Der Konzertbesuchsthread
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gerade bei Nas in der Uber Eats Music Hall in Berlin.
Dieser Herbst steht offensichtlich im Zeichen der Jubiläumstouren. Nach Ben Howard (10 Jahre "I Forget Where We Were") und Interpol (20 Jahre "Antics") nun also der US-Rapper Nas. Dessen Meilenstein "Illmatic" ist 30 Jahre alt geworden. Grund genug, um auf Tour zu gehen. Eins der insgesamt drei Deutschlandkonzerte zu diesem Anlass fand heute in der ausverkauften Uber Eats Music Hall statt.
Ich war pünktlich zum Einlassbeginn um 18:30 Uhr am Uber-Platz. Die Einlassschlange war zu dem Zeitpunkt schon ziemlich lang. Parallel fand auf dem Uber-Platz lustigerweise ein Event mit rotem Teppich zur Kino-Weltpremiere von "Red One" statt. Anwesend waren unter anderem Dwayne Johnson, Chris Evans, J. K. Simmons und Lucy Liu, die ich zum Teil durch die Menschenmenge hindurch und auf den vielen Bildschirmen sehen konnte. Das hat man wohl auch nicht alle Tage.
Der Einlass begann jedenfalls planmäßig. Trotz der langen Schlange habe ich ganz unerwartet und ohne große Eile einen Platz ganz vorne mittig-rechts an der Absperrung zur Bühne bekommen. Dort habe ich dann auf den Beginn des Konzerts gewartet, während sich die Halle allmählich füllte.
Um 20 Uhr kam der Support auf die Bühne. Serious Klein, ein deutscher Rapper mit ghanaischen Wurzeln, begleitet von einer DJane an seiner Seite. Sein Set war ziemlich kurz, etwa 20 Minuten ging der Auftritt. Englische Texte, stellenweise ganz gute Beats, viel Interaktion mit dem Publikum. Bin kein Experte in dem Genre, aber zum Einheizen der anwesenden Konzertgäste war das schon solide. Die Arme waren auf jeden Fall regelmäßig in der Luft und einige von ihm initiierte Sing-Alongs haben auch funktioniert.
Umbaupause, auch wenn es nicht viel umzubauen gab. Die große Videoleinwand im Hintergrund zeigte ein "30 Year Anniversary Tour"-Logo mit dem "Illmatic"-Schriftzug. Das sah gut aus.
Um 21 Uhr wurde die ausverkaufte Halle dann wieder dunkel und Nas, sein Beatgeber DJ Green Lantern und ein Drummer kamen auf die Bühne. Im ersten Teil der Show wurde das Geburtstagsalbum "Illmatic" komplett gespielt. Das Publikum war vom ersten Song an sehr euphorisch dabei und es gab etliche Leute, die lautstark jede Zeile mitrappen konnten. Gute Stimmung für einen Sonntagabend, da kann man wirklich nicht meckern. Dabei waren nicht nur Menschen anwesend, die die Veröffentlichung des Albums vor 30 Jahren miterlebt haben, sondern offensichtlich auch viele jüngere Anwesende und sogar einige Kinder vorne. Über die Musik selbst muss ich nicht viel sagen. Das Album ist ja zurecht ein absoluter Klassiker und es wurde von Nas und seinen beiden Begleitern sehr energisch dargeboten.
Gegen Ende des ersten Teils gab es eine kleine Autogrammrunde, bei der die anwesenden Konzertgäste ihre CDs, Platten und Kleidungsstücke nach vorne geben konnten, um diese von Nas signieren zu lassen. Keine Ahnung, ob das so geplant und üblich war. Es hat mit einem Album angefangen und wurde dann immer mehr. Nach etwa fünf Minuten wurde die Sache jedenfalls wieder beendet. Habe ich so auch noch nicht erlebt.
Im zweiten Teil gab es dann noch diverse Songs aus der gesamten Diskographie. Auch hier war das Publikum weiter voll motiviert und textsicher dabei. Ich hatte ebenfalls sehr viel Spaß, wenngleich ich mit der Diskographie zugegebenermaßen absolut nicht vertraut bin. Zum Abschluss gab es noch ein Cover von Mobb Deep, mit "If I Ruled The World (Imagine That)" den ersten großen Hit von Nas (zusammen mit Lauryn Hill – da schließt sich der Kreis für diese Woche!) und als letzten Song das atmosphärische "One Mic". Dann war das Konzert nach etwa 75 Minuten Spielzeit vorbei.
Insgesamt war es ein sehr unterhaltsames und kurzweiliges Konzert. Einfach mal 75 Minuten Hip Hop ohne große Extras. Das muss ich nicht jeden Tag haben – dafür stecke ich auch einfach nicht tief genug im Genre –, aber für die musikalische Abwechslung nehme ich solche Konzerte gerne immer mal wieder mit.
Dieser Herbst steht offensichtlich im Zeichen der Jubiläumstouren. Nach Ben Howard (10 Jahre "I Forget Where We Were") und Interpol (20 Jahre "Antics") nun also der US-Rapper Nas. Dessen Meilenstein "Illmatic" ist 30 Jahre alt geworden. Grund genug, um auf Tour zu gehen. Eins der insgesamt drei Deutschlandkonzerte zu diesem Anlass fand heute in der ausverkauften Uber Eats Music Hall statt.
Ich war pünktlich zum Einlassbeginn um 18:30 Uhr am Uber-Platz. Die Einlassschlange war zu dem Zeitpunkt schon ziemlich lang. Parallel fand auf dem Uber-Platz lustigerweise ein Event mit rotem Teppich zur Kino-Weltpremiere von "Red One" statt. Anwesend waren unter anderem Dwayne Johnson, Chris Evans, J. K. Simmons und Lucy Liu, die ich zum Teil durch die Menschenmenge hindurch und auf den vielen Bildschirmen sehen konnte. Das hat man wohl auch nicht alle Tage.
Der Einlass begann jedenfalls planmäßig. Trotz der langen Schlange habe ich ganz unerwartet und ohne große Eile einen Platz ganz vorne mittig-rechts an der Absperrung zur Bühne bekommen. Dort habe ich dann auf den Beginn des Konzerts gewartet, während sich die Halle allmählich füllte.
Um 20 Uhr kam der Support auf die Bühne. Serious Klein, ein deutscher Rapper mit ghanaischen Wurzeln, begleitet von einer DJane an seiner Seite. Sein Set war ziemlich kurz, etwa 20 Minuten ging der Auftritt. Englische Texte, stellenweise ganz gute Beats, viel Interaktion mit dem Publikum. Bin kein Experte in dem Genre, aber zum Einheizen der anwesenden Konzertgäste war das schon solide. Die Arme waren auf jeden Fall regelmäßig in der Luft und einige von ihm initiierte Sing-Alongs haben auch funktioniert.
Umbaupause, auch wenn es nicht viel umzubauen gab. Die große Videoleinwand im Hintergrund zeigte ein "30 Year Anniversary Tour"-Logo mit dem "Illmatic"-Schriftzug. Das sah gut aus.
Um 21 Uhr wurde die ausverkaufte Halle dann wieder dunkel und Nas, sein Beatgeber DJ Green Lantern und ein Drummer kamen auf die Bühne. Im ersten Teil der Show wurde das Geburtstagsalbum "Illmatic" komplett gespielt. Das Publikum war vom ersten Song an sehr euphorisch dabei und es gab etliche Leute, die lautstark jede Zeile mitrappen konnten. Gute Stimmung für einen Sonntagabend, da kann man wirklich nicht meckern. Dabei waren nicht nur Menschen anwesend, die die Veröffentlichung des Albums vor 30 Jahren miterlebt haben, sondern offensichtlich auch viele jüngere Anwesende und sogar einige Kinder vorne. Über die Musik selbst muss ich nicht viel sagen. Das Album ist ja zurecht ein absoluter Klassiker und es wurde von Nas und seinen beiden Begleitern sehr energisch dargeboten.
Gegen Ende des ersten Teils gab es eine kleine Autogrammrunde, bei der die anwesenden Konzertgäste ihre CDs, Platten und Kleidungsstücke nach vorne geben konnten, um diese von Nas signieren zu lassen. Keine Ahnung, ob das so geplant und üblich war. Es hat mit einem Album angefangen und wurde dann immer mehr. Nach etwa fünf Minuten wurde die Sache jedenfalls wieder beendet. Habe ich so auch noch nicht erlebt.
Im zweiten Teil gab es dann noch diverse Songs aus der gesamten Diskographie. Auch hier war das Publikum weiter voll motiviert und textsicher dabei. Ich hatte ebenfalls sehr viel Spaß, wenngleich ich mit der Diskographie zugegebenermaßen absolut nicht vertraut bin. Zum Abschluss gab es noch ein Cover von Mobb Deep, mit "If I Ruled The World (Imagine That)" den ersten großen Hit von Nas (zusammen mit Lauryn Hill – da schließt sich der Kreis für diese Woche!) und als letzten Song das atmosphärische "One Mic". Dann war das Konzert nach etwa 75 Minuten Spielzeit vorbei.
Insgesamt war es ein sehr unterhaltsames und kurzweiliges Konzert. Einfach mal 75 Minuten Hip Hop ohne große Extras. Das muss ich nicht jeden Tag haben – dafür stecke ich auch einfach nicht tief genug im Genre –, aber für die musikalische Abwechslung nehme ich solche Konzerte gerne immer mal wieder mit.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern bei Dummy im Loppen. Der MBV meets Stereolab Sound von Dummy hat mir dieses Jahr richtig gut gefallen, gerade live konnte ich mir das richtig gut vorstellen. Das Loppen liegt in Christiania und ist im ersten Stock eines uralten Fachwerkhauses. Das bedeutet niedrige Decken und Säulen direkt vor der Bühne, die auch noch quer im Raum steht, sodass für einen Saal dieser Größe eigentlich recht wenig Platz vor der Bühne ist. Zusätzlich Showbeginn in der Woche immer 21:30, am Wochenende 22:00, das muss doch nicht sein. Immerhin günstiges, eigenes Bier. Hier sehe ich auch demnächst Vi Som Älskade Varandra Så Mycket und High Vis dieses Jahr noch, gerade bei High Vis bin ich da gespannt, wie das Konzert verläuft mit den Bedingungen. Der Laden war nicht gut besucht, ich schätze mal so 40-50 Leute hat es hierhin getrieben.
Vorband waren die heimischen Kindsight und haben mir richtig gut gefallen. Die sind mir mit ihrem letzten Album mal über den Weg gelaufen, das neues aus diesem April war mir davor unbekannt. Musikalisch ist das jangly noisy Shoegaze-Pop, sie haben auf jeden Fall das ein oder andere Alvvays-Album gehört. Allerdings sind die Songs auf einem sehr hohen Niveau, die Band hat Spaß auf der Bühne und ich würde definitiv auch zu einem Solo-Konzert gehen, richtig schöner Start.
Immerhin war die Umbaupause relativ kurz trotz des ganzen Equipments, den die 5 von Dummy mitgeschleppt haben (3/5 Mitglieder hatten zusätzlich zu ihrem Hauptinstrument noch einen Extra-Synth). Über das gesamte Konzert wurden mit einem Beamer Visuals über die Band geworfen, das sah schon cool aus. Nicht viel Interaktion von der Band, die haben größtenteils ihren Stiefel sehr stark runtergezockt, es war dancy, es war laut, es wurde geträumt, alles dabei. Wie sie da ihre Sounds aus den Instrumenten drücken ist schon faszinierend. Die Vocals waren erst nicht so gut, wurde hinten raus aber besser. Falls ihr sie mitnehmen könnt (ich sehe aber nur einen Berlin-Termin am 9.), kann ich das sehr empfehlen. Spielzeit von einer knappen Stunde, bedeutet, ich habe mir um 23:28 was am Merch-Stand geholt, wie übrigens gefühlt jede/r auf diesem Konzert. Das ist natürlich unter der Woche viel zu spät.
