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Festivalberichte

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Johnson
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Johnson » Mo 11. Sep 2017, 23:46

therewillbefireworks hat geschrieben:
Mo 11. Sep 2017, 21:53
Verstehe das Problem nicht. Wenn jemand Glitzer im Gesicht haben will, dann soll der sich den da hin packen. An meinen Festivalerlebnis ändert das genau gar nichts. .
Welches Problem überhaupt? Mir ist es, wie auch schon geschrieben, völlig lax, wie die Leute sich anziehen. Ich habe lediglich geäußert, welche (Ziel)gruppe ich vor Ort vor allem wahrgenommen habe und dass mir die Entwicklung dieser "Festivalmode" in den letzten Jahren aufgefallen ist.
therewillbefireworks hat geschrieben:
Mo 11. Sep 2017, 21:53
Das war dann Eingang C, ja? Das war dort sehr entspannt, da der Großteil der Leute über Eingang A (S-Bahn) ankam. Da war dann irgendwann so viel los, dass mehr oder weniger darauf verzichtet wurde die Personalisierung der Tickets gegen den Ausweis zu prüfen. Viele Leute hatten ihre Tickets nämlich nicht auf ihren Namen aktiviert oder die Version vor Aktivierung als Ausdruck dabei. Im ersten Fall musste das dann nachträglich über den Ticket Helpdesk durchgeführt werden, im zweiten Fall konnte das nur über einen mobilen Scanner überprüft werden, die Ticketscangeräte waren dazu nicht in der Lage -> dauert super lange, das so zu überprüfen.
Ja, genau - Eingang C. Aber interessant, wie unterschiedlich das abgelaufen ist. Sicherlich wäre meine Bewertung etwas anders ausgefallen, wenn ich auch via Eingang A angekommen wäre.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Festivalberichte

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 12. Sep 2017, 09:13

Extra bezahlen, um auf dem Festival bezahlen zu können? Deren Ernst? :lolol:

Ansonsten: Glitzer ist toll. Zumindest beim Melt! :mrgreen:

therewillbefireworks
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Re: Festivalberichte

Beitrag von therewillbefireworks » Di 12. Sep 2017, 10:28

Johnson hat geschrieben:
Mo 11. Sep 2017, 23:46
Welches Problem überhaupt? Mir ist es, wie auch schon geschrieben, völlig lax, wie die Leute sich anziehen. Ich habe lediglich geäußert, welche (Ziel)gruppe ich vor Ort vor allem wahrgenommen habe und dass mir die Entwicklung dieser "Festivalmode" in den letzten Jahren aufgefallen ist.
Ich habe schon den Eindruck, dass sich darüber echauffiert wird, das Leute auf Festivals und auch in Clubs Glitzer im Gesicht haben. War jetzt gar nicht so konkret auf dich bezogen.
Ja, genau - Eingang C. Aber interessant, wie unterschiedlich das abgelaufen ist. Sicherlich wäre meine Bewertung etwas anders ausgefallen, wenn ich auch via Eingang A angekommen wäre.
Ich weiß nicht ganz genau, wie lange man dort dann wirklich gewartet hat, Samstag um 10 hatte sich aber schon eine sehr lange Schlange gebildet an A während an C nur ein paar Leute gewartet haben. Es wurde dann allerdings auch was dafür getan, die Leute besser auf die Eingänge zu verteilen.
Blackstar hat geschrieben:
Di 12. Sep 2017, 09:13
Extra bezahlen, um auf dem Festival bezahlen zu können? Deren Ernst?
Tatsächlich hab ich kaum jemanden vernommen, der sich darüber beschwert hat. Eine Freundin hat an einer der Cashless-Stationen gearbeitet und erzählt, dass die Leute gleich direkt 100 € aufgeladen haben, dann fällt so 1 € natürlich auch nicht mehr so sehr ins Gewicht. Kacke find ich es trotzdem. In 9 Stunden (10-19 Uhr) hatte sie über 20.000 Euro in der Hand.
Wer vorher Geld aufgeladen hatte musste dafür nichts extra zahlen.
¯\_(ツ)_/¯

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SammyJankis
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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Di 12. Sep 2017, 10:57

therewillbefireworks hat geschrieben:
Di 12. Sep 2017, 10:28
Johnson hat geschrieben:
Mo 11. Sep 2017, 23:46
Welches Problem überhaupt? Mir ist es, wie auch schon geschrieben, völlig lax, wie die Leute sich anziehen. Ich habe lediglich geäußert, welche (Ziel)gruppe ich vor Ort vor allem wahrgenommen habe und dass mir die Entwicklung dieser "Festivalmode" in den letzten Jahren aufgefallen ist.
Ich habe schon den Eindruck, dass sich darüber echauffiert wird, das Leute auf Festivals und auch in Clubs Glitzer im Gesicht haben. War jetzt gar nicht so konkret auf dich bezogen.
Was heißt echauffieren? Jeder kann sich von mir aus gerne mit Farbe/Glitzer das Gesicht zukleistern und Pikachu Kostüme anziehen, wenn er/sie denkt, dass das zu einem Festivalbesuch dazugehört. ich muss es aber nicht gut finden und kann das auch aussprechen.
There is panic on the streets

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Johnson
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Johnson » Di 12. Sep 2017, 11:14

therewillbefireworks hat geschrieben:
Di 12. Sep 2017, 10:28
Johnson hat geschrieben:
Mo 11. Sep 2017, 23:46
Welches Problem überhaupt? Mir ist es, wie auch schon geschrieben, völlig lax, wie die Leute sich anziehen. Ich habe lediglich geäußert, welche (Ziel)gruppe ich vor Ort vor allem wahrgenommen habe und dass mir die Entwicklung dieser "Festivalmode" in den letzten Jahren aufgefallen ist.
Ich habe schon den Eindruck, dass sich darüber echauffiert wird, das Leute auf Festivals und auch in Clubs Glitzer im Gesicht haben. War jetzt gar nicht so konkret auf dich bezogen.
Ah, alles klar.
Dass andere Leute sich darüber echauffieren, ist aber auch behämmert.

Ich finde es allerdings amüsant, dass mit der (Selbst-)Darstellung (mit Glitzer, modischen Festival-Outfits und Selfies) eine Individualität ausgedrückt werden soll, die aber letztlich deshalb gar nicht vorhanden ist.

Gelöschter Benutzer 408

Re: Festivalberichte

Beitrag von Gelöschter Benutzer 408 » Di 12. Sep 2017, 11:33

SammyJankis hat geschrieben:
Di 12. Sep 2017, 10:57
therewillbefireworks hat geschrieben:
Di 12. Sep 2017, 10:28
Johnson hat geschrieben:
Mo 11. Sep 2017, 23:46
Welches Problem überhaupt? Mir ist es, wie auch schon geschrieben, völlig lax, wie die Leute sich anziehen. Ich habe lediglich geäußert, welche (Ziel)gruppe ich vor Ort vor allem wahrgenommen habe und dass mir die Entwicklung dieser "Festivalmode" in den letzten Jahren aufgefallen ist.
Ich habe schon den Eindruck, dass sich darüber echauffiert wird, das Leute auf Festivals und auch in Clubs Glitzer im Gesicht haben. War jetzt gar nicht so konkret auf dich bezogen.
Was heißt echauffieren? Jeder kann sich von mir aus gerne mit Farbe/Glitzer das Gesicht zukleistern und Pikachu Kostüme anziehen, wenn er/sie denkt, dass das zu einem Festivalbesuch dazugehört. ich muss es aber nicht gut finden und kann das auch aussprechen.
Sagen wir es so: Jeder kann tun und lassen, was er will, solang er damit andere in Ruhe lässt. Das Problem vieler (deutscher) Festivlabesucher ist ja es mittlerweile, dass es übers selbst darstellen hinausgeht. Ich würde es eher "selbst aufdrängen" nennen. Gerade "lustige" Leute in Tierkostümen, die lärmend als Gruppe umherziehen wären wohl besser auf einem Junggesellenabschied aufgehoben, als, sagen wir bei The XX. Das ist in anderen Ländern anders, dort geht man noch wegen der Musik zum Festival und geht entspannt mit sich und anderen um. Ganz gleich wie man sich kleidet. Von daher gilt für mich: Egal ob Glitzer, schicke Klamotten oder nichts dergleichen, aber bitte nerv nicht die Leute, die gerade einem Künstler zuhören/schauen möchten.

cast1
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Re: Festivalberichte

Beitrag von cast1 » Di 12. Sep 2017, 12:00

therewillbefireworks hat geschrieben:
Mo 11. Sep 2017, 21:53
, dass man nichts mit reinnehmen darf und des eher durchwachsenen Line-Ups nicht holen.
Das wurde ja auch auf Facebook ausgiebig diskutiert und ich frage mich ob das für manche selbstverständlich ist das man auf eine Veranstaltung seine eigene Verpflegung mitnehmen darf.

