Politik
- Declan_de_Barra
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Re: Politik
Der Aspekt der Dummheit der Drumpf-Wähler ist mir auch zu einfach. Der hat in viele seiner Stimmen in ländlichen Gebieten gesammelt, in denen die Menschen häufig ganz anders sozialisiert sind, u.a. durch die Religion. Da sind nun mal leider Gottes Homoehen widerlich, Latinos illegale Einwanderer und viele Demokraten Kommunisten. Das mag uns als Dummheit erscheinen, ist mMn aber ein falscher Ansatz.
- Quadrophobia
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Re: Politik
Ich hoffe der Secret Service tauscht die Aktivierungskarte für die Atomwaffen mit einer Saturn Gutscheinkarte aus.
- glutexo2000
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Re: RE: Re: Politik
Wishkah hat geschrieben:Da wacht man nichtsahnend auf und plötzlich ist Trump quasi Präsident.![]()

Sehr traurig..

- Mondgesicht
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Re: Politik
Es hat ihn ja auch die Mehrheit männlicher Akademiker gewählt.Declan_de_Barra hat geschrieben:Der Aspekt der Dummheit der Drumpf-Wähler ist mir auch zu einfach. Der hat in viele seiner Stimmen in ländlichen Gebieten gesammelt, in denen die Menschen häufig ganz anders sozialisiert sind, u.a. durch die Religion. Da sind nun mal leider Gottes Homoehen widerlich, Latinos illegale Einwanderer und viele Demokraten Kommunisten. Das mag uns als Dummheit erscheinen, ist mMn aber ein falscher Ansatz.
Re: Politik
Ich finde, die darf/muss man trotzdem dumm nennen. Da ist mir der Bildungsgrad ziemlich egal.Mondgesicht hat geschrieben:Es hat ihn ja auch die Mehrheit männlicher Akademiker gewählt.Declan_de_Barra hat geschrieben:Der Aspekt der Dummheit der Drumpf-Wähler ist mir auch zu einfach. Der hat in viele seiner Stimmen in ländlichen Gebieten gesammelt, in denen die Menschen häufig ganz anders sozialisiert sind, u.a. durch die Religion. Da sind nun mal leider Gottes Homoehen widerlich, Latinos illegale Einwanderer und viele Demokraten Kommunisten. Das mag uns als Dummheit erscheinen, ist mMn aber ein falscher Ansatz.
Es ist wirklich nicht zu fassen, wie sich Nationalisten und Faschisten so viel moblisieren lassen als alle anderen.
Dort und anderswo.
Man versucht aber auch nirgendwo, eine wirklich linke Alternative aufzubauen. Und was die USA angeht weiß natürlich weiß keiner, ob Sanders besser abgeschnitten hätte. Aber viel schlechter geht auch nicht.
"I don't know."
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Re: Politik
naja... es gibt halt die kurdische bewegung.
die welt geht vor die hunde. erdogan, putin, trump...was folgt als nächstes? frauke petry?
die welt geht vor die hunde. erdogan, putin, trump...was folgt als nächstes? frauke petry?
„Die Welt geht vor die Hunde Mädchen, traurig aber wahr.“
Re: Politik
+ Duterte.dattelpalme hat geschrieben:naja... es gibt halt die kurdische bewegung.
die welt geht vor die hunde. erdogan, putin, trump...was folgt als nächstes? frauke petry?
Als nächstes kommt erstmal Le Pen.
Re: Politik
Duterte nicht zu vergessen. (Siehe Blackstar)
Eine "linke Alternative" in der USA kannst du vergessen. Dann kennst du das Land schlecht, wenn du sowas für wirklich realistisch hälst. Linker als Bernie ist schlichtweg nicht drin und ich befürchte auch, dass der gegen Trump womöglich noch schlechter abgeschnitten hätte, weil der dann quasi der "Ultra-Kommunist" für die Republikaner und einen großen Teil der Amerikaner ist. Vollkommen unwählbar.