Vorband waren die heimischen Kindsight und haben mir richtig gut gefallen. Die sind mir mit ihrem letzten Album mal über den Weg gelaufen, das neues aus diesem April war mir davor unbekannt. Musikalisch ist das jangly noisy Shoegaze-Pop, sie haben auf jeden Fall das ein oder andere Alvvays-Album gehört. Allerdings sind die Songs auf einem sehr hohen Niveau, die Band hat Spaß auf der Bühne und ich würde definitiv auch zu einem Solo-Konzert gehen, richtig schöner Start.
Immerhin war die Umbaupause relativ kurz trotz des ganzen Equipments, den die 5 von Dummy mitgeschleppt haben (3/5 Mitglieder hatten zusätzlich zu ihrem Hauptinstrument noch einen Extra-Synth). Über das gesamte Konzert wurden mit einem Beamer Visuals über die Band geworfen, das sah schon cool aus. Nicht viel Interaktion von der Band, die haben größtenteils ihren Stiefel sehr stark runtergezockt, es war dancy, es war laut, es wurde geträumt, alles dabei. Wie sie da ihre Sounds aus den Instrumenten drücken ist schon faszinierend. Die Vocals waren erst nicht so gut, wurde hinten raus aber besser. Falls ihr sie mitnehmen könnt (ich sehe aber nur einen Berlin-Termin am 9.), kann ich das sehr empfehlen. Spielzeit von einer knappen Stunde, bedeutet, ich habe mir um 23:28 was am Merch-Stand geholt, wie übrigens gefühlt jede/r auf diesem Konzert. Das ist natürlich unter der Woche viel zu spät.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Off-topic
Nicht ernsthaft? Die haben das ganze Gebiet danach benannt?
"I don't know."
- Quadrophobia
- Beiträge: 16465
- Registriert: So 13. Sep 2015, 13:15
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Der Konzertbesuchsthread
- Quadrophobia
- Beiträge: 16465
- Registriert: So 13. Sep 2015, 13:15
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern in Hamburger Aalhaus bei einer Co-Headlineshow von The Antlers und Okkervil River
Das ganze wurde sehr kurzfristig angekündigt, nicht einmal drei Wochen vor diesem Konzert. Das Ganze kam wohl zustande, weil Peter Silbermann und Will Sheff nach der Aahus Show sowieso vonm HH aus zurück in die USA fliegen mussten und sie dann das Angebot für diese Show bekommen. Die Band war schon wieder zu Hause, deshalb haben die beiden das Ganze solo auf die Bühne gebracht. Trotz des kurzen Vorlaufs war es ausverkauft.
Einen Support gab es nicht, um 20:00 ging es direkt mit einem etwa halbstündigen Solo-Set von Will Sheff los. Fokus lag dabei vor allem auf älteren Okkervil River Songs, aber auch "Don't Move Back to LA" vom letzten Band Album. Mit Okkervil River hatte ich mioch immer nur sporadisch beschäftigt, zuletzt zum RBF Auftritt 2018, das gefiel mir aber alles sehr gut. Nach etwa 15 Minuten Pause wechselte der Portagonist und Peter Silbermann übernahm, es gab einen relativ bunten mix der letzten vier Alben mit einem "Hospice" Block gegen Ende. Solo hatten die Antlers SOngs wirklich komplett andere Vibes als in der Bandbesetzung, vor allem "Director" hatte nur auf die E-Gitarre reduziert starke Post-Rock Einschlag. Tollster Moment des Sets war dann als im Epilog von "Wake" auf einmal Will Sheff aus dem Publikum den Harmoniegesang beigesteuert hat, was in dem kleinen Raum sehr toll rüberkam. Danach haben die beiden gemeinsam abwechselnd Songs von beiden Bands gespielt, unter anderem noch "Green to Gold" vom neusten Antlers album und als Closer "Lost Coastlines" von Okkervil River. Eine Zugabe gab es wegen der Curfew nicht.
Es war für mich natürlich nicht mit einem Full Band Auftritt vergleichbar, gerade die neueren Antelrs Songs (also alles ab 2014 lol) leben stark von ihrer Insttrumentierung, dennoch war es toll zwei Künstler zu sehen, die so toll miteinander harmonieren und soviel Respekt vor dem Werk des jeweils anderen mitbringen und dass sie so viel Herzblut in die gemeinsamen Songs gelegt haben. Eine schöne Überraschung, dass das so kurzfristig kam
Eine Anmerkung noch zum Publikum: Ich habe in 10 Jahren Konzerten noch nie einen Gig erlebt auf dem es so Mucksmäuschenstill war. Das war wirklich toll.
Das ganze wurde sehr kurzfristig angekündigt, nicht einmal drei Wochen vor diesem Konzert. Das Ganze kam wohl zustande, weil Peter Silbermann und Will Sheff nach der Aahus Show sowieso vonm HH aus zurück in die USA fliegen mussten und sie dann das Angebot für diese Show bekommen. Die Band war schon wieder zu Hause, deshalb haben die beiden das Ganze solo auf die Bühne gebracht. Trotz des kurzen Vorlaufs war es ausverkauft.
Einen Support gab es nicht, um 20:00 ging es direkt mit einem etwa halbstündigen Solo-Set von Will Sheff los. Fokus lag dabei vor allem auf älteren Okkervil River Songs, aber auch "Don't Move Back to LA" vom letzten Band Album. Mit Okkervil River hatte ich mioch immer nur sporadisch beschäftigt, zuletzt zum RBF Auftritt 2018, das gefiel mir aber alles sehr gut. Nach etwa 15 Minuten Pause wechselte der Portagonist und Peter Silbermann übernahm, es gab einen relativ bunten mix der letzten vier Alben mit einem "Hospice" Block gegen Ende. Solo hatten die Antlers SOngs wirklich komplett andere Vibes als in der Bandbesetzung, vor allem "Director" hatte nur auf die E-Gitarre reduziert starke Post-Rock Einschlag. Tollster Moment des Sets war dann als im Epilog von "Wake" auf einmal Will Sheff aus dem Publikum den Harmoniegesang beigesteuert hat, was in dem kleinen Raum sehr toll rüberkam. Danach haben die beiden gemeinsam abwechselnd Songs von beiden Bands gespielt, unter anderem noch "Green to Gold" vom neusten Antlers album und als Closer "Lost Coastlines" von Okkervil River. Eine Zugabe gab es wegen der Curfew nicht.
Es war für mich natürlich nicht mit einem Full Band Auftritt vergleichbar, gerade die neueren Antelrs Songs (also alles ab 2014 lol) leben stark von ihrer Insttrumentierung, dennoch war es toll zwei Künstler zu sehen, die so toll miteinander harmonieren und soviel Respekt vor dem Werk des jeweils anderen mitbringen und dass sie so viel Herzblut in die gemeinsamen Songs gelegt haben. Eine schöne Überraschung, dass das so kurzfristig kam
Eine Anmerkung noch zum Publikum: Ich habe in 10 Jahren Konzerten noch nie einen Gig erlebt auf dem es so Mucksmäuschenstill war. Das war wirklich toll.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ja, das Thema hatten wir ja auch schon bei der Umbenennung der Verti Music Hall in Uber Eats Music Hall zur selben Zeit. Gibt schon klangvollere Sponsorennamen.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Kann ich alles unterschreiben, ich war Sonntag beim Konzert der beiden. Zugegeben lief da auch sehr viel solo ab, aber die wenigen Bandmomente waren schon fantastisch. Und ich alter Sack freu mich ja schon über Sitzkonzerte.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mi 6. Nov 2024, 11:53Ich war gestern in Hamburger Aalhaus bei einer Co-Headlineshow von The Antlers und Okkervil River
Re: Der Konzertbesuchsthread
Bin schon ein bisschen neidisch, dass es keinen anderen Deutschlandtermin gab. Und generell, dass ansonsten gar kein regulärer Deutschlandtermin mit den beiden Bands geplant war.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mi 6. Nov 2024, 11:53Das ganze wurde sehr kurzfristig angekündigt, nicht einmal drei Wochen vor diesem Konzert. Das Ganze kam wohl zustande, weil Peter Silbermann und Will Sheff nach der Aahus Show sowieso vonm HH aus zurück in die USA fliegen mussten und sie dann das Angebot für diese Show bekommen. Die Band war schon wieder zu Hause, deshalb haben die beiden das Ganze solo auf die Bühne gebracht.
Die Begründung für dieses spontane Hamburgkonzert ist aber nachvollziehbar. Und lustig.
Ich hoffe auf The Antlers in 2025. Von mir aus auch im Doppel mit Okkervil River.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war vorhin bei Jimmy Eat World in der Columbiahalle in Berlin.
Es ist schon eine Weile her, dass ich die Band wirklich aktiv verfolgt habe. Vom Ende meiner Schulzeit bis zum Anfang meiner Studienzeit gehörten sie zu meinen Lieblingsbands. In dieser Phase habe ich sie auch einige Male live gesehen, sowohl auf Festivals als auch auf Solo-Konzerten. Das letzte Konzert ist aber bestimmt schon mindestens zehn Jahre her. Als der Termin für das Berlin-Konzert veröffentlicht wurde, hat mich ein kleiner Hauch von Nostalgie erwischt, sodass ich nicht lange mit dem Ticketkauf gewartet habe.
Einlass in der Columbiahalle war um 18:30 Uhr. Ich war etwa 20 Minuten früher da und habe mich in die noch recht überschaubare Schlange eingereiht. Bis zum Einlassbeginn kamen aber noch etliche Menschen. Als die Halle ihre Türen geöffnet hat, habe ich mir einen Platz ganz vorne mittig-rechts an der Absperrung zur Bühne gesichert.
Ob das Konzert ausverkauft war, kann ich gar nicht sagen. Es sah auf jeden Fall sehr voll aus, als pünktlich um 20 Uhr die kanadische Emo-/Punk-Rock-Band PUP auf die Bühne kam. Der Auftritt hat mir ziemlich gut gefallen. Hat mich musikalisch stellenweise an das Debüt von Brand New erinnert. Das Album mag ich von denen zwar mit Abstand am wenigsten, aber dafür können PUP ja nichts. Deren Auftritt war doch sehr energiegeladen und hat viel Spaß gemacht. Das ging vielen Leuten im Publikum offensichtlich ähnlich, die Stimmung war vorne nämlich ganz gut. Einige Konzertgäste waren auch ziemlich textsicher. Ich kannte die Band vorher nur vom Namen. Mal schauen, ob mir das auch zu Hause von der Platte gefällt. Nach 40 Minuten war jedenfalls Schluss und es gab eine Umbaupause.