Henfe
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Henfe » Di 12. Sep 2017, 12:03

Naja, bei vielen geht/ging das halt. Auch beim Lolla konnte man letztes Jahr was zu trinken mitnehmen.
"Billy Corgan, Smashing Pumpkins." - "Homer Simpson, smiling politely."

therewillbefireworks
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Re: Festivalberichte

Beitrag von therewillbefireworks » Di 12. Sep 2017, 12:48

cast1 hat geschrieben:
Di 12. Sep 2017, 12:00
therewillbefireworks hat geschrieben:
Mo 11. Sep 2017, 21:53
, dass man nichts mit reinnehmen darf und des eher durchwachsenen Line-Ups nicht holen.
Das wurde ja auch auf Facebook ausgiebig diskutiert und ich frage mich ob das für manche selbstverständlich ist das man auf eine Veranstaltung seine eigene Verpflegung mitnehmen darf.
Warum sollte es auch nicht selbstverständlich sein, was zu trinken (Wasser) dabei zu haben? Ich verbringe schließlich einen ganzen Tag dort. Ich will da ja auch nicht 'ne ganze Minibar und ein 5-Gänge Menü mit rein schleppen.
Gerade unter Berücksichtigung, dass ich dort, wenn ich mir nur ein Getränk kaufen würde, damit ich ein Behältnis habe, um mir Leitungswasser einzufüllen den Preis des Getränkes + 1€ bezahlen müsste.
¯\_(ツ)_/¯

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der_dicke_michel
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Re: Festivalberichte

Beitrag von der_dicke_michel » Fr 15. Sep 2017, 16:31

Hier noch ein kurzer Bericht vom Rockmaringhausen-Festival

War das ein schöner Freitag Abend.
Ein Treffen mit alten und neuen Freunden, einer öffentlichen, nicht wirklich guten Bandprobe der Stampas, smoothen HipHop-Tönen von Hazefeld, die bewiesen haben, dass HipHop und Rockmaringhausen gut zusammenpassen, einem herrlich derben Punkrockbrett von Dr. Reudlon, die sicher nicht zum letzten Mal auf Othmaringhausens Bühne gespielt haben und zum Abschluss der erwartet krasse Abriss unserer Partyscheune von unseren Buddies von La Familia. Vielen Dank Euch allen, es hat großen Spaß gemacht.

Der Samstag war zwar wettertechnisch ein halbes Desaster, trotzdem haben wir es richtig krachen lassen. Das war ein Fest.
The Screw merkte man nicht an, dass die Jungs ewig nicht zusammen proben konnten und spielten trotzdem ein geiles funky-rockiges Set.
Projekt Ben trumpften mit sexy Popappeal auf und waren dabei unerwartet rockig.
Bridges and Endings brachten vor allem sehr zu Oli's Freude die kalifornische Sonne nach Othmaringhausen und überraschten mit einem erstaunlich stimmigen Ed Sheeran-Cover.
Complaints nahmen uns mit auf eine Zeitreise und begeisterten mit 90er Jahre MidWestEmo, wie wir ihn lange nicht mehr so gut gehört haben.
Was folgte, war der komplette Abriss. Heiter Bis Wolkig spielten Playback alle Hits ihrer knapp 30 jährigen Schaffenszeit. das war großartig und ...irgendwie anders...
Travels and Trunks verwöhnten unsere krachgeplagten Ohren mit wunderschönem Countryrock, der selbst von den anwesenden Punkern ungewöhnlich hart gefeiert wurde.
Den Abschluss zu später Stunde machten dann Datenschmutz mit ihrem herrlich melodiösen Punkrock, denen man im Gegensatz zu der Meute vor der Bühne nicht anmerkte, dass sie einen extrem langen Tag hatten und ihr zweites Konzert an diesem Tag spielten.
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Baltimore
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Baltimore » Fr 15. Sep 2017, 20:02

der_dicke_michel hat geschrieben:
Fr 15. Sep 2017, 16:31
Hier noch ein kurzer Bericht vom Rockmaringhausen-Festival
[...]
Was folgte, war der komplette Abriss. Heiter Bis Wolkig spielten Playback alle Hits ihrer knapp 30 jährigen Schaffenszeit. das war großartig und ...irgendwie anders...
Wow! War schon verwundert, als du geschrieben hast, dass Heiter Bis Wolkig bei euch spielen. Da wurden Erinnerungen wach. :smile: Hatte dann aber geggoggelt, dass es die schon lange nicht mehr gibt und dachte dann, dass da bestimmt eine namensgleiche Band bei euch spielen würde. :doof:
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
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der_dicke_michel
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Re: Festivalberichte

Beitrag von der_dicke_michel » Fr 15. Sep 2017, 20:41

wir buchen nur originale. 8-)
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fipsi
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Re: Festivalberichte

Beitrag von fipsi » So 24. Sep 2017, 11:18

Ich war gestern wahrscheinlich zum letzten Mal beim Deaf Row Fest.

Mich hat letztes Jahr schon die Stimmung im Publikum leicht genervt. Keine Ahnung, warum man anfangen muss bei ruhigen Momenten rumzugröhlen. Ich bin von solchen Shows ein angenehmeres Publikum gewöhnt. Hier hat man fast schon eine "Eventstimmung".

Spoiwo als dritte Band des Abends haben 50 Minuten später als geplant angefangen. Dafür sorgte die längere Spielzeit von Cranial, was ich durchaus noch verstehe. Danach fühlte sich aber niemand verantwortlich für den Umbau und es hat ganze 40 Minuten gedauert bis die Band bei miesesten Sound beginnen konnte. Die Bandmitglieder waren sichtlich angepisst und haben sich mehrfach beim Publikum entschuldigt wegen der Verzögerung. Bei Pijn und Cranial davor war der Sound schon nicht so toll und eigentlich auch viel zu leise. Wir sind dann während Spoiwo gegangen, da die Stimmung bei uns im Keller war. Gold, Esben & the Witch und Ahab haben wir dann sein lassen. Schade.

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Schilty
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Schilty » Mi 4. Okt 2017, 21:16

Ich war am Wochenende auf dem IV. WAY BACK WHEN FESTIVAL in Dortmund. Mein dritter Besuch in Folge und auch das Ticket fürs nächste Jahr ist schon bestellt.

Das Festival findet über drei Tage in der Dortmunder Innenstadt statt, die vier Bühnen befinden sich in drei über die Stadt verteilten Gebäuden:
FZW Halle: die Größte der Bühnen. Meiner Meinung nach die beste Location für Konzerte in Dortmund. Laut Sebastian Madsen der Club mit der vielleicht besten Akustik Deutschlands.
FZW Club: im gleichen Gebäude wie die Halle, nur ein paar Meter entfernt, aber deutlich kleiner. Auf dem Way Back When manchmal so voll, dass man nicht mehr hineingelassen wird.
View: neu dieses Jahr, als Ersatz für das Domicil. In der siebten Etage des U-Turms direkt hinter den von weitem sichtbaren LED Tafeln. 5 Minuten vom FZW entfernt.
Pauluskirche: ja eine richtige Kirche die auch noch als solche genutzt wird, deswegen Sonntags hier keine Auftritte. Wir waren diese Jahr nicht da (Lewis Capaldi musste absagen), aber in den letzen Jahren immer ein besonderes Erlebnis. 10 Minuten von den anderen Bühnen entfernt

Es gibt keinen Campingplatz, aber da wir aus Dortmund kommen bauen wir unsere Zelte im Wohnzimmer auf (ja, wirklich).

Getränke in den Locations sind normal teuer (0,5l Bier: 4,70€), in direkter Nachbarschaft gibts aber einen Supermarkt, Kioske und Imbissbuden.

Auf dem Way Back When sieht man viel kleine, neue, mir größtenteils vollkommen unbekannte Bands, die einem danach immer wieder über den Weg laufen. AnnenMayKantereit, Wanda und Von Wegen Lisbeth z.B. habe ich dort zum ersten Mal wahrgenommen. Dieses Jahr sah ich folgende Bands:

kleine Anmerkung: ich bin extrem schlecht darin Musik einzuordnen und dazu oft noch sehr betrunken auf Festivals...

Freitag:
Client Liaison: 80er Pop mit Maiami feeling, dem dazu passenden Outfit und Bühnenbild. Palmen und riesige Wasserspender, die die Band extra aus Australien mitgebracht hat. Auf Platte fast "nur" interessant, live vielleicht der beste Auftritt des gesamten Festivals.
Fazerdaze: Indie Pop aus Neuseeland. Die sympathische Sängerin verzauberte uns sofort und auch musikalisch wusste sie zu überzeugen.
J. Bernardt: ich konnte nirgendwo ne gute Beschreibung seiner Musik klauen, aber find sie echt gut und den Auftritt auch.
Slowdive: starke Lichtshow aber sonst irgendwie langweilig. Sind nach ein paar Songs gegangen um noch ein Bier zu trinken und mit Amilia von Fazerdaze zu quatschen.

anschließend zur offiziellen Party im (eher vor dem) Sissikingkong

Samstag:
The Amazons: haben es erst zur zweiten Hälfte geschafft, ich hab irgendwie keine Erinnerungen.
The Districts: mussten noch was essen und sind wieder erst zur Hälfte angekommen, auch keine großen Erinnerungen.
Abay: unsere erste Band im View, deswegen machten wir uns frühzeitig auf den Weg und waren die Ersten. Der Soundcheck lief und der Bassist improvisierte kurzerhand einen kleinen Song über uns. Viel mehr Leute kamen dann auch zum Auftritt nicht. "Ihr müsst jetzt hier bleiben und nicht gleich zu Portugal. The Man gehen" verkündete der Sänger und bedankte sich am Ende direkt bei zwei Fans die das ganze Konzert da waren (ja, bei mir). Auch musikalisch war ich nicht enttäuscht. Nach dem Auftritt passte das gesamte Publikum auf einmal in den Aufzug.
Portugal. The Man: die Halle war proper voll. Wir haben nur die letzten paar Songs mitbekommen, ordentlich, aber die mit Abstand beste Stimmung kam beim Letzten auf. Ein Cover von "Don't Look Back in Anger".
Astronautalis: Amerikanischer Rapper, kraftvoll und unendlich sympathisch. Ein Teil seines Equipment versagte und ich konnte wirklich nicht entscheiden ob ich ihn einfach weiter reden, oder doch den nächsten Song hören wollte. Hätte gerne noch eine Stunde weiter spielen können. Fantastischer Entertainer, ich hoffe der kommt groß raus.

anschließend zur offiziellen Party im View

Sonntag:
Voodoo Jürgens: österreichischer Liedermacher, ich hab kein Wort verstanden aber war ganz lustig.
Jake Isaac: spielte einen Song komplett alleine, ohne Mikrofon, nur mit seiner Gitarre im Publikum stehend, welches sich um ihn herum setzte und gar nicht wieder aufstehen wollte danach. Gewaltige Stimme.
Leoniden: Indie-Rock aus Kiel. Die Jungs konnten einfach nicht still stehen auf der Bühne. Dauerhaftes fast albernes Rumgespringe und nahezu Geprügel darum wer die Beiden Keyboards, das Launchpad oder die zahlreichen Kuhglocken spielen darf. Das hat nochmal richtig Spaß gemacht.
Roosevelt: wieder eine super Lichtshow bei einem sonst langweiligen Auftritt, als ihr Hit "Fever" auf der Party Samstag lief kam mehr Stimmung auf. Wäre es nicht die letzte Band gewesen wären wir wohl gegangen.

