So, muss hier auch noch ein paar Sachen nachtragen:
Am 30.03. war ich bei
Audio88 & Yassin im ausverkauften Wiesbadener Kesselhaus. Support waren
T9 (bestehend aus Rapper
Doz9 und Produzent
Torky Tork (hat u.a. das komplette "Normaler Samt"-Album produziert). Die Beats waren dann auch allererste Sahne. Mit Doz9 konnte ich mich aber nicht so wirklich anfreunden, was weniger an dessen Bühnenpräsenz oder fehlenden Skills lag, sondern vor allem, dass seinen Texten eine klare Linie gefehlt hat. Wirklich im Kopf geblieben ist mir nur ein Song, in dem die Namen mehrerer Pornodarstellerinnen gedroppt wurden.
Audio88 & Yassin konnten dann voll überzeugen. Im Fokus stand natürlich das das Durchbruch-Album "Normaler Samt" sowie die aktuelle Platte "Halleluja", die komplett dargeboten wurde. Für
K.R.A.U.M.H. durfte dann auch Doz9 nochmal auf die Bühne kommen. Der Rest bestand aus Freetracks (erster Pogo des Abend bei Mädness'
Ich sterbe für Hip Hop) sowie Feature-Tracks (besonders überzeugend: der
Blaulicht RMX von Frauenarzt sowie der erwartbare Abriss bei
Manny Marc). Außerdem gab es auch schon 3 Songs vom kommenden Audio88-Soloalbum zu hören (darunter wieder ein Song mit Doz9-Feature), die ebenfalls überzeugen konnten. Leider wurde mit
Der gute Mensch nur ein Track der beiden "Herrengedeck"-Platten gespielt (und dann auch noch ein eher unpassender). Hier hätten sich viele andere Songs besser angeboten.
Mit knapp 2 Stunden war das Konzert auch erstaunlich lang. So lang, dass ich nach
Schellen schon abgehauen bin und und damit leider
Das letzte Lied als 2. Encore verpasst habe. Wer hätte auch damit rechnen können...

Insgesamt ein super Abend! Würde ich mir jederzeit wieder geben.
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Am 20.04. war ich in derselben Location bei
Vitja. Habe die Band vor 2 Jahren mal auf einem kleinen Festival in der Heimat gesehen. Hätte nicht gedacht, dass die mal Headline-Touren spielen. War aber auch eher schlecht verkauft. 13 € für 3 Bands (Die Heart haben kurzfristig abgesagt) war auch evtl. ein bisschen viel. Ich bin auch nur hin, weil ich die Karten gewonnen habe.
Erste Band des Abends waren die Schweizer von
Improvement. Geboten wurde 0815-Metalcore. Nix besonderes. Der Tonmann hatte wohl auch nicht so wirklich Lust, denn vom Sänger hat man nichts gehört. Und damit meine ich wirklich GAR NICHTS.
Als nächstes waren
Breathe Atlantis aus Essen an der Reihe. Diesmal gab es poppigen Post-Hardcore im Stil von A Day To Remember. Der Sänger hatte stimmlich gut was auf dem Kasten und auch sonst hat die Band einen mindestens soliden Eindruck gemacht. Klar wurde hier das Rad nicht neu erfunden, aber die Songs waren eingängig und gingen gut ins Ohr. Beste Band des Abends. Hoffentlich geht es für die Band noch ein wenig aufwärts.
Vitja dagegen spielen Metalcore, auf dem 1. Album eher progressiv, auf der aktuellen über Century Media veröffentlichten Platte "Digital Love", die Hauptbestandteil des Sets war, dagegen mit deutlichen Anleihen an Bring Me The Horizon. Mir hat der frühere Stil etwas besser gefallen. Die aktuellen Sachen klingen mir etwas zu platt. Dennoch hat der Sound beim Publikum Anklang gefunden, auch wenn für Moshpit o.Ä. einfach zu wenige Leute anwesend waren. Die Bühnenshow war auch nicht zu verachten. Würde ich mir auf einem Festival bestimmt nochmal anschauen.
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Letzten Sonntag war ich bei den
Deftones im Offenbacher Capitol. Das Konzert sollte ursprünglich in der Stadthalle stattfinden, wurde jedoch - wie alle anderen Deutschland-Dates - runterverlegt. Kein Wunder: Die letzten Auftritte der Band in DE sind noch nicht mal 1 Jahr her. Damals war ich im Kölner Palladium dabei, wollte mir die Gelegenheit aber nicht entgehen lassen, die Band nochmal in einem "intimeren" Rahmen zu sehen.
Support waren
Skyharbor, die ziemlich coolen Progressive Metal/Djent gespielt haben. Alle Studioalben wurden mit dem Sänger von TesseracT aufgenommen, der jedoch 20105 aus der Band ausgestiegen ist. Jedoch hat auch der neue Mann einen guten Job gemacht, auch wenn nicht immer jeder Ton der stimmlich anspruchsvollen Songs perfekt saß. Mehr als ausgeglichen wurde das mit einem glasklar vorgetragenen Kopfstimmen-Part, der mich wirklich staunend zurückgelassen hat. Rein musikalisch hat der Auftritt auch Spaß gemacht, obwohl mir der Sound über 45 Minuten hinweg ein wenig zu gleichförmig vorkam. In jedem Fall nach Three Trapped Tigers letztes Jahr schon der 2. coole Deftones-Support.
Zu den
Deftones habe ich letztes Jahr eigentlich schon viel geschrieben. Der Auftritt selbst war mal wieder wunderschön und wurde hier nur noch verstärkt durch die großartige Location. Chino war sehr gut drauf und ist mit dem Publikum oft auf Tuchfühlung gegangen. Die Bühnenshow kam im Vergleich zum Palladium auch viel besser zur Geltung.
Positiv muss man hervorheben, dass 9 Songs gespielt wurden, die es letztes Jahr noch nicht gab. Besonders "White Pony"-Fans konnten sich über
Korea,
Elite und
Back To School (wieso wird eigentlich
Pink Maggit nie gespielt?) freuen. Nach 10 Jahren wurden auch endlich
Minus Blindfold und
Teething (inkl.
Life's A Bitch-Hookline) wieder ausgepackt und wurden vom Publikum heftig abgefeiert. Auch
Kimdracula war wieder spitze. Vom aktuellen Album gab es merkwürdigerweise wieder nur 2 Songs. Besonders der Titeltrack hat ordentlich geknallt, während ich
(L)MIRL jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte. Auf einen Songs der Selftitled-Platte warte ich allerdings weiter vergebens.
Das Publikum kam mir im Vergleich zu Köln etwas älter vor. Moshpit gab's natürlich trotzdem, wenn auch insgesamt etwas gemäßigter, was mir nur recht war, da ich mich so ausreichend auf das Bühnengeschehen konzentrieren konnte.
Insgesamt also wieder ein großartiger Abend und vor allem aufgrund der Location noch etwas besser als Köln! Bin aber auch Fanboy. Da ist es schwer, enttäuscht zu werden
