Ich war gestern bei einer Hardcore Show in einer Billardhalle (Walkabout) irgendwo im Nirgendwo in Essen. Es war ziemlich voll, was wohl an den stumpfen Bands des Abends lag, aber dazu später. Irgendwo am Ende der Halle zwischen Billiardtischen war irgendwo eine provisorische Bühne. Dafür war der Sound aber echt nicht verkehrt. Das beste war allerdings, dass die Konzerte unter laufgendem Betrieb stattfanden, wobei der Teil in dem Billiard gespielt wurde durch große Vorhänge abgegrenzt wurde. Dort waren auch tatsächlich eine Menge Gäste, die nach der gestrigen Show sicherlich an der Menschheit zweifeln.
Second Sight - Nicht so gut wie letzte Woche, aber das war auch klar. Es war wenig los, kein Wunder, bestehen die Songs doch aus mehr als Mosh und 2-Step Parts. Mir hats gefallen und die EP wird auf jeden Fall gepreordert. Solider Hardcore aus Dortmund und da ist sicherlich noch Potential nach oben.
Keep Them Shut - Eine Hardcore Band, die als Intro In Bloom spielt, macht schon mal eine ganze Menge richtig. In den Sound spielen viele unterschiedliche Einflüsse mit rein, Grunge, Stoner, etc. Teilweise völlig überraschende groovige Parts. Das macht Spaß und Mosh kommt trotzdem nicht zu kurz. Vor der Bühne war auch einiges mehr los, auch was die Textsicherheit im Publikum angeht.
Slope - Unglaublich, wie sich die Band entwickelt hat, wenn ich an die ersten Auftritte denke. Das war damals wirklich holprig und jetzt sind die Sets immer fett und machen Spaß. Anscheinend haben auch die jungen Moshbanditen die Band für sich entdeckt, denn es wurde sich eifrig auf die Fresse geschlagen, was in einer Schlägerei am Ende des Sets gipfelte. Die Band war sehr angetan von ihrem Publikum. Hoffentlich bald wieder in angemessenerem Rahmen.
Blood for Betrayal - Beatdown meets Rap --> einfach schlecht. Da wurde auf jeden Fall mehr Zeit im Fitnesstudio als im proberaum verbracht. Ein Großteil der Leute hats dermaßen abgefeiert und irgendwann schmiss dann auch jemand einen Stuhl durch die Gegend (What the fuck?!). Man muss echt nicht alles verstehen. Achja, irgendwann riss dem Gitarristen noch eine Saite und der Wechsel zog sich ordentlich hin, wobei in der Zwischenzeit der Sänger sich auf prolligste Art und Weise darüber beschwert hat, dass zu wenig los ist.
Clench Your Fist - Da wollte jemand Beatdown machen und gleichzeitig so klingen wie
Kickback. Hat nicht funktioniert. Auch das
Code Orange Cover hat es nicht rausgerissen. In der Zwischenzeit hat jemand den Vorhang zum anderen Teil der Halle halb abgerissen. Ich habe jede Minute mit dem Abbruch der Show gerechnet, aber dies geschah nicht, weil der Besitzer der Location in der Zwischenzeit damit beschäftigt war mit seinen Gäste Schnapsschach zu spielen.
Surge of Fury - Auch noch stumpf, aber Schande auf mein Haupt: Ich finde die Band dank ihres groovigen Sounds irgendwie cool. Boogiedown und Sleep when you're dead grooven einfahc wie sau. Natürlich ging es wieder heftig zur Sache, aber ich hatte das gefühl, dass selbst SOF nicht stumpf genug. Auf jeden Fall schon deutlich besser gesehen.
Fazit: Irgendwie wäre es sinnvoller gewesen aus der Show zwei Shows zu machen, da nach Band 3 ein kompletter Stilwechsel war und sich das Publikum dementsprechend auch aufgeteilt hat. Desweiteren bin ich gespannt, ob in der Location noch weitere Shows stattfinden.
Nächste Show:
Self Defense Familiy am Mittwoch in Köln