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Down The Rabbit Hole

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MairzyDoats
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von MairzyDoats » Mo 27. Jun 2016, 10:27

:popcorn:

Nächstes Jahr findet das Festival übrigens wieder parallel zum HuSo vom 23.-25.06. statt.
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fipsi
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von fipsi » Mo 27. Jun 2016, 12:32

Part 1:Organisation und Camping
Am Freitag bin ich früh in Nimwegen angekommen und bin dann mit dem Shuttle zum Festivalgelände, welches gut 45 Minuten außerhalb lag. Kurz nach unserer Ankunft wurde auch schon der Campingplatz geöffnet. Wir haben dann einen wunderschönen Platz in der Nähe des Sees gefunden. Von dort aus waren es jeweils 5 Minuten zum Innengelände und zu den Duschen und dem Supermarkt. Der Supermarkt war allerdings viel mehr eine Ansammlung von Ständen an denen Frühstück verkauft wurde zu festivaltypischen Preisen.
Bezahlt wurde mit munken, deren Umrechnungskurs bei 2,70€ lag.
2 Brötchen beim Supermarkt haben 0,5, Getränke (0,25l) 1 und größere Speisen 2,5 gekostet. Das Angebot war sehr vielseitig, allerdings selten in englisch ausgeschrieben. Das Personal konnte zum großen Teil auch kein englisch und die Verständigung wär nicht immer einfach. Die Anreiseinfo wurde auch nicht in Englisch angeboten.

Part 2 Gelände und Aktivitäten und Part 3 Bands folgen

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TonyMac
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von TonyMac » Mo 27. Jun 2016, 12:49

In Holland kann man kein Englisch? Da sprechen doch einige sogar deutsch. :?

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MairzyDoats
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von MairzyDoats » Mo 27. Jun 2016, 12:52

TonyMac hat geschrieben:In Holland kann man kein Englisch? Da sprechen doch einige sogar deutsch. :?
Aber leider kein Ostdeutsch. :sadno:

Ich bin gespannt auf weitere Berichte! :thumbs:
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TonyMac
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von TonyMac » Mo 27. Jun 2016, 12:54

War also eher ein fipsi-spezifisches Problem? no offense, bro! :lol:

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tobiwan
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von tobiwan » Mo 27. Jun 2016, 13:52

TonyMac hat geschrieben:In Holland kann man kein Englisch? Da sprechen doch einige sogar deutsch. :?
Das ist doch nicht mal 40km von der Grenze entfernt. Gerade so grenznah können normalerweise sogar recht viele Leute deutsch :?
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von fipsi » Mo 27. Jun 2016, 13:57

Dachte ich auch und man konnte sich schon einigermaßen austauschen, nur war es an manchen Ständen doch recht suboptimal. Es waren gefühlt zu 80% Niederländer, 10% Belgier und 5% Deutsche da. Vielleicht lag es daran, dass viele nicht unbedingt mit Ausländern gerechnet haben.

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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von WallOfSound » Mo 27. Jun 2016, 14:49

Sieht man ja auch schon an der gesamten Kommunikation des Festivals (Facebook etc.). Wie bei FKP/MLK wird hier eindeutig auf ein nationales Publikum abgezielt.

Primaveras, Pukkelpop, Nos Alive, Sziget, Roskilde, Werchter...werden praktisch in englisch geführt und das merkt man auch überdeutlich am Publikum.

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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von tobiwan » Mo 27. Jun 2016, 15:14

WallOfSound hat geschrieben:Sieht man ja auch schon an der gesamten Kommunikation des Festivals (Facebook etc.). Wie bei FKP/MLK wird hier eindeutig auf ein nationales Publikum abgezielt.

Primaveras, Pukkelpop, Nos Alive, Sziget, Roskilde, Werchter...werden praktisch in englisch geführt und das merkt man auch überdeutlich am Publikum.
Das denke ich auch. Die großen Festivals haben nunmal ein eher internationaleres Publikum, während die etwas "kleineren" Festivals dann in der Regel doch eher national relevant sind.

Würde mir allerdings auch etwas komisch vorkommen, wenn das Open Flair beispielsweise auf einmal seine Facebookbeiträge auf Englisch verfassen würde, einfach weil das Publikum zu 98% deutsch ist.
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von Gelöschter Benutzer 57 » Mo 27. Jun 2016, 15:15

Das Hurricane hatte dieses Jahr doch jeden Post auch auf Englisch bei Facebook?