Ausführlicher gibts das Ganze im nächsten Podcast: https://soundawake.net/episodes/7 (voraussichtlich am 14.10.)
Zuletzt geändert von Schilty am Di 10. Okt 2017, 18:51, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Festivalberichte

Beitrag von MetalFan94 » Mi 4. Okt 2017, 21:52

Schilty hat geschrieben:
Mi 4. Okt 2017, 21:16


FZW Halle: die Größte der Bühnen. Meiner Meinung nach die beste Location für Konzerte in Dortmund. Laut Sebastian Madsen der Club mit der vielleicht besten Akustik Deutschlands.
Das stimmt FZW ist echt Top, kann ich absolut als Konzertlocation empfehlen. Leider spielt da selten was was mich mega interessiert und wenn ist es auch direkt ausverkauft und ich hab den Vorverkaufsstart vercheckt :D
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Saeglopur
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Saeglopur » Mi 4. Okt 2017, 22:39

Jetzt hab ich direkt wieder Lust auf Client Liaison und die Leoniden. :sabber:

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Re: Festivalberichte

Beitrag von dr.ansfeld » Fr 6. Okt 2017, 14:11

MetalFan94 hat geschrieben:
Mi 4. Okt 2017, 21:52
Schilty hat geschrieben:
Mi 4. Okt 2017, 21:16


FZW Halle: die Größte der Bühnen. Meiner Meinung nach die beste Location für Konzerte in Dortmund. Laut Sebastian Madsen der Club mit der vielleicht besten Akustik Deutschlands.
Das stimmt FZW ist echt Top, kann ich absolut als Konzertlocation empfehlen. Leider spielt da selten was was mich mega interessiert und wenn ist es auch direkt ausverkauft und ich hab den Vorverkaufsstart vercheckt :D
Das einzig schlechte ist das Bier das im FZW verkauft wird. Auch wenn es nie an den Charme des alten FZWs rankommen wird.

defpro
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Re: Festivalberichte

Beitrag von defpro » Mi 18. Okt 2017, 14:48

Hab wegen Arbeitsstress hier auch noch Reviews nachzuholen. Den Anfang macht das Openair Frauenfeld, was dieses Jahr vom 06.-08.07. stattfand. Ich schreib auch noch ein bisschen was allgemeines zum Festival in die Spoiler-Box. Wen das nicht interessiert, der kann das ja einfach überspringen.
► Text anzeigen
Donnerstag:

Bei einer mal wieder unglaublichen Hitze quälten wir uns bereits um 14 Uhr zu Umse, der die Soul City Hall bespielte, eine sehr schön gestaltete (und vor allem schattige!) Bühne, die es dieses Jahr meines Wissens zum ersten Mal gab. Umse fiel stilmäßig mit seinem entspannten Boombap im Vergleich zum restlichen Line-Up ein wenig aus der Reihe, sorgte jedoch für einen sehr entspannten Tagesbeginn. Ein paar textsichere Leute waren auch am Start!
Es ging weiter mit Nimo, dem neuen Shooting-Star der deutschen Rap-Szene, der seinen Entwurf von französisch angehauchtem Trap präsentierte. Sein 2016-Mixtape konnte mich nicht wirklich überzeugen, wogegen das aktuelle Debütalbum schon einige Banger aufweist. Dennoch komme ich mit seinem merkwürdigen Stimmeinsatz nicht so wirklich klar. Man merkte auch, dass er so große Crowds noch nicht wirklich im Griff hatte und den Spannungsbogen nicht dauerhaft oben halten konnte. Abhilfe schuf da die komplette 385idéal-Crew um Olexesh, Hanybal, Celo & Abdi, die allesamt für Features auf die Bühne geholt wurden und die Show um einiges aufwerteten.
Die 187 Strassenbande sorgte im Anschluss für ein frühes Highlight. Im Gegensatz zum Vainstream war hier das Publikum vollkommen auf deren Seite, sodass die 5 leichtes Spiel hatten und einen großartigen Auftritt boten,...
... welchen ich leider früher verlassen musste, um rechtzeitig bei Trettmann zu sein (etwas dämlich, die parallel anzusetzen, wenn man die zahlreichen Kollabos bedenkt). Der hat es sich auf seinem Stuhl irgendwo zwischen Dancehall und Trap bequem gemacht und zieht diesen Film auch konsequent durch. Ein sehr cooler Auftritt, der auch Songs des (mittlerweile veröffentlichten) Albums bereithielt.
Gewundert habe ich mich über die große Zuschauermenge bei Desiigner, schließlich hat der gute Herr abgesehen von Future-Biting und Panda nichts wirklich nennenswertes zustande gebracht. Mit der typischen US-Rap-Verspätung hat dieser dann den Leuten doch ganz gut eingeheizt, Adlib-Overkill inklusive. Der Auftritt nahm dann einen sehr amüsanten Abschluss: Für seinen größten Hit fordert Desiigner die Leute auf, die Stage zu entern. Blöderweise nehmen ihn zu viele Zuschauer beim Wort, sodass am Ende ca. 250 Leute auf der Bühne standen. Aus Sicherheitsgründen wurden diese dann gebeten, die Stage wieder zu verlassen... niemand rührt sich! Die Spielzeit verstreicht, Panda wird nicht gespielt. Göttlich :mrgreen:
Bei Mac Miller hat sich dann so langsam die Erschöpfung aufgrund der heftigen Hitze bemerkbar gemacht, sodass wir vorzeitig die Flucht zum schattigen Zeltplatz antreten mussten. Bis dahin gab es ein paar relativ durchschnittliche Songs seiner letzten Alben (sowieso hat Mac Miller gar nicht mal so viele gute Songs) sowie eine Prodigy-Hommage auf den Shook Ones-Beat. Lil Yachty im Anschluss haben wir leider verpasst.

Nach einer kurzen Erholpause teilte sich unsere Truppe auf. Während alle anderen zu SXTN sind, habe ich mir den vollen Turn-Up bei Travis Scott gegönnt. Die Erwartungen waren aufgrund diverser US-Live-Videos sehr hoch, aber ich wurde nicht enttäuscht. Ein Hit reihte sich an den nächsten (mit Fokus auf dem letzten Album), das Auto-Tune war on point und Travis sprang ekstatisch durch die Gegend, kletterte auf Bühnenkonstruktionen rum, holte laufend Zuschauer auf die Bühne, um sie 5 Sekunden später wieder per Stagedive in die Menge zu scheuchen. Sowieso ein großes Lob an die Crowd: Unglaubliche Textsicherheit (sogar beim erst kurz zuvor veröffentlichten Butterfly Effect), ein Moshpit jagte den nächsten, einfach ein sehr intensives Konzert!

Dass nach so einem heftigen Auftritt ein Downer kommen musste, war klar. Dass er allerdings bei Rae Sremmurd kam, hat mich dann doch verwundert. Zum einen standen wir natürlich sehr weit hinten und waren auch zu fertig zum feiern, zum anderen war das komplette Konzert Playback. Grundsätzlich sowieso ein großes Problem im Trap-Bereich, da man das Auto-Tune live meistens nicht ausreichend programmiert bekommt, um die Studioversion zufriedenstellend nachbilden zu können. Die meisten Künstler geben sich zumindest Mühe, die Playback-Spur mit Live-Vocals zu begleiten. Dies war hier jedoch nicht der Fall, sodass ich mir schon verarscht vorkam. Die Hits haben sie natürlich trotzdem, weshalb der Auftritt zumindest teilweise ganz unterhaltsam war. Lil Yachty schaute auch nochmal für einen Gastauftritt vorbei.

Im Anschluss kam es dann mit Usher & The Roots zur speziellsten Buchung des Festivals. Angelegt als eine große Jam-Session mit fließenden Song-Übergängen kam Usher erst nach ca. 15 Minuten auf die Bühne, um seine größten Hits im Roots-Gewand darzubieten. Leider war ich zu dem Zeitpunkt einfach zu erledigt (und wahrscheinlich auch zu betrunken), um mich auf solche Musik einzulassen. Um mich herum schien es vielen so zu gehen. Trotzdem Probs für diese kreative Buchung! Marteria im Anschluss habe ich mir dann ebenfalls geklemmt.

Freitag:

Los ging es mit Ufo361, DEM Trap-Hype aus Berlin. Der war leider in der kleinen Soul City Hall komplett fehlbesetzt, sodass der Zuschauerbereich völlig überfüllt war und ich letztendlich kaum etwas gesehen habe. Der Auftritt selbst war aber top: Aus seiner Vielzahl von z.T. eher mäßig guten Songs hat er sich wirklich die Highlights rausgepickt und das Publikum ist brav mitgegangen. Einen Gastauftritt von Gzuz bei Für die Gang gab es ebenfalls noch.

Als Überbrückung haben wir noch ein wenig MHD gelauscht, der ja im Alleingang für den momentanen Afrotrap-Hype verantwortlich ist. Klang alles ordentlich, aber aufgrund der Sprachbarriere ist französischer Rap einfach nichts für mich.
Weiter ging es dann mit den deutschen Afrotrap-Shooting-Stars Bonez MC & RAF Camora (ersterer ist mir übrigens ein paar Stunden vorher auf dem Campingplatz zufällig über den Weg gelaufen). Auftritt war ganz ordentlich, wobei für mich nicht alle "Palmen aus Plastik"-Songs zünden. Leider musste ich auch schon früher weg...
... denn ich wollte rechtzeitig bei Haiyti sein, einem der Highlights des Wochenendes. Haiyti war einfach Zucker pur und hatte die Menge perfekt im Griff, obwohl sie aufgrund einer Fußverletzung selbst nicht so sehr abgehen konnte. Im Publikum dagegen war beste Stimmung und ihre Hits wurden frenetisch abgefeiert, wobei ich mich besonders über 2 Songs des "City Tarif"-Mixtapes gefreut habe.

