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Der Konzertbesuchsthread

Konzerte, Platten & Musik im TV
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 29. Sep 2024, 17:33

Ich war am 23.08 (Freitag) in Düsseldorf auf der Grim Silence Releaseshow im Kulturschlachthof. Es waren um die 100 Zahlende anwesend. Beginn laut Flyer 20 Uhr, es ging dann um 21:10 Uhr los.

Gosse – Sound war halt Punk, nichts, was mich abholt. Ansonsten aber gute Ansagen zu wichtigen Themen. Ging viel um Frauen im Punk. Gab viel Applaus dafür. Der Rest der Crowd hat die Band auch musikalisch besser gefallen als es bei mir der Fall war.

No Shelter – Wilder Soundmix aus Hardcore, Grindcore, Power-Violence. Ich tue mich schwer, die Band irgendwo einzuordnen, Sound weiß aber zu gefallen. War ein guter Gig mit Bewegung vor der Bühne und einer gut aufgelegten Band. Würde für die Truppe nirgendwo hinfahren, aber wenn sie eh auf dem Billing stehen, gerne.

Grim Silence – Habe ich nicht mehr geguckt, da sich die Show ewig gezogen hat. Ich war müde und KO, meine Begleitung ebenfalls. Haben dann genervt den Heimweg angetreten und den Leuten an der Bahnhaltestelle zu urteilen, waren wir nicht alleine. Schade.
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SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 29. Sep 2024, 20:25

Ich war am 29.08 (Donnerstag) in Köln bei Liturgy im Bumann & Sohn. Premiere für mich, eine der wenigen Locations, die ich in Köln noch nicht gesehen habe. Schöner, kleiner Laden mit großem Außdenbereich. Show war sehr gut gefüllt. Es war sehr warm im Raum. Es gab keinen Support. War für mich vollkommen okay, da ich ziemlich kaputt von der Arbeit war und möglichst früh wieder den Weg in den Ruhrpott antreten wollte. Hab die Show auch entspannt von hinten auf einem Stuhl sitzend verfolgt.

Liturgy – Bisher nur einmal gesehen mit einer Special Show auf dem Roadburn. Nun also der erste „normale“ Gig für mich. Atmosphärischer Black Metal, durchaus eingängig für das Genre. Ich bin nicht der Die Hard Fan, aber wurde gut unterhalten. Hat sich gelohnt. Spielzeit mit knapp einer Stunde auch im Rahmen dessen, was ich erwartet habe. Für mich könnte es an einigen Stellen noch etwas druckvoller und brachialer sein, aber generell würde ich allen, die mit der Mucke auf Platte was anfangen können, einen Besuch empfehlen.
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Mo 30. Sep 2024, 02:32

Ich war vorhin bei Nick Cave & The Bad Seeds in der Uber Arena in Berlin.

Ein Musiker, den ich theoretisch schon öfter hätte live sehen können, aber bislang nie eine der vielen Gelegenheiten genutzt habe. Angefangen beim Hurricane Festival 2009, wo mir der Name noch kein großer Begriff war (bzw. der gemeinsame Song mit Kylie Minogue mich abgeschreckt hat – das ist doch Pop-Musik!), bis zu diversen Konzerten in Hamburg und Berlin in den letzten Jahren, die ich nie mitgenommen habe.

Bis heute eben. Dank Telekom-Magenta-Vorverkauf sogar mit einem richtig guten Gang-Sitzplatz im seitlichen Unterrang in Bühnennähe. Beste Voraussetzungen für die Live-Premiere.

Ich war ein paar Minuten nach Einlassbeginn an der Uber Arena und habe mich nach einem kurzen Abstecher zum Gepäckabgabe-Container in die schon ganz schön lange Einlassschlange eingereiht. Ging trotzdem alles relativ fix, sodass ich wenig später mit einem kühlen Bier in der Hand auf meinem Platz war.

Die Arena hat sich langsam gefüllt. Vor ein paar Tagen hätte ich noch gesagt, dass das Konzert ausverkauft war. Dann gab es aber plötzlich doch wieder von irgendwoher übriggebliebene Kontingente. Voll war die Arena trotzdem. Vielleicht nicht ganz ausverkauft, aber viel dürfte nicht gefehlt haben. Das Durchschnittsalter lag erwartungsgemäß jenseits der 40. Es dominierten Bandshirts der 1980er.

Um 19:15 Uhr kamen Dry Cleaning auf die Bühne. Die britische Band hatte 45 Minuten Zeit, um das Publikum mit ihrem Post-Punk und dem Spoken Word von Frontfrau Florence Shaw zu überzeugen. Mir hat der Auftritt ganz gut gefallen. Insbesondere die Lead-Gitarre hat für einige starke Riffs gesorgt. Der Gesang war mir auf Dauer etwas zu monoton, aber das ist ja das Stilmittel der Wahl. Trotzdem schön, dass die Band als Support eine Dreiviertelstunde Spielzeit bekommen hat.

Es gab eine halbe Stunde Umbaupause. Pünktlich um 20:30 Uhr wurde der Saal wieder dunkel und Nick Cave & The Bad Seeds kamen unter großem Jubel auf die Bühne. Im Fokus des Abends stand das aktuelle Album "Wild God", das komplett gespielt wurde. Bei den letzten Konzerten der noch jungen Tour hatte nur "Song of the Lake" gefehlt, der diesmal sein Live-Debüt feiern durfte. Ansonsten gab es natürlich etliche weitere Songs aus allen möglichen Schaffensphasen der Band, zu Beginn zum Beispiel gleich die beiden Hits "O Children" und "Jubilee Street", später noch "Red Right Hand" und "The Mercy Seat". Ich bin nicht so wahnsinnig vertraut mit der Diskographie von Nick Cave und seiner Band, trotzdem hat mir das Konzert sehr gut gefallen. Das sind schon alles tolle Musiker. Ganz vorne dabei wohl Violinist/Gitarrist/Pianist und Ex-Grinderman-Bandkollege Warren Ellis, der augenscheinlich so ziemlich jedes Instrument beherrscht. Auch der kleine Gospelchor hat gut ins Bild gepasst. Und der krankheitsbedingt ausgefallene Stammbassist Martyn P. Casey wird auf der Tour übrigens von Radiohead-Bassist Colin Greenwood vertreten. Das ist doch mal eine Ansage.

Nick Cave selbst hat von der ersten Minute an gezeigt, wie man als Musiker so eine Arena ausfüllt. Durchgängig in Bewegung, entweder am Klavier oder ganz vorne zur Interaktion bei seinem Publikum, von links nach rechts und wieder zurück und bloß keine Hand ungeschüttelt lassen. Pure Energie, auch mit mittlerweile 67 Jahren. Daneben gab es einige humorvolle Ansagen und Anekdoten zu einzelnen Songs. Visuell wurde das Konzert von einer angemessenen Lichtshow und einer großen Videoleinwand abgerundet, die hauptsächlich das Bühnengeschehen in aufgehübschter Form wiedergegeben hat.

Ziemlich genau um 23 Uhr war das Konzert nach sehr ordentlichen zweieinhalb Stunden Spielzeit vorbei. Zum Abschluss gab es zwei Zugabeblöcke, in denen unter anderem das Grinderman-Cover "Palaces of Montezuma" und die Ballade "Into My Arms", bei der das Publikum im Refrain lautstark mitsingen durfte, gespielt wurden. Danach setzte "The Weeping Song" dann den Schlusspunkt.

