Ich war am Montag bei dem Tourstopp in Köln. Das Konzert wurde last minute am selben Tag noch vom Luxor ins MTC runterverlegt. Hierüber wurde ich sowohl über die Facebook-Veranstaltung als auch per Mail und sogar telefonisch informiert, also Daumen hoch für die Kommunikation!
Vorband waren
JOYFULTALK, die im Bereich Electronic/Experimental/Drone angesiedelt sind. Beim Probehören im Vorfeld hat mir das nicht so gefallen, im Live-Umfeld konnte die Band dagegen ziemlich überzeugen. Leider habe aufgrund von Innenstadtchaos/Parkplatzsuche schätzungsweise 15 Minuten verpasst.
Die
Preoccupations waren dann wirklich großartig! Insbesondere die Songs des Debütalbums (+
Select You Drone von der "Cassette EP") erzeugen live mit ihrer Mischung aus Post-Punk und Noise-Attacken eine unglaublich packende Atmosphäre. Jedoch wussten auch die Songs der aktuellen Platte zu überzeugen, bei denen die noisigen Parts einer eher unterkühlten dark-wavigen Stimmung weichen. Passend hierzu war die Bühne sehr spärlich beleuchtet und die Lichtshow (sofern man diese so bezeichnen kann) sehr kühl inszeniert. Zum Teil konnte man dank des exzessiven Einsatzes der Nebelmaschine hiervon sowieso eher wenig mitbekommen.
Die "Zweiteilung" der Setlist, zu der Stebbie ja oben schon etwas geschrieben hat, wurde so beibehalten. Es kam mir so vor, als ob die älteren Songs beim Publikum etwas besser ankamen, was aber auch daran liegen könnte, dass diese einfach energischer rüberkommen. Etwas schade war, dass der Drone-Part am Ende von
Memory nicht gespielt wurde und
Degraded aus der Setlist geflogen ist. Ansonsten hätte ich mir noch
Bunker Buster und
Fever gewünscht. Ist natürlich wie immer Meckern auf hohem Niveau. Im Übrigen noch erwähnenswert: Die elektronische erste Hälfte von
March Of Progress wurde rhythmisch etwas verändert, wohl um sie im Live-Korsett besser präsentieren zu können. Hat mich zunächst etwas gestört, aber man hat sich doch relativ schnell daran gewöhnt.
Highlights waren sicherlich
Memory, welches eh zu den stärksten Songs des Jahres gehört, sowie das finale
Death. Gerade letzteres gehört sicherlich zu meinen intensivsten Live-Erlebnissen. Im Original schon 11 Minuten lang, wurde hier der Noise-Part mittendrin ins scheinbar Unendliche gesteigert. Mit welcher Wucht hier der Drummer auf seine Becken eingeprügelt hat, war schon unglaublich. Ein sehr wütender und auch unglaublich lauter (!) Abschluss! (Ich war froh um meine Ohrstöpsel. Manche Leute mussten sich die Ohren zuhalten.) Spielzeit war ca. 80 Minuten
Ein Tourposter gab's am Schluss obendrein auch noch
Ein abschließender Dank gebührt noch Stebbie, der mit seiner euphorischen Review erst dafür gesorgt hat, dass ich den Weg nach Köln doch noch auf mich genommen habe
