Festivals 2016
Re: Festivals 2016
Ich glaube ja, das geht nicht anders. Gerade bei so Festivals wie Rock am Ring.
Rock Acts = so gut wie alle männlich
Metal Acts = so gut wie alle männlich
Deutsche Hip Hop Acts = so gut wie alle männlich
Punk/Hardcore Acts = so gut wie alle männlich
Electro Acts = so gut wie alle männlich
Bleibt nur noch Indierock/pop wo´s nen paar Frauen gibt.
Rock Acts = so gut wie alle männlich
Metal Acts = so gut wie alle männlich
Deutsche Hip Hop Acts = so gut wie alle männlich
Punk/Hardcore Acts = so gut wie alle männlich
Electro Acts = so gut wie alle männlich
Bleibt nur noch Indierock/pop wo´s nen paar Frauen gibt.
"Billy Corgan, Smashing Pumpkins." - "Homer Simpson, smiling politely."
Re: Festivals 2016
ditoBlackstar hat geschrieben:Was für ein Bullshit. Und anstatt so ein Statement mal auf einer Bühne zu machen und damit Frauen, die auf die Bühne sollen ein Vorbild zu seine, zieht sie zurück.
Mich interessiert das überhaupt nicht, hauptsache die Musik ist gut.
Moderation auf Festivals ist übrigens das sinnloseste überhaupt.
Rein subjektiver Eindruck von mir: Frauen oder Bands mit Frauenanteil gibt es heute öfter zu sehen als vor 10 Jahren noch. Selbst bei BRMC spielt eine Frau mit und das war für mich immer DIE Männerband.


Terrorkommando Riesling Spätlese
- Quadrophobia
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Re: Festivals 2016
Das letztjährige Hurricane beispielsweise hatte eine große Zahl an Bands mit mindestens weiblicher Beteiligung. Und das es im "härteren" Rockbereich nur Männerbands gibt, ist eine Aussage, die sich meiner Meinung nach unter anderem daraus speist, dass die meistens auf Festivalplakaten stehen.
Ich werfe den meisten Festivals auch gar nicht vor, dass sie bewusst nur "Männerbands" buchen, sondern dass sie einfach an sich viel zu konservativ buchen, gerade in Deutschland. Natürlich ist die Anzahl der "Frauenbands" geringer und es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis sich das ändert. Aber wenn man sich die Menge an Festivalbands ansieht, sind da genug dabei, die weibliche Beteiligung haben. Und da Festivals gerade in den letzen Jahren enorm wichtig geworden sind, was Popularitätssteigerung angeht,
ist das für "Frauenbands" einfach ein Riesennachteil, wenn sie auf den Majors kaum stattfinden.
Ich werfe den meisten Festivals auch gar nicht vor, dass sie bewusst nur "Männerbands" buchen, sondern dass sie einfach an sich viel zu konservativ buchen, gerade in Deutschland. Natürlich ist die Anzahl der "Frauenbands" geringer und es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis sich das ändert. Aber wenn man sich die Menge an Festivalbands ansieht, sind da genug dabei, die weibliche Beteiligung haben. Und da Festivals gerade in den letzen Jahren enorm wichtig geworden sind, was Popularitätssteigerung angeht,
ist das für "Frauenbands" einfach ein Riesennachteil, wenn sie auf den Majors kaum stattfinden.
- heyho-letsgo
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Re: RE: Re: Festivals 2016
Stebbie hat geschrieben: Ach, du warst auch da? Da hätten wir ja mal ein kleines Forumstreffen machen können.
Bin gerade im Zug zurück, werde mich daher heute Abend mal ausführlicher zu äußern, aber soviel: wir wurden vom Wetter geküsst (30° und Stausee!), und musikalisch war es besser als gedacht!
Kleines Highlight waren Lampe ... mit elch am synthiepult. Und es war halt auch genau die Musik, die er machen würde
Ach Mensch...mit diesen Forentreffen hat es dieses Jahr wirklich auf keinem einzigen Festival geklappt

War schon ein sehr zufriedenstellendes Wochenende, auch wenn das Festival eine wirklich eigentümliche Dynamik hatte. Kann deine Beobachtungen dennoch größtenteils schon so unterschreiben.
Erwähnenswert für jeden, der es mal ins Auge fassen sollte: Auch wenn das Lineup abgesehen von den Headlinern so aussieht als würde man hier eine Art Dockville - Melt- Appletree - Hipster - Zielgruppe vorfinden, bestehen die Besucher tatsächlich zu ca. 90% nur aus Ortsansässigen. Für einen Großteil der Besucher ist das "Festival" eigentlich eher ein Chillen am Stausee mit ein paar Bands. Dementsprechend hat man an Publikum auch ca. jede erdenkliche Subkultur vertreten. Von ultralinken Hippies über "Kreisliga auf dem Platz; Champions League an der Theke"-Shirt-tragenden Mallorcaotzen bis hin zu Frei.Wild-Fans ist da wirklich alles vorhanden. Das ist für ein derart kleines Nischenfestival schon schräg; der Umgang untereinander war dennoch immer entspannt und es gab zumindest für unsere Gruppe nie Probleme. Die Atmosphäre bei den eigentlichen Konzerten hat es dennoch in meinen Augen gewaltig gedrückt, weil es wirklich nur bei den großen Abendbands und den DJs in der Nacht wirklich voll wurde.
Bei Oracles waren bspw. gerade mal 15 Hanseln vor der Bühne und das ist dann objektiv auch einfach mal gar nicht so geil.
Man darf also definitiv kein Appletree 2.0 erwarten, auf dem selbst kleinste Bands hart gefeiert werden (selbst auf dem Hurricane gibts ja mittags teils wirklich coole Gigs), sondern muss mit der Erwartung hinfahren, einfach mal ein chilliges Wochenende auf einem echt schönen Gelände in malerischer Natur zu verleben.
Generell war die Seebühne das Highlight des Festivals. Richtig schönes Konzept, richtig chillige Atmosphäre und bring-your-own-beer-Option. Auf dem Rest des Geländes gabs aber auch reichlich chillige Spots zum Verweilen.
Das Festival hat also wirklich großes Potential und behält seine musikalische Ausrichtung hoffentlich (!) auch weiterhin so bei.