Edit: Zu mindest die mit Unwetterwarnungen.

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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von fipsi » Mo 27. Jun 2016, 16:28

Part 2: Gelände und Aktivitäten

Das Gelände liegt direkt an einem See.
Es gibt verschiedene Mottobereiche wie das Idyllische Veld oder das Containerdorf Vuige Veld. Überall wird Musik Live oder von DJ's gespielt und es gibt wirklich viele Aktivitäten zwischen oder vor den Bands. So gab es am Morgen immer wunderbare klassische Konzerte auf einer Bühne um die herum Holztribünen aufgebaut wurden. Dafür hat es sich schon gelohnt zeitig auf das Gelände zu gehen und eher nochmal zwischendurch auf dem Campingplatz eine Pause einzulegen. Leider habe ich gar nicht alles näher betrachten können durch die Reizüberflutung und den Fokus auf die Musik. Das nächste Mal werde ich das Angebot mehr in Anspruch nehmen und mich nicht nur dazu überreden lassen am morgendlichen Yoga teilzunehmen.

Für Livemusik wird auf den drei Hauptbühnen gesorgt, die man hier schön aus der Luft sehen kann. Das Fuzzy Lop Zelt in der Mitte war mein Highlight, weil es für einen ziemlich intimen Rahmen sorgte ohne überfüllt zu sein und immer gut erreichbar war. Bühnenwechsel sind schnell möglich (5 Minuten von Glen Hansard zu The National), aber es kann durch die Gestaltung des Spielplanes dazu kommen, dass man den Anfang/das Ende von einer Band verpasst. Für einen Platz in den vorderen Reihen musste man öfters schon 15 bis 45 Minuten vorher da sein und somit riskieren eine Band auf der anderen Bühne zu verpassen.
Verbesserungspotential sehe ich auch noch bei der Hauptbühne, die bei ihrer Größe ruhig noch Bildschirme an den Seiten vertragen könnte.
Zuletzt geändert von fipsi am Mo 27. Jun 2016, 17:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von fipsi » Mo 27. Jun 2016, 17:10

Part 3: Bands

Freitag:
Oscar: Ziemlich beliebiger Indie, der mich wenig überzeugt hat.
Sun Kil Moon: Ich habe von dem guten Herren so viel positives gehört und wurde wirklich nicht enttäuscht. Selbst das unglaublich laute Publikum konnte die gewünschte Magie von Mark Kozelek dem Auftritt nicht rauben. Mit Me & We (?) gab es noch einen neuen Song über den Angriff auf den Club in Orlando.
Parquet Courts: Erstmals an diesem Wochenende wurde es richtig laut und teilweise ging es über die Schmerzgrenze hinaus, dennoch ein guter Auftritt und bei Gelegenheit würde ich der Band wieder eine Chance geben, da sie sehr unterhaltsam ist.
Courtney Barnett: Der Anfang hat Sunn O))) Konkurrenz gemacht und das wünsche ich mir eigentlich nicht von ihr. Zum Ende hin wurde es zum Glück besser, auch wenn ich mir mehr erhofft hatte.
Mac DeMarco: Es war der erste Auftritt der Sommertour und ich wurde überrascht durch einen Besetzungswechsel. Pierce hat die Band verlassen und Andy hat mittlerweile kurze Haare. Dafür gab es zwei neue Bandmitglieder, die sich allerdings noch nicht so auffallend eingebunden haben in die Albereien der Band. Albern wurde es dennoch ein wenig, als in der Mitte des Sets plötzlich für Pauw ein knapp 10 minütiger Instrumentalpart gespielt wurde. Dafür wurde dann leider Still Together aus dem Set gestrichen, aber dennoch war es wieder ein sehr genialer Auftritt mit toller Stimmung vor der Hauptbühne.
PJ Harvey: Der Auftritt konnte mich nicht wirklich überzeugen. Leider gab es für mich nach dem Let England Shake Part zu viel Leerlauf bis zu den älteren Songs und es lief viel an mir vorbei. Sehr schade.