Insgesamt war es für mich eine sehr gelungene Live-Premiere von Nick Cave & The Bad Seeds. Nach all den Jahren wurde es auch höchste Zeit. Musikalisch ist das nicht immer zu 100 Prozent meine Welt, aber die Bühnenpräsenz gleicht das locker aus. Ich kann mir gut vorstellen, noch ein Konzert der Band zu besuchen. Theoretisch hätte ich sogar morgen (bzw. mittlerweile heute) Abend die Möglichkeit, auch das Berlin-Zusatzkonzert mitzunehmen. Ein günstiges Ticket ist vorhanden. Da die ganze Sache aber mit viel Reisestress und einer weiteren schlaflosen Nacht verbunden wäre und ich nicht davon ausgehe, dass sich im Vergleich zum ersten Auftritt viel ändert, werde ich wohl verzichten. Aber bei der nächsten Gelegenheit dann...! :wink:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 1. Okt 2024, 22:14

Ich war am 31.08 (Samstag) in Münster bei einer Hardcore Show in der Baracke. Einlass war zwei Stunden vor Beginn. In der Zwischenzeit wurde allerdings das erste Highlight in Form von Sojasteakburgern aufgefahren, von denen ich mir einige einverleibt habe, sodass ich zu Showbeginn auch vollgefressen ins Bett hätte gehen können. Baracke war sehr gut gefüllt. Überwiegend Hardcore Publikum. Dazu allerdings einige Leute, die anscheinend alles mitnehmen, was in der Location spielt. Darunter auch ein paar unangenehme Gestalten, die nicht verstehen, dass Bier am Rand des Pits scheiße ist oder dass man sich nicht selbstdarstellerisch auf die Bühne stellt und Faxen macht. Alles sehr unangenehm, aber hat dem allgemein positiven Vibe keinen Abbruch getan. Eintritt 10-15 Euro für sieben Acts, die ich alle feier, auch geschenkt.

Reflex – Erste Band zu früher Stunde. Gestärkt vom veganen Essen gab es für die Crowd keine Ausreden, nicht zu steil zu gehen und es wurde ein guter Start in den Abend. Setlänge vielleicht 12 Minuten, perfekter Einstieg. Bewegung war vorhanden, teilweise auch Singalongs. Sänger ist super sympathisch bei seinen Ansagen, auch wenn ich seine Abneigung gegen Converge nicht teile. Sound im Stil von Boston Strangler weiß auch zu gefallen.

Spiral – Set des Tages. Man merkt einfach, dass die Band nochmal auf einem anderen Level die Leute zieht. Auf jeder Show gibst harten Mosh, auf jeder Show sind zig Leute textsicher. So auch dieses Mal. Es wurde neben den üblichen Songs ein neues Cover gespielt, 7 Seconds. Kann man nicht meckern. Klasse Show.

Phase – Die Youth Crew Band des Tages. In den letzten zwei Jahren über zehn mal gesehen, aber in der letzten Zeit ist es etwas ruhiger geworden. Fair, neue Songs wollen auch geschrieben werden. Eine wurde an diesem Tag zum Besten gegeben. Klang gut. Set war leider sehr kurz, aber passt schon.

Chemical Threat – Räumen im Moment auch konsequent ab. Rougher, stampfender Hardcore, passt so perfekt nach UK. Vor der Bühne ging einiges an Bewegung. Hatte das Gefühl, dass die Band auch diverse Non HC-Stammbesucher*innen der Baracke überzeugen konnte. War ein feines Set.

Suspect – Nach Spiral das Set des Tages. Absolutes Chaos vor und auf der Bühne. Crowd war sehr textsicher. Die letzte der liebevoll als „uffta uffta“-Hardcore bezeichneten Bands des Abends. Auch ein Genre, welches in Deutschland lange zu Unrecht nicht beachtet wurde. Das hat sich zum Glück geändert.

Placid – Die beiden letzten Bands des Abends beide mit viel Hall im Gesang. Ich persönlich würde da noch ne andere Band zwischenpacken, aber im Endeffekt guck ich es ja doch. Meckern auf hohem Niveau. Placid waren wie immer ziemlich punkig unterwegs. Auch hier gab es nichts zu meckern.

Phiz – Ich war schon ziemlich durch und hab alles entspannt aus der letzten Reihe verfolgt. Die Band hat den Abend mit einem guten Set beendet. Die Crowd war auch nochmal voll drin. Viel Bewegung. Generell gibt es bei der Band wenig Singalongs. Dem Sänger werden mit seinem halligen Gesang mehr Freiheiten eingeräumt. Insgesamt war es ein wunderbarer Tag. Wenn jede Show so ablaufen würde, wäre mein Leben ein kleines Bisschen besser.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mi 2. Okt 2024, 18:24

Ich war am 04.09 (Mittwoch) in Mülheim an der Ruhr bei EF aufder Freilichtbühne. Beim Sommerprogramm der Freilichtbühne gibt es über mehrere Wochen jeden Mittwoch eine Show. Der Hut geht dabei rum, also pay what you want. Dabei findet sich für mich wenig Spannendes, aber ab und an gibt es klasse Buchungen, die ich gerne mitnehme. EF bilden da natürlich keine Ausnahme. Die Veranstaltungen sind immer gut besucht. Das mag auch daran liegen, dass die Freilichtbühne mitten in einem Wohngebiet liegt und für die umliegenden Anwohner*innen gut erreichbar ist. Gab bei EF allerdings auch so 20 % der Crowd, die offensichtlich wegen der Band am Start waren.

EF - Gig war aufgeteilt in zwei ca. gleich lange Abschnitte, getrennt durch eine 15-minütige Pause. Die meisten Songs gab es von der letzten Platte, aber auch Fans der älteren Alben kamen auf ihre Kosten. Die Band spielt klassischen Post-Rock. Verspielte Melodien, kraftvolle Ausbrüche, ab und an Gesang, alles was das Herz begehrt. Die Crowd hat es recht gut aufgenommen. Klar gibt es ne Menge Leute, die die Veranstaltung eher als fürs Nachbarschaftstreffen und Weintrinken nutzen, aber es ist auszuhalten und im Endeffekt free for all. Da kann ich entspannt drüber hinwegsehen und vielleicht hat die Band neue Fans gewonnen. Die Spielzeit war mit knapp 90 Minuten auch mehr als ordentlich. Hätte weniger erwartet. Es war sicherlich nicht die beste Show der Band, die ich gesehen habe. Dafür waren die dunk! Festival Shows auf einem anderen Level was Sound und Lichtshow angeht. Dennoch war es ein sehr entspannter Abend. Die Freilichtbühne darf gerne mehr Acts buchen, die mich interessieren.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Mi 2. Okt 2024, 20:22

Ich war am 06.09 (Freitag) in Essen bei Auszenseiter im Emo-Keller. Hab in keine der beiden Bands vorher reingehört, aber Emo-Keller Shows werden besucht, wenn ich Zeit habe. Das ist die Regel. Eintritt bleibt immer noch stabil bei 5-10 Euro, günstige Getränke, Hangout ist immer entspannt. Leider waren dieses Mal wenig Leute am Start. Schätze so 30 Zahlende. Unsicher, ob ich die Location jemals so leer gesehen habe.

