Will das niemandem missgönnen, aber ein Grund warum ich kaum mehr zu solchen Konzerten gehe, ist dass ich eigentlich komme, um zu sitzen, nicht um zu stehen. Die Mehrkosten für die Venue sind es für mich ehrlich gesagt nicht werd, wenn ich dann doch stehe und das auch noch ungemütlichDruschi hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2024, 08:58War gestern bei Interpol in Hamburg und überrascht von der guten Stimmung sowohl beim Hamburger Publikum als auch bei der Band selbst.
Zum Glück ist es ab dem 2. Song nicht beim Sitzkonzert geblieben. Wir haben gerne den Anfang gemacht
Setlist
https://www.setlist.fm/setlist/interpol ... 7232b.html
Der Konzertbesuchsthread
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Re: Der Konzertbesuchsthread
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Verstehe auch nicht, warum man solche Bands immer wieder in solche Venues steckt. Habe das bei Wilco auch 3x erlebt, dass am Ende eh alle standen - was Jeff Tweedy einmal auch explizit begrüßt hat.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Sehe ich genauso.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2024, 09:55Will das niemandem missgönnen, aber ein Grund warum ich kaum mehr zu solchen Konzerten gehe, ist dass ich eigentlich komme, um zu sitzen, nicht um zu stehen. Die Mehrkosten für die Venue sind es für mich ehrlich gesagt nicht werd, wenn ich dann doch stehe und das auch noch ungemütlich
Wollte das Konzert eigentlich wegen der heftigen Ticketpreise boykottieren, hab dann aber tatsächlich eine Karte gewonnen und bin natürlich doch hin.
Erster Teil gut, zweiter Teil teilweise etwas langweilig. Der Sound war leider nicht so doll (ziemlich laut, ziemlich breiig), die Lightshow fand ich anstrengend.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Fand das vorne einfach nur Asozial! Hab Mitte erste Reihe gesessen und andauernd standen Leute vor mir, die wirklich Null Rücksicht genommen haben. Direkt vor mir stand eine große Frau in einem roten Kleid, die mich fast in den Wahnsinn getrieben hat. Hatte mich extra wegen dem Sitzplatz für die Location entschieden, obgleich mir das Konzert für den aktuellen Status der Band schon zu teuer war.Druschi hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2024, 08:58War gestern bei Interpol in Hamburg und überrascht von der guten Stimmung sowohl beim Hamburger Publikum als auch bei der Band selbst.
Zum Glück ist es ab dem 2. Song nicht beim Sitzkonzert geblieben. Wir haben gerne den Anfang gemacht
Setlist
https://www.setlist.fm/setlist/interpol ... 7232b.html
Musikalisch hat es mir gut gefallen, aber hat mir auch gezeigt, dass ich solche Konzerte von rockigeren Bands mir nicht mehr in der Laiszhalle oder dem Thalia-Theater anschaue.
Insgesamt hat mir der Auftritt sehr gut gefallen, die Magie der Hurricane Auftritte der 2000er konnte aber nicht erreicht werden.
Sehr positiv überrascht hat mich die Vorband "Dust" aus Australien. Die würde ich gerne noch einmal sehen.
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
Jeden Sonntagmorgen in der Kirche verbrenn'n
Für 'n paar Schmetterlinge an 'nem grauen Tag
Die Liebe ist tot und wenn nicht, dann stech ich nach...
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Der zweite Teil mit Pioneer to the Falls, Rest my Chemistry und Pace is the Trick hätte mich schon gereizt, aber das ist natürlich maximal antiklimaktisch nach nem Antics Set. Im Endeffekt leider alles richtig gemacht mit dem Verzicht. Der Sound in der Laeizshalle war leider nach meiner Erfahrung noch nie gut für nicht-klassik Konzerte. Bisher fand ich da nur Max Richter richtig gut, Junip und Nonkeen haben sehr unter dem Brei gelitten, der da häufig entsteht.rogerhealy hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2024, 18:10Sehe ich genauso.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2024, 09:55Will das niemandem missgönnen, aber ein Grund warum ich kaum mehr zu solchen Konzerten gehe, ist dass ich eigentlich komme, um zu sitzen, nicht um zu stehen. Die Mehrkosten für die Venue sind es für mich ehrlich gesagt nicht werd, wenn ich dann doch stehe und das auch noch ungemütlich
Wollte das Konzert eigentlich wegen der heftigen Ticketpreise boykottieren, hab dann aber tatsächlich eine Karte gewonnen und bin natürlich doch hin.
Erster Teil gut, zweiter Teil teilweise etwas langweilig. Der Sound war leider nicht so doll (ziemlich laut, ziemlich breiig), die Lightshow fand ich anstrengend.
Re: Der Konzertbesuchsthread
The Notwist vor zehn Jahren dort waren ziemlich großartig.Quadrophobia hat geschrieben: ↑Mi 23. Okt 2024, 08:37Im Endeffekt leider alles richtig gemacht mit dem Verzicht. Der Sound in der Laeizshalle war leider nach meiner Erfahrung noch nie gut für nicht-klassik Konzerte. Bisher fand ich da nur Max Richter richtig gut, Junip und Nonkeen haben sehr unter dem Brei gelitten, der da häufig entsteht.
Aber grundsätzlich bin ich bei euch, dass die Band bzw. ihr Programm schon zum Rahmen passen sollte. Akustisches Konzert, vielleicht noch mit Orchester – sehr gerne! Normale Show, die in allen anderen Städten in ganz gewöhnlich Clubs stattfindet – muss nicht sein.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Das sehe ich genauso und war zuletzt auch einmal richtig angenervt von so einer Person, die beim Air-Konzert in Berlin offenbar der Meinung war, dass die Band nur für sie alleine spielt und sie sich einfach wie zuhause fühlen und benehmen kann. Die zweite Hälfte des Konzerts stand sie dann im Gang und hat sich mit einer anderen Person über berufliches unterhalten. Natürlich so laut, dass sie sich gegenseitig, aber auch alle anderen drum herum alles gut verstehen konnten.Baltimore hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2024, 20:55Fand das vorne einfach nur Asozial! Hab Mitte erste Reihe gesessen und andauernd standen Leute vor mir, die wirklich Null Rücksicht genommen haben. Direkt vor mir stand eine große Frau in einem roten Kleid, die mich fast in den Wahnsinn getrieben hat. Hatte mich extra wegen dem Sitzplatz für die Location entschieden, obgleich mir das Konzert für den aktuellen Status der Band schon zu teuer war.
Ob solche Acts in solchen Locations auftreten, bleibt letztendlich Entscheidung des jeweiligen Acts und des Veranstalters. Ich verstehe nicht wirklich was so schwierig daran ist, dass solche Entscheidungen und die damit verbundenen Umstände während des Konzerts einfach mal respektiert werden.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Meine letzten Konzerte:
Nick Cave & The Bad Seeds + Dry Cleaning in der Barclays Arena, HH - dazu wurde hier schon alles Wichtige geschrieben Der Mann (bzw. die Männer, denn Warren Ellis muss man dazuzählen) ist ein Phänomen.
Front242 + REIN, Markthalle HH - Abschlusstournee der belgischen EBM-Legenden. Hab sie auf Festivals zuvor immer verpasst, daher trotzdem hohem Preis (60 Euro oder so, schon vor Monaten gekauft gehabt) noch mal mitgenommen und das hat sich gelohnt. Leider war ich körperlich nicht top-fit, aber bisschen tanzen ging auf jeden Fall. Hits waren glaub ich alle dabei und das Publikum war sehr euphorisch. Unangenehm: Typ mitm Burzum-Shirt. WTF ey. Support REIN (spielt auch beim Amphi 2025) hat mir auch sehr, sehr gut gefallen. Einzelkünstlerin, die auf EBM-Beats singt und mit vielen u.a. Synthwave-Anleihen den Sound in die Moderne bringt.
Gestern war ich dann bei Speed und End It im Knust, HH.
Das Knust war nicht ausverkauft, aber doch sehr gut gefühlt. Man merkt, was bei Speed in den ca 15 Monaten seit der bei weitem nicht ausverkauften Logo-Show mit Zulu im Sommer 2023 alles passiert ist. Der Hype ist real und die Leute waren extrem heiß auf die Show. 5 Bands am Abend, alle so zwischen 25 und 45 Minuten auf der Bühne. Sehr international vertreten aus Deutschland, Thailand, UK, USA und Australien. Speed hoben damit die internationale Community hervor, sorgte für viel Applaus. Trotz der Länge des Ladens hat das für mich gut funktioniert. Licht war durchgängig an, also konnte man eh alles gut sehen. Sound war gut bis sehr gut.
Shirt von End It 25mitgenommen, hatten ein paar starke Designs am Start.
Opener und gleichzeitig Local Support kam von Dagger Threat. Sind von Sammy hier schon das eine oder andere Mal erwähnt worden. Laut eigener Aussage passten sie ja gar nicht so sehr ins Line-Up, aber ich glaube, die Leute hatten Spaß. Der Hardcore ist relativ Metal-lastig und mitunter schon fast Nu-Metal-groovig. Da passte, dass sie Surfacing gecovert haben, was aber nicht unbedingt für mehr Bewegung als bei den anderen Songs gesorgt hat. Meine Leute sind recht eng mit der Band verbandelt und haben dafür gesorgt, dass das Konzert nicht Hamburg-typisch erstmal nur stehend losging. Beim Drop ganz zum Schluss wurde es sogar recht wild mit dem Moshen.
Die zweite Band war mein persönliches Aha-Erlebnis des Konzerts: Whispers aus Bangkok. Auch wenn Thailand natürlich nicht gleich Indonesien oder Malaysia ist, merkt man, dass die Bands im HC/extremen Metal-Bereich aus Südostasien es oft extrem wissen wollen. Super, super hart. Der letzte Song war quasi schon fast ein Slam-Death-SOng. Die Band hatte extrem Bock und das Publikum auch.
Life's Question war dann ein bisschen der negative Höhepunkt für mich, wobei das übertrieben ist, wenn ich so recht drüber nachdenke. Musikalisch wurde da in den klassischen Hardcore-Punk Grunge und Hard Rock integriert. Das klang ok und hat auch wiederum für viel Bewegung gesorgt, nachdem das Publikum damit warm geworden war. Aber: der Sänger hat irgendwie ganz am Anfang einen Becher abbekommen und war in der Folge ziemlich pissig (kA, ob gespielt oder ernst) und hat dann quasi immer so gesagt "ja, werft doch noch mal, wenn ihr euch traut". Und das haben dann einige relativ betrunkene Leute auch gemacht. Natürlich immer mit Getränkeresten im Becher. Muss man sich fragen, ob das von beiden Seiten wirklich notgetan hat, zumal vor der Bühne der Bereich dadurch natürlich auch rutschig wurde.
End It waren der Hauptgrund meines Erscheinens (da Speed ja vor einem Jahr schon mal gesehen) und haben gezeigt, dass das auch völlig zurecht so war. Es gab einen kleinen Shift im Publikum, denn der Sound, den die Band aus Baltimore spielt, ist viel punkiger/thrashiger und damit näher an den Anfängen des Genres dran. Es wurde etwa 10 Jahre älter im Schnitt vor der Bühne. Die Diskografie wurde quasi komplett gespielt. Da das aber nicht reicht, um eine halbe Stunde zu füllen, hat der Sänger zwischendurch recht viel gelabert. Am Anfang dachte ich, dass das nervig werden würde (nicht nur für mich, sondern auch für die anderen), aber eigentlich war es größtenteils verdammt witzig. Also außer, dass er ständig laut seinen Schnodder hochgezogen hat ins Mikro. Hab mir danach noch für, mittlerweile, faire 25 Euro ein T-Shirt geholt, hatten einige coole Motive dabei (gelernt, dass es wahrgenommen wird, wenn man das hier schreibt oder nicht )
Speed dann also zum Abschluss und das war von vorn bis hinten absolutes Chaos und das auch nicht nur direkt vor der Bühne, sondern in einem doch größeren Radius. Die Leute hatten extrem Bock. Einer vielleicht etwas zu viel, der wurde mit einer recht offensichtlichen Gehirnerschütterung (oder zumindest meinte ich das aus seinem leeren Blick entnehmen zu können) und Platzwunde rausgetragen. Die Band hat, als sie mitbekomen hat, dass der liegt, super schnell reagiert und das Konzert unterbrochen. Sehr gut. Ansonsten hatten sie das Publikum komplett unter Kontrolle und waren immer noch selbst sehr begeistert darüber, was dort vor der Bühne geschieht. Schon vor einem Jahr im Rahmen ihrer ersten Europa-Tour war es komplett authentisch, wie sie mit dem Publikum interagiert haben und wie viel Freude und Bock sie austrahlen. Das ist immer noch der Fall.
Dazu mich noch daran erinnert gefühlt:
Nick Cave & The Bad Seeds + Dry Cleaning in der Barclays Arena, HH - dazu wurde hier schon alles Wichtige geschrieben Der Mann (bzw. die Männer, denn Warren Ellis muss man dazuzählen) ist ein Phänomen.
Front242 + REIN, Markthalle HH - Abschlusstournee der belgischen EBM-Legenden. Hab sie auf Festivals zuvor immer verpasst, daher trotzdem hohem Preis (60 Euro oder so, schon vor Monaten gekauft gehabt) noch mal mitgenommen und das hat sich gelohnt. Leider war ich körperlich nicht top-fit, aber bisschen tanzen ging auf jeden Fall. Hits waren glaub ich alle dabei und das Publikum war sehr euphorisch. Unangenehm: Typ mitm Burzum-Shirt. WTF ey. Support REIN (spielt auch beim Amphi 2025) hat mir auch sehr, sehr gut gefallen. Einzelkünstlerin, die auf EBM-Beats singt und mit vielen u.a. Synthwave-Anleihen den Sound in die Moderne bringt.
Gestern war ich dann bei Speed und End It im Knust, HH.
Das Knust war nicht ausverkauft, aber doch sehr gut gefühlt. Man merkt, was bei Speed in den ca 15 Monaten seit der bei weitem nicht ausverkauften Logo-Show mit Zulu im Sommer 2023 alles passiert ist. Der Hype ist real und die Leute waren extrem heiß auf die Show. 5 Bands am Abend, alle so zwischen 25 und 45 Minuten auf der Bühne. Sehr international vertreten aus Deutschland, Thailand, UK, USA und Australien. Speed hoben damit die internationale Community hervor, sorgte für viel Applaus. Trotz der Länge des Ladens hat das für mich gut funktioniert. Licht war durchgängig an, also konnte man eh alles gut sehen. Sound war gut bis sehr gut.
Shirt von End It 25mitgenommen, hatten ein paar starke Designs am Start.
Opener und gleichzeitig Local Support kam von Dagger Threat. Sind von Sammy hier schon das eine oder andere Mal erwähnt worden. Laut eigener Aussage passten sie ja gar nicht so sehr ins Line-Up, aber ich glaube, die Leute hatten Spaß. Der Hardcore ist relativ Metal-lastig und mitunter schon fast Nu-Metal-groovig. Da passte, dass sie Surfacing gecovert haben, was aber nicht unbedingt für mehr Bewegung als bei den anderen Songs gesorgt hat. Meine Leute sind recht eng mit der Band verbandelt und haben dafür gesorgt, dass das Konzert nicht Hamburg-typisch erstmal nur stehend losging. Beim Drop ganz zum Schluss wurde es sogar recht wild mit dem Moshen.
