Politik
Re: Politik
Kann es sein, dass die SPD gerade genau das tut, was sie jahrelang allen anderen Parteien vorgeworfen hat?
Also einen FührerPersonenkult um eine einzige Person aufzubauen, der von der eigenen inhaltsleere ablenken soll, da alle brauchbaren Themen von der CDU und anderen bearbeitet werden?
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Nein.Blackstar hat geschrieben: ↑Fr 3. Feb 2017, 11:07Kann es sein, dass die SPD gerade genau das tut, was sie jahrelang allen anderen Parteien vorgeworfen hat?
Also einen FührerPersonenkult um eine einzige Person aufzubauen, der von der eigenen inhaltsleere ablenken soll, da alle brauchbaren Themen von der CDU und anderen bearbeitet werden?
Re: Politik
Wirkt auf mich nur wegen der massiven Anzahl Posts aus meinem SPD-Umfeld so. Als wäre dort ein neuer Messias erschienen.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Fr 3. Feb 2017, 11:26Nein.Blackstar hat geschrieben: ↑Fr 3. Feb 2017, 11:07Kann es sein, dass die SPD gerade genau das tut, was sie jahrelang allen anderen Parteien vorgeworfen hat?
Also einen FührerPersonenkult um eine einzige Person aufzubauen, der von der eigenen inhaltsleere ablenken soll, da alle brauchbaren Themen von der CDU und anderen bearbeitet werden?
Re: Politik
Irgendwie müssen sie sich doch einreden dass sie ne Chance haben bei der nächsten Wahl.
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Re: Politik
Ich denke, besonders die Basis, die sich nach der letzten BTW verraten gefühlt hat, jetzt froh ist, Schulz am Ruder zu haben.
Es ist auf jeden Fall mit Schulz momentan eine positive Aufbruchstimmung zu merken. Als Gabriel als Kanzlerkandidat ins Gespräch kam, hat sich die andauernde SPD-Lethargie kaum gerührt. Da war eher so die "geht ja wohl nicht anders"-Stimmung.
Und ein Personenwahlkampf wird es immer bleiben. Die SPD hat sich mit Steinbrück als Typ schon 2013 keinen wirklichen Gefallen getan.
Es ist auf jeden Fall mit Schulz momentan eine positive Aufbruchstimmung zu merken. Als Gabriel als Kanzlerkandidat ins Gespräch kam, hat sich die andauernde SPD-Lethargie kaum gerührt. Da war eher so die "geht ja wohl nicht anders"-Stimmung.
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Re: Politik
Natürlich ist eine Wahl immer ein Personanwahlkampf, das haben auch die Grünen lernen müssen, und es ist auch ein Stück weit in Ordnung.
Es zeigt sich aber mal wieder, dass die eigentliche Kernkompetenz der SPD in der Beschäftigung mit sich selbst besteht. Sei es in Zeiten, in denen sie sich selbst zerfleischt, aber ganz besonders dann, wenn sie in ihrer eigenen Folklore versinkt - und als solche würde ich den derzeitigen "Schulz-Hype" einordnen. Ein Wahlkampf ist lang und auch die SPD wird lernen müssen, dass es ohne wirklich gutes Programm keinen nachhaltigen Aufschwung geben.
Es zeigt sich aber mal wieder, dass die eigentliche Kernkompetenz der SPD in der Beschäftigung mit sich selbst besteht. Sei es in Zeiten, in denen sie sich selbst zerfleischt, aber ganz besonders dann, wenn sie in ihrer eigenen Folklore versinkt - und als solche würde ich den derzeitigen "Schulz-Hype" einordnen. Ein Wahlkampf ist lang und auch die SPD wird lernen müssen, dass es ohne wirklich gutes Programm keinen nachhaltigen Aufschwung geben.
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Re: Politik
Wovon haben sie sich denn verraten gefühlt und inwiefern bringt Schulz da jetzt große Änderung?
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Re: Politik
Die SPD hat sich im Wahlkampf '13 eindeutig für einen Regierungswechsel (ohne Merkel) positioniert. Davon ist ein Großteil der Wähler auch ausgegangen. Als Kompromiss mit der CDU gemeinsame Sache zu machen, um überhaupt eine Regierungsmehrheit zu erlangen, kam bei vielen nicht wirklich gut an.
Welchen Kurs Schulz einschlägt, wird sich zeigen. Er bringt auf jeden Fall frischen Wind in die angestaubte SPD Spitze und in den BTW Wahlkampf 2017.