Aufgrund der üblen Hitze musste ich wohl oder übel auf Pusha T verzichten (es schmerzt mir immer noch in der Seele), sodass es erst wieder zu Nas aufs Gelände ging. Es gab ein Best-Of seiner doch sehr langen Karriere, natürlich mit besonderem Augenmerk auf seinen Klassiker "Illmatic". Besonders diese Songs klingen immer noch großartig, während manche Songs eher schlecht gealtert sind. Alles in allem aber ein spitzen Auftritt!

Casper dagegen wirkt auf mich mittlerweile auf einem Hip-Hop-Festival wie ein Fremdkörper, sodass ich nicht richtig in den Auftritt finden konnte. Die Leute hatten trotzdem ihren Spaß.

The Weeknd haben wir uns nur zur Hälfte angeschaut, da die Songs auf Dauer doch zu gleichförmig klingen und die großen tanzbaren Hits eher an das Ende des Sets verbannt wurden. Im Hintergrund konnte man es dagegen ganz gut anhören und die Lichtshow war schon beeindruckend.

Besonders gespannt war ich auf die Festival-Rückkehr von Fler, der schon ewig nicht mehr Open-Air aufgetreten ist. So gab es dann auch wieder typische Fler-Momente: Irgendein Typ aus dem Publikum pöbelt in Richtung Fler, der wird sofort aggressiv und pöbelt zurück, Backup Jalil muss schlichten ("Wir wollen doch hier alle nur eine gute Zeit haben."). Dann kommt der geplante Videodreh zu Gang für immer. Fler möchte den Song anscheinend komplett im Publikum performen und bittet die Leute, für ihn und den Kameramann Platz zu machen. Natürlich geht das komplett schief, die beiden werden von den Leuten eingequetscht und schaffen es nur mit Mühe aus der Menge raus (den Umständen entsprechend sieht das Endresultat gar nicht so übel aus). Die Bühnenkonstruktion sah aber schon beeindruckend aus. Laut eigener Aussage hat er für den Auftritt sogar draufgelegt (der Wahrheitsgehalt solcher Aussagen ist natürlich stets zweifelhaft). Der Fokus der Setlist lag auf den letzten beiden Alben "Vibe" und "Epic", garniert mit weiteren Highlights aus der langen Karriere von Fler. Mortel schaute auch noch mit seiner kompletten Gang für ein paar Songs vorbei. Besonders gefreut habe ich mich über den frühen Untergrund-Klassiker Carlo, Cockxxx, Nutten, die peinliche DJ Tomekk-Kollabo Jump Jump hätte er sich dagegen sparen können. Verwundert war ich dann doch über das doch eher verhaltene Publikum: Gut, es war schon spät, aber wer bei Unterwegs nicht abgeht, bei dem läuft irgendwas falsch.

Samstag:

Es war immer noch unerträglich heiß, wir waren faul, haben uns sowohl die KMN Gang als auch Talib Kweli geklemmt und sind erst zu RIN aufs Gelände. Dessen Hype hatte ich zum damaligen Zeitpunkt völlig falsch eingeschätzt, sodass ich mich schwer wunderte, dass vor dem Eingangsbereich der La Fabrik-Stage eine riesige Menschentraube versammelt war, die auf Einlass wartete. So haben wir leider die ersten 15 Minuten des Auftritts verpasst und selbst im Anschluss war ein Blick auf das Bühnengeschehen in Anbetracht der Menschenmenge nicht möglich. Die Stimmung war dagegen bestens, die Leute sind förmlich ausgerastet und haben alle Songs aus voller Kehle mitgesungen. Schade, dass das Album letztendlich den hohen Erwartungen nicht gerecht wurde... Yung Hurn kam auch noch für den gemeinsamen Hit Bianco vorbei.
Der eigentliche Auftritt von Yung Hurn hat mich dann gar nicht abgeholt, weil mir viele seiner Songs nicht zu vernünftig durchdacht wirken (was sie wahrscheinlich auch nicht sind), sodass wir relativ zügig zu...
... Gucci Mane weitergezogen sind. Der hatte erst mal die klassischen 20 Minuten Hip-Hop-Verspätungen. In der Zeit hat der DJ einfach ein paar Songs vom Band laufen gelassen: Die Crowd hat es abgefeiert. Ist natürlich schon bezeichnend für die Szene, aber ich fands eigentlich auch ganz amüsant. Der Auftritt selbst war natürlich nicht wirklich gut, aber darum geht es auch gar nicht. Gucci ist halt einer der Urväter der gesamten Trap-Bewegung und hat somit grundsätzlich schon alle Sympathien auf seiner Seite. Immer gab es mit Slippery einen der Songs des Jahres. Danach fing es an zu regnen, was uns völlig unvorbereitet traf, sodass wir zum Zeltplatz flüchteten und uns aus spontaner Motivation schlafen legten (klassischer Festivalfehler).

Nach verpassten Auftritten von Aminé, Machine Gun Kelly, Lil Dicky, G-Eazy und Cro schaffte ich es zumindest für Bushido & Shindy nochmal aufs Gelände. Den (für mich uninteressanten) Shindy-Teil habe ich zum Großteil verpasst, es folgten ein paar der besseren Tracks des aktuellen Bushido-Albums "Black Friday" inkl. Gast-Auftritte des kompletten egj-Camps (Laas Unltd., Ali Bumaye, AK Ausserkontrolle). Nostalgisch wurde es mit Bei Nacht und Berlin (letzterer leider wegen Soundproblemen abgebrochen) vom legendären Deutschrap-Klassiker VBBZS, gefolgt von weiteren etwas älteren Klassikern. Leider konnte es sich Bushido nicht verkneifen, Songs seiner unfassbar beschissenen "Zeiten ändern dich"-Phase darzubieten.
Es folgte eine ziemlich korrekte Aktion: Bushido wollte einem Fan ein T-Shirt schenken, der schon seit Tag 1 mit dabei ist. Nachdem er eine Dame auserkoren hatte, verfehlte der Wurf natürlich sein Ziel. Die glückliche Fängerin zeigte sich jedoch solidarisch und warf das Shirt weiter zur eigentlichen Empfängerin, was vom Publikum mit heftigem Applaus goutiert wurde. Bushido freute sich dann auch so sehr, dass er die Fängerin auf die Bühne holte, von der sie den Rest des Konzerts verfolgen durfte. Blöderweise fraß diese Aktion so viel Zeit, dass das Set gekürzt werden musste. 10 Minuten ließ der Veranstalter noch überziehen, danach musste abgebrochen werden. Insgesamt aber ein schöner Festival-Abschluss.

Die Abreise am Sonntag verlief auch entspannt. Besonders die Rückgabe des Zeltpfands wurde wesentlich schneller abgewickelt als im letzten Jahr. Bei entsprechendem Line-Up bin ich im nächsten Jahr wieder am Start :smile:

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SammyJankis
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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » So 5. Nov 2017, 10:36

Sound Of Revolution

Ich war gestern auf dem Sound Of Revolution in Eindhoven im Klokgebouw. Nachdem das Line Up letztes Jahr schon bockstark war (und ich aufgrund eines Geburstatgs leider nicht konnte, hat man dieses Jahr dem ganzen die Krone aufgesetzt. Cold World und No Warning an einem Tag auf einer Bühne ohne Absperrung ist etwas, was mich fast zum Weinen bringt. Also war es keine Frage, dass es Richtung Eindhoven geht. Generell muss man sagen, dass man hier für einen schmalen Preis von 27 Euro inkl. Gebühren eine Menge geboten bekommt. Ganze vier Bands, namentlich die beiden eben erwähnten und Backtrack und 100 Demons wurden nur für die Show eingeflogen. Darüber hinaus hat man Sick of it All als Headliner, die solo schon fast an den 27 Euro kratzen. Also Preis-Leistung ist top, was das Line Up betrifft.


Parken:
Es gab wirklich viele Parkhäuser und rund um die Location bei einem Tagespreis von sieben Euro. Das ist für Benelux Verhältnisse quasi nichts. Sehr fair. Hatten auch das Glück direkt neben der Location im Parkhaus zu stehen.


Location:
Es war ein alter Industriehallenkomplex, bestehend aus insgesamt vier Hallen und insgesamt drei Bühnen, die allesamt ziemlich bescheuerte Namen hatten. Hatte absolut keinen Charme, hat mich an die Turbinenhalle in Oberhausen erinnert, nur weniger schmantig. Eine Bühne hatte eine Barriere, die anderen beiden waren barrierefrei. In der Eingangshalle gab es dann Spinde und diverse Fressbuden. Generell war dieser Raum aber immer absolut überfüllt, es gab leider auch nur einen veganen Stand, der zwar super ist, aber Anstehen hat wohl Ewigkeiten gedauert. Darüber hinaus wurde man auch in dieser Halle dauerhaft mit Musik beschallt. Einen wirklichen, ruhigen Punkt gab es nirgendswo und Sitzgelegenheiten ebenfalls. Sehr negativ ist mir auch der Einlass aufgefallen. Wir waren zum Glück früh da, aber so zwischen 14 und 16 Uhr gab es eine schätzungsweise 200 m lange Schlange vor dem Laden. 6000 Menschen über insgesamt fünf Durchgänge einzulassen, wobei die Kontrollen wirklich streng waren (ich musste meine Jacke ausziehen und wurde dann erst abgetastet), klappt halt nicht so gut. Später gab es dann quasi keine Kontrollen mehr, muss man nicht verstehen.