Die zweite Band war mein persönliches Aha-Erlebnis des Konzerts: Whispers aus Bangkok. Auch wenn Thailand natürlich nicht gleich Indonesien oder Malaysia ist, merkt man, dass die Bands im HC/extremen Metal-Bereich aus Südostasien es oft extrem wissen wollen. Super, super hart. Der letzte Song war quasi schon fast ein Slam-Death-SOng. Die Band hatte extrem Bock und das Publikum auch.
Life's Question war dann ein bisschen der negative Höhepunkt für mich, wobei das übertrieben ist, wenn ich so recht drüber nachdenke. Musikalisch wurde da in den klassischen Hardcore-Punk Grunge und Hard Rock integriert. Das klang ok und hat auch wiederum für viel Bewegung gesorgt, nachdem das Publikum damit warm geworden war. Aber: der Sänger hat irgendwie ganz am Anfang einen Becher abbekommen und war in der Folge ziemlich pissig (kA, ob gespielt oder ernst) und hat dann quasi immer so gesagt "ja, werft doch noch mal, wenn ihr euch traut". Und das haben dann einige relativ betrunkene Leute auch gemacht. Natürlich immer mit Getränkeresten im Becher. Muss man sich fragen, ob das von beiden Seiten wirklich notgetan hat, zumal vor der Bühne der Bereich dadurch natürlich auch rutschig wurde.
End It waren der Hauptgrund meines Erscheinens (da Speed ja vor einem Jahr schon mal gesehen) und haben gezeigt, dass das auch völlig zurecht so war. Es gab einen kleinen Shift im Publikum, denn der Sound, den die Band aus Baltimore spielt, ist viel punkiger/thrashiger und damit näher an den Anfängen des Genres dran. Es wurde etwa 10 Jahre älter im Schnitt vor der Bühne. Die Diskografie wurde quasi komplett gespielt. Da das aber nicht reicht, um eine halbe Stunde zu füllen, hat der Sänger zwischendurch recht viel gelabert. Am Anfang dachte ich, dass das nervig werden würde (nicht nur für mich, sondern auch für die anderen), aber eigentlich war es größtenteils verdammt witzig. Also außer, dass er ständig laut seinen Schnodder hochgezogen hat ins Mikro. Hab mir danach noch für, mittlerweile, faire 25 Euro ein T-Shirt geholt, hatten einige coole Motive dabei (gelernt, dass es wahrgenommen wird, wenn man das hier schreibt oder nicht )
Speed dann also zum Abschluss und das war von vorn bis hinten absolutes Chaos und das auch nicht nur direkt vor der Bühne, sondern in einem doch größeren Radius. Die Leute hatten extrem Bock. Einer vielleicht etwas zu viel, der wurde mit einer recht offensichtlichen Gehirnerschütterung (oder zumindest meinte ich das aus seinem leeren Blick entnehmen zu können) und Platzwunde rausgetragen. Die Band hat, als sie mitbekomen hat, dass der liegt, super schnell reagiert und das Konzert unterbrochen. Sehr gut. Ansonsten hatten sie das Publikum komplett unter Kontrolle und waren immer noch selbst sehr begeistert darüber, was dort vor der Bühne geschieht. Schon vor einem Jahr im Rahmen ihrer ersten Europa-Tour war es komplett authentisch, wie sie mit dem Publikum interagiert haben und wie viel Freude und Bock sie austrahlen. Das ist immer noch der Fall.
Dazu mich noch daran erinnert gefühlt:
Die Flöte kam schon beim Intro zum Einsatz und dan eben am Ende noch mal, die Leute haben es extrem gefeiert.SammyJankis hat geschrieben: ↑Fr 21. Jun 2024, 15:49Krönung für mich war zum Ende des Sets der neue Song, bei dem der Sänger während des Breakdowns Flöte spielt. Innovativ und es nimmt dem Song keineswegs die Härte, sehr cool. War insgesamt ein klasse Abend mit entspanntem Ende um 20 vor 10.
- SammyJankis
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Das mit dem Becher find ich ganz lustig im Hinblick darauf, dass Mitglieder von Ami HC Bands in regelmäßigen Abständen halbvolle PET Flaschen mit voller Wucht in die Crowd werfen und das super lustig finden. Wobei ich da nicht sagen kann ob Life's Question Member das auch machen.Flecha hat geschrieben: ↑Do 24. Okt 2024, 11:02Life's Question war dann ein bisschen der negative Höhepunkt für mich, wobei das übertrieben ist, wenn ich so recht drüber nachdenke. Musikalisch wurde da in den klassischen Hardcore-Punk Grunge und Hard Rock integriert. Das klang ok und hat auch wiederum für viel Bewegung gesorgt, nachdem das Publikum damit warm geworden war. Aber: der Sänger hat irgendwie ganz am Anfang einen Becher abbekommen und war in der Folge ziemlich pissig (kA, ob gespielt oder ernst) und hat dann quasi immer so gesagt "ja, werft doch noch mal, wenn ihr euch traut". Und das haben dann einige relativ betrunkene Leute auch gemacht. Natürlich immer mit Getränkeresten im Becher. Muss man sich fragen, ob das von beiden Seiten wirklich notgetan hat, zumal vor der Bühne der Bereich dadurch natürlich auch rutschig wurde.
There is panic on the streets
Lastfm
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Wir waren am Dienstag und Mittwoch bei Ben Howard im Eventim Apollo (ehemals Hammersmith Apollo) in London.
Zehn Jahre "I Forget Where We Were". Unter diesem Motto steht diese aktuelle Jubiläumstour. Das Album, mit dem Ben Howard nach seinem erfolgreichen Debüt "Every Kingdom" seinen musikalischen Wandel eingeleitet hat. Und bis heute eins meiner absoluten Lieblingsalben.
Man merkt, dass man langsam in ein fortgeschritteneres Alter kommt, wenn man bei solchen Jubiläumstouren schon die ursprüngliche Tour zur Veröffentlichung des Albums besucht hat. An das Konzert in der Hamburger Sporthalle Ende 2014 kann ich mich noch gut erinnern. Ich habe das Album schon damals geliebt, von daher war ich mit dem Auftritt sehr glücklich. Bei vielen anderen Anwesenden war die Enttäuschung allerdings groß, da Ben Howard neben den Songs des neuen Albums, das komplett dargeboten wurde, nur zwei ältere Songs gespielt hat. Die großen Hits seines Debüts hatte er gänzlich aus seinem Live-Programm gestrichen. Dieser Fokus auf das aktuelle Werk mit dem gleichzeitigen Verzicht auf alte Songs sollte sich über Jahre hinziehen und immer wieder Anlass für negative Konzertberichte enttäuschter Fans sein. Bis zur erst kürzlich beendeten Tour des jüngsten Albums "Is It?", bei der Ben Howard sich plötzlich wieder offen gegenüber seinem Frühwerk zeigte und sogar Songs wie "Only Love", "Old Pine" und "Keep Your Head Up" in den Setlisten auftauchten. Die Ankündigung der Jubiläumstour zum 2014 erschienenen Album "I Forget Where We Were" passt entsprechend gut zu dieser Wandlung und dem Blick zurück in die Vergangenheit. Gleichzeitig ist es fast schon ironisch, dass das damals bei vielen Fans verschmähte neue Album zehn Jahre später nun der Grund für einen kleinen Nostalgie-Hype mit vielen ausverkauften Konzerten ist. So auch diese beiden London-Shows im Eventim Apollo.
London #1
Der erste Abend. Wir waren knapp eineinhalb Stunden vor Einlassbeginn vor Ort. Ein paar Leute standen schon in der noch recht kurzen Schlange, es war aber alles sehr überschaubar. Bis zum pünktlichen Einlass um 19 Uhr war die Schlange hinter uns deutlich gewachsen und ging über den gesamten Vorplatz und zur Straße an der Hammersmith-Station. Der Einlass war gut organisiert, sodass wir kurze Zeit später schon im Saal waren und einen Platz ganz vorne an der Absperrung zur Bühne ergattern konnten. Mitte links, perfekte Sicht.
Im Eventim Apollo war ich zum ersten und bislang einzigen Mal beim ausverkauften Konzert von Slowdive zu Beginn des Jahres. Eine schöne Halle mit einem offenen und nach hinten aufsteigenden Stehplatzbereich vor der recht niedrigen Bühne und einem Bereich mit festen Sitzplätzen im Oberrang. In dieser Form fasst die Halle gut 5.000 Personen.
Um 20 Uhr wurde der mittlerweile volle Saal dunkel und Billie Marten kam auf die Bühne. Eine englische Singer-Songwriterin, die abwechselnd mit Akustik- und E-Gitarre eher ruhige Indie-Folksongs gespielt und dazu gesungen hat. Ich fand ihren Auftritt phasenweise ganz schön, habe aber etwas Dynamik vermisst. Dem restlichen Publikum ging es offensichtlich ähnlich, denn abseits der vorderen Reihen, die aufmerksam zugehört haben, war schon ein deutlicher Geräuschpegel im Saal zu vernehmen. Nach einer halben Stunde war Schluss und es wurde wieder hell.
Es gab eine Umbaupause. Ein großer Vorhang wurde hochgezogen, sodass der Blick auf den hinteren Bühnenteil mit dem Bühnenbild frei wurde. Ein großer Baum, dessen Krone aus einzelnen Paneelen die gesamte Rückseite der Bühne eingenommen hat. Eine schöne Kulisse.
Um 21 Uhr wurde der Saal dann wieder dunkel. Zwei Bläserinnen kamen auf die Bühne und haben die Melodie von "End of the Affair" angespielt, der damals ersten Single-Veröffentlichung von "I Forget Where We Were". Die erste Gänsehaut setzte ein. Währenddessen kamen unter großem Jubel Ben Howard und die restliche Band auf die Bühne. Neun Personen waren es insgesamt. Es wurde also groß aufgefahren. Mit "End of the Affair" ging es dann auch direkt los. Ben Howard saß in der Mitte der Bühne auf einem Stuhl (der später wieder weichen sollte) und spielte erst alleine, dann begleitet von der kompletten Band den Song. Währenddessen setzten die Videobildschirme ein und auch die Paneele der großen Baumkrone wurden beim Finale des Songs vollständig als Videoleinwand verwendet. Ein unheimlich atmosphärisches Gesamtbild.
Mit dieser Intensität ging das Konzert dann auch weiter. Ich bin natürlich absolut nicht unvoreingenommen, aber das war sicherlich eins der besten Konzerte meines Lebens. Die Band war musikalisch großartig. Besonders gefreut habe ich mich über die Anwesenheit von India Bourne, die bei dieser Tour wieder als Cellistin und Sängerin dabei ist. Ben Howard selbst wirkte sehr fokussiert auf die Musik und gleichzeitig gut gestimmt, hat zwischendurch ein paar lockere Ansagen gemacht und war sichtlich glücklich, in seiner Heimatstadt aufzutreten. Dazu gab es eine unheimlich stimmige Lichtshow und die Videoleinwände. Ein runder und druckvoller Sound. Und ein wirklich sehr angenehmes und aufmerksames Publikum um uns herum.
Das komplette Album "I Forget Where We Were" wurde (in anderer Reihenfolge) gespielt. Dazu gab es einige B-Seiten ("The Burren", "Quiet Me Down" und "How Are You Feeling?"), die erst kürzlich als EP veröffentlicht wurden. Und "Oats in the Water" von der "The Burgh Island EP" in einer reduzierten Version mit Gitarre und Cello. Bei "Small Things" sind mir fast die Tränen gekommen, so schön war das. "Rivers in Your Mouth" wurde mit einem verlängerten Outro gespielt. Bei "Evergreen" kam Billie Marten als Gastsängerin auf die Bühne. Und "All Is Now Harmed" hat das reguläre Set in einer Kanon-artigen Version beendet. Wow!
Nach einer kurzen Pause kamen Ben Howard und sein Keyboarder wieder auf die Bühne, um die Zugabe mit einer wunderschönen Klavierversion von "Days of Lantana" einzuleiten. Der einzige neuere Song, der an diesem Abend gespielt wurde. Anschließend gab es mit der kompletten Band noch das herzerwärmende "Conrad" und als Finale mit "I Forget Where We Were" den großartigen Titelsong des Jubiläumsalbums. Dann war das Konzert nach etwa 100 Minuten Spielzeit vorbei. Das Publikum hat der Band euphorisch gedankt. Und wir sind auf einer Glückswolke zurück zum Hotel geschwebt. Was für ein wahnsinnig toller Abend.
London #2
Der zweite Abend. Wir waren noch ein paar Minuten früher als am Vortag am Eventim Apollo. Die Einlasssituation war wieder ziemlich entspannt. So wirklich voll wurde es an diesem Abend erst eine halbe Stunde vor Einlass. Pünktlich um 19 Uhr öffneten wieder die Türen. Diesmal sind wir genau in der Mitte der ersten Reihe gelandet. Besser geht es wohl nicht.
Um 20 Uhr kam im ausverkauften Eventim Apollo wieder Billie Marten auf die Bühne. Der Auftritt glich dem des Vorabends. Da ich die Songs diesmal größtenteils kannte, hat mir das Konzert noch ein bisschen besser gefallen. Billie Marten wirkte mit ihrem Publikum auch etwas zufriedener als am Vorabend. Der Geräuschpegel war trotzdem wieder recht hoch. Nach einer halben Stunde war Schluss.
Umbaupause. Alles wie am Vorabend. Um 21 Uhr wurde der Saal dann wieder dunkel. Die beiden Bläserinnen kamen auf die Bühne und spielten "End of the Affair" an. Nach kurzer Zeit kamen Ben Howard und die restliche Band dazu und eröffneten den Abend mit ebenjenem Song. Wieder ein absolut grandioser Einstieg.
Der Auftritt ähnelte in weiten Teilen dem ersten Konzert. Die Setlist wurde etwas umgestellt. "Conrad" wurde aus der Zugabe ins reguläre Set geschoben, das diesmal mit "I Forget Where We Were" beendet wurde. "The Burren" wurde leider gestrichen, dafür wurde "Time Is Dancing" mit einem schönen Outro erweitert. Die Band war wieder großartig. Ben Howard war noch etwas offener als am Vorabend, machte zwischendurch einige Witze und unterhielt sein Publikum auf sympathische Art und Weise. Gleichzeitig wirkte er aber nicht ganz so fokussiert. Da ich diesmal wusste, was auf mich zukommt, war die emotionale Wirkung des Konzerts nicht ganz so überwältigend wie am Vorabend. Trotzdem war es wieder eine unheimlich intensive Show, die mich sehr mitgenommen hat. Lichtshow und Videoleinwände haben das Gesamterlebnis abgerundet.
Die Zugabe wurde wieder mit der Klavierversion von "Days of Lantana" eingeleitet. Anschließend kam noch "All Is Now Harmed" als würdiger Abschluss. Danach hat sich die gesamte Band bei ihrem Londoner Publikum für beide Abende bedankt und verbeugt.
Was soll ich sagen? Insgesamt waren es zwei wahnsinnig tolle Konzerte eines meiner absoluten Lieblingskünstlers. Insbesondere der erste Abend war wohl ein Live-Erlebnis für die Ewigkeit. Ich bin sehr glücklich und dankbar, die Songs dieses Lieblingsalbums von mir nach zehn Jahren noch einmal in so einem Rahmen erlebt zu haben. Anfang November gibt es noch ein drittes London-Konzert im Eventim Apollo, das ich leider nicht mitnehmen kann. Aber es gibt ja auch noch den Berlin-Termin in gut zwei Wochen...