Samstag:
Woods: Die Band lieferte einen grandiosen Start in den Tag. Zu Beginn wurde noch eher verhaltener Folkrock gespielt, der immer krachender und psychedelischer wurde. Die Songstrukturen erinnern immer noch an Kevin Morby, auch wenn dieser kein Bandmitglied mehr ist.
Whitney: Laut Aussage des singenden Drummers war es die Show mit dem größten Publikum in der Geschichte der Band. Die Songs sind wirklich toll und ich mag die Instrumentalparts sehr gerne. Ich bin gespannt, wie sich die Band entwickelt.
Eefje de Visser: Der Auftritt litt zu Beginn unter schlechten Sound, aber mit der Zeit wurde es immer besser und es war eine nette Unterhaltung für den Nachmittag.
Kelela: Ihre Musik lässt sich wohl am ehesten mit fka twigs vergleichen und es gab wirklich ein sehr tanzbares Set mit tollen Ansagen. Hat mir sehr gut gefallen.
Sonido Gallo Negro: Es folgte die Überraschung des Wochenendes. Die Bandmitglieder kamen mit Masken und Kutten auf die Bühne und optisch musste ich an Goat denken. Musikalisch kam es von der mexikanischen Band dann allerdings anders. Es wurde dann eine Stunde lang ohne große Pausen durchgetanzt zu Klängen die am ehesten an Manu Chao erinnerten. Lange war ich nach einem Auftritt nicht mehr körperlich so fertig.
Glen Hansard: Wow. Ich hatte schon recht hohe Erwartungen, aber diese wurden dann doch übertroffen. Selten habe ich einen so leidenschaftlichen Musiker auf der Bühne gesehen und der Mix aus ruhigen Momenten und lauten Ausbrüchen war einfach nur gelungen. Erst danach ist mir aufgefallen, dass er kein Falling Slowly gespielt hat, was wahrscheinlich im Set auch eher untergegangen wäre bei so vielen lauten Higlights (When Your Mind's Made Up und Her Mercy). :herzen2:

Sonntag:
Car Seat Headrest: Die Band wird ihrem ersten kleinen Hype aber sowas von gerecht. Drunk Drivers/Killer Whales dürfte wohl eine neue Hymne werden.
Daughter: Zum Abschluss folgte ein großes Highlight. Ich hatte gar keine großen Erwartungen und wurde dann doch sehr überrascht. Elena ist einfach nur bezaubernd. :heart:

Highlights:
1. Glen Hansard
2. Sonido Gallo Negro
3. Daughter
4. Sun Kil Moon
5. Mac DeMarco

Fazit:
Das Festival ist wirklich als Komplettpaket mit seiner Größe sehr überzeugend. Leider hat das Wetter für leichte Abzüge gesorgt und ich hoffe nächstes Jahr bei besseren Wetter und ähnlich tollen Line Up wieder vor Ort zu sein.

cast1
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von cast1 » Mo 27. Jun 2016, 18:52

fipsi hat geschrieben:Part 2: Gelände und Aktivitäten



Für Livemusik wird auf den drei Hauptbühnen gesorgt, die man hier schön aus der Luft sehen kann.
Gabs keine Openair Bühne ?

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fipsi
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von fipsi » Mo 27. Jun 2016, 18:55

cast1 hat geschrieben:
fipsi hat geschrieben:Part 2: Gelände und Aktivitäten



Für Livemusik wird auf den drei Hauptbühnen gesorgt, die man hier schön aus der Luft sehen kann.
Gabs keine Openair Bühne ?
Nein, es spielt sich alles in Zeltbühnen ab. Bei dem Wetter war das wirklich gut und für die Show von einigen frühen Bands ist das natürlich auch positiv.

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heyho-letsgo
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von heyho-letsgo » Di 28. Jun 2016, 15:24

Kann mich den positiven Worten hier nur anschließen. Das DTRH ist ein superentspanntes Festival mit jeder Menge Herzmenschen und einem unverschämt wunderschönen Gelände, bei welchem die Konzerte witzigerweise gar nicht mal so im Vordergrund stehen wie erwartet.

