Bisher habe ich immer gesagt, dass Bruce Springsteen 2012 auf dem Pinkpop das beste Konzert meines Lebens war. Ich weiß, ich komme grade quasi frisch aus dem Stadion und man ist noch stark euphorisiert, aber ich glaube, das eben hat das nochmal getoppt. Da muss ich aber in ein paar Tagen nochmal in mich gehen.
60.000 Menschen standen Kopf. Bis in die letzte Reihe, hoch unter dem Dach des Olympiastadions wurde getanzt, gesungen, geschrien, geklatscht. Ganze 3 1/2 Stunden (ja, wirklich, 210 Minuten) spielte sich Bruce durch sein komplettes Repertoire. In den ersten zwei Stunden wurden Hits nur sehr sparsam eingesetzt. Badlands als zweiten Song und I'm On Fire, relativ mittig im Balladenblock. Unfassbar wie sich das anfühlt, relativ weit vorne zu stehen und mit leichter Verzögerung diese Soundwelle der mitsingenden Menschen hinter sich im ganzen Körper zu spüren. Publikum war extrem gut drauf und Textsicher.
Nach zwei Stunden hätte ich glücklich und zufrieden nach Hause gehen können, doch da fing der Abend erst richtig an. Im letzten Drittel des Sets folge wirklich Hit auf Hit. Man merkt Bruce und der E-Street-Band an, dass die einfach immernoch Bock auf diesen Kram haben. Immer wieder grinste Bruce über das gesamte Gesicht oder ihm schossen ihn vor lauter Rührung die Tränen in die Augen. Abgeschlossen wurde mit Thunder Road. Bruce komplett alleine mit Akustikgitarre und Harmonika, die Band war schon gegangen. Da schossen dann auch mir die Tränen in die Augen. Absolut überwältigend.
Was ich übrigens etwas komisch fand: Als es dunkel wurde, wurden im Stadion die Flutlichter eingeschaltet. Hatte mich eigentlich auf die im dunkeln vermutlich besser wirkende Lichtshow gefreut. Aber so komplett im hellen, das hatte auch was. Egal wohin man schaute, nur noch eine riesige Menschenmasse.
Hab übrigens selten so große Konzerte mit so angenehmen Publikum erlebt. Keine Drängler, keine Vollsuffasis, einfach nur gut gelaunte nette Leute. Zumindest da wo ich stand.
Man liest es vielleicht heraus, ich bin völlig hin und weg.
