Die Relevanz ergibt sich aus dem Verhalten des besagten Konzertbesuchers, nämlich dass dieser nach der Ansage der Band erst mal eine ganze Weile lang mit ausgestrecktem Mittelfinger dort stand. Und dieses Verhalten ist in diesem Fall eben die Konsequenz aus der politischen Differenz zwischen Band und Konzertbesucher. Ein Konzert aus musikalischen Gründen besuchen, obwohl einem die politischen Ansichten der Band nicht zusagen, ist die eine Sache und natürlich legitim. Sich dann aber so zu verhalten, wenn genau diese politischen Ansichten von der Band geäußert werden, muss eben auch nicht sein.
Wie schon geschrieben:
Übrigens sehe ich es auch nicht so, dass die Reaktionen hier großartig anders ausgefallen wären, wenn (sehr vereinfacht ausgedrückt) ein linker Konzertbesucher auf einem Frei.Wild-Konzert (dein Beispiel) nach einer politischen Rede der Band ähnlich reagiert hätte und ihm daraufhin Gewalt widerfahren wäre. Nämlich, dass 1. die Gewalt absolut abzulehnen ist und 2. das Verhalten des Konzertbesuchers aber auch irgendwie bescheuert ist, weil der politische Rahmen dort ihm hätte bekannt sein können und man so eine gewalttätige Reaktion dann (leider!) nicht ausschließen kann.Wishkah hat geschrieben:Wenn die politische Meinung aber ein bedeutender Teil der öffentlichen Präsenz ist und vielleicht sogar in der Musik eine Rolle spielt, hat ja jeder selbst die Möglichkeit, sich darüber zu informieren. Wer das nicht tut, kann sich hinterher schlecht beschweren. Und wenn es einem sogar bewusst ist und man dann trotzdem so reagiert... Wie gesagt, das finde ich dann ziemlich daneben.
Und um es noch mal zu betonen: Die gewalttätige Reaktion des Social-Distortion-Sängers rechtfertigt das in keinster Weise. Aber das hat hier auch noch keiner behauptet.