Nachdem Mittwochnacht von Seiten des Veranstalters die Entscheidung fiel, die Öffnung der Campingplätze einen Tag nach hinten zu schieben, hat sich unsere Gruppe dazu entschlossen einfach mal blind nach Holland zu heizen und in der Nähe einen Campingplatz für eine Nacht zu suchen. Wie es der Zufall so will, sind wir 200 Meter (ungelogen.) neben dem Festivaleinlass auf einem Hofgut untergekommen. Allein dieser Abend (haben mit der Familie, die den Hof betreibt, bei Kicker und Tischtennis in einer Scheune gechillt) war schon die absolute Überdosis an :herzen2: :herzen2: :herzen2:

So konnten wir jedenfalls am nächsten Morgen um 09:00 zum Festivaleinlass, hatten wenig bis keinen Wartestress und ziemlich schnell einen wunderschönen Platz direkt am See. Der Organisation merkt man deutlich an, dass hier Herzblut in die Veranstaltung gesteckt wird. Das merkte man an größeren (das Gelände war für schlechtes Wetter ideal präpariert; die sanitären Analgen waren sauberer als unser WG-Bad; superfreundliches Personal) wie auch kleineren Aspekten (es gab ein ziemlich aufwändiges Programmheft und den wohl praktischsten Falt-Timetable, der mir je untergekommen ist :mrgreen:; eine Tageszeitung, die kostenlos verteilt wird, inklusive begehbarer "Redaktion" innerhalb eines Kaffeehäuschens auf einem Hügel; verteilte Gratis-Drinks bei Ankunft; bei der Geländeschleuse wurden Plastikbecher zum Umfüllen eigener Getränke verteilt, etc.) ). Das gesamte Gelände zieht sich am Ufer eines Sees entlang und ist vollkommen überladen mit Kunstkram, schrägen Aktivitäten und einfach wunderschönen Ecken. Auch ganz ohne Konzerte hätte ich hier ein wirklich tolles Wochenende erlebt, das die 125 Euro wert gewesen wär. Das DTRH wischt mit vergleichbaren Festivals in Deutschland (Dockville, Appletree, Melt) jedenfalls gehörig den Boden auf (ich spare mir an dieser Stelle noch mehr Ausführungen; muss man selbst gesehen haben).

Das Publikum war durch die Bank weg eher alternativ oder ziemlich hip angehaucht und ging im Alter deutlich auseinander. Von Kleinkindalter bis jeneits der 70 war da wohl alles zahlreich vertreten. Gäste sind wirklich fast ausschließlich aus den Niederlanden (es konnten aber alle Englisch :wink: ). Die Stimmung bei Konzerten war grundsätzlich immer gut, allerdings ging mir das von fipsi genannte Reden während der Konzerte zeitweise gewaltig auf den Senkel. Bin mir nicht sicher, ob das üblich in den Niederlanden ist, aber gerade bei ruhigeren Konzerten nervt es einfach, wenn man dauerhaft das Stimmengewirr fremder Leute im Ohr hat, die sich gegenseitig Fotos auf ihrem Smartphone zeigen. Dadurch dass es immer holländich war, konnte ich zumindest nix verstehen und das Geplapper war wenigstens weniger salient :mrgreen:
Das Bezahlen mit Wertmünzen hat mich zunächst ziemlich abgeschreckt, war aber im Nachhinein wegen der massivst kürzeren Wartezeiten doch recht angetan davon. Preislich ist das Essen teiweise übertrieben teuer (worst case: Nudelportion für umgerechnet 9,45 Euro?!), Bierpreise befanden sich zum Glück auf deutschem Niveau. Kulinarisch generell viel viel leckerer und spannender Kram dabei. Keine klassischen Fressbuden.
Wenn man im vorderen Bereich campt, sind die Laufwege zum Gelände extrem kurz (3 Minuten am Strand bis zur Schleuse; auf den meist vollen normalen Wegen so ca. 10 Minuten); auf dem eigentlichen Gelände kann es dann zwischen den beiden entfernteren Bühnen auch schonmal 15 Minuten dauern. Zwar werden die beiden Hauptbühnen Hotot und Teddy Widder abwechselnd bespielt, wenn man alllerdings die Wege zwischen den Bühnen berücksichtigt, verpasst man schon einen Teil der Folgeshow.
Generell ist es ziemlich witzig, dass alle Bands fast die gleiche Spielzeit haben. Das hat schon eine recht eigentümlich Dynamik inne, da man nie so richtig vor einer Bühne ankommt. Hat aber auch nochmal mein Gefühl verstärkt, dass die eigentlichen Konzerte bei diesem Festival gar nicht mal so im Vordergrund stehen. 60 Minuten Whitney wird man sonst auch nur auf einem Einzelkonzert dieser Band sehen; 75 Minuten PJ Harvey kommt einem dann aber doch recht kurz vor...gerade bei einer derart opulenten Show.