Die Organisation war am Donnerstag allerdings eine vollständige Katastrophe. Von 18:00 bis 22:00 Uhr war hier der Einlass geplant. Wir waren ca. 18:30 Uhr da und die Schlange zog sich bereits mehrere hundert Meter bis zur Einlassschläuse. Letztendlich haben wir viereinhalb Stunden im strömenden Regen angestanden bis wir auf das Gelände kamen. Für das Wetter kann niemand was und lange Wartezeiten kann ich bei einem Major-Festival auch vertragen. Wenn ein Festival allerdings eine Gesamtkapazität von gerade mal 5.000 Landeiern aufweist, ist es nichts anderes als miserabel, wenn man seine Gäste derart lange im Regen stehen lässt, nur um mit DREI fucking Ordnern jedes einzelne Gepäckstück auf links zu drehen. Da wird dann immer das Totschlagargument gebracht, dass es ja auch um eine mögliche Terrorgefahr bei den Sicherheitschecks ginge...letztendlich sollte den Leuten allerdings nur der Alkohol abgenommen werden, um mehr Kaufkraft auf dem Gelände zu generieren, denn auf nichts anderes wurden die Taschen untersucht. Und im ernst....DREI ORDNER?? Während der Veranstalter die Bierpreise auf dem Gelände wegen dieser bescheuerten 5-Liter-Beschränkung extra als "fair" deklarierte (und natürlich keine weiteren Infos rausgab), lag der schlussendliche Preis mit 3 Euro plus 1 Euro Pfand für 0,4 Liter Bier einfach auf üblichem Festivalstandard...und das ist dann tatsächlich auch schon mutwillige Verarsche der Leute, die ich diesem in vielen Aspekten echt schönen Festival übel nehme.
Sicherlich...Alk kriegt man so oder so reingeschmuggelt. Das Ende vom Lied war dann, dass wir uns bei dieser ewigen Warterei derart weggekesselt haben, dass wir diese schäbbige Regelung wirklich unfreiwillig eingehalten haben und vollständig be- und abgesoffen unsere Ankunft zelebrierten. Das restliche Festivalwetter hat dafür hart entschädigt und es ließ sich in Windeseile alles trocknen.
So viele Bands habe ich tatsächlich gar nicht gesehen, was auf Pegel und generellen Vibe zurückging. Hier mal nur ein paar auffallende Empfehlungen:
- Faber: auch hier wieder eines kleines aber feines Konzert. Korrekter Typ.
- Lola Marsh: Lana del Rey in besser. Es gab tatsächlich eine Schunkel-Pit...ob man das nun allerdings wirklich als Lob auffassen sollte, mag streitbar sein. In meinem dortigen Zustand war ich allerdings gerührt

- Plasmat: Hab ich gerade meinen exorbitanten Pegel bei Lola Marsh betont? Jedenfalls waren wir im Anschluss bei Plasmat, die mit Ihren Songs irgendwo zwischen den Atzen und Frittenbude rumgurken, den Scheiß allerdings derart sympathisch verkaufen und sich dabei derart wenig ernst nehmen, dass es unfassbar viel Spaß gemacht hat, zu diesen Horsten abzuspacken. Und mit Titeln wie "Autoscooter Paul" oder "Tanz den Muskelmann" kann man auch eigentlich nix falsch machen. Nüchtern ist das eher so der Soundtrack zur nässenden Schuppenflechte, sternhagelvoll kann ich das dennoch und von ganzem Herzen dringendst empfehlen....auch wenn ich mich jetzt ein bisschen schäme

- Postaal: Erinnerungen etwas grau, aber ich weiß, dass mir diese Mischung aus Pop und elektronischen Beats, die sich ja mehr und mehr abnutzt, hier nochmal richtig gut gefallen hat.
- Say Yes Dog: Gleiches könnte ich über diese Jungs sagen. Waren auf dem Appletree schon nice und waren auch hier enorm tanzbar.
- BLVTH: Wohl mein persönliches Highlight des Wochenendes. So ein unfassbares Brett von einem Set. Macht auf Platte auch ganz interessanten düsteren Dubkram. Live ging das ganze dann einfach unfassbar nach vorne und die Leute sind ausgerastet. Er hatte auch sichtlich Spaß an der ganzen Kiste. Den guten Herren sollte man auf jeden Fall im Auge behalten.
- Alice Phoebe Lou: Ohne Matteo war die ganze Performance nochmal deutlich entschleunigter, aber deshalb nicht weniger schön. Hat perfekt zur katerigen verträumten Sonntagsstimmung gepasst.
- Lampe: Was Stebbie sagt.
Ich werde das Sound of the Forest jedenfalls im Auge behalten. Das Festival hat auf jeden Fall das Potential, sich zu etablieren und an Relevanz zu gewinnen. Mag sein, dass es zu seinem 15. Geburtstag (in sieben Jahren) ebenfalls einen ähnlichen Status wie das Appletree genießt...mag auch sein, dass es zur Abifahrt 2.0 - Kiste verkommt. Die Kommunikation des Veranstalters nach dem Festival wirkt erstmal ziemlich vielversprechend

Re: Festivals 2016
Ich seh das bei Musiker übrigens genauso, wie bei mir in der Branche: Da sind auch 90% Männer und ich wäre froh, wenn es anders wäre.Quadrophobia hat geschrieben:Niemand sagt was von einer Quote. Es gibt aber einfach eine sichtbare Tendenz zu Männerbands bei gewissen Festivals. Wenn wir jetzt von so kleinen wie dem MAMF sprechen, ist das Verfügbarkeitsargument natürlich richtig. Bei großen Veranstaltungen, wie RaR oder Hurricane aber eben nicht. Bei ersterem kannst du die Bands mit weiblicher Beteiligung jedes Jahr an einer Hand aufzählen. Und da ist es einfach sinnvoll darauf hinzuweisen, dass es auch in der Festivalwelt noch krasse Unterschiede in der Repräsentation gibt. Dafür gleich die Teilnahme abzusagen finde ich, wie schon gesagt, fragwürdig.SammyJankis hat geschrieben:Sollte es denn deiner Meinung nach eine Quote geben?
Wie du schon gesgat hast ist da auch die Frage nach Verfügbarkeit. Nach diesem Post habe ich beim Ruhrpott Rodeo wirklich mal stark darauf geachtet, wie viele Bands zumindest ein weibliches Mitglied hatten. Ich glaube es waren knapp 10%. Schon erschreckend wenig.
Keine Ahnung, ob das jetzt nur für Punk gilt oder ob die Quoten bei anderen Festivals höher sind.
Was Michael sagt, hat aber nicht im entferntesten mit diesem Thema zu tun und ich finde es ehrlich gesagt ziemlich kindisch wenn man nicht mal über das Thema reden kann, ohne dass dann gleich wieder jemand ankommt und es ob der eigenen Gleichgültigkeit ins Lächerliche zu ziehen versucht. Dann hab ich deutlich lieber WTEs Grundsatz Kritik .