Um 21 Uhr wurde ein kurzes instrumentales Intro abgespielt. Währenddessen kamen Jimmy Eat World unter großem Jubel auf die Bühne. Der Auftritt der US-amerikanischen Emo-/Alternative-Rock-Veteranen war dann genau das, was ich in Erinnerung hatte und mir für diesen Abend gewünscht hatte. Ein 90-minütiges Nostalgiefest mit allen Hits, die mich vor 15 Jahren schon live mitgerissen haben. Los ging es direkt mit "Pain", was die Stimmung im Publikum gleich ordentlich angeheizt hat. Danach kamen Songs wie "Kill", "Sweetness", "Lucky Denver Mint" und "Big Casino". Im Mittelteil wurde es mit "Hear You Me" besonders emotional. Und zum Ende des regulären Sets wurde mit "23" (mein Highlight!), "Bleed American", "A Praise Chorus" und "The Middle" ein wahres Hit-Feuerwerk gezündet. Die Stimmung im Publikum war durchgängig sehr gut. Die Band hat ihr Programm routiniert durchgespielt. Zwischendurch gab es immer mal wieder ein paar Ansagen von Frontmann Jim Adkins. Dabei blieb es aber in der Regel bei kurzen Danksagungen.
Am Ende gab es mit "Night Drive" und "The World You Love" noch eine Zugabe. Dann war das Konzert nach ziemlich genau 90 Minuten Spielzeit vorbei.
Insgesamt war es ein sehr kurzweiliger Abend mit vielen tollen Songs, die mich gedanklich und emotional einige Jahre zurück in die Vergangenheit versetzt haben. Jimmy Eat World haben einen starken, wenn auch recht routinierten Auftritt gezeigt. Das würde ich mir bei der nächsten Gelegenheit auf jeden Fall nochmal anschauen. Muss auch nicht 15 Jahre dauern.
Es ist schon eine Weile her, dass ich die Band wirklich aktiv verfolgt habe. Vom Ende meiner Schulzeit bis zum Anfang meiner Studienzeit gehörten sie zu meinen Lieblingsbands. In dieser Phase habe ich sie auch einige Male live gesehen, sowohl auf Festivals als auch auf Solo-Konzerten. Das letzte Konzert ist aber bestimmt schon mindestens zehn Jahre her. Als der Termin für das Berlin-Konzert veröffentlicht wurde, hat mich ein kleiner Hauch von Nostalgie erwischt, sodass ich nicht lange mit dem Ticketkauf gewartet habe.
Einlass in der Columbiahalle war um 18:30 Uhr. Ich war etwa 20 Minuten früher da und habe mich in die noch recht überschaubare Schlange eingereiht. Bis zum Einlassbeginn kamen aber noch etliche Menschen. Als die Halle ihre Türen geöffnet hat, habe ich mir einen Platz ganz vorne mittig-rechts an der Absperrung zur Bühne gesichert.
Ob das Konzert ausverkauft war, kann ich gar nicht sagen. Es sah auf jeden Fall sehr voll aus, als pünktlich um 20 Uhr die kanadische Emo-/Punk-Rock-Band PUP auf die Bühne kam. Der Auftritt hat mir ziemlich gut gefallen. Hat mich musikalisch stellenweise an das Debüt von Brand New erinnert. Das Album mag ich von denen zwar mit Abstand am wenigsten, aber dafür können PUP ja nichts. Deren Auftritt war doch sehr energiegeladen und hat viel Spaß gemacht. Das ging vielen Leuten im Publikum offensichtlich ähnlich, die Stimmung war vorne nämlich ganz gut. Einige Konzertgäste waren auch ziemlich textsicher. Ich kannte die Band vorher nur vom Namen. Mal schauen, ob mir das auch zu Hause von der Platte gefällt. Nach 40 Minuten war jedenfalls Schluss und es gab eine Umbaupause.
Um 21 Uhr wurde ein kurzes instrumentales Intro abgespielt. Währenddessen kamen Jimmy Eat World unter großem Jubel auf die Bühne. Der Auftritt der US-amerikanischen Emo-/Alternative-Rock-Veteranen war dann genau das, was ich in Erinnerung hatte und mir für diesen Abend gewünscht hatte. Ein 90-minütiges Nostalgiefest mit allen Hits, die mich vor 15 Jahren schon live mitgerissen haben. Los ging es direkt mit "Pain", was die Stimmung im Publikum gleich ordentlich angeheizt hat. Danach kamen Songs wie "Kill", "Sweetness", "Lucky Denver Mint" und "Big Casino". Im Mittelteil wurde es mit "Hear You Me" besonders emotional. Und zum Ende des regulären Sets wurde mit "23" (mein Highlight!), "Bleed American", "A Praise Chorus" und "The Middle" ein wahres Hit-Feuerwerk gezündet. Die Stimmung im Publikum war durchgängig sehr gut. Die Band hat ihr Programm routiniert durchgespielt. Zwischendurch gab es immer mal wieder ein paar Ansagen von Frontmann Jim Adkins. Dabei blieb es aber in der Regel bei kurzen Danksagungen.
Am Ende gab es mit "Night Drive" und "The World You Love" noch eine Zugabe. Dann war das Konzert nach ziemlich genau 90 Minuten Spielzeit vorbei.
Insgesamt war es ein sehr kurzweiliger Abend mit vielen tollen Songs, die mich gedanklich und emotional einige Jahre zurück in die Vergangenheit versetzt haben. Jimmy Eat World haben einen starken, wenn auch recht routinierten Auftritt gezeigt. Das würde ich mir bei der nächsten Gelegenheit auf jeden Fall nochmal anschauen. Muss auch nicht 15 Jahre dauern.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Erstes Konzert in Berlin, bei dem es echt schade ist, dass ich dort nicht mehr wohne. Habe beiden Bands schon 3+ Mal gesehen, aber das Paket hat mich dann doch sehr stark gereizt. Schöner Bericht!
Re: Der Konzertbesuchsthread
PUP beste!
Ich hol mal ein bisschen die letzten 1,5 Wochen nach:
Hexvessel am 28.10. im Hafenklang: Hatte lange damit gehadert, ob ich das gekaufte Ticket am Ende auch nutzen würde, weil Frontmann Matt McNerney einer von der Fraktion "IcH TrEnNe KuNsT vOm KüNstLeR" ist. Ich glaube, man kann auch nicht abstreiten, dass Burzum die aktuelle Richtung der Band rein musikalisch ganz klar beeinflusst. Ich habe mich dann aber entschlossen, doch mal zu schauen, ob von diesen Unangemehmitäten etwas beim Konzert rüberkommt und das war zum Glück weder bei der Band noch bei den Fans der Fall. Seine Aussagen wegen des Konzerts zufolge würde ich irgendwie als Öko-anarchistisch einordnen und das widerspricht dann ja doch relativ deutlich dem in Europa grassierenden Neo-Faschismus. Aber naja, musikalisch war das auf jeden Fall über alle Zweifel erhaben. Support gab es von Sum of R, einer Post-Metal/Doom-Band, die wie Hexvessel selbst aus Finnland kommt. Lange Aufbauten, sehr druckvolle Rhythmen. Hat mir gut gefallen, war mit fast einer Stunde aber auch ziemlich lang. Hexvessel selbst haben gar nicht sooo viel länger gespielt, 70 Minuten würde ich sagen. Dabei gab es das aktuelle Album Polar Veil beinahe komplett und mit Phaedra vom Vorgänger lediglich einen Song der Apocalyptic-Folk-Schaffensphase der Band. Ich hoffe, das ändert sich noch mal wieder. Allerdings lassen die 2 Songs vom 2025 kommenden Album, die gespielt wurden, eher darauf schließen, dass es mit Mid-Tempo Black-Metal mit solchen Folk-Einflüssen weitergeht. Das klingt ja auch sehr gut, aber mir gefiel es vorher trotzdem besser. Den Abschluss machte ein Cover des Misfits-Songs Halloween, passend natürlich am 28. Oktober.
Am 1. November ging es für mich zur Abschlusstournee von Sepultura in die Inselparkhalle. Hauptgrund meines Erscheinens war mehr oder weniger das stark, wenn auch random zusammengebuchte Gesamtpaket der Tour (und dass ich Sepultura das letzte Mal 2010 gesehen hatte). Begleitet wurden die brasilanischen Thrash-Pioniere von Jesus Piece, Obituary und Jinjer. Dass die Tour eine Halle dieser größe ausverkauft, hat mich trotzdem überrascht. Vergleichbar große Pakete habe ich (für die Hälfte des Preises) auch durchaus schon in Locations wie der Markthalle oder der Großen Freiheit (1/4 oder 1/5 der Größe der Halle) gesehen, aber gut, scheint sich ja gelohnt zu haben. Auch wenn es eine sterile Sporthalle ist, mag ich die Location irgendwie. Sie ist etwas kleiner als die Alsterdorfer SPorthalle, mit dem Sound war ich bisher meistens halbwegs zufrieden und Wege zu Garderoben/Toiletten sowie Getränkesituation funktionieren in der Regel ziemlich easy. Jesus Piece, von denen ich für viel zu viel Geld ein sehr gut aussehendes T-Shirt mitgenommen habe, machten den Anfang. Da war es noch recht spärlich voll und ich denke, der Sound - Metallic Hardcore/Metalcore - hätte auch vielen, vor allem Oldschool-Sepultura-Fans, vielleicht nicht gefallen. Obwohl es irgendwo die härteste Band des Abends war. Es gab aber auch viele, die extra früh (Beginn war um 17.40 schon) bekommen waren und sich des guten Auftritts erfreut haben. Wacken hatte mir noch etwas mehr Spaß gemacht, weil Sommer, draußen und so, aber ich würde es auch definitiv wieder tun. Vielleicht nächstes Mal dann aber lieber eine kleine Solo-Show. Obituary waren mal wieder alle Zweifel erhaben. Routinierter Gig der Oldschool-Death-Metal-Veteranen. Eine unfassbare Dampfwalze, dabei aber sehr groovy. Liebe die Band. Jinjer, Metalcore/Djent aus der Ukraine, war die einzige Gruppe, die ich vorher noch nicht gesehen hatte und vom Sound her war es wohl der beste Auftritt des Abends. Die Sängerin hat eine krasse Range und das Publikum ist von vorn bis hinten gut mitgegangen. Wird auf Platte nie meine Lieblingsband werden, aber live würde ich es mir wieder geben. Sepultura haben natürlich für den erwarteten Abriss gesorgt, auch wenn man im Vergleich zu vor 15 Jahren Derrick Green das zunehmende Alter schon ansieht. Das war nicht mehr so unfassbar energiegeladen wie damals, aber kann man ihm ja auch nicht vorwerfen. Vielleicht dann auch der richtige Moment,einen Schlussstrich zu ziehen. Allein der Start mit Refuse/Resist, Territory und Slave New World war schon sick. Gab auch von den ganz alten Platten wie Morbid Visions und Shizophrenia mindestens einen Song, guter Schnitt durch die Diskographie. Abschluss des regulären Sets war Arise, letzte Zugabe natürlich Roots. Hit-Feuerwerk. War ein würdiger Abschluss (sofern sie dabei denn bleiben).