Zehn Jahre "I Forget Where We Were". Unter diesem Motto steht diese aktuelle Jubiläumstour. Das Album, mit dem Ben Howard nach seinem erfolgreichen Debüt "Every Kingdom" seinen musikalischen Wandel eingeleitet hat. Und bis heute eins meiner absoluten Lieblingsalben.
Man merkt, dass man langsam in ein fortgeschritteneres Alter kommt, wenn man bei solchen Jubiläumstouren schon die ursprüngliche Tour zur Veröffentlichung des Albums besucht hat. An das Konzert in der Hamburger Sporthalle Ende 2014 kann ich mich noch gut erinnern. Ich habe das Album schon damals geliebt, von daher war ich mit dem Auftritt sehr glücklich. Bei vielen anderen Anwesenden war die Enttäuschung allerdings groß, da Ben Howard neben den Songs des neuen Albums, das komplett dargeboten wurde, nur zwei ältere Songs gespielt hat. Die großen Hits seines Debüts hatte er gänzlich aus seinem Live-Programm gestrichen. Dieser Fokus auf das aktuelle Werk mit dem gleichzeitigen Verzicht auf alte Songs sollte sich über Jahre hinziehen und immer wieder Anlass für negative Konzertberichte enttäuschter Fans sein. Bis zur erst kürzlich beendeten Tour des jüngsten Albums "Is It?", bei der Ben Howard sich plötzlich wieder offen gegenüber seinem Frühwerk zeigte und sogar Songs wie "Only Love", "Old Pine" und "Keep Your Head Up" in den Setlisten auftauchten. Die Ankündigung der Jubiläumstour zum 2014 erschienenen Album "I Forget Where We Were" passt entsprechend gut zu dieser Wandlung und dem Blick zurück in die Vergangenheit. Gleichzeitig ist es fast schon ironisch, dass das damals bei vielen Fans verschmähte neue Album zehn Jahre später nun der Grund für einen kleinen Nostalgie-Hype mit vielen ausverkauften Konzerten ist. So auch diese beiden London-Shows im Eventim Apollo.
London #1
Der erste Abend. Wir waren knapp eineinhalb Stunden vor Einlassbeginn vor Ort. Ein paar Leute standen schon in der noch recht kurzen Schlange, es war aber alles sehr überschaubar. Bis zum pünktlichen Einlass um 19 Uhr war die Schlange hinter uns deutlich gewachsen und ging über den gesamten Vorplatz und zur Straße an der Hammersmith-Station. Der Einlass war gut organisiert, sodass wir kurze Zeit später schon im Saal waren und einen Platz ganz vorne an der Absperrung zur Bühne ergattern konnten. Mitte links, perfekte Sicht.
Im Eventim Apollo war ich zum ersten und bislang einzigen Mal beim ausverkauften Konzert von Slowdive zu Beginn des Jahres. Eine schöne Halle mit einem offenen und nach hinten aufsteigenden Stehplatzbereich vor der recht niedrigen Bühne und einem Bereich mit festen Sitzplätzen im Oberrang. In dieser Form fasst die Halle gut 5.000 Personen.
Um 20 Uhr wurde der mittlerweile volle Saal dunkel und Billie Marten kam auf die Bühne. Eine englische Singer-Songwriterin, die abwechselnd mit Akustik- und E-Gitarre eher ruhige Indie-Folksongs gespielt und dazu gesungen hat. Ich fand ihren Auftritt phasenweise ganz schön, habe aber etwas Dynamik vermisst. Dem restlichen Publikum ging es offensichtlich ähnlich, denn abseits der vorderen Reihen, die aufmerksam zugehört haben, war schon ein deutlicher Geräuschpegel im Saal zu vernehmen. Nach einer halben Stunde war Schluss und es wurde wieder hell.
Es gab eine Umbaupause. Ein großer Vorhang wurde hochgezogen, sodass der Blick auf den hinteren Bühnenteil mit dem Bühnenbild frei wurde. Ein großer Baum, dessen Krone aus einzelnen Paneelen die gesamte Rückseite der Bühne eingenommen hat. Eine schöne Kulisse.
Um 21 Uhr wurde der Saal dann wieder dunkel. Zwei Bläserinnen kamen auf die Bühne und haben die Melodie von "End of the Affair" angespielt, der damals ersten Single-Veröffentlichung von "I Forget Where We Were". Die erste Gänsehaut setzte ein. Währenddessen kamen unter großem Jubel Ben Howard und die restliche Band auf die Bühne. Neun Personen waren es insgesamt. Es wurde also groß aufgefahren. Mit "End of the Affair" ging es dann auch direkt los. Ben Howard saß in der Mitte der Bühne auf einem Stuhl (der später wieder weichen sollte) und spielte erst alleine, dann begleitet von der kompletten Band den Song. Währenddessen setzten die Videobildschirme ein und auch die Paneele der großen Baumkrone wurden beim Finale des Songs vollständig als Videoleinwand verwendet. Ein unheimlich atmosphärisches Gesamtbild.
Mit dieser Intensität ging das Konzert dann auch weiter. Ich bin natürlich absolut nicht unvoreingenommen, aber das war sicherlich eins der besten Konzerte meines Lebens. Die Band war musikalisch großartig. Besonders gefreut habe ich mich über die Anwesenheit von India Bourne, die bei dieser Tour wieder als Cellistin und Sängerin dabei ist. Ben Howard selbst wirkte sehr fokussiert auf die Musik und gleichzeitig gut gestimmt, hat zwischendurch ein paar lockere Ansagen gemacht und war sichtlich glücklich, in seiner Heimatstadt aufzutreten. Dazu gab es eine unheimlich stimmige Lichtshow und die Videoleinwände. Ein runder und druckvoller Sound. Und ein wirklich sehr angenehmes und aufmerksames Publikum um uns herum.
Das komplette Album "I Forget Where We Were" wurde (in anderer Reihenfolge) gespielt. Dazu gab es einige B-Seiten ("The Burren", "Quiet Me Down" und "How Are You Feeling?"), die erst kürzlich als EP veröffentlicht wurden. Und "Oats in the Water" von der "The Burgh Island EP" in einer reduzierten Version mit Gitarre und Cello. Bei "Small Things" sind mir fast die Tränen gekommen, so schön war das. "Rivers in Your Mouth" wurde mit einem verlängerten Outro gespielt. Bei "Evergreen" kam Billie Marten als Gastsängerin auf die Bühne. Und "All Is Now Harmed" hat das reguläre Set in einer Kanon-artigen Version beendet. Wow!
Nach einer kurzen Pause kamen Ben Howard und sein Keyboarder wieder auf die Bühne, um die Zugabe mit einer wunderschönen Klavierversion von "Days of Lantana" einzuleiten. Der einzige neuere Song, der an diesem Abend gespielt wurde. Anschließend gab es mit der kompletten Band noch das herzerwärmende "Conrad" und als Finale mit "I Forget Where We Were" den großartigen Titelsong des Jubiläumsalbums. Dann war das Konzert nach etwa 100 Minuten Spielzeit vorbei. Das Publikum hat der Band euphorisch gedankt. Und wir sind auf einer Glückswolke zurück zum Hotel geschwebt. Was für ein wahnsinnig toller Abend.
London #2
Der zweite Abend. Wir waren noch ein paar Minuten früher als am Vortag am Eventim Apollo. Die Einlasssituation war wieder ziemlich entspannt. So wirklich voll wurde es an diesem Abend erst eine halbe Stunde vor Einlass. Pünktlich um 19 Uhr öffneten wieder die Türen. Diesmal sind wir genau in der Mitte der ersten Reihe gelandet. Besser geht es wohl nicht.
Um 20 Uhr kam im ausverkauften Eventim Apollo wieder Billie Marten auf die Bühne. Der Auftritt glich dem des Vorabends. Da ich die Songs diesmal größtenteils kannte, hat mir das Konzert noch ein bisschen besser gefallen. Billie Marten wirkte mit ihrem Publikum auch etwas zufriedener als am Vorabend. Der Geräuschpegel war trotzdem wieder recht hoch. Nach einer halben Stunde war Schluss.
Umbaupause. Alles wie am Vorabend. Um 21 Uhr wurde der Saal dann wieder dunkel. Die beiden Bläserinnen kamen auf die Bühne und spielten "End of the Affair" an. Nach kurzer Zeit kamen Ben Howard und die restliche Band dazu und eröffneten den Abend mit ebenjenem Song. Wieder ein absolut grandioser Einstieg.
Der Auftritt ähnelte in weiten Teilen dem ersten Konzert. Die Setlist wurde etwas umgestellt. "Conrad" wurde aus der Zugabe ins reguläre Set geschoben, das diesmal mit "I Forget Where We Were" beendet wurde. "The Burren" wurde leider gestrichen, dafür wurde "Time Is Dancing" mit einem schönen Outro erweitert. Die Band war wieder großartig. Ben Howard war noch etwas offener als am Vorabend, machte zwischendurch einige Witze und unterhielt sein Publikum auf sympathische Art und Weise. Gleichzeitig wirkte er aber nicht ganz so fokussiert. Da ich diesmal wusste, was auf mich zukommt, war die emotionale Wirkung des Konzerts nicht ganz so überwältigend wie am Vorabend. Trotzdem war es wieder eine unheimlich intensive Show, die mich sehr mitgenommen hat. Lichtshow und Videoleinwände haben das Gesamterlebnis abgerundet.
Die Zugabe wurde wieder mit der Klavierversion von "Days of Lantana" eingeleitet. Anschließend kam noch "All Is Now Harmed" als würdiger Abschluss. Danach hat sich die gesamte Band bei ihrem Londoner Publikum für beide Abende bedankt und verbeugt.
Was soll ich sagen? Insgesamt waren es zwei wahnsinnig tolle Konzerte eines meiner absoluten Lieblingskünstlers. Insbesondere der erste Abend war wohl ein Live-Erlebnis für die Ewigkeit. Ich bin sehr glücklich und dankbar, die Songs dieses Lieblingsalbums von mir nach zehn Jahren noch einmal in so einem Rahmen erlebt zu haben. Anfang November gibt es noch ein drittes London-Konzert im Eventim Apollo, das ich leider nicht mitnehmen kann. Aber es gibt ja auch noch den Berlin-Termin in gut zwei Wochen...
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Wishkah hat geschrieben: ↑Fr 25. Okt 2024, 08:58Wir waren am Dienstag und Mittwoch bei Ben Howard im Eventim Apollo (ehemals Hammersmith Apollo) in London.
Zehn Jahre "I Forget Where We Were". Unter diesem Motto steht diese aktuelle Jubiläumstour. Das Album, mit dem Ben Howard nach seinem erfolgreichen Debüt "Every Kingdom" seinen musikalischen Wandel eingeleitet hat. Und bis heute eins meiner absoluten Lieblingsalben.
Man merkt, dass man langsam in ein fortgeschritteneres Alter kommt, wenn man bei solchen Jubiläumstouren schon die ursprüngliche Tour zur Veröffentlichung des Albums besucht hat. An das Konzert in der Hamburger Sporthalle Ende 2014 kann ich mich noch gut erinnern. Ich habe das Album schon damals geliebt, von daher war ich mit dem Auftritt sehr glücklich. Bei vielen anderen Anwesenden war die Enttäuschung allerdings groß, da Ben Howard neben den Songs des neuen Albums, das komplett dargeboten wurde, nur zwei ältere Songs gespielt hat. Die großen Hits seines Debüts hatte er gänzlich aus seinem Live-Programm gestrichen. Dieser Fokus auf das aktuelle Werk mit dem gleichzeitigen Verzicht auf alte Songs sollte sich über Jahre hinziehen und immer wieder Anlass für negative Konzertberichte enttäuschter Fans sein. Bis zur erst kürzlich beendeten Tour des jüngsten Albums "Is It?", bei der Ben Howard sich plötzlich wieder offen gegenüber seinem Frühwerk zeigte und sogar Songs wie "Only Love", "Old Pine" und "Keep Your Head Up" in den Setlisten auftauchten. Die Ankündigung der Jubiläumstour zum 2014 erschienenen Album "I Forget Where We Were" passt entsprechend gut zu dieser Wandlung und dem Blick zurück in die Vergangenheit. Gleichzeitig ist es fast schon ironisch, dass das damals bei vielen Fans verschmähte neue Album zehn Jahre später nun der Grund für einen kleinen Nostalgie-Hype mit vielen ausverkauften Konzerten ist. So auch diese beiden London-Shows im Eventim Apollo.
London #1
Der erste Abend. Wir waren knapp eineinhalb Stunden vor Einlassbeginn vor Ort. Ein paar Leute standen schon in der noch recht kurzen Schlange, es war aber alles sehr überschaubar. Bis zum pünktlichen Einlass um 19 Uhr war die Schlange hinter uns deutlich gewachsen und ging über den gesamten Vorplatz und zur Straße an der Hammersmith-Station. Der Einlass war gut organisiert, sodass wir kurze Zeit später schon im Saal waren und einen Platz ganz vorne an der Absperrung zur Bühne ergattern konnten. Mitte links, perfekte Sicht.
Im Eventim Apollo war ich zum ersten und bislang einzigen Mal beim ausverkauften Konzert von Slowdive zu Beginn des Jahres. Eine schöne Halle mit einem offenen und nach hinten aufsteigenden Stehplatzbereich vor der recht niedrigen Bühne und einem Bereich mit festen Sitzplätzen im Oberrang. In dieser Form fasst die Halle gut 5.000 Personen.
Um 20 Uhr wurde der mittlerweile volle Saal dunkel und Billie Marten kam auf die Bühne. Eine englische Singer-Songwriterin, die abwechselnd mit Akustik- und E-Gitarre eher ruhige Indie-Folksongs gespielt und dazu gesungen hat. Ich fand ihren Auftritt phasenweise ganz schön, habe aber etwas Dynamik vermisst. Dem restlichen Publikum ging es offensichtlich ähnlich, denn abseits der vorderen Reihen, die aufmerksam zugehört haben, war schon ein deutlicher Geräuschpegel im Saal zu vernehmen. Nach einer halben Stunde war Schluss und es wurde wieder hell.
Es gab eine Umbaupause. Ein großer Vorhang wurde hochgezogen, sodass der Blick auf den hinteren Bühnenteil mit dem Bühnenbild frei wurde. Ein großer Baum, dessen Krone aus einzelnen Paneelen die gesamte Rückseite der Bühne eingenommen hat. Eine schöne Kulisse.
Um 21 Uhr wurde der Saal dann wieder dunkel. Zwei Bläserinnen kamen auf die Bühne und haben die Melodie von "End of the Affair" angespielt, der damals ersten Single-Veröffentlichung von "I Forget Where We Were". Die erste Gänsehaut setzte ein. Währenddessen kamen unter großem Jubel Ben Howard und die restliche Band auf die Bühne. Neun Personen waren es insgesamt. Es wurde also groß aufgefahren. Mit "End of the Affair" ging es dann auch direkt los. Ben Howard saß in der Mitte der Bühne auf einem Stuhl (der später wieder weichen sollte) und spielte erst alleine, dann begleitet von der kompletten Band den Song. Währenddessen setzten die Videobildschirme ein und auch die Paneele der großen Baumkrone wurden beim Finale des Songs vollständig als Videoleinwand verwendet. Ein unheimlich atmosphärisches Gesamtbild.