Wir hatten ja in der Firma immer mal wieder Unipraktikanten, da war die Quote 50/50. Als es dann aber wirklich ums eingemachte ging, also die Frage, wie der Job so aussieht, sind alle Frauen bis auf 2 bislang immer abgesprungen. Selbstständigkeit. Wollen Frauen nicht. Ist ein Klischee, stimmt aber. Die paar, die das wollen haben es in der Regel mehr als drauf und der Rest traut sich nicht.
Warum ich euch das erzähle: Auch Bands sind Risiko. Besonders ab einer bestimmten Stufe. Ich hab schon so viele dutzende Singer/Songwritertanten mit Gitarre gesehen - die sobald es ins Risiko ging, aufgehört haben.
Risiko ist das Ding und da stelle ich (Gründe sind mir egal) bei Frauen eine massiv weniger ausgeprägten Mut zum Risiko fest - und wenn es eines gibt, was Bandkarrieren quer durch alle Biografien sind, dann ist immer mindestens eine ziemlich üble Zeit dabei, wo man auf dem Zahnfleisch ging.
Wenn es nur 10-15% Buchungen von Frauen auf Festivals gibt, dann liegt das vielleicht nicht an mangelnder Qualität, sondern an mangelnder Quantität. Und meine einfach Erklärung für diesen Umstand ist aus der BWL heraus die Risikoaversion von Frauen (merk ich übrigens auch ganz massiv in der Beratung, aber das ist ein anderes Thema). Und das ist etwas grundsätzliches und nichts, was man mit 2-3 mehr Buchungen lösen kann.
Die aktuell bestverkaufenste Künstlerin in Deutschland ist eine Frau. Und auch sonst dürften die Damen auf Majors einen massiven Umsatzanteil haben - nur ist es eben nicht die Musik, die ihr hört. Check einfach mal über einen längeren Zeitraum die Charts und du weißt, was ich meine.ist das für "Frauenbands" einfach ein Riesennachteil, wenn sie auf den Majors kaum stattfinden.
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Re: Festivals 2016
Blackstar hat geschrieben:Ich seh das bei Musiker übrigens genauso, wie bei mir in der Branche: Da sind auch 90% Männer und ich wäre froh, wenn es anders wäre.Quadrophobia hat geschrieben:Niemand sagt was von einer Quote. Es gibt aber einfach eine sichtbare Tendenz zu Männerbands bei gewissen Festivals. Wenn wir jetzt von so kleinen wie dem MAMF sprechen, ist das Verfügbarkeitsargument natürlich richtig. Bei großen Veranstaltungen, wie RaR oder Hurricane aber eben nicht. Bei ersterem kannst du die Bands mit weiblicher Beteiligung jedes Jahr an einer Hand aufzählen. Und da ist es einfach sinnvoll darauf hinzuweisen, dass es auch in der Festivalwelt noch krasse Unterschiede in der Repräsentation gibt. Dafür gleich die Teilnahme abzusagen finde ich, wie schon gesagt, fragwürdig.SammyJankis hat geschrieben:Sollte es denn deiner Meinung nach eine Quote geben?
Wie du schon gesgat hast ist da auch die Frage nach Verfügbarkeit. Nach diesem Post habe ich beim Ruhrpott Rodeo wirklich mal stark darauf geachtet, wie viele Bands zumindest ein weibliches Mitglied hatten. Ich glaube es waren knapp 10%. Schon erschreckend wenig.
Keine Ahnung, ob das jetzt nur für Punk gilt oder ob die Quoten bei anderen Festivals höher sind.
Was Michael sagt, hat aber nicht im entferntesten mit diesem Thema zu tun und ich finde es ehrlich gesagt ziemlich kindisch wenn man nicht mal über das Thema reden kann, ohne dass dann gleich wieder jemand ankommt und es ob der eigenen Gleichgültigkeit ins Lächerliche zu ziehen versucht. Dann hab ich deutlich lieber WTEs Grundsatz Kritik .
Wir hatten ja in der Firma immer mal wieder Unipraktikanten, da war die Quote 50/50. Als es dann aber wirklich ums eingemachte ging, also die Frage, wie der Job so aussieht, sind alle Frauen bis auf 2 bislang immer abgesprungen. Selbstständigkeit. Wollen Frauen nicht. Ist ein Klischee, stimmt aber. Die paar, die das wollen haben es in der Regel mehr als drauf und der Rest traut sich nicht.
Warum ich euch das erzähle: Auch Bands sind Risiko. Besonders ab einer bestimmten Stufe. Ich hab schon so viele dutzende Singer/Songwritertanten mit Gitarre gesehen - die sobald es ins Risiko ging, aufgehört haben.
Risiko ist das Ding und da stelle ich (Gründe sind mir egal) bei Frauen eine massiv weniger ausgeprägten Mut zum Risiko fest - und wenn es eines gibt, was Bandkarrieren quer durch alle Biografien sind, dann ist immer mindestens eine ziemlich üble Zeit dabei, wo man auf dem Zahnfleisch ging.
Wenn es nur 10-15% Buchungen von Frauen auf Festivals gibt, dann liegt das vielleicht nicht an mangelnder Qualität, sondern an mangelnder Quantität. Und meine einfach Erklärung für diesen Umstand ist aus der BWL heraus die Risikoaversion von Frauen (merk ich übrigens auch ganz massiv in der Beratung, aber das ist ein anderes Thema). Und das ist etwas grundsätzliches und nichts, was man mit 2-3 mehr Buchungen lösen kann.
Die aktuell bestverkaufenste Künstlerin in Deutschland ist eine Frau. Und auch sonst dürften die Damen auf Majors einen massiven Umsatzanteil haben - nur ist es eben nicht die Musik, die ihr hört. Check einfach mal über einen längeren Zeitraum die Charts und du weißt, was ich meine.ist das für "Frauenbands" einfach ein Riesennachteil, wenn sie auf den Majors kaum stattfinden.
Guter Punkt. Ich geh mal rückwärts drauf ein. Klar haben Acts wie Helene Fischer und so einen enormen Marktanteil. Aber die Künstlerinnen die du meinst, kommen ja in der Regel nicht auf die Festivals von denen wir hier reden, weil das musikalisch einfach eine ganz andere Sache ist. Unsere Festivals um es mal salopp zu sagen, buchen halt weder Schlager, noch die großen weiblichen US Pop Stars (warum eigentlich nicht?)
Mit der Risikoaversion magst du recht haben. Da spielen dann sicherlich so Sachen mit rein, dass sich eine Künstlerin es ziemlich sicher nicht leisten kann, während ihrem "Karriereaufbau" schwanger zu werden.
