Suitemeister hat geschrieben: ↑Do 4. Jan 2018, 09:58
Ich denke schon, dass klar wird, was du meinst und dass es in keinster Weise despektierlich gemeint ist. Ich glaube das ist auch durchaus menschlich, dass man Unbekanntem gegenüber erst einmal reserviert ist.
Exakt. So wie ich euch alle hier "kenne" muss sich eigentlich niemand Sorgen machen, etwas beleidigendes zu fragen/schreiben. Und sollte doch mal etwas despektierlich rüberkommen, dann ist das sicherlich nicht mit Absicht und wenn ich es anspreche, wird das dann auch geklärt - alles cool. Also lieber einmal zu viel gefragt als zu wenig.

Mir ist ja durchaus bewusst, dass man in seinem täglichen Umfeld in der Regel selten mit diesem Thema konfrontiert wird, deshalb bin ich da gerne bereit, eure Fragen zu beantworten. Gerade weil ich hier so viel unterwegs bin, habe ich logischerweise ja ein Interesse daran, aufzuklären.
@Emsländer:
Dass die Gesellschaft toleranter geworden ist: Definitiv. Man sieht es ja schon beim Thema Homosexualität. Laut Umfragen haben hierzulande immer weniger Leute ein Problem damit. Die Intoleranten sind da zwar immer noch sehr laut, aber deutlich in der Minderheit. Und auch bei Transgender sind in den letzten Jahrzehnten deutliche Fortschritte zu erkennen, auch wenn dort noch sehr viel getan werden muss.
Und du hast natürlich Recht, dass es langfristig anstrengend wird, wenn ich mich ständig erklären und dafür rechtfertigen muss. Bisher ist das alles ja noch relativ neu und aufregend, da redet man logischerweise auch gerne darüber. Vor allem von Frauen kommen dann ja sehr oft auch Tipps bezüglich allerlei Dinge (make-up, Kleidung etc.). Und auch dumme Sprüche oder gar Beleidigungen sind natürlich alles andere als schön. Dadurch, dass ich im Alltag (zumindest in Zwickau und in Hessen) meistens noch als Tobi unterwegs bin, hielt sich das bisher allerdings in Grenzen. Mir ist auch klar, dass im Laufe der Zeit vieles nicht einfach werden wird, es wird noch anstrengend werden, sei es wegen Beleidigungen, peinlichen Situationen oder lediglich weil man ständig im Mittelpunkt steht. Aber all das ist nicht so schlimm, wie den Rest meines Lebens als Mann weiterleben zu müssen und einfach nicht ich selbst sein zu können. Daher bin ich insgesamt doch optimistisch.
@Ruby
"Ganz davon abgesehen ist sowas bei Mädchen auch eher akzeptiert als wenn es umgekehrt ist."
Jap. Als Mädchen/Frau mit kurzen Haaren und Männer-Klamotten rumzulaufen ist ja absolut kein Problem. Als Junge/Mann mit Kleid und mit make-up steht man allerdings sofort im Mittelpunkt. Deshalb liegt das Durchschnittsalter, in dem Transfrauen sich outen und/oder ihren Körper verändern auch wesentlich höher. Habe da die Zahlen von im Durchschnitt 37 bei Transfrauen und irgendwas unter 20 bei Transmännern im Kopf, allerdings bin ich mir nicht mehr sicher, ob sich das auf körperliche Veränderungen, nur die OP oder das Outing bezieht. Das müsste ich jetzt nochmal recherchieren, aber es ist denke ich klar, worauf ich hinaus möchte.