Mit dieser Intensität ging das Konzert dann auch weiter. Ich bin natürlich absolut nicht unvoreingenommen, aber das war sicherlich eins der besten Konzerte meines Lebens. Die Band war musikalisch großartig. Besonders gefreut habe ich mich über die Anwesenheit von India Bourne, die bei dieser Tour wieder als Cellistin und Sängerin dabei ist. Ben Howard selbst wirkte sehr fokussiert auf die Musik und gleichzeitig gut gestimmt, hat zwischendurch ein paar lockere Ansagen gemacht und war sichtlich glücklich, in seiner Heimatstadt aufzutreten. Dazu gab es eine unheimlich stimmige Lichtshow und die Videoleinwände. Ein runder und druckvoller Sound. Und ein wirklich sehr angenehmes und aufmerksames Publikum um uns herum.
Das komplette Album "I Forget Where We Were" wurde (in anderer Reihenfolge) gespielt. Dazu gab es einige B-Seiten ("The Burren", "Quiet Me Down" und "How Are You Feeling?"), die erst kürzlich als EP veröffentlicht wurden. Und "Oats in the Water" von der "The Burgh Island EP" in einer reduzierten Version mit Gitarre und Cello. Bei "Small Things" sind mir fast die Tränen gekommen, so schön war das. "Rivers in Your Mouth" wurde mit einem verlängerten Outro gespielt. Bei "Evergreen" kam Billie Marten als Gastsängerin auf die Bühne. Und "All Is Now Harmed" hat das reguläre Set in einer Kanon-artigen Version beendet. Wow!
Nach einer kurzen Pause kamen Ben Howard und sein Keyboarder wieder auf die Bühne, um die Zugabe mit einer wunderschönen Klavierversion von "Days of Lantana" einzuleiten. Der einzige neuere Song, der an diesem Abend gespielt wurde. Anschließend gab es mit der kompletten Band noch das herzerwärmende "Conrad" und als Finale mit "I Forget Where We Were" den großartigen Titelsong des Jubiläumsalbums. Dann war das Konzert nach etwa 100 Minuten Spielzeit vorbei. Das Publikum hat der Band euphorisch gedankt. Und wir sind auf einer Glückswolke zurück zum Hotel geschwebt. Was für ein wahnsinnig toller Abend.
London #2
Der zweite Abend. Wir waren noch ein paar Minuten früher als am Vortag am Eventim Apollo. Die Einlasssituation war wieder ziemlich entspannt. So wirklich voll wurde es an diesem Abend erst eine halbe Stunde vor Einlass. Pünktlich um 19 Uhr öffneten wieder die Türen. Diesmal sind wir genau in der Mitte der ersten Reihe gelandet. Besser geht es wohl nicht.
Um 20 Uhr kam im ausverkauften Eventim Apollo wieder Billie Marten auf die Bühne. Der Auftritt glich dem des Vorabends. Da ich die Songs diesmal größtenteils kannte, hat mir das Konzert noch ein bisschen besser gefallen. Billie Marten wirkte mit ihrem Publikum auch etwas zufriedener als am Vorabend. Der Geräuschpegel war trotzdem wieder recht hoch. Nach einer halben Stunde war Schluss.
Umbaupause. Alles wie am Vorabend. Um 21 Uhr wurde der Saal dann wieder dunkel. Die beiden Bläserinnen kamen auf die Bühne und spielten "End of the Affair" an. Nach kurzer Zeit kamen Ben Howard und die restliche Band dazu und eröffneten den Abend mit ebenjenem Song. Wieder ein absolut grandioser Einstieg.
Der Auftritt ähnelte in weiten Teilen dem ersten Konzert. Die Setlist wurde etwas umgestellt. "Conrad" wurde aus der Zugabe ins reguläre Set geschoben, das diesmal mit "I Forget Where We Were" beendet wurde. "The Burren" wurde leider gestrichen, dafür wurde "Time Is Dancing" mit einem schönen Outro erweitert. Die Band war wieder großartig. Ben Howard war noch etwas offener als am Vorabend, machte zwischendurch einige Witze und unterhielt sein Publikum auf sympathische Art und Weise. Gleichzeitig wirkte er aber nicht ganz so fokussiert. Da ich diesmal wusste, was auf mich zukommt, war die emotionale Wirkung des Konzerts nicht ganz so überwältigend wie am Vorabend. Trotzdem war es wieder eine unheimlich intensive Show, die mich sehr mitgenommen hat. Lichtshow und Videoleinwände haben das Gesamterlebnis abgerundet.
Die Zugabe wurde wieder mit der Klavierversion von "Days of Lantana" eingeleitet. Anschließend kam noch "All Is Now Harmed" als würdiger Abschluss. Danach hat sich die gesamte Band bei ihrem Londoner Publikum für beide Abende bedankt und verbeugt.
Was soll ich sagen? Insgesamt waren es zwei wahnsinnig tolle Konzerte eines meiner absoluten Lieblingskünstlers. Insbesondere der erste Abend war wohl ein Live-Erlebnis für die Ewigkeit. Ich bin sehr glücklich und dankbar, die Songs dieses Lieblingsalbums von mir nach zehn Jahren noch einmal in so einem Rahmen erlebt zu haben. Anfang November gibt es noch ein drittes London-Konzert im Eventim Apollo, das ich leider nicht mitnehmen kann. Aber es gibt ja auch noch den Berlin-Termin in gut zwei Wochen...
Für mich halt nach wie vor sogar das Beste Album der vergangengen Dekade
Freu mich unglaublich darauf und werde es im November in Paris sehen
Danke für den schönen Bericht, Vorfreude steigt und steigt
Ehemals: IndieDance
http://ooam.ch/
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gerade bei Interpol im Carlswerk Victoria in Köln.
Gestern bin ich noch in London und Hamburg gewesen, heute früh ging es dann weiter nach Köln. Das nächste Albumjubiläum war in meinem Kalender eingetragen: "Antics", das zweite Album der Rockband aus New York, feiert dieses Jahr seinen 20. Geburtstag. Zu diesem Anlass spielen Interpol das Album auf dieser Tour komplett.
Die Konzerte in Hamburg und Berlin in dieser Woche wären für mich eigentlich naheliegender gewesen. Meine Urlaubsplanung stand aber im Weg. Also ist es dann Köln geworden. Dafür musste relativ kurzfristig noch ein Ticket auf dem Zweitmarkt organisiert werden. Das Konzert war nämlich schon ausverkauft. Das hat aber zum Glück problemlos funktioniert.
Interpol sind wohl die Band, die ich bislang am häufigsten gesehen habe, ohne mich jemals wirklich aktiv darum bemüht zu haben. Fünf Konzerte der Band stehen schon in meiner Liste. Vier Festivalauftritte und ein Supportslot für The Smashing Pumpkins in diesem Sommer. Ich hatte die Band – obwohl ich sie ganz gerne höre – bislang noch nie im Rahmen eines Solo-Konzertes gesehen. Und auch noch nie in einer Indoor-Location. Höchste Zeit also, um das zu ändern.
Aus Mangel an anderen Aktivitäten war ich schon etwa eineinhalb Stunden vor Einlassbeginn am Carlswerk Victoria. Zu meiner Überraschung waren schon etwa 15 Menschen vor mir in der Schlange. Ich hatte die Zielgruppe eigentlich so eingeschätzt, dass die Leute frühestens zum Einlassbeginn kommen. Bis dahin hatte sich aber schon eine lange Schlange gebildet, welche weit an der Straße entlang verlief.
Wie in letzter Zeit so üblich, habe ich einen Platz ganz vorne mittig an der Absperrung zur Bühne bekommen. Dort habe ich dann gewartet, während sich die Halle um mich herum gefüllt hat. Das Carlswerk Victoria ist eine noch recht junge Konzertlocation in einer alten Industriehalle, die Platz für etwa 1.600 Konzertgäste bietet. Interessant fand ich, dass der Merchstand direkt im hinteren Bereich der Halle aufgebaut war. Außerdem gab es an der Hallenseite noch einen Fotoautomaten. Ob dieser während des Konzertes genutzt wurde, kann ich nicht sagen.
Pünktlich um 20 Uhr ging es mit dust los. Eine australische Post-Punk-Band, die neben der klassischen Besetzung aus Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug auch noch einen Saxofonisten dabei hatte. Der Auftritt der augenscheinlich noch ziemlich jungen Band hat mir gut gefallen. Dynamisch, druckvoll, mit abwechselndem Gesang der beiden Gitarristen. Alles auf den Punkt. Dazu gab es eine sehr ansprechende Lichtshow. Die 45 Minuten haben einen starken Eindruck hinterlassen.
Es gab eine halbe Stunde Umbaupause. Kurz nach 21:15 Uhr wurde es im Saal wieder dunkel und ein instrumentales Intro wurde abgespielt. Währenddessen kamen Interpol auf die Bühne und legten dann auch gleich mit "Next Exit", dem Opener ihres Jubiläumsalbums "Antics", los. Die zehn Songs des Albums wurden in genau der Reihenfolge der Titelliste gespielt. Ich habe jetzt keine wahnsinnig emotionale Verbindung zu dem Album, aber der Auftritt hat schon sehr viel Spaß gemacht. Die Band war ganz gut drauf. Frontmann Paul Banks hat zumindest die einzelnen Songs namentlich vorgestellt und sich brav beim Publikum bedankt. Das Publikum hat sich wiederum mit guter Stimmung und etwas Bewegung revanchiert. Die größte Euphorie gab es beim bekannten Hit "Slow Hands". Einziges Manko: Der Sound war ausbaufähig. Der Gesang war zu leise, die Gitarre von Daniel Kessler zu kratzig, der Bass etwas zu laut. Dadurch gab es ab und zu eine Spur zu viel Soundbrei. Schade, aber kein Drama.
Um 22 Uhr endete das "Antics"-Set mit "A Time to Be So Small", dem letzten Song des Albums. Daraufhin verließen Interpol die Bühne. Sie hatten aber vorher schon angekündigt, für weitere Songs wiederzukommen, was ein paar Minuten später nach einem erneuten instrumentalen Intro dann auch geschah. Im zweiten Teil des Konzertes gab es dann eine bunte Auswahl aus der Diskographie der Band. Darunter bekannte Hits wie "Pioneer to the Falls", "My Desire" und "All the Rage Back Home". Mit "Into the Night" ein Song des letzten Albums "The Other Side of Make-Believe". Und mit "Stay in Touch" auch eine kleine Rarität, die zuletzt 2019 live gespielt wurde.
Nach "Pace Is the Trick" verließ die Band abermals die Bühne, um dann noch ein letztes Mal für eine Zugabe zurückzukommen. Natürlich durfte "Obstacle 1" nicht fehlen. Ein würdiger Abschluss, der noch einmal für Begeisterung im Publikum sorgte. Dann war Schluss – nach etwa 100 Minuten Spielzeit.
Das war dann also meine Solo-Konzert-Premiere von Interpol. Nach der "Turn Out the Bright Lights"-Jubiläumsshow beim Berliner Pure&Crafted Festival 2017, die man vielleicht noch am ehesten als halbwegs reguläres Konzert betrachten könnte, war es bereits mein zweites Albumkonzert der Band. "Antics" war auf jeden Fall ein angemessener Rahmen für diese Premiere und für ein Indoor-Konzert. Ich kann mir gut vorstellen, die nächste Gelegenheit auch wieder mitzunehmen. Wahrscheinlich werden es davor aber erst wieder fünf Festivalauftritte.
Gestern bin ich noch in London und Hamburg gewesen, heute früh ging es dann weiter nach Köln. Das nächste Albumjubiläum war in meinem Kalender eingetragen: "Antics", das zweite Album der Rockband aus New York, feiert dieses Jahr seinen 20. Geburtstag. Zu diesem Anlass spielen Interpol das Album auf dieser Tour komplett.
Die Konzerte in Hamburg und Berlin in dieser Woche wären für mich eigentlich naheliegender gewesen. Meine Urlaubsplanung stand aber im Weg. Also ist es dann Köln geworden. Dafür musste relativ kurzfristig noch ein Ticket auf dem Zweitmarkt organisiert werden. Das Konzert war nämlich schon ausverkauft. Das hat aber zum Glück problemlos funktioniert.
Interpol sind wohl die Band, die ich bislang am häufigsten gesehen habe, ohne mich jemals wirklich aktiv darum bemüht zu haben. Fünf Konzerte der Band stehen schon in meiner Liste. Vier Festivalauftritte und ein Supportslot für The Smashing Pumpkins in diesem Sommer. Ich hatte die Band – obwohl ich sie ganz gerne höre – bislang noch nie im Rahmen eines Solo-Konzertes gesehen. Und auch noch nie in einer Indoor-Location. Höchste Zeit also, um das zu ändern.
Aus Mangel an anderen Aktivitäten war ich schon etwa eineinhalb Stunden vor Einlassbeginn am Carlswerk Victoria. Zu meiner Überraschung waren schon etwa 15 Menschen vor mir in der Schlange. Ich hatte die Zielgruppe eigentlich so eingeschätzt, dass die Leute frühestens zum Einlassbeginn kommen. Bis dahin hatte sich aber schon eine lange Schlange gebildet, welche weit an der Straße entlang verlief.
Wie in letzter Zeit so üblich, habe ich einen Platz ganz vorne mittig an der Absperrung zur Bühne bekommen. Dort habe ich dann gewartet, während sich die Halle um mich herum gefüllt hat. Das Carlswerk Victoria ist eine noch recht junge Konzertlocation in einer alten Industriehalle, die Platz für etwa 1.600 Konzertgäste bietet. Interessant fand ich, dass der Merchstand direkt im hinteren Bereich der Halle aufgebaut war. Außerdem gab es an der Hallenseite noch einen Fotoautomaten. Ob dieser während des Konzertes genutzt wurde, kann ich nicht sagen.
Pünktlich um 20 Uhr ging es mit dust los. Eine australische Post-Punk-Band, die neben der klassischen Besetzung aus Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug auch noch einen Saxofonisten dabei hatte. Der Auftritt der augenscheinlich noch ziemlich jungen Band hat mir gut gefallen. Dynamisch, druckvoll, mit abwechselndem Gesang der beiden Gitarristen. Alles auf den Punkt. Dazu gab es eine sehr ansprechende Lichtshow. Die 45 Minuten haben einen starken Eindruck hinterlassen.
Es gab eine halbe Stunde Umbaupause. Kurz nach 21:15 Uhr wurde es im Saal wieder dunkel und ein instrumentales Intro wurde abgespielt. Währenddessen kamen Interpol auf die Bühne und legten dann auch gleich mit "Next Exit", dem Opener ihres Jubiläumsalbums "Antics", los. Die zehn Songs des Albums wurden in genau der Reihenfolge der Titelliste gespielt. Ich habe jetzt keine wahnsinnig emotionale Verbindung zu dem Album, aber der Auftritt hat schon sehr viel Spaß gemacht. Die Band war ganz gut drauf. Frontmann Paul Banks hat zumindest die einzelnen Songs namentlich vorgestellt und sich brav beim Publikum bedankt. Das Publikum hat sich wiederum mit guter Stimmung und etwas Bewegung revanchiert. Die größte Euphorie gab es beim bekannten Hit "Slow Hands". Einziges Manko: Der Sound war ausbaufähig. Der Gesang war zu leise, die Gitarre von Daniel Kessler zu kratzig, der Bass etwas zu laut. Dadurch gab es ab und zu eine Spur zu viel Soundbrei. Schade, aber kein Drama.