Freitag

Sun Kil Moon
Hat mir leider gar nicht gefallen. Das Publikum war viel zu laut, sodass man von den ruhigen Songs kaum etwas mitbekam. Nach der dritten Bitte um Ruhe im Saal, war dann auch die Band bedient und sparte sich weitere Ansagen. Setlist milde ausgedrückt durchwachsen. Im hinteren Bereich hat eine ziemlich große Gruppe mit den Befestigungsseilen des FuzzyLoop Seilspringen gespielt. Hier bin ich dann für den Rest des Konzerts geblieben und hatte meinen Spaß...Sun Kil Moon war da natürlich Nebensache

Michael Kiwanuka
Tolles Konzert mit überraschend viel Schwung und guter Laune. Dringende Live-Empfehlung.


Parquet Courts

Erstes Tageshighlight. Das Publikum ging total mit und sorgte bei entsprechenden Songs für einen standesgemäßen Abriss. Großes Tennis.

Nathaniel Rateliff & the night sweats
Ebenfalls deutlich flotter als erwartet und dementsprechend tanzwütig zeigte sich das Publikum. Klassische Festivalband, die ich musikalisch gar nicht mal so spannend finde, aber bei der entsprechenden Veranstaltung doch ziemlich Laune macht.

Courtney Barnett
Der Bühnenwechsel zog sich etwas und das TeddyWidder platzte aus allen Nähten. Daher leider nur 4 oder 5 Songs gesehen (wenigstens waren History Eraser und Depreston dabei :wink: ). Wuchtiger Sound und tolle Stimmung vor der Bühne.

MacDemarco
Zweites Tageshighight. Waren extrafrüh für einen guten Platz direkt vor der Bühne und sollten nicht enttäuscht werden. Jede Menge Blödeleien während des Konzerts und eine bärenstarke Setlist haben die wirklich beachtilche Menge vor der Bühne total mitgerissen. Jederzeit wieder gern.

PJ Harvey
Hat mir wiederum richtig gut gefallen, weil mir persönlich überhaupt nicht klar war, wie opulent so eine Liveshow von ihr aussehen kann. Wirkte ja zeitweise fast schon orchestral. Während des Konzerts hat sie auch ein kleines Gedicht vorgetragen, welches auf den Brexit angespielt hat. Solche Statements gefallen mir auch immer richtig gut.

Factory Floor
Richtig nice. Treibender Techno, der äußerst minimalistisch und repetetiv daherkommt. Keine große Bühnenshow, einfach zwei Personen, die gewaltig auf die Zwölf geben. Sehr sehr schön und tanzbar.

Samstag

Whitney
Absolut großartig und werden ihrem Hype voll gerecht. Hätte ich mir noch weitere drei Stunden anschauen können.

Charles Bradley and his Extraordinaires
Musikalisch natürlich top. Allerdings hatte ich da so einen lieben Blues-Jazz-Opa erwartet, der vom Leben erzählt. Am Ende war das dann doch die kokainverballerte Version eines Jaimes Brown Verschnitts. So eine Selbstbeweihräucherung brauche ich ehrich gesagt nicht, weshalb ich am Ende doch etwas enttäuscht war. Weniger ist manchmal mehr.

Lianne La Havas
...was Lianne La Havas danach eindrucksvoll bewies. Es wurde tatsächlich still vor der Bühne...so gut war die Performance. Sehr reduzierte Instrumentalisierung und eine Stimme zum Hinknien. :herzen2: :herzen2: :herzen2:

The National
Nur 15 Minuten geschaut. War mir in dem Moment dann einfach zu wenig Schmiss. Außerdem hat ein Teil der Band mit dem falschen Song angefangen, weshalb das Konzert direkt mit einer Panne begann. Auch lustig, so etwas beim Headliner des Abends zu sehen. Show wirkte dennoch erstmal sehr eindrucksvoll...wenn man denn in der Stimmung dafür war.