Soastasphrenas – Ich wurde bei der ersten Band positiv überrascht. Hatte mit einer Emo/Screamo Show gerechnet, wie man sie häufig im Emo-Keller zu sehen bekommt. Das Set hatte aber diverse Mathcore Elemente, kam deutlich chaotischer daher. Das schöne Converge Longsleeve des Sängers sprach an dieser Stelle für sich. Hat mir gut gefallen. Gerne wieder.

Auszenseiter – Da kam sie nun, die Screamo Show, mit der ich gerechnet hatte. Mit hat zwar die erste Band besser gefallen, aber auch hier wurde ich gut unterhalten. Keine Band, für die große Wege auf mich nehmen würde, aber wenn sie hier spielen oder im AZ Mülheim kann man das sicherlich nochmal mitnehmen. Bin zufrieden nach Hause, meine Erwartungen an den Abend wurden übertroffen.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 3. Okt 2024, 09:09

Ich war am 09.09 (Montag) in Köln bei Earl Sweatshirt in der Kantine, die am schlechtesten angebundene Location Kölns. Halle war gut gefüllt, die Crowd ein bunter Mix. Es gab keinen Merch, schade. Ansonsten leider viele Raucher/Kiffer unterwegs. Nicht überraschend, aber es ist einfach daneben. Ich hab auch in der Regel keine Probleme, die Leute anzusprechen, aber an diesem Tag hätte das keinen Sinn gemacht.

Earl Sweatshirt – Beim US Hip-Hop ist man es ja gewohnt, dass Shows mit Wartezeiten verbunden sind. Dieses Mal zum Glück nicht. Nach ein halben Stunde, die der DJ mit seinen Beats überbrückte, stand er auch schon auf der Bühne. Was folgte, was eine gute, aber nicht überragende Show. Es wurden locker 30 Songs gespielt, ein bunter Mix aus allen Schaffensphasen inkl. der letztjährigen Kollabo Platte mit The Alchemist (der wiederum zwei Tage später in Köln gespielt hat, konnte leider nicht hin). Man muss dazu sagen, dass hier das im Hip-Hop weit verbreitete Konzept, die Songs nicht komplett zu spielen, voll ausgereizt wurde. Jeder Track war quasi nur die 1. Strophe plus Hook. Da hätte ich mir vor allem bei den Hits etwas mehr versprochen. Das Set ging dementsprechend trotz der Menge an Songs auch nur knapp eine Stunde. 20 Minuten mehr hätten dem Ganzen gut getan. Sehr sympathisch fand ich, dass Earl Sweatshirt nach der Show draußen stand und sich mit Fans ganz locker unterhalten hat. Hätte ich so nicht erwartet. War auf jeden Fall cool, ihn mal gesehen zu haben, aber unsicher, ob ich weitere Shows brauche.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 3. Okt 2024, 18:30

Ich war am 12.09 (Donnerstag) in Düsseldorf bei Splitknuckle im Kulturschlachthof. Um ehrlich zu sein waren die Bands alle nicht zu 100 Prozent meins, aber die Veranstalter machen im Moment super viel in der Umgebung und das wird gerne supportet. Schätze es waren so 80-90 Zahlende vor Ort. Ordentlich für einen Donnerstag.

Neck Lock – Der Sänger hatte am Tag der Show einen positiven Coronatest. Via Insta wurde gefragt, ob irgendwer als Ersatz einspringen konnte und tatsächlich hat sich jemand gefunden. Klar, da musste auch viel im Kassierer Style abgelesen werden, aber was solls. Den Umständen entsprechend war es ein lustiges Set mit viel Bewegung zu früher Stunde.

Bodybag – Junge Band aus UK, fand ich auf Platte okay, mehr aber auch nicht. Live war es überraschend gut. Ein Sound irgendwo zwischen Beatdown und Death Metal. Die Death Metal Parts waren astrein, da kann man nichts gegen sagen. Einige Breakdowns aber viel zu stumpf. Dennoch ein guter Gig. Die Jungs würden mir einen Gefallen tun, wenn sie einfach nur ne Death Metal Band starten würden. Das würde sehr hart kommen.

Haywire – Haben an dem Tag ihre Release Show gespielt. Neue Songs klingen gut, gefallen mir auch besser als die der ersten Veröffentlichung. Generell hat sich die Band gemacht, vor allem die Sängerin. Set war hart, Mosh war sehr hart, da wurden keine Gefangenen gemacht. Eine würdige Releaseshow.

Splitknuckle – Es gibt so Bands aus der UK Hardcore Szene, bei denen ich nicht verstehe, warum sie so gut ankommen und Splitknuckle gehören dazu. Daran hat auch dieser Auftritt nichts geändert. Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass der Sound gar nicht meins ist. Hab das Set, welches Fanherzen sicherlich hat höher schlagen lassen, ganz entspannt von hinten verfolgt. Unabhängig von meiner Meinung zur Musik ist die Band sehr sympathisch. Gute Ansagen, die Orga wurde gelobt und das Set spontan geändert und alte Tracks gespielt, da die Crowd mehr auf Mosh aus war. Alles in allem ein runder Abend. Hab weniger erwartet. Einziger Wermutstropfen war das Ende um 23:20 Uhr, ich war am nächsten Morgen ziemlich müde bei der Maloche.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Do 3. Okt 2024, 20:00

Ich war am 14.08 (Samstag) in Köln bei den Einstürzenden Neubauten im E-Werk. Bin kein großer Fan, aber hatte überlegt, dem Ganzen eine Chance zugeben, falls ich ein günstiges Ticket finde, was letztendlich auch geklappt hat. Vor der Show noch nen Cigköfte Wrap gegönnt und dann auf den Weg Richtung Location gemacht. Im gegenüberliegenden Palladium spielte an dem Tag Girl in Red. Das Publikum dort war deutlich jünger und diverser. Bei den Einstürzenden Neubauten hab ich den Altersschnitt auf jeden Fall gesenkt. Crowd war angenehm. Etwas weird fand ich die Bitte der Band, keine Bilder vom Merch zu machen. Keine Ahnung, was das sollte. Show war ausverkauft. Ich habe zum Glück einen entspannten Platz an der Seite bekommen mit guter Sicht.

Einstürzende Neubauten – Ich denke, dass dies eine einmalige Sache bleiben wird, aber es war eine interessante Erfahrung. Das Set bestand zum Großteil aus den letzten beiden Alben. Sehr spannend war dabei der Einsatz von Druminstrumenten. Da wurde allerlei Abenteuerliches und Selbstgebasteltes aufgefahren. Auch der Einsatz des Akkuschraubers war faszinierend zu beobachten. Ich hätte gedacht/mir erhofft, dass es insgesamt noch einen Ticken experimenteller zur Sache gehen würde, aber vielleicht habe ich an dieser Stelle auch ganz falsche Vorstellungen. Spielzeit über 100 Minuten fand ich auch angemessen. Zwischen den Songs hat Blixa Bargeld häufiger lange Ansagen gemacht und seinen trockenen Humor zum Besten gegeben. Es wurde viel gelacht. Hatte aber teilweise dass Gefühl, dass er auch auf die Bühne hätte kacken können und die Leute hätten trotzdem gelacht. Naja, junge Menschen haben Taylor Swift, alte Blixa Bargeld. Sehr schön fand ich die Ansage über seinen Transsohn. Freut mich, dass er dahingehend so supportiv ist, so sollte es sein. Es war ein wirklich schöner Abend und durch die Tatsache, dass es keinen Support gab, hatte ich die Hoffnung, zu einer entspannten Uhrzeit zuhause zu sein. Die Bahn hatte etwas dagegen und aus 45 Minuten Fahrtzeit wurden drei Stunden. Danke dafür.
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Baltimore
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baltimore » Fr 4. Okt 2024, 15:13