Ich glaube aber nicht, dass die aktuelle Anzahl an Bands mit weiblicher Beteiligung auf deutschen Majors representativ ist, mangelnde Risikofreude hin oder her. Ich glaube einfach, dass Künstlerinnen lange zeit nicht ernst genug genommen wurden und nur stattfanden, wenn sie in gewisse Rollen gepasst haben (mit einigen tollen Ausnahmen). Da diese Zeiten jetzt hoffentlich so langsam vorbei sind, glaube ich auch, dass es den Festivals über die wir sprechen gut tun würde diese Entwicklung aufzugreifen. Teilweise passiert das ja auch schon (wie gesagt, siehe HuSo '15), Standard scheint es aber noch lange nicht zu sein. Warum zum Beispiel nicht einfach mal Lana Del Rey/Sia/Rihanna etc. buchen, falls verfügbar?
- Mondgesicht
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Re: Festivals 2016
Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat?
20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.

- der_dicke_michel
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- Registriert: So 20. Sep 2015, 12:35
Re: Festivals 2016
ruhrpottrodeo 2016
freitag:
aufgrund arbeitstechnischer widrigkeiten konnte die anreise erst am freitag abend erfolgen. so wurden leider ,bonsai kitten, the baboon show und ganz besonders schmerzhaft zwakkelmann, buster shuffle und jello biafra verpasst.
auf dem parkplatz gab es dann auch direkt das erste bier nach 97 tagen. nach lauthalsem verkünden meiner scheinbar endlosen abstinenz wurden mir auch aus allen ecken zugleich diverse mitleidsbiere angeboten, der nachbarwagen war am schnellsten und ich musste ein zum glück noch heftig gekühltes paderborner trinken. das hassbier meines lebens. seltsamerweise war es erstaunlich lecker.
einige druckbetankungsbiere nach krombacher art später waren wir nach kurzem zwischenstopp bei den freunden am zeltplatz auch schon am gelände angekommen.
so konnten wir noch die reste vom dritte wahl auftritt aus der ferne hören. mit denen werde ich vermutlich nie wirklich warm, obwohl sie mit "zeit bleib stehen" einen sehr, sehr schönen hit geschrieben haben.
aufgrund des mittlerweile ordentlichen pegels und der freude ob der gemeinsamen zeit mit lieben freunden wurde idolized mächtig abgefeiert, obwohl ich coverbands sonst gar nichts abgewinnen kann.
auf die suicidal tendencies habe ich mich im vorfeld mit am meisten gefreut, hatte ich die helden meiner jugend doch noch nie live erleben können. meine erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, die band spielte die hits, die ich hören wollte und für einen kurzen moment war ich wieder 16.
beinahe das gleiche lässt sich über die adolescents sagen, die an diesem abend unter dem namen kids of the black hole (so heißt ihr vermutlich größter hit) firmierten. toll, dass die bande noch so viel spaß an ihrer musik hat.
wizo wollte ich eigentlich gar nicht sehen, bin aber der freunde halber geblieben und konnte mich dann doch an vielen vergessenen hits erfreuen. bei "quadrat im kreis" hab' ich sogar ein tränchen verdrückt.
samstag:
los ging's am samstag mit den monsters of liedermaching. zu der band habe ich ein gespaltenes verhältnis: manche sachen mag' ich, andere find' ich sterbenslangweilig. dieses mal hatte ich glück, zumeist wurde was aus der mag ich sparte gespielt. vor allem der herrliche türen-song. schöner auftakt mit erstaunlich aktivem und zahlreichem publikum für die frühe mittagszeit.
the prosecution und asta kask wurden dem mittagessen auf dem campingplatz geopfert.
pünktlich zu useless id waren wir dann wieder vor der bühne. das neue album finde ich richtig gut und ich fühlte mich nicht selten an die seligen no use for a name erinnert. hochmelodischer, schnell gespielter punkrock wie ich ihn mag. erstaunlicher weise nicht aus kalifornien, sondern aus israel. erstes highlight des tages.
reagan youth waren mir eigentlich immer ein wenig zu crustig, aber ich wollte sie immer schon mal live sehen weil sie eine altgediente hochpolitische band mit bewegter geschichte ist. das set war dann auch recht kurzweilig und alles andere als eine enttäuschung.
the casualties, den netten dick york, el fish und the locos, die wohl von schmutzki ersetzt wurden sparte ich mir und machte noch zwei stunden im auto bubu.
schön ausgeschlafen ging es zu sookee, die musikalisch zwar so gar nicht mein fall ist, deren sicht auf die (männer-)welt für mich aber hochinteressant ist. eine kluge, toughe frau, die klare standpunkte bezieht und dabei keine angst vorm anecken hat. ich bin verliebt. würde die doch bloß keinen rap machen...
dann kamen lagwagon und machten genau das, wofür ich sie schon seit vielen, vielen jahren liebe. hochmelodischer melancholischer punkrock kalifornischer prägung mit knödelstimme und texten zum übereinstimmen. genau mein ding, allerdings wirkte joey cape noch ein wenig verlorener als sonst, mag sein, dass er, wie gerüchte sagen, über eine auszeit nachdenkt.
es folgte oi-punk von berliner weisse. dieser skinhead-punk ist für mich seit jeher vorbelastet, weil die meisten oi bands zwar nicht offen rechts, aber rechts offen sind. berliner weisse sind da klar anders, sie beziehen klar stellung gegen rassistische und faschistische kackscheiße in ihrer szene. von daher nicht weltbewegend, aber dennoch gut hörbar.
irie revoltes habe ich bislang vermieden zu schauen. ich dachte immer, die machen so ein seeed ding auf französisch, jedoch wird ihnen diese reduzierung nicht gerecht. das ist zwar schon so'n dancehall/reggea ding, allerdings sehr mitreissend. und da mein bierpegel hoch stand, war ich im gegensatz zu sammy einer von vielen, die dazu mächtig steil gegangen sind. brauch' ich nicht häufiger, aber eine stunde hüpfsport tut dicken micheln mitunter recht gut.
um turbonegro wird seit jahren ein großer bogen gemacht. außerdem mussten die menschen auf den campingplätzen besucht werden. diesem umstand fielen auch die fuckin faces zum opfer.
dann war heilige messe angesagt. als überzeugter all-o-gist wurde aus reihe drei oder vier jeder ton, jede silbe der alten heldenband descendents abgefeiert, als gäbe es kein morgen mehr. hit folgt auf hit folgt auf hit... niemand spielt den pop punk so tight, so schnell und mit so unglaublich vielen tollen kleinen und großen melodien. und auch hier irrt der sammy nicht, der dicke michel hat geweint. ehrliche tränen des vollkommenen glücks.