Ty Segall and the Muggers
Joa. Was soll man sagen. 60 Minuten Setlist und einfach nur konsequent hart aufs Fressbrett geprügelt. :lol:
Echt großartiger Konzertabschluss für den Samstag mit Blaue-Flecken-Garantie.

Sonntag

Car Seat Headrest
Erheblich schrebbliger und lauter als erwartet, aber nichtsdestotrotz ein tolles Konzert. Believe the Hype.

Dubioza Kolektiv
Ska-Punk der alten Schule. Hatten die Crowd vollkommen im Griff und scheinbar wirklich Spaß. Mehr Stimmung um 17 Uhr kriegst du als Band jedenfalls nirgends zustande.

Daughter
Gerade nach der Dauerpogo eine willkommene Abwechslung. Toller Sound, überraschend elektronisch und andächtige Stimmung. Schöhöön.

DMA´s
Auch sehr nett anzusehen, blieben allerdings weniger in Erinnerung als die meisten anderen Konzerte. Allgemein ein irgendwie komischer Haufen, der sich da als Band gefunden hat. Sehen ein wenig aus wie die asoziale Arbeiterklassenversion einer britischen Indieband aus den 80ern. Und die Tatsache, dass mir der Kleidungsstil der Band am stärksten in Erinnerung geblieben ist, sagt auch genug über das eigentlich Konzert aus...leider.

John Talabot
Joa...dieser Mann ist als DJ-Set halt eine Wundertüte. Für seine Verhältnisse eine ziemliches Krawall-Set, das aber nochmal einen schönen Schlusspunkt zum Sonntag setzte.

Ich beende hier jetzt mal meinen Roman. Kinder...fahrt zum Down the Rabbit Hole. Schaut euch dieses wunderschöne Kleinod selbst an und werdet auch Fan :clown:
Ich werde jedenfalls nächstes Jahr wieder da sein und mit einem verrückten Haufen Holländern am See chillen.

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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von MairzyDoats » Di 28. Jun 2016, 15:53

Danke für die ausführlichen Berichte! :thumbs: Nächstes Jahr mache ich nicht den gleichen Fehler. :smile:

Kommt natürlich noch ein bisschen aufs Line Up an, aber die letzten beiden Jahre waren für mich schon mit die besten der jeweiligen Festivalsaison.

Wie war das mit der 8-Liter-Getränkeregelung auf dem Campingplatz?
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von fipsi » Di 28. Jun 2016, 16:05

MairzyDoats hat geschrieben:Danke für die ausführlichen Berichte! :thumbs: Nächstes Jahr mache ich nicht den gleichen Fehler. :smile:

Kommt natürlich noch ein bisschen aufs Line Up an, aber die letzten beiden Jahre waren für mich schon mit die besten der jeweiligen Festivalsaison.

Wie war das mit der 8-Liter-Getränkeregelung auf dem Campingplatz?
Selbst wenn das Line Up nicht zu 100% überzeugen sollte, gibt es einfach so noch genug zu erleben und es ist fast wünschenswert keinen zu vollen Spielplan zu haben.

Ich glaube die 8-Liter Regelung galt nicht wirklich. Es gab am Einlass keine Kontrollen und ich hatte dann auch über 8l an Getränken auf dem Campingplatz. Manche haben auch mehrere Paletten Bier problemlos reingebracht.

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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von cast1 » Di 28. Jun 2016, 16:49

heyho-letsgo hat geschrieben: Das Bezahlen mit Wertmünzen hat mich zunächst ziemlich abgeschreckt, war aber im Nachhinein wegen der massivst kürzeren Wartezeiten doch recht angetan davon. Preislich ist das Essen teiweise übertrieben teuer (worst case: Nudelportion für umgerechnet 9,45 Euro?!), Bierpreise befanden sich zum Glück auf deutschem Niveau. Kulinarisch generell viel viel leckerer und spannender Kram dabei.
Munten sind glaub das Standartzahlungsmittel bei Festivals in den Niederlanden, auch bei Radiohead in Amsterdam gabs die.
Es geht zwar wirklich schnell aber man verliert manchmal den Überblick über die richtigen Preise was mich dann doch stört.