Um 22 Uhr endete das "Antics"-Set mit "A Time to Be So Small", dem letzten Song des Albums. Daraufhin verließen Interpol die Bühne. Sie hatten aber vorher schon angekündigt, für weitere Songs wiederzukommen, was ein paar Minuten später nach einem erneuten instrumentalen Intro dann auch geschah. Im zweiten Teil des Konzertes gab es dann eine bunte Auswahl aus der Diskographie der Band. Darunter bekannte Hits wie "Pioneer to the Falls", "My Desire" und "All the Rage Back Home". Mit "Into the Night" ein Song des letzten Albums "The Other Side of Make-Believe". Und mit "Stay in Touch" auch eine kleine Rarität, die zuletzt 2019 live gespielt wurde.
Nach "Pace Is the Trick" verließ die Band abermals die Bühne, um dann noch ein letztes Mal für eine Zugabe zurückzukommen. Natürlich durfte "Obstacle 1" nicht fehlen. Ein würdiger Abschluss, der noch einmal für Begeisterung im Publikum sorgte. Dann war Schluss – nach etwa 100 Minuten Spielzeit.
Das war dann also meine Solo-Konzert-Premiere von Interpol. Nach der "Turn Out the Bright Lights"-Jubiläumsshow beim Berliner Pure&Crafted Festival 2017, die man vielleicht noch am ehesten als halbwegs reguläres Konzert betrachten könnte, war es bereits mein zweites Albumkonzert der Band. "Antics" war auf jeden Fall ein angemessener Rahmen für diese Premiere und für ein Indoor-Konzert. Ich kann mir gut vorstellen, die nächste Gelegenheit auch wieder mitzunehmen. Wahrscheinlich werden es davor aber erst wieder fünf Festivalauftritte.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am 05.10. (Samstag) in Hengelo in den Niederlanden bei Cauldron im Innocent. War einmal vor mehr als zehn Jahren in dem Laden. Damals wurden dort reihenweise top Hardcore Shows gebucht. Das hat nach meinem Gefühl etwas nachgelassen, aber ab und an landet das Booking immer noch Treffer. So auch an diesem Tag. Cauldron waren für drei Shows auf dem Festland, u.A. in Köln. Dort allerdings auf dem Euroblast Festival, wo sie die einzig interessante Band waren. Dann lieber der längere Weg nach Hengelo. Eigentlich sollte die Show um die 15 Euro kosten, doch kurzfristig, wurde angekündigt, dass es ne Free Show ist. Feine Sache. Schätze, es waren so 50-60 Leute vor Ort, darunter viele, die dort nach meinem Gefühl jede Show mitnehmen.
Tired Eyes – Band aus dem Raum Ostwestfalen, laut Aussage des Sängers die erste Show in den Niederlanden, kann sein, dass es sogar die erste Show außerhalb Deutschlands war, hab ich gerade nicht mehr so aufm Schirm. War leider sehr mau. Konnte keinen stringenten Sound erkennen. Breakdowns wie üblich bei Hardcore Bands, die ihren Sound noch suchen, völlig übertrieben. Da muss auf jeden Fall noch einiges an Arbeit reingesteckt werden.
Cauldron – Metalcore ist 2024 riesig, vielleicht so groß wie noch nie, leider nicht der in meinen Augen gute Metalcore und da gehören Cauldron auf jeden Fall dazu. Riffing ist stabil, Breakdowns fies. Dazu sowohl die Main als auch die Backing Vocals klasse. Es passt alles. Keine Ahnung, ob die Band Lust darauf hat, aber die könnten auf jeden Fall größer werden, wenn sie es drauf anlegen würde. Crowd war auch nach etwas lockerem Start voll drin. Harter, fairer Mosh, kein Stress. Show war viel besser als ich es erwartet habe. Bin glücklich nach Hause gefahren.
Tired Eyes – Band aus dem Raum Ostwestfalen, laut Aussage des Sängers die erste Show in den Niederlanden, kann sein, dass es sogar die erste Show außerhalb Deutschlands war, hab ich gerade nicht mehr so aufm Schirm. War leider sehr mau. Konnte keinen stringenten Sound erkennen. Breakdowns wie üblich bei Hardcore Bands, die ihren Sound noch suchen, völlig übertrieben. Da muss auf jeden Fall noch einiges an Arbeit reingesteckt werden.
Cauldron – Metalcore ist 2024 riesig, vielleicht so groß wie noch nie, leider nicht der in meinen Augen gute Metalcore und da gehören Cauldron auf jeden Fall dazu. Riffing ist stabil, Breakdowns fies. Dazu sowohl die Main als auch die Backing Vocals klasse. Es passt alles. Keine Ahnung, ob die Band Lust darauf hat, aber die könnten auf jeden Fall größer werden, wenn sie es drauf anlegen würde. Crowd war auch nach etwas lockerem Start voll drin. Harter, fairer Mosh, kein Stress. Show war viel besser als ich es erwartet habe. Bin glücklich nach Hause gefahren.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am 10.10. (Donnerstag) in Köln bei Russian Circles in der Kantine. Da findet im Moment leider viel zu viel statt. Raum an sich ist auch okay. Location liegt leider mitten im Nirgendwo und anscheinend gibt es jetzt immer ne Absperrung vor der Bühne. War an diesem Tag natürlich egal, aber mir graust vor Terror und Combust im Dezember. Show war ausverkauft. Freut mich für die Band.
REZN – Doom Metal, passender Support. Hat mir gut gefallen. Klar, so langsame Aufbauten sind nichts für alle, aber in diesem Ambiente hat die Band sicherlich einige Fans gewonnen. Vor allem der letzte Song hat mich ordentlich weggeblasen. Kleiner Minuspunkt dafür, dass das Saxophon zu wenig eingesetzt wurde. Hätte gerne mehr sein dürfen.
Russian Circles – Haben wie immer auf gewohnt sehr hohem Niveau abgeliefert. Gab sicherlich schon Shows, die mich mehr begeistert haben, aber gibt kaum eine Band, bei der ich in so regelmäßigen Abständen so zufrieden Locations verlasse. Mächtiger Post-Metal und das mit nur drei Mitgliedern. Drummer ist über jeden Zweifel erhaben. Gab drei Songs von der letzten Platte. Ansonsten ein guter Mix quer durch die Diskographie, kann mich an dieser Stelle nicht beklagen. Das Publikum war anstrengend. Ich stehe überhaupt nicht darauf, wenn bei Instrumental Musik geklatscht wird. Russian Circles haben dahingehend viele Parts, bei denen das möglich ist und die Crowd hat das gerne angenommen. Ich checks nicht so ganz, weil das für mich keine Musik ist, die Stimmung der Crowd erforderlich macht. Naja, ich bin ein grumpy old man. Show war trotzdem gut. Nächstes Jahr dann wieder.
REZN – Doom Metal, passender Support. Hat mir gut gefallen. Klar, so langsame Aufbauten sind nichts für alle, aber in diesem Ambiente hat die Band sicherlich einige Fans gewonnen. Vor allem der letzte Song hat mich ordentlich weggeblasen. Kleiner Minuspunkt dafür, dass das Saxophon zu wenig eingesetzt wurde. Hätte gerne mehr sein dürfen.
Russian Circles – Haben wie immer auf gewohnt sehr hohem Niveau abgeliefert. Gab sicherlich schon Shows, die mich mehr begeistert haben, aber gibt kaum eine Band, bei der ich in so regelmäßigen Abständen so zufrieden Locations verlasse. Mächtiger Post-Metal und das mit nur drei Mitgliedern. Drummer ist über jeden Zweifel erhaben. Gab drei Songs von der letzten Platte. Ansonsten ein guter Mix quer durch die Diskographie, kann mich an dieser Stelle nicht beklagen. Das Publikum war anstrengend. Ich stehe überhaupt nicht darauf, wenn bei Instrumental Musik geklatscht wird. Russian Circles haben dahingehend viele Parts, bei denen das möglich ist und die Crowd hat das gerne angenommen. Ich checks nicht so ganz, weil das für mich keine Musik ist, die Stimmung der Crowd erforderlich macht. Naja, ich bin ein grumpy old man. Show war trotzdem gut. Nächstes Jahr dann wieder.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am Samstag bei Sport in der Trompete, Bochum.
Den Abend eröffneten Poppy Wizard mit energiegeladenem Midwestern Emo. Der Auftakt war stimmig für den Hauptact und wurde vom Publikum auch entsprechend gut aufgenommen, wenngleich ich den Gesang noch sehr ausbaufähig fand
Danach kamen Im Wasser, der Grund für meinen Besuch. Ich könnte jetzt an dieser Stelle meine langjährige Freundschaft zu einem der Bandmitglieder voranstellen, das würde aber untergraben, dass ich den Post-Rock/Screamo sound der Band auch einfach mag und nicht nur aus freundschaftlichem Pflichtbewusstsein anwesend war. Daher für mich der erste von hoffentlich noch einigen Auftritten des Trios (live mit Unterstützung am Bass). Gespielt wurde alles, was die junge Diskographie hergibt (inkl. eines noch nicht auf Spotify veröffentlichen Songs) und wirkte schon sehr rund, schöne ausladende Post-Rock Riffs, durchbrochen von den mehrstimmig eingestreuten Textfetzen
Der Hauptact des Abends war dann eher Nebensache, aber trotzdem cool. Midwestern Emo der französischen Band Sport mit vielschichtigem Gesang. Anscheinend kommt nach fast zehn Jahren und einer fünfjährigen Pause bald neues Material, das hat mich allerdings gar nicht abgeholt. Für eine Wiederholung wird es wahrscheinlich nicht reichen, aber haben den Abend gut abgerundet.
Den Abend eröffneten Poppy Wizard mit energiegeladenem Midwestern Emo. Der Auftakt war stimmig für den Hauptact und wurde vom Publikum auch entsprechend gut aufgenommen, wenngleich ich den Gesang noch sehr ausbaufähig fand
Danach kamen Im Wasser, der Grund für meinen Besuch. Ich könnte jetzt an dieser Stelle meine langjährige Freundschaft zu einem der Bandmitglieder voranstellen, das würde aber untergraben, dass ich den Post-Rock/Screamo sound der Band auch einfach mag und nicht nur aus freundschaftlichem Pflichtbewusstsein anwesend war. Daher für mich der erste von hoffentlich noch einigen Auftritten des Trios (live mit Unterstützung am Bass). Gespielt wurde alles, was die junge Diskographie hergibt (inkl. eines noch nicht auf Spotify veröffentlichen Songs) und wirkte schon sehr rund, schöne ausladende Post-Rock Riffs, durchbrochen von den mehrstimmig eingestreuten Textfetzen
Der Hauptact des Abends war dann eher Nebensache, aber trotzdem cool. Midwestern Emo der französischen Band Sport mit vielschichtigem Gesang. Anscheinend kommt nach fast zehn Jahren und einer fünfjährigen Pause bald neues Material, das hat mich allerdings gar nicht abgeholt. Für eine Wiederholung wird es wahrscheinlich nicht reichen, aber haben den Abend gut abgerundet.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am 12.10 (Samstag) in Frankfurt bei Godspeed You! Black Emperor im Zoom. Es war für mich das sinnvollste Tourdate, da die Shows in Amsterdam und Brüssel unter der Woche waren und das arbeitstechnisch momentan für mich schwer bis gar nicht möglich ist. Also Frankfurt, am Tag der Show gemerkt, dass am selben Tag im Stadion der Eintracht das größte MMA-Event Deutschlands stattfinden sollte. Im Hauptkampf ein Hells Angel, der mit Live-Performance von GZUZ einläuft, gegen einen Ex-Hooligan mit überstochenem Tattoo eines Rudolf Heß Zitats, der mit Onkelz Mucke einläuft. Also eine grundsympathische Veeranstaltung. Hatte etwas Bangen bzgl. unangenehmer Fans, die einem über den Weg laufen, aber die Location lag im Nirgendwo und man hat davon nichts mitbekommen. Location hat mir gut gefallen. Bühne war für die Band vielleicht einen Ticken zu klein, aber sonst kann ich nicht klagen, gerne wieder.
Mat Ball – Nicht zu verwechseln mit der Hardcore Band Madball. War ein einzelner Dude, der soliden Drone zum Besten gegeben hat. Godspeed You! Black Emperor waren noch nie für große Supports bekannt. In der Regel ist es jemand aus dem Umfeld von Constellation Records, oft auch Solo Künstler*innen. Der Herr machte dabei keine Ausnahme. War in Ordnung zum Warmwerden.
Godspeed You! Black Emperor – Post-Rock hat in den letzten Jahren für mich auf jeden Fall an Stellenwert verloren. Ewig keine junge Band mehr entdeckt, die mich wirklich begeistert. Bei den alten stagnieren auch einige. Godspeed You! Black Emperor können mich aber weiterhin begeistern. Es kennen sicher alle hier das Gefühl, dass man nach zig Konzerten etwas abstumpft, aber ab und an fühlen sich dann Shows nach etwas Besonderem an. Bei dieser Band ist es bei mir jedes Mal der Fall. Die Jugend würde sagen, die Band hat Aura. Als Opener gab es wie üblich „Hope Drone“, alle Mitglieder kommen dabei nacheinander auf die Bühne, setzen nach und nach ein, langsame Aufbauten. Man muss geduldig sein, wird aber immer belohnt. Es gab viele Songs von der neuen Platte, habe nichts anderes erwartet, wobei das für mich eher zweitrangig ist. Klar, mein Traumset würde wohl primär aus Songs von „Lift Your Skinny Fists Like Antennas to Heaven“, „F♯A♯∞“ und der „Slow Riot for New Zerø Kanada“ EP bestehen, aber im Endeffekt klappt die Show für mich jedes Mal, unabhängig von der Setlist. Highlight war trotzdem „The Sad Mafioso“, mit dem das Set abgeschlossen wurde. Untermalt wurde alles wie immer von Videos, dieses Mal relativ viel in Farbe. Bei meinen bisherigen Shows waren es ausschließlich Schwarz-Weiß Videos. Crowd war auch in Ordnung. Keine nervigen Menschen in meinem Umfeld. Spielzeit fast zwei Stunden. Das Set wurde genauso beendet wie es begonnen hat. Nach und nach verlassen die Mitglieder die Bühne bis nur noch ein Dröhnen zu vernehmen ist. Zwei Mitglieder kommen im Anschluss nochmal auf die Bühne und stellen alle Verstärker aus, keine Zugabe, es würde nicht zur Darstellung der Band passen. Es war wieder fantastisch, ich habe nichts anderes erwartet.
Mat Ball – Nicht zu verwechseln mit der Hardcore Band Madball. War ein einzelner Dude, der soliden Drone zum Besten gegeben hat. Godspeed You! Black Emperor waren noch nie für große Supports bekannt. In der Regel ist es jemand aus dem Umfeld von Constellation Records, oft auch Solo Künstler*innen. Der Herr machte dabei keine Ausnahme. War in Ordnung zum Warmwerden.