Ansonsten:
Eine "linke Alternative" in der USA kannst du vergessen. Dann kennst du das Land schlecht, wenn du sowas für wirklich realistisch hälst. Linker als Bernie ist schlichtweg nicht drin und ich befürchte auch, dass der gegen Trump womöglich noch schlechter abgeschnitten hätte, weil der dann quasi der "Ultra-Kommunist" für die Republikaner und einen großen Teil der Amerikaner ist. Vollkommen unwählbar.
Ansonsten:

Re: Politik
Naja, versuchen wir mal die positiven Dinge daraus zu ziehen.
TTIP sollte nun damit vom Tisch sein oder?

Re: Politik
Okay, die ist ein sehr leuchtendes Gegenbeispiel. Ein echtes Trauerspiel, wie die nun gewaltsam bekämpft wird.dattelpalme hat geschrieben:naja... es gibt halt die kurdische bewegung.
In dem Zusammenhang: Es ging glaube ich etwas unter, dass Erdogan auch mal eben alle (!) Abgeordneten der CHP angeklagt hat.
"I don't know."
Re: Politik
Ist das positiv?miwo hat geschrieben:Naja, versuchen wir mal die positiven Dinge daraus zu ziehen.TTIP sollte nun damit vom Tisch sein oder?
Re: Politik
Sehe ich genauso. Alles jetzt auf die Dummheit der Wähler zu schieben, ist viel zu eindimensional. Wenn man darüber nachdenkt, dass die amerikanische Bevölkerung aus wirtschaftlicher Perspektive wesentlich ärmer ist als das Bild, welches wir mehrheitlich im Kopf haben, ist der Ausgang der Wahl gar nicht mal so überraschend wie viele Leute nun tun. "Wir" kennen das schillernde Leben an Ost- und Westküste, aber die gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage in der Mitte des Landes wird doch kaum abgebildet bzw. spielt in der Außendarstellung kaum eine Rolle. Trump hat auch in Bundesstaaten gewonnen, die bei den letzten Wahlen noch von Obama gewonnen wurden. Viele Republikaner hatten Obama aufgrund seiner wirtschaftlichen Ankündigungen gewählt (und davor Bush). Aus wirtschaftlicher Sicht waren sie mit den Ergebnissen der beiden Präsidenten nicht zufrieden und sind es satt.Declan_de_Barra hat geschrieben:Der Aspekt der Dummheit der Drumpf-Wähler ist mir auch zu einfach. Der hat in viele seiner Stimmen in ländlichen Gebieten gesammelt, in denen die Menschen häufig ganz anders sozialisiert sind, u.a. durch die Religion. [...]
Auf jeden Fall hat Trump eine Menge Leute angesprochen, die Faschisten sind oder sexistisch sind. Aber gleichzeitig hat er auch viele Wähler angesprochen, die aufgrund ihrer finanziellen Situationen gar keine andere Wahl gesehen haben, als Trump ihre Stimme zu geben. Und in ihrer Hilflosigkeit sehen diese dann auch einfacherer über die anderen populistischen Ansätze und Charakterzüge des Kandidaten hinweg.
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Re: Politik
Declan_de_Barra hat geschrieben:Der Aspekt der Dummheit der Drumpf-Wähler ist mir auch zu einfach. Der hat in viele seiner Stimmen in ländlichen Gebieten gesammelt, in denen die Menschen häufig ganz anders sozialisiert sind, u.a. durch die Religion. Da sind nun mal leider Gottes Homoehen widerlich, Latinos illegale Einwanderer und viele Demokraten Kommunisten. Das mag uns als Dummheit erscheinen, ist mMn aber ein falscher Ansatz.
Trump hat nicht durch seine Homophobie oder hochhalten religiöser oder konservative Werte die Wahl gewonnen. Diese Positionen bringen vor allem dort Stimmen, wo er aus parteilichen Gründen ohnehin gewonnen hätte und eigentlich auch nicht sonderlich stark abgeschnitten hat, teilweise schwächer als die anderen Kandidaten der GOP.