Re: Politik
So ist es. Ich selbst habe ja auch gegen den Koalitionsvertrag gestimmt. Insgesamt ist man ja aber seit Jahren nicht mehr gut gelitten (regionale Höhepunkte wie NRW '12 usw. mal außen vor), zudem knirschte es auch innerparteilich gegen Gabriel und Oppermann permanent. Von daher ist der Schulzeffekt nun ein kollektives Aufatmen bis hin zur wirklichen Euphorie, sich wieder verstärkt in die Partei einzubringen.Engholm hat geschrieben: ↑Mo 6. Feb 2017, 16:14Die SPD hat sich im Wahlkampf '13 eindeutig für einen Regierungswechsel (ohne Merkel) positioniert. Davon ist ein Großteil der Wähler auch ausgegangen. Als Kompromiss mit der CDU gemeinsame Sache zu machen, um überhaupt eine Regierungsmehrheit zu erlangen, kam bei vielen nicht wirklich gut an.
Welchen Kurs Schulz einschlägt, wird sich zeigen. Er bringt auf jeden Fall frischen Wind in die angestaubte SPD Spitze und in den BTW Wahlkampf 2017.
Mit Blick auf die Großwetterlage ist es echt schade, dass Habeck es bei den Grünen leider knapp verpasst hat. Der hätte da auch noch einmal frischen, unverbrauchten Wind reingebracht.
Letztlich muss man aber aus SPD-Sicht aufpassen, dass man kein peaked-too-early hat und danach in einen quälenden Dauerwahlkampf verfällt, ohne Höhepunkte zu setzen. Auch interessant, ob der Schulzeffekt Auswirkungen auf die Landesergebnisse in März und Mai hat.
Re: Politik
Wir haben 49-89 eigentlich recht ausführlich behandelt, vor allem in der Oberstufe. Ich meine, mich zu erinnern, dass sogar das gesamte letzte Schuljahr ausschließlich Nachkriegszeit Ost & West beinhaltete. Zu den angesprochenen: RAF haben wir dort behandelt, von IRA habe ich gerade zum ersten Mal gelesen.Blackstar hat geschrieben: ↑Mi 11. Jan 2017, 18:07Mein mehrjähriger Geschichtsleistungskurs endete immer (wieder) im Jahr 1949.Frahm hat geschrieben:Kommt drauf an. In der Oberstufe wird je nach Bundesland ein komplettes Semester für die Vergangenheitsbewältigung genutzt. Dort geht es extrem um die jeweiligen Phasen, die direkt nach dem Ende des 2. WKs, und später einsetzten (Entnazifizierung, Vergessen und Leugnung, Holocaust-Gedenktags-Einführung und und und).MetalFan94 hat geschrieben: Vor allem steht es im Prinzip nicht im Lehrplan.
Ein extrem wichtiges Thema.
Zu anderen geschichtlichen Ereignissen gab es wenig, sehe das aber auch als weniger relevant an.
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Re: Politik
Wir haben im Leistungskurs auch bis 1990 gemacht. Danach hatten wir aber sogar noch Zeit übrig und haben uns den Nahost-Konflikt sowie, glaube ich, den japanisch-chinesischen Krieg als Extrathemen ausgesucht.
Re: Politik
Da werde ich ja fast schon neidisch.

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Re: Politik
Find ich gut!tobiwan hat geschrieben: ↑Mo 6. Feb 2017, 16:46Wir haben 49-89 eigentlich recht ausführlich behandelt, vor allem in der Oberstufe. Ich meine, mich zu erinnern, dass sogar das gesamte letzte Schuljahr ausschließlich Nachkriegszeit Ost & West beinhaltete. Zu den angesprochenen: RAF haben wir dort behandelt, von IRA habe ich gerade zum ersten Mal gelesen.Blackstar hat geschrieben: ↑Mi 11. Jan 2017, 18:07Mein mehrjähriger Geschichtsleistungskurs endete immer (wieder) im Jahr 1949.Frahm hat geschrieben:
Kommt drauf an. In der Oberstufe wird je nach Bundesland ein komplettes Semester für die Vergangenheitsbewältigung genutzt. Dort geht es extrem um die jeweiligen Phasen, die direkt nach dem Ende des 2. WKs, und später einsetzten (Entnazifizierung, Vergessen und Leugnung, Holocaust-Gedenktags-Einführung und und und).
Ein extrem wichtiges Thema.
Zu anderen geschichtlichen Ereignissen gab es wenig, sehe das aber auch als weniger relevant an.
Bei mir lag es auch daran, dass meien damalige Lehrerin vorher Stalinismus / Leninismus unterrichtete - da mussten wir sehr lange durch die russische Revolution und den Lebenslauf von Karl Marx. Eigentlich ein Unding im Jahre 2000+, aber gut, aufm Land, im Osten, da geht das.