Musikalischer Kontrast here we go: Am Monat waren wir bei Molchat Doma in der Großen Freiheit 36. Mir war natürlich bekannt, dass die belarussische Dark-Wave-Band durch Tik-Tok einen großen Hype erfahren hat, aber das dort erlebte im Vergleich zu Konzerten von Bands aus der exakt gleichen Richtung war schon kurios. Das liegt zum einen an der Größe der Location, die auch noch für 50 Euro ausverkauft war, aber halt vor allem am Publikum. Während auch zu den Dark-Wave-Szenegrößen wie She Past Away fast ausschließlich Schwarze-Szene- oder ältere Post-Punk-Fans kommen, war der Altersschnitt sehr jung und der Schnitt an "Alternativen" im Publikum eher gering. Eher viele junge Leute, die sich ein Netztop bei H&M kaufen, Billie Eilish hören und sagen, sie seien Goth. (No Diss an der Stelle, sollen die doch machen, was sie wollen - aber gibt's halt wirklich). Zudem war glaub ich ein nicht unbeträchtlicher Teil der Crowd entweder aus der bela- oder russischen Community in HH, jedenfalls war die russische Sprache, in der auch die Band singt, allgegenwärtig. Support kam von Urban Heat, einer Post-Punk-Band aus Texas. Sound erinnerte mich stellenweise an die Nicht-ganz-so-Indie-Sachen der Editors. Der Auftritt kam beim Publikum gut an, der Sänger hat sehr viel interagiert (und auch, dass er nach der Hälfte sein T-Shirt ausgezogen hat, um seinen super durchtrainierten Oberkörper zu präsentieren wurde eher goutiert, naja...). Muss ich jetzt nicht regelmäßig auf die Ohren haben, aber für einen Support-Gig war das schon ok. So wie die Band-Mitglieder aussahen und so wie sie Szene-Unity etc beschworen haben, könnt ich mir btw gut vorstellen, dass sie ursprünglich HC-Leute sind. Molchat Doma haben danach unter riesigem Applaus die Bühne betreten und für rund 90 Minuten richtig abgeliefert. Der Fokus lag natürlich auf dem aktuellen (übrigens sehr, sehr guten) Album Belaya Polosa. Und da frag ich mich dann ja, ob die Leute, die die Band vor allem über TikTok kennen, das auch alles abfeiern, wenn sie die Art von Musik sonst gar nicht hören (was natürlich ein Vorurteil ist). Da wird munter klassischer 80er EBM gespielt, mal klingt es nach Songs of Faith and Devotion und mal nach neuerem Synthwave. Aber gut, jetzt beim Konzert wurde das alles abgefeiert von vorn bis hinten. Die Zugabe bestand wenig überraschend aus den Hype-Songs "Kletka", "Toska", "Tantsevat'" und natürlich "Sudno (Boris Ryzhyi)" (Sorry, von Setlist.fm in nicht-kyrillisch kopiert). War schon sehr ekstatisch. Wir konnten vorn rechts tatsächlich verhältnismäßig wenig gedrängt die ganze Zeit tanzen. Hat viel Spaß gemacht. Das nächste Mal gern für nicht 50 Euro auf einem Szene-Festival. Mich würde schon interessieren, ob das bei dem Publikum da ähnlich gut ankommt.
Dienstag dann eine weitere Abschlusstournee: Sum41. In der bei WEITEM nicht ausverkauften Barclays-Arena. Oberrang war komplett dicht, hinten im Unterrang gab es auch noch einige Tickets und ich weiß nicht mal, ob der Innenraum ausverkauft war. Bei den Preisen für eine Band, die man nun wirklich oft sehen konnte in den vergangenen Jahren, hat mich das auch nicht gewundert. Allerdings war der Auftritt beim Download Sydney 2019 so unterhaltsam, dass ich mit einer coolen Gruppe trotzdem Bock hatte - zumal Support von Neck Deep kam, deren aktuelles Album ich dieses Jahr sehr oft gehört habe. Deren Auftritt war auch erwartet gut, das Publikum hatte viel Spaß und es gab jede Menge Bewegung. Gute 45 Minuten, alle Songs, die ich sehen wollte, gespielt, stabile Ansagen gemacht - gern wieder. Sum41 selbst haben 2 Stunden lang ein Best-Of-Set mit allen Hits gespielt und der Crowd ordentlich eingeheizt. Sound war super, Hüpfen, Pogo und Mitgröhlen hat viel SPaß gemacht. Genau das, was ich mir von dem Auftritt erhofft habe. Kann trotzdem alle verstehen, die keine 80 Euro dafür ausgeben wollen, klar.
Ich hol mal ein bisschen die letzten 1,5 Wochen nach:
Hexvessel am 28.10. im Hafenklang: Hatte lange damit gehadert, ob ich das gekaufte Ticket am Ende auch nutzen würde, weil Frontmann Matt McNerney einer von der Fraktion "IcH TrEnNe KuNsT vOm KüNstLeR" ist. Ich glaube, man kann auch nicht abstreiten, dass Burzum die aktuelle Richtung der Band rein musikalisch ganz klar beeinflusst. Ich habe mich dann aber entschlossen, doch mal zu schauen, ob von diesen Unangemehmitäten etwas beim Konzert rüberkommt und das war zum Glück weder bei der Band noch bei den Fans der Fall. Seine Aussagen wegen des Konzerts zufolge würde ich irgendwie als Öko-anarchistisch einordnen und das widerspricht dann ja doch relativ deutlich dem in Europa grassierenden Neo-Faschismus. Aber naja, musikalisch war das auf jeden Fall über alle Zweifel erhaben. Support gab es von Sum of R, einer Post-Metal/Doom-Band, die wie Hexvessel selbst aus Finnland kommt. Lange Aufbauten, sehr druckvolle Rhythmen. Hat mir gut gefallen, war mit fast einer Stunde aber auch ziemlich lang. Hexvessel selbst haben gar nicht sooo viel länger gespielt, 70 Minuten würde ich sagen. Dabei gab es das aktuelle Album Polar Veil beinahe komplett und mit Phaedra vom Vorgänger lediglich einen Song der Apocalyptic-Folk-Schaffensphase der Band. Ich hoffe, das ändert sich noch mal wieder. Allerdings lassen die 2 Songs vom 2025 kommenden Album, die gespielt wurden, eher darauf schließen, dass es mit Mid-Tempo Black-Metal mit solchen Folk-Einflüssen weitergeht. Das klingt ja auch sehr gut, aber mir gefiel es vorher trotzdem besser. Den Abschluss machte ein Cover des Misfits-Songs Halloween, passend natürlich am 28. Oktober.
Am 1. November ging es für mich zur Abschlusstournee von Sepultura in die Inselparkhalle. Hauptgrund meines Erscheinens war mehr oder weniger das stark, wenn auch random zusammengebuchte Gesamtpaket der Tour (und dass ich Sepultura das letzte Mal 2010 gesehen hatte). Begleitet wurden die brasilanischen Thrash-Pioniere von Jesus Piece, Obituary und Jinjer. Dass die Tour eine Halle dieser größe ausverkauft, hat mich trotzdem überrascht. Vergleichbar große Pakete habe ich (für die Hälfte des Preises) auch durchaus schon in Locations wie der Markthalle oder der Großen Freiheit (1/4 oder 1/5 der Größe der Halle) gesehen, aber gut, scheint sich ja gelohnt zu haben. Auch wenn es eine sterile Sporthalle ist, mag ich die Location irgendwie. Sie ist etwas kleiner als die Alsterdorfer SPorthalle, mit dem Sound war ich bisher meistens halbwegs zufrieden und Wege zu Garderoben/Toiletten sowie Getränkesituation funktionieren in der Regel ziemlich easy. Jesus Piece, von denen ich für viel zu viel Geld ein sehr gut aussehendes T-Shirt mitgenommen habe, machten den Anfang. Da war es noch recht spärlich voll und ich denke, der Sound - Metallic Hardcore/Metalcore - hätte auch vielen, vor allem Oldschool-Sepultura-Fans, vielleicht nicht gefallen. Obwohl es irgendwo die härteste Band des Abends war. Es gab aber auch viele, die extra früh (Beginn war um 17.40 schon) bekommen waren und sich des guten Auftritts erfreut haben. Wacken hatte mir noch etwas mehr Spaß gemacht, weil Sommer, draußen und so, aber ich würde es auch definitiv wieder tun. Vielleicht nächstes Mal dann aber lieber eine kleine Solo-Show. Obituary waren mal wieder alle Zweifel erhaben. Routinierter Gig der Oldschool-Death-Metal-Veteranen. Eine unfassbare Dampfwalze, dabei aber sehr groovy. Liebe die Band. Jinjer, Metalcore/Djent aus der Ukraine, war die einzige Gruppe, die ich vorher noch nicht gesehen hatte und vom Sound her war es wohl der beste Auftritt des Abends. Die Sängerin hat eine krasse Range und das Publikum ist von vorn bis hinten gut mitgegangen. Wird auf Platte nie meine Lieblingsband werden, aber live würde ich es mir wieder geben. Sepultura haben natürlich für den erwarteten Abriss gesorgt, auch wenn man im Vergleich zu vor 15 Jahren Derrick Green das zunehmende Alter schon ansieht. Das war nicht mehr so unfassbar energiegeladen wie damals, aber kann man ihm ja auch nicht vorwerfen. Vielleicht dann auch der richtige Moment,einen Schlussstrich zu ziehen. Allein der Start mit Refuse/Resist, Territory und Slave New World war schon sick. Gab auch von den ganz alten Platten wie Morbid Visions und Shizophrenia mindestens einen Song, guter Schnitt durch die Diskographie. Abschluss des regulären Sets war Arise, letzte Zugabe natürlich Roots. Hit-Feuerwerk. War ein würdiger Abschluss (sofern sie dabei denn bleiben).
Musikalischer Kontrast here we go: Am Monat waren wir bei Molchat Doma in der Großen Freiheit 36. Mir war natürlich bekannt, dass die belarussische Dark-Wave-Band durch Tik-Tok einen großen Hype erfahren hat, aber das dort erlebte im Vergleich zu Konzerten von Bands aus der exakt gleichen Richtung war schon kurios. Das liegt zum einen an der Größe der Location, die auch noch für 50 Euro ausverkauft war, aber halt vor allem am Publikum. Während auch zu den Dark-Wave-Szenegrößen wie She Past Away fast ausschließlich Schwarze-Szene- oder ältere Post-Punk-Fans kommen, war der Altersschnitt sehr jung und der Schnitt an "Alternativen" im Publikum eher gering. Eher viele junge Leute, die sich ein Netztop bei H&M kaufen, Billie Eilish hören und sagen, sie seien Goth. (No Diss an der Stelle, sollen die doch machen, was sie wollen - aber gibt's halt wirklich). Zudem war glaub ich ein nicht unbeträchtlicher Teil der Crowd entweder aus der bela- oder russischen Community in HH, jedenfalls war die russische Sprache, in der auch die Band singt, allgegenwärtig. Support kam von Urban Heat, einer Post-Punk-Band aus Texas. Sound erinnerte mich stellenweise an die Nicht-ganz-so-Indie-Sachen der Editors. Der Auftritt kam beim Publikum gut an, der Sänger hat sehr viel interagiert (und auch, dass er nach der Hälfte sein T-Shirt ausgezogen hat, um seinen super durchtrainierten Oberkörper zu präsentieren wurde eher goutiert, naja...). Muss ich jetzt nicht regelmäßig auf die Ohren haben, aber für einen Support-Gig war das schon ok. So wie die Band-Mitglieder aussahen und so wie sie Szene-Unity etc beschworen haben, könnt ich mir btw gut vorstellen, dass sie ursprünglich HC-Leute sind. Molchat Doma haben danach unter riesigem Applaus die Bühne betreten und für rund 90 Minuten richtig abgeliefert. Der Fokus lag natürlich auf dem aktuellen (übrigens sehr, sehr guten) Album Belaya Polosa. Und da frag ich mich dann ja, ob die Leute, die die Band vor allem über TikTok kennen, das auch alles abfeiern, wenn sie die Art von Musik sonst gar nicht hören (was natürlich ein Vorurteil ist). Da wird munter klassischer 80er EBM gespielt, mal klingt es nach Songs of Faith and Devotion und mal nach neuerem Synthwave. Aber gut, jetzt beim Konzert wurde das alles abgefeiert von vorn bis hinten. Die Zugabe bestand wenig überraschend aus den Hype-Songs "Kletka", "Toska", "Tantsevat'" und natürlich "Sudno (Boris Ryzhyi)" (Sorry, von Setlist.fm in nicht-kyrillisch kopiert). War schon sehr ekstatisch. Wir konnten vorn rechts tatsächlich verhältnismäßig wenig gedrängt die ganze Zeit tanzen. Hat viel Spaß gemacht. Das nächste Mal gern für nicht 50 Euro auf einem Szene-Festival. Mich würde schon interessieren, ob das bei dem Publikum da ähnlich gut ankommt.
