PastorOfMuppets hat geschrieben: ↑Mi 7. Apr 2021, 17:58
Eine Schwalbe gab es auch nicht, schließlich lag Kontakt vor. Klar, nicht im Gesicht und mehr draus gemacht als es war, aber halt keine Schwalbe.
Diese Aktion, also das Halten des Gesichts und das Vortäuschen eines Trittes in selbiges, nicht als Schwalbe zu bewerten, finde ich schon reichlich seltsam. Aber das spielt ohnehin keine Rolle bei der Beurteilung, ob man hier Gelb geben kann oder nicht. Allein das Simulieren einer Verletzung ist als unsportliches Verhalten benannt und mit Gelb zu bestrafen. Was Can zum Schiedsrichter gesagt hat, wissen wohl nur die beiden, weswegen es müßig ist darüber zu diskutieren. Bemerkenswert an der Szene war dennoch, wie widerwillig Hategan zum Monitor gegangen ist und wie häufig er sich die Szene ansehen musste, bis er sich dazu durchringen konnte, den Elfmeter korrekterweise zurück zu nehmen. Es war sofort zu erkennen, dass da nichts vorlag, was einen Elfmeter gerechtfertigt hätte. Diese eigene Fehlentscheidung hat er sich jedenfalls sichtlich ungern abgerungen. Ein Gräfe zB hätte sich sicher bei Can entschuldigt.
Bei der Bellingham-Szene kann von Foul keine Rede sein, da er Ederson nicht berührt. Ein Foul ohne Kontakt gibt es nicht. Wenn überhaupt könnte man Ederson ein Foul ankreiden, da er statt des Balles eindeutig Bellingham trifft. Einzig über gefährliches Spiel könnte man nachdenken, was ich angesichts der Entfernung zwischen Ball und Ederson aber reichlich absurd finde. Ederson verspringt der Ball ja total, vermutliich hätte er ihn nicht mal mehr spielen können. Hategan wird den Kontakt gehört und als Foul von Bellingham gewertet haben - sah ja im ersten Moment auch so aus. Wieso er sich mit einem um maximal zwei Sekunden verzögerten Pfiff "sich dauernd auf den VAR verlassen würde" und mithin irgendwie seine Deutungshoheit verlieren würde, das begreife ich nicht wirklich. Das wäre doch in diesem Fall kein Verlassen auf Irgendetwas, sondern ganz eindeutig eine Handlung im Sinne der Fairness gewesen. Der VAR ist für die Schiedsrichter ein Hilfsmittel wie die Pfeife oder die Fahne. Natürlich soll er nicht übermäßig eingesetzt werden. Aber das eine Mal, als er eingegreifen durfte, war es ja schon mal eklatant richtig.
Definitiv war das gestern in den entscheidenden Momenten unterirdisch von Hategan. Dortmund war stark, aber glücklos - ersteres endlich mal wieder, zweiteres schon wieder. Manchmal denke ich, dass die Dortmunder entweder die Reichweite und Bedeutung der Champions League oder ein 80.000er Publikum brauchen, damit sie sich voll konzentrieren. Mittlerweile ist das einer der plausibleren Erklärungsansätze für mich.