Ansonsten zu den Umfragen: Warum INSA überhaupt noch Berücksichtigung findet - so als halbes Parteiorgan der AfD....wäre schön, wenn man sich auch hier daran hält, keine solche Quellen, wie eben INSA oder RT zu verlinken.
Re: Politik
Wir haben gefühlt jahrelang Nationalsozialismus als Thema gehabt. Dann noch Römer, Griechen und Napoleon.
Neuere Geschichte Kubakrise, RAF. IRA vielleicht auch, weiß ich nicht mehr. Das war bei uns eh Thema durch die Royal Army, die in und um Hannover stationiert war und für die mein Opa als Koch gearbeitet hat.
Beim Mauerfall waren wir quasi live dabei, da war ich 14.
Merk gerade, dass ich mich kaum an Unterrichtsthemen erinnern kann.
Lesen und Schreiben kann ich zum Glück trotzdem. 

Beim Mauerfall waren wir quasi live dabei, da war ich 14.
Merk gerade, dass ich mich kaum an Unterrichtsthemen erinnern kann.


Terrorkommando Riesling Spätlese
Re: Politik
Ich ahne, dass es unter Schulz nicht anders wird. In seinem ersten großen Interview bei Anne Will hat er sich ja wunderbar drum herum gewunden irgendetwas über potenzielle Koalitionspartner zu sagen. Er will die SPD nur als stärkste Kraft in den Bundestag führen. Schulz wird nicht sagen, dass er rot-rot-grün (oder andere Koalitionen ohne CDU/CSU) anstrebt und er wird sie auch nicht führen sollen. Also läufts am Ende wieder auf eine große Koalition heraus, ob nun CDU/CSU oder SPD die meisten Stimmen bekommen. Einen Regierungswechsel wird es wieder nicht geben.Engholm hat geschrieben: ↑Mo 6. Feb 2017, 16:14Die SPD hat sich im Wahlkampf '13 eindeutig für einen Regierungswechsel (ohne Merkel) positioniert. Davon ist ein Großteil der Wähler auch ausgegangen. Als Kompromiss mit der CDU gemeinsame Sache zu machen, um überhaupt eine Regierungsmehrheit zu erlangen, kam bei vielen nicht wirklich gut an.
Und wenn das den Wähler_innen bis September klar wird, dann wird die SPD auch wieder Prozentpunkte verlieren, dass seh ich ganz ähnlich wie mattkru. Mensch kann für die SPD nur hoffen, dass der Ruck der ja anscheinend gerade tatsächlich durch die Basis geht, auch bei der Parteispitze ankommt und dort gemerkt wird, dass es noch Menschen gibt die sich für eine wirklich sozialdemokratische Politik interessieren.
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Re: Politik
Das ist doch blabla aus Sicht der Linken, die natürlich komplett schuldlos am Nichtzustandekommen von RRG ist...Göppel hat geschrieben: ↑Di 7. Feb 2017, 13:37Ich ahne, dass es unter Schulz nicht anders wird. In seinem ersten großen Interview bei Anne Will hat er sich ja wunderbar drum herum gewunden irgendetwas über potenzielle Koalitionspartner zu sagen. Er will die SPD nur als stärkste Kraft in den Bundestag führen. Schulz wird nicht sagen, dass er rot-rot-grün (oder andere Koalitionen ohne CDU/CSU) anstrebt und er wird sie auch nicht führen sollen. Also läufts am Ende wieder auf eine große Koalition heraus, ob nun CDU/CSU oder SPD die meisten Stimmen bekommen. Einen Regierungswechsel wird es wieder nicht geben.Engholm hat geschrieben: ↑Mo 6. Feb 2017, 16:14Die SPD hat sich im Wahlkampf '13 eindeutig für einen Regierungswechsel (ohne Merkel) positioniert. Davon ist ein Großteil der Wähler auch ausgegangen. Als Kompromiss mit der CDU gemeinsame Sache zu machen, um überhaupt eine Regierungsmehrheit zu erlangen, kam bei vielen nicht wirklich gut an.
Und wenn das den Wähler_innen bis September klar wird, dann wird die SPD auch wieder Prozentpunkte verlieren, dass seh ich ganz ähnlich wie mattkru. Mensch kann für die SPD nur hoffen, dass der Ruck der ja anscheinend gerade tatsächlich durch die Basis geht, auch bei der Parteispitze ankommt und dort gemerkt wird, dass es noch Menschen gibt die sich für eine wirklich sozialdemokratische Politik interessieren.
