Ich war diese Woche auf drei Konzerten, also einiges nachzutragen:
Unter der Woche war ich unter anderem beruflich in Berlin und habe die Chance genutzt, dort
Battery im Cassipeia zu gucken.
Cro-Mags an selber Stelle am Tag vorher wären mir zwar lieber gewesen, aber man kann nicht alles haben. Laden war dann auch ziemlich gut gefüllt, hätte ich so nicht mal erwartet, aber umso besser und 15 Euro Eintritt waren auch weniger als ich erwartet habe.
Belief - Solider Straight Edge Hardcore in Anlehnung an ältere Bands. Schneller und kurze Songs ohne großartige Experimente. Das Publikum hat sich zurückgehalten, wundert mich allerdings auch nicht. Das Alter war durchaus höher anzusideln als üblich und die meisten waren wohl dort, um ihre Helden aus den 90ern zu sehen. Wer kann es ihnen verübeln. Also solider Einstieg insgesamt.
Schwach - Fuhren die etwas punkigere Schiene ohne sich vollends vom Hardcore zu lösen. Hat mir auch soweit ganz gut gefallen, ohne dass es jetzt mein Leben verändert hat. Sänger auch mit vernüftigen Ansagen, so lob ich mir das.
Battery - Die Show war viel besser als ich es erwartet habe. Die Show am Dienstag wurde gecancelt, da der Sänger Stimmprobleme hat, aber am Mittwoch ging es doch erstaunlich gut. Sein Bruder war auch wieder mit dabei und hat an einigen Stellen ausgeholfen. Zusätzlich zum Publikum natürlich, welches sich in großen Teilen als sehr textsicher erwies. Stage Dives gab es auch und insgesamt war dieser Gig in meinen Augen noch ein Stückchen besser als der am Samstag auf dem SOund of Revolution. Das hängt natürlich auch mit der deutlich besseren Club Atmosphäre zusammen. Zum Abschluss gab es dann noch ein
7Seconds Cover, welches ziemlich abgefeiert wurde. Starker Gig, hat sich gelohnt, die Truppe noch einmal zu gucken. Ob die jemals wieder nach Europa kommen, steht wohl in den Sternen.
Am Donnerstag ging es dann aus Berlin zurück in die Heimat und aus dem ICE direkt Richtung Oberhausen, wo
Queens of the Stone Age in der König-Pilsener-Arena spielten. Hatte kein Ticket und wollte mal spontan gucken, ob man einen Schnapper vor der Halle machen konnte, war bei dem Angebot, was in den Tagen zuvor auf Kleinanzeigen und im Fb Event vorhanden war, auch optimistisch. Ging dann schlussendlich recht flott und ich hatte ein Stehplatzticket für 25 statt 55. Annehmbarer Preis. Leider, und an dieser Stelle kann ich wieder mal nur mit dem Kopf schütteln, musste man seinen Rucksäcke draußen abgeben. Bei
blink-182 war das noch kostenlos, jetzt hat man sich dazu entschieden, diesen aufgezwungenen Service mit 3 Euro zu berrechnen. Ich habe an anderer Stelle schon einmal geschrieben, was ich davon halte. Lass ich hier jetzt einfach aus. Die Halle war dann mehr schlecht als Recht gefüllt. Schätze so 8000 Leute, Oberrang war komplett dicht, der Rest dafür gut gefüllt. Man hat sich wohl vom neuen Album mehr erhofft. Kleine Anekdote noch am Rande. Ein Kollege von mir war auch dort, da er ein Ticket von einem Kollegen seines Vaters geschenkt bekommen hat, der dachte, dass es sich bei der Band um eine
Queen Coverband handelt.

Naja, Support hab ich nicht gesehen, mir ist nicht einmal der Name bekannt.
Queens of the Stone Age - Band stand schon um 22:30 Uhr auf der Bühne. Sehr entspannt. Bühnenbild war in meinen Augen recht simpel gehalten mit einigen aufgestellten Stäben, die bei Bedarf auch leuchteten. Die Lichtshow an sich war doch recht simpel gehalten, was ich aber auch absolut passend fand.