Am Dienstag ging es für mich nach fast einem Jahr des Wartens zu Ayliva in die ausverkaufte Barclays Arena in Hamburg. Ich war leider erst nach der letzten Tour auf dieses Ausnahmekünstlerin aufmerksam geworden, habe dann aber das letzte Album "Schwarzes Herz" die erste Jahreshälfte fast durchgehend gehört. daher war ich im ersten Moment enttäuscht, dass kurz vor der Tour mit "In Liebe" noch ein neues Album erschienen ist und daher viele Songs von "Schwarzes Herz" aus der Setlist fliegen würden. Das neue Album eroberte aber auch in kurzer Zeit mein Herz.

Das Publik in der Arena war wie erwartet zu einem großen Teil sehr jung und es gab eine Ü14 und eine U14-Schlange am Eingang. Viele Teenager waren mit ihren Eltern da und es gab auch Mütter, die mit einer ganze Kinderschaar an kleinen Mädchen am Eingang warteten. Es gab aber durchaus auch ältere und männliche Fans. Insgesamt würde ich aber vielleicht schätzen, dass das Publikum zu 90% weiblich und zu 10% männlich war. Für viele Mädchen war das sicherlich ihr allererstes Konzert.

Ayliva fing pünktlich um 19:45 Uhr an und hatte das Publikum die vollen 2h in ihrem Bann. Ich habe selten so ein lautes und textsicheres Publikum erlebt. In den 2h wurde das komplette "In Liebe"-Album, 7 Songs von "Schwarzes Herz" und 4 Songs vom Debut "Weißes Herz" gespielt. Ich war überrascht, wie gut der Gesang während des gesamten Konzertes war und kann nun auch verstehen, wieso sie zu Beginn ihrer Karriere schon Support von Alicia Keys war. Da war nichts mit Playback!

Das Konzert war in verschiedene Kapitel aufgeteilt, die durch Videos eingeleitet wurden, in denen Ayliva in ihr Tagebuch schrieb. Begleitet wurde sie von 4 Musikern, war also auch da nicht alles aus der Konserve. Ayliva konnte zwischen den einzelnen Liedern gut mit ihrem Publikum connecten und man hatte oft das Gefühl, dass sie ihnen aus der Seele sprach. Es ging viel um verletzt werden, toxische Beziehungen und wie man damit umgehen kann und stärker aus ihnen hervorgehen kann.

Zu Beginn des Konzertes kam Ayliva aus einer großen Blüte, die in der Mitte der Bühne stand, was visuell ein Highlight war. Außerdem gab es viel Pyro, Feuerwerk, Glitzerregen, Luftschlangen und die seit Coldplay üblichen Leuchtarmbänder.
Nach dem ersten Block, der vorwiegend aus Songs von "in Liebe" bestand, gab es einen Block in dem sie alleine am Klavier auf dem Bühnensteg gespielt hat. Da kam die Stimme natürlich besonders zur Geltung. Während eines Songs am Klavier holte sie dann auch noch einen Fan auf die Bühne - an diesen Tag einen 17. jährigen Jugendlichen.
Zwischen den einzelne Blocks jammte die Band den zuletzt gespielten Song weiter und es gab Tänzer auf der Bühne.
Natürlich gab es auch nach jedem Block einem Outfitwechsel.
Die obligatorische B-Stage durfte natürlich auch nicht fehlen.

Zum letzten Block kamen dan 10 Tänzer:innen auf die Bühne und es folgten die Uptempo-Nummern und tanzbaren Chart Hits. "Lilien" hatte dann eine Art Bollywood-Choreographie, die mir sehr gefallen hat. Die Features von Mero und Apache 207 kamen natürlich nur von Band. In desem Block konnte Ayliva aber noch einmal eine andere Seite von sich zeigen. Aus dem Publikum konnte man andauernd "Ayliva, ich liebe dich!" hören.
Nach 2 Zugaben, wobei der Hit "Hässlich" das Set beendete, war der Auftritt dann vorbei und die ganze Halle war einfach nur glücklich!

Ich denke das es nächste Mal (2026?) vielleicht schon in die Stadien geht. Die Show gibt das her und die Nachfrage für diese Show war ja schon gigantisch. Alles 20 Arenen-Konzerte waren nahezu sofort ausverkauft und alleine in Köln hat sie drei Tage halt gemacht. Da hat das Hurricane wirklich gerade noch rechtzeitig zugeschlagen.
Von den ganzen neuen Pop/Rapperinnen sehe ich echt bei ihr und Nina Chuba das größte Potential.
Ich habe ja innerhalb der letzten 12 Monate fast alles aus dem Genre gesehen. Meine Meinung: Nina Chuba hat die bessere Band, Paula Hartmann holt den Indie-Markt mehr ab, Shirin David hat die größte Show auf den Spuren von Helene Fischer, aber der Gesang ist schwach und viel Playback. Deshalb denke ich schon, dass Ayliva am Ende oben stehen wird.
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
Jeden Sonntagmorgen in der Kirche verbrenn'n
Für 'n paar Schmetterlinge an 'nem grauen Tag
Die Liebe ist tot und wenn nicht, dann stech ich nach...

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Fr 4. Okt 2024, 17:41

Das ist überhaupt nicht meine Welt, aber der Bericht ist schön. :smile:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 6. Okt 2024, 10:04

Ich war am 15.09 (Sonntag) in Köln bei SeeYouSpaceCowboy im Helios37. War schon hyped auf die Tour, schöne Zusammenstellung. Leider war es nicht voll, irgendwas zwischen 100 und 150 Zahlende, aber 26 Euro sind auch kein Pappenstiel. Allerdings ein für Core Verhältnisse queeres Publikum. Noch eine kurze Story zu Hin- und Rückfahrt: Ich fahre gerne mit der Bahn und bin auch bereit, diese zu verteidigen. Klar, es gibt Verspätungen, aber auf den Hauptstrecken geht es eigentlich klar. Im Gegenzug steh ich auch regelmäßig im Stau, wenn ich von Duisburg nach Köln fahre. An diesem Tag hat die Bahn mich allerdings gebrochen. Hinfahrt 2,5 statt 1 Stunde, Rückfahrt ebenfalls. Das hat dafür gesorgt, dass mir der Abend nicht in guter Erinnerung geblieben ist.

Killing Me Softly – Ersten Song verpasst, sehr ärgerlich. Für mich die wichtigste Band des Abends. Vielleicht die wichtigste Band momentan, wenn es um UK Metalcore geht, der sich nicht in größeren Hallen abspielt. In meinen Augen sollte so Metalcore mit melodischeren Elementen klingen. Die Band hat auch sicherlich Potential, größer zu werden, aber habe auch mal gehört, dass die primär Bock auf coole Shows haben und weniger darauf, dass ihre Band wächst. Show war vom Sound her klasse. Gemosht wurde auch, primär von den SeeYouSpaceCowboy Leuten. Gig war natürlich kein Vergleich zur Outbreak Fest, aber das kann man auch nicht erwarten.