Was ihm den Sieg gebracht hat ist, dass er Wisconsin, Iowa, Michigan und Pennsylvania gewonnen hat - und man mag es den Leuten dort kaum verdenken, denn eigentlich sind die strukturellen Probleme dort seit 2 Dekaden mehr oder weniger bekannt. Detroit ist da ja nur das Paradebeispiel, während ich selber die Probleme in Buffalo (auch wenn sie NY State ja gewonnen hat) habe sehen können. Für die hat sich unter Clinton, Bush und zuletzt Obama nur wenig getan, weshalb man es ihnen kaum verdenken kann, dass sich dort viele nun kaum noch Vertrauen gegenüber "Washington D.C." entgegenbringen. Hier hätte Sanders vermutlich mehr punkten können, entsprechend hat er ja auch Michigan in den Primaries für sich geholt, wo schon erstmals sichtbar wurde, dass Clinton gerade hier Probleme bekommen könnte und Sanders auch Michigan und Wisconsin für sich gewinnen konnte. Das Problem hat sich also schon während des Jahres angedeutet.
(c) 26.06.2006
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Re: Politik
[bbvideo=560,315][/bbvideo]
und Trump heute so...
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Re: Politik
Und Mike Pence hat die Abtreibungsgegner, Klimawandelleugner, Homophoben und natürlich in erster Linie die evangelikalen Christen/Kreationisten hinter Trump vereint.Johnson hat geschrieben:Auf jeden Fall hat Trump eine Menge Leute angesprochen, die Faschisten sind oder sexistisch sind. Aber gleichzeitig hat er auch viele Wähler angesprochen, die aufgrund ihrer finanziellen Situationen gar keine andere Wahl gesehen haben, als Trump ihre Stimme zu geben. Und in ihrer Hilflosigkeit sehen diese dann auch einfacherer über die anderen populistischen Ansätze und Charakterzüge des Kandidaten hinweg.
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Re: Politik
Ich würde das auch mal in Frage stellen. Klar, Aspekte von TTIP waren unhaltbar, die Art der Kommunikation einer Demokratie unwürdig.Blackstar hat geschrieben:Ist das positiv?miwo hat geschrieben:Naja, versuchen wir mal die positiven Dinge daraus zu ziehen.TTIP sollte nun damit vom Tisch sein oder?
Unwürdig waren aber auch die Methoden mit denen die Gegner*innen gearbeitet haben. Das war uninformierte Panikmache. Ich muss TTIP nicht haben, aber wer sich mal die Policy Gründe anschaut, aus denen Trump solche Abkommen ablehnt, sollte sich fragen, ob man sich mit der kategorischen Ablehnung ohne inhaltliche Auseinandersetzung nicht denen angedient hat, die sowieso Parolenwahlkmapf machen.
Außerdem wäre TTIP ohnehin Geschichte gewesen.
Re: Politik
Währenddessen in Österreich:
Die FPÖ beschwert sich beim ORF, weil eine Moderation beim Interview mit Strache einen "bösen Blick" aufgesetzt haben soll
http://diepresse.com/home/kultur/medien ... tor=CS1-15
Die FPÖ beschwert sich beim ORF, weil eine Moderation beim Interview mit Strache einen "bösen Blick" aufgesetzt haben soll

http://diepresse.com/home/kultur/medien ... tor=CS1-15
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Re: Politik
Da hält Trump die erste akzeptable Rede und sein Sohn stielt ihm die Show 

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Re: Politik
Declan_de_Barra hat geschrieben:Der Aspekt der Dummheit der Drumpf-Wähler ist mir auch zu einfach. Der hat in viele seiner Stimmen in ländlichen Gebieten gesammelt, in denen die Menschen häufig ganz anders sozialisiert sind, u.a. durch die Religion. Da sind nun mal leider Gottes Homoehen widerlich, Latinos illegale Einwanderer und viele Demokraten Kommunisten. Das mag uns als Dummheit erscheinen, ist mMn aber ein falscher Ansatz.
Das ist wohl wahr.