sonntag:
beseelt von einem einem der schönsten konzertmomente der letzten zehn jahre ging es los mit keinem geringeren als christian steiffen. das bernsteinzimmer der guten musik lieferte seine schlagerparodien auf den punkt. das war tanzbar mit hoher polonaise-dichte. lyrisch bewegend, musikalisch ansprechend zementierten mir steiffen und das haseland orchester mit hits wie "eine flasche bier", "sexualverkehr" oder "selbstmitleid" das lächeln in meinem gesicht. mal wieder ein äußerst gelungener auftritt und somit ein perfekter start in den letzten festivaltag.
weiter ging's mit pipes and pints, der einzigen folk-punk-band des wochenendes. sie sind bei weitem nicht so gut wie die porters, mollies, murphies usw..., aber für eine spaßige halbe stunde auf jeden fall hörenswert. haben wir entspannt auf den bierbänken sitzend erleben dürfen.
anschließend ging es müdigkeitsbedingt bei mir nicht mehr weiter und ich verschlief die folgenden bands in meinem gemütlichen vw-caddy.
zum glück war ich zu flag wieder wach, die ich hiermit als abgehakt verbuchen kann. es ist schön, wenn man alte songs, die einem mal wichtig waren von musikern, die einem noch wichtig sind dargeboten bekommt. war nett, mehr aber sicher nicht.
eisenpimmel hingegen fand ich ganz furchtbar. das sind deichkind für punkrocker. ein einziger kindergarten. und kein wirklich netter, bei dem man mitspielen will. der humor erschließt sich mir einfach nicht. vielleicht sehe ich das alles auch völlig falsch und sammy kann mich erleuchten. wahrscheinlich lag es einfach nur daran, dass ich nicht mehr betrunken war.
sondaschule machen skapunk, vermutlich sogar richtig gut, ist halt nur nicht unbedingt meins. diese reggeanummer mit der hängematte fand' ich aber richtig gut.
zu tsol könnte ich das selbe schreiben wie zu flag, also lass' ich das.
es folgten sick of it all, die mich mal wieder richtig mitgerissen haben. das ist wie ein treffen mit guten alten freunden. es ist toll, man tauscht längst vergessene supergeschichten miteinander aus, notiert sich die telefonnummern und verspricht, sich gegenseitig anzurufen. alle wissen, dass sie das niemals tun werden, aber wenn sie sich zufällig irgendwann mal wiedersehen, geht's wieder von vorne los. herrlich.
dann gab es (cj-) ramones songs zu hören von einem typen, der irgendwann mal einer von ihnen war. das ist schön. da kann frank turner sagen, was er will.
zum abschluss waren nofx sehr geil. ging gleich gut los mit "stickin' in my eye" und "linoleum", wenn ich mich recht entsinne und weiter ging es schlag auf schlag mit hits. naja, was heisst hier schlag auf schlag, die band redete sich phasenweise um kopf und kragen. es war saulustig. anders als bei joey cape hatte ich vom dicken michel einen sehr guten eindruck. auch hier gibt es gerüchte, die allerdings besagen, er hätte eine entziehungskur gemacht. zumindest wirkte er anders als in den letzten jahren üblich deutlich weniger betrunken und er sah auch besser aus, sofern man das von dicken hässlichen männern in kleidern sagen kann:-)
der von mir sehr verehrte und auch für seine spoken words bewunderte henry rollins musste für mich leider ausfallen, da ich den großen noch von oma aus bottrop abholen durfte, dann noch eine einstündige fahrt nach hause vor mir hatte und am nächsten morgen ab halb sieben für vierzehn stunden arbeiten musste.
bei einem ähnlich ansprechenden line-up im nächsten jahr bin ich dann aber ganz sicher wieder mit von der partie bei diesem liebenswerten festival. vielleicht ja mal mit dem großen.
freitag:
aufgrund arbeitstechnischer widrigkeiten konnte die anreise erst am freitag abend erfolgen. so wurden leider ,bonsai kitten, the baboon show und ganz besonders schmerzhaft zwakkelmann, buster shuffle und jello biafra verpasst.
auf dem parkplatz gab es dann auch direkt das erste bier nach 97 tagen. nach lauthalsem verkünden meiner scheinbar endlosen abstinenz wurden mir auch aus allen ecken zugleich diverse mitleidsbiere angeboten, der nachbarwagen war am schnellsten und ich musste ein zum glück noch heftig gekühltes paderborner trinken. das hassbier meines lebens. seltsamerweise war es erstaunlich lecker.
einige druckbetankungsbiere nach krombacher art später waren wir nach kurzem zwischenstopp bei den freunden am zeltplatz auch schon am gelände angekommen.
so konnten wir noch die reste vom dritte wahl auftritt aus der ferne hören. mit denen werde ich vermutlich nie wirklich warm, obwohl sie mit "zeit bleib stehen" einen sehr, sehr schönen hit geschrieben haben.
aufgrund des mittlerweile ordentlichen pegels und der freude ob der gemeinsamen zeit mit lieben freunden wurde idolized mächtig abgefeiert, obwohl ich coverbands sonst gar nichts abgewinnen kann.
auf die suicidal tendencies habe ich mich im vorfeld mit am meisten gefreut, hatte ich die helden meiner jugend doch noch nie live erleben können. meine erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, die band spielte die hits, die ich hören wollte und für einen kurzen moment war ich wieder 16.
beinahe das gleiche lässt sich über die adolescents sagen, die an diesem abend unter dem namen kids of the black hole (so heißt ihr vermutlich größter hit) firmierten. toll, dass die bande noch so viel spaß an ihrer musik hat.
wizo wollte ich eigentlich gar nicht sehen, bin aber der freunde halber geblieben und konnte mich dann doch an vielen vergessenen hits erfreuen. bei "quadrat im kreis" hab' ich sogar ein tränchen verdrückt.
samstag:
los ging's am samstag mit den monsters of liedermaching. zu der band habe ich ein gespaltenes verhältnis: manche sachen mag' ich, andere find' ich sterbenslangweilig. dieses mal hatte ich glück, zumeist wurde was aus der mag ich sparte gespielt. vor allem der herrliche türen-song. schöner auftakt mit erstaunlich aktivem und zahlreichem publikum für die frühe mittagszeit.
the prosecution und asta kask wurden dem mittagessen auf dem campingplatz geopfert.