Boneflower – Band hat mir vorher nichts gesagt, etwas Nachforschung hat ergeben, dass die Spanier letztes Jahr sogar solo in der Nähe gespielt haben. Nach der Show muss ich ganz klar sagen: Wäre ich letztes Jahr mal hingegangen. Schöner Screamo/Post-Rock Mix, Birds in Row lassen grüßen. Natürlich ein ordentlicher Cut zu Killing Me Softly, aber die Crowd war auch hier voll dabei.

SeeYouSpaceCowboy – Haben ihren ganz eigenen Stil, Screamo plus viele Mathcore Elemente. Es ist ein chaotischer Sound, auch recht eigenständig. Die Breakdowns sind superhart, passen aber zum Sound. Crowd war auch schön anzusehen. Paar Leute haben gemosht während andere friedlich in Reihe eins mit Pride Flag standen. Kein Stress, alles haben aufeinander geachtet. Hat mir gut gefallen. Einziger Wermutstropfen war die kurze Spielzeit. Keine Ahnung warum. Es war der letzte Tag der Tour, vielleicht musste der Flug in die Heimat erwischt werden. So oder so aber ein abwechslungsreicher Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » So 6. Okt 2024, 12:33

Ich war am 20.09 (Freitag) in Oberhausen bei den Cannibal Corpse in der Turbinenhalle 2. In der großen Turbinenhalle 1 spielten gleichzeitig Battle Beast und es ist eine Schande, dass so ein Murks Metal mehr Leute zieht als das Package in Halle 2. Diese war allerdings auch ausverkauft. Ich war aufgrund meiner neuen Maloche spät dran. Crowd war anstrengend. Ich habe das Gefühl, dass Cannibal Corpse eine Band sind, auf die sich alle Metaller*innen einigen können, unabhängig davon, wie deep sie into Death Metal sind. Ich muss gestehen, dass die Band von den großen Death Metal Acts die ist, die ich am wenigsten mag (Bolt Thrower > alles) und die ich auch noch nie gesehen habe. Das Package insgesamt hat mich allerdings ziemlich angesprochen. Also bin ich hin.

Schizophrenia – verpasst wegen Maloche

Immolation – Spielten ihre ersten Töne als ich die Halle betreten habe. Vor Jahren mal zusammen mit Full of Hell in Essen gesehen. Fand es damals wie heute überzeugend. Schöner, schnörkelloser Death Metal. Sound war in der Halle eher mau. Normalerweise ist die große Halle dahingehend die problematische, die kleinere Halle kam mir nie so schlimm vor. Bei Immolation war es aber gerade noch im Rahmen. Hat den Gig nicht versaut. War für mich ein guter Start in den Abend.

Municipal Waste – Crossover Thrash, für den ich durchaus was übrig habe. Vor knapp 10 Jahren aufm Ieperfest mal einen grandiosen Gig der Band gesehen. Die Band war dementsprechend auch ein Grund meines Erscheinens. Der Gig war eine Katastrophe, was zu 100 Prozent am Sound lag. Da stimmte gar nichts. Es war wirklich schlimm, das zu hören bzw. zu gucken. Die Crowd hat es trotzdem gefeiert inkl. Pits. Ich stand am Rand und hab gelitten.

Cannibal Corpse – Sound war besser, aber weit weg von gut. Spielzeit war mit 80-90 Minuten vollkommen in Ordnung. Hätte mit weniger gerechnet. Ich bin auch nach dem Gig nicht der allergrößte Fan geworden, aber es hatte seine Momente. Die Band wurde krass abgefeiert, davon war ich weit weg. Nun nochmal zur Crowd. Ich war lange nicht mehr auf einem Konzert, auf dem so viele Leute betrunken waren. Und ich meine nicht so lustig angeschwippst, sondern so, dass die gar nichts mehr konnten. Bei dem Gig wurden so viele Leute von Freunden rausgebracht, es war richtig unschön. Musste mich zwischendurch auch umstellen, weil neben mir jemand im Suff sich mit zwei Bier in den Händen aufs Maul gelegt hat und ich in einer Bierpfütze stand. Es war anstrengend, einfach nur anstrengend. Hat mir auch zum Teil die Show versaut. Bin mit gemischten Gefühlen nach Hause.
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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Di 8. Okt 2024, 00:21

Ich war vorhin bei Tindersticks im Theater des Westens in Berlin.

Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung mehr, was mich zum Ticketkauf bewegt hat. Vielleicht war damals mein Konzertplan für den Oktober noch zu leer und ich hatte Lust auf einen gemütlichen Abend im Theater des Westens. Fester Sitzplatz, kein Zeitstress, kein langes Anstehen. Möglicherweise habe ich auch einfach kurzfristig vom beginnenden Vorverkauf mitbekommen und hatte dann plötzlich ein Ticket für einen perfekten Platz in der Mitte der ersten Reihe im Hochparkett im Warenkorb. Da war der Finger auf dem Smartphone-Display schneller als der Kopf. Zu der Band habe ich jedenfalls eigentlich gar keinen Bezug, das kann es also nicht sein. Auch, wenn der Name mir natürlich bekannt war.

Ich war auf jeden Fall pünktlich zum Einlass am Theater des Westens. Die Wartezeit bis zum Konzertbeginn habe ich mit einem Getränk im schönen Foyer überbrückt. Vor diesem Jahr war das Theater des Westens gar nicht existent auf meiner Landkarte der Berliner Konzert-Locations. Nun sollte es nach José González und Air schon das dritte Konzert in 2024 dort sein. Und voraussichtlich folgt in wenigen Wochen sogar noch eins...

Um 20 Uhr saß ich auf meinem Platz und habe den Konzertbeginn erwartet. Das Theater war zu dem Zeitpunkt dann auch ziemlich voll. Vielleicht nicht komplett ausverkauft, aber mehr als ein paar freie Einzelplätze konnte ich zumindest unten im Parkett nicht entdecken. Der Altersdurchschnitt lag sicherlich im Bereich 50+. Ich war augenscheinlich einer der jüngeren Konzertbesucher.

Nach ein paar Minuten Wartezeit wurde der Saal dunkel und Tindersticks kamen um 20:15 Uhr auf die Bühne. Einen Support gab es nicht, es ging direkt mit dem Hauptact des Abends los. Die britische Band ist bekannt für eine eher ruhige Mischung aus Indierock, Folk, Soul und Kammerpop. Zusammengehalten wird alles von der tiefen Stimme des Sängers und Frontmanns Stuart A. Staples. Das gab es dann auch in den folgenden gut 100 Minuten Spielzeit zu hören. Bis auf das eine oder andere "Thank You" zwischendurch gab es keine Ansagen. Der Fokus lag auf der Musik. Und da vor allem auf dem aktuellen Album "Soft Tissue", das komplett gespielt wurde. Das Album hatte ich mir die Tage immerhin noch angehört, von daher waren mir einige Songs einigermaßen bekannt.

