive natürlich aber umso mehr.

Highlights: Drive (eh), Pardon Me (!), Calgone

Würde jetzt nächstes Jahr vielleicht nicht direkt wieder zu einem Incubus-Konzert gehen, aber mit etwas Abstand immer wieder. Das nächste Mal bitte mit The Warmth im Set.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von glutexo2000 » Mi 22. Aug 2018, 15:54

Wir standen schon weit vorne. 3 Reihe ca. Vllt liegt's echt daran.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Fr 24. Aug 2018, 13:30

Habe beschlossen, dass ich auch mal wieder konsequenter Konzertberichte schreiben muss.

Am 15.08. war ich bei The Soft Moon im Wiesbadener Kesselhaus. Lustigerweise bin ich auf die Band gestoßen, indem ich sie beim Durchstöbern der Neureleases mit der Band The Big Moon verwechselt hatte, deren letztes Album ich ebenfalls ganz cool fand :doof: Statt Indie-Rock spielen The Soft Moon jedoch einen Mix aus Post-Punk, Darkwave und Industrial Rock.

Voract war The Soft Moons Live-Drummer Matteo Vallicelli, der ein halbstündiges DJ-Set zwischen Ambient und Electronica gespielt hat. Das war ganz angenehm, da zu diesem Zeitpunkt schon eine ziemlich üble Hitze das Kesselhaus erfüllte, sodass ich froh war, mich so wenig wie möglich bewegen zu müssen. Ambientmusik ohne Beat finde ich meist weniger spannend, so auch hier, die Electronica-Tracks klangen aber ganz gut.

The Soft Moon lieferten im Anschluss eine energische Show ab. Eigentlich das Ein-Mann-Projekt von Luis Vasquez, werden die Live-Shows aktuell als Trio absolviert, wobei abgesehen von Bass und Drums alle anderen Instrumente von Luis bedient werden, sodass der Fokus der Show auch stark auf ihm liegt. So sprang Luis dann auch zwischen Synthesizer, Gitarre und Mikro hin und her, zu Beginn und Ende des Konzerts wurde auch noch eine zusätzliche Percussion-Drum auf die Bühne gekarrt, auf die mit aller Wucht eingeprügelt werden konnte.
Musikalisch werden oft die Nine Inch Nails als Vergleich herangezogen, zu denen ich komischerweise bislang noch keinen Zugang finden konnte. Mich erinnert der Stil mehr an das letzte HEALTH-Album "Death Magic". Der Fokus der Band liegt sehr stark auf dem instrumentalen Part, die Texte sind meist nur Beiwerk und bestehen oft sogar nur aus wenigen Zeilen, die mantraartig wiederholt werden. Unterstützt wird das Ganze durch eine düster-intensive Liveshow mit vielen Strobo-Effekten.

Die Setlist bot einen guten Querschnitt durch alle 4 Alben der Band, wobei ein leichter Fokus auf der aktuellen Platte "Criminal" lag, die ich hier nur jedem ans Herz legen kann, der mit diesem Genre etwas anfangen kann. Das Publikum war ebenfalls gut drauf, es wurde heftig getanzt, ab und an gab es auch ein paar kleinere Pits. Einziger Wermutstropfen war die mit 70 Minuten etwas knapp bemessene Spielzeit, wobei ich mich bei dem Eintrittspreis auch nicht beschweren will. Im Anschluss konnte ich mich am Merchstand noch mit 2 Platten eindecken, sodass einer Aufarbeitung des Back-Katalog der Band in den nächsten Wochen nichts mehr im Wege steht.

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Am 21.08. war ich bei King Gizzard & The Lizard Wizard in der Frankfurter Batschkapp. Ich bin doch überrascht, wie viel Publikum die Band mittlerweile zieht. Die "Wir veröffentlichen 5 Alben in 2017"-Aktion hat ihnen anscheinend einen großen Popularitätsschub verpasst. Obwohl ich in die 2016-Platte "Nonagon Infinity" mal reingehört hatte (und diese damals noch als langweilig abgetan hatte), bin auch ich erst im letzten Jahr auf die Australier aufmerksam geworden, die musikalisch in dem breiten Spektrum von Psychedelic/Garage/Progressive/Acid Rock angesiedelt sind, welches sie je nach Album auch mal um Jazz-, World Music- oder Spoken Word-Einflüsse erweitern.

Vorband waren die Australier Amyl And The Sniffers, deren Lofi-Garage Punk ich ursprünglich komplett sausen lassen wollte, mich nach den positiven Berichten im Haldern Pop-Thread dann doch noch umentschieden habe, sodass ich zumindest die letzten 20 Minuten noch sehen konnte. Musikalisch ist das absolut nicht meins, aber man muss sagen, dass die Band live schon Spaß gemacht hat. Insbesondere Sängerin Amy ist ein richtiges Energiebündel, die keine Sekunde still stand und selbst bei Instrumental-Passagen mit verrückten Tanzeinlagen die Menge begeisterte.