Godspeed You! Black Emperor – Post-Rock hat in den letzten Jahren für mich auf jeden Fall an Stellenwert verloren. Ewig keine junge Band mehr entdeckt, die mich wirklich begeistert. Bei den alten stagnieren auch einige. Godspeed You! Black Emperor können mich aber weiterhin begeistern. Es kennen sicher alle hier das Gefühl, dass man nach zig Konzerten etwas abstumpft, aber ab und an fühlen sich dann Shows nach etwas Besonderem an. Bei dieser Band ist es bei mir jedes Mal der Fall. Die Jugend würde sagen, die Band hat Aura. Als Opener gab es wie üblich „Hope Drone“, alle Mitglieder kommen dabei nacheinander auf die Bühne, setzen nach und nach ein, langsame Aufbauten. Man muss geduldig sein, wird aber immer belohnt. Es gab viele Songs von der neuen Platte, habe nichts anderes erwartet, wobei das für mich eher zweitrangig ist. Klar, mein Traumset würde wohl primär aus Songs von „Lift Your Skinny Fists Like Antennas to Heaven“, „F♯A♯∞“ und der „Slow Riot for New Zerø Kanada“ EP bestehen, aber im Endeffekt klappt die Show für mich jedes Mal, unabhängig von der Setlist. Highlight war trotzdem „The Sad Mafioso“, mit dem das Set abgeschlossen wurde. Untermalt wurde alles wie immer von Videos, dieses Mal relativ viel in Farbe. Bei meinen bisherigen Shows waren es ausschließlich Schwarz-Weiß Videos. Crowd war auch in Ordnung. Keine nervigen Menschen in meinem Umfeld. Spielzeit fast zwei Stunden. Das Set wurde genauso beendet wie es begonnen hat. Nach und nach verlassen die Mitglieder die Bühne bis nur noch ein Dröhnen zu vernehmen ist. Zwei Mitglieder kommen im Anschluss nochmal auf die Bühne und stellen alle Verstärker aus, keine Zugabe, es würde nicht zur Darstellung der Band passen. Es war wieder fantastisch, ich habe nichts anderes erwartet.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Die Angst hätte ich dir auch nehmen können. Das zoom ist nach seinem Umzug das für Frankfurt, was die Kantine für Köln ist. Da war der alte Standort direkt an der Konsti deutlich attraktiver. Bei ausverkauften Konzerten ist die Anfahrt mit der Straßenbahn auch immer super anstrengend, weil deren Taktung gar nicht für so viele Menschen ausgelegt ist. Die Größe der Bühne ist mir noch nicht negativ aufgefallen, wobei ich mir dort auch meistens Rap-Acts anschaue (die Anlaufstelle Nr. 1 im Rhein-Main-Gebiet). Mich stört eher die viel zu niedrige Bühne, aber das dürfte dich ja eher weniger belasten.SammyJankis hat geschrieben: ↑Di 29. Okt 2024, 21:18Ich war am 12.10 (Samstag) in Frankfurt bei Godspeed You! Black Emperor im Zoom. Es war für mich das sinnvollste Tourdate, da die Shows in Amsterdam und Brüssel unter der Woche waren und das arbeitstechnisch momentan für mich schwer bis gar nicht möglich ist. Also Frankfurt, am Tag der Show gemerkt, dass am selben Tag im Stadion der Eintracht das größte MMA-Event Deutschlands stattfinden sollte. Im Hauptkampf ein Hells Angel, der mit Live-Performance von GZUZ einläuft, gegen einen Ex-Hooligan mit überstochenem Tattoo eines Rudolf Heß Zitats, der mit Onkelz Mucke einläuft. Also eine grundsympathische Veeranstaltung. Hatte etwas Bangen bzgl. unangenehmer Fans, die einem über den Weg laufen, aber die Location lag im Nirgendwo und man hat davon nichts mitbekommen. Location hat mir gut gefallen. Bühne war für die Band vielleicht einen Ticken zu klein, aber sonst kann ich nicht klagen, gerne wieder.
Danke auch für den MMA-Background. Hab zwar keine Ahnung davon und auch keine Bestrebung, daran etwas zu ändern, aber wurde wochenlang in meinem Fitness-Studio mit Werbung zu diesem Kampf zugeballert. Scheinen ja sympathische Zeitgenossen zu sein. War aber selbst an dem Abend in Bornheim unterwegs und hab von dem Event nix mitbekommen. Sowas verläuft sich eigentlich ganz gut.
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gestern bei Ms. Lauryn Hill & The Fugees in der Uber Arena in Berlin.
Eigentlich stand diese Tour von Anfang an unter keinen guten Vorzeichen. Drei Deutschlandkonzerte in großen Arenen, sehr hohe Ticketpreise und das mit nur drei Monaten Vorlauf – die Konzerte wurden nämlich erst Ende Juli angekündigt. Außerdem wurde die vorhergehende US-Tour kurzfristig abgesagt, die eigentlich schon 2021 stattfinden sollte und aufgrund der Corona-Pandemie bereits zweimal verschoben werden musste. Und als Kirsche auf der Sahne hat Pras Michel, Gründungsmitglied der Fugees, dann noch kürzlich seine Bandkollegin Lauryn Hill verklagt. Genug Gründe also, dass das alles eigentlich gar nicht funktionieren konnte.
Ich habe verständlicherweise entsprechend lange mit dem Ticketkauf gewartet. Denn eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass diese Tour tatsächlich stattfindet. Der Vorverkauf lief auch nicht sonderlich gut, sodass der Saalplan bei Eventim bis zuletzt noch etliche Tickets der besseren Preiskategorien im Angebot hatte. Der Oberrang in der Uber Arena stand gar nicht erst zum Verkauf. Als vor zwei Wochen dann aber überraschenderweise das erste Deutschlandkonzert in Köln wirklich stattgefunden hat, die Setlist ganz vielversprechend aussah und kurz darauf noch ein paar richtig gute Tickets für Unterrang-Sitzplätze in Berlin bei Eventim aufgetaucht sind, habe ich letztendlich doch zugeschlagen.
So stand ich dann pünktlich zum Einlassbeginn um 18:30 Uhr an der Uber Arena, musste mich mit dem Einlass aber noch einige Minuten gedulden. Es gab wohl irgendwelche Verzögerungen – zumindest wurde das von der automatischen Stimme aus der Arena im Sekundentakt so durchgesagt. Es blieb also weiterhin spannend. Der Einlass begann dann aber etwas später und gegen 19 Uhr hatte ich schon meinen Gangplatz im seitlichen Unterrang in Bühnennähe eingenommen. Optimale Sicht, da hatte sich das Warten mit dem Ticketkauf gelohnt.
Während sich die Arena sehr schleppend füllte, sorgte eine namenlose DJane von Beginn an für die musikalische Untermalung. Es gab Hip Hop, R'n'B, Reggae, Afrobeat... Passend zum Abend, aber nicht weiter der Rede wert. Das Bühnenbild stand derweil schon. Eine große Videoleinwand, davor viele Instrumente für eine große Band und einige Schirme, die die Kulisse optisch abrundeten.
Im Viertelstundentakt habe ich eigentlich damit gerechnet, dass das DJ-Set zum Ende kommt und das Konzert beginnt. Das ist aber eine lange Zeit nicht passiert. Erst kurz vor 21 Uhr hat die DJane ihr Set beendet und den Platz am Pult geräumt, um – Überraschung! – von der nächsten DJane abgelöst zu werden. Diesmal gab es auch einen Namen. DJ Reborn hat sich als offizielle Tour-DJane vorgestellt und angekündigt, dass es bis zum Auftritt der "Queen" Ms. Lauryn Hill noch etwas dauern werde und sie bis dahin mit ihrem Set für gute Stimmung sorgen werde. Das hat sie dann auch gemacht. Musikalisch ging es ähnlich wie bei ihrer Vorgängerin weiter – mit dem Unterschied, dass sie zwischendurch immer wieder Ansagen zum aktuellen Stand ihrer "Queen" gemacht hat und das Publikum unterhalten hat. Obwohl es langsam recht spät wurde, hat das Publikum das Set gut angenommen und war offensichtlich in Tanzlaune. Die Arena war mittlerweile auch gut gefüllt. Innenraum und FOS-Bereich waren voll, der Unterrang war auch gut besetzt.
Je später es wurde, desto mehr hatte ich schon die Befürchtung, dass das Konzert gar nicht mehr stattfindet. Vor allem in den USA ist es in der Vergangenheit ja wohl öfter schon vorgekommen, dass Lauryn Hill kurzfristig nicht in Konzertstimmung war und es zu Absagen kam. Die Sorge war allerdings unbegründet. Kurz vor 22 Uhr hat DJ Reborn ihr Set beendet und Ms. Lauryn Hill angekündigt. Die kam dann auch unter großem Jubel mit ihrer Band auf die Bühne.
Der Auftritt war dann von der ersten Sekunde an sehr stark und energiegeladen. Die Euphorie in der Arena war trotz der langen Wartezeit groß. Lauryn Hill und ihre Band haben im ersten Teil hauptsächlich Songs ihres Albums "The Miseducation of Lauryn Hill" dargeboten. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem Sohn YG Marley, Enkel der Reggae-Legende Bob Marley. Im zweiten Teil kam dann ihr anderer Sohn Zion Marley auf die Bühne, der sie abgelöst hat und eigene Songs sowie Coversongs seines berühmten Großvaters gespielt hat. Da ich mit Reggae wirklich nicht viel anfangen kann, war das der Teil des Abends, der mir am wenigsten zugesagt hat. Als Lauryn Hill wieder auf die Bühne kam, gab es noch weitere Songs von und mit Fatoumata Diawara und YG Marley, bis die erste Konzerthälfte mit "Ex-Factor" und "Doo Wop (That Thing)" abgeschlossen wurde. Ein wilder Ritt.
Für die zweite Hälfte des Abends kündigte Lauryn Hill unter tosendem Applaus dann einen ihrer besten Freunde an: Wyclef Jean kam auf die Bühne, um gemeinsam mit ihr den Fugees-Teil des Konzertes zu eröffnen. Das dritte Bandmitglied der Hip-Hop-Legenden, Pras Michel, war erwartungsgemäß nicht dabei. Der Auftritt der Fugees war dann mein Highlight des Abends. Auch hier war es trotz der mittlerweile fortgeschrittenen Zeit ein sehr intensives Konzert mit den Hits der Bands ("How Many Mics", "Zealots"), Coversongs und einem Solo-Teil von Wyclef Jean. Für das Finale kam Ms. Lauryn Hill dann wieder auf die Bühne, um den Abend mit den großen Fugees-Hits "Killing Me Softly", "Ready or Not" und "Fu-Gee-La" zu beenden. Das hat schon sehr viel Spaß gemacht.
Kurz vor Mitternacht, nach etwa zwei Stunden Spielzeit, war der Abend vorbei. Dafür, dass ich lange Zeit gar nicht damit gerechnet hatte, dass das Konzert überhaupt stattfindet und auch an dem Abend die Unsicherheit darüber lange präsent war, war es am Ende doch eine wirklich starke Geschichte.
Eigentlich stand diese Tour von Anfang an unter keinen guten Vorzeichen. Drei Deutschlandkonzerte in großen Arenen, sehr hohe Ticketpreise und das mit nur drei Monaten Vorlauf – die Konzerte wurden nämlich erst Ende Juli angekündigt. Außerdem wurde die vorhergehende US-Tour kurzfristig abgesagt, die eigentlich schon 2021 stattfinden sollte und aufgrund der Corona-Pandemie bereits zweimal verschoben werden musste. Und als Kirsche auf der Sahne hat Pras Michel, Gründungsmitglied der Fugees, dann noch kürzlich seine Bandkollegin Lauryn Hill verklagt. Genug Gründe also, dass das alles eigentlich gar nicht funktionieren konnte.
Ich habe verständlicherweise entsprechend lange mit dem Ticketkauf gewartet. Denn eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass diese Tour tatsächlich stattfindet. Der Vorverkauf lief auch nicht sonderlich gut, sodass der Saalplan bei Eventim bis zuletzt noch etliche Tickets der besseren Preiskategorien im Angebot hatte. Der Oberrang in der Uber Arena stand gar nicht erst zum Verkauf. Als vor zwei Wochen dann aber überraschenderweise das erste Deutschlandkonzert in Köln wirklich stattgefunden hat, die Setlist ganz vielversprechend aussah und kurz darauf noch ein paar richtig gute Tickets für Unterrang-Sitzplätze in Berlin bei Eventim aufgetaucht sind, habe ich letztendlich doch zugeschlagen.
So stand ich dann pünktlich zum Einlassbeginn um 18:30 Uhr an der Uber Arena, musste mich mit dem Einlass aber noch einige Minuten gedulden. Es gab wohl irgendwelche Verzögerungen – zumindest wurde das von der automatischen Stimme aus der Arena im Sekundentakt so durchgesagt. Es blieb also weiterhin spannend. Der Einlass begann dann aber etwas später und gegen 19 Uhr hatte ich schon meinen Gangplatz im seitlichen Unterrang in Bühnennähe eingenommen. Optimale Sicht, da hatte sich das Warten mit dem Ticketkauf gelohnt.
Während sich die Arena sehr schleppend füllte, sorgte eine namenlose DJane von Beginn an für die musikalische Untermalung. Es gab Hip Hop, R'n'B, Reggae, Afrobeat... Passend zum Abend, aber nicht weiter der Rede wert. Das Bühnenbild stand derweil schon. Eine große Videoleinwand, davor viele Instrumente für eine große Band und einige Schirme, die die Kulisse optisch abrundeten.
Im Viertelstundentakt habe ich eigentlich damit gerechnet, dass das DJ-Set zum Ende kommt und das Konzert beginnt. Das ist aber eine lange Zeit nicht passiert. Erst kurz vor 21 Uhr hat die DJane ihr Set beendet und den Platz am Pult geräumt, um – Überraschung! – von der nächsten DJane abgelöst zu werden. Diesmal gab es auch einen Namen. DJ Reborn hat sich als offizielle Tour-DJane vorgestellt und angekündigt, dass es bis zum Auftritt der "Queen" Ms. Lauryn Hill noch etwas dauern werde und sie bis dahin mit ihrem Set für gute Stimmung sorgen werde. Das hat sie dann auch gemacht. Musikalisch ging es ähnlich wie bei ihrer Vorgängerin weiter – mit dem Unterschied, dass sie zwischendurch immer wieder Ansagen zum aktuellen Stand ihrer "Queen" gemacht hat und das Publikum unterhalten hat. Obwohl es langsam recht spät wurde, hat das Publikum das Set gut angenommen und war offensichtlich in Tanzlaune. Die Arena war mittlerweile auch gut gefüllt. Innenraum und FOS-Bereich waren voll, der Unterrang war auch gut besetzt.
Je später es wurde, desto mehr hatte ich schon die Befürchtung, dass das Konzert gar nicht mehr stattfindet. Vor allem in den USA ist es in der Vergangenheit ja wohl öfter schon vorgekommen, dass Lauryn Hill kurzfristig nicht in Konzertstimmung war und es zu Absagen kam. Die Sorge war allerdings unbegründet. Kurz vor 22 Uhr hat DJ Reborn ihr Set beendet und Ms. Lauryn Hill angekündigt. Die kam dann auch unter großem Jubel mit ihrer Band auf die Bühne.