Publikum:
Wie gesagt, 6000 Menschen, die eine Hardcore Veranstaltung besuchen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Wo sind diese 6000 Menschen, wenn ich ab nächste Woche wieder mit 30 Leuten Band XY im AZ des Vertrauens gucke? Wie bereits erwähnt waren 6000 Menschen auch eindeutig zu viel. Es war immer voll, an quasi jeder Stelle, sehr anstrengend. Darüber hinaus unglaublich viele betrunkene Leute, aber das bleibt wohl nicht aus. Darüber hinaus kam es mir vor als würden zwie Welten aufeinanderkrachen. Auf der einen Seite der typsiche Persistence Tour Besucher und auf der anderen Seite Leute, die auch zu den AZ Shows gehen. Die beidne Gruppen haben sich aber auch einigermaßen separiert, da auf der großen Bühne quasi alles Persistence Tour relevantes lief, was dann mit Absperrung abgefeiert wurde.


Essen & Trinken
Gab Fleisch und vegane Alternativen, alle Stände wie schon gesagt immer sehr voll. Hatten uns zum Glück etwas mitgenommen und am Auot gegessen. Sehr entspannend.


Bands:

Slander (True Spirit Stage) - Die erste Band des Tages für mich spielten auf der zweitgrößten Stage, welche keine Barriere hatte. Die Band kommt auf Italien und bietet grundsoliden Hardcore mit einigen Ausflügen in den Metalbereich. Machen auch soweit gut STimung und hatten das Publikum zu dieser frühen Zeit schon auf ihrer Seite. Es gab auf jeden Fal schon Mosh usw. Das war solide und sympathisch kommen die Herren aus Venedig auch rüber. Verändert sicherlich nicht mein Leben, aber werde ide Truppe wohl auch in Zukunft auschecken.

Knuckledust (Revolution Stage) - Ich konnte mit der Band noch nie etwas anfangen und das hat sich auch nach dem 5. Auftritt nicht geändert. Alles klingt irgendwie gleich, wie Madball, nur viel, viel stumpfer. Hatte natürlich auch absolut keinen Flair in dieser riesigen Halle mit Absperrung. Ich werde diesen Satz jetzt nicht bei jeder Band auf dieser Stage wiederholen. Es stimmt immer.

Strength for a Reason (True Spirit Stage) - Da war ich tatsächlich gespannt drauf, aber wurde doch etwas enttäuscht. Hat mir vor einigen Jahren in Essen deutlich besser gefallen. Gab auch hier recht moshlastigen Hardcore, textlich auf dieser typischen eine Szene, eine Familie Schiene unterwegs. Gab auch durchaus textsichere Leute im Publikum und Bewegung. War also okay, aber mehr auch nicht.

Wisdom in Chains (Revolution Stage) - Ich mag diese Band sehr gerne, auch wenn es mich nervt, dass es alle zwei Jahre ein neues Album gibt, welches genauso klingt wie die alten Sachen und für das sich niemand interessiert. Live gibt es dann aber in der Regel Setlisten mit alten Sachen, also alles cool. Gestern fand ich die Setlist nicht so geil. Generell ist die Band aber auf dieser großen Stage verloren. Das ist Musik für kleine, schmantige Läden mit 30 cm hoher Bühne. So war es wirklich traurig anzusehen, wie "Chasing the Dragon" auf der riesigen Stage untergegangen ist. Mein Herz hat geblutet.

Hawser - (Warzone Stage) Die erste lokalen Band auf der kleinsten Bühne. Dazu ein kleines Jubiläum für mich, mein 10. Auftritt der Band. Alle Leute, die im Raum waren schienen Bock zu haben und die Band spielte den bis zu diesem Zeitpunkt mit Abstand stärksten Auftritt. Die neuen, etwas metallischeren Songs find ich top, da wurde auf jeden Fall im Vorfeld viel Machine Head gehört. Das Publikum ist ab Sekunde 1 steil gegangen, harter Mosh, Stage Dives, Singalongs. Top Show, die beste, die ich bisher von der Band mitgenommen habe.

Slapshot (Revolution Stage) - Hardcore Punk meets Oi. Tatsächlich das erste Mal für mich, aber ich wüsste nicht., warum weitere folgen sollten. Die Band hat mich absolut nicht mitgenommen und die Halle tat ihr Übriges dazu. Aber sie wurden abgefeiert. Trotzdem ging es nach 15-20 Minuten zur nächsten Band.

Brick by Brick (Warzone Stage) - Sind Toursupport von Slapshot und deutlich moshlastiger unterwegs.Ziemlich fieser Sound, allerdings ist es natürlich kacke, wenn 3-4 Stunden später 100 Demons spielen, die es einfahc um einiges besser machen als man selbst. Da geht das Set unter. Insgesamt solide, mehr aber auch nicht.

Backtrack (True Spirit Stage) - Die habe ich nach ihrem zweiten Album, welches mir nicht gut gefallen hat, schon etwas abgeschrieben. Zu Unrecht, denn die Show war astrein, beste Show, die ich von der Band je gesehen habe. Da macht man natürlich auch alles richtig, in dem man mit "Erase the Rat" zu beginn direkt einen Hit raushaut. Das Publikum war direkt dabei, inkl. massive Stage Dive Aktion, die einen Vorgeschmack aufs Kommende geliefert hat. Die Setlist war dann zum Glück auch eher "Darker Half" lastig, sodass Textsicherheit ebenfalls gegeben war. Außerdem wurden noch zwei neue Songs mit kommenden Album gezockt. Klang auch nicht verkehrt. Nach 25 Minuten war zwar schon Schluss, aber ich war sehr zufrieden.

No Turning Back (Revolution Stage) - Die haben halt auf der großen Bühne gespielt, wo sie nicht hingehören. Als der Sänger bei "Take Your Guilt" in den Bühnengraben ging war auch zum ersten Mal so etwas wie Stimmung zu erkennen. Ansonsten ist es hier ähnlich wie bei Wisdom in Chains traurig anzugcuekn, wie die Band untergeht auf großen Bühne. Schon so viele Top Sets in kleinen Hallken gesehen, da braucht man so etwas wirklich nicht. Darüber hinaus ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass auf der Bühne CO2 Kanonen eingesetzt wurden. Schlimm, einfach schlimm und unpassend.

No Warning (True Spirit Stage) - Einer der zwei Hauptgründe für mein Kommen und es ist auch beim dritten Mal immer noch etwas Besonderes, wenn das Riff von "Behind These Walls" ertönt. Die ersten sechs Songs der "Ill Blood" wurden mit einer Unterbrechung direkt zu Beginn abgefrühstückt, meiner Meinung nach mit das beste, was in diesem Jahrtausend bisher an Hardcore rausgehauen wurde. Jede modernen Hardcore Band hat sich von diesem Sound inspirieren lassen. Der Sänger ist auch viel weniger distanziert als damals noch beim Ieperfest. Scheint mehr und mehr Gefallen zu finden. Kann ich ihm bei den Publikumsreaktionen auch nicht verübel. Es Stage Dives in einer ülle und Art und Weise, die hier zu Diskussionen führen würden. Mich hat es dann leider beim letzten Song auch erwischt, sodass mein Kiefer auch gerade noch schmerzt. Aber nichts Ernstes. Gab aber trotzdem diverse Verletzte, wie mir berichtet wurde. Es herrschte absolutes Chaos, zum Glück auch mit vielen, textsicheren Leuten. Setlist war auch sehr gut, nur ein Song von der "Suffer Survive", und zwar "Modern Eyes", welches noch am ehesten nicht nach Linkin Park klingt. Ansonsten einer vom neuen Album und der Hauptteil von der "Ill Blood", also alles richtig gemacht.

Dog Eat Dog (Revolution Stage) - Find ich eigentlich ganz nette Crossover Mucke, deren Hochzeit wohl vorbei ist, aber der Saxophonspieler ist schon cool und solange die Herren Spaß haben sollen sie spielen. "No Fronts" und "Who's the King?" kennt wohl auch jeder. Die Halle war auf jeden Fall voll und es eifrig eifrig gesprungen. So Stellt man sich einen Auftritt der Band vor.

Battery (True Spirit Stage) - Alte Hardcore Band, zum ersten Mal seit 20 Jahren auf Toor und für viele ältere Leute im Publikum wohl das Highlight des Tages. Die "Only the Diehard Remain" ist auch echt ne gute Platte und war auch Hauptbestandteil des Sets. Die Dichte an Stage Dives sank, Textsicherheit war dafür in den ersten Reihen top. Zwischendurch durfte auch immer wieder der Bruder des Sängers ans Mirko, der bei DamnationA.D. singt und mit Fall Out Boy Shirt auch modisch bewusst auftrat. War cool.

100 Demons (Warzone Stage) - Der Name der Stage war auch Programm fürs Set. Das war unfassbar hart, wütend und dementsprechend ging es im Pit zur Sache, leider nicht ohne Boxerei und blutende Menschen. Neben dem wütenden Sound hat mich die STimme des Sängers auch voll und ganz überzeugt. Neben fiesen Shouting gab es auch ein paar cleane Parts und er konnte wirklich gut singen. War auf jeden Fall auch mal cool zu sehen. Ansonsten noch die kleine Anmerkung, dass ich mir absolut sicher bin, dass zwei Bandmitglieder aussahen als hätten sic Hagrid in den Harry Potter Filmen verköfpert, hat mich etwas amüsiert.

Cold World (True Spirit Stage) - Highligth des Tages und das sogar über 35 Minuten. Der deutlich abgespeckte Sänger hatte Bock und hat wie üblich sein Mirko jedem in die Hand gedrückt, der Bock hatte. Textsicherheit hier am Anschlag und die Stage Dives, ohne Worte. Bei den Singalongs sind gefühlt immer drei Leute gleichzeitg auf der Menge gelandet. Da war übel. Die Setlist war top, zwei Songs der letzten Platte, dafür fast die ganze "Ice Grillz". Kommt der Perfektion nahe. Diese Band ist einfahc ein Phänomen. Niemand, der sich nur oberflächlich mit der Materie Hardcore beschäftigt kennt sie, aber darunter feiern sie alle. Ich aheb schon lange nicht mehr so ein Chaos gesehen. Bester Auftritt des Tages.