Bei King Gizzard & The Lizard Wizard hat mich überrascht, dass diese trotz ihres Bekanntheitsgrades für den Soundcheck keine Roadies eingestellt haben und alles selbst aufgebaut haben. Da das bei 7 Leuten (Sänger/Gitarrist, 2 weitere Gitarristen, 1 Bassist, 2 Drummer, 1 Keyboarder/Percussionist/Mundharmoniker-Spieler) ein Weilchen dauert, hat sich die Band etwas cooles einfallen lassen: Während des 20-minütigen Soundchecks wurde einfach parallel gejammt, sodass der Soundcheck quasi als Intro mit fließendem Übergang zum eigentlichen Konzert fungierte.

Das Konzert selbst war dann ein ziemlicher Abriss. Ab Minute 1 war der Moshpit geöffnet und wurde auch für die kommenden 90 Minuten nicht mehr geschlossen. Die Band zündete einen Hit nach dem anderen und das Publikum war stets voll mit dabei. Das Konzert war mehr eine lange Jamsession mit vielen fließenden Übergängen zwischen den Songs und wenig Pausen. Teilweise wurden die Songs auch spontan abgewandelt und Elemente von anderen Songs integriert. Unterstützt wurde dies mit auf die Songs abgestimmten Visuals.
Der Fokus lag natürlich auf den 2017-Alben, doch auch der umfangreiche Back-Katalog der Band wurde nicht vernachlässigt, sodass am Ende immerhin 7 der 13 seit 2012 veröffentlichten Alben Berücksichtigung fanden. Highlights sind schwer auszumachen. Besonders gefreut habe ich mich über die 3 Songs von "Flying Microtonal Banana" (sowie den geistigen Bruder "Crumbling Castle"), zudem ist mir aufgefallen, dass mit Wegfall der Spoken Word-Passagen die Songs von "Murder Of The Universe" extrem gewachsen sind.
Das Publikum war wie oben beschrieben sehr gut gelaunt. Es wurde getanzt, gepogt und laut mitgesungen. Aufgefallen ist mir besonders, wie vielfältig das Publikum aufgestellt war, was zeigt, dass die Band Leute aus unterschiedlichen Lagern zieht. Wenn die Band die Qualität des Outputs weiterhin so hoch hält, könnte ich mir vorstellen, dass die in Zukunft noch weiter wachsen werden.
Nach 90 Minuten war der Spaß vorbei, auch wenn viele Leute noch 10 Minuten nach einer Zugabe gerufen haben, welche jedoch nicht kam (was die Band auch wieder sympathisch macht). Insgesamt auf jeden Fall eines der Top-5-Konzerte dieses Jahr!

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mo 27. Aug 2018, 14:10

Ich war gestern in Münster in der Baracke bei Big Cheese. Der Laden war gerammelt voll, aber super entspannte Atmosphäre, guter Hangout vor dem Laden, Familien mit Kindern. Schöne Sache. Und dazu wurde gegrillt und man konnte zu günstigen Preisen ordentlich speisen, was ich dann auch getan habe. Auch mit der Hauptgrund für mein Erscheinen. Wäre schön, wenn die DIY-Shows im Ruhrpott auch so ablaufen würden, aber da herrscht normalerweise Leere und es gibt vor allem Gewalt. Kann man sich auch mal geben, das, was gestern ablief, war aber doch etwas unterhaltsamer.

Savage - Neue Band, glaube überwiegend mit Mitgliedern aus Leipzig, aber da blick ich nicht so ganz durch. Der Sound war allerdings astrein, schön fixer Hardcore, der durchaus noch Mosh zuließ. Die Sängerin hat mich stimmlich an die Sängerin von Firewalker erinnert. Das war klasse. Guter Opener.

The Fog - Es wurde etwas rauer, hörbar vom Oi beeinflusst. Keineswegs schlecht, aber gestern in meinen Augen der schwächste Auftritt.

Illusion - Starteten mit einem True Blue Cover, welches sehr gut von der Crowd aufgenommen wurde. Bewegung und Singalongs waren direkt vorhanden. Anschließend folgte ein flottes Hardcore Set mit ordentlich Bewegung. Klar, sicherlich schon bessere Sachen gesehen, aber für einen Sonntag nach dem BBQ gibt es eigentlich nichts zu meckern.