Re: Politik
Natürich hat die Linke ihren Anteil daran, dass RRG nicht zustande kommt und ich bin der Meinung dass alle drei Parteien mehr darum kämpfen sollten. Woran es liegt das RRG nicht zustande kommt ist doch aber relativ egal. Wenn es das nicht tut wird es keinen Regierungswechsel weg von CDU/CSU geben (können). Also wird es auch wieder schwierig einen solchen Regierungswechsel vor der Wahl als möglich zu verkaufen.
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Re: Politik
Rot-Rot-Grün ist einfach so lange vollkommen unsinnig, wie das bedeutet, dass man eine Nationalistin in ein "Linksbündnis" aufnehmen müsste und ihr vermutlich noch ein Ministerium anvertrauen müsste. Wieso sollte Schulz sich in dem Moment zu RRG bekennen, wo er den klaren Vorteil hat, dass die Spitze der Linke nicht politikfähige Positionen hat, durch die man ihr Wähler*innen abtrotzen kann? Außerdem würde es (zurecht) viele Wähler*innen abschrecken, wenn man sich bereiterklärt mit einer Wagenknecht zu koalieren, die gegen alles steht, wofür Martin Schulz in den letzten Jahren stand.
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Re: Politik
Abgesehen davon: Es ist doch vollkommen normal, dass Schulz in erster Linie versucht ein möglichst gutes Ergebnis für die eigene Partei zu erlangen. Koalitionsgespräche müssen nach der Wahl geführt werden, wenn man eine Arbeitsgrundlage hat.
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Re: Politik
Der Protest gegen G20 ist weitaus komplexer als ein Protest gegen "Die da oben" und hat sicherlich nichts mit "Facebooklinks teilen" zu tun. Gegen OSZE/ G20 laufen seit 1,5 Jahren Aktionskonferenzen und Gruppen aller couleur erarbeiten Strategien des Protestes dagegen. Das abhalten eines "Festivals" mit ein paar sonst unpolitischen Mainstream Acts in einer Halle die ganz nebenbei einer Unternehmensgruppe gehört, deren Chef absoult gegenteilige Ansichten zu dieser "gerechteren Welt" forciert, ist für mich der Inbegriff des Slacktivisms und bringt überhaupt nichts. Darüber hinaus ist die Chance auf ein Konzert eine ziemlich beschissene Motivation für politischen Aktivismus.Windom Earle hat geschrieben: ↑Mo 13. Mär 2017, 17:43Wie gesagt, die Charity kenn ich jetzt nicht, aber ganz allgemein finde ich den Grundgedanken gut, dass mn die Welt nur ändern kann, wenn man auch selber etwas tut. Man erreicht m.E. oft mehr, wenn man gegen Global Warming zB ein paar Bäume pflanzt und sein Autofahrverhalten überdenkt und für Integration mehr, wenn man selbst ein paar Stunden im Flüchtlingsheim hilft, als gegen "die da oben" eine Demo zu starten oder Facebooklinks zu teilen. Das ist für mich mehr fast schon mehr Lifestyle und Gewissensberuhigung.
Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mo 13. Mär 2017, 16:26Diese ganze Charity ist komplett undurchsichtig und deshalb mit Vorsicht zu genießen. Dazu dann noch dieses "Fordere die G20 Staatsoberhäupter auf sich für eine gerechtere Welt einzusetzen" Wischiwaschi. Für Gerechtigkeit kann man da auf die Straße gehen und nicht irgendwelche Kettenbriefe unterschreibenWindom Earle hat geschrieben: ↑Mo 13. Mär 2017, 12:51Warum hältst du das für unsinnig? Ich kenne jetzt die Details zu den Aktionen nicht, so etwas wird auch bei der ersten Durchführung sicher hinten und vorne nicht reibungslos klappen, aber tendenziell ist das mal inteessanter, als immer nur die reichsten oder schnellsten (beim VVk) zu solchen Events zu lassen.
Der G20 Gipfel in dieser Form eine Abartigkeit gegen die als solches man protestieren sollte. Es gibt Gründe mit gewissen Gruppen nicht auf die Straße zu gehen, aber in der Barclaycardarena heile Welt zu spielen, weil man Menschen wie Erdogan, Trump, Xi Jinping oder Putin gebeten hat, sich für eine gerechtere Welt einzsetzen, grenzt an Realitätsverweigerung.
Wer jetzt hingehen möchte, um die Acts zu sehen: Fair Enough. Aber mit Politik hat das nichts zu tun.
Re: Politik
Musste das auch erstmal googlen.