Queens of the Stone Age sind für mich eine band, die zu 100 Prozent von ihrer Musik lebt und auf große Show verzichten kann. Sound war darüber hinaus auch besser abgemischt als ich es erwartet hätte. Der Beginn war dann noch etwas schlepppend. Das Publikum ist zwar solide mitgegangen, aber es war doch recht gesittet. Nachdem "You Think I Ain't Worth a Dollar, but I Feel Like a Millionaire" und "No One Knows" nacheinander gespielt wurden, hatte die Band das Publikum auch völlig auf ihrer Seite. Durchweg Pogo und Rumgehüpfe auf breiter Front in den ersten Reihen und die Textsocherheit konnte sich auch sehen lassen. Setlisttechnisch gab es natürlich viel vom neuen Album, welches mir nicht so ganz zusagt, aber natürlich immer wieder durch alte Hits in den Hintergrund gerückt wurde. Josh Homme war ziemlich betrunken und hat in den Pausen (zu) viel Scheiße auf der Bühne gelabert. Hätte ich in Teilen auch drauf verzichten können. Trotz allem macht der Herr auf mich den Eindruck, dass er einfach Spaß hat an dem , was er tut. Natürlich ist alles ziemlich fokussiert auf ihn und die anderen Musiker treten deutlich in den Hintergrund, aber sei es drum. Darüber hinaus ist mir noch nie aufgefallen, wie groß die Ähnlichkeit zwischen Josh Homme und Louis van Gall ist.

Das Set war bis zum Ende hin eigentlich astrein und erst nach über 100 Minuten und mit "Go With the Flow" ging es zum ersten Mal von der Bühne. Allerdings gab es im Anschluss noch drei Tracks als Zugabe, die auch nochmals völlig überzeugen konnten, sodass am Ende knapp zwei Stunden Spielzeit rausgekommen sind. Ob ich jetzt 55 Euro dafür ausgeben würde, ich weiß nicht. Dazu bin ich auch nicht genug Fan, aber es war ein astreines Konzert, an dem ich nicht wirklich etwas auszusetzen habe. Für 25 Euro, immer wieder.
Am Freitag ging es dann weg von riesigen Hallen, genauer gesagt in den Proberaum von
Kokomo in Duisburg zur
Magma Waves Releaseshow. Schätze, es waren im Endeffekt so 40-50 Zahlende, die den Weg zu der ziemlich versteckten Location auf einem Industriegelände gefunden haben.
Valerian Swing - Solider Post-Rock/Math Rock, schnelle Songs mit viel Energie, elektronischen Spielereien und ein paar frickeligen Parts. An sich also sehr cool. Was es mir etwas, aber wirklich nur etwas verdorben hat, war der ziemlich stark verzerrte Gesang. Das hat mir gar nicht gefallen und war darüber hinaus zu Beginn viel zu laut abgemischt. Dies wurde aber im Verlauf des Sets besser, sodass mit die zweite Hölfte doch deutlich mehr zugesagt hat als die erste.
[Bolt] - Im Nebenraum ging es nahtlos weiter mit Drone. Natürlich wie immer speziell, wenn es erstmal zehn Minuten dauert, bis erste "Songstrukturen" sichtbar werden. Langsame Aufbauten, wie man sie kennt, wobei hier mit drei leuten im Endeffekt doch deutlich mehr passiert als wenn da ein Dude alleine mal ein Riff spielt, dieses loopt und dann mit seinen Effektgeräten rumhantiert. Auf jeden Fall gehörte der Auftritt wie schon der im Frühjahr in Essen zu den bessern Drone Sachen, die ich gesehen habe. Dies war, soweit ich das mitbekommen habe, ebenfalls Record Release Show, aber für einen Plattenkauf hat es dann doch nicht gereicht. Dies ist imo sowieso Livemusik, da der Aufbau des Ganzen der interessante Punkt ist, den man so wohl auf Platte schwer rüberbringen kann. Also insgesamt 45 Minuten solide Unterhaltung, wenn auch sicherlich nicht ganz einfach.
Magma Waves - Sehr schöner, melodischer Post-Rock, gute Aufbauten, starke Ausbrüche. Sicherlich eine der besten Sachen, die Dusburg musiktechnisch hervorgebracht hat. Das steht außer Frage. Leider gab es ein paar technische Probleme und der Sound klang auch generell nciht so dolle, aber darüber kann man bei 5-7 Euro Eintritt und der Tatsache, dass der Gig in einer Wohnung stattgefunden hat, hinwegsehen. Die Band hat mich bisher jedes Mal überzeugt, da macht auch dieses Mal keine Ausnahme und es ist schade, dass ich leider keinen weiteren Gig der Release Tour besuchen kann. Wird dann im neuen Jahr nachgeholt. Darüber hinaus noch ein extra Kompliment an den Drummer: Spielt in einer guten Post-Rock Band und führt gleichzeitig dden besten veganen Laden in Duisburg, top.
Nächste Show:
And So I Watch You From Afar am Dienstag in Essen. Hab Bock.