Big Cheese - Die Band aus Uk, die wohl im Moment den größten Hype erfährt. Higher Power klammer ich da mal aus, da die schon in höhere Regionen vorgestoßen sind und nicht einfahc mehr eine Random Band sind. Der Sound ist eher mit The Flex, dessen Sänger in der Crowd beängsigend hart gemosht hat. Schnell, rau, aber trotzdem mit einem ordentlichen Groove. Gab auch einige textsichere Leute vor der Bühne. Natürlich auch Bewegung und den ein oder anderen Stage Dive. Bester Auftritt des Tages. Dürfen gerne häufiger rüberkommen, auch wenn der Name mehr als scheiße ist. Dazu passt auch der Anglerhutmerch. Auf eine trashige Art und Weise schon wieder irgendwie cool.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Fr 31. Aug 2018, 09:56

Ich war am Mittwoch in Dortmund im JunkYard bei Primitive Man. Ich war noch nie in dem Laden, da es damals bei Eyehategod nicht geklappt hat. Ich muss sagen: Top Location. Nette Lagerhalle mit Außenkomplex für Open Airs, gute Erreichbarkeit. Leider war es etwas warm in dem laden, aber das ist auch der einzig negative Punkt. Da der Preis auch absolut fair war bin ich gespannt auf weitere Shows. Da wird/soll in nächster Zeit einiges kommen im Sludge/Metal, aber auch im Hardcore Bereich.

Red Apollo - Schon länger nicht mehr gesehen, aber generell immer das Geld wert. So auch am Mittwoch. Die Band hat mittlerweile ihr drittes Album rausgehauen und wird in meinen Augen deutlich variabler. Wo es früher am ehesten dem Dark Hardcore mit Sludge Elementen zuzurechnen war, gibt es mittlerweile viele Ausflüge in andere Genres. Diverse Instrumentalparts huldige dem Post-Rock während andere Abschnitte eher dem Black Metal zuzuordnen sind. Alles gut ausbalanciert und überzeugend. Die Band ist eine Bank und hätte mehr Aufmerksamkeit verdient.

16 - Bevor ich zur Musik kommen: Der Name ist einfach nur schlecht. Zur Musik: Sludge, war in Ordnung, aber selbst für das genre monoton. Nach zwei Songs hat sich einfach alles nur wiederholt. Das ging dann leider knapp 50 Minuten so. Es war jetzt nicht brutalst schlecht, aber überzeugen konnte mich die Band auch nicht.

Primitive Man - Sicherlich auch recht eintönig, aber in meinen Augen durch den völlig anderen Aufbau mit Songübergängen, sodass man teilweise gar nciht kitbekommen hat, wann der eine Song endet und der andere beginnt und, nicht zu vergessen, die wohl dosierten Ausbrüche in Form von kurzen, aggressiven Metal Parts doch deutlich spannender. Und der Sänger, selbst von imposanter Statur, hat ein ziemlich übles Organ. Leider hatte die Band technische Probleme und konnte zwei Songs nicht spielen. Dementsprechend ein kurzes Set. Hat die Stimmung etwas getrübt, aber würde mir die Band bei Gelegenheit durchaus wieder geben. Für die 12,50 Euro, die ich gezahlt habe, auf jeden Fall ein lohnenswertes Konzert.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Flecha » Fr 31. Aug 2018, 15:21

In Hamburg sind Red Apollo leider nicht dabei. Werde deshalb auch nicht hingehen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 2. Sep 2018, 12:38

Ich war am Freitag in Bochum in der Matrix bei Harm's Way bzw. eigentlich Deez Nuts, aber dazu später mehr. Die Bands sollten eigentlich an diesem Tag in Krefeld im Rahmen eines Zwei-Tages-Festivals, welches allerdings unter ziemlich chaotischen Umständen inkl. Anschuldigungen gegen den Booker bzgl Rechtsextremismus und daraus resultierenden rechtlichen Verleudungsklagen abgesagt wurde. Dementsprechend brauchten die tourenden Bands eine neue Show, die absolut nicht sinnvoll ist, da niemand alle vier Bands abfeiert. Zusätzlich veranstaltete der Booker einen Kilometer weiter im Bahnhof Langendreer noch Sheer Terror. Zwei Hardcore Shows innerhalb eines Kilometers, das macht keinen Sinn, aber ich denke, dass die zweite Show auch nicht ganz freiwillig gebucht wurde. Wie dem auch sei, die Matrix war alles andere als gut gefüllt und ich kannte vielleicht 12 Leute vom sehen. Ich war ewig nicht mehr in der Location bzw. in der größten Halle, der Schlauch des Grauens. Darf auch nach Freitag gerne wieder Jahre dauern bis zum nächsten Aufeinandertreffen.

