Stebbie hat geschrieben: ↑Fr 6. Okt 2017, 10:56
Hab den Artikel nur überflogen und auch der Begriff
edgelord sagt mir nichts: Also, er hat einfach nen zweiten Kanal gestartet, um dann auch noch mit dieser "Man wird doch mal sagen dürfen..."-Stimmung Geld zu machen?
Also wenn ich das richtig einordne (habe ja wie gesagt die besagten Videos auch nicht gesehen), war das Shitposting, in dem er sich eigentlich über alles lustig macht. Also hochgradig "edgy" im Humor, anstößig um jeden Preis, da sei dann alles erlaubt. Es mag in keinster Weise ernst gemeint sein, weil es auch zum großen Teil seiner Meinung komplett widerspricht, die er auf anderen Kanälen vertritt.
Das ist insofern besonders problematisch, weil es eben mit einer gewissen "wird man doch mal sagen dürfen, weil man ja alles sagen darf"-Stimmung der Alt-Right in die Hände spielt. Solche Bewegungen wie Gamergate (mit der ich mich erst seit Kurzem genauer befasse) argumentieren eben immer mit Meinungsfreiheit um jeden Preis, sind aber von Anfang an für Hatespeech bekannt. Vertreter der Bewegung (was im Grunde jeder sein kann, der sich das Hashtag Gamergate auf Twitter oder sonstwo zu Eigen macht) haben auch schon jede Menge Morddrohungen ausgesprochen.
Das ist dann auch für mich so mit das Dümmste, dass er Gamergatern in Interview-Podcasts (die noch online sind) nicht nur eine große Plattform gibt, sondern auch anscheinend keinerlei Gegenwind bietet und im Grunde mit in den Code einsteigt, dass extreme Linke ihre Meinung verbieten wollten und die Meinungsfreiheit beschneiden wollen. So bilden die Alt-Right und die Gamergate-Bewegung Feindbilder, sogenannte SJWs ("Social Justice Warriors", erinnert mich immer an "Gutmensch"), die angeblich Inhalte und Kunst (bei Gamergate speziell Games) im Namen der Menschenrechte zensieren wollen. Zeitgleich mit einem Feindbild, das angeblich überall Nazis wittert und angeblich autoritär handelt, wird so ein Mob geschaffen, der überall autoritäre Zensur wittert und damit jede konstruktive Diskussion über Inhalte von Kunst verhindert. Erinnert denke ich mal nicht ohne Grund an Rechtspopulisten, die AfD hat sich teilweise den Gamergate-Hashtag auch schon zu Eigen gemacht.
Bestenfalls weiß Anthony Fantano nicht, was er anrichtet und 'bestenfalls' ist in diesem Fall nicht sonderlich gut. Bestenfalls gesteht er dem Artikel Wahrheit zu und sieht die Problematik, das kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen. Einerseits würde sich wohl ein großer Teil seiner Fanbase abwenden und andererseits muss ich sagen, dass ich ihm dieses Maß an Reflexion auch nicht wirklich zutraue. Ich denke mal, dass man sich auf eine 'edgy' Antwort gefasst machen kann. Ich würde nicht unbedingt die Vermutung unterschreiben, dass er das für das Geld macht, dafür passt der Kanal auch zu sehr in seine Argumentation. Er ist damit möglichst anstößig, um Reaktionen zu provozieren, schlimmstenfalls sieht er eben in dem Artikel auch ein Angriff auf seine Meinungsfreiheit, wobei der Artikel ja auch höchstens eine Herausforderung und kein Aufruf zum Boykott oder Verbot ist.
Diese ganze Gamergate- und alt-right-Thematik ist damit noch ziemlich vereinfacht dargestellt. Einspruch und Ergänzungen sind bei Bedarf also gern gesehen.

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