pünktlich zu useless id waren wir dann wieder vor der bühne. das neue album finde ich richtig gut und ich fühlte mich nicht selten an die seligen no use for a name erinnert. hochmelodischer, schnell gespielter punkrock wie ich ihn mag. erstaunlicher weise nicht aus kalifornien, sondern aus israel. erstes highlight des tages.
reagan youth waren mir eigentlich immer ein wenig zu crustig, aber ich wollte sie immer schon mal live sehen weil sie eine altgediente hochpolitische band mit bewegter geschichte ist. das set war dann auch recht kurzweilig und alles andere als eine enttäuschung.
the casualties, den netten dick york, el fish und the locos, die wohl von schmutzki ersetzt wurden sparte ich mir und machte noch zwei stunden im auto bubu.
schön ausgeschlafen ging es zu sookee, die musikalisch zwar so gar nicht mein fall ist, deren sicht auf die (männer-)welt für mich aber hochinteressant ist. eine kluge, toughe frau, die klare standpunkte bezieht und dabei keine angst vorm anecken hat. ich bin verliebt. würde die doch bloß keinen rap machen...
dann kamen lagwagon und machten genau das, wofür ich sie schon seit vielen, vielen jahren liebe. hochmelodischer melancholischer punkrock kalifornischer prägung mit knödelstimme und texten zum übereinstimmen. genau mein ding, allerdings wirkte joey cape noch ein wenig verlorener als sonst, mag sein, dass er, wie gerüchte sagen, über eine auszeit nachdenkt.
es folgte oi-punk von berliner weisse. dieser skinhead-punk ist für mich seit jeher vorbelastet, weil die meisten oi bands zwar nicht offen rechts, aber rechts offen sind. berliner weisse sind da klar anders, sie beziehen klar stellung gegen rassistische und faschistische kackscheiße in ihrer szene. von daher nicht weltbewegend, aber dennoch gut hörbar.
irie revoltes habe ich bislang vermieden zu schauen. ich dachte immer, die machen so ein seeed ding auf französisch, jedoch wird ihnen diese reduzierung nicht gerecht. das ist zwar schon so'n dancehall/reggea ding, allerdings sehr mitreissend. und da mein bierpegel hoch stand, war ich im gegensatz zu sammy einer von vielen, die dazu mächtig steil gegangen sind. brauch' ich nicht häufiger, aber eine stunde hüpfsport tut dicken micheln mitunter recht gut.
um turbonegro wird seit jahren ein großer bogen gemacht. außerdem mussten die menschen auf den campingplätzen besucht werden. diesem umstand fielen auch die fuckin faces zum opfer.
dann war heilige messe angesagt. als überzeugter all-o-gist wurde aus reihe drei oder vier jeder ton, jede silbe der alten heldenband descendents abgefeiert, als gäbe es kein morgen mehr. hit folgt auf hit folgt auf hit... niemand spielt den pop punk so tight, so schnell und mit so unglaublich vielen tollen kleinen und großen melodien. und auch hier irrt der sammy nicht, der dicke michel hat geweint. ehrliche tränen des vollkommenen glücks.
sonntag:
beseelt von einem einem der schönsten konzertmomente der letzten zehn jahre ging es los mit keinem geringeren als christian steiffen. das bernsteinzimmer der guten musik lieferte seine schlagerparodien auf den punkt. das war tanzbar mit hoher polonaise-dichte. lyrisch bewegend, musikalisch ansprechend zementierten mir steiffen und das haseland orchester mit hits wie "eine flasche bier", "sexualverkehr" oder "selbstmitleid" das lächeln in meinem gesicht. mal wieder ein äußerst gelungener auftritt und somit ein perfekter start in den letzten festivaltag.
weiter ging's mit pipes and pints, der einzigen folk-punk-band des wochenendes. sie sind bei weitem nicht so gut wie die porters, mollies, murphies usw..., aber für eine spaßige halbe stunde auf jeden fall hörenswert. haben wir entspannt auf den bierbänken sitzend erleben dürfen.
anschließend ging es müdigkeitsbedingt bei mir nicht mehr weiter und ich verschlief die folgenden bands in meinem gemütlichen vw-caddy.
zum glück war ich zu flag wieder wach, die ich hiermit als abgehakt verbuchen kann. es ist schön, wenn man alte songs, die einem mal wichtig waren von musikern, die einem noch wichtig sind dargeboten bekommt. war nett, mehr aber sicher nicht.
eisenpimmel hingegen fand ich ganz furchtbar. das sind deichkind für punkrocker. ein einziger kindergarten. und kein wirklich netter, bei dem man mitspielen will. der humor erschließt sich mir einfach nicht. vielleicht sehe ich das alles auch völlig falsch und sammy kann mich erleuchten. wahrscheinlich lag es einfach nur daran, dass ich nicht mehr betrunken war.
sondaschule machen skapunk, vermutlich sogar richtig gut, ist halt nur nicht unbedingt meins. diese reggeanummer mit der hängematte fand' ich aber richtig gut.
zu tsol könnte ich das selbe schreiben wie zu flag, also lass' ich das.
es folgten sick of it all, die mich mal wieder richtig mitgerissen haben. das ist wie ein treffen mit guten alten freunden. es ist toll, man tauscht längst vergessene supergeschichten miteinander aus, notiert sich die telefonnummern und verspricht, sich gegenseitig anzurufen. alle wissen, dass sie das niemals tun werden, aber wenn sie sich zufällig irgendwann mal wiedersehen, geht's wieder von vorne los. herrlich.
dann gab es (cj-) ramones songs zu hören von einem typen, der irgendwann mal einer von ihnen war. das ist schön. da kann frank turner sagen, was er will.
zum abschluss waren nofx sehr geil. ging gleich gut los mit "stickin' in my eye" und "linoleum", wenn ich mich recht entsinne und weiter ging es schlag auf schlag mit hits. naja, was heisst hier schlag auf schlag, die band redete sich phasenweise um kopf und kragen. es war saulustig. anders als bei joey cape hatte ich vom dicken michel einen sehr guten eindruck. auch hier gibt es gerüchte, die allerdings besagen, er hätte eine entziehungskur gemacht. zumindest wirkte er anders als in den letzten jahren üblich deutlich weniger betrunken und er sah auch besser aus, sofern man das von dicken hässlichen männern in kleidern sagen kann:-)
der von mir sehr verehrte und auch für seine spoken words bewunderte henry rollins musste für mich leider ausfallen, da ich den großen noch von oma aus bottrop abholen durfte, dann noch eine einstündige fahrt nach hause vor mir hatte und am nächsten morgen ab halb sieben für vierzehn stunden arbeiten musste.
bei einem ähnlich ansprechenden line-up im nächsten jahr bin ich dann aber ganz sicher wieder mit von der partie bei diesem liebenswerten festival. vielleicht ja mal mit dem großen.
live your heart and never follow
Re: Festivals 2016
Denke der Preis ist günstig weil es eine von der Tabakindustrie initierte Veranstaltung ist, das wird so ähnlich sein wie bei den Elektronic Beats Veranstaltungen der Telekom.Mondgesicht hat geschrieben:Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat?20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.