Sick of it All (Revolution Stage) - War halt ein SOIA Set ohne Überraschungen. War eh noch viel zu fertig von Cold World und habe es dann nach 20 Minuten sein lassen. Nicht schlecht, aber in dieser Form einfach egal.

Cro-Mags (True Spirit Stage) - Sound war ne Katatstrophe. Man hat das Bassintro des Opener "World Peace" nicht gehört. Ansonsten aber das übliche Set mit Fokussierung auf "Age of Quarrel". Die Songs sind Hits für die Ewigkeit und werden auch dementsprechend abgefeiert, aber man merkte, dass die Luft beim Publikum etwas rauswar. Deutlich wenger Stage Dives. Es ging geradezu ruhig zur Sache. Da war es auf dem Outbreak Fest deutlich besser. Hat aber trotzdem Spaß gemacht zum Abschluss.


Fazit:
Man versucht hier eine Art europäisches This Is Hardcore aufzuziehen. Bei 6000 Zahlende kann man wohl auch nur von einem Erfolg für die Veranstalter sprechen. Aber eigentlich ist nur das Line Up cool. Der Rest war eine Zumutung, diese große Halle mit Absperrung hat absolut null Flair und das Publikum war mitunter uunglaublich anstregend. Das war auch der grundsätzliche Konsenz von allen Leuten mit denen ich geredte habe. Ich würde wieder hin, aber halt nur fürs Line Up.
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Re: Festivalberichte

Beitrag von scarred » Di 14. Nov 2017, 19:14

Das Wort "schmantig" habe ich noch nie gehört.

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Re: Festivalberichte

Beitrag von DerAffenmensch » Do 7. Dez 2017, 20:29

fipsi hat geschrieben:
So 24. Sep 2017, 11:18
Ich war gestern wahrscheinlich zum letzten Mal beim Deaf Row Fest.

Mich hat letztes Jahr schon die Stimmung im Publikum leicht genervt. Keine Ahnung, warum man anfangen muss bei ruhigen Momenten rumzugröhlen. Ich bin von solchen Shows ein angenehmeres Publikum gewöhnt. Hier hat man fast schon eine "Eventstimmung".

Spoiwo als dritte Band des Abends haben 50 Minuten später als geplant angefangen. Dafür sorgte die längere Spielzeit von Cranial, was ich durchaus noch verstehe. Danach fühlte sich aber niemand verantwortlich für den Umbau und es hat ganze 40 Minuten gedauert bis die Band bei miesesten Sound beginnen konnte. Die Bandmitglieder waren sichtlich angepisst und haben sich mehrfach beim Publikum entschuldigt wegen der Verzögerung. Bei Pijn und Cranial davor war der Sound schon nicht so toll und eigentlich auch viel zu leise. Wir sind dann während Spoiwo gegangen, da die Stimmung bei uns im Keller war. Gold, Esben & the Witch und Ahab haben wir dann sein lassen. Schade.
Also das mit dem rumgröhlen kann ich nicht so teilen, also mir ist es zumindest nicht aufgefallen, fand die Stimmung eigentlich sehr gediegen, wie sonst halt auch. ABer ich war halt die meiste Zeit auch nicht mitten im Publikum. 2016 ist mir das allerdings auch bei Radare aufgefallen.

Das Problem lag daran, dass Spoiwo und Gold wohl unabgesprochen zum einen auf Soundchecks und nicht wie abgesprochen auf Linechecks bestanden haben und zum anderen, dass eine oder beide Bands ihren eigenen Mischer mitgebracht haben. Deswegen kam es leider zu Zeitdifferenzen. Gold haben mir ganz gut gefallen, wie auch Esben & the Witch. Bei denen war aber eher geteilte Meinung angesagt, zumindest bei den Leuten mit denen ich geredet habe. Ahab ist halt einfach nicht so mein Ding, hätte aber erwartet, dass da die Leute abgehen, im Gegenteil: Es haben viele Leute das Konzert verlassen.

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SammyJankis
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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Di 19. Dez 2017, 14:52

Ich war am Sonntag in Lodnon beim CTW Fest VIII: Judgement Day, welches auch die finale Ausgabe war, da das Label Carry the Weight Records, welches hinter dem Fest steht, die Schotten dicht macht. Schade drum, die haben viele astreine Sachen rausgebracht: Survial, xRepentancex, Renounced. Das ganze fand in der Underworld im Londoner Stadtteil Camden statt. Da es kein Essen gab war das recht praktisch, da es in dem Stadtteil wirklich alles gibt, was das Herz begehrt. Darüber hinaus ist es schön, dass es hier wie auch beim Outbreak Fest Kranwasser for free gab. Ansonsten ist der Laden zwar cool, aber vor eng, vor allem der Eingangsbereich mit dem ganzen Merch war völlig überfüllt, zu jeder Zeit. Es war aber auszuhalten. Merch des Labels wurde von den Test Pressungen abgesehen zu Spottpreisen rausgehauen.

xServitudex - Ein Sound, den man wohl als 90er Metalcore Mosh beschreiben kann. Sehr, sehr wütend. Dementsprechend gab es hier von Anfang an harten Mosh, völlig zurecht. Sound war gut, die STimme des Sängers hat auch gepasst. Das war echt klasse. Als Opener eigentlich verschenkt.

Payday - Es ging weiter mit moshlastigem Hardcore, der mir auch zugesagt hat. Das war ein rundes Ding, auch wenn die Band noch recht jung ist, aber wie das in UK so üblich ist besteht die Band mit 1-2 Ausnahmen aus Mitgliedern anderer Bands. Die wissen also alle, was sie machen. Die Stimme des Sängers ist sicherlich nicht jedermanns Sache und beim Outbreak Fest war ich auch skeptisch, aber am Sonntag hat es mir gut gefallen. War cool.

Firm Standing Law - Die einzige Band, die die Pre Show und das Fest gespielt hat und ein Jubiläum für mich: die 250. Band, die ich zum dritten Mal gesehen habe. Set war das gleiche wie am Vortat, es war aber deutlich mehr vor der Bühne los, sowohl was Mosh als auch Singalongs anging. Gute Show.

Arms Race - Oft in letzter Zeit auf Flyer gesehen, aber noch nie damit beschäftigt. War ein ziemliches Geballer und Geschrammel, wusste aber auch zu gefallen. Wer The Flex cool findet wird hier auch seinen Spaß dran finden. Wurden auch gut angenommen. Insgesamt muss man auch sagen, dass eigentlich alle Bands in irgendeiner Form abgefeiert wurden.

Blind Authority - Im Prinzip die etwas groovigere Version von Arms Race. Hat mir dadurch etwas besser gefallen. Die Band hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, dass sie zeitnah aufhören werden. Wann, das weiß niemand so genau. Es kommt jetzt auch noch im bester Scorpions Manier eine neue Platte raus. Wenn sie an das Niveau des Debüts rankommt wird es auch eine runde Sache. Set hat gefallen.

Cold Snap - Laut Running Order sollte jetzt eine Band namens Southern Lord spielen, wobei von Anfang an klar war, dass es sich hierbei um einen Secret Act landet. Cold Snap und Breaking Point waren die Gerüchte, die ich am häufigsten gehört habe. Es haben dann beide jeweils 5-6 Songs gespielt. Cold Snap haben begonnen. Solider, moshlastiger UK Hardcore. Ganz klassisch mit entsprechenden Reaktionen. War gut.

Breaking Point - Habe ich vor Jahren mal in irgendeinem Loch in Belgien gesehen und es war unfassbar öde. Am Somnntag sah das ganz anders aus. Ein sehr gutes Set, groovig, wütend, hart und die Stimme des Sängers, dem bei Brutality Will Prevail in schöner Regelmäßigkeit die Puste ausgeht, hat auch für die paar Songs gereicht. Das Publikum ist unfassbar ausgetickt und es gab einen riesigen Pit, die Songs wurden auch eifrig mitgesungen. Alles kein Vergleich der Show damals in Belgien. Schön, die Truppe doch noch einmal gesehen zu haben.

Renounced - Unfassbar gutes Set, vielleicht das beste Set des Tages. Wir sind wieder bei diesem 90er Metalcore Mosh, den das Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde abgefeiert hat. Sehr, sehr harter Mosh, intensive Singalongs. Dem Sänger, dessen Stimme allgemein aber gut gehalten hat, wurde einiges an Arbeit abgenommen. Darüber hinaus hat man hier ein gutes Paket, ruhige Parts, Metal, harte Breakdowns. Die Band hat großes Potential auch größer zu werden in meinen Augen. Ist schon eingängiger in meinen Augen als vergleichbare Acts. Dazu gab es noch ein Poison the Well Cover, welches ebenfalls sehr gut aufgenommen wurde. Top Gig.

Ecostrike - Erster Auftritt in Europa, das erzähl ich noch meinen Kindern. Sound ähnlich wie bei Firm Standing Law an Sahcen wie Earth Crisis angelegt. Die Band hat bisher noch nicht viel rausgebracht, dementsprechend kurz war das Set und die LP, die 2018 kommt, ist sicherlich ein heißer Kandidat auf die Hardcore Platte des Jahres. Das Niveau von Renounced wurde gehalten und vor allem bei den Songs der aktuellen Ep "Time is Now" wurden von der Crowd hart abgefeiert. Darüber hnaus macht der Sänger, der in zig Bands singt, von denen die bekannteste wohl Blistered sind, einen sehr sympathischen Eindruck. Keine Ahnung, um die Band schon bekannt genug ist für eine Tour in Europa, aber die werden wiederkommen. Davon bin ich überzeugt.

Foreseen - Man war zu diesem Zeitpuntk tatsächlich deutlich vor dem Zeitplan, so etwas kommt wirklich nicht oft vor. Deswegen wurde die Umbaupause an dieser Stelle so in die Länge gezogen, dass man wieder passend anfing. Leider hat das in meinen Augen etwas die Stimmung gekillt. Wobei man auch sagen muss, dass der Sound sehr metallisch ist, zu metallisch als das man hier jetzt Ähnliches wie bei den vorherigen Acts uu erwarten war. Der Sound an sich ist allerdings sehr cool. Allen Leuten, die dieses Jahr Power Trip für sich entdeckt haben und auch mit der "Manifest Decimation" etwas anfangen können, sei diese Band ans Herz gelegt. Sehr unterrated.