Renounced - Vor kurzem erst gesehen und nun der erste Auftritt in Deutschland, den ich gesehen habe. Ein Gitarrist von xViciousx übernahm wie schon in Belgien die zweite Gitarre, macht seine Sache aber gut. Der 90s Metalcore kam vielleicht bei zehn Leuten gut an, bei denen ich auch da Gefühl hatte, dass sie nicht für Deez Nuts gekommen sind. Sound war für Schlauchverhältnisse überraschend gut. Set war in Ordnung, gegen Ende gab es auch etwas Bewegung. Im Prinzip alles so, wie ich es erwartet hatte.

Sanction - Vorher nicht mit beschäftigt, dadurch sehr positiv überrascht. Sound war irgendwo zwischen einer stumpfen Beatdown Band und Renounced. An langsamen Breakdowns wurde nicht gespart, aber in regelmäßigen Abständen hat die ziemlich junge Truppe durchblicken lassen, dass sie doch einiges an ihren Instrumenten können. Vor der Bühne war auch einiges los, eine Menge Mosh. Bester Gig des Abends.

Harm's Way - Der Sound war unterirrdisch. Unglaublicher Matsch zu Beginn, wurde im Verlauf des Sets etwas besser, aber als gut kann man das zu kann man das zu keiner Zeit bezeichnen. Zwischen einigen Songs wurden Samples benutzt, die so leise waren, dass die Band nach dem ersten Song lautstark forderte, die Samples lauter zu stellen. Man muss dazu sagen. Der Sänger ist eine ziemliche Erscheinung und hat Oberarme, die meinen Oberschenkeln gleichen. Wer der Herr sich seines Oasis Shirts entledigt und am Rand der Bühne zum Mischer in wütendem Ton sagt: "Dude, turn up the samples", dann hätte ich als Mischer ziemlich Angst und würde dem nachkommen. Die Samples hatten dann auch eine gute Lautstärke, allerdings war der Sound durchweg immer noch so mies, dass es das Set ziemlich versaut hat. Vor der Bühne war wieder ein Bisschen was los. Dazu muss ich jetzt aber mal was sagen. Ich verstehe Menschen nicht, die sich a) jedes Mal, wenn sie irgendwie drei Ratschläge und zwei Roundhousekicks gemacht haben gegenseitig abklatschen oder b) durch den Mitte Mittelfinger zeigen. Unglaublich peinlich. Woher kommen diese Menschen?

Deez Nuts - Nicht geguckt, so wie gefühlt jeder, den ich kannte und mit dem ich mich unterhalten habe. Bezeichnend. :D
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Hullabaloo92 » Do 6. Sep 2018, 11:41

Zu Thirty Seconds to Mars gestern in Hannover in der TUI Arena fällt mir nur ein Zitat aus dem Film Mulholland Drive ein:

"Es gibt keine Band......und dennoch hören wir eine Band......alles ist nur eine Illusion."

Das war für mich gestern wie die Parodie eines Konzertes......Als ob die "Band" und die 8.500 Besucher nur mal so tun als wären sie gerade auf einem Konzert :D

Einziges Highlight: Don Broco aka die beste Vorband, die ich jemals gesehen habe <3

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von defpro » Do 6. Sep 2018, 13:14

Hullabaloo92 hat geschrieben:
Do 6. Sep 2018, 11:41
Zu Thirty Seconds to Mars gestern in Hannover in der TUI Arena fällt mir nur ein Zitat aus dem Film Mulholland Drive ein:

"Es gibt keine Band......und dennoch hören wir eine Band......alles ist nur eine Illusion."
Hach, ich muss den Film mal wieder sehen :herzen2: Am Sonntag seit ner halben Ewigkeit mal wieder "Lost Highway" geschaut, der mich auch wieder ziemlich gepackt hat.

Zu Harm's Way: Ich wollte eigentlich zum Gig im Schlachthof, hab es mir wegen Umzugs-Stress dann doch geklemmt. War vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung. Hätte aber bei der Band wegen des Industrial-Einflusses gar nicht so viel Publikumsaction erwartet, kenne aber auch nur die aktuelle Platte.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Fr 7. Sep 2018, 00:41

defpro hat geschrieben:
Do 6. Sep 2018, 13:14
Zu Harm's Way: Ich wollte eigentlich zum Gig im Schlachthof, hab es mir wegen Umzugs-Stress dann doch geklemmt. War vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung. Hätte aber bei der Band wegen des Industrial-Einflusses gar nicht so viel Publikumsaction erwartet, kenne aber auch nur die aktuelle Platte.
Die älteren Sachen sind schon gut auf Mosh ausgelegt:
[BBvideo=560,315][/BBvideo]

Der Wiesbaden Gig war halt der normale Tourgig ohne Deez Nuts. Das hätte ich mir auch gewünscht.
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