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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von heyho-letsgo » Di 28. Jun 2016, 19:12

MairzyDoats hat geschrieben:
Wie war das mit der 8-Liter-Getränkeregelung auf dem Campingplatz?
Wir haben auf eine Sackkarre 8 Bierpaletten geschnallt, die ein Kumpel allein reingeschoben hat. Der Ordner hat in todernstem Ton gesagt, dass das so in der Menge aber nicht ginge, sich dann kaputtgelacht und ihn so durchgewunken mit dem Verweis, dass er später auf jeden Fall auf ein Bierchen nach uns suchen wird.

Haben beim Warten vorm Einlass aber auch von einem anderen Gast gehört, dass die Regelung letztes Jahr wohl durchaus so durchgezogen wurde, weshalb sich damals spontan zig Freibierstände vor dem Geländeeinlass gebildet haben. Kann mir vorstellen, dass aufgrund der recht chaotischen Ankunftssituation generell weniger auf derartige Vorschriften geachtet wurde oder dass sich die Regelung im Vorjahr als nicht praktikabel erwiesen hat und daher nur noch pro forma exisitert. Sein Bier wird man aber so oder so schon reinkriegen...

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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von Baltimore » Do 30. Jun 2016, 09:13

fipsi hat geschrieben:Part 3: Bands

Highlights:
1. Glen Hansard
2. Sonido Gallo Negro
3. Daughter
4. Sun Kil Moon
5. Mac DeMarco
Kein The National, kein Anohni, kein MØ gesehen? :sad:
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
Jeden Sonntagmorgen in der Kirche verbrenn'n
Für 'n paar Schmetterlinge an 'nem grauen Tag
Die Liebe ist tot und wenn nicht, dann stech ich nach...


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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von fipsi » Do 30. Jun 2016, 16:22

Baltimore hat geschrieben:
fipsi hat geschrieben:Part 3: Bands

Highlights:
1. Glen Hansard
2. Sonido Gallo Negro
3. Daughter
4. Sun Kil Moon
5. Mac DeMarco
Kein The National, kein Anohni, kein MØ gesehen? :sad:
Zu The National wollte ich eigentlich keine Worte verlieren. Anohni und MØ sind Opfer meiner frühen Abreise geworden. Wahrscheinlich hätte ich sowieso nicht beide gucken können durch den Timetable.

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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von Baltimore » Do 30. Jun 2016, 16:37

fipsi hat geschrieben:
Baltimore hat geschrieben:
fipsi hat geschrieben:Part 3: Bands

Highlights:
1. Glen Hansard
2. Sonido Gallo Negro
3. Daughter
4. Sun Kil Moon
5. Mac DeMarco
Kein The National, kein Anohni, kein MØ gesehen? :sad:
Zu The National wollte ich eigentlich keine Worte verlieren. Anohni und MØ sind Opfer meiner frühen Abreise geworden. Wahrscheinlich hätte ich sowieso nicht beide gucken können durch den Timetable.
Das mit der frühen Abreise hatte ich mir schon gedacht, nachdem ich mir den Timetable noch einmal angeschaut habe. :sad:
Das mit The National habe ich immer noch nicht so ganz verstanden: Was lief denn da schief, abgesehen davon, dass der Start nicht rund war? :?

Weil es so schön ist:
[bbvideo=560,315][/bbvideo]

Und ein ANOHNI-Video:
808s und nichts fühl'n, alles, was ich kenn
Jeden Sonntagmorgen in der Kirche verbrenn'n
Für 'n paar Schmetterlinge an 'nem grauen Tag
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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von cast1 » Do 27. Okt 2016, 22:40

Hier gibts auch schon Tickets, die ersten 10000 für 109 Euro.

Mal gespannt was hier kommt nachdem BKS mit Radiohead startet.

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Re: Down The Rabbit Hole

Beitrag von WallOfSound » Sa 7. Jan 2017, 13:00

Hier müsste es dann jetzt auch bald losgehen. Interessant ist, dass sie im Gegensatz zum Best Kept Secret vergrößern möchten. Letztes Jahr war bei 20.000 ausverkauft, dieses mal steigt ab 20.000 verkauften Tickets nochmal der Preis.

Als Gerüchte kann man wohl alles hernehmen, was beim Best Kept Secret und Lowlands (noch) nicht gebucht wurde und beim Glastonbury spielen dürfte:

Ed Sheeran
Bon Iver
Frank Ocean
Justice
Angel Olsen

Grob überflogen wird es eher nichts für mich.


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