Irgendwann gegen Ende des Abends hat Stuart A. Staples seine Wortkargheit überwunden, sich beim Publikum bedankt und den letzten Song angekündigt. Die Band kam nach einer kurzen Unterbrechung aber noch einmal für eine Zugabe mit drei weiteren Songs zurück auf die Bühne, bevor dann wirklich Schluss war. Das Publikum, das bis dahin aufmerksam und eher zurückhaltend zugehört hatte (bis auf eine Person ganz vorne links im Parkett, die das ganze Konzert über im Türbereich völlig unpassend wild getanzt hat), hat sich mit einem letzten Applaus bedankt. Und dann war der Abend um 22 Uhr vorbei. Der Saal wurde wieder hell.

Insgesamt war es wirklich ein ganz schönes Konzert einer Band, die ich vorher kaum kannte. Ein zweites Mal brauche ich das wahrscheinlich wohl trotzdem eher nicht. Dafür ist das dann einfach nicht meine Welt. Da fehlt es mir an musikalischen Ausbrüchen und Dynamik. Auf Dauer ist mir das doch etwas zu gemächlich. Aber in diesem Rahmen in dem schönen Saal des Theater des Westens war das schon ein sehr stimmiger Abend.

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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » So 13. Okt 2024, 11:21

Wir waren gestern bei The Notwist in der Elbphilharmonie in Hamburg.

Ich habe die Band im Frühjahr erst in Rostock gesehen. Und davor im vergangenen Herbst in Hannover. Trotzdem stand es gar nicht zur Debatte, dieses Konzert in Hamburg nicht mitzunehmen. Erstens, weil der Rahmen in der Elbphilharmonie eine besondere Abwechslung ist. Zweitens, weil ein Samstag in Hamburg zeitlich perfekt passt. Und drittens, weil The Notwist einfach eine unheimlich starke Live-Band ist und bislang jedes von mir besuchte Konzert der Band absolut großartig war.

Wir waren pünktlich zum Einlass um 19 Uhr an der Elbphilharmonie. Im Foyer gab es noch ein Treffen mit ein paar bekannten Gesichtern (Grüße an dieser Stelle :wave:), bis es kurz vor Konzertbeginn dann weiter in den großen Saal ging. Wir hatten Plätze in der Mitte der ersten Reihe auf dem untersten Balkon direkt frontal vor der Bühne. Perfekte Sicht auf das Geschehen also. Die Elbphilharmonie war ausverkauft. In den letzten Monaten hat es sich die Band offensichtlich zur Aufgabe gemacht, in jeder mittelgroßen Stadt in Deutschland einen Tourhalt einzulegen. Dabei stehen mittlerweile häufig kleinere Kulturzentren auf dem Programm. Zudem ist die Band jetzt schon das vierte Jahr in Folge mit ihrem letzten Album "Vertigo Days" von 2021 unterwegs. Da braucht es dann schon so einen besonderen Rahmen wie die Elbphilharmonie, um mehr als 2.000 Menschen zum Ticketkauf zu bewegen. Das ist erfolgreich gelungen.

Um 20 Uhr ging es mit dem Support los. ADA + Alien Orchestra haben den Abend eröffnet. Dabei handelte es sich um die deutsche Musikerin Michaela Dippel, die seit über 20 Jahren unter dem Namen Ada im Pop- und Electronic-Bereich Musik veröffentlicht. Musikalisch begleitet wurde sie durch das achtköpfige Alien Orchestra, wozu sich auch die beiden Brüder Markus (Gesang, Gitarre, Schlagzeug) und Micha Acher (Tuba) von The Notwist gesellten. Es folgte dann ein sehr schöner und atmosphärischer Auftritt mit mehrstimmigem, englischsprachigem Gesang und multiinstrumentaler Untermalung (neben den genannten Instrumenten noch diverse Streichinstrumente und Synthesizer). Der 45-minütige Auftritt verging wie im Flug und ich wäre nicht traurig gewesen, wenn es noch eine Verlängerung gegeben hätte. Das war ein richtig stimmiger Einstieg.

Nach der Umbaupause kamen um 21:15 Uhr dann The Notwist auf die Bühne. Die Band startete mit "One Step Inside Doesn't Mean You Understand", dem Opener ihres Meisterwerks "Neon Golden". Damit hatte der Abend eigentlich schon so früh wie möglich den Höhepunkt für mich erreicht. Denn dabei handelt es sich um einen meiner absoluten Lieblingssongs der Band, welcher bei den bisherigen fünf Konzerten, die ich in den letzten zehn Jahren besucht habe, nie gespielt wurde (und überhaupt: zuletzt 2021 und auch davor nur ganz selten). So wunderschön! Aber auch der weitere Abend war gewohnt großartig. Der grobe Rahmen entsprach dabei den letzten Konzerten dieser langen Tour. Viele Songs des immer noch aktuellen Albums "Vertigo Days" wurden gespielt. Und dazu die bekannten Hits der Band, wobei Songs wie "Pick Up the Phone", "One with the Freaks" und die ausufernde Version von "Pilot" zu den größten Publikumsreaktionen führten. Grundsätzlich war die Stimmung im Saal sehr locker und euphorisch. Viele Konzertgäste haben schon nach kurzer Zeit ihre Sitzplätze verlassen und das komplette Konzert über tanzend in den freien Gängen verbracht.

The Notwist selbst haben mal wieder die komplette Konzertdauer über Spielfreude pur versprüht. Die Band ist vor allem dieses Jahr eigentlich durchgängig auf Tour und spielt ein Konzert nach dem anderen und trotzdem geht die Begeisterung offensichtlich nicht verloren. Das ist schon bewundernswert. Auch hier wurde wieder ein musikalischer Kosmos aus unterschiedlichsten Instrumenten und Effekten geschaffen, den die Band mittlerweile perfektioniert hat. Abgerundet wurde das Bild mit einer bunten Lichtshow, die dem Saal etwas Clubatmosphäre verliehen hat.

Zum Abschluss kamen noch zwei Zugaben. Im ersten Teil gab es "Sans Soleil" (den ich bislang auch noch nicht zu hören bekomme hatte) und das tolle "Gravity". Als Finale dann das immer wieder herzerwärmende "Consequence" und das wunderschöne instrumentale "0-4". Dann war der Abend nach gut 100 Minuten Spielzeit um kurz nach 23 Uhr vorbei und die Band durfte sich unter lautstarkem Applaus in den Feierabend begeben. Wir haben am Merchstand noch eins der schönen Konzertposter für diesen besonderen Abend mitgenommen, bevor es auch für uns nach Hause ging.

Mein Fazit ist wie immer nach einem Konzert von The Notwist: Ein musikalisch großartiger Abend. Die nächste Gelegenheit wird auf jeden Fall wieder mitgenommen. :herzen2:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von NeonGolden » Mo 14. Okt 2024, 13:07

Wishkah hat geschrieben:
So 13. Okt 2024, 11:21
The Notwist selbst haben mal wieder die komplette Konzertdauer über Spielfreude pur versprüht. Die Band ist vor allem dieses Jahr eigentlich durchgängig auf Tour und spielt ein Konzert nach dem anderen und trotzdem geht die Begeisterung offensichtlich nicht verloren.
Erstmal Danke für die ausführlichen Bericht! Um "One Step Inside" beneide ich dich tatsächlich ein bisschen. :sabber:

Zu diesem Absatz möchte ich ergänzen, dass der zweite Teil der diesjährigen Tour wohl nicht besonders gut gelaufen ist. Ich war beim Konzert in Braunschweig und dort wurde vielleicht 50-60% der Kapazität ausgeschöpft. Man konnte das ganze Konzert über gemütlich von der Bar in die zweite Reihe spazieren, ohne sich durchdrängeln zu müssen. Das hat der Stimmung und Begeisterung zwar keinen Abbruch getan, aber ein bisschen schade war es schon. Der örtliche Plattendealer war regelrecht angepisst, weil es in Braunschweig so selten hochwertige Konzerte gibt und wie typisch es sei, dass so wenige Leute erscheinen, wenn sich doch mal eine Band hierher verirrt.
Später haben wir noch über die Braunschweiger Bookerin erfahren, dass das hinsichtlich der Ticketverkäufe sogar noch eines der besseren Konzerte war und die Band zukünftig wohl wieder kleinere Touren machen wird. Das Konzert in der Elbphilharmonie war davon natürlich eine Ausnahme.