Re: Festivals 2016
Quadro, ich antworte dir später mal ausführlicher, weil als einzige Argument "Schwangerschaft" finde ich völlig banal - dazu gehören immer zwei und wenn man sich immer noch vorhandene Rollenbilder anschaut, dann dürften die Damen umso eher in Bands spielen können, während Männer arbeiten gehen... Versteh das nicht falsch, ich bin auch ein völliger Fan von 50/50 bei allem.
Weil das nicht die Hurricanezielgruppe bedient (oder nur am Rande). Die Rihanna für dieses Festival heißt Florence.Warum zum Beispiel nicht einfach mal Lana Del Rey/Sia/Rihanna etc. buchen, falls verfügbar?
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Re: Festivals 2016
Quadrophobia hat geschrieben: Guter Punkt. Ich geh mal rückwärts drauf ein. Klar haben Acts wie Helene Fischer und so einen enormen Marktanteil. Aber die Künstlerinnen die du meinst, kommen ja in der Regel nicht auf die Festivals von denen wir hier reden, weil das musikalisch einfach eine ganz andere Sache ist. Unsere Festivals um es mal salopp zu sagen, buchen halt weder Schlager, noch die großen weiblichen US Pop Stars (warum eigentlich nicht?)
[...]
Ich glaube aber nicht, dass die aktuelle Anzahl an Bands mit weiblicher Beteiligung auf deutschen Majors representativ ist, mangelnde Risikofreude hin oder her. Ich glaube einfach, dass Künstlerinnen lange zeit nicht ernst genug genommen wurden und nur stattfanden, wenn sie in gewisse Rollen gepasst haben (mit einigen tollen Ausnahmen). Da diese Zeiten jetzt hoffentlich so langsam vorbei sind, glaube ich auch, dass es den Festivals über die wir sprechen gut tun würde diese Entwicklung aufzugreifen. Teilweise passiert das ja auch schon (wie gesagt, siehe HuSo '15), Standard scheint es aber noch lange nicht zu sein. Warum zum Beispiel nicht einfach mal Lana Del Rey/Sia/Rihanna etc. buchen, falls verfügbar?
Ich habe übrigens mal den Selbsttest gemacht. In meinen Top-20 bei Last.fm ist keine einzige Band mit einer Frau dabei, reduziert man es aber auf die Zeit seit 1.1.2013, dann sind es immerhin 6 von 30, wobei immerhin drei weibliche Vocals haben (Minor Victories, Courtney Barnett, PJ Harvey), bei den Top-50 kommen nochmal weitere neun mit häufig weiblichen Vocals hinzu (Portishead, Black Mountain, Sonic Youth, The Decemberists, My Bloody Valentine, Alabama Shakes, Arcade Fire, Pixies, Silversun Pickups).
Am generellen Bandangebot (sind natürlich nicht alle mehr aktiv) kann es also nicht liegen, da ich nicht glaube, dass Bands mit Frauen seltener verfügbar sind als rein männliche Bands. Und Kat Frankie hat ja bspw. auch das Haldern Pop als Beispiel herangezogen, dass es hier auch ausgewogene Lineups gibt.
@heyho-letsgo: Deine Berichte vom Einlass am Donnerstag bestätigen mich noch einmal darin, dass es richtig war, erst am Freitag anzureisen. Da war es alles wirklich ganz entspannt und auch die Bierkontrolle wurde sehr locker genommen. Die haben uns nicht einmal in die Taschen geschaut, sondern einfach nur drei unserer vier Bändchen für die Palette gekürzt. Wir hätten also sogar noch Bier nachholen können.
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Re: Festivals 2016
puh... durch meine ersten semester in münster muss ich gestehen, dass ich gekühltes parderborner durchaus gern schnabuliere. glaube da trügt mittlerweile auch ein wenig nostalgie den geschmackssinn. ansonsten bleibt großer neid auf das wochenende! hört sich alles top an, viele freunde waren da. und da bin ich auch ganz bei dir:der_dicke_michel hat geschrieben:ruhrpottrodeo 2016
auf dem parkplatz gab es dann auch direkt das erste bier nach 97 tagen. nach lauthalsem verkünden meiner scheinbar endlosen abstinenz wurden mir auch aus allen ecken zugleich diverse mitleidsbiere angeboten, der nachbarwagen war am schnellsten und ich musste ein zum glück noch heftig gekühltes paderborner trinken. das hassbier meines lebens. seltsamerweise war es erstaunlich lecker.
der_dicke_michel hat geschrieben: bei einem ähnlich ansprechenden line-up im nächsten jahr bin ich dann aber ganz sicher wieder mit von der partie bei diesem liebenswerten festival.
Re: Festivals 2016
Ich war mal vor einigen Jahren bei ner sehr ähnlichen Veranstaltung, auch im E-Werk, das war damals ne Feier zu 20 Jahren Intro u.a. mit M83 (fuck, ich hab die ja doch schon mal live gesehen, ich sauf viel zu vielMondgesicht hat geschrieben:Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat?20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.



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Re: Festivals 2016
top, danke für die infoss-nke hat geschrieben:Ich war mal vor einigen Jahren bei ner sehr ähnlichen Veranstaltung, auch im E-Werk, das war damals ne Feier zu 20 Jahren Intro u.a. mit M83 (fuck, ich hab die ja doch schon mal live gesehen, ich sauf viel zu vielMondgesicht hat geschrieben:Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat?20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.
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), Thees und Maximo Park, auch für 20 € oder so. Damals wurden großes und kleines E-Werk bespielt, die Spielzeiten waren voll im Rahmen und es war ein klasse Abend. Ich glaub groß was falsch machen kannst du da nicht.

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Re: Festivals 2016
stimmt, hat adeles karriere ja z.b. auch versaut.Quadrophobia hat geschrieben: Mit der Risikoaversion magst du recht haben. Da spielen dann sicherlich so Sachen mit rein, dass sich eine Künstlerin es ziemlich sicher nicht leisten kann, während ihrem "Karriereaufbau" schwanger zu werden.
ansonsten: was wte sagt.