Dienstag dann eine weitere Abschlusstournee: Sum41. In der bei WEITEM nicht ausverkauften Barclays-Arena. Oberrang war komplett dicht, hinten im Unterrang gab es auch noch einige Tickets und ich weiß nicht mal, ob der Innenraum ausverkauft war. Bei den Preisen für eine Band, die man nun wirklich oft sehen konnte in den vergangenen Jahren, hat mich das auch nicht gewundert. Allerdings war der Auftritt beim Download Sydney 2019 so unterhaltsam, dass ich mit einer coolen Gruppe trotzdem Bock hatte - zumal Support von Neck Deep kam, deren aktuelles Album ich dieses Jahr sehr oft gehört habe. Deren Auftritt war auch erwartet gut, das Publikum hatte viel Spaß und es gab jede Menge Bewegung. Gute 45 Minuten, alle Songs, die ich sehen wollte, gespielt, stabile Ansagen gemacht - gern wieder. Sum41 selbst haben 2 Stunden lang ein Best-Of-Set mit allen Hits gespielt und der Crowd ordentlich eingeheizt. Sound war super, Hüpfen, Pogo und Mitgröhlen hat viel SPaß gemacht. Genau das, was ich mir von dem Auftritt erhofft habe. Kann trotzdem alle verstehen, die keine 80 Euro dafür ausgeben wollen, klar.
- SammyJankis
- Beiträge: 8684
- Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am 26.10. (Samstag) in Dortmund bei Slope im FZW. Zweite Solotour der Band dieses Jahr. Hab wieder den NRW-Termin mitgenommen, der erneut ausverkauft war. Die Menge an Leute muss man als deutsche Hardcore Band erstmal ziehen. Natürlich bleiben da auch unangenehme Menschen nicht aus. Die Quote an Leuten, die gefühlt nur fürs Biertrinken am Start waren, war auf jeden Fall merklich erhöht. Hatte auch etwas Stress mit ner Gruppe ganz lustiger Gestalten, die sich zusätzlich über die Supports lustig gemacht haben. Entspannt.
Worck – Kurzfristig auf Billing gekommen. Recht junge Band aus Düsseldorf, letztes Jahr schon 2-3x gesehen, aber nicht so richtig überzeugt worden. War dieses Mal ähnlich. Gibt nen paar Parts a la Nails, die gefallen, aber der überwiegende Teil holt mich nicht ab. Vor allem der Rap-Gesang des Sängers passt null zum Sound. Dazu gabs ne Menge weirde Ansagen. Hätte ich nicht gebraucht.
Wonderful World – Haben neben Grove Street und Lifecrusher einige Shows der Tour supportet, u.A. alle Frankreich-Dates. Show war wie immer ne solide Sache. Gab auch ordentlich Mosh im Pit, paar Stage Dives und Singalongs. Ich hoffe die fahren weiter diesen AYS Sound und festigen sich dort.
Slope – Gute Show. Ich find es schwer zu beurteilen, ob nun Köln oder Dortmund besser waren. Klar, die neuen Sachen kicken mich nicht mehr so, aber live gehen die Songs voll klar. Außerdem wird weiterhin noch genug alter Stuff gespielt. Die Crowd war auch gut drin, vor allem bei den alten Sachen, was das Level an Eskalation angeht. Ansonsten gab es viel Pogo. Ist auch kein Wunder, die Crowd hat sich gewandelt. Einziger Kritikpunkt war die Masse an Fotografen/Filmenden auf der Bühne. Klar, Bilder/Videos sind cool, wenn die Leute am Rand stehen. Leider liefen hier einige Leute auf der Bühne rum und das stört die Show leider massiv. So wichtig sind Videos dann auch wieder nicht. Dennoch guter Abend gewesen. Da waren sich auch alle meine Begleiter*innen einig.
Worck – Kurzfristig auf Billing gekommen. Recht junge Band aus Düsseldorf, letztes Jahr schon 2-3x gesehen, aber nicht so richtig überzeugt worden. War dieses Mal ähnlich. Gibt nen paar Parts a la Nails, die gefallen, aber der überwiegende Teil holt mich nicht ab. Vor allem der Rap-Gesang des Sängers passt null zum Sound. Dazu gabs ne Menge weirde Ansagen. Hätte ich nicht gebraucht.
Wonderful World – Haben neben Grove Street und Lifecrusher einige Shows der Tour supportet, u.A. alle Frankreich-Dates. Show war wie immer ne solide Sache. Gab auch ordentlich Mosh im Pit, paar Stage Dives und Singalongs. Ich hoffe die fahren weiter diesen AYS Sound und festigen sich dort.
Slope – Gute Show. Ich find es schwer zu beurteilen, ob nun Köln oder Dortmund besser waren. Klar, die neuen Sachen kicken mich nicht mehr so, aber live gehen die Songs voll klar. Außerdem wird weiterhin noch genug alter Stuff gespielt. Die Crowd war auch gut drin, vor allem bei den alten Sachen, was das Level an Eskalation angeht. Ansonsten gab es viel Pogo. Ist auch kein Wunder, die Crowd hat sich gewandelt. Einziger Kritikpunkt war die Masse an Fotografen/Filmenden auf der Bühne. Klar, Bilder/Videos sind cool, wenn die Leute am Rand stehen. Leider liefen hier einige Leute auf der Bühne rum und das stört die Show leider massiv. So wichtig sind Videos dann auch wieder nicht. Dennoch guter Abend gewesen. Da waren sich auch alle meine Begleiter*innen einig.
There is panic on the streets
Lastfm
Lastfm
Re: Der Konzertbesuchsthread
Warst du da?
Falls ja, hattet ihr ja Glück. Zum ersten Mal seit den UK-Daten um London herum gab es wohl wieder die "vollständige" Setlist mit 15 Songs. Bei den letzten Konzerten wurden variierend "The Burren", "Quiet Me Down" oder auch "Oats in the Water" weggelassen, sodass es immer 13-14 Songs waren.
Freue mich schon sehr auf Berlin am Mittwoch. Zum Tourabschluss nehme ich auch gerne wieder alle 15 Songs.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Freitag bei Khruangbin im Tempodrom in Berlin.
Ich hatte zu der Band bislang noch keinen allzu großen Bezug. Das aktuelle Album höre ich ganz gerne, finde es aber gleichermaßen schon kurios, dass eine Band mit dieser – gar nicht negativ gemeint – doch eher unspektakulären Musik so viel weltweite Aufmerksamkeit generiert, dass es zu reihenweise ausverkauften Konzerten in größeren Hallen, hohen Positionen auf Festivalplakaten und nun auch zu einer Grammy-Nominierung kommt. Auch für die beiden Tempodrom-Konzerte am Donnerstag und Freitag waren die Tickets schnell vergriffen. Ich bin hauptsächlich mitgekommen, weil ein alter Studienfreund mich gefragt hat.
Einlass im Tempodrom war um 18:30 Uhr. Da ich nicht alleine unterwegs war, ging es zur Abwechslung mal nicht darum, einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen. Stattdessen gab es ganz gemütlich ein Getränk im Foyer und einen Gang zum Merchstand, bevor wir uns in den schon ganz gut gefüllten Innenraum des Tempodroms bewegt haben.
Pünktlich um 20 Uhr wurde es dunkel und Peter Cat Recording Co. kamen auf die Bühne. Dabei handelt es sich um eine Alternative-Rock-/Indiefolk-Band aus Indien. Der 45-minütige Auftritt der fünfköpfigen Gruppe hat mir ganz gut gefallen. Neben der klassischen Gesang/Gitarre/Bass/Schlagzeug-Besetzung kamen auch Intrumente wie Akkordeon und Trompete zum Einsatz, was mich phasenweise an Bands wie Beirut oder auch Sigur Rós erinnert hat. Auch beim Gesang wurde variiert und verschiedene Bandmitglieder durften an das Mikrofon. Das war auf jeden Fall ein stimmiger Auftakt.
Nach dem Support wurde es noch etwas voller im Innenraum. Wir haben uns ziemlich mittig im Saal positioniert. Von dort aus gab es eine gute Sicht auf die Bühnenkulisse mit drei großen Rundbogenfenstern und einer Videoleinwand dahinter.
Um 21:15 Uhr kamen dann Khruangbin auf die Bühne. Das Trio aus Texas, USA, hat im ersten Teil des Abends das aktuelle Album "A La Sala" komplett gespielt. Der Tempodrom war dafür der perfekte Rahmen. Der Sound war so klar, dass jederzeit jedes Instrument zur Geltung kam und herausgehört werden konnte. Psychedelische Gitarrenklänge, ein melodiös-treibender Bass, das akzentuierte Schlagzeug als Taktgeber und neben den vielen rein instrumentalen Phasen auch immer mal wieder beinahe hypnotisierender Gesang. Dazu die genannte Kulisse, die gleichermaßen simpel als auch unheimlich atmosphärisch war. Die Videoleinwand hinter den Fenstern hat die Stimmung der Songs durch verschiedene Tageszeiten und Wetterphasen unterstützt. Das war besonders beeindruckend, als bei "Les Petits Gris", dem letzten Song des Albums, sich parallel zu den ruhigen Klaviertönen ein prasselnder Regen (mit der passenden Soundkulisse vom Band) langsam zu einem tosenden Gewitter mit Donner und Blitzen aufgebaut hat, der das Album in einem gewaltigen Sturm abgeschlossen hat. Was für ein Highlight!
Im zweiten Teil des Abends gab es dann Songs aus der gesamten Diskographie der Band. Die Stimmung im Saal wurde dabei noch ausgelassener, es wurde viel getanzt und ich habe mich selbst dabei erwischt, wie ich durch die Musik immer wieder komplett in andere Sphären abgedriftet bin. Das war schon wirklich sehr intensiv und hat mich in dem Moment komplett mitgenommen.
Nach dem Ende des regulären Sets kam die Band noch einmal für eine Zugabe auf die Bühne. Hier gab es dann die einzige Schwachstelle des Abends für mich. Dieser Teil wurde nämlich mit einer instrumentalen Version von "99 Luftballons" von Nena eingeleitet. Keine Ahnung, wie die Band auf diese Idee gekommen ist, aber das hat mich kurzzeitig ziemlich aus der Stimmung gerissen. Sowohl Song als auch Interpretin finde ich nämlich ganz schrecklich. Nach diesem Dorfdisko-Intermezzo wurde die Atmosphäre mit "Time (You and I)" und "People Everywhere (Still Alive)" aber glücklicherweise schnell wieder aufgebaut und es kam zu einem absolut würdigen Finale, bevor das Konzert dann nach ziemlich genau zwei Stunden Spielzeit zu einem Ende gefunden hat.