Der Auftritt war dann von der ersten Sekunde an sehr stark und energiegeladen. Die Euphorie in der Arena war trotz der langen Wartezeit groß. Lauryn Hill und ihre Band haben im ersten Teil hauptsächlich Songs ihres Albums "The Miseducation of Lauryn Hill" dargeboten. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem Sohn YG Marley, Enkel der Reggae-Legende Bob Marley. Im zweiten Teil kam dann ihr anderer Sohn Zion Marley auf die Bühne, der sie abgelöst hat und eigene Songs sowie Coversongs seines berühmten Großvaters gespielt hat. Da ich mit Reggae wirklich nicht viel anfangen kann, war das der Teil des Abends, der mir am wenigsten zugesagt hat. Als Lauryn Hill wieder auf die Bühne kam, gab es noch weitere Songs von und mit Fatoumata Diawara und YG Marley, bis die erste Konzerthälfte mit "Ex-Factor" und "Doo Wop (That Thing)" abgeschlossen wurde. Ein wilder Ritt.
Für die zweite Hälfte des Abends kündigte Lauryn Hill unter tosendem Applaus dann einen ihrer besten Freunde an: Wyclef Jean kam auf die Bühne, um gemeinsam mit ihr den Fugees-Teil des Konzertes zu eröffnen. Das dritte Bandmitglied der Hip-Hop-Legenden, Pras Michel, war erwartungsgemäß nicht dabei. Der Auftritt der Fugees war dann mein Highlight des Abends. Auch hier war es trotz der mittlerweile fortgeschrittenen Zeit ein sehr intensives Konzert mit den Hits der Bands ("How Many Mics", "Zealots"), Coversongs und einem Solo-Teil von Wyclef Jean. Für das Finale kam Ms. Lauryn Hill dann wieder auf die Bühne, um den Abend mit den großen Fugees-Hits "Killing Me Softly", "Ready or Not" und "Fu-Gee-La" zu beenden. Das hat schon sehr viel Spaß gemacht.
Kurz vor Mitternacht, nach etwa zwei Stunden Spielzeit, war der Abend vorbei. Dafür, dass ich lange Zeit gar nicht damit gerechnet hatte, dass das Konzert überhaupt stattfindet und auch an dem Abend die Unsicherheit darüber lange präsent war, war es am Ende doch eine wirklich starke Geschichte.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am 13.10. (Sonntag) in Essen bei Foreseen im Don't Panic. War ne Nachmittagsshow. Beginn gegen 17 Uhr, Ende vor 20 Uhr. Ich brauche mehr von solchen Shows und kenne auch niemanden, der Gegenteiliges behauptet. Ist einfach ne entspannte Sache aufn Sonntag. Leider war die Show schlechter besucht als ich es erwartet hatte. Schätze es waren so 60 Zahlende am Start.
Mortal Form – Die härteste Band, die momentan aus der Mannheim Ecke kommt. Gucke ich jedes Mal gerne, Hardcore mit wohl dosierten Metal-Anleihen. Eine Passage in einem Song ist offensichtlich von Merauder geklaut, aber wer kann es Ihnen verübeln. Zeigt auch ganz gut, in welche Richtung der Sound gehen soll. Bewegung gab es vereinzelt, aber sicherlich schon heftigere Reaktionen gesehen. Solider Beginn.
Hostile – Hardcore mit etwas Black Metal. Spielen immer ewig lang, alles klingt irgendwie gleich. Es gibt mir gar nichts, auch nach 10-15 mal sehen nicht. Man kann an dieser Stelle nicht behaupten, dass ich der Band keine Chancen gegeben hätte. Bin nach der Hälfte rausgegangen.
Foreseen – Waren zu Beginn des Jahres als Support von Frozen Soul nebenan im Turock. Es hätte mich nicht gewundert, wenn einige Kuttenträger dort auf die Band aufmarksam geworden wären und nun die Band weiter supporten, aber dem war nicht so. Durchweg ne Hardcore Crowd. Sound ist hier natürlich stark metallisch geprägt, astrein. Die hätten mehr Zuschauer*innen verdient. Vor der Bühne gab es mehr Bewegung als zuvor, aber es war ein ruhiger Abend. Allerdings gehören Foreseen zu der Sorte Hardcore Bands, die in meinen Augen auch auf größeren Bühnen funktionieren und nicht so stark auf Reaktionen der Crowd angewiesen sind. War insgesamt ein runder Abend.
Mortal Form – Die härteste Band, die momentan aus der Mannheim Ecke kommt. Gucke ich jedes Mal gerne, Hardcore mit wohl dosierten Metal-Anleihen. Eine Passage in einem Song ist offensichtlich von Merauder geklaut, aber wer kann es Ihnen verübeln. Zeigt auch ganz gut, in welche Richtung der Sound gehen soll. Bewegung gab es vereinzelt, aber sicherlich schon heftigere Reaktionen gesehen. Solider Beginn.
Hostile – Hardcore mit etwas Black Metal. Spielen immer ewig lang, alles klingt irgendwie gleich. Es gibt mir gar nichts, auch nach 10-15 mal sehen nicht. Man kann an dieser Stelle nicht behaupten, dass ich der Band keine Chancen gegeben hätte. Bin nach der Hälfte rausgegangen.
Foreseen – Waren zu Beginn des Jahres als Support von Frozen Soul nebenan im Turock. Es hätte mich nicht gewundert, wenn einige Kuttenträger dort auf die Band aufmarksam geworden wären und nun die Band weiter supporten, aber dem war nicht so. Durchweg ne Hardcore Crowd. Sound ist hier natürlich stark metallisch geprägt, astrein. Die hätten mehr Zuschauer*innen verdient. Vor der Bühne gab es mehr Bewegung als zuvor, aber es war ein ruhiger Abend. Allerdings gehören Foreseen zu der Sorte Hardcore Bands, die in meinen Augen auch auf größeren Bühnen funktionieren und nicht so stark auf Reaktionen der Crowd angewiesen sind. War insgesamt ein runder Abend.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am 18.10. (Freitag) in Köln auf der Giver Release Show im AZ. Erste Hardcore Show im AZ seit 2018 oder so, die Location ist dahingehend ziemlich tot. Wie man hört gab es da auch immer Diskussionen bzgl Mosh. Auch generell sind Shows dort weniger geworden. Dafür steigt nach meinem Empfinden die Zahl der Partys. Für die Release Show der Kölner Hardcore Band Giver wurde allerdings eine Ausnahme gemacht. Im Zuge des Aufschwungs des NRW Hardcores sind auch einige Bands wieder aus der Versenkung aufgetaucht, bei denen ich mir sicher war, dass sie sich still und heimlich aufgelöst haben. Giver gehören dazu, gibt aber nun sogar ein neues Album. Show war gut besucht, schwer abzuschätzen wie gut, weil auch ne Menge Leute nur abgehangen haben auf dem großen Außengelände.
Wedding Songs – Band aus Köln. Sound ging in Richtung Post-Punk. War ganz cool. Sänger durchaus charismatischer Zeitgenosse. An den Drums saß ein Dude, der gefühlt in 2/3 aller guten, deutschen Hardcore Bands der letzten zehn Jahre spielt oder gespielt hat. Hier gab es was ganz anderes. Solider Start in den Abend.
Sabotage – Erste Show, Namen vorher noch nie gehört, aber werden natürlich ausgecheckt und es war klasse. Schön schneller Hardcore, die EP hätte so auf Quality Control erscheinen können. In UK würden diesen Leute zu diesem Sound völlig steil gehen. Im AZ ging es natürlich gesitteter zur Sache, kaum Bewegung. Band hat trotzdem Eindruck bei mir hinterlassen. Ging auch allen so, mit denen ich mir später unterhalten habe. Band wird im Auge behalten.
Desire Line – Vielleicht die beste Emo Band aus Deutschland momentan. Gefällt mir von mal zu mal gucken besser. Auch an diesem Tag das Highlight des Abends für mich und ein guter Tagesabschluss.
Giver – Habe vorher den Heimweg angetreten. Die Band hat mich nie überzeugt und da war mindestens eine Stunde früher im Bett sein die reizvollere Option.
Wedding Songs – Band aus Köln. Sound ging in Richtung Post-Punk. War ganz cool. Sänger durchaus charismatischer Zeitgenosse. An den Drums saß ein Dude, der gefühlt in 2/3 aller guten, deutschen Hardcore Bands der letzten zehn Jahre spielt oder gespielt hat. Hier gab es was ganz anderes. Solider Start in den Abend.
Sabotage – Erste Show, Namen vorher noch nie gehört, aber werden natürlich ausgecheckt und es war klasse. Schön schneller Hardcore, die EP hätte so auf Quality Control erscheinen können. In UK würden diesen Leute zu diesem Sound völlig steil gehen. Im AZ ging es natürlich gesitteter zur Sache, kaum Bewegung. Band hat trotzdem Eindruck bei mir hinterlassen. Ging auch allen so, mit denen ich mir später unterhalten habe. Band wird im Auge behalten.
Desire Line – Vielleicht die beste Emo Band aus Deutschland momentan. Gefällt mir von mal zu mal gucken besser. Auch an diesem Tag das Highlight des Abends für mich und ein guter Tagesabschluss.
Giver – Habe vorher den Heimweg angetreten. Die Band hat mich nie überzeugt und da war mindestens eine Stunde früher im Bett sein die reizvollere Option.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war gerade bei The Marías in Berlin. Die Band ist aktuell auf ihrer ersten großen Europatour und sämtliche Konzerte sind seit Wochen ausverkauft gewesen. Die Show im Kesselhaus auf dem Gelände der Kulturbrauerei wurde auch nicht hochverlegt. So gab es noch einen halbwegs intimen Rahmen für die erste Deutschlandshow. Der Ticketpreis war mit knapp 30€ auch sehr fair für die heutige Zeit. Ich befürchte beim nächsten Mal dürften das schon andere Ausmaße sein.
Den Abend hat Winter eröffnet. Es gab einen Mix aus Dream-Pop und Shoegaze, der auch ordentlich bei dem sehr jungen Publikum ankam. Ich frage mich immer noch, wie gerade dieser Sound aktuell im Trend liegt. Der Auftritt war für eine halbe Stunde eine stimmige Eröffnung. Nach einer relativ langen Umbaupause kam die Band auf die Bühne. Sängerin María Zardoya setzte sich auf einen Hocker. Grund dafür war eine Lebensmittelvergiftung, die sie sich am Vortag in München zugezogen hatte. Sie wollte aber trotzdem unbedingt die Show durchziehen. Respekt davor. Ich fühlte mich angesprochen als sie meinte, dass u.a. die weite Anreise von einigen Fans Grund dafür war. In Zeiten von vielen kurzfristigen Konzertabsagen fand ich das echt gut, auch wenn ich bei den Bedingungen eine Absage nachvollziehen hätte können.
Das Konzert war trotz der Umstände richtig gut und in dem gekürzten Set mit knapp 70 Minuten Spielzeit ohne irgendwelches Zugabengehabe wurde alles gespielt, was ich mir gewünscht habe. Leider ist das Exit Music-Cover rausgeflogen, dafür gab es Lovefool in einem wunderbar tanzbaren Abschnitt. Generell schafft es die Band einen sehr schönen verträumten, aber dennoch dynamischen und breiten Sound zu schaffen. Live wurde das gerade durch die fünfköpfige Band richtig gut umgesetzt. Der Einsatz von der Trompete wurde immer ordentlich abgefeiert. Ein minimaler Einsatz von Bläsern kann schon echt gut kommen. Es wurde auch ganz kurz politisch als der gemeinsame Song mit Bad Bunny angekündigt wurde. María ist ebenfalls auf Puerto Rico geboren und hat deshalb ein paar Worte zur aktuellen Situation in den USA verloren. Zum Schluss wurden mit No One Noticed und Cariño die beiden größten Songs der Band gespielt. Ein sehr toller Abschluss von einem ganz besonderen Konzert. Zum Abschluss kann ich nur noch mal empfehlen Submarine zu hören. Es ist wirklich eines der besten Alben des Jahres von einer sehr sympathischen Band.
Den Abend hat Winter eröffnet. Es gab einen Mix aus Dream-Pop und Shoegaze, der auch ordentlich bei dem sehr jungen Publikum ankam. Ich frage mich immer noch, wie gerade dieser Sound aktuell im Trend liegt. Der Auftritt war für eine halbe Stunde eine stimmige Eröffnung. Nach einer relativ langen Umbaupause kam die Band auf die Bühne. Sängerin María Zardoya setzte sich auf einen Hocker. Grund dafür war eine Lebensmittelvergiftung, die sie sich am Vortag in München zugezogen hatte. Sie wollte aber trotzdem unbedingt die Show durchziehen. Respekt davor. Ich fühlte mich angesprochen als sie meinte, dass u.a. die weite Anreise von einigen Fans Grund dafür war. In Zeiten von vielen kurzfristigen Konzertabsagen fand ich das echt gut, auch wenn ich bei den Bedingungen eine Absage nachvollziehen hätte können.
Das Konzert war trotz der Umstände richtig gut und in dem gekürzten Set mit knapp 70 Minuten Spielzeit ohne irgendwelches Zugabengehabe wurde alles gespielt, was ich mir gewünscht habe. Leider ist das Exit Music-Cover rausgeflogen, dafür gab es Lovefool in einem wunderbar tanzbaren Abschnitt. Generell schafft es die Band einen sehr schönen verträumten, aber dennoch dynamischen und breiten Sound zu schaffen. Live wurde das gerade durch die fünfköpfige Band richtig gut umgesetzt. Der Einsatz von der Trompete wurde immer ordentlich abgefeiert. Ein minimaler Einsatz von Bläsern kann schon echt gut kommen. Es wurde auch ganz kurz politisch als der gemeinsame Song mit Bad Bunny angekündigt wurde. María ist ebenfalls auf Puerto Rico geboren und hat deshalb ein paar Worte zur aktuellen Situation in den USA verloren. Zum Schluss wurden mit No One Noticed und Cariño die beiden größten Songs der Band gespielt. Ein sehr toller Abschluss von einem ganz besonderen Konzert. Zum Abschluss kann ich nur noch mal empfehlen Submarine zu hören. Es ist wirklich eines der besten Alben des Jahres von einer sehr sympathischen Band.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war am letzte Woche Dienstag in Düsseldorf bei Imposter im Jugendkulturcafe Franzmann. Showtermin war ungünstig, da am selben das Tourpackage rund um Speed in Köln gespielt hat. Meine Wahl fiel aus Supportgründen auf die kleine Show. Das große Tourpackage wurde dann diese Woche in Eindhoven geguckt. Perfekt gelaufen für mich. Ich schätze, es waren so 60 Zahlende am Start.
Thrufall – Letztes Jahr gefühlt alle 2-3 Wochen in der Heimatstadt Düsseldorf gespielt, dieses Jahr hat man sich rar gemacht. Show war gut, sicherlich schon besser gesehen, aber die Shows auf den Hofmosh Veranstaltungen hatten jedes Mal einen besonderen Vibe. Habe das Gefühl, dass die alten Songs vermehrt ausgelassen werden und die Band sich weiterentwickelt, das gefällt. Die Crowd war auch ganz gut dabei, aber es ging noch recht gesittet zur Sache.