108 - Die einzige Band des Tages, die mir nicht gefallen hat. Dabei standen die Chancen nicht schlecht. Die Band war seit locker 8 Jahren nicht mehr in Europa und die Crowd hatte sichtlich Bock. Auch der Sound ist gut. Schnell mit durchaus vorhandener Härte. Was für mich aber ein Problem ist, ist diese Krishna Aufmachung der Band. Wenn, bevor die Band die Bühne betritt, jemand in eine Muschel pustet, dann finde ich das vorsichtig gesagt too much. Ich kann das nicht ernst nehmen. Als schließlich bei einem Song das Tempo gedrosselt wurde und in einem Reggaebeat endete und der Sänger "Krishna, Krishna" ins Mikro flüsterte, habe ich es vorgezogen, mir Merhc anzugucken und bin nur noch einmal zum abschließenden Inside Out Cover in den Raum gegangen.

Integrity - Es war cool, keine Frage. Die Band ist düster, metallisch und hart und einefach eine Institution in der Hardcore Welt. Aber in meinen Augen nach dem dritten Gig, den ich gesehen habe, ist die Band auf Platte besser. Die Setlist kommt auch ungünstig daher. Songs des neuen Albums waren noch nicht beim gesamten Publikum angekommen. Dafür wurden die Songs von bspw. "System Overload" unfassbar abgefeiert. Naja. Davon abgesehen ist der Sänger einfach unsympathisch in seinen Ansagen, in seinem Verhalten gegenüber seinen Bandmember, einfach durchweg. Schade, dass dieser Mensch für so gute Alben verantwortlich ist. Die zwei Schlägereien im Publikum, die die Band nicht mal ansatzweise davon abgehalten haben das Set zu unterbrechen, mussten auch nicht sein. Etwas ärgerlich.

Insgesamt hat sich die Show aber gelohnt, hatte den ganzen Tag über meinen Spaß. Auch das Wochenende war cool. Was ich mir gewünscht hätte, wäre eine Ansage der beiden Labelmacher vor oder nach Integrity. Das wäre meiner Meinung nach ein schöner Abschluss gewesen. Aber okay, gab es nicht, kann ich auch mit leben.
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Sjælland
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Re: Festivalberichte

Beitrag von Sjælland » Mi 20. Dez 2017, 01:12

Das ist glaube ich die positivste Hardcore-Beschreibung, die ich bislang von dir gelesen habe. Die Beschreibung von 108 und ihren Krishna-Moves klingt ziemlich belustigend, aber daher leider auch vollkommen fehl am Platz. Ich lese deine Beschreibungen immer sehr gerne, auch wenn mir die meisten Namen nichts sagen :smile:

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SammyJankis
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Re: Festivalberichte

Beitrag von SammyJankis » Di 16. Jan 2018, 23:08

Ich war am Wochenende auf dem ersten Festival 2018, dem Sweatfest in London. Die Veranstaltung fand im Dome bzw. Boston Music Room statt, zwei Location, die direkt nebeneinander liegen und durch einen Innenhof miteinander verbunden sind. Der Boston Music Room ist dabei die deutlich kleinere Location. Freitag und Sonntag fanden die Konzerte dort statt, wobei der Sonntag runterverlegt wurde. Samstag wurde dementsprechend der Dome bespielt. Freitags haben insgesamt fünf, samstag neun und sonntags zehn Bands gespielt. Es hätten generell an allen Tagen mehr Leute kommen dürfen. Es war doch leerer als ich das erwartet habe. Der Preis war zwar mit knapp 60 Pfund für das Weekend Ticket nicht gerade günstig, aber da insgesamt 3 Bands (bzw. 2,5, da Martyr A.D. und Disembodied sich einige Mitglieder teilen) eingeflogen wurden und auch Chokehold darüber hinaus nur 2 Shows in Europa gespielt haben, kann man das schon mal machen. Neben dem üblichen Bandmerch und Distros gab es auch noch vegane Kuchen und einen Stand, an dem es vegane Chicken Wings gab, die der Fleischvariante täuschend echt waren soweit ich mich an den geschmack erinnern kann. Das war klasse.
Ich selbst hab in Camden im Hostel gepennt, ca. 50 Meter entfernt von All Ages Records, einem schönen Plattenladen, der vor allem Punk im Angebot hat. Außerdem sind die Essensmöglichkeiten am Camden Market wirklich astrein.


Freitag, 12.01: (Boston Music Room)

Bitter Youth - Es ging ganz gut los, typischer Uk Hardcore im Stile von Bands wie Survival. Schnell, aber trotzdem mit Moshparts bestückt. Macht eigentlich immer Spaß und auch heute war es in Ordnung. Das Publikum war aber noch zurückhaltend. Das sollte sich allerdings ändern, worauf ich später noch ausführlicher eingehen werde. Man muss aber generell sagen, dass an dem Wochenende Bands, die die Old School 90s Metalcore/Hardcore Schiene bedienen, im Vordergrund standen und man hat auch gemerkt, dass die Leute für diese Bands gekommen sind. Auch die eingeflogenen Bands zeigen da ein deutliches Bild. Bitter Youth gehören nicht in diese Kategorie und es war dementsprechend verhalten.

Nihility - Hier ging es dann los. Hardcore trifft auf Death Metal mit sehr wütenden Moshparts und einem Sänger, der neben seiner guten Stimme das Publikum vollends unter Kontrolle hatte. Die Leute sind aufgewacht und es wurde ein Vorgeschmack auf die nächsten Tage gegeben in Form von hartem Mosh. Und wenn ich harten Mosh sage, dann meine ich harten Mosh, da wurde mit der Gewalt nicht gespart. Höhepunkt war dann das Kickback Cover "No Surrender", bei dem das Publikum völlie eskalierte inkl. des Sängers, der, nachdem er einem Besucher, der offentlich den Text konnte, das Mikro in die Hand gedrückt hat, diesen beim anschließenden Part halb umgekloppt hat. Manche Sachen rufen immer noch einen Mix aus Faszination und Kopfschütteln in mir hervor, aber das Set war gut. Keine Frage.

Prowler - Neben den bereits erwähnten Old School 90s Metalcore/Hardcore Bands wurden auch viele LBU Bands gebucht. Dabei handelt es sich um eine Crew aus London, deren bands alle recht ähnlich und dabei vor allem moshlastig klingen. Man könnte auch stumpf sagen. Die bekannteste Truppe ist wohl Knuckledust. Prowler haben sich, vor allem auf dem Festland, nach meinem Empfinden sehr rar gemacht und es war auch das erste Mal, dass ich diese Truppe gesehen habe. Fazit: Der Sänger hat eine üble Stimme, aber die Mucke gibt mir absolut nichts. Natürlich wurden die in London auch abgefeiert, aber das ist einfach nichts für mich.

Renounced - Top Band, ohne Frage. Typischer von 90s Metalcore beeinflusster Sound, allerdings mit vielen ruhigen Parts, in denen der Sänger, der auch als Mitglied der Backstreet Boys durchgehen könnte, singt oder nur spricht. Ein wirklich schöner Mix. Dem gegenüber stehen unglaublich harte Breakdowns, bei denen natürlich weider harter Mosh praktiziert wurde. Im Vergleich zum Set auf dem CTW Fest im Dezember gab es deutlich weniger Singalongs, dafür aber eutlich härteren Mosh. Im Endeffekt waren beide Sets gut, auch wenn das Poison the Well Cover dieses Mal nicht gespielt wurde.

Canvas - Alte englische Band. Ich weiß grad gar nicht, ob die extra für dieses Fest noch einmal einen Gig gespielt haben oder ob es wieder mehr Shows gibt, aber es war auf jeden Fall etwas Besonderes und das Alter vor der Bühne stieg. Der Sound war noch metallischer als bei bspw. Renounced. An sich klang alles ganz gut, aber die cleane Stimmedes Sängers hat mich absolut nicht abgeholt. Im zweiten Teil des Sets gab es dann zwar einige Songs, bei denen auf eben jenen cleanen Gesang verzichtet wurde, die ich auch weitaus besser fand. Allerdings war es zu diesem Zeitpunkt schon deutlich leerer in der Location, sodass die Band etwas auf verlorenem Posten war. Schade für sie, aber mehr als solide war das nicht.


Samstag, 13.10: (The Dome)

Target Lock - Joa, das war Hardcore, nichts Besonderes. Hat mich nicht abgeholt und war auch nach 10 Minuten vorbei. Das Madball Cover wurde auch gut vom Sänger verkackt. Muss ich nicht nochmal sehen.

Last Shreds - Neue Band des Dead Swans Sängers, der an diesem Tag zwei Auftritt absolviert hat. Die Band ist auch der alten band nicht unähnlich. Meiner Meinung nach die etwas härtere Version. Hat mir auch nicht schlecht gefallen. Allerdings hatte die Band unglaubliche Probleme mit der Technik. Nachdem vor der Show die Box des einen Gitarristen getauscht werden musste, sodass die SHow verspätet anfing, fiel im Anschluss die Gitarre des anderen Gitarristen aus, sodass die Band die Show nur mit einer Gitarre gespielt hat. Mies, aber die Band hat das Beste draus gemacht. Neben den bisher geschriebenen Songs wurde auch ein Inside Out Cover gespielt. Ich habe nachgesehen und wenn man diese Veranstaltung als eine Show sieht, habe ich seit Dezember keine Hardcore Veranstaltung gesehen, auf der kein Inside Out Cover gespielt wurde. Unfassbar. Immerhin gab es dieses Mal statt "No Spiritual Surrender" "Burning Fight". Ein Alleinstellungsmerkmal. :D

Grand Collapse - Hier ist nicht viel von hängen geblieben. War okay, aber im Prinzip egal. Eigentlich so wie der Opener, nur ohne verkackte Cover.