Insgesamt war das ein richtig starkes Konzert in einem perfekten Rahmen. Ich bin ohne große Erwartungen hingegangen und war danach umso begeisterter. Live hat sich die Musik für mich noch einmal in einem ganz anderen Licht präsentiert. Da kann ich dann auch jeden Hype verstehen. Bei der nächsten Gelegenheit bin ich gerne wieder dabei.
Ich hatte zu der Band bislang noch keinen allzu großen Bezug. Das aktuelle Album höre ich ganz gerne, finde es aber gleichermaßen schon kurios, dass eine Band mit dieser – gar nicht negativ gemeint – doch eher unspektakulären Musik so viel weltweite Aufmerksamkeit generiert, dass es zu reihenweise ausverkauften Konzerten in größeren Hallen, hohen Positionen auf Festivalplakaten und nun auch zu einer Grammy-Nominierung kommt. Auch für die beiden Tempodrom-Konzerte am Donnerstag und Freitag waren die Tickets schnell vergriffen. Ich bin hauptsächlich mitgekommen, weil ein alter Studienfreund mich gefragt hat.
Einlass im Tempodrom war um 18:30 Uhr. Da ich nicht alleine unterwegs war, ging es zur Abwechslung mal nicht darum, einen Platz in der ersten Reihe zu bekommen. Stattdessen gab es ganz gemütlich ein Getränk im Foyer und einen Gang zum Merchstand, bevor wir uns in den schon ganz gut gefüllten Innenraum des Tempodroms bewegt haben.
Pünktlich um 20 Uhr wurde es dunkel und Peter Cat Recording Co. kamen auf die Bühne. Dabei handelt es sich um eine Alternative-Rock-/Indiefolk-Band aus Indien. Der 45-minütige Auftritt der fünfköpfigen Gruppe hat mir ganz gut gefallen. Neben der klassischen Gesang/Gitarre/Bass/Schlagzeug-Besetzung kamen auch Intrumente wie Akkordeon und Trompete zum Einsatz, was mich phasenweise an Bands wie Beirut oder auch Sigur Rós erinnert hat. Auch beim Gesang wurde variiert und verschiedene Bandmitglieder durften an das Mikrofon. Das war auf jeden Fall ein stimmiger Auftakt.
Nach dem Support wurde es noch etwas voller im Innenraum. Wir haben uns ziemlich mittig im Saal positioniert. Von dort aus gab es eine gute Sicht auf die Bühnenkulisse mit drei großen Rundbogenfenstern und einer Videoleinwand dahinter.
Um 21:15 Uhr kamen dann Khruangbin auf die Bühne. Das Trio aus Texas, USA, hat im ersten Teil des Abends das aktuelle Album "A La Sala" komplett gespielt. Der Tempodrom war dafür der perfekte Rahmen. Der Sound war so klar, dass jederzeit jedes Instrument zur Geltung kam und herausgehört werden konnte. Psychedelische Gitarrenklänge, ein melodiös-treibender Bass, das akzentuierte Schlagzeug als Taktgeber und neben den vielen rein instrumentalen Phasen auch immer mal wieder beinahe hypnotisierender Gesang. Dazu die genannte Kulisse, die gleichermaßen simpel als auch unheimlich atmosphärisch war. Die Videoleinwand hinter den Fenstern hat die Stimmung der Songs durch verschiedene Tageszeiten und Wetterphasen unterstützt. Das war besonders beeindruckend, als bei "Les Petits Gris", dem letzten Song des Albums, sich parallel zu den ruhigen Klaviertönen ein prasselnder Regen (mit der passenden Soundkulisse vom Band) langsam zu einem tosenden Gewitter mit Donner und Blitzen aufgebaut hat, der das Album in einem gewaltigen Sturm abgeschlossen hat. Was für ein Highlight!
Im zweiten Teil des Abends gab es dann Songs aus der gesamten Diskographie der Band. Die Stimmung im Saal wurde dabei noch ausgelassener, es wurde viel getanzt und ich habe mich selbst dabei erwischt, wie ich durch die Musik immer wieder komplett in andere Sphären abgedriftet bin. Das war schon wirklich sehr intensiv und hat mich in dem Moment komplett mitgenommen.
Nach dem Ende des regulären Sets kam die Band noch einmal für eine Zugabe auf die Bühne. Hier gab es dann die einzige Schwachstelle des Abends für mich. Dieser Teil wurde nämlich mit einer instrumentalen Version von "99 Luftballons" von Nena eingeleitet. Keine Ahnung, wie die Band auf diese Idee gekommen ist, aber das hat mich kurzzeitig ziemlich aus der Stimmung gerissen. Sowohl Song als auch Interpretin finde ich nämlich ganz schrecklich. Nach diesem Dorfdisko-Intermezzo wurde die Atmosphäre mit "Time (You and I)" und "People Everywhere (Still Alive)" aber glücklicherweise schnell wieder aufgebaut und es kam zu einem absolut würdigen Finale, bevor das Konzert dann nach ziemlich genau zwei Stunden Spielzeit zu einem Ende gefunden hat.
Insgesamt war das ein richtig starkes Konzert in einem perfekten Rahmen. Ich bin ohne große Erwartungen hingegangen und war danach umso begeisterter. Live hat sich die Musik für mich noch einmal in einem ganz anderen Licht präsentiert. Da kann ich dann auch jeden Hype verstehen. Bei der nächsten Gelegenheit bin ich gerne wieder dabei.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Die Band hat eigentlich meistens irgendeinen Cover-Part in der Show. 2022 war es ein MF Doom/90s-Rap-Medley und auf dieser Tour scheinen sie wohl ihr Cover an das Tourland anzupassen. Da war wahrscheinlich "99 Luftballons" als vermutlich bekanntester deutscher Popsong in den USA eine naheliegende Wahl. Von den Aluhut-Ausfällen Nenas haben die ja bestimmt nichts mitbekommen (abgesehen davon, dass die Band auch hier ansonsten nicht aus den Playlists verdammt wurde). Bei der anderen Berlin-Show gab's dafür Kraftwerk.Wishkah hat geschrieben: ↑So 10. Nov 2024, 11:35Ich war am Freitag bei Khruangbin im Tempodrom in Berlin.
[...]
Nach dem Ende des regulären Sets kam die Band noch einmal für eine Zugabe auf die Bühne. Hier gab es dann die einzige Schwachstelle des Abends für mich. Dieser Teil wurde nämlich mit einer instrumentalen Version von "99 Luftballons" von Nena eingeleitet. Keine Ahnung, wie die Band auf diese Idee gekommen ist, aber das hat mich kurzzeitig ziemlich aus der Stimmung gerissen. Sowohl Song als auch Interpretin finde ich nämlich ganz schrecklich.
- wolkenburger
- Beiträge: 569
- Registriert: Do 7. Apr 2016, 12:21
- Wohnort: Dresden
Re: Der Konzertbesuchsthread
Am Samstag war ich in Berlin bei Magdalena Bay. Vorab als Disclaimer: es ist lange her, dass mich ein Album beim ersten Hören so mitgerissen hat. Das im August erschienene Imaginal Disk ist für mich ein nahezu perfektes Album und vielleicht das beste Album der 2020er. Musikalisch einfallsreich, perfekt produziert, überragender flow, tolles Songwriting und einfach ein überragender Sound. Dass das nicht nur mir so geht zeigt übrigens auch, dass das Album bei RateYourMusic bei 4.06 von 5 Sternen sitzt.
So war es dann auch im ausverkauften Columbia Theater zu spüren. Tickets gab es trotz Hochverlegung schon länger nicht mehr und niemand war "zufällig" vor Ort. Das Konzert ging ohne Vorband 20:30 los und ab da wurde quasi keine Pause mehr eingelegt. Ähnlich wie auf dem Album gingen die Songs fast ununterbrochen ineinander über. Die Setlist bestand aus dem kompletten neuen Album, dass auch vollständig und in der Reihenfolge gespielt wurde und nur an wenigen Stellen durch Songs von Mercurial World und natürlich dem bekanntesten Song - Killshot - unterbrochen.
Die Stimmung war demenstprechend ausgezeichnet, es wurde lautstark mitgesungen und getanzt. Die Band, bestehend aus Matt und Mica und zusätzlich einem Schlagzeuger und einem Synth / Gitarre / Bass - Musiker hat großartig gespielt. Insbesondere Micas Vocal Performance war überragend und nahezu identisch zu den Album-Aufnahmen. Dazu einige Kostümwchsel und eine kleine aber feine Bühnenshow, die DIY im besten Sinne wirkte. Ein wirklich großartiges Konzert in einem kleinen Rahmen. Ich denke, von der Band werden wir noch viel hören. Wenn sie auch nur ansatzweise das Niveau von Imaginal Disk halten können, dann wird der Stern von Magdalena Bay noch ungeahnte Höhen erreichen.
Konzert wie Album 10/10, ich bin verliebt!
So war es dann auch im ausverkauften Columbia Theater zu spüren. Tickets gab es trotz Hochverlegung schon länger nicht mehr und niemand war "zufällig" vor Ort. Das Konzert ging ohne Vorband 20:30 los und ab da wurde quasi keine Pause mehr eingelegt. Ähnlich wie auf dem Album gingen die Songs fast ununterbrochen ineinander über. Die Setlist bestand aus dem kompletten neuen Album, dass auch vollständig und in der Reihenfolge gespielt wurde und nur an wenigen Stellen durch Songs von Mercurial World und natürlich dem bekanntesten Song - Killshot - unterbrochen.
Die Stimmung war demenstprechend ausgezeichnet, es wurde lautstark mitgesungen und getanzt. Die Band, bestehend aus Matt und Mica und zusätzlich einem Schlagzeuger und einem Synth / Gitarre / Bass - Musiker hat großartig gespielt. Insbesondere Micas Vocal Performance war überragend und nahezu identisch zu den Album-Aufnahmen. Dazu einige Kostümwchsel und eine kleine aber feine Bühnenshow, die DIY im besten Sinne wirkte. Ein wirklich großartiges Konzert in einem kleinen Rahmen. Ich denke, von der Band werden wir noch viel hören. Wenn sie auch nur ansatzweise das Niveau von Imaginal Disk halten können, dann wird der Stern von Magdalena Bay noch ungeahnte Höhen erreichen.
Konzert wie Album 10/10, ich bin verliebt!
Light ended the night, but the song remained
- LongNose
- Beiträge: 2922
- Registriert: Mi 16. Sep 2015, 13:32
- Wohnort: Baden (CH)
- Geschlecht:
- Kontaktdaten:
Re: Der Konzertbesuchsthread
Yesssss. Völlig - unvoreingenommen - eines meiner besten Konzerten das ich gesehen habe. Der Sound war so klar, die Band so freudig, die Lieder so toll, Begleitung die Beste, es war nahe an der PerfektionWishkah hat geschrieben: ↑So 10. Nov 2024, 09:30Warst du da?
Falls ja, hattet ihr ja Glück. Zum ersten Mal seit den UK-Daten um London herum gab es wohl wieder die "vollständige" Setlist mit 15 Songs. Bei den letzten Konzerten wurden variierend "The Burren", "Quiet Me Down" oder auch "Oats in the Water" weggelassen, sodass es immer 13-14 Songs waren.
Freue mich schon sehr auf Berlin am Mittwoch. Zum Tourabschluss nehme ich auch gerne wieder alle 15 Songs.
