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von Rieper » Di 27. Mär 2018, 12:56
Vollste Zustimmung von mir, also an Whishkah. Für mich persönlich ist es der schwächste Festival-Sommer (was Line-Ups angeht) in Deutschland, seit dem ich mich für Festivals interessiere. Also ca. seit 2003/4.
Ich weite es auch aus und beziehe mich nicht nur auf die Festivals im August. Maifeld war da sonst mein Lichtblick, aber dieses Jahr ist da kaum was für mich dabei. Vor einigen Jahren hat mich das Melt noch sehr interessiert, inzwischen geht das Line-Up in eine Richtung, was mir zu viel an Elektro ist und die paar wenigen Indie-Acts interessieren mich (leider) nicht. Das Dockville finde ich auch furchtbar langweilig (bis auf paar wenige Ausnahmen). Auch die kleineren Festivals wie das Immergut oder Way Back When gefallen mir noch nicht so sehr.
Vergangenes Wochenende war das M4Music in Zürich. An sich fast nur Elektro- und Trapsachen. 2017 waren zum Beispiel unter anderem noch The Shins da. Im Internet habe ich gestern ein Interview mit dem Chefbooker gelesen. Da gab es die Frage, wieso sich die Ausrichtung in diesem Jahr so geändert hat. Er meinte, man habe das nicht bewusst so gebucht. Sie seien ein Urban-Festival und auf der Straße wird aktuell nun mal Elektro, HipHop und so gehört. Also der Indie tut sich aktuell schwer. Ich finde ein Blick auf das Primavera reicht da aus, um dies zu bestätigen. Klar sind da viele gute Sachen. Aber bei 190 Bands oder so, ist das kein Wunder. An sich fand ich da immer die Hälfte des Line-Ups interessant, manchmal auch weniger. In diesem Jahr aber würde ich auf 10 bis 15 Bands kommen und viele davon sind kein must see. Von Porto rede ich lieber erst gar nicht.
Es fällt mir schwe, mich für Festivals in diesem Jahr zu entscheiden. Meine Meinung ist, dass in Europa das EOTR, Off Festival, Green Man und das BKS die stärksten Line-Ups haben, wobei die letzte Welle des EOTR auch nicht sonderlich cool war. Trotzdem viel Indie und so und von oben bis unten interessante Sachen dabei. Das Mad Cool ist bislang das einzige Festival, an das wir sicher gehen. Aber auch da sind die oberen Reihen stark für mich und je weiter runter es da im Line-Up geht, desto dünner wird es.
Festivals wie La Route du Rock, Rock en Seine, Pukkelpop etc kommen nicht an die vergangenen Jahre ran. Trotzdem sind diverse Line-Ups 2018 in Europa interessanter, also im Vergleich zu den Festivals hierzulande.
Wie gesagt, ist alles nur meine Meinung und es gibt sicher genügend Leute die es anderes sehen. Ist ja auch gut so. Aber für mich ist das Festival-Jahr 2018 aktuell (noch) eine Enttäuschung.