Frame of Mind - Sehr spezieller, chaotischer Hardcore, regelrecht anstrengend mit ganz interessantem Gesang des ehemaligen xRepentancex Drummers. Diese Show war wirklich klasse. Der Sound war gut, die Band hatte Bock und das Publikum ist auch wachgeworden und hat das Ganze zu einer rundum gelungenen Show gemacht.

TRC - Habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen und auch recht hohe Erwartungen, da die Band live immer abgeliefert und Ende 2010 in Essen eine der brutalsten Shows gespielt hat, die ich je gesehen habe. Auf Platte gebe ich mir die Band aber eigentlich nie. Das Produkt ist auch schnell erklärt. Stumpfer Sound, zwei Sänger, einige Rapparts und am Ende eines jeden Songs ein sehr langsamer Breakdown. Einer der Sänger ist glaube ich so etwas wie ein Lifecoach, zumindest hat er eine ziemlich peinliche Facebook Seite, auf dem er sein Leben thematisiert. Das hat sich auch aufs Set übertragen, da er dort die ganze Zeit von der Energy im Raum sprach, es wirkte wie eine durchgehende Motivationsrede. Brauch ich jetzt nicht, hat aber gefruchtet. Die Leute sind ziemlich eskaliert, wohl auch weil Shows der band Mangelware sind und beim letzten Song war wirklich die Hölle los. Allerdings wieder nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch folgen sollte. Insgesamt wieder ein gutes Set, aber Essen 2010 bleibt wohl für immer unerreicht.

Dead Swans - Wie bereits erwähnt, wurde jetzt auch erklärt, wieso der Sänger zwei Auftritte absolvieren musste. Bei der Anfrage des Bookers hat an ihn hat er es so verstanden, dass Last Shreds spielen sollten und er hat dementsprechend alles abgeklärt. Nachdem der "Fehler" rausgekommen ist wurden dann kurzerhand beide Bands gebucht. Dead Swans haben mir nie sonderlich gut gefallen, könnte aber hier evtl sogar ankommen. Sind meiner Meinung nach eine düstere Version der Wave Bands. Dementsprechend gab es hier auch quasi keinen Mosh, dafür viele textsichere Leute vor der Bühne. Aber man merkte trotzdem, dass die Leute auf die nächsten drei Bands gewartet haben. Show hat mir besser gefallen als erwartet, aber ich werde auch danach kein Fan.

Xibalba - Die erste Exklusive Show und mein erstes Konzert der Band seit 2013. Viel zu viel Zeit und die Leute hatten Bock. Ab diesem Zeitpunkt war die Hölle vor der Bühne los. Unfassbar Szenen spielten sich im Pit ab, ohne dass es zu Schlägereien gekommen ist, aber man hätte die Gewalt wohl nur noch durch Einsatz von Waffen steigern können. Xibalba sind mit ihrem mit Death Metal und Sludge gespickten Hardcore auch durch und durch auf Mosh ausgelegt, was beim Opener "Cold" eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde. Unglaublich harte, wütende Band. Hat richtig Spaß gemacht, auch wenn die 2013er Show in Essen doch noch besser war. Ein neuer Song wurde auch gespielt und das Set mit "No Serenity" mit dem besten Song der Bandgeschichte abgeschlossen. Hart as fuck.

Arkangel - Es ging genau da weiter, wo Xibalba aufgehört hatten. Durchweg unfassbar harter Mosh und man musste durchweg ein Auge auf das treiben vor der Bühne haben. Man kann es den Leuten nicht verüblen. Dieser Hardcore Sound ist einfach nur böse. Punkt. Leider wirkt die Band auch unglaublich unsympathisch und die Straight Edge mit ihren doch teilweise krassen Lyrics wirken auch komisch, wenn sie jemand singt, der zwischen den Songs genüsslich ein Bierchen trinkt, aber an Härte werden diese Songs wohl nie verlieren. Sound war auch sehr gut, weshalb mir die Show auch besser gefallen hat als die im vergangenen Jahr in Duisburg. Nachdem die Band jahrelang quasi nict gespielt hat, wurde jetzt schon die nächste Show für Mai 2018 angekündigt. Ich werde wohl da sein.

Martyr A.D. - 2017 gab es die Reunion nach 12 Jahren und nun den ersten Europa Auftritt seit Ewigkeiten. Dementsprechend wurde das Niveau der Vorbands gehalten, wenn nicht sogar überboten. Das hätte ich nicht gedacht, aber der Metalcore Sound hat einfahc noch eine deutlich technischere Kompotente. Durchaus anstrengend, aber dabei auch unglaublich wütend. Es ist nicht mit Bands wie Parkway Drive oder so vergleichbar. Alles ist viel rauer, aber es hat mir sehr gut gefallen. Vor allem bei den beiden letzten Songs "The Montreal Screwjob" und "American Hollow" herrschte wieder völlige Eskalation vor der Bühne. Der Auftritt hat durchaus Top 10 Potential fürs Jahr. Der Wahnsinn.


Sonntag, 14.10 (Boston Music Room)

xServitudex - Eigentlich verschwendet als Opener und letzte Woche noch in den Staaten gewesen als pre Show zum fantastischen FYA Fest, allerdings ging es wohl nicht anders. Fügte sich nahtlos in die 90s Metalcore Schiene ein. Die Crowd war dementsprechend schon um 15 Uhr gut dabei und es war Einiges los vor der Bühne. Gutes Set, CTW Fest war allerdings besser. Hoffe die kommen bald mal nach Deutschland.

Imposter - Langweiliger 08/15 Hardcore. Das war nix.

Who Cares? - Der Name war hier Programm. Mehr muss nicht gesagt werden.

Swan Song - Nachdem ich bei den beiden vorherigen Bands etwas rumgedöst habe war das ein Wachmacher. Grundsolide Show mit einem Sound im Stile von early-Hatebreed. Das wra hart, das war gut. Zusätzliches Plus geht an den Sänger, der zwischen all dem Hass und der Gewalt astreine Ansagen rausgehauen hat. Das hat mir doch sehr gut gefallen, da die Szene in UK doch ziemlich unpolitisch ist.

Revolve - Wieder 90s Metalcore, ultrahart. Musste sich auch vor xServitudex nicht verstecken, wobei es hier doch noch ein Bisschen technischer zur Sache ging. Set hat mir sehr gut gefallen und die werden auch sicherlich ihren Weg gehen. Hier gab es ein Cover: Kickback - "No Surrender". Keine Ahnung, ob es bei Nihility oder hier besser war, es war auf jeden Fall wieder die Hölle los vor der Bühne. Schade, dass es Kickback nicht mehr gibt. Die würde ich auch noch einmal gerne sehen, da die einzige Show der Band, die ich gesehen habe, doch recht lahm war. Ich schweife ab. Revolve waren top.

Life Betryas Us - War so ähnlich wie Prowler, nur ohne die fette Stimme des Sängers. Wurden natürlich auch abgefeiert. Haben mich aber nicht abgeholt.

Ninebar - Siehe Life Betrays Us, wobei mich hier die beiden Sänger nochmal zusätzlich nerven.

Chokehold - Die Show stand unter keinem guten Stern. Der Sänger hatte sich einige Tage vorher in den USA bei einem Treppensturz einige Rippen gebrochen und konnte dementsprechend nicht singen. Es wurde also improvisiert, indem einige Leute als Ersatz gesungen haben, u.a. die Sänger von Swan Song, xLiarx und xRepentance und es war wirklich cool. Es war richtig schön, einige Leute da am Mic zu sehen, für die dieser Moment nach ihrer (zukünftigen) Hochzeit und der Geburt der Kinder augenscheinlich das größte Ereignis ihres Lebens ist. Da haben sich erwachsenen Männer Ende 30 beim Betreten der Bühne wie kleine Kinder gefreut und es wurden nette Anekdoten erzählt. Am schönsten war ein Herr, der erzählte, dass er 1995 die Band verpasst hat, da es ihm seine Eltern verboten haben. Genug davon, alle Sänger haben abgeliefert, die Bandmitglieder an den Instrumenten sowieso. Der Sound ist einfach zwischen all der Härte unglaublich groovig. Das Publikum inkl. des ehemaligen Sängers von War from a Harlots Mouth war auch voll dabei und vor der Bühne war eine große Traube. Stage Dives, Mosh, alles top. Es war sicherlich etwas Einzigartiges und ich hatte nicht allzu hohe Erwartungen, aber es war top. Manche Leute meinten im Nachhinein sogar besser als mit dem Original Sänger.

Disembodied - Der Hauptgrund für meine Anreise und, obwohl der Samstag insgesamt besser war, auch im Nachhinein betrachtet das beste Set. Ohne diese band gäbe es Code Orange in der heutigen Form nicht. Die Songs klingen wie die der Band aus Pittburgh, die ja mittlerweile für den Grammy nominiert wurde, nur deutlich rauer und nicht so glattproduziert. Wobei man eigentlich eher sagen muss, dass Code Orange die glattproduzierte Version von Disembodied sind. Die Songs haben viele Tempowechsel, heftige Moshparts und sich durchweg wütend. Die Leute haben es ab Sekunde 1 mit Mosh, Stage Dives und Singalongs gedankt. Es war ein würdiges Ende, bockstark. Hoffentlich dar ich die nochmal sehen. Nach Earth Crisis und Chokehold darf das Fluff hier gerne mal seine Fühler ausstrecken.


Fazit:
Gut orgainisiertes Festival, welches voll und ganz im Zeichen des 90s Metalcore/Hardcore Revivals stand. 2019 soll es eine weitere Version geben. Bei entsprechendem Line Up kann ich mir gut vorstellen, dass ich wieder anwesend bin.
There is panic on the streets

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fipsi
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Re: Festivalberichte

Beitrag von fipsi » Do 18. Jan 2018, 17:31

Hier ist noch ein kleiner Bericht zum Norður og Niður Festival von Sigur Rós.


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