Morgen dann übrigens Khruangbin und am Mittwoch Royel Otis
Ehemals: IndieDance
http://ooam.ch/
http://ooam.ch/
Re: Der Konzertbesuchsthread
Das freut mich.LongNose hat geschrieben: ↑Mo 11. Nov 2024, 10:38Yesssss. Völlig - unvoreingenommen - eines meiner besten Konzerten das ich gesehen habe. Der Sound war so klar, die Band so freudig, die Lieder so toll, Begleitung die Beste, es war nahe an der PerfektionWishkah hat geschrieben: ↑So 10. Nov 2024, 09:30Warst du da?
Falls ja, hattet ihr ja Glück. Zum ersten Mal seit den UK-Daten um London herum gab es wohl wieder die "vollständige" Setlist mit 15 Songs. Bei den letzten Konzerten wurden variierend "The Burren", "Quiet Me Down" oder auch "Oats in the Water" weggelassen, sodass es immer 13-14 Songs waren.
Freue mich schon sehr auf Berlin am Mittwoch. Zum Tourabschluss nehme ich auch gerne wieder alle 15 Songs.
- wolkenburger
- Beiträge: 569
- Registriert: Do 7. Apr 2016, 12:21
- Wohnort: Dresden
Re: Der Konzertbesuchsthread
Danke für die Berichte, das steigert die Vorfreude auf Mittwoch in Berlin nochmal gehörigLongNose hat geschrieben: ↑Mo 11. Nov 2024, 10:38Yesssss. Völlig - unvoreingenommen - eines meiner besten Konzerten das ich gesehen habe. Der Sound war so klar, die Band so freudig, die Lieder so toll, Begleitung die Beste, es war nahe an der PerfektionWishkah hat geschrieben: ↑So 10. Nov 2024, 09:30Warst du da?
Falls ja, hattet ihr ja Glück. Zum ersten Mal seit den UK-Daten um London herum gab es wohl wieder die "vollständige" Setlist mit 15 Songs. Bei den letzten Konzerten wurden variierend "The Burren", "Quiet Me Down" oder auch "Oats in the Water" weggelassen, sodass es immer 13-14 Songs waren.
Freue mich schon sehr auf Berlin am Mittwoch. Zum Tourabschluss nehme ich auch gerne wieder alle 15 Songs.
Morgen dann übrigens Khruangbin und am Mittwoch Royel Otis
Light ended the night, but the song remained
- SammyJankis
- Beiträge: 8684
- Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am 27.10. (Sonntag) in Köln bei Nas im Palladium. Show war ziemlich fix ausverkauft, aber mich beschleicht das Gefühl, dass dies bei großen Hip-Hop Shows oft der Fall ist und am Ende der Zweitmarkt mit Tickets überflutet wird, sodass man so oder so easy an Karten kommt. Originalpreis waren glaube ich 72 Euro. Das war mir etwas zu teuer, hab aber ein Ticket zu einem für mich akzeptablen Preis erstehen können. Vor der Show wie üblich, wenn ich in Köln-Mülheim bin, noch bei Veganland Cigköfte gegessen. Das ist Leben. Show wie gesagt ausverkauft. Bin aber generell bei großen Shows glücklich, wenn ich irgendwo entspannt am Rand stehen kann, ob brechend voll oder nicht. Durchschnittsalter war hoch, ich denke, ich habe den Schnitt gesenkt. Crowd war bis auf einige Dauerfilmer recht angenehm. Wurde auch deutlich weniger geraucht/gekifft als ich das erwartet habe.
Serious Klein – Ich wusste mal wieder nicht, dass es einen Support geben sollte, bis der Herr auf der Bühne stand. Hab auch im Nachhinein geguckt und konnte die Info abgesehen von seiner Instaseite nirgendwo finden. Ich verstehe nicht, was daran so schwierig ist, das klar zu kommunizieren. Gig war ne solide Sache. Crowd war dankbar und hat viel Applaus gegeben.
Nas – Es war bekanntlich die „Illmatic“-Jubiläumstour und ich war gespannt, wann genau er das Album spielen würde. Es wurde dann tatsächlich direkt zu Beginn komplett gespielt. Mutiger Move, aber hat gut geklappt. Crowd war natürlich direkt voll drin. Neben einem DJ, der auch den Backup MC gegeben hat, gab es auch einen Live-Drummer. Hätte ich so nicht erwartet, Probs dafür. Bei Hip-Hop Shows, vor allem bei den Amis, ist es bekanntlich Gang und Gäbe, dass Songs nicht komplett gespielt werden. Bei den „Illmatic“ Songs war dies nicht der Fall. Diese wurden überwiegend ganz gespielt. Schöne Würdigung der Platte. Im Anschluss gab es dann das Hit-Medley aus allen Schaffensphasen, wobei die Songs hier auch kürzer gehalten wurden. Nas hat auf jeden Fall gut abgeliefert. Ich habe abgesehen von der Spielzeit kaum etwas auszusetzen. 15-20 Minuten mehr hätten es aber durchaus sein dürfen.
Serious Klein – Ich wusste mal wieder nicht, dass es einen Support geben sollte, bis der Herr auf der Bühne stand. Hab auch im Nachhinein geguckt und konnte die Info abgesehen von seiner Instaseite nirgendwo finden. Ich verstehe nicht, was daran so schwierig ist, das klar zu kommunizieren. Gig war ne solide Sache. Crowd war dankbar und hat viel Applaus gegeben.
Nas – Es war bekanntlich die „Illmatic“-Jubiläumstour und ich war gespannt, wann genau er das Album spielen würde. Es wurde dann tatsächlich direkt zu Beginn komplett gespielt. Mutiger Move, aber hat gut geklappt. Crowd war natürlich direkt voll drin. Neben einem DJ, der auch den Backup MC gegeben hat, gab es auch einen Live-Drummer. Hätte ich so nicht erwartet, Probs dafür. Bei Hip-Hop Shows, vor allem bei den Amis, ist es bekanntlich Gang und Gäbe, dass Songs nicht komplett gespielt werden. Bei den „Illmatic“ Songs war dies nicht der Fall. Diese wurden überwiegend ganz gespielt. Schöne Würdigung der Platte. Im Anschluss gab es dann das Hit-Medley aus allen Schaffensphasen, wobei die Songs hier auch kürzer gehalten wurden. Nas hat auf jeden Fall gut abgeliefert. Ich habe abgesehen von der Spielzeit kaum etwas auszusetzen. 15-20 Minuten mehr hätten es aber durchaus sein dürfen.
There is panic on the streets
Lastfm
Lastfm
Re: Der Konzertbesuchsthread
Gestern bei Floodlights in der Ideal Bar. Die Ideal Bar gehört zum Vega, das 3 verschieden große Konzertvenues keine 10 Minuten mit dem Rad von mir anbietet, daher nehm ich da immer gerne was mit. Die Ideal Bar ist der kleinste Saal, nebenan hat gestern noch Cassandra Jenkins gespielt.
Es war das erste Mal in der Ideal Bar, kleiner, kuscheliger Laden mit gutem Layout, da das Publikum sich mehr oder weniger um die Bühne verteilen kann und man so auch von den Sitzplätzen an der Seite einen guten Blick hat. LAden war im Peak zu 60-70% gefüllt würde ich sagen, für einen Montag ein guter Turnout.
Vorband waren die lokalen Sunraker. Die Musik war ziemlich interessant, leicht mathig, leicht proggig, leicht shoegazig, ich habe neben Mew auch hin und wieder an Agent Fresco gedacht, was auch am beeindruckenden Falsett des Sängers lag. Dennoch hat man auch gemerkt, dass die Band noch nicht so viel auf der Bühne stand, denn trotz der kompetenten Songs hab ich noch ein paar Schülerband-Vibes gespürt. Aber auf jeden Fall sehr viel Potential, dass wir da noch mehr hören.
Floodlights waren dann sehr stark. Deutlich rockiger als ich sie auf der Platte wahrnehme, aber die haben einfach Hits und einen zeitlosen Sound, der eigentlich noch viel mehr Fans anlocken sollte. Die Mundharmonika und Trompete geben denen dann auch eine schön eigene Note. Highlights neben Wide Open Land und der letzten Single Can You Feel It war auch der abschließende Titeltrack des letzten Albums, der dann an den Gig wunderbar ohne Zugabe eine Schleife machte. Merchtechnisch leider nur zwei eher langweilige T-Shirts, aber das habe ich schon häufiger bei australischen Bands erlebt, das ist sicherlich logistisch nicht so leicht.
Es war das erste Mal in der Ideal Bar, kleiner, kuscheliger Laden mit gutem Layout, da das Publikum sich mehr oder weniger um die Bühne verteilen kann und man so auch von den Sitzplätzen an der Seite einen guten Blick hat. LAden war im Peak zu 60-70% gefüllt würde ich sagen, für einen Montag ein guter Turnout.
Vorband waren die lokalen Sunraker. Die Musik war ziemlich interessant, leicht mathig, leicht proggig, leicht shoegazig, ich habe neben Mew auch hin und wieder an Agent Fresco gedacht, was auch am beeindruckenden Falsett des Sängers lag. Dennoch hat man auch gemerkt, dass die Band noch nicht so viel auf der Bühne stand, denn trotz der kompetenten Songs hab ich noch ein paar Schülerband-Vibes gespürt. Aber auf jeden Fall sehr viel Potential, dass wir da noch mehr hören.
Floodlights waren dann sehr stark. Deutlich rockiger als ich sie auf der Platte wahrnehme, aber die haben einfach Hits und einen zeitlosen Sound, der eigentlich noch viel mehr Fans anlocken sollte. Die Mundharmonika und Trompete geben denen dann auch eine schön eigene Note. Highlights neben Wide Open Land und der letzten Single Can You Feel It war auch der abschließende Titeltrack des letzten Albums, der dann an den Gig wunderbar ohne Zugabe eine Schleife machte. Merchtechnisch leider nur zwei eher langweilige T-Shirts, aber das habe ich schon häufiger bei australischen Bands erlebt, das ist sicherlich logistisch nicht so leicht.
- SammyJankis
- Beiträge: 8684
- Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am 30.10. (Mittwoch) in Eindhoven, Niederlande, bei Speed im Dynamo. Konnte den Köln Termin aufgrund der Imposter Show in Düsseldorf nicht mitnehmen. Da hat sich der Eindhoven Termin angeboten, da die Stadt auch unter der Woche von Duisburg aus gut erreichbar ist. Habe auch noch Mitstreiter gefunden, also alles cool. Show war ausverkauft.
Mortal Form – Deutsche Band, die einige der Europa Shows als Opener supporten konnte. Freut mich für die Jungs. Gab zwanzig Minuten die allseits bekannten Songs der Demo und der Promo. Hardcore a la Merauder, in meinen Augen ist ein Part 1 zu 1 von „Time Ends“ geklaut, aber da sind sie sicherlich nicht die erste Band, die das getan hat. Crowd war trotz erster von fünf Bands auch schon verhältnismäßig aktiv. Gab ordentlich Mosh. Guter Beginn.
Whispers – Die für mich wichtigste Band des Abends und sie haben wieder abgeliefert. Klar, an das Level der Show auf dem Northern Unfest hat es nicht herangereicht, aber das kann man nicht erwarten. Sound ist fieser 90s Metalcore, Kickback wären stolz. Dementsprechend übel ging es auch im Pit zur Sache. Durch die Tatsache, dass Speed und End It teilweise ein Publikum anziehen, welches von eher größeren Shows kommt, gab es einige Leute in der Crowd, die doch etwas erschrocken wirkten beim Anblick des harten Moshs vor der Bühne. Gab aber keine Zwischenfälle. Band wirkte sehr dankbar, die haben richtig Spaß. Hoffentlich kommen die mal solo rüber. Whispers in nem kleinen Raum, ein Träumchen. Mein Gig des Abends.