Allerdings, bezogen auf die Reaktionen zu der Person Trump, sollte man den Aspekt der Dummheit nicht ganz ausschließen. Wer sich von einem Menschen, der sich in seinen Reden in Widersprüche verstrickt, Fakten negiert und nichtssagende Parolen skandiert: "Nur ich kann Amerika retten", überzeugen lässt, den kann man meiner Meinung nach schon als dumm bezeichnen. Klar, spricht er mit seinen perfiden Forderungen auch die anders sozialisierten Menschen in ländlichen Gebieten an. Aber er hat die Verunsicherung im Land erkannt und mit seinen plumpen Reden einen Nerv getroffen. Diese Verunsicherung hat er ausgenutzt, skrupellos und ohne Rücksicht auf Verluste, sodass er mit dieser Taktik sicherlich einige Leute überzeugen konnte, die vielleicht nicht von Anfang an mit seinen Forderungen konform waren. Und da denke ich, spielt die Dummheit und die Naivität der einiger Menschen in den Staaten schon eine Rolle.
When It's Cold I'd Like to Die
Re: Politik
Vielleicht sollte man sein Leben mit Saufen/Rauchen/Fressen/Rumvögeln verbringen und in 5-10 Jahren dabei einfach tot umfallen anstatt die nächsten 50-60 Jahre zuzugucken, wie die Welt völlig gegen die Wand gefahren wird.dattelpalme hat geschrieben:
die welt geht vor die hunde. erdogan, putin, trump...was folgt als nächstes? frauke petry?
The fact that there's a highway to hell, but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.
Re: Politik
Also Student sein?mattkru hat geschrieben:Vielleicht sollte man sein Leben mit Saufen/Rauchen/Fressen/Rumvögeln verbringendattelpalme hat geschrieben:
die welt geht vor die hunde. erdogan, putin, trump...was folgt als nächstes? frauke petry?

Ich war von der Wahl nicht überrascht, jetzt in der entscheidenden Phase fanden Hilarys Fehltritte in den Medien deutlich mehr statt und die meisten Leute haben ein kurzes Gedächtnis.
- Stebbie
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Re: Politik
Welche Fehltritte waren es denn konkret? Vor allem, wo hätten die denn ein Ausmaß angenommen, das diejenigen von Donald Trump überwiegen. Das Problem war doch viel eher, dass sie vielen Menschen vermutlich zu professionell war.
(c) 26.06.2006
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Re: Politik
Wenn ein Volk mit einer solchen Mehrheit einen rassistischen, sexistischen, steuerhinterziehenden Vollzeitnarzissten zum Präsidenten wählt, hat das sehr wohl etwas mit dem Bildungsstand zu tun...und nicht allein mit Frustration. Natürlich kommen hier zahlreiche Faktoren zusammen und Donald Trump hat es sehr gut verstanden, eine Stimmung bei bestimmten (vermeintlich) vernachlässtigten Bevölkerungsschichten aufzufangen. Dennoch zeigen auch erste Analysen, dass Trump vor allem bei Alten und Personen mit einem geringen Bildungsstand stimmen geholt hat...und ja...da findet man dann für beide dieser Gruppen durchaus Zusammenhänge zum Bildungswesen einer Gesellschaft.
Das ganz Ergebnis lässt sich tatsächlich schwer schönreden. Hoffen kann man eventuell bezüglich Trumps genereller Sprunghaftigkeit was die meisten politischen Themen angeht. Der Mann wird jetzt erstmals mit echter Realpolitik konfrontiert und da bei ihm das meiste Gebahren scheinbar pure Egoshow ist, könnte es Senat und Kongress durchaus gelingen, diesen buchstäblich absolut ahnungslosen Menschen einzunorden.
Genau so gut lässt sich natürlich argumentieren, dass ein derart dünnhäutiger Typ für jedwede seriöse Außenpolitik die absolute Vollkatastrophe darstellt. Bush jr. mag auch untragbar gewesen sein, aber wenigstens war er im politischen Betrieb erfahren.