Bodybag – Waren erst vor einem Monat in Düsseldorf, damals als Support von Splitknuckle. Das Visum muss genutzt werden. Sound ist irgendwo zwischen Death Metal und Beatdown, wobei die Death Metal Parts deutlich cooler kommen. Gig war okay, hat mir aber letzten Monat besser gefallen. Da passte der Sound einfach besser ins Line Up als an diesem Tag.
Imposter – Moshlastiger UK Sound. Dieses Jahr bereits in London gesehen, damals auf großer Bühne auf dem Damage Is Done. War in London stark, war auch in Düsseldorf stark. Sound gefällt mir, die neue Album sowieso. Die Crowd war auch drin. Paar Textsichere und harter Mosh. Mehr brauche ich aufn Dienstag nicht. Bin froh, die Show der großen Köln Show vorgezogen zu haben.
Thrufall – Letztes Jahr gefühlt alle 2-3 Wochen in der Heimatstadt Düsseldorf gespielt, dieses Jahr hat man sich rar gemacht. Show war gut, sicherlich schon besser gesehen, aber die Shows auf den Hofmosh Veranstaltungen hatten jedes Mal einen besonderen Vibe. Habe das Gefühl, dass die alten Songs vermehrt ausgelassen werden und die Band sich weiterentwickelt, das gefällt. Die Crowd war auch ganz gut dabei, aber es ging noch recht gesittet zur Sache.
Bodybag – Waren erst vor einem Monat in Düsseldorf, damals als Support von Splitknuckle. Das Visum muss genutzt werden. Sound ist irgendwo zwischen Death Metal und Beatdown, wobei die Death Metal Parts deutlich cooler kommen. Gig war okay, hat mir aber letzten Monat besser gefallen. Da passte der Sound einfach besser ins Line Up als an diesem Tag.
Imposter – Moshlastiger UK Sound. Dieses Jahr bereits in London gesehen, damals auf großer Bühne auf dem Damage Is Done. War in London stark, war auch in Düsseldorf stark. Sound gefällt mir, die neue Album sowieso. Die Crowd war auch drin. Paar Textsichere und harter Mosh. Mehr brauche ich aufn Dienstag nicht. Bin froh, die Show der großen Köln Show vorgezogen zu haben.
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Re: Der Konzertbesuchsthread
Wir waren am Freitag bei English Teacher in der Neue Zukunft in Berlin.
Die noch recht junge britische Band hat im Frühjahr ihr Debütalbum "This Could Be Texas" veröffentlicht. Melodiöser Post-Punk mit weiblichen Vocals, der meiner Meinung nach aus der großen Welle an aktuellen Bands mit ähnlicher Genre-Beschreibung herausragt. Das Album habe ich im Sommer für mich entdeckt und seitdem läuft es eigentlich ununterbrochen. In meiner Albumliste am Ende des Jahres wird es sicherlich ganz weit oben stehen. Von daher war ich sehr glücklich, als ich entdeckt habe, dass die Band in diesem Herbst auch in Deutschland unterwegs sein wird.
Die Neue Zukunft in Berlin ist ein kleiner Club in einem Kulturareal mit (Freiluft-)Kino, Kunst, Theater und Kneipe. Ich war dort vorher noch nie, aber im Sommer ist es bestimmt eine ganz schöne Anlage. Mit 300 möglichen Konzertgästen (sagt das Internet) ist es ein überschaubarer Rahmen. Dafür sprechen auch die gut 20 Euro Eintrittspreis und das frische Fassbier für 3 Euro à 0,5 Liter. Eine schöne Abwechslung zu den großen Mehrzweckarenen. Ich kann mir aber vorstellen, dass English Teacher beim nächsten Mal in einer größeren Location spielen werden. Die Band hat für ihr Album ja gerade den renommierten Mercury Prize gewonnen und erlebt spätestens seitdem einen kleinen Hype. Dieses Konzert war auf jeden Fall ausverkauft.
Wir waren zum Einlass um 19 Uhr da und haben uns mittig-links direkt vor der Bühne positioniert. Eine Absperrung gab es nicht. Der kleine Club hat sich dann so langsam gefüllt.
Um 20 Uhr kamen Crow Baby auf die Bühne. Eine ursprünglich aus Südafrika stammende Band, bestehend aus den beiden Musikerinnen Cherilyn MacNeil und Jean-Louise Parker, die seit ein paar Jahren in Berlin ansässig ist. Als Unterstützung hatten sie noch einen Drummer dabei. Es gab dann eine gute halbe Stunde lang Art-Pop-/Rock ("with a Punk spirit" – so beschreiben sie es selbst) mit mehrstimmigem weiblichem Gesang. Fand ich phasenweise gar nicht verkehrt. Allerdings war der Sound wirklich ausbaufähig. Hat mich an alte Schulbandzeiten erinnert. Das ist dann wieder der Nachteil an diesen kleinen Clubs.
Es gab eine Umbaupause. Mittlerweile war der Club voll und das Publikum gut drauf. Der Altersdurchschnitt war schon eher so bei 30-35, würde ich sagen, obwohl die Band selbst ja noch in den 20ern ist.
Gegen 21:10 Uhr kamen English Teacher auf die Bühne. Die Band hat gleich losgelegt und einen Großteil ihres Debütalbums gespielt. Der Sound war immer noch nicht perfekt, aber schon besser als bei der Vorband. Ansonsten hat das Konzert wirklich sehr viel Spaß gemacht. Es fällt auf, wie gut die einzelnen Bandmitglieder an ihren Instrumenten sind. Das ist schon echt bemerkenswert. Und das mit ordentlich stilistischer Abwechslung. Von dynamisch-melodiösem Post-Punk wie "Nearly Daffodils" über sich langsam aufbauende Post-/Art-Rock-Songs wie dem Titelsong "This Could Be Texas" bis zu emotionalen Klavierballaden wie "You Blister my Paint", bei der Frontfrau Lily Fontaine zeigen konnte, was für eine großartige Sängerin sie ist. Mit "Billboards" gab es auch einen neuen Song, der mir sehr gut gefallen hat.
Die Band war gut drauf. Das Publikum ebenso. Zwischendurch gab es immer mal wieder kurze Ansagen, die zur guten Stimmung beigetragen haben. Und nach ziemlich genau einer Stunde Spielzeit war dann auch schon wieder Schluss. Eine Zugabe gab es leider nicht. Schade, ich hätte gerne noch "The Best Tears of Your Life" gehört.
Insgesamt war es auf jeden Fall ein starkes, sehr kurzweiliges Konzert. Am Merchstand habe ich noch ein T-Shirt mitgenommen. Die Platte steht schon bei uns zu Hause. Ich bin sehr gespannt, wie die Band sich entwickelt und in welche Richtung es in den kommenden Jahren geht. Das Potenzial ist auf jeden Fall da. Tolle Band!
Die noch recht junge britische Band hat im Frühjahr ihr Debütalbum "This Could Be Texas" veröffentlicht. Melodiöser Post-Punk mit weiblichen Vocals, der meiner Meinung nach aus der großen Welle an aktuellen Bands mit ähnlicher Genre-Beschreibung herausragt. Das Album habe ich im Sommer für mich entdeckt und seitdem läuft es eigentlich ununterbrochen. In meiner Albumliste am Ende des Jahres wird es sicherlich ganz weit oben stehen. Von daher war ich sehr glücklich, als ich entdeckt habe, dass die Band in diesem Herbst auch in Deutschland unterwegs sein wird.
Die Neue Zukunft in Berlin ist ein kleiner Club in einem Kulturareal mit (Freiluft-)Kino, Kunst, Theater und Kneipe. Ich war dort vorher noch nie, aber im Sommer ist es bestimmt eine ganz schöne Anlage. Mit 300 möglichen Konzertgästen (sagt das Internet) ist es ein überschaubarer Rahmen. Dafür sprechen auch die gut 20 Euro Eintrittspreis und das frische Fassbier für 3 Euro à 0,5 Liter. Eine schöne Abwechslung zu den großen Mehrzweckarenen. Ich kann mir aber vorstellen, dass English Teacher beim nächsten Mal in einer größeren Location spielen werden. Die Band hat für ihr Album ja gerade den renommierten Mercury Prize gewonnen und erlebt spätestens seitdem einen kleinen Hype. Dieses Konzert war auf jeden Fall ausverkauft.
Wir waren zum Einlass um 19 Uhr da und haben uns mittig-links direkt vor der Bühne positioniert. Eine Absperrung gab es nicht. Der kleine Club hat sich dann so langsam gefüllt.
Um 20 Uhr kamen Crow Baby auf die Bühne. Eine ursprünglich aus Südafrika stammende Band, bestehend aus den beiden Musikerinnen Cherilyn MacNeil und Jean-Louise Parker, die seit ein paar Jahren in Berlin ansässig ist. Als Unterstützung hatten sie noch einen Drummer dabei. Es gab dann eine gute halbe Stunde lang Art-Pop-/Rock ("with a Punk spirit" – so beschreiben sie es selbst) mit mehrstimmigem weiblichem Gesang. Fand ich phasenweise gar nicht verkehrt. Allerdings war der Sound wirklich ausbaufähig. Hat mich an alte Schulbandzeiten erinnert. Das ist dann wieder der Nachteil an diesen kleinen Clubs.
Es gab eine Umbaupause. Mittlerweile war der Club voll und das Publikum gut drauf. Der Altersdurchschnitt war schon eher so bei 30-35, würde ich sagen, obwohl die Band selbst ja noch in den 20ern ist.
Gegen 21:10 Uhr kamen English Teacher auf die Bühne. Die Band hat gleich losgelegt und einen Großteil ihres Debütalbums gespielt. Der Sound war immer noch nicht perfekt, aber schon besser als bei der Vorband. Ansonsten hat das Konzert wirklich sehr viel Spaß gemacht. Es fällt auf, wie gut die einzelnen Bandmitglieder an ihren Instrumenten sind. Das ist schon echt bemerkenswert. Und das mit ordentlich stilistischer Abwechslung. Von dynamisch-melodiösem Post-Punk wie "Nearly Daffodils" über sich langsam aufbauende Post-/Art-Rock-Songs wie dem Titelsong "This Could Be Texas" bis zu emotionalen Klavierballaden wie "You Blister my Paint", bei der Frontfrau Lily Fontaine zeigen konnte, was für eine großartige Sängerin sie ist. Mit "Billboards" gab es auch einen neuen Song, der mir sehr gut gefallen hat.
Die Band war gut drauf. Das Publikum ebenso. Zwischendurch gab es immer mal wieder kurze Ansagen, die zur guten Stimmung beigetragen haben. Und nach ziemlich genau einer Stunde Spielzeit war dann auch schon wieder Schluss. Eine Zugabe gab es leider nicht. Schade, ich hätte gerne noch "The Best Tears of Your Life" gehört.
Insgesamt war es auf jeden Fall ein starkes, sehr kurzweiliges Konzert. Am Merchstand habe ich noch ein T-Shirt mitgenommen. Die Platte steht schon bei uns zu Hause. Ich bin sehr gespannt, wie die Band sich entwickelt und in welche Richtung es in den kommenden Jahren geht. Das Potenzial ist auf jeden Fall da. Tolle Band!
Re: Der Konzertbesuchsthread
Das Konzert im Hamburg von English Teacher war auch ganz fantastisch. Nur die Bierpreise sind im Knust inzwischen nicht mehr feierlich.
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Hamburg dies, Hamburg das, Hamburg Fachjargon!
- SammyJankis
- Beiträge: 8684
- Registriert: So 13. Sep 2015, 14:46
Re: Der Konzertbesuchsthread
Ich war letzte Woche Donnerstag in Köln bei Retrogott & Hulk Hodn im Club Bahnhof Ehrenfeld. Traditionell gibt es diese Show einmal pro Jahr, in der Regel gegen Ende des Jahres. Zugverbindung hatte Verspätung, war aber zum Glück noch so früh vor Ort, dass ich Zeit für einen Cigköfte Wrap hatte. Show war ausverkauft, sprich ziemlich eng und warm.
Bernard & C-Ouvert – Jedes Mal, wenn Retrogott & Hulk Hodn im Club Bahnhof Ehrenfeld spielen, ist der Hazenberg Support. Premiere, dieses Mal nicht. Support wurde vorher nicht bekannt gegeben. Das ist generell ein Unding bei Hip-Hop Shows. Selbst bei größeren Shows kriegt man oft nur, wenn überhaupt, mit Mühe raus, wer Support ist. Nervt mich. Support war in Ordnung. Paar Beats fand ich cool, andere wiederum gar nicht. Gab auch einige Features, die Leute auf der Bühne waren durchweg happy und hatten ne gute Zeit als Opener. Sei ihnen gegönnt.
Retrogott & Hulk Hodn – Der gewohnt gute Auftritt. Langsame Beats, viele Jazz Anleihen, es finden auch diverse Beats alter Legenden Einfluss ins Set, Mobb Deep und MF DOOM seien hier exemplarisch genannt. Die beiden sind ohne Zweifel die Könige des Studentenraps und der Retrogott die einzige Person, die in meinen Augen eine Schiebermütze tragen darf. Textlich sehr kritisch, vor allem im Bezug auf Rassismus im aktuellen Zeitgeschehen. Darüber hinaus werden allerdings auch persönliche Themen wie der Tod des Vaters verarbeitet. Und die Freestyles dürfen natürlich nicht fehlen, immer ein Highlight. Besonders gefreut hat mich, dass „Hundeundgeld“ und „Der Stoff, aus dem die Regenschirme sind“ nacheinander gespielt wurden. Ich hatte wieder mal eine gute Zeit und werde nächstes Jahr, falls es zeitlich passt, wieder vor Ort sein. Preislich mit um die 25 Euro auch immer noch voll im Rahmen.
Bernard & C-Ouvert – Jedes Mal, wenn Retrogott & Hulk Hodn im Club Bahnhof Ehrenfeld spielen, ist der Hazenberg Support. Premiere, dieses Mal nicht. Support wurde vorher nicht bekannt gegeben. Das ist generell ein Unding bei Hip-Hop Shows. Selbst bei größeren Shows kriegt man oft nur, wenn überhaupt, mit Mühe raus, wer Support ist. Nervt mich. Support war in Ordnung. Paar Beats fand ich cool, andere wiederum gar nicht. Gab auch einige Features, die Leute auf der Bühne waren durchweg happy und hatten ne gute Zeit als Opener. Sei ihnen gegönnt.
Retrogott & Hulk Hodn – Der gewohnt gute Auftritt. Langsame Beats, viele Jazz Anleihen, es finden auch diverse Beats alter Legenden Einfluss ins Set, Mobb Deep und MF DOOM seien hier exemplarisch genannt. Die beiden sind ohne Zweifel die Könige des Studentenraps und der Retrogott die einzige Person, die in meinen Augen eine Schiebermütze tragen darf. Textlich sehr kritisch, vor allem im Bezug auf Rassismus im aktuellen Zeitgeschehen. Darüber hinaus werden allerdings auch persönliche Themen wie der Tod des Vaters verarbeitet. Und die Freestyles dürfen natürlich nicht fehlen, immer ein Highlight. Besonders gefreut hat mich, dass „Hundeundgeld“ und „Der Stoff, aus dem die Regenschirme sind“ nacheinander gespielt wurden. Ich hatte wieder mal eine gute Zeit und werde nächstes Jahr, falls es zeitlich passt, wieder vor Ort sein. Preislich mit um die 25 Euro auch immer noch voll im Rahmen.
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