Life's Question – Vor zwei Jahren in Oberhausen auf einer katastrophal schlecht besuchten Show gesehen. Nun also ein zweiter Versuch. Sound ist Hardcore mit einigen groovigen Rock Elementen. Sicherlich ein eigenständiger Sound. Gig war okay, Sound kickt mich zugegeben nicht vollständig. Leider ist der Sänger ein Unsympath vor dem Herrn. Glaub, es gab ihm nicht genug Bewegung vor der Bühne. Zum Ende hin hat er noch zweimal den Mikroständer in den Pit geworfen. Der Soundguy ist innerlich gestorben. War alles irgendwie weird.
End It – Bisher wurden alle Touren auf dem Festland gecancelt oder sie waren im Rahmen viel zu großer Touren, die man sich klemmen konnte, unterwegs. Los ging es mit „BCHC“, eines der großartigsten Intros der letzten Jahre. Set war top. Was Singalongs angeht sicherlich der intensivste Gig des Abends. Sound is auch ziemlich catchy, das passt schon vieles gut zusammen. Sänger ist zusätzlich ein ziemlich lustiger Zeitgenosse, hat die Crowd voll unter Kontrolle. Astreiner Gig.
Speed – Ähnliches Set wie vor einigen Monaten in Oberhausen. Es war sehr voll vor der Bühne, sodass der Pit mehr Rumgeschubse als Mosh war. Ich find die Dudes sympathisch, die brennen dafür. Instrumente werden getauscht, jeder darf mal ans Mic, auch diverse Features von Mitgliedern anderer Bands. Musikalisch zu 100 Prozent eine Trapped Under Ice Kopie, und die gewinnen für mich den Vergleich um Längen, aber deren wichtigste Schaffensphase ist auch mittlerweile 15 Jahre her. Trotzdem geht der große Hype an mir vorbei. Unterhaltsam ist es aber alle mal und solange die Band weiterhin stabile Supports mit mitbringt, immer wieder gerne.
Mortal Form – Deutsche Band, die einige der Europa Shows als Opener supporten konnte. Freut mich für die Jungs. Gab zwanzig Minuten die allseits bekannten Songs der Demo und der Promo. Hardcore a la Merauder, in meinen Augen ist ein Part 1 zu 1 von „Time Ends“ geklaut, aber da sind sie sicherlich nicht die erste Band, die das getan hat. Crowd war trotz erster von fünf Bands auch schon verhältnismäßig aktiv. Gab ordentlich Mosh. Guter Beginn.
Whispers – Die für mich wichtigste Band des Abends und sie haben wieder abgeliefert. Klar, an das Level der Show auf dem Northern Unfest hat es nicht herangereicht, aber das kann man nicht erwarten. Sound ist fieser 90s Metalcore, Kickback wären stolz. Dementsprechend übel ging es auch im Pit zur Sache. Durch die Tatsache, dass Speed und End It teilweise ein Publikum anziehen, welches von eher größeren Shows kommt, gab es einige Leute in der Crowd, die doch etwas erschrocken wirkten beim Anblick des harten Moshs vor der Bühne. Gab aber keine Zwischenfälle. Band wirkte sehr dankbar, die haben richtig Spaß. Hoffentlich kommen die mal solo rüber. Whispers in nem kleinen Raum, ein Träumchen. Mein Gig des Abends.
Life's Question – Vor zwei Jahren in Oberhausen auf einer katastrophal schlecht besuchten Show gesehen. Nun also ein zweiter Versuch. Sound ist Hardcore mit einigen groovigen Rock Elementen. Sicherlich ein eigenständiger Sound. Gig war okay, Sound kickt mich zugegeben nicht vollständig. Leider ist der Sänger ein Unsympath vor dem Herrn. Glaub, es gab ihm nicht genug Bewegung vor der Bühne. Zum Ende hin hat er noch zweimal den Mikroständer in den Pit geworfen. Der Soundguy ist innerlich gestorben. War alles irgendwie weird.
End It – Bisher wurden alle Touren auf dem Festland gecancelt oder sie waren im Rahmen viel zu großer Touren, die man sich klemmen konnte, unterwegs. Los ging es mit „BCHC“, eines der großartigsten Intros der letzten Jahre. Set war top. Was Singalongs angeht sicherlich der intensivste Gig des Abends. Sound is auch ziemlich catchy, das passt schon vieles gut zusammen. Sänger ist zusätzlich ein ziemlich lustiger Zeitgenosse, hat die Crowd voll unter Kontrolle. Astreiner Gig.
Speed – Ähnliches Set wie vor einigen Monaten in Oberhausen. Es war sehr voll vor der Bühne, sodass der Pit mehr Rumgeschubse als Mosh war. Ich find die Dudes sympathisch, die brennen dafür. Instrumente werden getauscht, jeder darf mal ans Mic, auch diverse Features von Mitgliedern anderer Bands. Musikalisch zu 100 Prozent eine Trapped Under Ice Kopie, und die gewinnen für mich den Vergleich um Längen, aber deren wichtigste Schaffensphase ist auch mittlerweile 15 Jahre her. Trotzdem geht der große Hype an mir vorbei. Unterhaltsam ist es aber alle mal und solange die Band weiterhin stabile Supports mit mitbringt, immer wieder gerne.
There is panic on the streets
Lastfm
Lastfm
- Stebbie
- Hausmeister
- Beiträge: 6520
- Registriert: Di 15. Sep 2015, 10:44
- Wohnort: I'm just trying to get home
Re: Der Konzertbesuchsthread
Gestern Abend war ich im Hafenklang zum ersten Gastspiel von MJ Lenderman in Deutschland. Der Laden war wenig überraschend schon einige Zeit ausverkauft, immerhin hat er sich mit seinem aktuellen Album Manning Fireworks vollends als kommender Darling der Alt-Country/Slacker-Indie-Szene etabliert - und ist vielen durch seine sehr prominente und vielfach beachtete Beteiligung auf Waxahatchees Tigers Blood bekannt, wo er nicht nur Gitarre spielte, sondern auch die Vocals zu Right Back to it beisteuerte. Das war auch mein Zugang zu ihm.
Support waren Hollow Hand aus Brighton, die nicht nur stilistisch gut zum eigentlichen Hauptact passten, sondern durchaus auch optisch. Nicht wenige dachten vermutlich, dass der Sänger schon MJ Lenderman sein - eine gewisse Ähnlichkeit ist durchaus vorhanden. War gut, aber plätscherte phasenweise doch vor sich hin.
Um kurz nach neun kam dann MJ Lenderman mit einer Band (The Wind) aus fünf Musikern auf die Bühne - was für die kleine Bühne im Hafenklang schon eine Herausforderung ist und dazu führt, dass ich weder Drummer noch Fiddle-Spieler sehen konnte. Es war auch interessant zu sehen, wie viel Spaß die Band hatte - wodurch sie gewissermaßen ein Kontrapunkt zur Slacker-Attitüde des Frontmanns setzte.
Etwas überrascht war ich, dass das Konzert nach dem ruhigen Albumopener gleich mit Joker Lips, Wristwatch und She's Leaving You begann - womit aber auch gleich die Stimmung gesetzt war. Das ganze kam dabei Live gleich noch etwas druckvoller einher, was sich natürlich gerade bei Songs wie SUV vom Vorgängeralbum auszahlte. Ansonsten gab es immer einen gewohnt starken Mix aus eher rockigen Songs und Country-Balladen, es wurde gefiedelt, man spielte Lap steel - und auch das Publikum, das natürlich überwiegend aus mittelalten Herren mit Bart und Beanie bestand, verbreitete eine gute Stimmung und erstaunlich textsicher. Das überraschende Highlight war aber vielleicht der non-Album-track Pianos, der gerade erst auf einem aktuellen Sampler zugunsten des Hurricane Relief seiner Heimatregion North Carolina veröffentlicht wurde. Nach etwa 120 Minuten war dann auch Schluss, wobei ich den letzten Song nur halb hören konnte, um noch den geplanten Zug nach Kiel zu bekommen.
Aber es war alles in allem ein wirklich guter Abend und ich würde mich wundern, wenn er nicht einer der Durchstarter des kommenden Jahres wird und man ihn in wenigen Jahren auf größeren Bühnen sehen wird. Der ganze Abend hatte irgendwie den Spirit eines Abends, an dem jeder wusste, dass sie da einem Künstler mit viel 'Szenepotential' zuschauen - das ganze erinnerte ein wenig an den Eindruck, den man 2016/17 bei den frühen Konzerten von Car Seat Headrest hatte - was von der Attitüde und (stellenweise auch, wie ich finde) stimmlich ein naheliegender Vergleich ist, auch wenn das musikalisch natürlich anders verortet ist.
Support waren Hollow Hand aus Brighton, die nicht nur stilistisch gut zum eigentlichen Hauptact passten, sondern durchaus auch optisch. Nicht wenige dachten vermutlich, dass der Sänger schon MJ Lenderman sein - eine gewisse Ähnlichkeit ist durchaus vorhanden. War gut, aber plätscherte phasenweise doch vor sich hin.
Um kurz nach neun kam dann MJ Lenderman mit einer Band (The Wind) aus fünf Musikern auf die Bühne - was für die kleine Bühne im Hafenklang schon eine Herausforderung ist und dazu führt, dass ich weder Drummer noch Fiddle-Spieler sehen konnte. Es war auch interessant zu sehen, wie viel Spaß die Band hatte - wodurch sie gewissermaßen ein Kontrapunkt zur Slacker-Attitüde des Frontmanns setzte.
Etwas überrascht war ich, dass das Konzert nach dem ruhigen Albumopener gleich mit Joker Lips, Wristwatch und She's Leaving You begann - womit aber auch gleich die Stimmung gesetzt war. Das ganze kam dabei Live gleich noch etwas druckvoller einher, was sich natürlich gerade bei Songs wie SUV vom Vorgängeralbum auszahlte. Ansonsten gab es immer einen gewohnt starken Mix aus eher rockigen Songs und Country-Balladen, es wurde gefiedelt, man spielte Lap steel - und auch das Publikum, das natürlich überwiegend aus mittelalten Herren mit Bart und Beanie bestand, verbreitete eine gute Stimmung und erstaunlich textsicher. Das überraschende Highlight war aber vielleicht der non-Album-track Pianos, der gerade erst auf einem aktuellen Sampler zugunsten des Hurricane Relief seiner Heimatregion North Carolina veröffentlicht wurde. Nach etwa 120 Minuten war dann auch Schluss, wobei ich den letzten Song nur halb hören konnte, um noch den geplanten Zug nach Kiel zu bekommen.
Aber es war alles in allem ein wirklich guter Abend und ich würde mich wundern, wenn er nicht einer der Durchstarter des kommenden Jahres wird und man ihn in wenigen Jahren auf größeren Bühnen sehen wird. Der ganze Abend hatte irgendwie den Spirit eines Abends, an dem jeder wusste, dass sie da einem Künstler mit viel 'Szenepotential' zuschauen - das ganze erinnerte ein wenig an den Eindruck, den man 2016/17 bei den frühen Konzerten von Car Seat Headrest hatte - was von der Attitüde und (stellenweise auch, wie ich finde) stimmlich ein naheliegender Vergleich ist, auch wenn das musikalisch natürlich anders verortet ist.
(c) 26.06.2006
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 15 Gäste