Man weiß ja nichtmal viel über seinen zukünftigen Beraterstab und die Namen, die man kennt, machen die Situation eher noch schrecklicher.
Es ist einfach nur frustrierend festzustellen, dass die USA nach einer tatsächlich inspirierenden und weitsichtigen Person wie Barack Obama, der trotz immenser Hürden viel Gutes auf den Weg gebracht hat, eine derartige Witzfigur als Nachfolger ernennt, die mithilfe des Rückhalts von Senat und Kongress so viel Erreichtes wieder plump rückgängig machen kann.
Eventuell ist ja Amerika nach vier Jahren Trump bereit für einen echten Wechsel...glauben mag man es nicht.
Diese Wahl ist allerdings auch ein weiteres Versagen der Politikwissenschaft und Meinungsforschung. Unterschätze nie die stillschweigende Mehrheit...kann man sich schonmal für die Bundestagswahlen merken.
Und um diesen viel zu langen Post mit etwas Positivem zu beenden. Die Ergebnisse der jungen Wählerschaft machen Hoffnung, dass es irgendwann auch wieder aufwärts gehen könnte.
Das ganz Ergebnis lässt sich tatsächlich schwer schönreden. Hoffen kann man eventuell bezüglich Trumps genereller Sprunghaftigkeit was die meisten politischen Themen angeht. Der Mann wird jetzt erstmals mit echter Realpolitik konfrontiert und da bei ihm das meiste Gebahren scheinbar pure Egoshow ist, könnte es Senat und Kongress durchaus gelingen, diesen buchstäblich absolut ahnungslosen Menschen einzunorden.
Genau so gut lässt sich natürlich argumentieren, dass ein derart dünnhäutiger Typ für jedwede seriöse Außenpolitik die absolute Vollkatastrophe darstellt. Bush jr. mag auch untragbar gewesen sein, aber wenigstens war er im politischen Betrieb erfahren.
Man weiß ja nichtmal viel über seinen zukünftigen Beraterstab und die Namen, die man kennt, machen die Situation eher noch schrecklicher.
Es ist einfach nur frustrierend festzustellen, dass die USA nach einer tatsächlich inspirierenden und weitsichtigen Person wie Barack Obama, der trotz immenser Hürden viel Gutes auf den Weg gebracht hat, eine derartige Witzfigur als Nachfolger ernennt, die mithilfe des Rückhalts von Senat und Kongress so viel Erreichtes wieder plump rückgängig machen kann.
Eventuell ist ja Amerika nach vier Jahren Trump bereit für einen echten Wechsel...glauben mag man es nicht.
Diese Wahl ist allerdings auch ein weiteres Versagen der Politikwissenschaft und Meinungsforschung. Unterschätze nie die stillschweigende Mehrheit...kann man sich schonmal für die Bundestagswahlen merken.
Und um diesen viel zu langen Post mit etwas Positivem zu beenden. Die Ergebnisse der jungen Wählerschaft machen Hoffnung, dass es irgendwann auch wieder aufwärts gehen könnte.
Re: Politik
Ja, aus Wahlforschungs-Sicht ist das Ganze total in die Hose gegangen. Aber das ist ja der Trend der letzten Monate, wenn nicht Jahre in beinahe allen Wahlen in dem 'westlichen' Kulturkreis zu sehen. Da muss methodisch jetzt viel gearbeitet werden, um diese schweigenden Bevölkerungsschichten in die Umfragemodelle zu integrieren - wenn das nicht gelingt, sind alle Schätzungen der Wahlforscher auf nähere Zukunft verzerrt und der statistische Fehlerbereich kann in die Tonne getreten werden.. Für mich als (angehenden) Politikwissenschaftler sind diese Entwicklungen hochinteressant, für mich als Menschen mit Idealen und Grundwerten eine inhaltliche Vollkatastrophe.heyho-letsgo hat geschrieben:
Diese Wahl ist allerdings auch ein weiteres Versagen der Politikwissenschaft und Meinungsforschung. Unterschätze nie die stillschweigende Mehrheit...kann man sich schonmal für die Bundestagswahlen merken.