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Re: Festivals 2016
Weil die ja auch noch ihre Karriere aufbauen musste...Suitemeister hat geschrieben:stimmt, hat adeles karriere ja z.b. auch versaut.Quadrophobia hat geschrieben: Mit der Risikoaversion magst du recht haben. Da spielen dann sicherlich so Sachen mit rein, dass sich eine Künstlerin es ziemlich sicher nicht leisten kann, während ihrem "Karriereaufbau" schwanger zu werden.
ansonsten: was wte sagt.
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Re: Festivals 2016
Und in den USA gibt es keine Benachteiligung von Schwarzen, sieht man ja daran, dass es einen farbigen Präsidenten gibt.Quadrophobia hat geschrieben:Weil die ja auch noch ihre Karriere aufbauen musste...Suitemeister hat geschrieben:stimmt, hat adeles karriere ja z.b. auch versaut.Quadrophobia hat geschrieben: Mit der Risikoaversion magst du recht haben. Da spielen dann sicherlich so Sachen mit rein, dass sich eine Künstlerin es ziemlich sicher nicht leisten kann, während ihrem "Karriereaufbau" schwanger zu werden.
ansonsten: was wte sagt.
Adele als Beispiel ist nun wirklich zu einfach.
Re: Festivals 2016
Amanda Palmer!
Aber egal, der Themenabschweif wird nur noch schlimmer
übrigens, Lewis, was wollt ich zu dir schon immer sagen: lass mal den Whataboutism.
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Re: Festivals 2016
Das sind allerdings (fast) alles Bands die Pop bzw. ruhigeren Rock machen, der durchschnittliche Hurricanebesucher kennt davon maximal 3 Künstler. Es gibt praktisch kaum weibliche Acts, die in Deutschland eine 5.000er Halle füllen. Wenn, dann sind es Popstars oder Sachen wie Pj Harvey oder Portishead, die abseits der Fans niemand kennt und die entsprechend kaum Leute auf ein Majorfestival ziehen.Stebbie hat geschrieben:
Ich habe übrigens mal den Selbsttest gemacht. In meinen Top-20 bei Last.fm ist keine einzige Band mit einer Frau dabei, reduziert man es aber auf die Zeit seit 1.1.2013, dann sind es immerhin 6 von 30, wobei immerhin drei weibliche Vocals haben (Minor Victories, Courtney Barnett, PJ Harvey), bei den Top-50 kommen nochmal weitere neun mit häufig weiblichen Vocals hinzu (Portishead, Black Mountain, Sonic Youth, The Decemberists, My Bloody Valentine, Alabama Shakes, Arcade Fire, Pixies, Silversun Pickups).
Am generellen Bandangebot (sind natürlich nicht alle mehr aktiv) kann es also nicht liegen, da ich nicht glaube, dass Bands mit Frauen seltener verfügbar sind als rein männliche Bands. Und Kat Frankie hat ja bspw. auch das Haldern Pop als Beispiel herangezogen, dass es hier auch ausgewogene Lineups gibt.
Wie schon weiter oben erwähnt, gibt es in anderen Genres (Punk/HC, (Hard)Rock, Elektro, Dt. HipHop) kaum weibliche Künstler, die bei einem Einzelkonzert große Hallen füllen würden.
Von mir aus kann es gerne so bleiben, dass Adele, Sia oder männliche Pendants nicht beim Hurricane spielen. Die kosten viel zu viel Geld, das lieber ins Mittelfeld investiert werden sollte.
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Re: Festivals 2016
@blackstar: Das sollte nur klarstellen, wie absurd das Argument mit Adele war. Aber gut, dann nehme ich den Teil zurück und sage es einfach so: Das Adele-Argument ist total absurd. Unabhängig wie man zu der ganzen Diskussion steht kann man doch nicht die erfolgreichste Künstlerin der Welt als Beispiel dafür nehmen, dass Schwangerschaft und Karriere einfach zu verbinden sind.
Re: Festivals 2016
Erwarte von M83 nicht mehr als eine Stunde Spielzeit. Das ist wohl derzeit so deren Maximum.cast1 hat geschrieben:Denke der Preis ist günstig weil es eine von der Tabakindustrie initierte Veranstaltung ist, das wird so ähnlich sein wie bei den Elektronic Beats Veranstaltungen der Telekom.Mondgesicht hat geschrieben:Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat?20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.
Re: Festivals 2016
Passt schon. Du weißt ja, wie gern ich so ein Pseudototschlagargument gern mal einstreue.Declan_de_Barra hat geschrieben:@blackstar: Das sollte nur klarstellen, wie absurd das Argument mit Adele war. Aber gut, dann nehme ich den Teil zurück und sage es einfach so: Das Adele-Argument ist total absurd. Unabhängig wie man zu der ganzen Diskussion steht kann man doch nicht die erfolgreichste Künstlerin der Welt als Beispiel dafür nehmen, dass Schwangerschaft und Karriere einfach zu verbinden sind.
Ansonsten wusste ich bis vorhin nichtmal, das Adele Kind(er?) hat. Macht die Musik aber nicht besser oder schlechter und das Thema Schwangerschaft ist nach wie vor kein Argument, denn wenn man es als finanziell Existenzbedrohend ansieht, dann dürfte es bisweilen für Männer viel eher gelten. Zumal viele Bands in Zeiten ihres Durchbruchs in einem Alter sind, wo Kinder eher so gar keine Rolle spielen, nämlich mit Anfang 20.
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Re: Festivals 2016
stimmt, ich wollte auch eigentlich nur ein bisschen haten.Declan_de_Barra hat geschrieben:@blackstar: Das sollte nur klarstellen, wie absurd das Argument mit Adele war.

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Re: Festivals 2016
Auf nem einzelgig? Da würde ich doch mehr erwarten bzw die setlist lässt anderes erwarten. Da spielen sie auch Wait. Auf Festivals nicht.Blackstar hat geschrieben:Erwarte von M83 nicht mehr als eine Stunde Spielzeit. Das ist wohl derzeit so deren Maximum.cast1 hat geschrieben:Denke der Preis ist günstig weil es eine von der Tabakindustrie initierte Veranstaltung ist, das wird so ähnlich sein wie bei den Elektronic Beats Veranstaltungen der Telekom.Mondgesicht hat geschrieben:Frage zum melt.zip: weiß jemand von euch ob die Sache irgendeinen Haken hat?20€ für so viele Bands? Gibt's da minimale Spielzeiten? Mehrere Bühnen? Bei dem Preis würde sich das schon fast wieder egalisieren, ob ich die Reisekosten nach kölle übernehme oder warte bis m83 gen Norden kommen.
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