Der Band selbst hat man das bei den Auftritten tatsächlich kein Stück angemerkt. Die Spielfreude war bei allen Beteiligten spürbar und hoch wie eh und je. Für uns war es der Schlusspunkt eines großartigen Urlaubs, nachdem wir direkt vom Flughafen zum Konzert gefahren sind. Wir hatten erst Zweifel, ob wir nach der langen Heimreise noch genug Energie haben. Aber diverse Gänsehautmomente, die bei The Notwist quasi mit dem Ticketkauf garantiert geliefert werden, waren dann durch die schönen Urlaubsmomente nochmal umso intensiver. Nur Liebe für diese Band. :herzen2:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Di 15. Okt 2024, 04:35

Ich war vorhin bei Godspeed You! Black Emperor in der Huxleys Neue Welt in Berlin.

Das erste und bislang einzige Mal habe ich die Band vor mittlerweile fast zehn Jahren in der Markthalle in Hamburg gesehen. Es war ein gutes Konzert, das weiß ich noch. Danach hat sich leider keine Gelegenheit mehr ergeben, die Band noch einmal zu sehen. Als die aktuelle Europa-Tour mit diesem Berlin-Konzert angekündigt wurde, war also klar, dass ein erneuter Konzertbesuch bei den kanadischen Post-Rock-Veteranen höchste Zeit wird.

Ich war eine gute halbe Stunde vor Einlassbeginn an der Huxleys Neue Welt. Es sollte das achte Konzert in diesem Jahr in dieser Location werden. In keiner anderen Venue war ich in so einem kurzen Zeitraum jemals öfter. Von daher kann man das früh-pünktliche Erscheinen und Anstehen schon fast als Routine bezeichnen. Es spricht auf jeden Fall für sich, wenn man mittlerweile genau die Gesichter der Türsteher, Pfandsammler und Ticketwiederverkäufer zuordnen kann.

Der Einlass ging pünktlich um 19 Uhr los. Ich habe einen Platz ganz vorne mittig an der Absperrung zur Bühne eingenommen. Auch das ist in diesem Jahr zur Routine geworden. Während der anschließenden Wartezeit hat sich die ausverkaufte Huxleys Neue Welt langsam gefüllt. Das Publikum war im Durchschnitt wohl um die 40 Jahre alt, dunkel gekleidet und ziemlich international aufgestellt.

Kurz nach 20 Uhr kam der Support-Act auf die Bühne. Mat Ball, ein kanadischer Gitarrist, hat knapp 40 Minuten lang in spartanischer Beleuchtung mit seinem Instrument für laut-verzerrte Drone-Klangwelten gesorgt. Ansagen gab es keine, es stand aber auch gar kein Mikrofon zur Verfügung. Der letzte Song wurde durch eine brachiale Schlagzeug-Begleitung zum krachigen Finale geführt. Das war auf jeden Fall ein stimmungsvoller Einstieg. Hat mir gut gefallen.

Nach einer Umbaupause kamen dann um 21 Uhr Godspeed You! Black Emperor auf die Bühne. Die achtköpfige Band hat ihren Auftritt mit dem bekannten "Hope Drone" eingeleitet. Im Anschluss folgten mehrere Songs des noch sehr frischen neuen Albums "No Title as of 13 February 2024 28,340 Dead". Ich bin seit der Veröffentlichung vor eineinhalb Wochen noch nicht dazu gekommen, mir das Album anzuhören. Live hat mir das aber sehr gut gefallen. Die Band hat ihre Musik für sich sprechen lassen und auf jegliche Ansagen verzichtet. Gitarrenwände wurden hochgezogen, erst ganz ruhig und melodiös, dann ausufernd und lautstark. Ein treibendes Schlagzeug, ein dröhnender Bass. Dazu Violine, Cello, Perkussion und Glockenspiel. So wurden fast zwei Stunden lang Klangwelten erschaffen, die immer wieder in Wellen über das Publikum eingebrochen sind. Visuell abgerundet wurde das Konzert mit einer durchgängig laufenden Videoleinwand, welche die passenden Bilder zu der eindrucksvollen Musik geliefert hat. So wurde eine einnehmende Atmosphäre aufgebaut, die mich die gesamte Spielzeit über in ihren Bann gezogen hat. Neben den Songs des aktuellen Albums gab es noch Stücke des Vorgängers "G_d's Pee at State's End!" sowie des Meilensteins "Lift Your Skinny Fists like Antennas to Heaven".

Als die Band sich nach gut 100 Minuten Spielzeit von der Bühne verabschiedet hat, kamen kurz darauf noch einmal zwei Bandmitglieder zurück, um minutenlang das Ausschalten der Instrumente und Verstärker mit reichlich Feedback zu zelebrieren und eine ganz eigene Art der Zugabe zu spielen. Ein passender Ausklang.

Insgesamt war es ein sehr intensiver und atmosphärischer Abend. Die Band vermag es wohl wie keine andere, solch eine musikalische Endzeitstimmung zu schaffen. Ich habe es sehr genossen, zwei Stunden lang ein Teil davon zu sein.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von SammyJankis » Di 15. Okt 2024, 20:46

Ich war am 24.09 (Montag) in Oberhausen bei Nick Cave & the Bad Seeds in der Rudolf Weber-Arena. Bin kein großer Fan, aber für 23 Euro im Oberrang kann man das mal machen. Mein Block war auch gar nicht geöffnet und ich durfte mich etwas weiter nach unten setzen. Schätze, es waren vielleicht 8000 Leute da. Einlass ging ohne Probleme.

Dry Cleaning – Bin während des Sets in die Halle gekommen. Vorher nicht mit der Band beschäftigt, hab aber mal mitbekommen, dass die hier ein Ding sind. Ging in die Post-Punk Richtung mit Indie-Einschlag. Sängerin hat oft mehr geredet als gesungen. War okay, aber hat nicht mein Leben verändert.