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Re: Politik
So hab jetzt auch mal Zeit zu schreiben und eine lange Wahlnacht hinter mir. Hatte einen Trump Sieg schon befürchtet aber nicht damit gerechnet. Mal wieder haben die älteren Wähler (45+) die Wahl entschieden, wie auch beim Brexit. Clinton hat nur 3-5 (noch ist ja nicht ganz ausgezählt, der 14 Swing States gewonnen.
Sie hat im Endeffekt trotzdem 1-2 hunderttausend Stimmen mehr als Trump, was wieder mal die schwächen des amerikanischen Wahlsystems offen legt.
Was in der Berichterstattung zu kurz kam, sind die sogenannten "Third Parties", mit denen ich mich jetzt intensiver in den letzten Wochen befasst hab. Bin ja bekanntlich kein Clinton Fan und schon gar kein Trump Fan.
Nach jetzigem Stand (Im Vergleich zu 2012). Haben die Demokraten 6 Millionen Stimmen verloren. Trump wird in etwa so viele Stimmen wie Romney holen (vllt. sogar noch ein paar weniger)
Die Liebralen haben unter Gary E. Johnson über 2,8 Millionen Stimmen hinzugewonnen
Die Grünen unter der Führung von Jil Stein- die ich sehr schätze - haben 800.000 Stimmen mehr geholt
alle anderen Kandidaten zusammen (z.B. MCMullin der in Utah ja noch ein Faktor war) holten zusammen auch etwa 800.000 Stimmen
Das zeigt eine grundsätzliche Tendenz weg von den großen Partein und zeigt auch die Unzufriedenheit mit dem Establishment.
Dagegen spricht allerdings, das nach meiner Rechnung die Wahlbeteiligung etwas zurückgegangen sein muss (wenn man davon ausgeht das gleich viele wahlberechtigt waren wie 2012), das spricht ja in Amerika tendenziell für eine Zufriedenheit mit der Poltik.
Ich würde es aber eher, als eine mangelnde Mobilisierungsfähigkeit seitens Clinton sehen.
Schade das Sanders es dank Clintons wahlmanipulationen nicht geschafft hat, die Vorwahlen zu gewinnen. Glaube er hätte gute Chancen gehabt....
Sie hat im Endeffekt trotzdem 1-2 hunderttausend Stimmen mehr als Trump, was wieder mal die schwächen des amerikanischen Wahlsystems offen legt.
Was in der Berichterstattung zu kurz kam, sind die sogenannten "Third Parties", mit denen ich mich jetzt intensiver in den letzten Wochen befasst hab. Bin ja bekanntlich kein Clinton Fan und schon gar kein Trump Fan.
Nach jetzigem Stand (Im Vergleich zu 2012). Haben die Demokraten 6 Millionen Stimmen verloren. Trump wird in etwa so viele Stimmen wie Romney holen (vllt. sogar noch ein paar weniger)
Die Liebralen haben unter Gary E. Johnson über 2,8 Millionen Stimmen hinzugewonnen
Die Grünen unter der Führung von Jil Stein- die ich sehr schätze - haben 800.000 Stimmen mehr geholt
alle anderen Kandidaten zusammen (z.B. MCMullin der in Utah ja noch ein Faktor war) holten zusammen auch etwa 800.000 Stimmen
Das zeigt eine grundsätzliche Tendenz weg von den großen Partein und zeigt auch die Unzufriedenheit mit dem Establishment.
Dagegen spricht allerdings, das nach meiner Rechnung die Wahlbeteiligung etwas zurückgegangen sein muss (wenn man davon ausgeht das gleich viele wahlberechtigt waren wie 2012), das spricht ja in Amerika tendenziell für eine Zufriedenheit mit der Poltik.
Ich würde es aber eher, als eine mangelnde Mobilisierungsfähigkeit seitens Clinton sehen.
Schade das Sanders es dank Clintons wahlmanipulationen nicht geschafft hat, die Vorwahlen zu gewinnen. Glaube er hätte gute Chancen gehabt....
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