Ansonsten stimme ich Robins (letztem) Beitrag zu.
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Re: Politik
Die Motivation des einzelnen ist doch seine Sache und letzten Endes für die Sache egal. Wenn man so lange wartet, bis sich jeder eingehend mit der Thematik auseinandersetzt, dann wird man ewig warten müssen. Mir persönlich ist es da lieber, wenn sich Leute zumindest ein wenig damit befassen - selbst wenn es nur für ein Konzert ist, bei dem man "heile Welt" spielen kann -, als dass sie indifferent zuhause sitzen. Denn so setzt eine Sensibilisierung ein und selbst wenn dann am Ende 500 Personen für das Thema interssieren, dann hat es schon seinen Zweck erfüllt - vollkommen ungeachtet dessen, ob da nun handfeste ethische, politische, gesellschaftliche oder vorrangig kulturelle Gründe dahinterstehen.Darüber hinaus ist die Chance auf ein Konzert eine ziemlich beschissene Motivation für politischen Aktivismus.
Man kann nicht erwarten, dass viele Leute sich von heute auf morgen eingehend mit der Thematik auseinandersetzen (und diese Ganz-oder-Garnicht-Haltung und mangelnder Pragmatismus ist oftmals ein Problem linker Bewegungen), weshalb das, was oftmals despiktierlich als 'Slacktivism' gebrandtmarkt wird, eigentlich eine oftmals erste Auseinandersetzung mit dem Thema ist. Sie mag zwar oberflächlich sein, aber kann ein erster Schritt dazu sein. Dies grundsätzlich abzulehnen hat eigentlich wenig mit Politik als mit Ideologie z tun. Politisch wäre es, diese Leute abzuholen, anstatt ihnen eine "beschissene Motivation" oder "Realitätsverweigerung" zu unterstellen.
Bei der Kritik an Anschütz und Menschen wir Erdogan, Trump, Xi Jinping oder Putin bin ich ganz bei dir, weshalb es wichtig ist sich gesellschaftlich dort zu positionieren, auch ist die Wahl des CCH als Veranstaltungsort eher ungünstig, weil es praktisch in die Höhle des Löwen geht. Dennoch muss man vorsichtig sein und nicht in Selbstgerechtigkeit verfallen, denn einerseits ist es wichtig, dass sich diese Personen an einen Tisch setzen, weshalb die Institution als solche wichtig ist, andererseits muss man sich auch die damals geäußerte Kritik am Gipfel in Heiligendamm vor Augen halten, zu dem Hamburg jetzt quasi das krasse Gegenbeispiel ist: Metropollage statt hermetisch abgeriegelter Provinz (was natürlich auch nicht bedeutet, dass jegliche Form berechtigt ist, nur weil sie eben nicht Heiligendamm ist).
Meine Befürchtung ist einfach wieder, dass jeglicher sinnvoller Protest von Ausschreitungen überschattet werden wird - und damit verliert man dann wieder 90% der Menschen, die dir in der Sache zustimmen. Und mir persönlich ist jeder, der zu Coldplay in die Barcleycard Arena geht, lieber als jemand, der zum Dammtor fährt, um dort mal wieder Fenster einzuschmeißen.
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Re: Politik
Bei dem letzten Satz wird ja sicherlich so gut wie jeder zustimmen, da hier wohl kaum jemand derartige Gewalt oder Ausschreitungen befürwortet, nur ist das vielleicht nicht der beste Vergleich. Du vergleichst den Konzertgänger (der dadurch vielleicht für das Thema sensibilisiert wird) mit einem Fanatiker, der meint, seine politische Einstellung und seine Ablehnung gegenüber politischen Vorgängen mit Gewalt und Eskalation ausdrücken zu müssen. Im Vergleich zum vermummten Steine werfenden Fanatiker / Gewalttäter ist auch derjenige noch besser, der zuhause sitzt und sich gar nicht dafür interessiert. Passender wäre es da meiner Meinung nach, eben jenen Konzertgänger mit einem gewöhnlichen Demonstranten zu vergleichen, der für oder gegen die gleiche Sache auf die Straße geht.Stebbie hat geschrieben: ↑Di 14. Mär 2017, 12:03Meine Befürchtung ist einfach wieder, dass jeglicher sinnvoller Protest von Ausschreitungen überschattet werden wird - und damit verliert man dann wieder 90% der Menschen, die dir in der Sache zustimmen. Und mir persönlich ist jeder, der zu Coldplay in die Barcleycard Arena geht, lieber als jemand, der zum Dammtor fährt, um dort mal wieder Fenster einzuschmeißen.
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