Nick Cave & the Bad Seeds – Spielzeit 2,5 Stunden, man kriegt echt was geboten für sein Geld. Muss ganz ehrlich sein, dass ich mir nicht vorstellen kann, mir das regelmäßig zu geben, viel zu lang. Ein Großteil des Sets war natürlich von der neuen Platte, die kurz zuvor erschienen ist. Bin generell nicht voll in der Diskographie. Dementsprechend war es für mich nicht so wichtig. Sound war in Ordnung, Band schien gut aufgelegt. Nick Cave hat eine krasse Aura. Er war immer direkt am Bühnenrand, nah bei der Crowd. Es gab auch keine Absperrung. Stage Dives wären also theoretisch möglich gewesen, aber niemand hat durchgezogen. Enttäuschend. Die Leute in den ersten Reihen haben nur ehrfürchtig Nick Cave beobachtet. Zwischen den Songs gab es immer wieder lange Ansagen, die komplette Band wurde vorgestellt, etc.. Nach knapp 20 Songs gings zum ersten Mal von der Bühne. Gab dann noch weitere vier Tracks, u.A. ein Grinderman Cover. War ein solider Abend, der etwas durch meine arbeitsbedingte Müdigkeit gelitten hat.
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Baltimore
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Baltimore » Di 15. Okt 2024, 22:54

SammyJankis hat geschrieben:
Di 15. Okt 2024, 20:46
Nick Cave & the Bad Seeds – Spielzeit 2,5 Stunden, man kriegt echt was geboten für sein Geld. Muss ganz ehrlich sein, dass ich mir nicht vorstellen kann, mir das regelmäßig zu geben, viel zu lang.
Bist du halt auch nicht gewohnt. :lol:
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von mattkru » Mi 16. Okt 2024, 07:11

Die ideale Konzertlänge sehe ich so bei 100 Minuten. Die meisten Bands haben dann alles gesagt.
The fact that there's a highway to hell, but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Rieper » Fr 18. Okt 2024, 01:42

Ich war gestern, Donnerstagabend, bei Gisbert zu Knyphausen im Rossstall der Kasserne in Basel. Die Anfahrt dank D-Ticket nach Basel kostenlos mit der Bahn. Leider ist das Konzertprogramm in Basel nicht so dolle für mich, aber hin und wieder verirre ich mich dorthin. Ích war erschrocken, als ich gesehen habe, dass die Show erst um 21:30 beginnen sollte. Da es aber keinen Support gab, war das dann schon okay so. Da ich zuvor noch an einer Geburtstagsfeier vorbeigeschaut habe, kam ich erst paar Minuten vor Showbeginn an. Das hat aber alles wunderbar geklappt. Schnell eine Cola Zero geholt und ab in den Saal. Das Konzert war nicht ausverkauft, aber die Location war gut gefüllt. Schätze, dass ungefähr 350-400 Leute da waren. Das Publikum war auch angenehm, ähnlich wie bei Jordan Klassen vor paar Wochen, der in der Location neben spielte (gut, da waren vlt nur so insgesamt 20-25 Leute am Start).

Es war eine komplette Solo-Show, was ich sehr schön fand. Ich habe ihn zuletzt vor paar Jahren im strömenden Regen in Winterthur mit Band gesehen. Das war auch cool, aber heute Abend hat es mir noch besser gefallen. Er spielte fast zwei Stunden und der Schwerpunkt lag auf seinem ersten Album, aber auch von seinen anderen beiden Soloalben gab er jeweils einige Songs zum Besten. Mein Highlight war der Block mit "Ich bin Freund von Klischees und funkelnden Sternen", "Dreh dich nicht um", "Sommertag" und "Seltsam durch die Nacht" hintereinander. Das erinnerte mich sehr an mein damaliges erstes Unijahr. Aber insgesamt war die Setlist ganz in Ordnung und es hat durchgehend Spaß gemacht.

Neben zwei Songs von Kid Kopphausen, gab es auch zwei Lieder von Husten zu hören. In der Zugabe spielte er noch einen neuen Song. Er sagte, dass er an neuen Songs arbeitet, aber das dauert halt einfach lange bei ihm. Sein letztes Soloalbum ist inzwischen ja vor über sieben Jahren erschienen.

Insgesamt war er wieder mal sehr sympathisch und er hat viel gelacht, gepaart mit einem leichten Hauch von Unsicherheit. Es war eine sehr schöne, wohlige Stimmung. Er erzählte von seiner Aufregung und dass er an Konzerttagen manchmal nachmittags gar keine Lust auf das Konzert an sich hat, aber sobald er dann den ersten Song spielt, legt sich das und es macht ihm Freude. Daran knüpfte er an, dass ihm einfach viele Gedanken durch den Kopf gehen, vor dem Konzert und wenn er anfängt zu spielen, als würde ein Bus durch seinen Kopf fahren. Und er findet es unglaublich, dass so viele Leute zu seinen Konzerten kommen, obwohl er fast nur ältere Songs spielt und kaum neues Material hat. Und während er das erzählt, wirkt er einfach so nett. So wie ein guter Kumpel halt.

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Alien Brody » Fr 18. Okt 2024, 11:16

Rieper hat geschrieben:
Fr 18. Okt 2024, 01:42
Aber insgesamt war die Setlist ganz in Ordnung und es hat durchgehend Spaß gemacht.
Wow, was für eine mega Setlist mit den ganzen alten Songs – bin mit den neuen Sachen nie so recht warm geworden leider ... Freu mich total auf Dezember!
Danke für den Bericht :smile:

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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Tambourine-Man » Sa 19. Okt 2024, 15:56

Ich war am Donnerstag bei den Whispering Sons im Bremer Tower.

Erst am Tag des Konzerts erfahren, dass die Hamburger Band fluppe support sein würde, was mich sehr gefreut hat. Die legten schon um Viertel vor acht los und kamen so auf stattliche 40min Spielzeit für indie-rock mit deutschem Sprechgesang :thumbs:
Die Band hat einen neuen Sänger, wodurch der schöne Song Warten anscheinend aus der Rotation gefallen ist. War trotzdem eine sympathische und runde Sache.

2019 habe ich fluppe bereits als Vorband für Rat Boy gesehen, was nicht unbedingt stimmig war und auch die Ansetzung vor den Whispering Sons habe ich nicht ganz verstanden (da sind sie im Vorprogramm von Turbostaat nächsten Freitag in Bremen sicher besser aufgehoben). Das Publikum im nicht sehr vollen Tower hatte wahrscheinlich eine fast 100%ige Überschneidung mit dem The Cure Fanclub Bremen (est. 1984). Das macht angesichts des wave/post-punks der Whispering Sons total Sinn, ich hätte allerdings mit etwas mehr jungen Leuten gerechnet. Jedenfalls gab es dann 60min schön düstere sounds der belgischen Band. Das Set hatte das dieses Jahr erschienene dritte Album als Schwerpunkt, ihre Hits wie Surface und Alone gab es natürlich dennoch, war wieder sehr schön :)
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Druschi » Di 22. Okt 2024, 08:58

War gestern bei Interpol in Hamburg und überrascht von der guten Stimmung sowohl beim Hamburger Publikum als auch bei der Band selbst.
Zum Glück ist es ab dem 2. Song nicht beim Sitzkonzert geblieben. Wir haben gerne den Anfang gemacht ;)

Setlist
https://www.setlist.fm/setlist/interpol ... 7232b.html

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Wishkah
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Re: Der Konzertbesuchsthread

Beitrag von Wishkah » Di 22. Okt 2024, 09:06

Druschi hat geschrieben:
Di 22. Okt 2024, 08:58
War gestern bei Interpol in Hamburg und überrascht von der guten Stimmung sowohl beim Hamburger Publikum als auch bei der Band selbst.
Zum Glück ist es ab dem 2. Song nicht beim Sitzkonzert geblieben. Wir haben gerne den Anfang gemacht ;)

Setlist
https://www.setlist.fm/setlist/interpol ... 7232b.html
Freue mich auf Köln am Freitag. :thumbs:


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